Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Buhlen.

19 "Wer da wil bulen mit schönen frawen, der kan nicht hohe hewser pawen." (Werdea, Aiij.)

20 Buhlen ist keine Brautwerbung.

Dän.: Mange vender bejlen til bolen. (Prov. dan., 63.)

21 Buhlen und Buben ist eine freie Kunst. (Königsberg.) - Frischbier, II, 454.

22 Bulen bringet Lust und schmertzen. - Wirth, I, 42.

23 Heimlich buhlen kan ich nicht, freundlich sehen hilfft mir nicht, und Geld, das hilfft, das hab' ich nicht. - Wirth, I, 186; Keil, 29; Gerlach, 149.

24 Wer bult, der ist bloss an Gut vnd Muth. - Petri, II, 688.


Buhler.

19 Bei Tunnicius (206): De bolers tellen wol de tyt. (Enumerant caeci rapidum bene tempus amantes.)

25 Bei Tunnicius (230): De boler wet, wat he begert, mer he en wet nicht wattet is. (Scit bene quod poscit, sed quid scit, nescit amator.)

45 Alle Buhler sind mit einem Narren besteckt (behaftet).

Bei Tunnicius (750): Alle bolers sint mit einem narren besteken. (Omnis amans docto corpus sine pectore gestat.)

46 Alte buler, alte sudler, alte Judler sein im gleichen wert. - Schade, Monatsblätter, VI, 128.

47 Buhler seyn aus Flandern, sie meinen heut diesen, morgen ein andern. - Zinkgref, IV, 215.

48 Buhler und Buhlerinnen schleppen ihr Leben mühsam von hinnen.

It.: Cicisbei e ganzerini fanno vita da facchini. (Giani, 356.)

Cicisbeen hiessen die Gesellschafter der Damen unter den höhern Ständen, besonders in Genua und Florenz. Der "gute Ton" verlangte nämlich, dass der Ehemann nur im Hause mit seiner Frau verkehrte; daher wählte sich die Dame einen oder mehrere Cicisbei. Der Cicisbeus begleitete die Dame zu allen Vergnügungen, ins Theater, in die Kirche, und bediente sie sogar am Toilettentisch.

49 Der Buhler Hertz ist ein Taubenhaus, die eine fleugt ein, die andere aus. - Zinkgref, IV, 215.

50 Zornig Buler liegen jn selbs. - Franck, I, 64b.


Buhlerei.

3 Buhlerey der Arbeit weicht, einen Arbeiter Venus selten erschleicht. - Petri, II, 125.


Buhlerhandwerk.

Wenn man das Bulerhandwerck will verbieten, so muss man zuvor die Werckstatt vnd instrument abschaffen. - Lehmann, 401, 56.


Buhlerlieb.

Buhlerlieb so lange währt, als das Feuer auf dem Herd.

It.: Amor di ganza, fuoco di paglia. (Giani, 80.)


Buhlschaft.

25 Auf der Buhlschaft im nächsten Jahr, musst du lassen Hertz, Haut und Haar. - Zingerle, Zwei Hexenprocesse.

26 Buhlschaft ist leicht vnd vnstete. - Petri, II, 53.

27 Buhlschaft verderbt Leib, Seele und Sitte.

Bei Tunnicius (536): Bolschap vordervet lyf unde sele unde sede. (Corpus amor mores animumque effeminat ardens.)

28 Bulschaft hat ein tummen Mut, was sie fürnimpt ist selten gut. - Petri, II, 125.

29 Husten, Buhlschaft, Feuer und Schmerzen wollen nicht verborgen sein.

Bei Tunnicius (1319): Host, bolschap, vür unde smerte wil nicht vorborgen syn. (Tussis, amor, flammae nulli sunt tecta dolorque.)

Lat.: Quatuor abscondi non possunt: tussis, amor, ignis, dolor. (Bebel.)

30 Wie man der Bulschafft pflegen sol, das lernt man an dem Tantzen wol. - Petri, III, 15.


Bühne.

3 Wer erst auf der Bühne ist, kommt auch hinter die Coulissen. - Riehl, Geschichte, I, 184.


Bulle (der).

7 Dat dich der Boll, sag de Biur, däu meint he de Katte. (Sauerland.)

8 Es ist ein guter Bull, dem eine Aehre aus dem Arsche wächst.

Dän.: Det er god bul, som axet voxer af enden paa. (Prov. dan., 96.)

[Spaltenumbruch] 9 Tolle Bullen zeugen tolle Kelber. - Petri, II, 547.

*10 Boll hett noch gen Stert. - Hauskalender, III.

*11 Da soll mich gleich der Bulle löken (stossen). - Schottmüller, Ms.

*12 Das wird den Bullen nicht binden. (Schwaben.)

*13 Dat öss, als wenn de Boll ön de Bibel (auch: ön de Körch) kickt. - Frischbier, I, 493.

*14 Die Bullen lecken sich. - Frischbier, II, 455.

Wenn Männer sich küssen.

*15 Doar kann man Bull'n mit to Water dreiwen (oder riden). (Mecklenburg.) - Schiller, II, 4b.

Von hohen Karten, die jemand im Spiel bekommen hat.

*16 Em heft de Boll gestodt. - Frischbier, I, 495.

*17 Er sieht einen Bullen für einen Superintendenten an.

*18 Er sucht Bollen (Bulbos quaerit). - Henisch, 449, 6.

*19 Es war ein Bulle gegen den Kometen. (Nordamerika.) - Neuyorker Staatszeitung vom 26. September 1865, S. 5.

Ein zweckloser Kampf.

*20 Ich dacht, mich stiess der Bulle. - Schottmüller, Ms.

*21 Sie ist wie vom Bullen geleckt. - Frischbier, I, 2375.

Sie ist reinlich und sauber, ihre Haare glatt und glänzend.

*22 Vör Bull rüm lopen.

Ohne Beschäftigung sein, weil vom Bullen keinerlei Arbeit verlangt wird. Die Redensart hat ungefähr den Sinn wie das hochdeutsche Baronisiren.


Bulle (die).

*2 Nun ist die Bulle vull. (Köthen.)

Nun ist's mit der Nachsicht zu Ende.


Bullenköpfchen.

* Bollekopke, bigöff di, Büdelhas bigaff seck doch ok. (Jerrentowitz.) - Frischbier, II, 456.


Bullern.

Von allen Bullern kümmt nicks Guddes her, had de Schniegel mol sagt, däu hadde sie bei Jahre am Bäme kreppen, däu hadde sick an Bittkern eilet, däu was se fallen. (Sauerland.)


Bulkenbast.

* Der ist ein rechter Bülkenbast.

Ein grober Mensch.


Bülten.

* He kummt in de Bülten. - Kern, 1536.

Er stottert.


Bulwe.

* Dreg Bulwe1 möt Solt, best to Haus. (Elbing.) - Frischbier, I, 497.

1) Kartoffeln. Trockene Kartoffeln und Salz schmecken zu Hause am besten.


Bummelfritz.

* Das ist ein rechter Bummelfritze. - Schottmüller, Ms.


Bummeln.

*7 Er bummelt wie eine fette Gans. - Simrock, 3018.


Bummler.

1 Bummler arbeiten in der Schenke.

Die Osmanen sagen: Die Taugenichtse sind in der Schenke zu Hause. (Schlechta, 81.)

2 Ein Bummler ist ein Rentier ohne Geld und ein Rentier ist ein Bummler mit Geld.


Bums.

*1 Bums, da hatte er's weg. - Frischbier, I, 498.

*2 Bums wie'r tofall'n, as de Flege in de Brüöh. - Schlingmann, 428.

*3 He het d' Bums1 krögen. - Frommann, IV, 349.

In Ostfriesland für: Er hat einen Port bekommen. (S. Schienbein 3.)

1) Eigentlich harter, dröhnender Fall oder Stoss. (Vgl. Frommann, IV, 359, 26 u. 251, 15.)


Bumsweise.

* Bumsweise tofallen as de Flegen in de Bre. - Kern, 607.

Von Personen, die plump und ungelenk sind und "pardauz" in die Sache hineinfallen.


Bund.

5 Der Bund und das Reich Gottes währen ewig. - Opel, 380.

Aus der Zeit des Dreissigjährigen Krieges.

6 Der Deutsche Bund bracht' uns auf den Hund.

7 Der Deutsche Bund - das deutsche bunt.

So taufte Ludwig Jahn den Deutschen Bund bei seiner Entstehung. (Ruge, Aus früherer Zeit.)

[Spaltenumbruch]
Buhlen.

19 „Wer da wil bulen mit schönen frawen, der kan nicht hohe hewser pawen.“ (Werdea, Aiij.)

20 Buhlen ist keine Brautwerbung.

Dän.: Mange vender bejlen til bolen. (Prov. dan., 63.)

21 Buhlen und Buben ist eine freie Kunst. (Königsberg.) – Frischbier, II, 454.

22 Bulen bringet Lust und schmertzen.Wirth, I, 42.

23 Heimlich buhlen kan ich nicht, freundlich sehen hilfft mir nicht, und Geld, das hilfft, das hab' ich nicht.Wirth, I, 186; Keil, 29; Gerlach, 149.

24 Wer bult, der ist bloss an Gut vnd Muth.Petri, II, 688.


Buhler.

19 Bei Tunnicius (206): De bolers tellen wol de tyt. (Enumerant caeci rapidum bene tempus amantes.)

25 Bei Tunnicius (230): De boler wet, wat he begert, mer he en wet nicht wattet is. (Scit bene quod poscit, sed quid scit, nescit amator.)

45 Alle Buhler sind mit einem Narren besteckt (behaftet).

Bei Tunnicius (750): Alle bolers sint mit einem narren besteken. (Omnis amans docto corpus sine pectore gestat.)

46 Alte buler, alte sudler, alte Judler sein im gleichen wert.Schade, Monatsblätter, VI, 128.

47 Buhler seyn aus Flandern, sie meinen heut diesen, morgen ein andern.Zinkgref, IV, 215.

48 Buhler und Buhlerinnen schleppen ihr Leben mühsam von hinnen.

It.: Cicisbei e ganzerini fanno vita da facchini. (Giani, 356.)

Cicisbeen hiessen die Gesellschafter der Damen unter den höhern Ständen, besonders in Genua und Florenz. Der „gute Ton“ verlangte nämlich, dass der Ehemann nur im Hause mit seiner Frau verkehrte; daher wählte sich die Dame einen oder mehrere Cicisbei. Der Cicisbeus begleitete die Dame zu allen Vergnügungen, ins Theater, in die Kirche, und bediente sie sogar am Toilettentisch.

49 Der Buhler Hertz ist ein Taubenhaus, die eine fleugt ein, die andere aus.Zinkgref, IV, 215.

50 Zornig Buler liegen jn selbs.Franck, I, 64b.


Buhlerei.

3 Buhlerey der Arbeit weicht, einen Arbeiter Venus selten erschleicht.Petri, II, 125.


Buhlerhandwerk.

Wenn man das Bulerhandwerck will verbieten, so muss man zuvor die Werckstatt vnd instrument abschaffen.Lehmann, 401, 56.


Buhlerlieb.

Buhlerlieb so lange währt, als das Feuer auf dem Herd.

It.: Amor di ganza, fuoco di paglia. (Giani, 80.)


Buhlschaft.

25 Auf der Buhlschaft im nächsten Jahr, musst du lassen Hertz, Haut und Haar.Zingerle, Zwei Hexenprocesse.

26 Buhlschaft ist leicht vnd vnstete.Petri, II, 53.

27 Buhlschaft verderbt Leib, Seele und Sitte.

Bei Tunnicius (536): Bôlschap vordervet lyf unde sele unde sede. (Corpus amor mores animumque effeminat ardens.)

28 Bulschaft hat ein tummen Mut, was sie fürnimpt ist selten gut.Petri, II, 125.

29 Husten, Buhlschaft, Feuer und Schmerzen wollen nicht verborgen sein.

Bei Tunnicius (1319): Hôst, bôlschap, vür unde smerte wil nicht vorborgen syn. (Tussis, amor, flammae nulli sunt tecta dolorque.)

Lat.: Quatuor abscondi non possunt: tussis, amor, ignis, dolor. (Bebel.)

30 Wie man der Bulschafft pflegen sol, das lernt man an dem Tantzen wol.Petri, III, 15.


Bühne.

3 Wer erst auf der Bühne ist, kommt auch hinter die Coulissen.Riehl, Geschichte, I, 184.


Bulle (der).

7 Dat dich der Boll, sag de Biur, däu meint he de Katte. (Sauerland.)

8 Es ist ein guter Bull, dem eine Aehre aus dem Arsche wächst.

Dän.: Det er god bul, som axet voxer af enden paa. (Prov. dan., 96.)

[Spaltenumbruch] 9 Tolle Bullen zeugen tolle Kelber.Petri, II, 547.

*10 Boll hett noch gên Stêrt.Hauskalender, III.

*11 Da soll mich gleich der Bulle löken (stossen).Schottmüller, Ms.

*12 Das wird den Bullen nicht binden. (Schwaben.)

*13 Dat öss, als wenn de Boll ön de Bibel (auch: ön de Körch) kickt.Frischbier, I, 493.

*14 Die Bullen lecken sich.Frischbier, II, 455.

Wenn Männer sich küssen.

*15 Doar kann man Bull'n mit to Wâter drîwen (oder riden). (Mecklenburg.) – Schiller, II, 4b.

Von hohen Karten, die jemand im Spiel bekommen hat.

*16 Em heft de Boll gestodt.Frischbier, I, 495.

*17 Er sieht einen Bullen für einen Superintendenten an.

*18 Er sucht Bollen (Bulbos quaerit).Henisch, 449, 6.

*19 Es war ein Bulle gegen den Kometen. (Nordamerika.) – Neuyorker Staatszeitung vom 26. September 1865, S. 5.

Ein zweckloser Kampf.

*20 Ich dacht, mich stiess der Bulle.Schottmüller, Ms.

*21 Sie ist wie vom Bullen geleckt.Frischbier, I, 2375.

Sie ist reinlich und sauber, ihre Haare glatt und glänzend.

*22 Vör Bull rüm lopen.

Ohne Beschäftigung sein, weil vom Bullen keinerlei Arbeit verlangt wird. Die Redensart hat ungefähr den Sinn wie das hochdeutsche Baronisiren.


Bulle (die).

*2 Nun ist die Bulle vull. (Köthen.)

Nun ist's mit der Nachsicht zu Ende.


Bullenköpfchen.

* Bollekopke, bigöff di, Büdelhâs bigaff seck doch ôk. (Jerrentowitz.) – Frischbier, II, 456.


Bullern.

Von allen Bullern kümmt nicks Guddes her, had de Schniegel mol sagt, däu hadde sie bei Jahre am Bäme kreppen, däu hadde sick an Bittkern eilet, däu was se fallen. (Sauerland.)


Bulkenbast.

* Der ist ein rechter Bülkenbast.

Ein grober Mensch.


Bülten.

* He kummt in de Bülten.Kern, 1536.

Er stottert.


Bulwe.

* Drêg Bulwe1 möt Solt, best to Hûs. (Elbing.) – Frischbier, I, 497.

1) Kartoffeln. Trockene Kartoffeln und Salz schmecken zu Hause am besten.


Bummelfritz.

* Das ist ein rechter Bummelfritze.Schottmüller, Ms.


Bummeln.

*7 Er bummelt wie eine fette Gans.Simrock, 3018.


Bummler.

1 Bummler arbeiten in der Schenke.

Die Osmanen sagen: Die Taugenichtse sind in der Schenke zu Hause. (Schlechta, 81.)

2 Ein Bummler ist ein Rentier ohne Geld und ein Rentier ist ein Bummler mit Geld.


Bums.

*1 Bums, da hatte er's weg.Frischbier, I, 498.

*2 Bums wie'r tofall'n, as de Flege in de Brüöh.Schlingmann, 428.

*3 He het d' Bums1 krögen.Frommann, IV, 349.

In Ostfriesland für: Er hat einen Port bekommen. (S. Schienbein 3.)

1) Eigentlich harter, dröhnender Fall oder Stoss. (Vgl. Frommann, IV, 359, 26 u. 251, 15.)


Bumsweise.

* Bumsweise tofallen as de Flegen in de Brê.Kern, 607.

Von Personen, die plump und ungelenk sind und „pardauz“ in die Sache hineinfallen.


Bund.

5 Der Bund und das Reich Gottes währen ewig.Opel, 380.

Aus der Zeit des Dreissigjährigen Krieges.

6 Der Deutsche Bund bracht' uns auf den Hund.

7 Der Deutsche Bund – das deutsche bunt.

So taufte Ludwig Jahn den Deutschen Bund bei seiner Entstehung. (Ruge, Aus früherer Zeit.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0553" n="[541]"/>
          <cb n="1081"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Buhlen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et">19 &#x201E;Wer da wil bulen mit schönen frawen, der kan nicht hohe hewser pawen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Werdea, Aiij.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Buhlen ist keine Brautwerbung.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Mange vender bejlen til bolen. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 63.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Buhlen und Buben ist eine freie Kunst.</hi> (<hi rendition="#i">Königsberg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 454.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Bulen bringet Lust und schmertzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 42.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Heimlich buhlen kan ich nicht, freundlich sehen hilfft mir nicht, und Geld, das hilfft, das hab' ich nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 186; Keil, 29; Gerlach, 149.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Wer bult, der ist bloss an Gut vnd Muth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 688.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Buhler.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et">19 Bei <hi rendition="#i">Tunnicius</hi> (206): De bolers tellen wol de tyt. (Enumerant caeci rapidum bene tempus amantes.)</p><lb/>
          <p rendition="#et">25 Bei <hi rendition="#i">Tunnicius</hi> (230): De boler wet, wat he begert, mer he en wet nicht wattet is. (Scit bene quod poscit, sed quid scit, nescit amator.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">45 Alle Buhler sind mit einem Narren besteckt (behaftet).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius</hi> (750): Alle bolers sint mit einem narren besteken. (Omnis amans docto corpus sine pectore gestat.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Alte buler, alte sudler, alte Judler sein im gleichen wert.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schade, Monatsblätter, VI, 128.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">47 Buhler seyn aus Flandern, sie meinen heut diesen, morgen ein andern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 215.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">48 Buhler und Buhlerinnen schleppen ihr Leben mühsam von hinnen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Cicisbei e ganzerini fanno vita da facchini. (<hi rendition="#i">Giani, 356.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Cicisbeen hiessen die Gesellschafter der Damen unter den höhern Ständen, besonders in Genua und Florenz. Der &#x201E;gute Ton&#x201C; verlangte nämlich, dass der Ehemann nur im Hause mit seiner Frau verkehrte; daher wählte sich die Dame einen oder mehrere Cicisbei. Der Cicisbeus begleitete die Dame zu allen Vergnügungen, ins Theater, in die Kirche, und bediente sie sogar am Toilettentisch.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Der Buhler Hertz ist ein Taubenhaus, die eine fleugt ein, die andere aus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 215.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 Zornig Buler liegen jn selbs.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 64<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Buhlerei.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Buhlerey der Arbeit weicht, einen Arbeiter Venus selten erschleicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 125.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Buhlerhandwerk.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wenn man das Bulerhandwerck will verbieten, so muss man zuvor die Werckstatt vnd instrument abschaffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 401, 56.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Buhlerlieb.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Buhlerlieb so lange währt, als das Feuer auf dem Herd.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Amor di ganza, fuoco di paglia. (<hi rendition="#i">Giani, 80.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Buhlschaft.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Auf der Buhlschaft im nächsten Jahr, musst du lassen Hertz, Haut und Haar.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zingerle, Zwei Hexenprocesse.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Buhlschaft ist leicht vnd vnstete.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 53.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">27 Buhlschaft verderbt Leib, Seele und Sitte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius</hi> (536): Bôlschap vordervet lyf unde sele unde sede. (Corpus amor mores animumque effeminat ardens.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Bulschaft hat ein tummen Mut, was sie fürnimpt ist selten gut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 125.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">29 Husten, Buhlschaft, Feuer und Schmerzen wollen nicht verborgen sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius</hi> (1319): Hôst, bôlschap, vür unde smerte wil nicht vorborgen syn. (Tussis, amor, flammae nulli sunt tecta dolorque.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quatuor abscondi non possunt: tussis, amor, ignis, dolor. (<hi rendition="#i">Bebel.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Wie man der Bulschafft pflegen sol, das lernt man an dem Tantzen wol.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, III, 15.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bühne.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Wer erst auf der Bühne ist, kommt auch hinter die Coulissen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Riehl, Geschichte, I, 184.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Bulle</hi> (der).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Dat dich der Boll, sag de Biur, däu meint he de Katte.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Es ist ein guter Bull, dem eine Aehre aus dem Arsche wächst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Det er god bul, som axet voxer af enden paa. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 96.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1082"/>
9 Tolle Bullen zeugen tolle Kelber.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 547.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 Boll hett noch gên Stêrt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hauskalender, III.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Da soll mich gleich der Bulle löken (stossen).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottmüller, Ms.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Das wird den Bullen nicht binden.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*13 Dat öss, als wenn de Boll ön de Bibel (auch: ön de Körch) kickt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 493.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 Die Bullen lecken sich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 455.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn Männer sich küssen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 Doar kann man Bull'n mit to Wâter drîwen (oder riden).</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schiller, II, 4<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von hohen Karten, die jemand im Spiel bekommen hat.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 Em heft de Boll gestodt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 495.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*17 Er sieht einen Bullen für einen Superintendenten an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Er sucht Bollen (Bulbos quaerit).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 449, 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Es war ein Bulle gegen den Kometen.</hi> (<hi rendition="#i">Nordamerika.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Neuyorker Staatszeitung vom 26. September 1865, S. 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein zweckloser Kampf.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 Ich dacht, mich stiess der Bulle.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottmüller, Ms.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 Sie ist wie vom Bullen geleckt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 2375.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sie ist reinlich und sauber, ihre Haare glatt und glänzend.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*22 Vör Bull rüm lopen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ohne Beschäftigung sein, weil vom Bullen keinerlei Arbeit verlangt wird. Die Redensart hat ungefähr den Sinn wie das hochdeutsche Baronisiren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Bulle</hi> (die).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Nun ist die Bulle vull.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Nun ist's mit der Nachsicht zu Ende.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bullenköpfchen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Bollekopke, bigöff di, Büdelhâs bigaff seck doch ôk.</hi> (<hi rendition="#i">Jerrentowitz.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 456.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bullern.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Von allen Bullern kümmt nicks Guddes her, had de Schniegel mol sagt, däu hadde sie bei Jahre am Bäme kreppen, däu hadde sick an Bittkern eilet, däu was se fallen.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bulkenbast.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Der ist ein rechter Bülkenbast.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein grober Mensch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bülten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* He kummt in de Bülten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 1536.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er stottert.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bulwe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Drêg Bulwe<hi rendition="#sup">1</hi> möt Solt, best to Hûs.</hi> (<hi rendition="#i">Elbing.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 497.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Kartoffeln. Trockene Kartoffeln und Salz schmecken zu Hause am besten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bummelfritz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Das ist ein rechter Bummelfritze.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottmüller, Ms.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bummeln.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Er bummelt wie eine fette Gans.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 3018.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bummler.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Bummler arbeiten in der Schenke.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Osmanen sagen: Die Taugenichtse sind in der Schenke zu Hause. (<hi rendition="#i">Schlechta, 81.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Ein Bummler ist ein Rentier ohne Geld und ein Rentier ist ein Bummler mit Geld.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bums.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Bums, da hatte er's weg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 498.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Bums wie'r tofall'n, as de Flege in de Brüöh.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 428.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 He het d' Bums<hi rendition="#sup">1</hi> krögen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, IV, 349.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Ostfriesland für: Er hat einen Port bekommen. (S.  Schienbein 3.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Eigentlich harter, dröhnender Fall oder Stoss. (Vgl. <hi rendition="#i">Frommann, IV, 359, 26 u. 251, 15.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bumsweise.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Bumsweise tofallen as de Flegen in de Brê.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 607.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von Personen, die plump und ungelenk sind und &#x201E;pardauz&#x201C; in die Sache hineinfallen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bund.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Der Bund und das Reich Gottes währen ewig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Opel, 380.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Aus der Zeit des Dreissigjährigen Krieges.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Der Deutsche Bund bracht' uns auf den Hund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Der Deutsche Bund &#x2013; das deutsche bunt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So taufte Ludwig Jahn den Deutschen Bund bei seiner Entstehung. (<hi rendition="#i">Ruge, Aus früherer Zeit.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[541]/0553] Buhlen. 19 „Wer da wil bulen mit schönen frawen, der kan nicht hohe hewser pawen.“ (Werdea, Aiij.) 20 Buhlen ist keine Brautwerbung. Dän.: Mange vender bejlen til bolen. (Prov. dan., 63.) 21 Buhlen und Buben ist eine freie Kunst. (Königsberg.) – Frischbier, II, 454. 22 Bulen bringet Lust und schmertzen. – Wirth, I, 42. 23 Heimlich buhlen kan ich nicht, freundlich sehen hilfft mir nicht, und Geld, das hilfft, das hab' ich nicht. – Wirth, I, 186; Keil, 29; Gerlach, 149. 24 Wer bult, der ist bloss an Gut vnd Muth. – Petri, II, 688. Buhler. 19 Bei Tunnicius (206): De bolers tellen wol de tyt. (Enumerant caeci rapidum bene tempus amantes.) 25 Bei Tunnicius (230): De boler wet, wat he begert, mer he en wet nicht wattet is. (Scit bene quod poscit, sed quid scit, nescit amator.) 45 Alle Buhler sind mit einem Narren besteckt (behaftet). Bei Tunnicius (750): Alle bolers sint mit einem narren besteken. (Omnis amans docto corpus sine pectore gestat.) 46 Alte buler, alte sudler, alte Judler sein im gleichen wert. – Schade, Monatsblätter, VI, 128. 47 Buhler seyn aus Flandern, sie meinen heut diesen, morgen ein andern. – Zinkgref, IV, 215. 48 Buhler und Buhlerinnen schleppen ihr Leben mühsam von hinnen. It.: Cicisbei e ganzerini fanno vita da facchini. (Giani, 356.) Cicisbeen hiessen die Gesellschafter der Damen unter den höhern Ständen, besonders in Genua und Florenz. Der „gute Ton“ verlangte nämlich, dass der Ehemann nur im Hause mit seiner Frau verkehrte; daher wählte sich die Dame einen oder mehrere Cicisbei. Der Cicisbeus begleitete die Dame zu allen Vergnügungen, ins Theater, in die Kirche, und bediente sie sogar am Toilettentisch. 49 Der Buhler Hertz ist ein Taubenhaus, die eine fleugt ein, die andere aus. – Zinkgref, IV, 215. 50 Zornig Buler liegen jn selbs. – Franck, I, 64b. Buhlerei. 3 Buhlerey der Arbeit weicht, einen Arbeiter Venus selten erschleicht. – Petri, II, 125. Buhlerhandwerk. Wenn man das Bulerhandwerck will verbieten, so muss man zuvor die Werckstatt vnd instrument abschaffen. – Lehmann, 401, 56. Buhlerlieb. Buhlerlieb so lange währt, als das Feuer auf dem Herd. It.: Amor di ganza, fuoco di paglia. (Giani, 80.) Buhlschaft. 25 Auf der Buhlschaft im nächsten Jahr, musst du lassen Hertz, Haut und Haar. – Zingerle, Zwei Hexenprocesse. 26 Buhlschaft ist leicht vnd vnstete. – Petri, II, 53. 27 Buhlschaft verderbt Leib, Seele und Sitte. Bei Tunnicius (536): Bôlschap vordervet lyf unde sele unde sede. (Corpus amor mores animumque effeminat ardens.) 28 Bulschaft hat ein tummen Mut, was sie fürnimpt ist selten gut. – Petri, II, 125. 29 Husten, Buhlschaft, Feuer und Schmerzen wollen nicht verborgen sein. Bei Tunnicius (1319): Hôst, bôlschap, vür unde smerte wil nicht vorborgen syn. (Tussis, amor, flammae nulli sunt tecta dolorque.) Lat.: Quatuor abscondi non possunt: tussis, amor, ignis, dolor. (Bebel.) 30 Wie man der Bulschafft pflegen sol, das lernt man an dem Tantzen wol. – Petri, III, 15. Bühne. 3 Wer erst auf der Bühne ist, kommt auch hinter die Coulissen. – Riehl, Geschichte, I, 184. Bulle (der). 7 Dat dich der Boll, sag de Biur, däu meint he de Katte. (Sauerland.) 8 Es ist ein guter Bull, dem eine Aehre aus dem Arsche wächst. Dän.: Det er god bul, som axet voxer af enden paa. (Prov. dan., 96.) 9 Tolle Bullen zeugen tolle Kelber. – Petri, II, 547. *10 Boll hett noch gên Stêrt. – Hauskalender, III. *11 Da soll mich gleich der Bulle löken (stossen). – Schottmüller, Ms. *12 Das wird den Bullen nicht binden. (Schwaben.) *13 Dat öss, als wenn de Boll ön de Bibel (auch: ön de Körch) kickt. – Frischbier, I, 493. *14 Die Bullen lecken sich. – Frischbier, II, 455. Wenn Männer sich küssen. *15 Doar kann man Bull'n mit to Wâter drîwen (oder riden). (Mecklenburg.) – Schiller, II, 4b. Von hohen Karten, die jemand im Spiel bekommen hat. *16 Em heft de Boll gestodt. – Frischbier, I, 495. *17 Er sieht einen Bullen für einen Superintendenten an. *18 Er sucht Bollen (Bulbos quaerit). – Henisch, 449, 6. *19 Es war ein Bulle gegen den Kometen. (Nordamerika.) – Neuyorker Staatszeitung vom 26. September 1865, S. 5. Ein zweckloser Kampf. *20 Ich dacht, mich stiess der Bulle. – Schottmüller, Ms. *21 Sie ist wie vom Bullen geleckt. – Frischbier, I, 2375. Sie ist reinlich und sauber, ihre Haare glatt und glänzend. *22 Vör Bull rüm lopen. Ohne Beschäftigung sein, weil vom Bullen keinerlei Arbeit verlangt wird. Die Redensart hat ungefähr den Sinn wie das hochdeutsche Baronisiren. Bulle (die). *2 Nun ist die Bulle vull. (Köthen.) Nun ist's mit der Nachsicht zu Ende. Bullenköpfchen. * Bollekopke, bigöff di, Büdelhâs bigaff seck doch ôk. (Jerrentowitz.) – Frischbier, II, 456. Bullern. Von allen Bullern kümmt nicks Guddes her, had de Schniegel mol sagt, däu hadde sie bei Jahre am Bäme kreppen, däu hadde sick an Bittkern eilet, däu was se fallen. (Sauerland.) Bulkenbast. * Der ist ein rechter Bülkenbast. Ein grober Mensch. Bülten. * He kummt in de Bülten. – Kern, 1536. Er stottert. Bulwe. * Drêg Bulwe1 möt Solt, best to Hûs. (Elbing.) – Frischbier, I, 497. 1) Kartoffeln. Trockene Kartoffeln und Salz schmecken zu Hause am besten. Bummelfritz. * Das ist ein rechter Bummelfritze. – Schottmüller, Ms. Bummeln. *7 Er bummelt wie eine fette Gans. – Simrock, 3018. Bummler. 1 Bummler arbeiten in der Schenke. Die Osmanen sagen: Die Taugenichtse sind in der Schenke zu Hause. (Schlechta, 81.) 2 Ein Bummler ist ein Rentier ohne Geld und ein Rentier ist ein Bummler mit Geld. Bums. *1 Bums, da hatte er's weg. – Frischbier, I, 498. *2 Bums wie'r tofall'n, as de Flege in de Brüöh. – Schlingmann, 428. *3 He het d' Bums1 krögen. – Frommann, IV, 349. In Ostfriesland für: Er hat einen Port bekommen. (S. Schienbein 3.) 1) Eigentlich harter, dröhnender Fall oder Stoss. (Vgl. Frommann, IV, 359, 26 u. 251, 15.) Bumsweise. * Bumsweise tofallen as de Flegen in de Brê. – Kern, 607. Von Personen, die plump und ungelenk sind und „pardauz“ in die Sache hineinfallen. Bund. 5 Der Bund und das Reich Gottes währen ewig. – Opel, 380. Aus der Zeit des Dreissigjährigen Krieges. 6 Der Deutsche Bund bracht' uns auf den Hund. 7 Der Deutsche Bund – das deutsche bunt. So taufte Ludwig Jahn den Deutschen Bund bei seiner Entstehung. (Ruge, Aus früherer Zeit.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/553
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [541]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/553>, abgerufen am 03.12.2024.