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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] dem Gesetz nicht widersteht. - Hans Sachs, I, XLVIII, 2.

2249 Zwey Ding sind vnerhört in der Welt: unbelohnete Zucht vnd vngestrafte Vnzucht. - Herberger, I b , 159.

2250 Zwey Dinge seynd dir heimlich eine Last: wenn du viel Gut, und wenn du gar nichts hast. - Pers. Rosenthal, 102.

2251 Zwey Dinge seynd Feinde des Regiments: ein König ohn Gnade und ein Geistlicher ohn Wissenschaft. - Pers. Rosenthal, 288.

2252 Biss auff ein Ding. - Grimmelshausen, Vogelnest, II.

2253 Das geht nicht mit rechten Dingen zu.

2254 Das Ding passt wie der Mönch zur Nonne. - Klosterspiegel, 35, 8.

2255 Das Ding will sich machen. - Eislein, 441.

2256 Dei heft e Ding (e Näse) wie 'n Säwesesser-(auch: Tiecentner-) Läschke. - Frischbier, I, 584.

2257 Einem Ding das Wort reden, wie ein gesprechs Kram-jung-frewlein. - Mathesius, Postilla, CCXXII b .

2258 Einem Dinge den rechten Schwung geben. - Hermes, II, 306.

2259 Einem Dinge einen Namen geben.

In Pommern, um zu sagen: will er nicht bestimmen, was dafür bezahlt werden soll?. (Dähnert, 323 a .)

2260 Es ist eitel vngerathen ding. - Henisch, 867, 545.

2261 Er ist zu grossen Dingen kommen, wie der Pracher-Voigt zu St.-Catharinen.

Ein Sprichwort der gemeinen Leute in Hamburg; woher sie es haben, ist mir nicht bekannt.

2262 Er weiss dem Dinge die Nase anzudrehen. - Schottel, 1117, 6.

2263 Er würdt ein Ding thun, was jm leid wirt. - Franck, II, 51 a .

2264 Man kann von ihm ungescheutes Dings kaufen.

2265 'S is a wilde Ding geben. - Frommann, III, 412, 447.

2266 Sich auff ein Ding geben. - Henisch, 1383, 44.

2267 Sich grosse Dinge einbilden.

Lat.: Coelum digito attingere. (Froberg, 84; Philippi, I, 85.)


Dingen.

11 Es ist besser dingen auss den schranken, denn aus den stocken. - Hofmann, 34, 96.

*12 Dat er en dingen1 als en bäufiest.2 (Grafsch. Mark.) - Frommann, V, 58, 30.

1) Aufdinges = Ding.

2) Bofist, wahrscheinlich aus bo und fiest zusammengesetzt. Fiest = Bauchwind, Schleicher. (Vgl. Frommann, V, 63, 30.)


Dinger.

Angebotne Dinger sind selten viel was gut. - Weinhold, 15.


Dingflüchtig.

Wer dingflüchtig wird, ist in der Klage gewonnen. - Graf, 443, 36.

Mhd.: Uer dingvluchtig wert, he is in der clage gewonnen. (Homeyer, II, 45.)


Dinglein.

*2 An dem leit mir nicht ein Dinglein. - Theatr. Diabolorum, 450b, 2.


Dings.

Dings gespielt ist baar bezahlt. - Graf, 228, 37; Hildebrand, 113, 154; Kirsch, 170.

Es gibt keine Nachforderung auf Spielgeld; wer also auf Borg (Dings) spielt, muss auf die Einforderung der Schuld verzichten (s. Doppelspiel). (Vgl. Wilda, Die Lehre vom Spiel.) (Reyscher, II, 144.)


Dingsda.

* Der Dingsda vun Dingskerche. (Rheinpfalz.)

Wenn Jemand Personen- und Ortsnamen nicht zu bezeichnen weiss, oder nicht nennen will.


Diogenes.

3 Wenn du reich bist, so iss, wenn du willst, sagte Diogenes; bist du arm, so iss, wenn du kannst. - Löwenheim, 99, 9.


[Spaltenumbruch]
Dippe.

* Einen eins aufs Dippe geben. (Pfalz.) - Klein, I, 93.

Einem auf eine spitzfindige Weise Vorwürfe machen, auch predigen, einen auszanken.


Dirne.

18 De Derens de na teinen lopt von Bartel Fett den Muftert kopt. - Schütze, I, 70.

Von Nachtnymphen. Bartel-Fett = Hurenwirth.

19 Deirns, de no alen Kärmissen gott un Deike, die bei jeder Weske sind, düget mit will. (Sauerland.)

20 Derns aver vertig un Röfen achter Fastelavend hebben de Smak verloren. - Kern, 187.

21 Junge Dirnen sind kein Wahrappeln. (Sauerland.)

Keine Aepfel zum Aufbewahren, keine Daueräpfel.

22 Väöl Derns un 'n groten Gaorn verderben 'n besten Hoff. (Altmark.) - Danneil, 262.

Die Mädchen wollen viel Aussteuer haben und der Garten viel Dünger, der dem Acker entzogen wird.

23 Väöl Dürns un väöl braunkolland is 'n bur sin Schaod'n. (Altmark.) - Danneil, 262.

24 Vill Dürens sind swerer zu höden as 'n Last vull Flöh. (Mecklenburg.) - Günther, III.

*25 Du bist a höllische Dirn. - Herbstblumen, 7.

*26 Es äs en reklich Dirn. (Siebenb.-sächsisch.) - Frommann, V, 36, 84.

D. i. eine schmucke, nette Dirn.


Discurs.

* Ein langen Discurs vnd Rippenschwantz dran machen. - Dietrich, I, 770.


Disputiren.

13 Das Disputiren über den Buchstaben macht kein Christen. - Opel, 393.

14 Heftig Disputiren kann zum Hass verführen. - Devisenbuch, 13.

*15 Disputiren wie eine Elster. - Scheffel, Ekkehard, I, 97.

Viel disputiren.


Disteln.

29 Disteln stöäken, Nöäteln brennen, wä kann alle Falschhet kennen. - Schlingmann, 403.

30 Jemehr grossköpfige Disteln sein, um desto besser geräth der Wein. - Payne, 31.

31 Näst geit iwer Dästle, spricht der Jesel. (Schässburg.) - Firmenich, III, 425, 17; Schuster, 162.

Nichts geht über die Disteln, spricht der Esel.

32 Wer die Distel drückt, den sticht sie.

Böhm.: Bodlaku nomackej, sic ukole. (Celakovsky, 32.)


Distelbäumchen.

En Destelebömche gitt god Römche. (Bedburg.)

Rühmt die Distel als milcherzeugendes Futter für Kühe.


Distelsamen.

Aus Distelsamen wachsen kein Rosen mit Franzen. (Ulm.)


Distelspitze.

* 'S Dischtelspitz, e Milchspritz. (Rheinpfalz.)

So sagen die grasenden Bauernmädchen, um die Nahrhaftigkeit und Milchergiebigkeit der Distel als Futter anzuzeigen. (S. Windenblättchen.)


Dividendenjauche.

* Es ist Dividendenjauche.

Sprichwörtlich gewordene Bezeichnung für schlechte Biere der Actiengesellschaften.


Dniepr.

Im Dniepr fliesst Milch und Honig. - Beiche, 235a.


Dobbesch.

* Et äs en däck Dobbesch.1 (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 314.

1) Ein dicker Kerl.


Döbeln.

Döbeln und Leissnig sind die meissnischen Schmalzgruben. - Deutsche Romanzeitung, III, 43532.

So genannt wegen ihrer Fruchtbarkeit.


Dochte.

6 Dachte sind keine Lichte. (Braunschweig.)

Scherzhafte Erwiderung, wenn Jemand eine nichtige Entschuldigung mit den Worten einleitet: Ich dachte.

7 Wenn der Tocht vom Liecht verbrannt ist, so ists nichts nutz. - Lehmann, 834, 8.


[Spaltenumbruch] dem Gesetz nicht widersteht.Hans Sachs, I, XLVIII, 2.

2249 Zwey Ding sind vnerhört in der Welt: unbelohnete Zucht vnd vngestrafte Vnzucht.Herberger, I b , 159.

2250 Zwey Dinge seynd dir heimlich eine Last: wenn du viel Gut, und wenn du gar nichts hast.Pers. Rosenthal, 102.

2251 Zwey Dinge seynd Feinde des Regiments: ein König ohn Gnade und ein Geistlicher ohn Wissenschaft.Pers. Rosenthal, 288.

2252 Biss auff ein Ding.Grimmelshausen, Vogelnest, II.

2253 Das geht nicht mit rechten Dingen zu.

2254 Das Ding passt wie der Mönch zur Nonne.Klosterspiegel, 35, 8.

2255 Das Ding will sich machen.Eislein, 441.

2256 Dei heft e Ding (e Näse) wie 'n Säwesesser-(auch: Tiëcentner-) Läschke.Frischbier, I, 584.

2257 Einem Ding das Wort reden, wie ein gesprechs Kram-jung-frewlein.Mathesius, Postilla, CCXXII b .

2258 Einem Dinge den rechten Schwung geben.Hermes, II, 306.

2259 Einem Dinge einen Namen geben.

In Pommern, um zu sagen: will er nicht bestimmen, was dafür bezahlt werden soll?. (Dähnert, 323 a .)

2260 Es ist eitel vngerathen ding.Henisch, 867, 545.

2261 Er ist zu grossen Dingen kommen, wie der Pracher-Voigt zu St.-Catharinen.

Ein Sprichwort der gemeinen Leute in Hamburg; woher sie es haben, ist mir nicht bekannt.

2262 Er weiss dem Dinge die Nase anzudrehen.Schottel, 1117, 6.

2263 Er würdt ein Ding thun, was jm leid wirt.Franck, II, 51 a .

2264 Man kann von ihm ungescheutes Dings kaufen.

2265 'S is a wilde Ding geben.Frommann, III, 412, 447.

2266 Sich auff ein Ding geben.Henisch, 1383, 44.

2267 Sich grosse Dinge einbilden.

Lat.: Coelum digito attingere. (Froberg, 84; Philippi, I, 85.)


Dingen.

11 Es ist besser dingen auss den schranken, denn aus den stocken.Hofmann, 34, 96.

*12 Dat er en dingen1 als en bäufiest.2 (Grafsch. Mark.) – Frommann, V, 58, 30.

1) Aufdinges = Ding.

2) Bofist, wahrscheinlich aus bo und fiest zusammengesetzt. Fiest = Bauchwind, Schleicher. (Vgl. Frommann, V, 63, 30.)


Dinger.

Angebotne Dinger sind selten viel was gut.Weinhold, 15.


Dingflüchtig.

Wer dingflüchtig wird, ist in der Klage gewonnen.Graf, 443, 36.

Mhd.: Uer dingvluchtig wert, he is in der clage gewonnen. (Homeyer, II, 45.)


Dinglein.

*2 An dem leit mir nicht ein Dinglein.Theatr. Diabolorum, 450b, 2.


Dings.

Dings gespielt ist baar bezahlt.Graf, 228, 37; Hildebrand, 113, 154; Kirsch, 170.

Es gibt keine Nachforderung auf Spielgeld; wer also auf Borg (Dings) spielt, muss auf die Einforderung der Schuld verzichten (s. Doppelspiel). (Vgl. Wilda, Die Lehre vom Spiel.) (Reyscher, II, 144.)


Dingsda.

* Der Dingsda vun Dingskerche. (Rheinpfalz.)

Wenn Jemand Personen- und Ortsnamen nicht zu bezeichnen weiss, oder nicht nennen will.


Diogenes.

3 Wenn du reich bist, so iss, wenn du willst, sagte Diogenes; bist du arm, so iss, wenn du kannst.Löwenheim, 99, 9.


[Spaltenumbruch]
Dippe.

* Einen eins aufs Dippe geben. (Pfalz.) – Klein, I, 93.

Einem auf eine spitzfindige Weise Vorwürfe machen, auch predigen, einen auszanken.


Dirne.

18 De Dêrens de na teinen lôpt von Bartel Fett den Muftert kôpt.Schütze, I, 70.

Von Nachtnymphen. Bartel-Fett = Hurenwirth.

19 Dêirns, de no alen Kärmissen gott un Deike, die bei jeder Weske sind, düget mit will. (Sauerland.)

20 Derns aver vêrtig un Röfen achter Fastelavend hebben de Smâk verloren.Kern, 187.

21 Junge Dirnen sind kein Wahrappeln. (Sauerland.)

Keine Aepfel zum Aufbewahren, keine Daueräpfel.

22 Väöl Dêrns un 'n grôten Gaorn verderben 'n besten Hoff. (Altmark.) – Danneil, 262.

Die Mädchen wollen viel Aussteuer haben und der Garten viel Dünger, der dem Acker entzogen wird.

23 Väöl Dürns un väöl braunkolland is 'n bur sin Schaod'n. (Altmark.) – Danneil, 262.

24 Vill Dürens sind swerer zu höden as 'n Last vull Flöh. (Mecklenburg.) – Günther, III.

*25 Du bist a höllische Dirn.Herbstblumen, 7.

*26 Es äs en rêklich Dirn. (Siebenb.-sächsisch.) – Frommann, V, 36, 84.

D. i. eine schmucke, nette Dirn.


Discurs.

* Ein langen Discurs vnd Rippenschwantz dran machen.Dietrich, I, 770.


Disputiren.

13 Das Disputiren über den Buchstaben macht kein Christen.Opel, 393.

14 Heftig Disputiren kann zum Hass verführen.Devisenbuch, 13.

*15 Disputiren wie eine Elster.Scheffel, Ekkehard, I, 97.

Viel disputiren.


Disteln.

29 Disteln stöäken, Nöäteln brennen, wä kann alle Falschhêt kennen.Schlingmann, 403.

30 Jemehr grossköpfige Disteln sein, um desto besser geräth der Wein.Payne, 31.

31 Näst gît iwer Dästle, spricht der Jesel. (Schässburg.) – Firmenich, III, 425, 17; Schuster, 162.

Nichts geht über die Disteln, spricht der Esel.

32 Wer die Distel drückt, den sticht sie.

Böhm.: Bodláku nomackej, sic ukole. (Celakovský, 32.)


Distelbäumchen.

En Destelebömche gitt god Römche. (Bedburg.)

Rühmt die Distel als milcherzeugendes Futter für Kühe.


Distelsamen.

Aus Distelsamen wachsen kein Rosen mit Franzen. (Ulm.)


Distelspitze.

* 'S Dischtelspitz, e Milchspritz. (Rheinpfalz.)

So sagen die grasenden Bauernmädchen, um die Nahrhaftigkeit und Milchergiebigkeit der Distel als Futter anzuzeigen. (S. Windenblättchen.)


Dividendenjauche.

* Es ist Dividendenjauche.

Sprichwörtlich gewordene Bezeichnung für schlechte Biere der Actiengesellschaften.


Dniepr.

Im Dniepr fliesst Milch und Honig.Beiche, 235a.


Dobbesch.

* Et äs en däck Dobbesch.1 (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 314.

1) Ein dicker Kerl.


Döbeln.

Döbeln und Leissnig sind die meissnischen Schmalzgruben.Deutsche Romanzeitung, III, 43532.

So genannt wegen ihrer Fruchtbarkeit.


Dochte.

6 Dachte sind keine Lichte. (Braunschweig.)

Scherzhafte Erwiderung, wenn Jemand eine nichtige Entschuldigung mit den Worten einleitet: Ich dachte.

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[[589]/0601] dem Gesetz nicht widersteht. – Hans Sachs, I, XLVIII, 2. 2249 Zwey Ding sind vnerhört in der Welt: unbelohnete Zucht vnd vngestrafte Vnzucht. – Herberger, I b , 159. 2250 Zwey Dinge seynd dir heimlich eine Last: wenn du viel Gut, und wenn du gar nichts hast. – Pers. Rosenthal, 102. 2251 Zwey Dinge seynd Feinde des Regiments: ein König ohn Gnade und ein Geistlicher ohn Wissenschaft. – Pers. Rosenthal, 288. 2252 Biss auff ein Ding. – Grimmelshausen, Vogelnest, II. 2253 Das geht nicht mit rechten Dingen zu. 2254 Das Ding passt wie der Mönch zur Nonne. – Klosterspiegel, 35, 8. 2255 Das Ding will sich machen. – Eislein, 441. 2256 Dei heft e Ding (e Näse) wie 'n Säwesesser-(auch: Tiëcentner-) Läschke. – Frischbier, I, 584. 2257 Einem Ding das Wort reden, wie ein gesprechs Kram-jung-frewlein. – Mathesius, Postilla, CCXXII b . 2258 Einem Dinge den rechten Schwung geben. – Hermes, II, 306. 2259 Einem Dinge einen Namen geben. In Pommern, um zu sagen: will er nicht bestimmen, was dafür bezahlt werden soll?. (Dähnert, 323 a .) 2260 Es ist eitel vngerathen ding. – Henisch, 867, 545. 2261 Er ist zu grossen Dingen kommen, wie der Pracher-Voigt zu St.-Catharinen. Ein Sprichwort der gemeinen Leute in Hamburg; woher sie es haben, ist mir nicht bekannt. 2262 Er weiss dem Dinge die Nase anzudrehen. – Schottel, 1117, 6. 2263 Er würdt ein Ding thun, was jm leid wirt. – Franck, II, 51 a . 2264 Man kann von ihm ungescheutes Dings kaufen. 2265 'S is a wilde Ding geben. – Frommann, III, 412, 447. 2266 Sich auff ein Ding geben. – Henisch, 1383, 44. 2267 Sich grosse Dinge einbilden. Lat.: Coelum digito attingere. (Froberg, 84; Philippi, I, 85.) Dingen. 11 Es ist besser dingen auss den schranken, denn aus den stocken. – Hofmann, 34, 96. *12 Dat er en dingen1 als en bäufiest.2 (Grafsch. Mark.) – Frommann, V, 58, 30. 1) Aufdinges = Ding. 2) Bofist, wahrscheinlich aus bo und fiest zusammengesetzt. Fiest = Bauchwind, Schleicher. (Vgl. Frommann, V, 63, 30.) Dinger. Angebotne Dinger sind selten viel was gut. – Weinhold, 15. Dingflüchtig. Wer dingflüchtig wird, ist in der Klage gewonnen. – Graf, 443, 36. Mhd.: Uer dingvluchtig wert, he is in der clage gewonnen. (Homeyer, II, 45.) Dinglein. *2 An dem leit mir nicht ein Dinglein. – Theatr. Diabolorum, 450b, 2. Dings. Dings gespielt ist baar bezahlt. – Graf, 228, 37; Hildebrand, 113, 154; Kirsch, 170. Es gibt keine Nachforderung auf Spielgeld; wer also auf Borg (Dings) spielt, muss auf die Einforderung der Schuld verzichten (s. Doppelspiel). (Vgl. Wilda, Die Lehre vom Spiel.) (Reyscher, II, 144.) Dingsda. * Der Dingsda vun Dingskerche. (Rheinpfalz.) Wenn Jemand Personen- und Ortsnamen nicht zu bezeichnen weiss, oder nicht nennen will. Diogenes. 3 Wenn du reich bist, so iss, wenn du willst, sagte Diogenes; bist du arm, so iss, wenn du kannst. – Löwenheim, 99, 9. Dippe. * Einen eins aufs Dippe geben. (Pfalz.) – Klein, I, 93. Einem auf eine spitzfindige Weise Vorwürfe machen, auch predigen, einen auszanken. Dirne. 18 De Dêrens de na teinen lôpt von Bartel Fett den Muftert kôpt. – Schütze, I, 70. Von Nachtnymphen. Bartel-Fett = Hurenwirth. 19 Dêirns, de no alen Kärmissen gott un Deike, die bei jeder Weske sind, düget mit will. (Sauerland.) 20 Derns aver vêrtig un Röfen achter Fastelavend hebben de Smâk verloren. – Kern, 187. 21 Junge Dirnen sind kein Wahrappeln. (Sauerland.) Keine Aepfel zum Aufbewahren, keine Daueräpfel. 22 Väöl Dêrns un 'n grôten Gaorn verderben 'n besten Hoff. (Altmark.) – Danneil, 262. Die Mädchen wollen viel Aussteuer haben und der Garten viel Dünger, der dem Acker entzogen wird. 23 Väöl Dürns un väöl braunkolland is 'n bur sin Schaod'n. (Altmark.) – Danneil, 262. 24 Vill Dürens sind swerer zu höden as 'n Last vull Flöh. (Mecklenburg.) – Günther, III. *25 Du bist a höllische Dirn. – Herbstblumen, 7. *26 Es äs en rêklich Dirn. (Siebenb.-sächsisch.) – Frommann, V, 36, 84. D. i. eine schmucke, nette Dirn. Discurs. * Ein langen Discurs vnd Rippenschwantz dran machen. – Dietrich, I, 770. Disputiren. 13 Das Disputiren über den Buchstaben macht kein Christen. – Opel, 393. 14 Heftig Disputiren kann zum Hass verführen. – Devisenbuch, 13. *15 Disputiren wie eine Elster. – Scheffel, Ekkehard, I, 97. Viel disputiren. Disteln. 29 Disteln stöäken, Nöäteln brennen, wä kann alle Falschhêt kennen. – Schlingmann, 403. 30 Jemehr grossköpfige Disteln sein, um desto besser geräth der Wein. – Payne, 31. 31 Näst gît iwer Dästle, spricht der Jesel. (Schässburg.) – Firmenich, III, 425, 17; Schuster, 162. Nichts geht über die Disteln, spricht der Esel. 32 Wer die Distel drückt, den sticht sie. Böhm.: Bodláku nomackej, sic ukole. (Celakovský, 32.) Distelbäumchen. En Destelebömche gitt god Römche. (Bedburg.) Rühmt die Distel als milcherzeugendes Futter für Kühe. Distelsamen. Aus Distelsamen wachsen kein Rosen mit Franzen. (Ulm.) Distelspitze. * 'S Dischtelspitz, e Milchspritz. (Rheinpfalz.) So sagen die grasenden Bauernmädchen, um die Nahrhaftigkeit und Milchergiebigkeit der Distel als Futter anzuzeigen. (S. Windenblättchen.) Dividendenjauche. * Es ist Dividendenjauche. Sprichwörtlich gewordene Bezeichnung für schlechte Biere der Actiengesellschaften. Dniepr. Im Dniepr fliesst Milch und Honig. – Beiche, 235a. Dobbesch. * Et äs en däck Dobbesch.1 (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 314. 1) Ein dicker Kerl. Döbeln. Döbeln und Leissnig sind die meissnischen Schmalzgruben. – Deutsche Romanzeitung, III, 43532. So genannt wegen ihrer Fruchtbarkeit. Dochte. 6 Dachte sind keine Lichte. (Braunschweig.) Scherzhafte Erwiderung, wenn Jemand eine nichtige Entschuldigung mit den Worten einleitet: Ich dachte. 7 Wenn der Tocht vom Liecht verbrannt ist, so ists nichts nutz. – Lehmann, 834, 8.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [589]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/601>, abgerufen am 22.12.2024.