Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Weiberrath.

1 Weiberrat ist kalter rat.

Lat.: Consilium rere fore frigens in muliere. (Reuterdahl, 139.)

Schwed.: Kalt är qwinno radh. (Reuterdahl, 139.)

Span.: El conejo de la muger es poco, y el que no le toma es loco. (Don Quixote.)

2 Weiberrath - Dreckrath, aber nicht alle Zeit. Petri, II, 615.

3 Weiberrath ist kleiner Rath; doch folg' ihm, es ist feiner Rath.

4 Weiberrath ist nicht viel werth, doch ist ein Thor, der ihn nicht hört.

Böhm.: Zenska rada byva jen nekdy dobra. (Celakovsky, 392.)

Engl.: Women's counsel is sometimes good.

It.: Il consiglio femminile, od egli e caro, od egli e troppo vile.

Schwed.: Qvinneräd är stundom got. - Qvinneräd star mäst i speyelen. (Grubb, 676-677.)

5 Weiberrath passt nur für Weiber.

Mhd.: Ich bin ein weip; naem ich mich an ze ratenne als ein weiser man, so waer ich tumber danne ein kint. (Iwein.) (Zingerle, 168.)

6 Wiywerroad is goed, awwer hei mot wärm briuket weren. (Westf.)

Dän.: Kalt er (ofte) qwinde-raad. (Prov. dan., 463.)


Weiberrede.

1 Traue keinen Weiberreden in der Welt, und keinem Pferd auf freiem Feld.

Böhm.: Never zenske vuli, a koni v poli. (Celakovsky, 392.)

2 Weiberrede, arme Rede. - Lehmann, II, 836, 188; Petri, II, 615; Simrock, 11312; Körte, 6575; Braun, I, 4971.

Mhd.: Wir weip bedurfen alle tage, daz man uns tumbe rede vertrage. (Iwein.) - Enruoche waz dein weip sage, so si von den knehten klage. (Cato.) (Zingerle, 168.)

Lat.: Est dictum verum pauper dictum mulierum. (Sutor, 476.)

Schwed.: Qvinnetaal är kräkegool. (Grubb, 680.)

3 Weiberrede, Weiberschnack.

Bei Tunnicius (976): Wyverede, schytworde. (Nemo puellarum debet confidere verbis.)

4 Weiberreden sind selten am rechten Probirstein gerieben. - Parömiakon, 890.

5 Wer Weiberrede traut, hat ins Wasser gesä't und in den Sand gebaut.

It.: Zappa nell' acqua, e nell' arena semina chi fonda sue speranze in cor di femmina. (Pazzaglia, 345, 5.)

6 Wo Weiberrede anfängt, weiss man, aber nicht wo (wann) sie enden wird.


Weiberregiment.

1 Weiberregiment ist dem Haus ein gross Vertritt, dass die Henne kräht und der Hahn nit. - Chaos, 977.

2 Weiber Regiment nimbt selten ein gut End. - Gruter, III, 101; Lehmann, II 867, 105; Petri, II, 615; Zinkgref, IV, 377; Luther, 466; Luther's Tischr., 411b; Pistor., V, 3; Eiselein, 634; Simrock, 11366; Körte, 6590; Dove, 26; Venedey, 80; Br. Schulblatt. XXVI, 652.

Mhd.: Wisz und trait dein weib die pruoch sey wirt dein hagel und dein fluoch. (Ring.) (Zingerle, 167.)

Frz.: La femme en doit point apporter de tete en mariage. - Ou femme gouverne et domine tout s'en va bientot en ruine. (Masson, 90.)

Poln.: Biada temu domowi, gdzie krowa dobada wolowi. - Gdzie ogon rzadzi, tam glowa bladzi. (Masson, 90.)


Weiberreichthum.

Weiberreichthum - Männersklaven. - Gaal, 1682.


Weiberreue.

Weiberreu' und altes Pferd sind beide nicht viel werth.

Holl.: Vrouwen-rouw wordt klein geacht, als 't eene oog weent en 't andre lacht. (Harrebomee, II, 232a.)


Weiberrock.

1 In Weiberröcken und Bienenstöcken findet man Süss und Bittres stecken. - Wirth, I, 545.

2 Weiberröck sol mit Scham vnd Zucht verbremet seyn. - Petri, II, 615.


Weiberschade.

Weiberschade - nimmer klein. - Luther, 296.

"Weiber thun nicht ein klein Schädlein, sondern einen Schaden", sagt Luther.


Weiberschmuck.

Weiberschmuck ist des Teufels Zuggarn. - Kirchner, Curiositäten.


[Spaltenumbruch]
Weiberschöne.

1 Weiberschöne hat manchen verderbt vnd betrogen. - Henisch, 353, 6; Petri, II, 615.

2 Weiberschöne ist ein verdeckter vnflat. - Gruter, I, 77; Eyering, II, 177.


Weiberschönheit.

1 Weiberschönheit, das Echo im Wald und Regenbogen vergehen bald. - Simrock, 11799; Lohrengel, I, 729.

Frz.: Temps pommele et femme fardee ne sont pas de longue duree. (Masson, 306.) - Temps, vent, femme, fortune, se changent comme la lune. (Kritzinger, 673a.)

2 Weiberschönheit macht viel beschwerlichkeit. - Lehmann, 708, 66.


Weiberschoppen.

Ein Weiberschoppen ist neun halbe. - Eiselein, 632.


Weiberschwur.

Weiberschwüre wiegen nicht schwer.


Weibersinn.

1 Weibersinn ist bald dahin.

Ihre leichte Beweglichkeit ist physiologisch begründet. Wird das Wasser zu 1000 angenommen, so beträgt das specifische Gewicht des Frauenblutes 1050, das der Männer nie unter 1053. Bei robusten Männern kommen sogar die Gewichte 1058 und 1059 vor.

2 Weibersinn und Winterwind wechseln geschwind.

Mhd.: Ich hoere sagen, daz diu wip nach grozer ungüete vil snelle guot gemüete gevahen von der minne. (Wigalois.) (Zingerle, 166.)


Weibersommer.

* Auf einen Weibersommer warten.

Holl.: Dat is een Michiels zomertje. (Harrebomee, II, 85a.)


Weiberstand.

Den schönsten Weiberstand hat Hall' im Sachsenland und Montpellier im franschen Land. - Hesekiel, 22.


Weibersterben.

1 'S Weibersterben bringt kein Verderben, aber 's Rosseverrecken bringt dem Bauer den Bettelstecken. (Wienerwald.)

2 Weibersterbe, kein Verderbe, Kuh (Gäul) verreck, das bringt Schreck. (Schwaben.)

3 Weibersterbe thuet 'n Bauer nöd vaderbe, aba Ross varöke thuet 'n Bauern schröke. (Oberösterreich.) - Baumgarten.

In Niederösterreich: Weiwa-stearb'n is koa Vardearb'n; awa's Roasvarräck'n kän'n Bauer'n schreck'n.

4 Weibersterben ist über's Fessen gerben.

Lat.: Pessima res uxor, poterit tamen utilis esse. - Si breviter moriens det tibi, quidquid habet. (Chaos, 515.)


Weiberstöhnen.

Weiberthräne.

1 Weiberthränen geben kein Pfand, sie sind rasch wie das Lachen zur Hand.

2 Weiberthränen, Hundehinken und Morgenwind dauern keine drei Tage.

Die Russen: Die Thränen der Weiber sind den Klugen wie salzige Tropfen. (Altmann 448.)

Poln.: Ranny deszcz a babski plaszcz nie dlugo trwaja. (Lompa, 29.)

3 Weiberthränen - Katzenthränen.

Böhm.: Zensky plac, babi hnev, psi kulhani nema dlouheho panovani. (Celakovsky, 393.)

Frz.: Pleure de femme crocodile semble. (Leroux, I, 150.)

Krain.: Zenski jok, pa mackine solze. (Celakovsky, 393.)

Kroat.: Zenski plac, pak mackine suze. (Celakovsky, 393.)

4 Weiberthränen rühren steinerne Herzen.

It.: Ha duro cuor assai chi non si piega all' istanze di femina che prega. (Pazzaglia, 76, 4.) - Lagrime di donna, fontana di malizia. (Bohn I, 106.)

5 Weiberthränen und Bankscheinen ist nicht zu trauen. (S. Hund 33.)

Ein Weinhändler bezeichnete seine Weinsorten als so rein und unverfälscht wie die Thränen eines Weibes über den Verlust ihres Gatten.

Böhm.: Jedna zena place od zalosti, a druha od chytrosti (Celakovsky, 393.)

Dän.: Der er to slags graad i quinde-öynene fand og falsk. (Prov. dan., 250.)

Span.: No es de vero lagrimas en la muger, ni coxuear en el perro. (Bohn I, 235.)

[Spaltenumbruch]
Weiberrath.

1 Weiberrat ist kalter rat.

Lat.: Consilium rere fore frigens in muliere. (Reuterdahl, 139.)

Schwed.: Kalt är qwinno radh. (Reuterdahl, 139.)

Span.: El conejo de la muger es poco, y el que no le toma es loco. (Don Quixote.)

2 Weiberrath – Dreckrath, aber nicht alle Zeit. Petri, II, 615.

3 Weiberrath ist kleiner Rath; doch folg' ihm, es ist feiner Rath.

4 Weiberrath ist nicht viel werth, doch ist ein Thor, der ihn nicht hört.

Böhm.: Ženská rada bývá jen nĕkdy dobra. (Čelakovsky, 392.)

Engl.: Women's counsel is sometimes good.

It.: Il consiglio femminile, od egli è caro, od egli è troppo vile.

Schwed.: Qvinneräd är stundom got. – Qvinneräd står mäst i speyelen. (Grubb, 676-677.)

5 Weiberrath passt nur für Weiber.

Mhd.: Ich bin ein wîp; naem ich mich an ze râtenne als ein wîser man, sô waer ich tumber danne ein kint. (Iwein.) (Zingerle, 168.)

6 Wiywerroad is goed, awwer hei mot wärm briuket weren. (Westf.)

Dän.: Kalt er (ofte) qwinde-raad. (Prov. dan., 463.)


Weiberrede.

1 Traue keinen Weiberreden in der Welt, und keinem Pferd auf freiem Feld.

Böhm.: Nevĕř ženské vůli, a koni v poli. (Čelakovsky, 392.)

2 Weiberrede, arme Rede.Lehmann, II, 836, 188; Petri, II, 615; Simrock, 11312; Körte, 6575; Braun, I, 4971.

Mhd.: Wir wîp bedurfen alle tage, daz man uns tumbe rede vertrage. (Iwein.) – Enruoche waz dîn wîp sage, sô si von den knehten klage. (Cato.) (Zingerle, 168.)

Lat.: Est dictum verum pauper dictum mulierum. (Sutor, 476.)

Schwed.: Qvinnetaal är kräkegool. (Grubb, 680.)

3 Weiberrede, Weiberschnack.

Bei Tunnicius (976): Wyverede, schytwôrde. (Nemo puellarum debet confidere verbis.)

4 Weiberreden sind selten am rechten Probirstein gerieben.Parömiakon, 890.

5 Wer Weiberrede traut, hat ins Wasser gesä't und in den Sand gebaut.

It.: Zappa nell' acqua, e nell' arena semina chi fonda sue speranze in cor di femmina. (Pazzaglia, 345, 5.)

6 Wo Weiberrede anfängt, weiss man, aber nicht wo (wann) sie enden wird.


Weiberregiment.

1 Weiberregiment ist dem Haus ein gross Vertritt, dass die Henne kräht und der Hahn nit.Chaos, 977.

2 Weiber Regiment nimbt selten ein gut End.Gruter, III, 101; Lehmann, II 867, 105; Petri, II, 615; Zinkgref, IV, 377; Luther, 466; Luther's Tischr., 411b; Pistor., V, 3; Eiselein, 634; Simrock, 11366; Körte, 6590; Dove, 26; Venedey, 80; Br. Schulblatt. XXVI, 652.

Mhd.: Wisz und trait dein weib die pruoch sey wirt dein hagel und dein fluoch. (Ring.) (Zingerle, 167.)

Frz.: La femme en doit point apporter de tête en mariage. – Où femme gouverne et domine tout s'en va bientôt en ruine. (Masson, 90.)

Poln.: Biada temu domowí, gdzie krowa dobada wolowi. – Gdzie ogon rządzi, tam głowa błądzi. (Masson, 90.)


Weiberreichthum.

Weiberreichthum – Männersklaven.Gaal, 1682.


Weiberreue.

Weiberreu' und altes Pferd sind beide nicht viel werth.

Holl.: Vrouwen-rouw wordt klein geacht, als 't eene oog weent en 't andre lacht. (Harrebomée, II, 232a.)


Weiberrock.

1 In Weiberröcken und Bienenstöcken findet man Süss und Bittres stecken.Wirth, I, 545.

2 Weiberröck sol mit Scham vnd Zucht verbremet seyn.Petri, II, 615.


Weiberschade.

Weiberschade – nimmer klein.Luther, 296.

„Weiber thun nicht ein klein Schädlein, sondern einen Schaden“, sagt Luther.


Weiberschmuck.

Weiberschmuck ist des Teufels Zuggarn.Kirchner, Curiositäten.


[Spaltenumbruch]
Weiberschöne.

1 Weiberschöne hat manchen verderbt vnd betrogen.Henisch, 353, 6; Petri, II, 615.

2 Weiberschöne ist ein verdeckter vnflat.Gruter, I, 77; Eyering, II, 177.


Weiberschönheit.

1 Weiberschönheit, das Echo im Wald und Regenbogen vergehen bald.Simrock, 11799; Lohrengel, I, 729.

Frz.: Temps pommelé et femme fardée ne sont pas de longue durée. (Masson, 306.) – Temps, vent, femme, fortune, se changent comme la lune. (Kritzinger, 673a.)

2 Weiberschönheit macht viel beschwerlichkeit.Lehmann, 708, 66.


Weiberschoppen.

Ein Weiberschoppen ist neun halbe.Eiselein, 632.


Weiberschwur.

Weiberschwüre wiegen nicht schwer.


Weibersinn.

1 Weibersinn ist bald dahin.

Ihre leichte Beweglichkeit ist physiologisch begründet. Wird das Wasser zu 1000 angenommen, so beträgt das specifische Gewicht des Frauenblutes 1050, das der Männer nie unter 1053. Bei robusten Männern kommen sogar die Gewichte 1058 und 1059 vor.

2 Weibersinn und Winterwind wechseln geschwind.

Mhd.: Ich hoere sagen, daz diu wip nâch grôzer ungüete vil snelle guot gemüete gevâhen von der minne. (Wigalois.) (Zingerle, 166.)


Weibersommer.

* Auf einen Weibersommer warten.

Holl.: Dat is een Michiels zomertje. (Harrebomée, II, 85a.)


Weiberstand.

Den schönsten Weiberstand hat Hall' im Sachsenland und Montpellier im franschen Land.Hesekiel, 22.


Weibersterben.

1 'S Weibersterben bringt kein Verderben, aber 's Rosseverrecken bringt dem Bauer den Bettelstecken. (Wienerwald.)

2 Weibersterbe, kein Verderbe, Kuh (Gäul) verreck, das bringt Schreck. (Schwaben.)

3 Weibersterbe thuet 'n Bauer nöd vaderbe, aba Ross varöke thuet 'n Bauern schröke. (Oberösterreich.) – Baumgarten.

In Niederösterreich: Weiwa-stearb'n is koa Vardearb'n; awa's Roasvarräck'n kän'n Bauer'n schreck'n.

4 Weibersterben ist über's Fessen gerben.

Lat.: Pessima res uxor, poterit tamen utilis esse. – Si breviter moriens det tibi, quidquid habet. (Chaos, 515.)


Weiberstöhnen.

Weiberthräne.

1 Weiberthränen geben kein Pfand, sie sind rasch wie das Lachen zur Hand.

2 Weiberthränen, Hundehinken und Morgenwind dauern keine drei Tage.

Die Russen: Die Thränen der Weiber sind den Klugen wie salzige Tropfen. (Altmann 448.)

Poln.: Ranny dészcz a babski płaszcz nie długo trwają. (Lompa, 29.)

3 Weiberthränen – Katzenthränen.

Böhm.: Ženský pláč, babí hnĕv, psí kulhání nemá dlouhého panování. (Čelakovsky, 393.)

Frz.: Pleure de femme crocodile semble. (Leroux, I, 150.)

Krain.: Žénski jok, pa mačkine solze. (Čelakovsky, 393.)

Kroat.: Ženski plač, pak mačkine suze. (Čelakovsky, 393.)

4 Weiberthränen rühren steinerne Herzen.

It.: Ha duro cuor assai chi non si piega all' istanze di femina che prega. (Pazzaglia, 76, 4.) – Lagrime di donna, fontana di malizia. (Bohn I, 106.)

5 Weiberthränen und Bankscheinen ist nicht zu trauen. (S. Hund 33.)

Ein Weinhändler bezeichnete seine Weinsorten als so rein und unverfälscht wie die Thränen eines Weibes über den Verlust ihres Gatten.

Böhm.: Jedna žena pláče od žalosti, a druhá od chytrosti (Čelakovsky, 393.)

Dän.: Der er to slags graad i quinde-øynene fand og falsk. (Prov. dan., 250.)

Span.: No es de vero lágrimas en la muger, ni coxuear en el perro. (Bohn I, 235.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0049" n="[37]"/>
        <cb n="73"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weiberrath.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Weiberrat ist kalter rat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Consilium rere fore frigens in muliere. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 139.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Kalt är qwinno radh. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 139.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: El conejo de la muger es poco, y el que no le toma es loco. (<hi rendition="#i">Don Quixote.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Weiberrath &#x2013; Dreckrath, aber nicht alle Zeit.</hi> <hi rendition="#i">Petri, II, 615.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Weiberrath ist kleiner Rath; doch folg' ihm, es ist feiner Rath.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Weiberrath ist nicht viel werth, doch ist ein Thor, der ihn nicht hört.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: &#x017D;enská rada bývá jen n&#x0115;kdy dobra. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 392.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Women's counsel is sometimes good.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il consiglio femminile, od egli è caro, od egli è troppo vile.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Qvinneräd är stundom got. &#x2013; Qvinneräd står mäst i speyelen. (<hi rendition="#i">Grubb, 676-677.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Weiberrath passt nur für Weiber.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Ich bin ein wîp; naem ich mich an ze râtenne als ein wîser man, sô waer ich tumber danne ein kint. (<hi rendition="#i">Iwein.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 168.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Wiywerroad is goed, awwer hei mot wärm briuket weren.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Kalt er (ofte) qwinde-raad. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 463.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weiberrede.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Traue keinen Weiberreden in der Welt, und keinem Pferd auf freiem Feld.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Nev&#x0115;&#x0159; &#x017E;enské v&#x016F;li, a koni v poli. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 392.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Weiberrede, arme Rede.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 836, 188; Petri, II, 615; Simrock, 11312; Körte, 6575; Braun, I, 4971.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Wir wîp bedurfen alle tage, daz man uns tumbe rede vertrage. (<hi rendition="#i">Iwein.</hi>) &#x2013; Enruoche waz dîn wîp sage, sô si von den knehten klage. (<hi rendition="#i">Cato.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 168.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Est dictum verum pauper dictum mulierum. (<hi rendition="#i">Sutor, 476.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Qvinnetaal är kräkegool. (<hi rendition="#i">Grubb, 680.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Weiberrede, Weiberschnack.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (976):</hi> Wyverede, schytwôrde. (Nemo puellarum debet confidere verbis.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Weiberreden sind selten am rechten Probirstein gerieben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 890.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Wer Weiberrede traut, hat ins Wasser gesä't und in den Sand gebaut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Zappa nell' acqua, e nell' arena semina chi fonda sue speranze in cor di femmina. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 345, 5.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Wo Weiberrede anfängt, weiss man, aber nicht wo (wann) sie enden wird.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weiberregiment.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Weiberregiment ist dem Haus ein gross Vertritt, dass die Henne kräht und der Hahn nit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Chaos, 977.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Weiber Regiment nimbt selten ein gut End.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 101; Lehmann, II 867, 105; Petri, II, 615; Zinkgref, IV, 377; Luther, 466; Luther's Tischr., 411<hi rendition="#sup">b</hi>; Pistor., V, 3; Eiselein, 634; Simrock, 11366; Körte, 6590; Dove, 26; Venedey, 80; Br. Schulblatt. XXVI, 652.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Wisz und trait dein weib die pruoch sey wirt dein hagel und dein fluoch. (<hi rendition="#i">Ring.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 167.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: La femme en doit point apporter de tête en mariage. &#x2013; Où femme gouverne et domine tout s'en va bientôt en ruine. (<hi rendition="#i">Masson, 90.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Biada temu domowí, gdzie krowa dobada wolowi. &#x2013; Gdzie ogon rz&#x0105;dzi, tam g&#x0142;owa b&#x0142;&#x0105;dzi. (<hi rendition="#i">Masson, 90.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weiberreichthum.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Weiberreichthum &#x2013; Männersklaven.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gaal, 1682.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weiberreue.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Weiberreu' und altes Pferd sind beide nicht viel werth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Vrouwen-rouw wordt klein geacht, als 't eene oog weent en 't andre lacht. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 232<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weiberrock.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 In Weiberröcken und Bienenstöcken findet man Süss und Bittres stecken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 545.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Weiberröck sol mit Scham vnd Zucht verbremet seyn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 615.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weiberschade.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Weiberschade &#x2013; nimmer klein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther, 296.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Weiber thun nicht ein klein Schädlein, sondern einen Schaden&#x201C;, sagt <hi rendition="#i">Luther.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weiberschmuck.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Weiberschmuck ist des Teufels Zuggarn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchner, Curiositäten.</hi></p><lb/>
        </div>
        <cb n="74"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weiberschöne.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Weiberschöne hat manchen verderbt vnd betrogen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 353, 6; Petri, II, 615.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Weiberschöne ist ein verdeckter vnflat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, I, 77; Eyering, II, 177.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weiberschönheit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Weiberschönheit, das Echo im Wald und Regenbogen vergehen bald.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 11799; Lohrengel, I, 729.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Temps pommelé et femme fardée ne sont pas de longue durée. (<hi rendition="#i">Masson, 306.</hi>) &#x2013; Temps, vent, femme, fortune, se changent comme la lune. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 673<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Weiberschönheit macht viel beschwerlichkeit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 708, 66.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weiberschoppen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ein Weiberschoppen ist neun halbe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 632.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weiberschwur.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Weiberschwüre wiegen nicht schwer.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weibersinn.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Weibersinn ist bald dahin.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihre leichte Beweglichkeit ist physiologisch begründet. Wird das Wasser zu 1000 angenommen, so beträgt das specifische Gewicht des Frauenblutes 1050, das der Männer nie unter 1053. Bei robusten Männern kommen sogar die Gewichte 1058 und 1059 vor.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Weibersinn und Winterwind wechseln geschwind.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Ich hoere sagen, daz diu wip nâch grôzer ungüete vil snelle guot gemüete gevâhen von der minne. (<hi rendition="#i">Wigalois.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 166.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weibersommer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Auf einen Weibersommer warten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat is een Michiels zomertje. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 85<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weiberstand.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Den schönsten Weiberstand hat Hall' im Sachsenland und Montpellier im franschen Land.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hesekiel, 22.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weibersterben.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 'S Weibersterben bringt kein Verderben, aber 's Rosseverrecken bringt dem Bauer den Bettelstecken.</hi> (<hi rendition="#i">Wienerwald.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Weibersterbe, kein Verderbe, Kuh (Gäul) verreck, das bringt Schreck.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Weibersterbe thuet 'n Bauer nöd vaderbe, aba Ross varöke thuet 'n Bauern schröke.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Baumgarten.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Niederösterreich: Weiwa-stearb'n is koa Vardearb'n; awa's Roasvarräck'n kän'n Bauer'n schreck'n.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Weibersterben ist über's Fessen gerben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Pessima res uxor, poterit tamen utilis esse. &#x2013; Si breviter moriens det tibi, quidquid habet. (<hi rendition="#i">Chaos, 515.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weiberstöhnen.</hi> </head><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weiberthräne.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Weiberthränen geben kein Pfand, sie sind rasch wie das Lachen zur Hand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Weiberthränen, Hundehinken und Morgenwind dauern keine drei Tage.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Die Thränen der Weiber sind den Klugen wie salzige Tropfen. (<hi rendition="#i">Altmann 448.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Ranny dészcz a babski p&#x0142;aszcz nie d&#x0142;ugo trwaj&#x0105;. (<hi rendition="#i">Lompa, 29.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Weiberthränen &#x2013; Katzenthränen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: &#x017D;enský plá&#x010D;, babí hn&#x0115;v, psí kulhání nemá dlouhého panování. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 393.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Pleure de femme crocodile semble. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 150.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Krain.</hi>: &#x017D;énski jok, pa ma&#x010D;kine solze. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 393.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Kroat.</hi>: &#x017D;enski pla&#x010D;, pak ma&#x010D;kine suze. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 393.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Weiberthränen rühren steinerne Herzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Ha duro cuor assai chi non si piega all' istanze di femina che prega. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 76, 4.</hi>) &#x2013; Lagrime di donna, fontana di malizia. (<hi rendition="#i">Bohn I, 106.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Weiberthränen und Bankscheinen ist nicht zu trauen.</hi> (S.  Hund 33.)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Weinhändler bezeichnete seine Weinsorten als so rein und unverfälscht wie die Thränen eines Weibes über den Verlust ihres Gatten.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Jedna &#x017E;ena plá&#x010D;e od &#x017E;alosti, a druhá od chytrosti (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 393.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Der er to slags graad i quinde-øynene fand og falsk. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 250.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: No es de vero lágrimas en la muger, ni coxuear en el perro. (<hi rendition="#i">Bohn I, 235.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[37]/0049] Weiberrath. 1 Weiberrat ist kalter rat. Lat.: Consilium rere fore frigens in muliere. (Reuterdahl, 139.) Schwed.: Kalt är qwinno radh. (Reuterdahl, 139.) Span.: El conejo de la muger es poco, y el que no le toma es loco. (Don Quixote.) 2 Weiberrath – Dreckrath, aber nicht alle Zeit. Petri, II, 615. 3 Weiberrath ist kleiner Rath; doch folg' ihm, es ist feiner Rath. 4 Weiberrath ist nicht viel werth, doch ist ein Thor, der ihn nicht hört. Böhm.: Ženská rada bývá jen nĕkdy dobra. (Čelakovsky, 392.) Engl.: Women's counsel is sometimes good. It.: Il consiglio femminile, od egli è caro, od egli è troppo vile. Schwed.: Qvinneräd är stundom got. – Qvinneräd står mäst i speyelen. (Grubb, 676-677.) 5 Weiberrath passt nur für Weiber. Mhd.: Ich bin ein wîp; naem ich mich an ze râtenne als ein wîser man, sô waer ich tumber danne ein kint. (Iwein.) (Zingerle, 168.) 6 Wiywerroad is goed, awwer hei mot wärm briuket weren. (Westf.) Dän.: Kalt er (ofte) qwinde-raad. (Prov. dan., 463.) Weiberrede. 1 Traue keinen Weiberreden in der Welt, und keinem Pferd auf freiem Feld. Böhm.: Nevĕř ženské vůli, a koni v poli. (Čelakovsky, 392.) 2 Weiberrede, arme Rede. – Lehmann, II, 836, 188; Petri, II, 615; Simrock, 11312; Körte, 6575; Braun, I, 4971. Mhd.: Wir wîp bedurfen alle tage, daz man uns tumbe rede vertrage. (Iwein.) – Enruoche waz dîn wîp sage, sô si von den knehten klage. (Cato.) (Zingerle, 168.) Lat.: Est dictum verum pauper dictum mulierum. (Sutor, 476.) Schwed.: Qvinnetaal är kräkegool. (Grubb, 680.) 3 Weiberrede, Weiberschnack. Bei Tunnicius (976): Wyverede, schytwôrde. (Nemo puellarum debet confidere verbis.) 4 Weiberreden sind selten am rechten Probirstein gerieben. – Parömiakon, 890. 5 Wer Weiberrede traut, hat ins Wasser gesä't und in den Sand gebaut. It.: Zappa nell' acqua, e nell' arena semina chi fonda sue speranze in cor di femmina. (Pazzaglia, 345, 5.) 6 Wo Weiberrede anfängt, weiss man, aber nicht wo (wann) sie enden wird. Weiberregiment. 1 Weiberregiment ist dem Haus ein gross Vertritt, dass die Henne kräht und der Hahn nit. – Chaos, 977. 2 Weiber Regiment nimbt selten ein gut End. – Gruter, III, 101; Lehmann, II 867, 105; Petri, II, 615; Zinkgref, IV, 377; Luther, 466; Luther's Tischr., 411b; Pistor., V, 3; Eiselein, 634; Simrock, 11366; Körte, 6590; Dove, 26; Venedey, 80; Br. Schulblatt. XXVI, 652. Mhd.: Wisz und trait dein weib die pruoch sey wirt dein hagel und dein fluoch. (Ring.) (Zingerle, 167.) Frz.: La femme en doit point apporter de tête en mariage. – Où femme gouverne et domine tout s'en va bientôt en ruine. (Masson, 90.) Poln.: Biada temu domowí, gdzie krowa dobada wolowi. – Gdzie ogon rządzi, tam głowa błądzi. (Masson, 90.) Weiberreichthum. Weiberreichthum – Männersklaven. – Gaal, 1682. Weiberreue. Weiberreu' und altes Pferd sind beide nicht viel werth. Holl.: Vrouwen-rouw wordt klein geacht, als 't eene oog weent en 't andre lacht. (Harrebomée, II, 232a.) Weiberrock. 1 In Weiberröcken und Bienenstöcken findet man Süss und Bittres stecken. – Wirth, I, 545. 2 Weiberröck sol mit Scham vnd Zucht verbremet seyn. – Petri, II, 615. Weiberschade. Weiberschade – nimmer klein. – Luther, 296. „Weiber thun nicht ein klein Schädlein, sondern einen Schaden“, sagt Luther. Weiberschmuck. Weiberschmuck ist des Teufels Zuggarn. – Kirchner, Curiositäten. Weiberschöne. 1 Weiberschöne hat manchen verderbt vnd betrogen. – Henisch, 353, 6; Petri, II, 615. 2 Weiberschöne ist ein verdeckter vnflat. – Gruter, I, 77; Eyering, II, 177. Weiberschönheit. 1 Weiberschönheit, das Echo im Wald und Regenbogen vergehen bald. – Simrock, 11799; Lohrengel, I, 729. Frz.: Temps pommelé et femme fardée ne sont pas de longue durée. (Masson, 306.) – Temps, vent, femme, fortune, se changent comme la lune. (Kritzinger, 673a.) 2 Weiberschönheit macht viel beschwerlichkeit. – Lehmann, 708, 66. Weiberschoppen. Ein Weiberschoppen ist neun halbe. – Eiselein, 632. Weiberschwur. Weiberschwüre wiegen nicht schwer. Weibersinn. 1 Weibersinn ist bald dahin. Ihre leichte Beweglichkeit ist physiologisch begründet. Wird das Wasser zu 1000 angenommen, so beträgt das specifische Gewicht des Frauenblutes 1050, das der Männer nie unter 1053. Bei robusten Männern kommen sogar die Gewichte 1058 und 1059 vor. 2 Weibersinn und Winterwind wechseln geschwind. Mhd.: Ich hoere sagen, daz diu wip nâch grôzer ungüete vil snelle guot gemüete gevâhen von der minne. (Wigalois.) (Zingerle, 166.) Weibersommer. * Auf einen Weibersommer warten. Holl.: Dat is een Michiels zomertje. (Harrebomée, II, 85a.) Weiberstand. Den schönsten Weiberstand hat Hall' im Sachsenland und Montpellier im franschen Land. – Hesekiel, 22. Weibersterben. 1 'S Weibersterben bringt kein Verderben, aber 's Rosseverrecken bringt dem Bauer den Bettelstecken. (Wienerwald.) 2 Weibersterbe, kein Verderbe, Kuh (Gäul) verreck, das bringt Schreck. (Schwaben.) 3 Weibersterbe thuet 'n Bauer nöd vaderbe, aba Ross varöke thuet 'n Bauern schröke. (Oberösterreich.) – Baumgarten. In Niederösterreich: Weiwa-stearb'n is koa Vardearb'n; awa's Roasvarräck'n kän'n Bauer'n schreck'n. 4 Weibersterben ist über's Fessen gerben. Lat.: Pessima res uxor, poterit tamen utilis esse. – Si breviter moriens det tibi, quidquid habet. (Chaos, 515.) Weiberstöhnen. Weiberthräne. 1 Weiberthränen geben kein Pfand, sie sind rasch wie das Lachen zur Hand. 2 Weiberthränen, Hundehinken und Morgenwind dauern keine drei Tage. Die Russen: Die Thränen der Weiber sind den Klugen wie salzige Tropfen. (Altmann 448.) Poln.: Ranny dészcz a babski płaszcz nie długo trwają. (Lompa, 29.) 3 Weiberthränen – Katzenthränen. Böhm.: Ženský pláč, babí hnĕv, psí kulhání nemá dlouhého panování. (Čelakovsky, 393.) Frz.: Pleure de femme crocodile semble. (Leroux, I, 150.) Krain.: Žénski jok, pa mačkine solze. (Čelakovsky, 393.) Kroat.: Ženski plač, pak mačkine suze. (Čelakovsky, 393.) 4 Weiberthränen rühren steinerne Herzen. It.: Ha duro cuor assai chi non si piega all' istanze di femina che prega. (Pazzaglia, 76, 4.) – Lagrime di donna, fontana di malizia. (Bohn I, 106.) 5 Weiberthränen und Bankscheinen ist nicht zu trauen. (S. Hund 33.) Ein Weinhändler bezeichnete seine Weinsorten als so rein und unverfälscht wie die Thränen eines Weibes über den Verlust ihres Gatten. Böhm.: Jedna žena pláče od žalosti, a druhá od chytrosti (Čelakovsky, 393.) Dän.: Der er to slags graad i quinde-øynene fand og falsk. (Prov. dan., 250.) Span.: No es de vero lágrimas en la muger, ni coxuear en el perro. (Bohn I, 235.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/49
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [37]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/49>, abgerufen am 22.12.2024.