Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 4 Wä de Oussot, esi der Aeren. - Schuster, 722. 5 Wie die Aussaat, so die Ernte. Port.: Cada hum colhe, segundo semea. (Bohn I, 270.) Aussäen. 4 Lat.: Nata ad semen respondent. (Faselius, 155.) 5 Säet man gut aus, so schneidet man gut ein. - Eyering, III, 297. 6 Wie er ausgeseet, hat man im eingeschnitten. - Nas, 463b. Aussaugen. *2 He saugt em ut bes up den Peddick.1 1) Auch Paddick, Parrik = Mark. *3 Sich früh aussaugen. - Schottel, 1117b. Ausschauen. *4 A schaut aus, als wan ma 'n arschling during Zaun zogen hät. (Oberösterr.) Ist sehr herabgekommen, sieht schlecht aus. *5 Ausschauen wie der Floh in der Milchsuppe. (Oberösterr.) Häufig von einem Mädchen mit brauner, dunkler Hautfarbe, die sich weiss kleidet. *6 Ausschauen wie ein brinada Lew. (Oberösterr.) Wie ein brennender Löwe, d. h. vor Erhitzung, Zorn u. s. w. sehr roth sein. *7 Ausschaun wie d' Hen hintern Schwoaf. (Oberösterreich.) - Bauernzeitung, 93. *8 Ausschaun wie ein g'spie'nes Aepfelkoch. (Oberösterreich.) *9 Ausschaun wie a taufte Maus. (Oberösterr.) *10 Ausschaun wier a z'raffter. (Oberösterr.) Auch: wie eine geraufte Eule. *11 Der schaut aus, als wenn ihm der Zimmermann mit der Breithacke ausgehackt hätte. (Rott-Thal.) *12 Der schaut aus, als wenn ihn ein altes Ross aus der Thorsäule rausg'schlagen hätte. (Rott-Thal.) *13 Der schaut aus wie ein Ochs. So heisst es in Wien, wenn jemand recht dickwanstig einhergeht. (Grandjean, III, 46.) *14 Du schaust aus, als wennst alle Tag an Grillen frasst (frässest). (Rott-Thal.) *15 Er schaut aus, als wann er alle Tag a Grillen frass. (Oberösterr.) D. h. wie er aussehen würde, wenn er alle Tage eine Grille ässe, nämlich schlecht, abgezehrt. Auch mit dem Zusatze: und müsstest den no hangen und am Sonntag an Schwabn. Man sagt auch von einem solchen, dass er "a rechte Spörmoas'n" (s. d.) sei. *16 Er schaut aus, als wenn er drei Tage am Kreuz gehenkt wäre. (Oberösterr.) *17 Er schaut aus, als wenn man ihn aus der Lacken (Lache) zog'n hätt. (Oberösterr.) *18 Er schaut aus, wi wun a nur alle Karfreitag an Grillen krieg'n thät. *19 Er schaut aus, wie der Deutschbroder Tod. Sprichwort des südöstlichen Böhmens, wofür man auch hört: Du bist fett wie der Deutschbroder Tod - um damit eine äusserst krankhafte oder magere Erscheinung zu bezeichnen. (Comotovia, Anhang zum Egerboten, 1878, S. 99.) *20 Er schaut aus, wie die sieben sparen (magern) Zeiten (ägyptischen Hungerjahre). (Steiermark.) *21 Er schaut aus zum fressen. Mit Bezug auf gutes körperliches Aussehen, von jemand, der sehr wohl genährt aussieht. *22 Sie schaut aus wiera g'runnane Kassuppen. (Oberösterreich.) Wie eine geronnene Käsesuppe. Von schlechtem körperlichen Aussehen, was die Gesichtsfarbe betrifft. Ausschimpfen. *1 Er schimpft ihn aus, dass der Dreck an ihm herunter läuft. (Rottenburg.) *2 Er schimpft ihn aus wie einen Hund. (Rottenburg.) Ausschlafen. * Nicht ausschlafen, sondern ausgestiegen kommen. Auf die Frage: Hast du ausgeschlafen? erfolgt plattdeutsch darauf die Antwort: "Nu, denn wär 'k jo noch düller, as 'n Schwinschneider, de schnitt ut." Ausschlag. 2 Viel kleine aussschlege tragen was zu. - Petri, II, 573. Ausschlagen. 15 As män will sich ausschlugen die Hojzues1, schlugt män sich aus die Zähn. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Unkosten. Oft will man die Unkosten eines Geschäftes herausschlagen, was den ganzen Gewinn verschlingt. 16 Ausschlagen ist verboten, nur nicht sich wehren. *17 Der schlet auss wi a lahmer Esel. (Ertingen.) - Birlinger, 736. *18 Er schlägt aus wie ein Füllen. - Frischbier, I, 3320. *19 Er schlägt nichts aus als Backenstreiche. - Köhler, 47, 7. *20 Er schlegt keine auss. - Franck, II, 62b. *21 He sleyt nit vyth, dan stoess vnd schlege. - Tappius, 98b. *22 Jerich uschlon ün zönge vergon. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 78. Ausschappen. * Aus-chappen1 die Jarmelke2 mit Nüss. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Poln. chapac = weghaschen. 2) Poln. jarmulka = Sammtkappe. - Sinn: Das Recht des Stärkern üben; einen Vortheil erringen. - Das Spiel mit Nüssen ist bei der jüdischen Jugend sehr beliebt. Der Einsatz, welcher ebenfalls in Nüssen besteht, wird in eine Sammtkappe gelegt und einem der Mitspieler zur Aufbewahrung gegeben. Nun kommt es oft vor, dass diese Hauptperson, bei ausgebrochenen Streitigkeiten, den Schatz nicht herausgeben will und sich mit demselben aus dem Staube macht. Ausscheissen. * Das hab' ich längst wieder ausgeschissen. (Nürtingen.) D. h. lange wieder vergessen. Ausschicken. Wer ausgeschickt ist, der ist schuldig wieder heimzukommen. - Petri, II, 683. Aussicht. Die Aussicht ist schön, sagte der Zigeuner, als er am höchsten Galgen hing. (Rumänien.) - Franzos, Vom Don. Ausschliessen. * Einen ausschliessen, wie ein zerbissener Hund. - Aventin, Chronik, CCXXXVIb. Ausschmeissen. * Ausgeschmissen ün die Rüth' geküscht. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Ausgehauen, durchgeprügelt. Nach erlittener Strafe zu Kreuze kriechen. Ausschwitzen. 1 Wat man utswetet, bruckt man nich uttaupissen. *2 Er hat das schon lange wieder ausgeschwitzt. Ausschuss. * Es ist Ausschuss. Man versteht darunter die aus einer gewissen Gattung von Gegenständen, Waaren u. s. w. wegen irgendeines Fehlers, Mangels ausgewählten und zurückgestellten. Von schlechter, schwer zu verkaufender Waare sagt eine jüdisch-deutsche Redensart: Das is a Buweln Schoza (= schlechtes Zeug, Ausschuss.) Man hat das Wort "Buwel" von Babel ableiten wollen, dann könnte es vielleicht eine zusammengeworfene Masse bedeuten, wie eine babylonische Verwirrung sie hervorbringen konnte. (Vgl. Tendlau, 584.) Ausschütten. * Ausgeschüttet wie Wasser. - Psalm 22, 15; Fabricius, 27. Aussehen. 2 "Innerlich geberden vnd sehen, ist so viel als betten vnd flehen." Lat.: Dum cernit quasi flens ueniam petit rubescens. (Loci comm., 175.) Holl.: Jameilik ghasien is ghenvech ghebeden. (Tunn., 15, 8.) 14 Holl.: Hij ziet en uit, av of hij in de maan gebakken was. (Harrebomee, II, 47a.) - Hij ziet er uit, of hij den oven geblazen had. (Harrebomee, II, 157b.) 19 Holl.: Hij ziet er uit, als of hij von Grimberg was. (Harrebomee, I, 259.) 22 Holl.: Hij kijkt als of hij zijne goud beurs op eene boeren kermis verloren had. (Harrebomee, I, 52.) 26 Holl.: Hij ziet er zoo zwart en verbrand uit als of hij familie van Lucifer war. (Harrebomee, I, 190.) 33 Holl.: Je ziet er uit als een slijklok. (Harrebomee, II, 274a.) [Spaltenumbruch] 4 Wä de Oussôt, esi der Aeren. – Schuster, 722. 5 Wie die Aussaat, so die Ernte. Port.: Cada hum colhe, segundo semea. (Bohn I, 270.) Aussäen. 4 Lat.: Nata ad semen respondent. (Faselius, 155.) 5 Säet man gut aus, so schneidet man gut ein. – Eyering, III, 297. 6 Wie er ausgeseet, hat man im eingeschnitten. – Nas, 463b. Aussaugen. *2 He sûgt em ut bes up den Peddick.1 1) Auch Paddick, Parrik = Mark. *3 Sich früh aussaugen. – Schottel, 1117b. Ausschauen. *4 A schaut aus, als wan ma 'n arschling during Zaun zogen hät. (Oberösterr.) Ist sehr herabgekommen, sieht schlecht aus. *5 Ausschauen wie der Floh in der Milchsuppe. (Oberösterr.) Häufig von einem Mädchen mit brauner, dunkler Hautfarbe, die sich weiss kleidet. *6 Ausschauen wie ein brinada Lew. (Oberösterr.) Wie ein brennender Löwe, d. h. vor Erhitzung, Zorn u. s. w. sehr roth sein. *7 Ausschaun wie d' Hen hintern Schwoaf. (Oberösterreich.) – Bauernzeitung, 93. *8 Ausschaun wie ein g'spie'nes Aepfelkoch. (Oberösterreich.) *9 Ausschaun wie a taufte Maus. (Oberösterr.) *10 Ausschaun wier a z'raffter. (Oberösterr.) Auch: wie eine geraufte Eule. *11 Der schaut aus, als wenn ihm der Zimmermann mit der Breithacke ausgehackt hätte. (Rott-Thal.) *12 Der schaut aus, als wenn ihn ein altes Ross aus der Thorsäule rausg'schlagen hätte. (Rott-Thal.) *13 Der schaut aus wie ein Ochs. So heisst es in Wien, wenn jemand recht dickwanstig einhergeht. (Grandjean, III, 46.) *14 Du schaust aus, als wennst alle Tag an Grillen frasst (frässest). (Rott-Thal.) *15 Er schaut aus, als wann er alle Tag a Grillen frass. (Oberösterr.) D. h. wie er aussehen würde, wenn er alle Tage eine Grille ässe, nämlich schlecht, abgezehrt. Auch mit dem Zusatze: und müsstest den no hangen und am Sonntag an Schwabn. Man sagt auch von einem solchen, dass er „a rechte Spörmoas'n“ (s. d.) sei. *16 Er schaut aus, als wenn er drei Tage am Kreuz gehenkt wäre. (Oberösterr.) *17 Er schaut aus, als wenn man ihn aus der Lacken (Lache) zog'n hätt. (Oberösterr.) *18 Er schaut aus, wi wun a nur alle Karfreitag an Grillen krieg'n thät. *19 Er schaut aus, wie der Deutschbroder Tod. Sprichwort des südöstlichen Böhmens, wofür man auch hört: Du bist fett wie der Deutschbroder Tod – um damit eine äusserst krankhafte oder magere Erscheinung zu bezeichnen. (Comotovia, Anhang zum Egerboten, 1878, S. 99.) *20 Er schaut aus, wie die sieben sparen (magern) Zeiten (ägyptischen Hungerjahre). (Steiermark.) *21 Er schaut aus zum fressen. Mit Bezug auf gutes körperliches Aussehen, von jemand, der sehr wohl genährt aussieht. *22 Sie schaut aus wiera g'runnane Kassuppen. (Oberösterreich.) Wie eine geronnene Käsesuppe. Von schlechtem körperlichen Aussehen, was die Gesichtsfarbe betrifft. Ausschimpfen. *1 Er schimpft ihn aus, dass der Dreck an ihm herunter läuft. (Rottenburg.) *2 Er schimpft ihn aus wie einen Hund. (Rottenburg.) Ausschlafen. * Nicht ausschlafen, sondern ausgestiegen kommen. Auf die Frage: Hast du ausgeschlafen? erfolgt plattdeutsch darauf die Antwort: „Nu, denn wär 'k jo noch düller, as 'n Schwinschnîder, de schnitt ut.“ Ausschlag. 2 Viel kleine aussschlege tragen was zu. – Petri, II, 573. Ausschlagen. 15 As män will sich ausschlugen die Hojzues1, schlugt män sich aus die Zähn. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Unkosten. Oft will man die Unkosten eines Geschäftes herausschlagen, was den ganzen Gewinn verschlingt. 16 Ausschlagen ist verboten, nur nicht sich wehren. *17 Der schlet auss wi a lahmer Esel. (Ertingen.) – Birlinger, 736. *18 Er schlägt aus wie ein Füllen. – Frischbier, I, 3320. *19 Er schlägt nichts aus als Backenstreiche. – Köhler, 47, 7. *20 Er schlegt keine auss. – Franck, II, 62b. *21 He sleyt nit vyth, dan stoess vnd schlege. – Tappius, 98b. *22 Jerich uschlôn ün zönge vergôn. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 78. Ausschappen. * Aus-chappen1 die Jármelke2 mit Nüss. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Poln. chapać = weghaschen. 2) Poln. jarmulka = Sammtkappe. – Sinn: Das Recht des Stärkern üben; einen Vortheil erringen. – Das Spiel mit Nüssen ist bei der jüdischen Jugend sehr beliebt. Der Einsatz, welcher ebenfalls in Nüssen besteht, wird in eine Sammtkappe gelegt und einem der Mitspieler zur Aufbewahrung gegeben. Nun kommt es oft vor, dass diese Hauptperson, bei ausgebrochenen Streitigkeiten, den Schatz nicht herausgeben will und sich mit demselben aus dem Staube macht. Ausscheissen. * Das hab' ich längst wieder ausgeschissen. (Nürtingen.) D. h. lange wieder vergessen. Ausschicken. Wer ausgeschickt ist, der ist schuldig wieder heimzukommen. – Petri, II, 683. Aussicht. Die Aussicht ist schön, sagte der Zigeuner, als er am höchsten Galgen hing. (Rumänien.) – Franzos, Vom Don. Ausschliessen. * Einen ausschliessen, wie ein zerbissener Hund. – Aventin, Chronik, CCXXXVIb. Ausschmeissen. * Ausgeschmissen ün die Rüth' geküscht. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Ausgehauen, durchgeprügelt. Nach erlittener Strafe zu Kreuze kriechen. Ausschwitzen. 1 Wat man utswetet, bruckt man nich uttaupissen. *2 Er hat das schon lange wieder ausgeschwitzt. Ausschuss. * Es ist Ausschuss. Man versteht darunter die aus einer gewissen Gattung von Gegenständen, Waaren u. s. w. wegen irgendeines Fehlers, Mangels ausgewählten und zurückgestellten. Von schlechter, schwer zu verkaufender Waare sagt eine jüdisch-deutsche Redensart: Das is a Buweln Schoza (= schlechtes Zeug, Ausschuss.) Man hat das Wort „Buwel“ von Babel ableiten wollen, dann könnte es vielleicht eine zusammengeworfene Masse bedeuten, wie eine babylonische Verwirrung sie hervorbringen konnte. (Vgl. Tendlau, 584.) Ausschütten. * Ausgeschüttet wie Wasser. – Psalm 22, 15; Fabricius, 27. Aussehen. 2 „Innerlich geberden vnd sehen, ist so viel als betten vnd flehen.“ Lat.: Dum cernit quasi flens ueniam petit rubescens. (Loci comm., 175.) Holl.: Jameilik ghasien is ghenvech ghebeden. (Tunn., 15, 8.) 14 Holl.: Hij ziet en uit, av of hij in de maan gebakken was. (Harrebomée, II, 47a.) – Hij ziet er uit, of hij den oven geblazen had. (Harrebomée, II, 157b.) 19 Holl.: Hij ziet er uit, als of hij von Grimberg was. (Harrebomée, I, 259.) 22 Holl.: Hij kijkt als of hij zijne goud beurs op eene boeren kermis verloren had. (Harrebomée, I, 52.) 26 Holl.: Hij ziet er zoo zwart en verbrand uit als of hij familie van Lucifer war. (Harrebomée, I, 190.) 33 Holl.: Je ziet er uit als een slijklok. (Harrebomée, II, 274a.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0446" n="[434]"/><cb n="867"/> 4 Wä de Oussôt, esi der Aeren.</hi> – <hi rendition="#i">Schuster, 722.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Wie die Aussaat, so die Ernte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: Cada hum colhe, segundo semea. (<hi rendition="#i">Bohn I, 270.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aussäen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et2">4 <hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nata ad semen respondent. (<hi rendition="#i">Faselius, 155.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Säet man gut aus, so schneidet man gut ein.</hi> – <hi rendition="#i">Eyering, III, 297.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Wie er ausgeseet, hat man im eingeschnitten.</hi> – <hi rendition="#i">Nas, 463<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aussaugen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 He sûgt em ut bes up den Peddick.<hi rendition="#sup">1</hi></hi> </p><lb/> <p rendition="#et">1) Auch Paddick, Parrik = Mark.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Sich früh aussaugen.</hi> – <hi rendition="#i">Schottel, 1117<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ausschauen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 A schaut aus, als wan ma 'n arschling during Zaun zogen hät.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterr.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Ist sehr herabgekommen, sieht schlecht aus.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Ausschauen wie der Floh in der Milchsuppe.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterr.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Häufig von einem Mädchen mit brauner, dunkler Hautfarbe, die sich weiss kleidet.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Ausschauen wie ein brinada Lew.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterr.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Wie ein brennender Löwe, d. h. vor Erhitzung, Zorn u. s. w. sehr roth sein.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Ausschaun wie d' Hen hintern Schwoaf.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>) – <hi rendition="#i">Bauernzeitung, 93.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 Ausschaun wie ein g'spie'nes Aepfelkoch.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Ausschaun wie a taufte Maus.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterr.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 Ausschaun wier a z'raffter.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterr.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Auch: wie eine geraufte Eule.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Der schaut aus, als wenn ihm der Zimmermann mit der Breithacke ausgehackt hätte.</hi> (<hi rendition="#i">Rott-Thal.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Der schaut aus, als wenn ihn ein altes Ross aus der Thorsäule rausg'schlagen hätte.</hi> (<hi rendition="#i">Rott-Thal.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*13 Der schaut aus wie ein Ochs.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">So heisst es in Wien, wenn jemand recht dickwanstig einhergeht. (<hi rendition="#i">Grandjean, III, 46.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 Du schaust aus, als wennst alle Tag an Grillen frasst (frässest).</hi> (<hi rendition="#i">Rott-Thal.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 Er schaut aus, als wann er alle Tag a Grillen frass.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterr.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">D. h. wie er aussehen würde, wenn er alle Tage eine Grille ässe, nämlich schlecht, abgezehrt. Auch mit dem Zusatze: und müsstest den no hangen und am Sonntag an Schwabn. Man sagt auch von einem solchen, dass er „a rechte Spörmoas'n“ (s. d.) sei.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 Er schaut aus, als wenn er drei Tage am Kreuz gehenkt wäre.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterr.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Er schaut aus, als wenn man ihn aus der Lacken (Lache) zog'n hätt.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterr.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*18 Er schaut aus, wi wun a nur alle Karfreitag an Grillen krieg'n thät.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*19 Er schaut aus, wie der Deutschbroder Tod.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Sprichwort des südöstlichen Böhmens, wofür man auch hört: Du bist fett wie der Deutschbroder Tod – um damit eine äusserst krankhafte oder magere Erscheinung zu bezeichnen. (<hi rendition="#i">Comotovia, Anhang zum Egerboten, 1878, S. 99.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 Er schaut aus, wie die sieben sparen (magern) Zeiten (ägyptischen Hungerjahre).</hi> (<hi rendition="#i">Steiermark.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*21 Er schaut aus zum fressen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Mit Bezug auf gutes körperliches Aussehen, von jemand, der sehr wohl genährt aussieht.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 Sie schaut aus wiera g'runnane Kassuppen.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Wie eine geronnene Käsesuppe. Von schlechtem körperlichen Aussehen, was die Gesichtsfarbe betrifft.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ausschimpfen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Er schimpft ihn aus, dass der Dreck an ihm herunter läuft.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er schimpft ihn aus wie einen Hund.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ausschlafen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Nicht ausschlafen, sondern ausgestiegen kommen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Auf die Frage: Hast du ausgeschlafen? erfolgt plattdeutsch darauf die Antwort: „Nu, denn wär 'k jo noch düller, as 'n Schwinschnîder, de schnitt ut.“</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ausschlag.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Viel kleine aussschlege tragen was zu.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 573.</hi></p><lb/> </div> <cb n="868"/> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ausschlagen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 As män will sich ausschlugen die Hojzues<hi rendition="#sup">1</hi>, schlugt män sich aus die Zähn.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Unkosten. Oft will man die Unkosten eines Geschäftes herausschlagen, was den ganzen Gewinn verschlingt.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Ausschlagen ist verboten, nur nicht sich wehren.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Der schlet auss wi a lahmer Esel.</hi> (<hi rendition="#i">Ertingen.</hi>) – <hi rendition="#i">Birlinger, 736.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Er schlägt aus wie ein Füllen.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, I, 3320.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Er schlägt nichts aus als Backenstreiche.</hi> – <hi rendition="#i">Köhler, 47, 7.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 Er schlegt keine auss.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 62<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 He sleyt nit vyth, dan stoess vnd schlege.</hi> – <hi rendition="#i">Tappius, 98<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 Jerich uschlôn ün zönge vergôn.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Schuster, 78.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ausschappen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Aus-chappen<hi rendition="#sup">1</hi> die Jármelke<hi rendition="#sup">2</hi> mit Nüss.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Poln. chapać = weghaschen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Poln. jarmulka = Sammtkappe. – Sinn: Das Recht des Stärkern üben; einen Vortheil erringen. – Das Spiel mit Nüssen ist bei der jüdischen Jugend sehr beliebt. Der Einsatz, welcher ebenfalls in Nüssen besteht, wird in eine Sammtkappe gelegt und einem der Mitspieler zur Aufbewahrung gegeben. Nun kommt es oft vor, dass diese Hauptperson, bei ausgebrochenen Streitigkeiten, den Schatz nicht herausgeben will und sich mit demselben aus dem Staube macht.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ausscheissen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Das hab' ich längst wieder ausgeschissen.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">D. h. lange wieder vergessen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ausschicken.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wer ausgeschickt ist, der ist schuldig wieder heimzukommen.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 683.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aussicht.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Die Aussicht ist schön, sagte der Zigeuner, als er am höchsten Galgen hing.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänien.</hi>) – <hi rendition="#i">Franzos, Vom Don.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ausschliessen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Einen ausschliessen, wie ein zerbissener Hund.</hi> – <hi rendition="#i">Aventin, Chronik, CCXXXVI<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ausschmeissen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ausgeschmissen ün die Rüth' geküscht.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Ausgehauen, durchgeprügelt. Nach erlittener Strafe zu Kreuze kriechen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ausschwitzen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Wat man utswetet, bruckt man nich uttaupissen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Er hat das schon lange wieder ausgeschwitzt.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ausschuss.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist Ausschuss.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Man versteht darunter die aus einer gewissen Gattung von Gegenständen, Waaren u. s. w. wegen irgendeines Fehlers, Mangels ausgewählten und zurückgestellten. Von schlechter, schwer zu verkaufender Waare sagt eine jüdisch-deutsche Redensart: Das is a Buweln Schoza (= schlechtes Zeug, Ausschuss.) Man hat das Wort „Buwel“ von Babel ableiten wollen, dann könnte es vielleicht eine zusammengeworfene Masse bedeuten, wie eine babylonische Verwirrung sie hervorbringen konnte. (Vgl. <hi rendition="#i">Tendlau, 584.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ausschütten.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ausgeschüttet wie Wasser.</hi> – <hi rendition="#i">Psalm 22, 15; Fabricius, 27.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aussehen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et">2 „Innerlich geberden vnd sehen, ist so viel als betten vnd flehen.“</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dum cernit quasi flens ueniam petit rubescens. (<hi rendition="#i">Loci comm., 175.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Jameilik ghasien is ghenvech ghebeden. (<hi rendition="#i">Tunn., 15, 8.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2">14 <hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij ziet en uit, av of hij in de maan gebakken was. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 47<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>) – Hij ziet er uit, of hij den oven geblazen had. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 157<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2">19 <hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij ziet er uit, als of hij von Grimberg was. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 259.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2">22 <hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij kijkt als of hij zijne goud beurs op eene boeren kermis verloren had. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 52.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2">26 <hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij ziet er zoo zwart en verbrand uit als of hij familie van Lucifer war. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 190.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2">33 <hi rendition="#i">Holl.</hi>: Je ziet er uit als een slijklok. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 274<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[434]/0446]
4 Wä de Oussôt, esi der Aeren. – Schuster, 722.
5 Wie die Aussaat, so die Ernte.
Port.: Cada hum colhe, segundo semea. (Bohn I, 270.)
Aussäen.
4 Lat.: Nata ad semen respondent. (Faselius, 155.)
5 Säet man gut aus, so schneidet man gut ein. – Eyering, III, 297.
6 Wie er ausgeseet, hat man im eingeschnitten. – Nas, 463b.
Aussaugen.
*2 He sûgt em ut bes up den Peddick.1
1) Auch Paddick, Parrik = Mark.
*3 Sich früh aussaugen. – Schottel, 1117b.
Ausschauen.
*4 A schaut aus, als wan ma 'n arschling during Zaun zogen hät. (Oberösterr.)
Ist sehr herabgekommen, sieht schlecht aus.
*5 Ausschauen wie der Floh in der Milchsuppe. (Oberösterr.)
Häufig von einem Mädchen mit brauner, dunkler Hautfarbe, die sich weiss kleidet.
*6 Ausschauen wie ein brinada Lew. (Oberösterr.)
Wie ein brennender Löwe, d. h. vor Erhitzung, Zorn u. s. w. sehr roth sein.
*7 Ausschaun wie d' Hen hintern Schwoaf. (Oberösterreich.) – Bauernzeitung, 93.
*8 Ausschaun wie ein g'spie'nes Aepfelkoch. (Oberösterreich.)
*9 Ausschaun wie a taufte Maus. (Oberösterr.)
*10 Ausschaun wier a z'raffter. (Oberösterr.)
Auch: wie eine geraufte Eule.
*11 Der schaut aus, als wenn ihm der Zimmermann mit der Breithacke ausgehackt hätte. (Rott-Thal.)
*12 Der schaut aus, als wenn ihn ein altes Ross aus der Thorsäule rausg'schlagen hätte. (Rott-Thal.)
*13 Der schaut aus wie ein Ochs.
So heisst es in Wien, wenn jemand recht dickwanstig einhergeht. (Grandjean, III, 46.)
*14 Du schaust aus, als wennst alle Tag an Grillen frasst (frässest). (Rott-Thal.)
*15 Er schaut aus, als wann er alle Tag a Grillen frass. (Oberösterr.)
D. h. wie er aussehen würde, wenn er alle Tage eine Grille ässe, nämlich schlecht, abgezehrt. Auch mit dem Zusatze: und müsstest den no hangen und am Sonntag an Schwabn. Man sagt auch von einem solchen, dass er „a rechte Spörmoas'n“ (s. d.) sei.
*16 Er schaut aus, als wenn er drei Tage am Kreuz gehenkt wäre. (Oberösterr.)
*17 Er schaut aus, als wenn man ihn aus der Lacken (Lache) zog'n hätt. (Oberösterr.)
*18 Er schaut aus, wi wun a nur alle Karfreitag an Grillen krieg'n thät.
*19 Er schaut aus, wie der Deutschbroder Tod.
Sprichwort des südöstlichen Böhmens, wofür man auch hört: Du bist fett wie der Deutschbroder Tod – um damit eine äusserst krankhafte oder magere Erscheinung zu bezeichnen. (Comotovia, Anhang zum Egerboten, 1878, S. 99.)
*20 Er schaut aus, wie die sieben sparen (magern) Zeiten (ägyptischen Hungerjahre). (Steiermark.)
*21 Er schaut aus zum fressen.
Mit Bezug auf gutes körperliches Aussehen, von jemand, der sehr wohl genährt aussieht.
*22 Sie schaut aus wiera g'runnane Kassuppen. (Oberösterreich.)
Wie eine geronnene Käsesuppe. Von schlechtem körperlichen Aussehen, was die Gesichtsfarbe betrifft.
Ausschimpfen.
*1 Er schimpft ihn aus, dass der Dreck an ihm herunter läuft. (Rottenburg.)
*2 Er schimpft ihn aus wie einen Hund. (Rottenburg.)
Ausschlafen.
* Nicht ausschlafen, sondern ausgestiegen kommen.
Auf die Frage: Hast du ausgeschlafen? erfolgt plattdeutsch darauf die Antwort: „Nu, denn wär 'k jo noch düller, as 'n Schwinschnîder, de schnitt ut.“
Ausschlag.
2 Viel kleine aussschlege tragen was zu. – Petri, II, 573.
Ausschlagen.
15 As män will sich ausschlugen die Hojzues1, schlugt män sich aus die Zähn. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
1) Unkosten. Oft will man die Unkosten eines Geschäftes herausschlagen, was den ganzen Gewinn verschlingt.
16 Ausschlagen ist verboten, nur nicht sich wehren.
*17 Der schlet auss wi a lahmer Esel. (Ertingen.) – Birlinger, 736.
*18 Er schlägt aus wie ein Füllen. – Frischbier, I, 3320.
*19 Er schlägt nichts aus als Backenstreiche. – Köhler, 47, 7.
*20 Er schlegt keine auss. – Franck, II, 62b.
*21 He sleyt nit vyth, dan stoess vnd schlege. – Tappius, 98b.
*22 Jerich uschlôn ün zönge vergôn. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 78.
Ausschappen.
* Aus-chappen1 die Jármelke2 mit Nüss. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
1) Poln. chapać = weghaschen.
2) Poln. jarmulka = Sammtkappe. – Sinn: Das Recht des Stärkern üben; einen Vortheil erringen. – Das Spiel mit Nüssen ist bei der jüdischen Jugend sehr beliebt. Der Einsatz, welcher ebenfalls in Nüssen besteht, wird in eine Sammtkappe gelegt und einem der Mitspieler zur Aufbewahrung gegeben. Nun kommt es oft vor, dass diese Hauptperson, bei ausgebrochenen Streitigkeiten, den Schatz nicht herausgeben will und sich mit demselben aus dem Staube macht.
Ausscheissen.
* Das hab' ich längst wieder ausgeschissen. (Nürtingen.)
D. h. lange wieder vergessen.
Ausschicken.
Wer ausgeschickt ist, der ist schuldig wieder heimzukommen. – Petri, II, 683.
Aussicht.
Die Aussicht ist schön, sagte der Zigeuner, als er am höchsten Galgen hing. (Rumänien.) – Franzos, Vom Don.
Ausschliessen.
* Einen ausschliessen, wie ein zerbissener Hund. – Aventin, Chronik, CCXXXVIb.
Ausschmeissen.
* Ausgeschmissen ün die Rüth' geküscht. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
Ausgehauen, durchgeprügelt. Nach erlittener Strafe zu Kreuze kriechen.
Ausschwitzen.
1 Wat man utswetet, bruckt man nich uttaupissen.
*2 Er hat das schon lange wieder ausgeschwitzt.
Ausschuss.
* Es ist Ausschuss.
Man versteht darunter die aus einer gewissen Gattung von Gegenständen, Waaren u. s. w. wegen irgendeines Fehlers, Mangels ausgewählten und zurückgestellten. Von schlechter, schwer zu verkaufender Waare sagt eine jüdisch-deutsche Redensart: Das is a Buweln Schoza (= schlechtes Zeug, Ausschuss.) Man hat das Wort „Buwel“ von Babel ableiten wollen, dann könnte es vielleicht eine zusammengeworfene Masse bedeuten, wie eine babylonische Verwirrung sie hervorbringen konnte. (Vgl. Tendlau, 584.)
Ausschütten.
* Ausgeschüttet wie Wasser. – Psalm 22, 15; Fabricius, 27.
Aussehen.
2 „Innerlich geberden vnd sehen, ist so viel als betten vnd flehen.“
Lat.: Dum cernit quasi flens ueniam petit rubescens. (Loci comm., 175.)
Holl.: Jameilik ghasien is ghenvech ghebeden. (Tunn., 15, 8.)
14 Holl.: Hij ziet en uit, av of hij in de maan gebakken was. (Harrebomée, II, 47a.) – Hij ziet er uit, of hij den oven geblazen had. (Harrebomée, II, 157b.)
19 Holl.: Hij ziet er uit, als of hij von Grimberg was. (Harrebomée, I, 259.)
22 Holl.: Hij kijkt als of hij zijne goud beurs op eene boeren kermis verloren had. (Harrebomée, I, 52.)
26 Holl.: Hij ziet er zoo zwart en verbrand uit als of hij familie van Lucifer war. (Harrebomée, I, 190.)
33 Holl.: Je ziet er uit als een slijklok. (Harrebomée, II, 274a.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |