Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
Breiteste (das). Dat Breedste is noch achter, harr de Düfel seggt, do harr he Schüppen scheten. - Kern, 1456. Der Stiel war nämlich zuerst gekommen. Breitmaul. * Er ist ein Breitmaul. - Frischbier, I, 442. Ein Prahler, vorlauter Mensch, Zänker. Breitspurig. * Breitspurig wie eine Zochschleife. (Litauen.) - Frischbier, I, 443. Breke s. Brete. Bremen. 1 Bremen was bedächtig, lat nicht mehr ein, denn du bist mechtig. - Illustrirte Zeitung, Leipzig 1860, S. 107a. Ein alter Wahlspruch. *2 Ik will di Bremn sen laten. - Schütze, I, 152. Bremse. 3 Wenn die Bremsen gegen den Felsen Krieg führen, ist's um ihren Stachel geschehen. Dän.: Da bremserne stormede klippen, afstodte de decces braad. (Prov. dan., 89.) *4 Einem eine Bremse stechen. (Berlin.) Einem eine Ohrfeige geben, ihm einen Schlag ins Gesicht versetzen. (Braun, Blätter des Frohsinns, III, 5b, Nr. 2.) *5 Einem wie eine freche Bremse um den Kopf summen. Bremsenwinkel. * Er ist aus dem Bremsenwinkel. - Frischbier, II, 424. Aus der Gegend von Zinten und Landsberg. Brenne. * In der Brenne sein. (Schles.) In der Klemme, in Angst, Verlegenheit, mit Arbeit Eile haben. Brennen. 8 "Was jn nit brennt, wer das will külen, muss frembde rauch vnd hitz offt fülen." (Waldis, IV, 38.) - "Was dich nit brennt, das blass nit b'hendt." (Hoek, 12b.) 9 Dän.: Blues ey paa det deg ikke braender. Stak ey den brand deg ikke skjaender. (Prov. dan., 83.) 11 Dän.: Det deg ikke braender, be höver du eikke at blaese paa. (Prov. dan., 89.) Lat.: Tua quod nihil refert necures. (Plautus.) (Binder II, 3357; Fischer, 227, 44.) - Tua quod nihil refert procutari desines. (Terenz.) (Binder I, 1759; II, 3357; Schoenheim, F, 15; Froberg, 595; Philippi, II, 224; Seybold, 610.) 24 Span.: Ser como unas ortigas. (Bohn I, 256.) 34 Alles brennt trocken gut, nur die Lampe nicht. (Westf.) 35 Was dich nicht brennt, das blase nicht - hot mancher a Weib, er mag se nicht. (Ulm.) 36 Was ein nid brennt, muss eine nid blose, lueg e jede ze sine Hose. (Luzern.) 37 Wat de nich brannt, braukst du ök nich to löschen. - Bueren, 1222. 38 Wat dich nit brat, los agelieschen. - Schuster, 934. 39 Wer andere brennen will, versengt sich selbst. Dän.: Hvo en anden skal broende skal sig selv taende. (Prov. dan., 88.) 40 Wo et net as, do brennt de Spass. - Dicks, I, 7. *41 Bei dem brennt's gleich an allen Ecken. *42 Bran üüs Pak an Swawel. (Amrum.) - Haupt, VIII, 357, 97. Brennen wie Pech und Schwefel. *43 Brennt's nicht, so glost's doch. (Oberösterr.) *44 Brönn so gern as i bäte. (Solothurn.) - Schild, 72, 174. Spruch beim Anzünden, wenn die Kerze nicht bald brennen will. *45 Darauff het ich mich lassen brennen. - Ayrer, II, 2028, 6. *46 Das brennt wie a der liebwerder Christnacht. So sagt man in Lusdorf bei Böhmisch-Friedland von einem schlecht brennenden Lichte, wobei es fast ganz dunkel ist, wie in der Christnacht zu Liebwerda, die dort gar nicht abgehalten wird. Christnacht heissen dort die ersten Weihnachtsmetten. *47 Dat brät (brennt) mich net. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 194, 156. Das geht mich nichts an. *48 Dau wirst di brenne. (Ulm.) Du wirst dich getäuscht sehen. [Spaltenumbruch] *49 Es brennt mir auf den Nägeln. - Frischbier, I, 446. *50 Es brennt wie Gift. - Frischbier, I, 447. *51 Es brennt wie höllisches Feuer auf den Nägeln. Lat.: Ut fici oculis incumbunt. (Suidas.) (Erasm., 642; Philippi, II, 237.) Brennessel. 1 Die Brennnessel begleitet den Menschen über die Erde. (Oberösterr.) Um Nützlichkeit und Heilsamkeit derselben zu bezeichnen. 2 Wea Brennesst'l onriad, dea brennd si'. (Niederösterreich.) - Frommann, III, 390, 13. *3 Se kum, as hedd se op Brennettle säten. - Piening, 78. *4 Wenn der Brennesseln säet, gibt's Rüben. - Horn, Spinnstube, 1851, S. 144. Brennholz. Brennholz und Kohlen soll man nicht erst im Winter holen. It.: Ne carbone ne legna comprerai quando gela. (Giani, 381.) Brennle. * Nicht wissen wo das Brennle hernehmen. - Schöpf, 57. Ganz arm sein. Brennseln. Wenn's brennselt, so schmeckt's nicht. - Lehmann, 600, 105. Brennsuppe. * Nicht auf der Brennsuppe daher geschwommen sein. - Schöpf, 57. Etwas verstehen, Erfahrung besitzen. Brennten. * Einen in der Brennten stecken lassen. - Aventin, CCCXXXIXb. D. i. in der Noth. Bresche. 4 Man muss die Bresche nicht kalt werden lassen. Man soll das frisch Begonnene ungesäumt fortführen. "Vor Strasburg nähern sich die Dinge der Entscheidung, da es, wenn einmal Bresche geschossen ist, als militärischer Grundsatz galt, >die Bresche nicht kalt werden zu lassen.<" (Hirschberger Zeitung, 1870, Nr. 603.) Breser. E jed Breser huot de Schtatuten häinjderm Iwen. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 523. Breslau. 3 Breslau ist das Auge von ganz Schlesien. - Deutsche Romanzeitung, III, 44, 632. Breslauer. * Wo der Breslauer nich hindenkt, da is der Berliner schun lange gewasen. (Schles.) - Holtei, Ein Achtel vom grossen Loose. Bret. 3 "Niemand bort gern die dicken Bretter." (Waldis, IV, 58.) 6 Von G. E. Lessing gebraucht. (Vgl. Gruppe, Leben und Werke deutscher Dichter, III, München 1867, S. 225.) 14 Holl.: Hij kan wel zien door eene eeken plank, daar eenen gat in es. (Harrebomee, II, 137b.) 24 Holl.: Hij heeft eene plank voor zijn voorhoofd. (Harrebomee, II, 187b.) *35 A hot wul egen a Brat am Ricken, dass a sich nich begen konn. (Schles.) - Frommann, III, 246, 187. *36 Bretter schneiden. (Baiern.) Schnarchen. *37 Dä hät e Brett vu der Nees. (Bedburg.) Es ist ihm bei der Taufe ein Dummkopf mit eingebunden worden. - Er hat am Christtage (s. d. 8) keinen Braunkohl gegessen. *38 Die Breter, die die Welt bedeuten. Damit umschreibt Schiller in seinem Gedicht: An die Freude die Bühne des Theaters. *39 Einen auss dem Brett wüschen. - Franck, Zeytbuch, I, Vorrede. Ihn ausstechen. *40 Einen zum Brät bringen. - Aventin, CCLVIIIb. Ihn bezwingen. *41 Er bohrt in fremde Bretter Löcher. - Waldis, IV, 16. *42 Er hat ein Bret vorm Fidle (Arsch). (Nürtingen.) *43 Er nimmt's mit unter die Breter. Mit in den Sarg, ist verschwiegen bis in den Tod.
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Breiteste (das). Dat Breedste is noch achter, harr de Düfel seggt, do harr he Schüppen scheten. – Kern, 1456. Der Stiel war nämlich zuerst gekommen. Breitmaul. * Er ist ein Breitmaul. – Frischbier, I, 442. Ein Prahler, vorlauter Mensch, Zänker. Breitspurig. * Breitspurig wie eine Zochschleife. (Litauen.) – Frischbier, I, 443. Brêke s. Brête. Bremen. 1 Bremen was bedächtig, lat nicht mehr ein, denn du bist mechtig. – Illustrirte Zeitung, Leipzig 1860, S. 107a. Ein alter Wahlspruch. *2 Ik will di Bremn sen laten. – Schütze, I, 152. Bremse. 3 Wenn die Bremsen gegen den Felsen Krieg führen, ist's um ihren Stachel geschehen. Dän.: Da bremserne stormede klippen, afstodte de decces braad. (Prov. dan., 89.) *4 Einem eine Bremse stechen. (Berlin.) Einem eine Ohrfeige geben, ihm einen Schlag ins Gesicht versetzen. (Braun, Blätter des Frohsinns, III, 5b, Nr. 2.) *5 Einem wie eine freche Bremse um den Kopf summen. Bremsenwinkel. * Er ist aus dem Bremsenwinkel. – Frischbier, II, 424. 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Breiteste (das).
Dat Breedste is noch achter, harr de Düfel seggt, do harr he Schüppen scheten. – Kern, 1456.
Der Stiel war nämlich zuerst gekommen.
Breitmaul.
* Er ist ein Breitmaul. – Frischbier, I, 442.
Ein Prahler, vorlauter Mensch, Zänker.
Breitspurig.
* Breitspurig wie eine Zochschleife. (Litauen.) – Frischbier, I, 443.
Brêke s. Brête.
Bremen.
1 Bremen was bedächtig, lat nicht mehr ein, denn du bist mechtig. – Illustrirte Zeitung, Leipzig 1860, S. 107a.
Ein alter Wahlspruch.
*2 Ik will di Bremn sen laten. – Schütze, I, 152.
Bremse.
3 Wenn die Bremsen gegen den Felsen Krieg führen, ist's um ihren Stachel geschehen.
Dän.: Da bremserne stormede klippen, afstodte de decces braad. (Prov. dan., 89.)
*4 Einem eine Bremse stechen. (Berlin.)
Einem eine Ohrfeige geben, ihm einen Schlag ins Gesicht versetzen. (Braun, Blätter des Frohsinns, III, 5b, Nr. 2.)
*5 Einem wie eine freche Bremse um den Kopf summen.
Bremsenwinkel.
* Er ist aus dem Bremsenwinkel. – Frischbier, II, 424.
Aus der Gegend von Zinten und Landsberg.
Brenne.
* In der Brenne sein. (Schles.)
In der Klemme, in Angst, Verlegenheit, mit Arbeit Eile haben.
Brennen.
8 „Was jn nit brennt, wer das will külen, muss frembde rauch vnd hitz offt fülen.“ (Waldis, IV, 38.) – „Was dich nit brennt, das blass nit b'hendt.“ (Hoek, 12b.)
9 Dän.: Blues ey paa det deg ikke braender. Stak ey den brand deg ikke skjaender. (Prov. dan., 83.)
11 Dän.: Det deg ikke braender, be höver du îkke at blaese paa. (Prov. dan., 89.)
Lat.: Tua quod nihil refert necures. (Plautus.) (Binder II, 3357; Fischer, 227, 44.) – Tua quod nihil refert procutari desines. (Terenz.) (Binder I, 1759; II, 3357; Schoenheim, F, 15; Froberg, 595; Philippi, II, 224; Seybold, 610.)
24 Span.: Ser como unas ortigas. (Bohn I, 256.)
34 Alles brennt trocken gut, nur die Lampe nicht. (Westf.)
35 Was dich nicht brennt, das blase nicht – hot mancher a Weib, er mag se nicht. (Ulm.)
36 Was ein nid brennt, muss eine nid blose, lueg e jede ze sine Hose. (Luzern.)
37 Wat de nich brannt, brûkst du ök nich to löschen. – Bueren, 1222.
38 Wat dich nit bråt, los âgelieschen. – Schuster, 934.
39 Wer andere brennen will, versengt sich selbst.
Dän.: Hvo en anden skal broende skal sig selv taende. (Prov. dan., 88.)
40 Wo et net as, do brennt de Spass. – Dicks, I, 7.
*41 Bei dem brennt's gleich an allen Ecken.
*42 Brân üüs Pak an Swâwel. (Amrum.) – Haupt, VIII, 357, 97.
Brennen wie Pech und Schwefel.
*43 Brennt's nicht, so glost's doch. (Oberösterr.)
*44 Brönn so gern as i bäte. (Solothurn.) – Schild, 72, 174.
Spruch beim Anzünden, wenn die Kerze nicht bald brennen will.
*45 Darauff het ich mich lassen brennen. – Ayrer, II, 2028, 6.
*46 Das brennt wie a der liebwerder Christnacht.
So sagt man in Lusdorf bei Böhmisch-Friedland von einem schlecht brennenden Lichte, wobei es fast ganz dunkel ist, wie in der Christnacht zu Liebwerda, die dort gar nicht abgehalten wird. Christnacht heissen dort die ersten Weihnachtsmetten.
*47 Dât brät (brennt) mich net. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 194, 156.
Das geht mich nichts an.
*48 Dau wirst di brenne. (Ulm.)
Du wirst dich getäuscht sehen.
*49 Es brennt mir auf den Nägeln. – Frischbier, I, 446.
*50 Es brennt wie Gift. – Frischbier, I, 447.
*51 Es brennt wie höllisches Feuer auf den Nägeln.
Lat.: Ut fici oculis incumbunt. (Suidas.) (Erasm., 642; Philippi, II, 237.)
Brennessel.
1 Die Brennnessel begleitet den Menschen über die Erde. (Oberösterr.)
Um Nützlichkeit und Heilsamkeit derselben zu bezeichnen.
2 Wea Brennesst'l onriad, dea brennd si'. (Niederösterreich.) – Frommann, III, 390, 13.
*3 Se kum, as hedd se op Brennettle säten. – Piening, 78.
*4 Wenn der Brennesseln säet, gibt's Rüben. – Horn, Spinnstube, 1851, S. 144.
Brennholz.
Brennholz und Kohlen soll man nicht erst im Winter holen.
It.: Ne carbone nè legna comprerai quando gela. (Giani, 381.)
Brennle.
* Nicht wissen wo das Brennle hernehmen. – Schöpf, 57.
Ganz arm sein.
Brennseln.
Wenn's brennselt, so schmeckt's nicht. – Lehmann, 600, 105.
Brennsuppe.
* Nicht auf der Brennsuppe daher geschwommen sein. – Schöpf, 57.
Etwas verstehen, Erfahrung besitzen.
Brennten.
* Einen in der Brennten stecken lassen. – Aventin, CCCXXXIXb.
D. i. in der Noth.
Bresche.
4 Man muss die Bresche nicht kalt werden lassen.
Man soll das frisch Begonnene ungesäumt fortführen. „Vor Strasburg nähern sich die Dinge der Entscheidung, da es, wenn einmal Bresche geschossen ist, als militärischer Grundsatz galt, ›die Bresche nicht kalt werden zu lassen.‹“ (Hirschberger Zeitung, 1870, Nr. 603.)
Breser.
E jed Bréser huot de Schtatuten häinjderm Iwen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 523.
Breslau.
3 Breslau ist das Auge von ganz Schlesien. – Deutsche Romanzeitung, III, 44, 632.
Breslauer.
* Wo der Breslauer nich hindenkt, da is der Berliner schun lange gewasen. (Schles.) – Holtei, Ein Achtel vom grossen Loose.
Bret.
3 „Niemand bort gern die dicken Bretter.“ (Waldis, IV, 58.)
6 Von G. E. Lessing gebraucht. (Vgl. Gruppe, Leben und Werke deutscher Dichter, III, München 1867, S. 225.)
14 Holl.: Hij kan wel zien door eene eeken plank, daar eenen gat in es. (Harrebomée, II, 137b.)
24 Holl.: Hij heeft eene plank voor zijn voorhoofd. (Harrebomée, II, 187b.)
*35 A hôt wul êgen a Brât am Ricken, dass a sich nich bêgen konn. (Schles.) – Frommann, III, 246, 187.
*36 Bretter schneiden. (Baiern.)
Schnarchen.
*37 Dä hät e Brett vu der Nees. (Bedburg.)
Es ist ihm bei der Taufe ein Dummkopf mit eingebunden worden. – Er hat am Christtage (s. d. 8) keinen Braunkohl gegessen.
*38 Die Breter, die die Welt bedeuten.
Damit umschreibt Schiller in seinem Gedicht: An die Freude die Bühne des Theaters.
*39 Einen auss dem Brett wüschen. – Franck, Zeytbuch, I, Vorrede.
Ihn ausstechen.
*40 Einen zum Brät bringen. – Aventin, CCLVIIIb.
Ihn bezwingen.
*41 Er bohrt in fremde Bretter Löcher. – Waldis, IV, 16.
*42 Er hat ein Bret vorm Fidle (Arsch). (Nürtingen.)
*43 Er nimmt's mit unter die Breter.
Mit in den Sarg, ist verschwiegen bis in den Tod.
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