Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *2 Nu kümmt he ierst dahinner, als Seebach hinner de Klüt'. (Pommern.)

Jetzt kommt er erst dahinter wie Seebach hinter die Klösse. Soll, wie gewanderte Handwerker versichern, such in Hannover und Rhein gehört werden.


Dahocken.

*2 Dahocken wie ein Pfund Schnitz. - Gotthelf, Erzählungen, II, 198.

*3 Dahocken wie ein Wurzelmännlein. - Gutzkow, Zauberer von Rom, VI, 99.


Daigrad.

All huchen Daigrad jaft leagh Sails. (Nordfr.) - Firmenich, III, 5, 68.

Eine hohe Morgendämmerung gibt niedrige Segel, d. h. Wind, der kleine Segel verlangt.


Dal.

* Dal möt dem Gerwine, heft Speck gestale. (Alt-Pillau.) - Frischbier, II, 484.

Gerwin ist Personenname.


Dalhut.

* Er ist ein Dalhut von Zinten. - Frischbier, I, 527.

Ein Mensch, der schlecht gekleidet ist, der schmuzig und zerlumpt einhergeht.


Daliegen.

*6 Daliegen wie ein fauler Schäfer auff der Schippe. - Ayrer, II, 1068.

*7 Er liegt da, wie ein Kettenhund.

Holl.: Hij ligt daar als een hond aan den ketting. (Harrebomee, I, 320a.)


Dalles.

2 Ein lustiger Dalles geht über Alles.

In dem Briefe, den unter dem 23. December 1864 ein berliner Schuldgefangner an seine Gläubiger richtet, heisst es: ... da ich an Baarem Mangel leide, was durch meinen guten Humor ersetzt wird und sich das alte Sprichwort bewährt: Ein lustiger Dalles geht über Alles. (Breslauer Zeitung 1864, Nr. 613, S. 3487.)


Dalpesmazi.

Du bist a rechter Dalpesmazi. (Ulm.)


Damals.

1 Das war damals, als der Herzog durch die Töppe ritt.

D. h. Es ist lange her. Vom Herzog zu Sachsen und Weissenfels, der die über Mangel an Verdienst klagenden Töpfer dadurch unterstützen wollte.

2 Es war damals, als die Warthe brannte und die Hunde mit dem Strohwische rannten. (Jerrentowitz.) - Frischbier, II, 486.

Bei Gelegenheit einer alten Zeit.

*3 Er is von damals, wau underm alen Fritze der Kalbskupp im zwe Greschel war. - Holtei, Schlesische Gedichte.

*4 Ja, damals, als die Kuh Barthel hiess.

D. h. wol niemals.

Holl.: Hit gebeurde, toen de koe Bartel heette. (Harrebomee, I, 32.)


Dame.

5 Diese Dame trägt ihr Diplom im Gesicht, sagte ein Künstler von einer adelsstolzen Frau, ihre Haut sieht aus wie altes Pergament.

6 Man soll nie eine Dame fragen, wie alt sie ist.


Dämelskopf.

* Er ist ein Dämelskopf. - Frischbier, I, 533.

Ein Dummer, ein Dummkopf.


Dämlich.

* Ick warr mi 'n halw' Stein diämlich stellen. (Pommern.)

Hauptschlauheitsphilosophie der Bauern.


Damm.

*6 Wem der Damm heute (Freitag) ausreisst, der muss morgen Kohl hacken. (Augsburg.)

Redensart beim Essen des Mehlbreis. In der Mitte ist eine Grube gedrückt, worin sich Fett befindet. Die Essenden beginnen vom Rande der Schüssel und tauchen jeden Bissen in das Fett.

*7 Ich will über den Damm gehen. (Penns.-Deutsch.) - Buck's County Express Doylestown, Pennsylvanien vom 2. Januar, 1855.

Zu ergänzen: wenn ich das oder jenes thue. "Ich will über den Damm gehen, wenn ich wieder bei ihm ufhock." a. a. O.


Dammbohr.

* Hei heft ver Dammbares gelege. (Alt-Pillau.) - Frischbier, II, 487.

Von jemand, der mit seinen Thaten prahlt. Es ist der Dammkrug im Kirchspiel Heiligen Kreuz, Kreis [Spaltenumbruch] Fischhausen, gemeint. Der Wirth des Kruges hiess Bohr, genannt Dammbohr. Vor diesem Kruge soll sich 1813 der Landsturm aus dem Kirchspiel Heiligen Kreuz versammelt und in demselben schliesslich eine Niederlage erlitten haben.


Dämmerung.

In der Demmerung scheinen alle Katzen grau. - Schuppius, Trakt.


Dammlig.

1 Ein bischen dammlig ist jeder. - Frischbier, II, 488.

2 So dammlig musst öck sönd, mein Göld vergrawe, de Stell vermösse, kein Pal bischlane. (Alt-Pillau.) - Frischbier, II, 490.

3 Wat dammlig öss, gehört ons. - Frischbier, I, 535.


Damoklesschwert.

* Das Damoklesschwert hangt über ihm.

Um eine unablässig drohende Gefahr zu bezeichnen. (Vgl. Büchmann, 10. Aufl., S. 178.)


Dampf.

4 Wo Damp is, do is ok Fuier, sei Julenspeigel, däu sag hei einen Gäuseküetel. (Sauerland.)

*5 Dar den Damp gehen. (Sauerland.)

Process verlieren.

*6 Das thut ihm (ihr) den Dampf. - Frischbier, II, 491.

Gibt einen herben, vielleicht den letzten Stoss, kränkt tief, führt den Untergang, das Ende herbei. - "Lieber Herr Pastor, das Wort thut ihr den Dampf." (Hermes, III, 135.)

*7 Er hat einen Dampf (auch: Dampis, Dampus).

D. h. Rausch.

*8 Hans Damp in allen Straten kann dat Schrien nich laten. - Diermissen, 30.

*9 Hans Dampf. - Germania, V, 322.

*10 Hans Dampf in allen Gassen.

"Noch Zschokke konnte in einer Novelle einen Bummler "Hansdampf in allen Gassen" nennen. Heut ist Hans Dampf der Abgott der Welt geworden, ohne den Glück und Civilisation kaum mehr denkbar ist." (H. Lessing, Daheim und draussen. Berlin 1865, S. 167.)

*11 Hans Dampf in der Nudelgasse. (Schwaben.)

*12 Heei schmitt 'n Damp, äs än Biuer op Sünte Märten. (Sauerland.)


Dampfen.

* Er dampft wie ein Stadtsoldat.

Vom Tabakrauchen.


Dampfhammer.

Dem Dampfhammer ist es eben so leicht, eine Nuss zu knacken, wie einen Eisenblock zusammenzuschmettern.

Die Times schreibt: "Es soll eine Tugend des Dampfhammers sein, dass es ihm ebenso leicht ist, eine Nuss zu knacken, als einen Eisenblock zusammenzuschmettern; aber diese Tugend würde zu wesentlichem Fehler werden, wenn die Maschine die Laune hätte, Nüsse zu knacken, während sie Eisen schmieden soll." (Kölnische Zeitung, 1870, Nr. 209, 2. Bl.)


Danach.

*4 He öss danau wie de Jil (Egel) nau Blod. - Frischbier, I, 537.

*5 He öss danau wie de Katt nau 'm Fischke. - Frischbier, I, 537.


Danaergeschenk.

* Es ist ein Danaergeschenk.

Eine verdächtige Gabe, die Vortheil verspricht und Nachtheil bringt. Bezieht sich auf das von den Griechen unter dem Vorwande, der Pallas ein Geschenk zu machen, nach Troja eingeführte hölzerne Pferd, das die Ursache der Zerstörung der Stadt wurde. Daher sagt der Priester Laokoon bei Virgil 25 in der Aenelde: Ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen. (Timeo Danaos et dona ferentes.)


Daneben.

*1 Et is ok horte dernaben. (Schles.) - Frommann, III, 243, 64.

*2 Glei derneben wohnt der Bäcker. (Hirschberger Kreis.)

Abweisende Antwort: Bei mir ist's nicht, ein Haus weiter.


Danebenschiessen.

* Du hast daneben geschossen. - Hauer, Kij.

Lat.: Tota erras via. (Hauer, Kij.)


[Spaltenumbruch] *2 Nu kümmt he ierst dahinner, als Seebach hinner de Klüt'. (Pommern.)

Jetzt kommt er erst dahinter wie Seebach hinter die Klösse. Soll, wie gewanderte Handwerker versichern, such in Hannover und Rhein gehört werden.


Dahocken.

*2 Dahocken wie ein Pfund Schnitz.Gotthelf, Erzählungen, II, 198.

*3 Dahocken wie ein Wurzelmännlein.Gutzkow, Zauberer von Rom, VI, 99.


Daigrad.

All huchen Daigrad jaft leagh Sails. (Nordfr.) – Firmenich, III, 5, 68.

Eine hohe Morgendämmerung gibt niedrige Segel, d. h. Wind, der kleine Segel verlangt.


Dâl.

* Dâl möt dem Gerwine, heft Speck gestâle. (Alt-Pillau.) – Frischbier, II, 484.

Gerwin ist Personenname.


Dâlhut.

* Er ist ein Dâlhut von Zinten.Frischbier, I, 527.

Ein Mensch, der schlecht gekleidet ist, der schmuzig und zerlumpt einhergeht.


Daliegen.

*6 Daliegen wie ein fauler Schäfer auff der Schippe.Ayrer, II, 1068.

*7 Er liegt da, wie ein Kettenhund.

Holl.: Hij ligt daar als een hond aan den ketting. (Harrebomée, I, 320a.)


Dalles.

2 Ein lustiger Dalles geht über Alles.

In dem Briefe, den unter dem 23. December 1864 ein berliner Schuldgefangner an seine Gläubiger richtet, heisst es: ... da ich an Baarem Mangel leide, was durch meinen guten Humor ersetzt wird und sich das alte Sprichwort bewährt: Ein lustiger Dalles geht über Alles. (Breslauer Zeitung 1864, Nr. 613, S. 3487.)


Dalpesmazi.

Du bist a rechter Dalpesmazi. (Ulm.)


Damals.

1 Das war damals, als der Herzog durch die Töppe ritt.

D. h. Es ist lange her. Vom Herzog zu Sachsen und Weissenfels, der die über Mangel an Verdienst klagenden Töpfer dadurch unterstützen wollte.

2 Es war damals, als die Warthe brannte und die Hunde mit dem Strohwische rannten. (Jerrentowitz.) – Frischbier, II, 486.

Bei Gelegenheit einer alten Zeit.

*3 Er is von damals, wû underm âlen Fritze der Kalbskupp im zwê Greschel war.Holtei, Schlesische Gedichte.

*4 Ja, damals, als die Kuh Barthel hiess.

D. h. wol niemals.

Holl.: Hit gebeurde, toen de koe Bartel heette. (Harrebomée, I, 32.)


Dame.

5 Diese Dame trägt ihr Diplom im Gesicht, sagte ein Künstler von einer adelsstolzen Frau, ihre Haut sieht aus wie altes Pergament.

6 Man soll nie eine Dame fragen, wie alt sie ist.


Dämelskopf.

* Er ist ein Dämelskopf.Frischbier, I, 533.

Ein Dummer, ein Dummkopf.


Dämlich.

* Ick warr mi 'n halw' Stein diämlich stellen. (Pommern.)

Hauptschlauheitsphilosophie der Bauern.


Damm.

*6 Wem der Damm heute (Freitag) ausreisst, der muss morgen Kohl hacken. (Augsburg.)

Redensart beim Essen des Mehlbreis. In der Mitte ist eine Grube gedrückt, worin sich Fett befindet. Die Essenden beginnen vom Rande der Schüssel und tauchen jeden Bissen in das Fett.

*7 Ich will über den Damm gehen. (Penns.-Deutsch.) – Buck's County Express Doylestown, Pennsylvanien vom 2. Januar, 1855.

Zu ergänzen: wenn ich das oder jenes thue. „Ich will über den Damm gehen, wenn ich wieder bei ihm ufhock.“ a. a. O.


Dammbohr.

* Hei heft ver Dammbâres gelêge. (Alt-Pillau.) – Frischbier, II, 487.

Von jemand, der mit seinen Thaten prahlt. Es ist der Dammkrug im Kirchspiel Heiligen Kreuz, Kreis [Spaltenumbruch] Fischhausen, gemeint. Der Wirth des Kruges hiess Bohr, genannt Dammbohr. Vor diesem Kruge soll sich 1813 der Landsturm aus dem Kirchspiel Heiligen Kreuz versammelt und in demselben schliesslich eine Niederlage erlitten haben.


Dämmerung.

In der Demmerung scheinen alle Katzen grau.Schuppius, Trakt.


Dammlig.

1 Ein bischen dammlig ist jeder.Frischbier, II, 488.

2 So dammlig musst öck sönd, mîn Göld vergrawe, de Stell vermösse, kein Pâl bischlane. (Alt-Pillau.) – Frischbier, II, 490.

3 Wat dammlig öss, gehört ons.Frischbier, I, 535.


Damoklesschwert.

* Das Damoklesschwert hangt über ihm.

Um eine unablässig drohende Gefahr zu bezeichnen. (Vgl. Büchmann, 10. Aufl., S. 178.)


Dampf.

4 Wo Damp is, do is ok Fuier, sei Julenspéigel, däu sag hei einen Gäuseküetel. (Sauerland.)

*5 Dâr den Damp gehen. (Sauerland.)

Process verlieren.

*6 Das thut ihm (ihr) den Dampf.Frischbier, II, 491.

Gibt einen herben, vielleicht den letzten Stoss, kränkt tief, führt den Untergang, das Ende herbei. – „Lieber Herr Pastor, das Wort thut ihr den Dampf.“ (Hermes, III, 135.)

*7 Er hat einen Dampf (auch: Dampis, Dampus).

D. h. Rausch.

*8 Hans Damp in allen Straten kann dat Schrien nich laten.Diermissen, 30.

*9 Hans Dampf.Germania, V, 322.

*10 Hans Dampf in allen Gassen.

„Noch Zschokke konnte in einer Novelle einen Bummler „Hansdampf in allen Gassen“ nennen. Heut ist Hans Dampf der Abgott der Welt geworden, ohne den Glück und Civilisation kaum mehr denkbar ist.“ (H. Lessing, Daheim und draussen. Berlin 1865, S. 167.)

*11 Hans Dampf in der Nudelgasse. (Schwaben.)

*12 Heî schmitt 'n Damp, äs än Biuer op Sünte Märten. (Sauerland.)


Dampfen.

* Er dampft wie ein Stadtsoldat.

Vom Tabakrauchen.


Dampfhammer.

Dem Dampfhammer ist es eben so leicht, eine Nuss zu knacken, wie einen Eisenblock zusammenzuschmettern.

Die Times schreibt: „Es soll eine Tugend des Dampfhammers sein, dass es ihm ebenso leicht ist, eine Nuss zu knacken, als einen Eisenblock zusammenzuschmettern; aber diese Tugend würde zu wesentlichem Fehler werden, wenn die Maschine die Laune hätte, Nüsse zu knacken, während sie Eisen schmieden soll.“ (Kölnische Zeitung, 1870, Nr. 209, 2. Bl.)


Danach.

*4 He öss danau wie de Jil (Egel) nau Blod.Frischbier, I, 537.

*5 He öss danau wie de Katt nau 'm Fischke.Frischbier, I, 537.


Danaergeschenk.

* Es ist ein Danaergeschenk.

Eine verdächtige Gabe, die Vortheil verspricht und Nachtheil bringt. Bezieht sich auf das von den Griechen unter dem Vorwande, der Pallas ein Geschenk zu machen, nach Troja eingeführte hölzerne Pferd, das die Ursache der Zerstörung der Stadt wurde. Daher sagt der Priester Laokoon bei Virgil 25 in der Aenelde: Ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen. (Timeo Danaos et dona ferentes.)


Daneben.

*1 Et is ok horte dernâben. (Schles.) – Frommann, III, 243, 64.

*2 Glei derneben wohnt der Bäcker. (Hirschberger Kreis.)

Abweisende Antwort: Bei mir ist's nicht, ein Haus weiter.


Danebenschiessen.

* Du hast daneben geschossen.Hauer, Kij.

Lat.: Tota erras via. (Hauer, Kij.)


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0568" n="[556]"/><cb n="1111"/>
*2 Nu kümmt he ierst dahinner, als Seebach hinner de Klüt'.</hi> (<hi rendition="#i">Pommern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Jetzt kommt er erst dahinter wie Seebach hinter die Klösse. Soll, wie gewanderte Handwerker versichern, such in Hannover und Rhein gehört werden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dahocken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Dahocken wie ein Pfund Schnitz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Erzählungen, II, 198.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Dahocken wie ein Wurzelmännlein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gutzkow, Zauberer von Rom, VI, 99.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Daigrad.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">All huchen Daigrad jaft leagh Sails.</hi> (<hi rendition="#i">Nordfr.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 5, 68.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine hohe Morgendämmerung gibt niedrige Segel, d. h. Wind, der kleine Segel verlangt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dâl.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dâl möt dem Gerwine, heft Speck gestâle.</hi> (<hi rendition="#i">Alt-Pillau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 484.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Gerwin ist Personenname.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dâlhut.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist ein Dâlhut von Zinten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 527.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Mensch, der schlecht gekleidet ist, der schmuzig und zerlumpt einhergeht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Daliegen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Daliegen wie ein fauler Schäfer auff der Schippe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ayrer, II, 1068.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 Er liegt da, wie ein Kettenhund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij ligt daar als een hond aan den ketting. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 320<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dalles.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Ein lustiger Dalles geht über Alles.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In dem Briefe, den unter dem 23. December 1864 ein berliner Schuldgefangner an seine Gläubiger richtet, heisst es: ... da ich an Baarem Mangel leide, was durch meinen guten Humor ersetzt wird und sich das alte Sprichwort bewährt: Ein lustiger Dalles geht über Alles. (<hi rendition="#i">Breslauer Zeitung 1864, Nr. 613, S. 3487.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dalpesmazi.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Du bist a rechter Dalpesmazi.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Damals.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Das war damals, als der Herzog durch die Töppe ritt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. Es ist lange her. Vom Herzog zu Sachsen und Weissenfels, der die über Mangel an Verdienst klagenden Töpfer dadurch unterstützen wollte.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Es war damals, als die Warthe brannte und die Hunde mit dem Strohwische rannten.</hi> (<hi rendition="#i">Jerrentowitz.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 486.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei Gelegenheit einer alten Zeit.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Er is von damals, wû underm âlen Fritze der Kalbskupp im zwê Greschel war.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Holtei, Schlesische Gedichte.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 Ja, damals, als die Kuh Barthel hiess.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. wol niemals.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hit gebeurde, toen de koe Bartel heette. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 32.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dame.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Diese Dame trägt ihr Diplom im Gesicht, sagte ein Künstler von einer adelsstolzen Frau, ihre Haut sieht aus wie altes Pergament.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Man soll nie eine Dame fragen, wie alt sie ist.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dämelskopf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist ein Dämelskopf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 533.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Dummer, ein Dummkopf.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dämlich.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ick warr mi 'n halw' Stein diämlich stellen.</hi> (<hi rendition="#i">Pommern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Hauptschlauheitsphilosophie der Bauern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Damm.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Wem der Damm heute (Freitag) ausreisst, der muss morgen Kohl hacken.</hi> (<hi rendition="#i">Augsburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Redensart beim Essen des Mehlbreis. In der Mitte ist eine Grube gedrückt, worin sich Fett befindet. Die Essenden beginnen vom Rande der Schüssel und tauchen jeden Bissen in das Fett.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Ich will über den Damm gehen.</hi> (<hi rendition="#i">Penns.-Deutsch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Buck's County Express Doylestown, Pennsylvanien vom 2. Januar, 1855.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Zu ergänzen: wenn ich das oder jenes thue. &#x201E;Ich will über den Damm gehen, wenn ich wieder bei ihm ufhock.&#x201C; a. a. O.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dammbohr.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Hei heft ver Dammbâres gelêge.</hi> (<hi rendition="#i">Alt-Pillau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 487.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von jemand, der mit seinen Thaten prahlt. Es ist der Dammkrug im Kirchspiel Heiligen Kreuz, Kreis <cb n="1112"/>
Fischhausen, gemeint. Der Wirth des Kruges hiess Bohr, genannt Dammbohr. Vor diesem Kruge soll sich 1813 der Landsturm aus dem Kirchspiel Heiligen Kreuz versammelt und in demselben schliesslich eine Niederlage erlitten haben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dämmerung.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">In der Demmerung scheinen alle Katzen grau.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuppius, Trakt.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dammlig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Ein bischen dammlig ist jeder.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 488.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 So dammlig musst öck sönd, mîn Göld vergrawe, de Stell vermösse, kein Pâl bischlane.</hi> (<hi rendition="#i">Alt-Pillau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 490.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Wat dammlig öss, gehört ons.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 535.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Damoklesschwert.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Das Damoklesschwert hangt über ihm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Um eine unablässig drohende Gefahr zu bezeichnen. (Vgl. <hi rendition="#i">Büchmann, 10. Aufl., S. 178.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dampf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Wo Damp is, do is ok Fuier, sei Julenspéigel, däu sag hei einen Gäuseküetel.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Dâr den Damp gehen.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Process verlieren.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Das thut ihm (ihr) den Dampf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 491.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Gibt einen herben, vielleicht den letzten Stoss, kränkt tief, führt den Untergang, das Ende herbei. &#x2013; &#x201E;Lieber Herr Pastor, das Wort thut ihr den Dampf.&#x201C; (<hi rendition="#i">Hermes, III, 135.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 Er hat einen Dampf (auch: Dampis, Dampus).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. Rausch.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 Hans Damp in allen Straten kann dat Schrien nich laten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Diermissen, 30.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Hans Dampf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Germania, V, 32<hi rendition="#sup">2</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*10 Hans Dampf in allen Gassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Noch <hi rendition="#i">Zschokke</hi> konnte in einer Novelle einen Bummler &#x201E;Hansdampf in allen Gassen&#x201C; nennen. Heut ist Hans Dampf der Abgott der Welt geworden, ohne den Glück und Civilisation kaum mehr denkbar ist.&#x201C; (<hi rendition="#i">H. Lessing, Daheim und draussen. Berlin 1865, S. 167.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Hans Dampf in der Nudelgasse.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Heî schmitt 'n Damp, äs än Biuer op Sünte Märten.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dampfen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er dampft wie ein Stadtsoldat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Vom Tabakrauchen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dampfhammer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Dem Dampfhammer ist es eben so leicht, eine Nuss zu knacken, wie einen Eisenblock zusammenzuschmettern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die <hi rendition="#i">Times</hi> schreibt: &#x201E;Es soll eine Tugend des Dampfhammers sein, dass es ihm ebenso leicht ist, eine Nuss zu knacken, als einen Eisenblock zusammenzuschmettern; aber diese Tugend würde zu wesentlichem Fehler werden, wenn die Maschine die Laune hätte, Nüsse zu knacken, während sie Eisen schmieden soll.&#x201C; (<hi rendition="#i">Kölnische Zeitung, 1870, Nr. 209, 2. Bl.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Danach.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 He öss danau wie de Jil (Egel) nau Blod.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 537.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 He öss danau wie de Katt nau 'm Fischke.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 537.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Danaergeschenk.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist ein Danaergeschenk.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine verdächtige Gabe, die Vortheil verspricht und Nachtheil bringt. Bezieht sich auf das von den Griechen unter dem Vorwande, der Pallas ein Geschenk zu machen, nach Troja eingeführte hölzerne Pferd, das die Ursache der Zerstörung der Stadt wurde. Daher sagt der Priester Laokoon bei <hi rendition="#i">Virgil</hi> 25 in der <hi rendition="#i">Aenelde:</hi> Ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen. (Timeo Danaos et dona ferentes.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Daneben.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Et is ok horte dernâben.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 243, 64.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Glei derneben wohnt der Bäcker.</hi> (<hi rendition="#i">Hirschberger Kreis.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Abweisende Antwort: Bei mir ist's nicht, ein Haus weiter.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Danebenschiessen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Du hast daneben geschossen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hauer, Kij.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tota erras via. (<hi rendition="#i">Hauer, Kij.</hi>)</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[556]/0568] *2 Nu kümmt he ierst dahinner, als Seebach hinner de Klüt'. (Pommern.) Jetzt kommt er erst dahinter wie Seebach hinter die Klösse. Soll, wie gewanderte Handwerker versichern, such in Hannover und Rhein gehört werden. Dahocken. *2 Dahocken wie ein Pfund Schnitz. – Gotthelf, Erzählungen, II, 198. *3 Dahocken wie ein Wurzelmännlein. – Gutzkow, Zauberer von Rom, VI, 99. Daigrad. All huchen Daigrad jaft leagh Sails. (Nordfr.) – Firmenich, III, 5, 68. Eine hohe Morgendämmerung gibt niedrige Segel, d. h. Wind, der kleine Segel verlangt. Dâl. * Dâl möt dem Gerwine, heft Speck gestâle. (Alt-Pillau.) – Frischbier, II, 484. Gerwin ist Personenname. Dâlhut. * Er ist ein Dâlhut von Zinten. – Frischbier, I, 527. Ein Mensch, der schlecht gekleidet ist, der schmuzig und zerlumpt einhergeht. Daliegen. *6 Daliegen wie ein fauler Schäfer auff der Schippe. – Ayrer, II, 1068. *7 Er liegt da, wie ein Kettenhund. Holl.: Hij ligt daar als een hond aan den ketting. (Harrebomée, I, 320a.) Dalles. 2 Ein lustiger Dalles geht über Alles. In dem Briefe, den unter dem 23. December 1864 ein berliner Schuldgefangner an seine Gläubiger richtet, heisst es: ... da ich an Baarem Mangel leide, was durch meinen guten Humor ersetzt wird und sich das alte Sprichwort bewährt: Ein lustiger Dalles geht über Alles. (Breslauer Zeitung 1864, Nr. 613, S. 3487.) Dalpesmazi. Du bist a rechter Dalpesmazi. (Ulm.) Damals. 1 Das war damals, als der Herzog durch die Töppe ritt. D. h. Es ist lange her. Vom Herzog zu Sachsen und Weissenfels, der die über Mangel an Verdienst klagenden Töpfer dadurch unterstützen wollte. 2 Es war damals, als die Warthe brannte und die Hunde mit dem Strohwische rannten. (Jerrentowitz.) – Frischbier, II, 486. Bei Gelegenheit einer alten Zeit. *3 Er is von damals, wû underm âlen Fritze der Kalbskupp im zwê Greschel war. – Holtei, Schlesische Gedichte. *4 Ja, damals, als die Kuh Barthel hiess. D. h. wol niemals. Holl.: Hit gebeurde, toen de koe Bartel heette. (Harrebomée, I, 32.) Dame. 5 Diese Dame trägt ihr Diplom im Gesicht, sagte ein Künstler von einer adelsstolzen Frau, ihre Haut sieht aus wie altes Pergament. 6 Man soll nie eine Dame fragen, wie alt sie ist. Dämelskopf. * Er ist ein Dämelskopf. – Frischbier, I, 533. Ein Dummer, ein Dummkopf. Dämlich. * Ick warr mi 'n halw' Stein diämlich stellen. (Pommern.) Hauptschlauheitsphilosophie der Bauern. Damm. *6 Wem der Damm heute (Freitag) ausreisst, der muss morgen Kohl hacken. (Augsburg.) Redensart beim Essen des Mehlbreis. In der Mitte ist eine Grube gedrückt, worin sich Fett befindet. Die Essenden beginnen vom Rande der Schüssel und tauchen jeden Bissen in das Fett. *7 Ich will über den Damm gehen. (Penns.-Deutsch.) – Buck's County Express Doylestown, Pennsylvanien vom 2. Januar, 1855. Zu ergänzen: wenn ich das oder jenes thue. „Ich will über den Damm gehen, wenn ich wieder bei ihm ufhock.“ a. a. O. Dammbohr. * Hei heft ver Dammbâres gelêge. (Alt-Pillau.) – Frischbier, II, 487. Von jemand, der mit seinen Thaten prahlt. Es ist der Dammkrug im Kirchspiel Heiligen Kreuz, Kreis Fischhausen, gemeint. Der Wirth des Kruges hiess Bohr, genannt Dammbohr. Vor diesem Kruge soll sich 1813 der Landsturm aus dem Kirchspiel Heiligen Kreuz versammelt und in demselben schliesslich eine Niederlage erlitten haben. Dämmerung. In der Demmerung scheinen alle Katzen grau. – Schuppius, Trakt. Dammlig. 1 Ein bischen dammlig ist jeder. – Frischbier, II, 488. 2 So dammlig musst öck sönd, mîn Göld vergrawe, de Stell vermösse, kein Pâl bischlane. (Alt-Pillau.) – Frischbier, II, 490. 3 Wat dammlig öss, gehört ons. – Frischbier, I, 535. Damoklesschwert. * Das Damoklesschwert hangt über ihm. Um eine unablässig drohende Gefahr zu bezeichnen. (Vgl. Büchmann, 10. Aufl., S. 178.) Dampf. 4 Wo Damp is, do is ok Fuier, sei Julenspéigel, däu sag hei einen Gäuseküetel. (Sauerland.) *5 Dâr den Damp gehen. (Sauerland.) Process verlieren. *6 Das thut ihm (ihr) den Dampf. – Frischbier, II, 491. Gibt einen herben, vielleicht den letzten Stoss, kränkt tief, führt den Untergang, das Ende herbei. – „Lieber Herr Pastor, das Wort thut ihr den Dampf.“ (Hermes, III, 135.) *7 Er hat einen Dampf (auch: Dampis, Dampus). D. h. Rausch. *8 Hans Damp in allen Straten kann dat Schrien nich laten. – Diermissen, 30. *9 Hans Dampf. – Germania, V, 322. *10 Hans Dampf in allen Gassen. „Noch Zschokke konnte in einer Novelle einen Bummler „Hansdampf in allen Gassen“ nennen. Heut ist Hans Dampf der Abgott der Welt geworden, ohne den Glück und Civilisation kaum mehr denkbar ist.“ (H. Lessing, Daheim und draussen. Berlin 1865, S. 167.) *11 Hans Dampf in der Nudelgasse. (Schwaben.) *12 Heî schmitt 'n Damp, äs än Biuer op Sünte Märten. (Sauerland.) Dampfen. * Er dampft wie ein Stadtsoldat. Vom Tabakrauchen. Dampfhammer. Dem Dampfhammer ist es eben so leicht, eine Nuss zu knacken, wie einen Eisenblock zusammenzuschmettern. Die Times schreibt: „Es soll eine Tugend des Dampfhammers sein, dass es ihm ebenso leicht ist, eine Nuss zu knacken, als einen Eisenblock zusammenzuschmettern; aber diese Tugend würde zu wesentlichem Fehler werden, wenn die Maschine die Laune hätte, Nüsse zu knacken, während sie Eisen schmieden soll.“ (Kölnische Zeitung, 1870, Nr. 209, 2. Bl.) Danach. *4 He öss danau wie de Jil (Egel) nau Blod. – Frischbier, I, 537. *5 He öss danau wie de Katt nau 'm Fischke. – Frischbier, I, 537. Danaergeschenk. * Es ist ein Danaergeschenk. Eine verdächtige Gabe, die Vortheil verspricht und Nachtheil bringt. Bezieht sich auf das von den Griechen unter dem Vorwande, der Pallas ein Geschenk zu machen, nach Troja eingeführte hölzerne Pferd, das die Ursache der Zerstörung der Stadt wurde. Daher sagt der Priester Laokoon bei Virgil 25 in der Aenelde: Ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen. (Timeo Danaos et dona ferentes.) Daneben. *1 Et is ok horte dernâben. (Schles.) – Frommann, III, 243, 64. *2 Glei derneben wohnt der Bäcker. (Hirschberger Kreis.) Abweisende Antwort: Bei mir ist's nicht, ein Haus weiter. Danebenschiessen. * Du hast daneben geschossen. – Hauer, Kij. Lat.: Tota erras via. (Hauer, Kij.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/568
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [556]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/568>, abgerufen am 22.12.2024.