Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] bemerkt man auch, wird das Sprichwort hauptsächlich beim Kartenspiel angewandt, wenn irgendeine Karte, mit der man zu stechen glaubt, abgetrumpft wird.


Bange.

15 Dän.: Bange som en bonde i et harnisk. (Prov. dan., 91.)

17 Diar bangh as, sleapt bi1 Woch. (Nordfr.)

Wer sich fürchtet, schläft an der Wand.

1) In der Föhringer Mundart des Nordfriesischen verdrängt die Präposition namentlich in adverbialen Ausdrücken sehr oft den Artikel, und steht wie hier unmittelbar vor dem Substantiv. (Vgl. Johannsen, S. 70.)

18 Wem bange ist, den beisst der Teufel.

Bei Tunnicius (15): Dem leide is, den bit de duvel. (Rustice quid metuis? crescunt inimica timore.)

*19 Er hat Bange vor einem nassen Jahre.

D. h. vor tüchtigem Schelten oder einer Tracht Prügel.

*20 Hä es esu bang wie 'nen Essel, dem der Sack enfällt. (Bedburg.)

*21 Hä ess bang vör er al Mang.1 (Köln.) - Firmenich, I, 474, 125.

1) Vor einem alten Korbe.

*22 He is bang, dat sin Lüüs en Snöv kriegt. (Hamburg.) - Schütze, III, 65.

Er ängstet sich, dass seine Läuse den Schnupfen bekommen könnten. Wenn sich jemand unzeitig den Kopf bedeckt.

*23 He is bang för en doden Kiwitt. - Kiel, 27.

Ist sehr furchtsam und feig.

*24 Ich ben bang, de Trunenkeet e Loch en. (Bedburg.)

*25 Mer woar su bange, doss m'r olle Hoare zu Barge schtunden. (Schles.) - Frommann, III, 245, 130.

*26 Vam 'me Bange maken sterwet de Katten. - Curtze, 337, 288.


Bank.

14 Dän.: Bedre under benken med roe, em paa den med uroe. (Prov. dan., 65.)

15 Lat.: Miseria invidiam non sentit. (Binder I, 991; II, 1870; Seybold, 308.)

24 Dän.: Den som kaster sig selv under benken, hannem lade de andre nok ligge der. (Prov. dan., 65.)

26 Dän.: Hvo som vil under benken, den stöder man ned. (Prov. dan., 65.)

37 " ... er meynete, Tiberius spielte es mit Fleiss auff eine lange Bank." (Gottfried, 299a.)

It.: Mandar per le lunghe. - Menar il con per l' aja. (Giani, 1848.)

40 "Dat hillige, gotlike wort machte wedder vnder de Benke geworpen werden." (Hamburger Chronik, 94.)

52 Af agekierde Binka 'fäinjden de Riwer. - Schuster, 652.

53 An Bänken können auch schwache Leute gehen.

Dän.: Ved benke og stöd kunne og svage folk gaae. (Prov. dan., 92.)

54 Besser vnter der Banck mit Ruhe, denn darauff mit Unruhe. - Petri, II, 40.

55 Besser von der Bank fallen als vom Dach.

It.: E meglio cadere dal pii che dalla vitta. - E meglio cadere dalla finestra, che dal tetto. (Gaal, 1343.)

56 Gedenkt ainer under den banck, so bleibt er darunder. - Zimmer'sche Chronik, IV, 743.

57 Man mot beilängst de Bank gane, bet man an e Dösch kömmt. (Wehlau.) - Frischbier, II, 256.

"Mit Bank bezeichnete man in früherer Zeit im Reichstage wie in den öffentlichen Collegien die Sitze der (Abgeordneten, Vertreter) Repräsentanten. Man unterschied geistliche und weltliche, adelige und bürgerliche Bank. Am Tische sass der Vertreter der Regierung. Der Sinn des Sprichworts ist also: nach der Herrschaft streben, zur Herrschaft gelangen." (Frischbier, II, 256.)

58 Man muss nicht die ganze Bank einnehmen, andere wollen auch einen Platz.

Böhm.: Ne vsecko sobe jen, nech mistecka i jinym. (Celakovsky, 58.)

59 Ich wolt dich schieben vntert Bank, vnd ein Eyr im schmaltz auff dir essen. - Hans Sachs, III, XLV, 1.

60 Setz' dich auf die Bank und nimm den Zagel in die Hand. - Frischbier, I, 4221.

Nöthigung zum Sitzen.

Lit.: Sesk ant banko, imk bibi i ranko.

61 Was unter der Bank geboren ist, bleibt auch unter der Bank.

Pack bleibt Pack.

[Spaltenumbruch] 62 Wer auf die Bank will steigen, der muss den Schämel haben. - Granatapfel, 79b, 2.

63 Wer auff die Banck wil, dem greyfft jedermann zu, das er vollent darauff komme. - Franck, Paradoxa, 25a.

"Wer aber der welt nar wil sein, vnd vnder die banck, den scheubt sie bald vollent darunder."

64 Wer zu den Bäncken nicht geboren ist, soll um den Stuhl bitten. - Graf, 415, 120.

Die deutsche Ansicht, dass der Tod nur den Leib nimmt, aber kein Recht, brachte auch das Schöffenthum in den Erbgang. Nur der geborene und gekorene Schöffe konnte Urtheil finden, jeder andere musste sich besondere Erlaubniss erbitten, wenn er, weil er das gefundene Urtheil anfocht, ein neues finden wollte.

Mhd.: Der dar zu den benken nicht geboren ist, der shol des stuoles biten. (Gaupp, Das alte magdeburgische und hallische Recht, 299, 56.)

*65 All' dorch de Bank. - Frischbier, I, 239.

*66 Ast af de lank Bank lossen. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 327, 290.

Etwas bis zum Tode verschieben.

*67 Auf beiden Bancken waschen. (S. Achsel 8.) - Herberger, II, 513.

*68 Einem die Banck für die Thür setzen. - Mathesy, 197a.

*69 Er hets uf ene ugwüschte Bank g'funde. (Schaffhausen.) - Schweiz, II, 168, 51.

*70 Er ist vnter der Banck. - Theatr. Diabolorum, 287a.

Er hat sich voll getrunken.

*71 Er legt sich auf die faule Bank.

*72 Er muss unter der Bank kuschen.

In niedrigen Verhältnissen bleiben; es gelingt ihm nicht, sich hinaufzuarbeiten. - "A wär goar zu gorne a Grusskall geworn, ei olla Quork thutt a au pfuscha; es thutt merr so goar harzlich led im da Norr'n, dass har underm Bänkla soal kuscha." (Bettermann, Gedichte, S. 208.)

*73 Er steckts niemals unter die Banck. - Herberger, Ib, 31.

Er sagt jedem die Wahrheit ins Gesicht.

*74 Er sitzt auf der öberschter (obersten) Bank. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Hat eine einflussreiche Stellung, spielt eine wichtige Rolle. Die obersten Bänke in den Schwitzbädern werden von den vornehmsten Besuchern in Anspruch genommen.

*75 Es soll ihm zu gelegener Zeit nicht unter die Bank gesteckt werden.

*76 Etwas hinter die Bank werfen. - Luther's Tischr., 358b.

*77 Heb me de Bank nauf, ra kan i selbe. (Ulm.)

*78 Näst los af de länk Bänk. - Schuster, 443.

*79 Unter der Bank im Staube vergessen. - Schottel, 1118b.


Bankart.

1 Alle Bankarte sind der Herrschaft. - Graf, 43, 163.

D. i. unfrei, eigen.

Mhd.: Alle pankarte sint der herrschaft. (Grimm, III, 739, 87.)

2 Ein Bankhart bringt eben so ein gross Pfennig werth Brots als das Ehekind. - Eyering, II, 17.

3 Was ein Bankart verbricht, das gelten die Magen der Mutter, nicht des Vaters. (S. Bastard.) - Graf, 165, 150.

Die Folgen ungesetzlicher Handlungen unehelicher Kinder treffen die Verwandten der Mutter, nicht des Vaters.


Banketiren.

Man muss nicht pankettiren, dass pankerott drauss werde. - Petri, II, 464.


Bänklein.

*1 Er hat es vnder dem vngekerten Benklin funden. - Franck, II, 116b.

"Also stupfft man die Dieb."

*2 Er hat gemacht Bänkele. (Jüd.-deutsch. Brody.)

D. h. bankerott.

*3 Er hot ihn zugestellt a Bänkele. (Jüd.-deutsch. Brody.)

D. h. er hat ihn verleumdet.


[Spaltenumbruch] bemerkt man auch, wird das Sprichwort hauptsächlich beim Kartenspiel angewandt, wenn irgendeine Karte, mit der man zu stechen glaubt, abgetrumpft wird.


Bange.

15 Dän.: Bange som en bonde i et harnisk. (Prov. dan., 91.)

17 Diar bângh as, sleapt bi1 Woch. (Nordfr.)

Wer sich fürchtet, schläft an der Wand.

1) In der Föhringer Mundart des Nordfriesischen verdrängt die Präposition namentlich in adverbialen Ausdrücken sehr oft den Artikel, und steht wie hier unmittelbar vor dem Substantiv. (Vgl. Johannsen, S. 70.)

18 Wem bange ist, den beisst der Teufel.

Bei Tunnicius (15): Dem leide is, den bit de duvel. (Rustice quid metuis? crescunt inimica timore.)

*19 Er hat Bange vor einem nassen Jahre.

D. h. vor tüchtigem Schelten oder einer Tracht Prügel.

*20 Hä es esu bang wie 'nen Essel, dem der Sack enfällt. (Bedburg.)

*21 Hä ess bang vör er âl Mang.1 (Köln.) – Firmenich, I, 474, 125.

1) Vor einem alten Korbe.

*22 He is bang, dat sin Lüüs en Snöv kriegt. (Hamburg.) – Schütze, III, 65.

Er ängstet sich, dass seine Läuse den Schnupfen bekommen könnten. Wenn sich jemand unzeitig den Kopf bedeckt.

*23 He is bang för en doden Kiwitt.Kiel, 27.

Ist sehr furchtsam und feig.

*24 Ich ben bang, de Trunenkeet e Loch en. (Bedburg.)

*25 Mer woar su bange, doss m'r olle Hoare zu Barge schtunden. (Schles.) – Frommann, III, 245, 130.

*26 Vam 'me Bange mâken sterwet de Katten.Curtze, 337, 288.


Bank.

14 Dän.: Bedre under benken med roe, em paa den med uroe. (Prov. dan., 65.)

15 Lat.: Miseria invidiam non sentit. (Binder I, 991; II, 1870; Seybold, 308.)

24 Dän.: Den som kaster sig selv under benken, hannem lade de andre nok ligge der. (Prov. dan., 65.)

26 Dän.: Hvo som vil under benken, den stöder man ned. (Prov. dan., 65.)

37 „ ... er meynete, Tiberius spielte es mit Fleiss auff eine lange Bank.“ (Gottfried, 299a.)

It.: Mandar per le lunghe. – Menar il con per l' aja. (Giani, 1848.)

40 „Dat hillige, gotlike wort machte wedder vnder de Benke geworpen werden.“ (Hamburger Chronik, 94.)

52 Af âgekierde Binka 'fäinjden de Riwer.Schuster, 652.

53 An Bänken können auch schwache Leute gehen.

Dän.: Ved benke og stöd kunne og svage folk gaae. (Prov. dan., 92.)

54 Besser vnter der Banck mit Ruhe, denn darauff mit Unruhe.Petri, II, 40.

55 Besser von der Bank fallen als vom Dach.

It.: E meglio cadere dal pii che dalla vitta. – E meglio cadere dalla finestra, che dal tetto. (Gaal, 1343.)

56 Gedenkt ainer under den banck, so bleibt er darunder.Zimmer'sche Chronik, IV, 743.

57 Man mot bîlängst de Bânk gâne, bet man an e Dösch kömmt. (Wehlau.) – Frischbier, II, 256.

„Mit Bank bezeichnete man in früherer Zeit im Reichstage wie in den öffentlichen Collegien die Sitze der (Abgeordneten, Vertreter) Repräsentanten. Man unterschied geistliche und weltliche, adelige und bürgerliche Bank. Am Tische sass der Vertreter der Regierung. Der Sinn des Sprichworts ist also: nach der Herrschaft streben, zur Herrschaft gelangen.“ (Frischbier, II, 256.)

58 Man muss nicht die ganze Bank einnehmen, andere wollen auch einen Platz.

Böhm.: Ne všecko sobĕ jen, nech mistečka i jiným. (Čelakovský, 58.)

59 Ich wolt dich schieben vntert Bank, vnd ein Eyr im schmaltz auff dir essen.Hans Sachs, III, XLV, 1.

60 Setz' dich auf die Bank und nimm den Zagel in die Hand.Frischbier, I, 4221.

Nöthigung zum Sitzen.

Lit.: Sesk ant banko, imk bibi i ranko.

61 Was unter der Bank geboren ist, bleibt auch unter der Bank.

Pack bleibt Pack.

[Spaltenumbruch] 62 Wer auf die Bank will steigen, der muss den Schämel haben.Granatapfel, 79b, 2.

63 Wer auff die Banck wil, dem greyfft jedermann zu, das er vollent darauff komme.Franck, Paradoxa, 25a.

„Wer aber der welt nar wil sein, vnd vnder die banck, den scheubt sie bald vollent darunder.“

64 Wer zu den Bäncken nicht geboren ist, soll um den Stuhl bitten.Graf, 415, 120.

Die deutsche Ansicht, dass der Tod nur den Leib nimmt, aber kein Recht, brachte auch das Schöffenthum in den Erbgang. Nur der geborene und gekorene Schöffe konnte Urtheil finden, jeder andere musste sich besondere Erlaubniss erbitten, wenn er, weil er das gefundene Urtheil anfocht, ein neues finden wollte.

Mhd.: Der dar zu den benken nicht geboren ist, der shol des stuoles biten. (Gaupp, Das alte magdeburgische und hallische Recht, 299, 56.)

*65 All' dorch de Bank.Frischbier, I, 239.

*66 Ast af de lank Bank lossen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 327, 290.

Etwas bis zum Tode verschieben.

*67 Auf beiden Bancken waschen. (S. Achsel 8.)Herberger, II, 513.

*68 Einem die Banck für die Thür setzen.Mathesy, 197a.

*69 Er hets uf ene ugwüschte Bank g'funde. (Schaffhausen.) – Schweiz, II, 168, 51.

*70 Er ist vnter der Banck.Theatr. Diabolorum, 287a.

Er hat sich voll getrunken.

*71 Er legt sich auf die faule Bank.

*72 Er muss unter der Bank kuschen.

In niedrigen Verhältnissen bleiben; es gelingt ihm nicht, sich hinaufzuarbeiten. – „A wär goar zu gorne a Grusskall geworn, ei olla Quork thutt a au pfuscha; es thutt merr so goar harzlich lêd im da Norr'n, dass har underm Bänkla soal kuscha.“ (Bettermann, Gedichte, S. 208.)

*73 Er steckts niemals unter die Banck.Herberger, Ib, 31.

Er sagt jedem die Wahrheit ins Gesicht.

*74 Er sitzt auf der öberschter (obersten) Bank. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Hat eine einflussreiche Stellung, spielt eine wichtige Rolle. Die obersten Bänke in den Schwitzbädern werden von den vornehmsten Besuchern in Anspruch genommen.

*75 Es soll ihm zu gelegener Zeit nicht unter die Bank gesteckt werden.

*76 Etwas hinter die Bank werfen.Luther's Tischr., 358b.

*77 Heb me de Bank nauf, ra kan i selbe. (Ulm.)

*78 Näst los af de länk Bänk.Schuster, 443.

*79 Unter der Bank im Staube vergessen.Schottel, 1118b.


Bankart.

1 Alle Bankarte sind der Herrschaft.Graf, 43, 163.

D. i. unfrei, eigen.

Mhd.: Alle pankarte sint der herrschaft. (Grimm, III, 739, 87.)

2 Ein Bankhart bringt eben so ein gross Pfennig werth Brots als das Ehekind.Eyering, II, 17.

3 Was ein Bankart verbricht, das gelten die Magen der Mutter, nicht des Vaters. (S. Bastard.)Graf, 165, 150.

Die Folgen ungesetzlicher Handlungen unehelicher Kinder treffen die Verwandten der Mutter, nicht des Vaters.


Banketiren.

Man muss nicht pankettiren, dass pankerott drauss werde.Petri, II, 464.


Bänklein.

*1 Er hat es vnder dem vngekerten Benklin funden.Franck, II, 116b.

„Also stupfft man die Dieb.“

*2 Er hat gemacht Bänkele. (Jüd.-deutsch. Brody.)

D. h. bankerott.

*3 Er hot ihn zugestellt a Bänkele. (Jüd.-deutsch. Brody.)

D. h. er hat ihn verleumdet.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><pb facs="#f0460" n="[448]"/><cb n="895"/>
bemerkt man auch, wird das Sprichwort hauptsächlich beim Kartenspiel angewandt, wenn irgendeine Karte, mit der man zu stechen glaubt, abgetrumpft wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bange.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et2">15 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Bange som en bonde i et harnisk. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 91.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Diar bângh as, sleapt bi<hi rendition="#sup">1</hi> Woch.</hi> (<hi rendition="#i">Nordfr.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer sich fürchtet, schläft an der Wand.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) In der Föhringer Mundart des Nordfriesischen verdrängt die Präposition namentlich in adverbialen Ausdrücken sehr oft den Artikel, und steht wie hier unmittelbar vor dem Substantiv. (Vgl. <hi rendition="#i">Johannsen, S. 70.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Wem bange ist, den beisst der Teufel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (15)</hi>: Dem leide is, den bit de duvel. (Rustice quid metuis? crescunt inimica timore.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*19 Er hat Bange vor einem nassen Jahre.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. vor tüchtigem Schelten oder einer Tracht Prügel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 Hä es esu bang wie 'nen Essel, dem der Sack enfällt.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 Hä ess bang vör er âl Mang.<hi rendition="#sup">1</hi></hi> (<hi rendition="#i">Köln.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 474, 125.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Vor einem alten Korbe.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 He is bang, dat sin Lüüs en Snöv kriegt.</hi> (<hi rendition="#i">Hamburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, III, 65.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er ängstet sich, dass seine Läuse den Schnupfen bekommen könnten. Wenn sich jemand unzeitig den Kopf bedeckt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*23 He is bang för en doden Kiwitt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kiel, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist sehr furchtsam und feig.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*24 Ich ben bang, de Trunenkeet e Loch en.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*25 Mer woar su bange, doss m'r olle Hoare zu Barge schtunden.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 245, 130.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*26 Vam 'me Bange mâken sterwet de Katten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 337, 288.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bank.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et2">14 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Bedre under benken med roe, em paa den med uroe. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 65.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">15 <hi rendition="#i">Lat.</hi>: Miseria invidiam non sentit. (<hi rendition="#i">Binder I, 991; II, 1870; Seybold, 308</hi>.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">24 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Den som kaster sig selv under benken, hannem lade de andre nok ligge der. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 65.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">26 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvo som vil under benken, den stöder man ned. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 65.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">37 &#x201E; ... er meynete, Tiberius spielte es mit Fleiss auff eine lange Bank.&#x201C; (<hi rendition="#i">Gottfried, 299<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Mandar per le lunghe. &#x2013; Menar il con per l' aja. (<hi rendition="#i">Giani, 1848.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">40 &#x201E;Dat hillige, gotlike wort machte wedder vnder de Benke geworpen werden.&#x201C; (<hi rendition="#i">Hamburger Chronik, 94.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">52 Af âgekierde Binka 'fäinjden de Riwer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 652.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">53 An Bänken können auch schwache Leute gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Ved benke og stöd kunne og svage folk gaae. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 92.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">54 Besser vnter der Banck mit Ruhe, denn darauff mit Unruhe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 40.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">55 Besser von der Bank fallen als vom Dach.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: E meglio cadere dal pii che dalla vitta. &#x2013; E meglio cadere dalla finestra, che dal tetto. (<hi rendition="#i">Gaal, 1343.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Gedenkt ainer under den banck, so bleibt er darunder.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zimmer'sche Chronik, IV, 743.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Man mot bîlängst de Bânk gâne, bet man an e Dösch kömmt.</hi> (<hi rendition="#i">Wehlau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 256.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Mit Bank bezeichnete man in früherer Zeit im Reichstage wie in den öffentlichen Collegien die Sitze der (Abgeordneten, Vertreter) Repräsentanten. Man unterschied geistliche und weltliche, adelige und bürgerliche Bank. Am Tische sass der Vertreter der Regierung. Der Sinn des Sprichworts ist also: nach der Herrschaft streben, zur Herrschaft gelangen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Frischbier, II, 256.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">58 Man muss nicht die ganze Bank einnehmen, andere wollen auch einen Platz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Ne v&#x0161;ecko sob&#x0115; jen, nech miste&#x010D;ka i jiným. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 58.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">59 Ich wolt dich schieben vntert Bank, vnd ein Eyr im schmaltz auff dir essen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hans Sachs, III, XLV, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Setz' dich auf die Bank und nimm den Zagel in die Hand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 4221.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Nöthigung zum Sitzen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lit.</hi>: Sesk ant banko, imk bibi i ranko.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">61 Was unter der Bank geboren ist, bleibt auch unter der Bank.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Pack bleibt Pack.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="896"/>
62 Wer auf die Bank will steigen, der muss den Schämel haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Granatapfel, 79<hi rendition="#sup">b</hi>, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">63 Wer auff die Banck wil, dem greyfft jedermann zu, das er vollent darauff komme.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, Paradoxa, 25<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wer aber der welt nar wil sein, vnd vnder die banck, den scheubt sie bald vollent darunder.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">64 Wer zu den Bäncken nicht geboren ist, soll um den Stuhl bitten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 415, 120.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die deutsche Ansicht, dass der Tod nur den Leib nimmt, aber kein Recht, brachte auch das Schöffenthum in den Erbgang. Nur der geborene und gekorene Schöffe konnte Urtheil finden, jeder andere musste sich besondere Erlaubniss erbitten, wenn er, weil er das gefundene Urtheil anfocht, ein neues finden wollte.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Der dar zu den benken nicht geboren ist, der shol des stuoles biten. (<hi rendition="#i">Gaupp, Das alte magdeburgische und hallische Recht, 299, 56.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*65 All' dorch de Bank.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 239.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*66 Ast af de lank Bank lossen.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 327, 290.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Etwas bis zum Tode verschieben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*67 Auf beiden Bancken waschen. (S.  Achsel 8.)</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, II, 513.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*68 Einem die Banck für die Thür setzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 197<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*69 Er hets uf ene ugwüschte Bank g'funde.</hi> (<hi rendition="#i">Schaffhausen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schweiz, II, 168, 51.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*70 Er ist vnter der Banck.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Theatr. Diabolorum, 287<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er hat sich voll getrunken.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*71 Er legt sich auf die faule Bank.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*72 Er muss unter der Bank kuschen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In niedrigen Verhältnissen bleiben; es gelingt ihm nicht, sich hinaufzuarbeiten. &#x2013; &#x201E;A wär goar zu gorne a Grusskall geworn, ei olla Quork thutt a au pfuscha; es thutt merr so goar harzlich lêd im da Norr'n, dass har underm Bänkla soal kuscha.&#x201C; (<hi rendition="#i">Bettermann, Gedichte, S. 208.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*73 Er steckts niemals unter die Banck.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I<hi rendition="#sup">b</hi>, 31.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er sagt jedem die Wahrheit ins Gesicht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*74 Er sitzt auf der öberschter (obersten) Bank.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Hat eine einflussreiche Stellung, spielt eine wichtige Rolle. Die obersten Bänke in den Schwitzbädern werden von den vornehmsten Besuchern in Anspruch genommen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*75 Es soll ihm zu gelegener Zeit nicht unter die Bank gesteckt werden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*76 Etwas hinter die Bank werfen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Tischr., 358<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*77 Heb me de Bank nauf, ra kan i selbe.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*78 Näst los af de länk Bänk.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 443.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*79 Unter der Bank im Staube vergessen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1118<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bankart.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Alle Bankarte sind der Herrschaft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 43, 163.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. unfrei, eigen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Alle pankarte sint der herrschaft. (<hi rendition="#i">Grimm, III, 739, 87.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Ein Bankhart bringt eben so ein gross Pfennig werth Brots als das Ehekind.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, II, 17.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Was ein Bankart verbricht, das gelten die Magen der Mutter, nicht des Vaters. (S.  Bastard.)</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 165, 150.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Folgen ungesetzlicher Handlungen unehelicher Kinder treffen die Verwandten der Mutter, nicht des Vaters.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Banketiren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Man muss nicht pankettiren, dass pankerott drauss werde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 464.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bänklein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Er hat es vnder dem vngekerten Benklin funden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 116<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Also stupfft man die Dieb.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er hat gemacht Bänkele.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Brody.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. bankerott.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Er hot ihn zugestellt a Bänkele.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Brody.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. er hat ihn verleumdet.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[448]/0460] bemerkt man auch, wird das Sprichwort hauptsächlich beim Kartenspiel angewandt, wenn irgendeine Karte, mit der man zu stechen glaubt, abgetrumpft wird. Bange. 15 Dän.: Bange som en bonde i et harnisk. (Prov. dan., 91.) 17 Diar bângh as, sleapt bi1 Woch. (Nordfr.) Wer sich fürchtet, schläft an der Wand. 1) In der Föhringer Mundart des Nordfriesischen verdrängt die Präposition namentlich in adverbialen Ausdrücken sehr oft den Artikel, und steht wie hier unmittelbar vor dem Substantiv. (Vgl. Johannsen, S. 70.) 18 Wem bange ist, den beisst der Teufel. Bei Tunnicius (15): Dem leide is, den bit de duvel. (Rustice quid metuis? crescunt inimica timore.) *19 Er hat Bange vor einem nassen Jahre. D. h. vor tüchtigem Schelten oder einer Tracht Prügel. *20 Hä es esu bang wie 'nen Essel, dem der Sack enfällt. (Bedburg.) *21 Hä ess bang vör er âl Mang.1 (Köln.) – Firmenich, I, 474, 125. 1) Vor einem alten Korbe. *22 He is bang, dat sin Lüüs en Snöv kriegt. (Hamburg.) – Schütze, III, 65. Er ängstet sich, dass seine Läuse den Schnupfen bekommen könnten. Wenn sich jemand unzeitig den Kopf bedeckt. *23 He is bang för en doden Kiwitt. – Kiel, 27. Ist sehr furchtsam und feig. *24 Ich ben bang, de Trunenkeet e Loch en. (Bedburg.) *25 Mer woar su bange, doss m'r olle Hoare zu Barge schtunden. (Schles.) – Frommann, III, 245, 130. *26 Vam 'me Bange mâken sterwet de Katten. – Curtze, 337, 288. Bank. 14 Dän.: Bedre under benken med roe, em paa den med uroe. (Prov. dan., 65.) 15 Lat.: Miseria invidiam non sentit. (Binder I, 991; II, 1870; Seybold, 308.) 24 Dän.: Den som kaster sig selv under benken, hannem lade de andre nok ligge der. (Prov. dan., 65.) 26 Dän.: Hvo som vil under benken, den stöder man ned. (Prov. dan., 65.) 37 „ ... er meynete, Tiberius spielte es mit Fleiss auff eine lange Bank.“ (Gottfried, 299a.) It.: Mandar per le lunghe. – Menar il con per l' aja. (Giani, 1848.) 40 „Dat hillige, gotlike wort machte wedder vnder de Benke geworpen werden.“ (Hamburger Chronik, 94.) 52 Af âgekierde Binka 'fäinjden de Riwer. – Schuster, 652. 53 An Bänken können auch schwache Leute gehen. Dän.: Ved benke og stöd kunne og svage folk gaae. (Prov. dan., 92.) 54 Besser vnter der Banck mit Ruhe, denn darauff mit Unruhe. – Petri, II, 40. 55 Besser von der Bank fallen als vom Dach. It.: E meglio cadere dal pii che dalla vitta. – E meglio cadere dalla finestra, che dal tetto. (Gaal, 1343.) 56 Gedenkt ainer under den banck, so bleibt er darunder. – Zimmer'sche Chronik, IV, 743. 57 Man mot bîlängst de Bânk gâne, bet man an e Dösch kömmt. (Wehlau.) – Frischbier, II, 256. „Mit Bank bezeichnete man in früherer Zeit im Reichstage wie in den öffentlichen Collegien die Sitze der (Abgeordneten, Vertreter) Repräsentanten. Man unterschied geistliche und weltliche, adelige und bürgerliche Bank. Am Tische sass der Vertreter der Regierung. Der Sinn des Sprichworts ist also: nach der Herrschaft streben, zur Herrschaft gelangen.“ (Frischbier, II, 256.) 58 Man muss nicht die ganze Bank einnehmen, andere wollen auch einen Platz. Böhm.: Ne všecko sobĕ jen, nech mistečka i jiným. (Čelakovský, 58.) 59 Ich wolt dich schieben vntert Bank, vnd ein Eyr im schmaltz auff dir essen. – Hans Sachs, III, XLV, 1. 60 Setz' dich auf die Bank und nimm den Zagel in die Hand. – Frischbier, I, 4221. Nöthigung zum Sitzen. Lit.: Sesk ant banko, imk bibi i ranko. 61 Was unter der Bank geboren ist, bleibt auch unter der Bank. Pack bleibt Pack. 62 Wer auf die Bank will steigen, der muss den Schämel haben. – Granatapfel, 79b, 2. 63 Wer auff die Banck wil, dem greyfft jedermann zu, das er vollent darauff komme. – Franck, Paradoxa, 25a. „Wer aber der welt nar wil sein, vnd vnder die banck, den scheubt sie bald vollent darunder.“ 64 Wer zu den Bäncken nicht geboren ist, soll um den Stuhl bitten. – Graf, 415, 120. Die deutsche Ansicht, dass der Tod nur den Leib nimmt, aber kein Recht, brachte auch das Schöffenthum in den Erbgang. Nur der geborene und gekorene Schöffe konnte Urtheil finden, jeder andere musste sich besondere Erlaubniss erbitten, wenn er, weil er das gefundene Urtheil anfocht, ein neues finden wollte. Mhd.: Der dar zu den benken nicht geboren ist, der shol des stuoles biten. (Gaupp, Das alte magdeburgische und hallische Recht, 299, 56.) *65 All' dorch de Bank. – Frischbier, I, 239. *66 Ast af de lank Bank lossen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 327, 290. Etwas bis zum Tode verschieben. *67 Auf beiden Bancken waschen. (S. Achsel 8.) – Herberger, II, 513. *68 Einem die Banck für die Thür setzen. – Mathesy, 197a. *69 Er hets uf ene ugwüschte Bank g'funde. (Schaffhausen.) – Schweiz, II, 168, 51. *70 Er ist vnter der Banck. – Theatr. Diabolorum, 287a. Er hat sich voll getrunken. *71 Er legt sich auf die faule Bank. *72 Er muss unter der Bank kuschen. In niedrigen Verhältnissen bleiben; es gelingt ihm nicht, sich hinaufzuarbeiten. – „A wär goar zu gorne a Grusskall geworn, ei olla Quork thutt a au pfuscha; es thutt merr so goar harzlich lêd im da Norr'n, dass har underm Bänkla soal kuscha.“ (Bettermann, Gedichte, S. 208.) *73 Er steckts niemals unter die Banck. – Herberger, Ib, 31. Er sagt jedem die Wahrheit ins Gesicht. *74 Er sitzt auf der öberschter (obersten) Bank. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Hat eine einflussreiche Stellung, spielt eine wichtige Rolle. Die obersten Bänke in den Schwitzbädern werden von den vornehmsten Besuchern in Anspruch genommen. *75 Es soll ihm zu gelegener Zeit nicht unter die Bank gesteckt werden. *76 Etwas hinter die Bank werfen. – Luther's Tischr., 358b. *77 Heb me de Bank nauf, ra kan i selbe. (Ulm.) *78 Näst los af de länk Bänk. – Schuster, 443. *79 Unter der Bank im Staube vergessen. – Schottel, 1118b. Bankart. 1 Alle Bankarte sind der Herrschaft. – Graf, 43, 163. D. i. unfrei, eigen. Mhd.: Alle pankarte sint der herrschaft. (Grimm, III, 739, 87.) 2 Ein Bankhart bringt eben so ein gross Pfennig werth Brots als das Ehekind. – Eyering, II, 17. 3 Was ein Bankart verbricht, das gelten die Magen der Mutter, nicht des Vaters. (S. Bastard.) – Graf, 165, 150. Die Folgen ungesetzlicher Handlungen unehelicher Kinder treffen die Verwandten der Mutter, nicht des Vaters. Banketiren. Man muss nicht pankettiren, dass pankerott drauss werde. – Petri, II, 464. Bänklein. *1 Er hat es vnder dem vngekerten Benklin funden. – Franck, II, 116b. „Also stupfft man die Dieb.“ *2 Er hat gemacht Bänkele. (Jüd.-deutsch. Brody.) D. h. bankerott. *3 Er hot ihn zugestellt a Bänkele. (Jüd.-deutsch. Brody.) D. h. er hat ihn verleumdet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/460
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [448]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/460>, abgerufen am 22.12.2024.