Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
Bombenfest. * Das steht bombenfest. - Frischbier, I, 422. Bomber. *1 Einen Bomber machen. - Frischbier, I, 423. Nach Pisansky's Nachträgen: Einen Strich durch die Rechnung machen. *2 Er hat einen heillosen Bomber gemacht. - Frischbier, II, 403. Einen grossen Fehler, durch den er die Sache verdorben, ihre Ausführung erschwert hat. Bommel. * Doa slätt de Bommel noch na. (Iserlohn.) - Woeste, 82, 26. Auf diese Streiche wird noch Strafe folgen. Bonacker. * Bonakker up gan. - Stürenburg, 22a. Diese Redensart hat die Bedeutung: a) sich eines Verbrechens halber auf die Flucht begeben und b) ins Zuchthaus kommen. Wahrscheinlich ein Wortspiel, das sich scheinbar auf Bohne, in der That aber auf das altfriesische Bona = Missethäter bezieht. Boot. 14 Das kleine Boot segelt schnell dahin, und das grosse Schiff liegt im Hafen (am Lande). Lat.: Grossa moram prendit scapha dum leuis ad mare tendit. (Reuterdahl, 389.) Schwed.: The lithla scuto ganga tha the stora liggia aa lande. (Reuterdahl, 389.) Bootshaken. Der Bootshaken gemeinsam, das Essen gemeinsam. - Merx, 127. Borchü. * A chumeziger Borchü. (Warschau.) Uneigentlich von Menschen und Dingen, die ihren frühern Glanz eingebüsst haben. Borchu ist der Anfang des täglichen Abendgebets und heisst wörtlich: Preiset! Am Ausgange des Passah-Festes werden mit diesem Gebete die Feiertage geschlossen und der Genuss von Gesäuertem wieder hergestellt. Dieses Gebet, welches sich während der acht Ostertage einer besondern Weihe erfreute, wird nunmehr zu einem "chumezigen", das ist zu einem gewöhnlichen, wo es erlaubt ist, Gesäuertes zu geniessen, herabgesetzt. Bord. * Er ist über Bord gegangen. - Frischbier, I, 425. Ist um seinen guten Ruf gekommen, aus der guten Gesellschaft verschwunden, auch ist gestorben. Borg. 3 Frz.: Qui donne beaucoup arreter, perd son repos. (Gaal, 216.) 7 Dem Borg ist nichts zu thewer. - Petri, II, 73. 8 Nichts auf Borg. Geschäftsgrundsatz. 9 Nim nicht auff Borgk zuuil, denn die wolffe fressen kein ziel; siehe auch, wenn du borgest, auff das du darnach nicht sorgest. - Jahrbuch, 265. 10 Wer auf Borg kauft, kauft theuer. It.: Caro compra, chi compra a tempo. (Pazzaglia, 60, 4.) 11 Wer auf Borg nimmt, oder umsonst trinkt, zweimal soviel als ein Anderer verschlingt. - Neue Freie Presse, 4576; Schuller, 25. Die Rumänen sprechen damit eine Erfahrung aus die auch bei andern Völkern gemacht wird, dass die Trinker welche nicht bezahlen, auf Borg oder frei trinken, viel mehr trinken, als solche, die baar bezahlen. 12 Wer auf Borg trinkt, betrinkt sich zweimal. - Schlechta, 437. *13 Er nimmt, holt, kauft auf Borg. Holl.: Hij haalt op de klets. (Harrebomee, 414a.) Borgele. Borgele - lachele, zahlele - weinele. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Von Leuten, die leicht und mit Lachen borgen, aber schwer und ungern zurückzahlen. Borgen. 7 "Der muss auch pillich sorgen, der do vil wil porgen." (Werdea, Biiij.) - In Amrum: Burrog maget Surrog. (Haupt, VIII, 366, 264.) Holl.: Borgen maakt zorgen. (Bohn I, 302.) Span.: El que tomaprestado recibe lastimas. 9 Dän.: Borgen giver sorgen, og gield slagen mand er sorgslagen mand. (Prov. dan., 83.) 15 Lat.: Semel rubidus, ac decies pallidus. (Faselius, 45.) 18 Dän.: Hvo som borger skal baade regne og betale. (Prov. dan., 83.) 22 Dän.: Laenge borget er ikke skienket. Lange borget er iy givet. (Prov. dan., 84.) Holl.: Met lang te borgen scheldt men de schuld niet kwijt. Lang borgen es geen kwijtschelden. (Harrebomee, II, 264a.) [Spaltenumbruch] 23 Bei Tunnicius (168): Lank geborcht en is nicht quyt gegeven. (Non fert acceptum qui servio exigit ulli.) Holl.: Borghen pleghen node te ghelden. - Lang geborgd is niet geschonken. (Harrebomee, II, 264a.) Lat.: Solvit pro reliquo eum nemo libenter amicus. (Fallersleben, 132.) Schwed.: Länge borgadt är icke skänkt. ( Marin, 19.) 33 Bei Tunnicius (411): De borgen wil, de sal nicht vele dingen. (Aere vacans prompto nimium licitabere nunquam.) Dän.: Hvo som vil borge faaer ey laenge at tinge. (Prov. dan., 83.) Frz.: Il ne choisit pas qui emprunte. (Bohn I, 23.) 37 Lat.: Fraus est accipere, quod non possis reddere. (Philippi, I, 163.) 43 Dän.: Hvo som borger gierne, lyver gierne, og betaler ugierne. (Prov. dan., 83.) 48 Beim Borgen heisst es: lieber Vetter, beim Mahnen: dass dich das Donnerwetter. Frz.: Au preter ange, au rendre diable. - Au preter cousin germain, au rendre fils de putain. (Bohn I, 6.) 49 Borge well bezahlt sin. (Aachen.) - Firmenich, I, 492, 41. 50 Borgen machd zwaamohl Sorgen. (Trier.) - Laven, 176, 17. 51 Borgen macht Freunde, Wiederfordern Feinde. - Frischbier, I, 426. 52 Borgen macht Sorgen, Abgeben schiefe Gesichter. - Frischbier, I, 427. 53 Borgen und Schmausen endigt mit Grausen. - Hertz, 51. An einem tiroler Wirthshause. 54 Das Borgen ist eine schlechte Sitte, wenn sie (die Borger) zurückgeben, schelten sie noch. Weil sie das Mahnen übel genommen haben. Masur.: Pozyczay, zly obyczay, gdy oddaia, ieszcze laja. (Frischbier, II, 3045.) 55 Hüte dich für borgeu im kauffen, sonst mustu eh' der Zeit entlauffen. - Petri, II, 387. 56 Jedermann borgt auf seine Habe. - Graf, 115, 277. Spricht den pfandrechtlichen Grundsatz aus, dass man nur auf eigenes Hab und Gut Darlehn aufnehmen kann. Altfries.: Allera monnick borge opa sine egne hava. (Richthofen, S. 123.) 57 Lang borgen is ken Quitteschellen. - Schröder, 688. 58 Lang borgen ist keine Bezahlung. - Graf, 229, 59. Lat.: Solutio dilata tandem urgebitur. (Gaal, 227.) Ung.: A' regi kölcsönözesse ajandek. (Gaal, 227.) 59 Mit Borgen und mit Prozessiren kann man Haus und Hof verlieren. Dän.: Meget borg, og gaae til tinge, gior paa sidsten arm og ringe. (Prov. dan., 83.) 60 Wenn du was geborgt hast, so läugne, sagt der Jesuit. - Klosterspiegel, 54, 23. 61 Wer borgt, wird vieler Kunden sich erfreu'n, büsst aber Freund' und Habe ein. It.: Chi da a credenza, spaccia assai, perde l' amico ed il danar non ha mai. (Giani, 435.) 62 Wer geht aufs borgen, der geht aufs Sorgen. - Illustrirter Familienkalender, Coburg 1866. 63 Wer nicht borgt, der braucht kein Pfand. Span.: Al buen pagador no le duean prendas. (Don Quixote.) 64 Wer nicht borgt, macht sich Feinde, und wer borgt, Prozesse. 65 Wer wöll borgen, der komme morjen, denn heid öss nödd der dag, wu ich borje mag. (Trier.) - Laven, 196, 136. Alter Spruch der Wirths- und Kaufleute. Borger. 3 Der Borger ist Lehners Knecht. Dän.: Borger og buur dem skiller kem en muur. (Prov. dan., 83.) 4 Ein Borger macht endlich einen Sorger. - Sarcerius, Hirtenbuch, 346. 5 Viel Borger, wenig Zahler. - Petri, II, 570. Borgersdorf. * Der ist nicht von Borgersdorf. - Klix, 10. Borke. *2 Einem die Borke lüften. (Köthen.) Ihn durchprügeln. [Spaltenumbruch]
Bombenfest. * Das steht bombenfest. – Frischbier, I, 422. Bomber. *1 Einen Bomber machen. – Frischbier, I, 423. Nach Pisansky's Nachträgen: Einen Strich durch die Rechnung machen. *2 Er hat einen heillosen Bomber gemacht. – Frischbier, II, 403. Einen grossen Fehler, durch den er die Sache verdorben, ihre Ausführung erschwert hat. Bommel. * Doa slätt de Bommel noch na. (Iserlohn.) – Woeste, 82, 26. Auf diese Streiche wird noch Strafe folgen. Bônacker. * Bônakker up gân. – Stürenburg, 22a. Diese Redensart hat die Bedeutung: a) sich eines Verbrechens halber auf die Flucht begeben und b) ins Zuchthaus kommen. Wahrscheinlich ein Wortspiel, das sich scheinbar auf Bohne, in der That aber auf das altfriesische Bona = Missethäter bezieht. Boot. 14 Das kleine Boot segelt schnell dahin, und das grosse Schiff liegt im Hafen (am Lande). Lat.: Grossa moram prendit scapha dum leuis ad mare tendit. (Reuterdahl, 389.) Schwed.: The lithla scuto ganga tha the stora liggia aa lande. (Reuterdahl, 389.) Bootshaken. Der Bootshaken gemeinsam, das Essen gemeinsam. – Merx, 127. Borchü. * A chumeziger Borchü. (Warschau.) Uneigentlich von Menschen und Dingen, die ihren frühern Glanz eingebüsst haben. Borchu ist der Anfang des täglichen Abendgebets und heisst wörtlich: Preiset! Am Ausgange des Passah-Festes werden mit diesem Gebete die Feiertage geschlossen und der Genuss von Gesäuertem wieder hergestellt. Dieses Gebet, welches sich während der acht Ostertage einer besondern Weihe erfreute, wird nunmehr zu einem „chumezigen“, das ist zu einem gewöhnlichen, wo es erlaubt ist, Gesäuertes zu geniessen, herabgesetzt. Bord. * Er ist über Bord gegangen. – Frischbier, I, 425. Ist um seinen guten Ruf gekommen, aus der guten Gesellschaft verschwunden, auch ist gestorben. Borg. 3 Frz.: Qui donne beaucoup arreter, perd son repos. (Gaal, 216.) 7 Dem Borg ist nichts zu thewer. – Petri, II, 73. 8 Nichts auf Borg. Geschäftsgrundsatz. 9 Nim nicht auff Borgk zuuil, denn die wolffe fressen kein ziel; siehe auch, wenn du borgest, auff das du darnach nicht sorgest. – Jahrbuch, 265. 10 Wer auf Borg kauft, kauft theuer. It.: Caro compra, chi compra a tempo. (Pazzaglia, 60, 4.) 11 Wer auf Borg nimmt, oder umsonst trinkt, zweimal soviel als ein Anderer verschlingt. – Neue Freie Presse, 4576; Schuller, 25. Die Rumänen sprechen damit eine Erfahrung aus die auch bei andern Völkern gemacht wird, dass die Trinker welche nicht bezahlen, auf Borg oder frei trinken, viel mehr trinken, als solche, die baar bezahlen. 12 Wer auf Borg trinkt, betrinkt sich zweimal. – Schlechta, 437. *13 Er nimmt, holt, kauft auf Borg. Holl.: Hij haalt op de klets. (Harrebomée, 414a.) Borgele. Borgele – lachele, zahlele – weinele. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Von Leuten, die leicht und mit Lachen borgen, aber schwer und ungern zurückzahlen. Borgen. 7 „Der muss auch pillich sorgen, der do vil wil porgen.“ (Werdea, Biiij.) – In Amrum: Burrog maget Surrog. (Haupt, VIII, 366, 264.) Holl.: Borgen maakt zorgen. (Bohn I, 302.) Span.: El que tomaprestado recibe lastimas. 9 Dän.: Borgen giver sorgen, og gield slagen mand er sorgslagen mand. (Prov. dan., 83.) 15 Lat.: Semel rubidus, ac decies pallidus. (Faselius, 45.) 18 Dän.: Hvo som borger skal baade regne og betale. (Prov. dan., 83.) 22 Dän.: Laenge borget er ikke skienket. Lange borget er iy givet. (Prov. dan., 84.) Holl.: Met lang te borgen scheldt men de schuld niet kwijt. Lang borgen es geen kwijtschelden. (Harrebomée, II, 264a.) [Spaltenumbruch] 23 Bei Tunnicius (168): Lank geborcht en is nicht quyt gegeven. (Non fert acceptum qui servio exigit ulli.) Holl.: Borghen pleghen node te ghelden. – Lang geborgd is niet geschonken. (Harrebomée, II, 264a.) Lat.: Solvit pro reliquo eum nemo libenter amicus. (Fallersleben, 132.) Schwed.: Länge borgadt är icke skänkt. ( Marin, 19.) 33 Bei Tunnicius (411): De borgen wil, de sal nicht vele dingen. (Aere vacans prompto nimium licitabere nunquam.) Dän.: Hvo som vil borge faaer ey laenge at tinge. (Prov. dan., 83.) Frz.: Il ne choisit pas qui emprunte. (Bohn I, 23.) 37 Lat.: Fraus est accipere, quod non possis reddere. (Philippi, I, 163.) 43 Dän.: Hvo som borger gierne, lyver gierne, og betaler ugierne. (Prov. dan., 83.) 48 Beim Borgen heisst es: lieber Vetter, beim Mahnen: dass dich das Donnerwetter. Frz.: Au prêter ange, au rendre diable. – Au prêter cousin germain, au rendre fils de putain. (Bohn I, 6.) 49 Borge well bezahlt sin. (Aachen.) – Firmenich, I, 492, 41. 50 Borgen machd zwaamohl Sorgen. (Trier.) – Laven, 176, 17. 51 Borgen macht Freunde, Wiederfordern Feinde. – Frischbier, I, 426. 52 Borgen macht Sorgen, Abgeben schiefe Gesichter. – Frischbier, I, 427. 53 Borgen und Schmausen endigt mit Grausen. – Hertz, 51. An einem tiroler Wirthshause. 54 Das Borgen ist eine schlechte Sitte, wenn sie (die Borger) zurückgeben, schelten sie noch. Weil sie das Mahnen übel genommen haben. Masur.: Poźyczay, zły obyczay, gdy oddaią, ieszcze łają. (Frischbier, II, 3045.) 55 Hüte dich für borgeu im kauffen, sonst mustu eh' der Zeit entlauffen. – Petri, II, 387. 56 Jedermann borgt auf seine Habe. – Graf, 115, 277. Spricht den pfandrechtlichen Grundsatz aus, dass man nur auf eigenes Hab und Gut Darlehn aufnehmen kann. Altfries.: Allera monnick borge opa sine egne hava. (Richthofen, S. 123.) 57 Lang borgen is kên Quitteschellen. – Schröder, 688. 58 Lang borgen ist keine Bezahlung. – Graf, 229, 59. Lat.: Solutio dilata tandem urgebitur. (Gaal, 227.) Ung.: A' régi kölcsönözésse ajándék. (Gaal, 227.) 59 Mit Borgen und mit Prozessiren kann man Haus und Hof verlieren. Dän.: Meget borg, og gaae til tinge, gior paa sidsten arm og ringe. (Prov. dan., 83.) 60 Wenn du was geborgt hast, so läugne, sagt der Jesuit. – Klosterspiegel, 54, 23. 61 Wer borgt, wird vieler Kunden sich erfreu'n, büsst aber Freund' und Habe ein. It.: Chi dà a credenza, spaccia assai, perde l' amico ed il danar non ha mai. (Giani, 435.) 62 Wer geht aufs borgen, der geht aufs Sorgen. – Illustrirter Familienkalender, Coburg 1866. 63 Wer nicht borgt, der braucht kein Pfand. Span.: Al buen pagador no le duean prendas. (Don Quixote.) 64 Wer nicht borgt, macht sich Feinde, und wer borgt, Prozesse. 65 Wer wöll borgen, der komme morjen, denn heid öss nödd der dag, wu ich borje mag. (Trier.) – Laven, 196, 136. Alter Spruch der Wirths- und Kaufleute. Borger. 3 Der Borger ist Lehners Knecht. Dän.: Borger og buur dem skiller kem en muur. (Prov. dan., 83.) 4 Ein Borger macht endlich einen Sorger. – Sarcerius, Hirtenbuch, 346. 5 Viel Borger, wenig Zahler. – Petri, II, 570. Borgersdorf. * Der ist nicht von Borgersdorf. – Klix, 10. Borke. *2 Einem die Borke lüften. (Köthen.) Ihn durchprügeln. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0529" n="[517]"/> <cb n="1033"/> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bombenfest.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Das steht bombenfest.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, I, 422.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bomber.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Einen Bomber machen.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, I, 423.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Nach <hi rendition="#i">Pisansky's Nachträgen:</hi> Einen Strich durch die Rechnung machen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er hat einen heillosen Bomber gemacht.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, II, 403.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Einen grossen Fehler, durch den er die Sache verdorben, ihre Ausführung erschwert hat.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bommel.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Doa slätt de Bommel noch na.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) – <hi rendition="#i">Woeste, 82, 26.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Auf diese Streiche wird noch Strafe folgen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bônacker.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Bônakker up gân.</hi> – <hi rendition="#i">Stürenburg, 22<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Diese Redensart hat die Bedeutung: a) sich eines Verbrechens halber auf die Flucht begeben und b) ins Zuchthaus kommen. Wahrscheinlich ein Wortspiel, das sich scheinbar auf Bohne, in der That aber auf das altfriesische Bona = Missethäter bezieht.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Boot.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Das kleine Boot segelt schnell dahin, und das grosse Schiff liegt im Hafen (am Lande).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Grossa moram prendit scapha dum leuis ad mare tendit. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 389.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: The lithla scuto ganga tha the stora liggia aa lande. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 389.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bootshaken.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Der Bootshaken gemeinsam, das Essen gemeinsam.</hi> – <hi rendition="#i">Merx, 127.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Borchü.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* A chumeziger Borchü.</hi> (<hi rendition="#i">Warschau.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Uneigentlich von Menschen und Dingen, die ihren frühern Glanz eingebüsst haben. Borchu ist der Anfang des täglichen Abendgebets und heisst wörtlich: Preiset! Am Ausgange des Passah-Festes werden mit diesem Gebete die Feiertage geschlossen und der Genuss von Gesäuertem wieder hergestellt. Dieses Gebet, welches sich während der acht Ostertage einer besondern Weihe erfreute, wird nunmehr zu einem „chumezigen“, das ist zu einem gewöhnlichen, wo es erlaubt ist, Gesäuertes zu geniessen, herabgesetzt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bord.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist über Bord gegangen.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, I, 425.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ist um seinen guten Ruf gekommen, aus der guten Gesellschaft verschwunden, auch ist gestorben.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Borg.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et2">3 <hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui donne beaucoup arreter, perd son repos. (<hi rendition="#i">Gaal, 216.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Dem Borg ist nichts zu thewer.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 73.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Nichts auf Borg.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Geschäftsgrundsatz.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Nim nicht auff Borgk zuuil, denn die wolffe fressen kein ziel; siehe auch, wenn du borgest, auff das du darnach nicht sorgest.</hi> – <hi rendition="#i">Jahrbuch, 265.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Wer auf Borg kauft, kauft theuer.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Caro compra, chi compra a tempo. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 60, 4.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Wer auf Borg nimmt, oder umsonst trinkt, zweimal soviel als ein Anderer verschlingt.</hi> – <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4576; Schuller, 25.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Rumänen sprechen damit eine Erfahrung aus die auch bei andern Völkern gemacht wird, dass die Trinker welche nicht bezahlen, auf Borg oder frei trinken, viel mehr trinken, als solche, die baar bezahlen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Wer auf Borg trinkt, betrinkt sich zweimal.</hi> – <hi rendition="#i">Schlechta, 437.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*13 Er nimmt, holt, kauft auf Borg.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij haalt op de klets. (<hi rendition="#i">Harrebomée, 414<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Borgele.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Borgele – lachele, zahlele – weinele.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Von Leuten, die leicht und mit Lachen borgen, aber schwer und ungern zurückzahlen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Borgen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et">7 „Der muss auch pillich sorgen, der do vil wil porgen.“ (<hi rendition="#i">Werdea, Biiij.</hi>) – In Amrum: Burrog maget Surrog. (<hi rendition="#i">Haupt, VIII, 366, 264.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Borgen maakt zorgen. (<hi rendition="#i">Bohn I, 302.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: El que tomaprestado recibe lastimas.</p><lb/> <p rendition="#et2">9 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Borgen giver sorgen, og gield slagen mand er sorgslagen mand. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 83.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2">15 <hi rendition="#i">Lat.</hi>: Semel rubidus, ac decies pallidus. (<hi rendition="#i">Faselius, 45.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2">18 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvo som borger skal baade regne og betale. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 83.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2">22 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Laenge borget er ikke skienket. Lange borget er iy givet. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 84.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Met lang te borgen scheldt men de schuld niet kwijt. Lang borgen es geen kwijtschelden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 264<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <cb n="1034"/> <p rendition="#et">23 Bei Tunnicius (168): Lank geborcht en is nicht quyt gegeven. (Non fert acceptum qui servio exigit ulli.)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Borghen pleghen node te ghelden. – Lang geborgd is niet geschonken. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 264<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Solvit pro reliquo eum nemo libenter amicus. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 132.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Länge borgadt är icke skänkt. ( <hi rendition="#i">Marin, 19.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">33 Bei <hi rendition="#i">Tunnicius</hi> (411): De borgen wil, de sal nicht vele dingen. (Aere vacans prompto nimium licitabere nunquam.)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvo som vil borge faaer ey laenge at tinge. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 83.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il ne choisit pas qui emprunte. (<hi rendition="#i">Bohn I, 23.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2">37 <hi rendition="#i">Lat.</hi>: Fraus est accipere, quod non possis reddere. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 163.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2">43 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvo som borger gierne, lyver gierne, og betaler ugierne. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 83.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">48 Beim Borgen heisst es: lieber Vetter, beim Mahnen: dass dich das Donnerwetter.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Au prêter ange, au rendre diable. – Au prêter cousin germain, au rendre fils de putain. (<hi rendition="#i">Bohn I, 6.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Borge well bezahlt sin.</hi> (<hi rendition="#i">Aachen.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, I, 492, 41.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 Borgen machd zwaamohl Sorgen.</hi> (<hi rendition="#i">Trier.</hi>) – <hi rendition="#i">Laven, 176, 17.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Borgen macht Freunde, Wiederfordern Feinde.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, I, 426.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">52 Borgen macht Sorgen, Abgeben schiefe Gesichter.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, I, 427.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">53 Borgen und Schmausen endigt mit Grausen.</hi> – <hi rendition="#i">Hertz, 51.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">An einem tiroler Wirthshause.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">54 Das Borgen ist eine schlechte Sitte, wenn sie (die Borger) zurückgeben, schelten sie noch.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Weil sie das Mahnen übel genommen haben.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Masur.</hi>: Poźyczay, zły obyczay, gdy oddaią, ieszcze łają. (<hi rendition="#i">Frischbier, II, 3045.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Hüte dich für borgeu im kauffen, sonst mustu eh' der Zeit entlauffen.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 387.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Jedermann borgt auf seine Habe.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 115, 277.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Spricht den pfandrechtlichen Grundsatz aus, dass man nur auf eigenes Hab und Gut Darlehn aufnehmen kann.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Altfries.</hi>: Allera monnick borge opa sine egne hava. (<hi rendition="#i">Richthofen, S. 123.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Lang borgen is kên Quitteschellen.</hi> – <hi rendition="#i">Schröder, 688.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Lang borgen ist keine Bezahlung.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 229, 59.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Solutio dilata tandem urgebitur. (<hi rendition="#i">Gaal, 227.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: A' régi kölcsönözésse ajándék. (<hi rendition="#i">Gaal, 227.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">59 Mit Borgen und mit Prozessiren kann man Haus und Hof verlieren.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Meget borg, og gaae til tinge, gior paa sidsten arm og ringe. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 83.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Wenn du was geborgt hast, so läugne, sagt der Jesuit.</hi> – <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 54, 23.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">61 Wer borgt, wird vieler Kunden sich erfreu'n, büsst aber Freund' und Habe ein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi dà a credenza, spaccia assai, perde l' amico ed il danar non ha mai. (<hi rendition="#i">Giani, 435.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">62 Wer geht aufs borgen, der geht aufs Sorgen.</hi> – <hi rendition="#i">Illustrirter Familienkalender, Coburg 1866.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">63 Wer nicht borgt, der braucht kein Pfand.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Al buen pagador no le duean prendas. (<hi rendition="#i">Don Quixote.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">64 Wer nicht borgt, macht sich Feinde, und wer borgt, Prozesse.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">65 Wer wöll borgen, der komme morjen, denn heid öss nödd der dag, wu ich borje mag.</hi> (<hi rendition="#i">Trier.</hi>) – <hi rendition="#i">Laven, 196, 136.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Alter Spruch der Wirths- und Kaufleute.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Borger.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Der Borger ist Lehners Knecht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Borger og buur dem skiller kem en muur. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 83.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Ein Borger macht endlich einen Sorger.</hi> – <hi rendition="#i">Sarcerius, Hirtenbuch, 346.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Viel Borger, wenig Zahler.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 570.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Borgersdorf.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Der ist nicht von Borgersdorf.</hi> – <hi rendition="#i">Klix, 10.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Borke.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Einem die Borke lüften.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Ihn durchprügeln.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[517]/0529]
Bombenfest.
* Das steht bombenfest. – Frischbier, I, 422.
Bomber.
*1 Einen Bomber machen. – Frischbier, I, 423.
Nach Pisansky's Nachträgen: Einen Strich durch die Rechnung machen.
*2 Er hat einen heillosen Bomber gemacht. – Frischbier, II, 403.
Einen grossen Fehler, durch den er die Sache verdorben, ihre Ausführung erschwert hat.
Bommel.
* Doa slätt de Bommel noch na. (Iserlohn.) – Woeste, 82, 26.
Auf diese Streiche wird noch Strafe folgen.
Bônacker.
* Bônakker up gân. – Stürenburg, 22a.
Diese Redensart hat die Bedeutung: a) sich eines Verbrechens halber auf die Flucht begeben und b) ins Zuchthaus kommen. Wahrscheinlich ein Wortspiel, das sich scheinbar auf Bohne, in der That aber auf das altfriesische Bona = Missethäter bezieht.
Boot.
14 Das kleine Boot segelt schnell dahin, und das grosse Schiff liegt im Hafen (am Lande).
Lat.: Grossa moram prendit scapha dum leuis ad mare tendit. (Reuterdahl, 389.)
Schwed.: The lithla scuto ganga tha the stora liggia aa lande. (Reuterdahl, 389.)
Bootshaken.
Der Bootshaken gemeinsam, das Essen gemeinsam. – Merx, 127.
Borchü.
* A chumeziger Borchü. (Warschau.)
Uneigentlich von Menschen und Dingen, die ihren frühern Glanz eingebüsst haben. Borchu ist der Anfang des täglichen Abendgebets und heisst wörtlich: Preiset! Am Ausgange des Passah-Festes werden mit diesem Gebete die Feiertage geschlossen und der Genuss von Gesäuertem wieder hergestellt. Dieses Gebet, welches sich während der acht Ostertage einer besondern Weihe erfreute, wird nunmehr zu einem „chumezigen“, das ist zu einem gewöhnlichen, wo es erlaubt ist, Gesäuertes zu geniessen, herabgesetzt.
Bord.
* Er ist über Bord gegangen. – Frischbier, I, 425.
Ist um seinen guten Ruf gekommen, aus der guten Gesellschaft verschwunden, auch ist gestorben.
Borg.
3 Frz.: Qui donne beaucoup arreter, perd son repos. (Gaal, 216.)
7 Dem Borg ist nichts zu thewer. – Petri, II, 73.
8 Nichts auf Borg.
Geschäftsgrundsatz.
9 Nim nicht auff Borgk zuuil, denn die wolffe fressen kein ziel; siehe auch, wenn du borgest, auff das du darnach nicht sorgest. – Jahrbuch, 265.
10 Wer auf Borg kauft, kauft theuer.
It.: Caro compra, chi compra a tempo. (Pazzaglia, 60, 4.)
11 Wer auf Borg nimmt, oder umsonst trinkt, zweimal soviel als ein Anderer verschlingt. – Neue Freie Presse, 4576; Schuller, 25.
Die Rumänen sprechen damit eine Erfahrung aus die auch bei andern Völkern gemacht wird, dass die Trinker welche nicht bezahlen, auf Borg oder frei trinken, viel mehr trinken, als solche, die baar bezahlen.
12 Wer auf Borg trinkt, betrinkt sich zweimal. – Schlechta, 437.
*13 Er nimmt, holt, kauft auf Borg.
Holl.: Hij haalt op de klets. (Harrebomée, 414a.)
Borgele.
Borgele – lachele, zahlele – weinele. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
Von Leuten, die leicht und mit Lachen borgen, aber schwer und ungern zurückzahlen.
Borgen.
7 „Der muss auch pillich sorgen, der do vil wil porgen.“ (Werdea, Biiij.) – In Amrum: Burrog maget Surrog. (Haupt, VIII, 366, 264.)
Holl.: Borgen maakt zorgen. (Bohn I, 302.)
Span.: El que tomaprestado recibe lastimas.
9 Dän.: Borgen giver sorgen, og gield slagen mand er sorgslagen mand. (Prov. dan., 83.)
15 Lat.: Semel rubidus, ac decies pallidus. (Faselius, 45.)
18 Dän.: Hvo som borger skal baade regne og betale. (Prov. dan., 83.)
22 Dän.: Laenge borget er ikke skienket. Lange borget er iy givet. (Prov. dan., 84.)
Holl.: Met lang te borgen scheldt men de schuld niet kwijt. Lang borgen es geen kwijtschelden. (Harrebomée, II, 264a.)
23 Bei Tunnicius (168): Lank geborcht en is nicht quyt gegeven. (Non fert acceptum qui servio exigit ulli.)
Holl.: Borghen pleghen node te ghelden. – Lang geborgd is niet geschonken. (Harrebomée, II, 264a.)
Lat.: Solvit pro reliquo eum nemo libenter amicus. (Fallersleben, 132.)
Schwed.: Länge borgadt är icke skänkt. ( Marin, 19.)
33 Bei Tunnicius (411): De borgen wil, de sal nicht vele dingen. (Aere vacans prompto nimium licitabere nunquam.)
Dän.: Hvo som vil borge faaer ey laenge at tinge. (Prov. dan., 83.)
Frz.: Il ne choisit pas qui emprunte. (Bohn I, 23.)
37 Lat.: Fraus est accipere, quod non possis reddere. (Philippi, I, 163.)
43 Dän.: Hvo som borger gierne, lyver gierne, og betaler ugierne. (Prov. dan., 83.)
48 Beim Borgen heisst es: lieber Vetter, beim Mahnen: dass dich das Donnerwetter.
Frz.: Au prêter ange, au rendre diable. – Au prêter cousin germain, au rendre fils de putain. (Bohn I, 6.)
49 Borge well bezahlt sin. (Aachen.) – Firmenich, I, 492, 41.
50 Borgen machd zwaamohl Sorgen. (Trier.) – Laven, 176, 17.
51 Borgen macht Freunde, Wiederfordern Feinde. – Frischbier, I, 426.
52 Borgen macht Sorgen, Abgeben schiefe Gesichter. – Frischbier, I, 427.
53 Borgen und Schmausen endigt mit Grausen. – Hertz, 51.
An einem tiroler Wirthshause.
54 Das Borgen ist eine schlechte Sitte, wenn sie (die Borger) zurückgeben, schelten sie noch.
Weil sie das Mahnen übel genommen haben.
Masur.: Poźyczay, zły obyczay, gdy oddaią, ieszcze łają. (Frischbier, II, 3045.)
55 Hüte dich für borgeu im kauffen, sonst mustu eh' der Zeit entlauffen. – Petri, II, 387.
56 Jedermann borgt auf seine Habe. – Graf, 115, 277.
Spricht den pfandrechtlichen Grundsatz aus, dass man nur auf eigenes Hab und Gut Darlehn aufnehmen kann.
Altfries.: Allera monnick borge opa sine egne hava. (Richthofen, S. 123.)
57 Lang borgen is kên Quitteschellen. – Schröder, 688.
58 Lang borgen ist keine Bezahlung. – Graf, 229, 59.
Lat.: Solutio dilata tandem urgebitur. (Gaal, 227.)
Ung.: A' régi kölcsönözésse ajándék. (Gaal, 227.)
59 Mit Borgen und mit Prozessiren kann man Haus und Hof verlieren.
Dän.: Meget borg, og gaae til tinge, gior paa sidsten arm og ringe. (Prov. dan., 83.)
60 Wenn du was geborgt hast, so läugne, sagt der Jesuit. – Klosterspiegel, 54, 23.
61 Wer borgt, wird vieler Kunden sich erfreu'n, büsst aber Freund' und Habe ein.
It.: Chi dà a credenza, spaccia assai, perde l' amico ed il danar non ha mai. (Giani, 435.)
62 Wer geht aufs borgen, der geht aufs Sorgen. – Illustrirter Familienkalender, Coburg 1866.
63 Wer nicht borgt, der braucht kein Pfand.
Span.: Al buen pagador no le duean prendas. (Don Quixote.)
64 Wer nicht borgt, macht sich Feinde, und wer borgt, Prozesse.
65 Wer wöll borgen, der komme morjen, denn heid öss nödd der dag, wu ich borje mag. (Trier.) – Laven, 196, 136.
Alter Spruch der Wirths- und Kaufleute.
Borger.
3 Der Borger ist Lehners Knecht.
Dän.: Borger og buur dem skiller kem en muur. (Prov. dan., 83.)
4 Ein Borger macht endlich einen Sorger. – Sarcerius, Hirtenbuch, 346.
5 Viel Borger, wenig Zahler. – Petri, II, 570.
Borgersdorf.
* Der ist nicht von Borgersdorf. – Klix, 10.
Borke.
*2 Einem die Borke lüften. (Köthen.)
Ihn durchprügeln.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |