Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 109 Was der Acker trägt, muss Zehenten geben. - Hillebrand, 180; Estor, III, 481. 110 Was noch auf dem Acker steht, folget dem Erbe. - Graf, 64, 10. Mhd.: Daz noch uffe dem acker stet, daz voget dan erbe. (Ortog.) 111 Was nützt es, den Acker pflügen, wenn man nichts drein säet (pflanzt). - Pers. Rosenthal, 297. Was nützen Kenntnisse, wenn man sie nicht anwendet. 112 Welches acker steht auff festen grund, der kan sein frölich zu aller stund. - Henisch, 16, 47. 113 Wenig Acker, wollgebawet, seind ein Hausschatz. - Lehmann, 366, 24. 114 Wenn der Acker des Jahres nicht einmal wohl aussfreurt, so bringt er kein gut Korn. - Henisch, 16, 14; Petri, II, 632. 115 Wenn der Acker gut gebaut ist, so trägt er gut. Bei Tunnicius (835): Wan de acker wol gebouwet is, so drecht he wol. (Si bene cultus ager, segetes cum gramine profert.) 116 Wenn man den Acker betrieget, betrieget er seinen Herrn wieder. - Döpler, I, 725. D. i. wer ihn nicht, wie es sich gehört, düngt, bestellt, pflegt, der hat keinen lohnenden Ertrag. 117 Wer den Acker aus der Westentasche düngt, die Ernte leicht in die Rocktasche bringt. 118 Wer den Acker betrügt, der betrügt sich selbst. (S. Land 197.) - Schambach, II, 483. 119 Wer fremden Acker baut, theilt sein Gut. - Graf, 75, 67. Er verliert Saat und Arbeit, weil er, sofern es wissentlich geschah, von der rechtswidrigen Benutzung fremden Gutes keinen Gewinn beanspruchen kann. Hatte jemand dagegen aus Irrthum fremden Acker bebaut, so bleiben ihm ein Theil der Früchte. 120 Wer hat einen steinigen Acker, ein froh Pferd, jung und wacker, ein bösen Zaum und stumpfen Pflug, den wird zu schaffen genug. 121 Wer ihm (sich) einen Acker kaufft, der verkaufft sein Hauss. - Oec. rur., 4, 107. D. i. "wer der Landwirthschaft lebet, der kann nicht in der Stadt wohnen, auch nicht im Hause bleiben." 122 Wer seinen Acker fleissig bauet, der macht seinen Hauffen gross. - Oec. rur., 4, 90. 123 Wer spärlich seinen Acker düngt, der weiss schon, was die Ernte bringt. - Bremer Hauskalender. 124 Wer unfruchtbaren Acker baut, vergeblich nach der Ernte schaut. Lat.: Sterilem agrum ne colas. (Plato.) (Philippi, II, 200.) 125 Wie der acker ist, so ist der Sam. - Henisch, 19, 29. Lat.: Qualis ager, talia mihi semina et quales flores, tales et colores. (Henisch, 19, 29.) 126 Wie der Acker, so das Getreide, wie die Wiese, so die Weide, wie der Herr, so der Knecht, wie der Krieger, so das Gefecht. 127 Wo der Acker leidet noth, da fehlt's dem Bauer bald an Brot. Dän.: Laed agermand er ey maden vand. (Prov. dan., 19.) *128 Der Acker Fridolini. "Gegenüber ragte niedrig aus den Fluten eine Kiesbank - unbewachsen - oftmals gänzlich überflutet sie die Strömung; scherzend heisst der Mann im Rheinthal sie den Acker Fridolini." (Scheffel, Trompeter, S. 73.) *129 Er gibt allerhand Acker an. - Frischbier, I, 23. Macht Händel, treibt lose Streiche. *130 Es ist jm acker vnd wisen durch den Bauch gefaren. - Franck, II, 48b. *131 Gang mer net über mein Aeckerle. (Ulm.) Ackerbau. 2 Ackerbau, Ochsenschau und eine hübsche junge Frau machen ins Christenthum manche Sau. - Dinter's Leben, Neustadt a. O. 1829, S. 161. 3 Ackerbau vnd Bergwerck soll man nicht feyren lassen. - Mathesius, Sarepta, XXIa. Ackerboden. Wer die Tiefe seines Ackerbodens mehrt, thut ebenso viel, als wenn er die Fläche des Ackers vergrössert. - Wunderlich, 3. Ackergaul. Aus einem Ackergaul wird kein Reitpferd. Engl.: A kindly aver will never make a good horse. (Bohn II, 68.) Ackerland. Ackerland hält stets Bestand. - Frischbier, I, 22. Ackermaass. Wo sichtig Ackermass vorhanden, das soll nicht für Neubruch gehalten werden. - Graf, 123, 325; Schmeller, I, 24. Wahrscheinlich hat man, um zum Anbau öder Landstrecken anzureizen, für einige Zeit Zins und Zehntfreiheit verheissen, mit der Beschränkung jedoch, dass sie da nicht zur Anwendung kommen solle, wenn sich nur irgendeine Spur bereits stattgehabter Kultur zeige. Ackermanntje. Ackermanntje (Bachstelze) wipp up Stert; wel hett di dat Wippen lehrt. - Kern, 565. Ein Kinderspruch. Ackern. 5 Det drätmol akere' git fir eimol mässten (misten, düngen). (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 76a. 6 Drämol akern äs eimol mässten. - Schuster, 76b. 7 Gut ackern ist halbe Düngung. (Frankenwald.) 8 Ich ackere, sagte die Ameis, da sass sie auf dem Ochsenhorn. *9 Man muss mit ihm ackern. - Frischbier, II, 26. Angestrengt arbeiten, z. B. vom Lehrer, der einen schwach begabten Schüler zu unterrichten hat. Auch wol, er muss sich mit ihm abackern, müde arbeiten. *10 Mit dem kann man ackern. (Böhmen.) So gut, so fügsam und willig ist er. Er lässt sich für jeden Zweck gebrauchen. Ackersmann. 3 Dän.: Agermand skal vaere vakermand. (Prov. dan., 19.) 5 Ackersmann - Schlackersmann, eck lobe mui den Handwerksmann. - Firmenich, I, 268. 6 Der Ackersmann ist das folgende Jahr reich. - Kirchhofer, 361. 7 Der Ackermann muss den Acker bawen, ehe er die Frucht geniesst. - Petri, II, 80; Henisch, 16, 25. 8 Der Ackersmann erwirbt's, der Kriegsmann verdirbt's. - Nass. Schulblatt, XIV, 5. 9 Een Ackersmann segget (säet) sick wol gries, awwer nich wies. (Lippe.) Er säet sich greis, aber nicht weis. 10 Ein Ackermann soll zween Pflüge haben. - Oec. rur., 9, 316. Nämlich einen zur Arbeit, den andern als Ersatz. 11 Ein Ackersmann lernt nie aus. Dän.: Agermanden bliver aldrig viis. (Prov. dan., 19.) 12 En Ackermann, en Schlackermann, et geht nit für, wei 'n Handwerk kann. - Curtze, 322, 105. 13 Es steht schlimm um den Ackersmann, der sich umdreht und sieht die Furchen. It.: Tristo a quel bifolco, che si volta in dietro. (Aus: Guardar il solo.) (Giani, 231.) 14 Kein Ackersmann ist so gut, er macht bissweilen krumme Furchen. - Lehmann, 507, 64; Simrock, 72. 15 O Ackersmann, du Klackersmann, wohl dem, der ein Handwerk kann, seggt de Bessembinne tom Bau'rn. (Jerrentowitz.) - Frischbier, II, 27. 16 Wenn de gäle Ackermann kömt, sau bringet he en foier hou mee under 'n Swanze. - Schambach, II, 659. Das gelbe Ackermännchen oder die gelbe Bachstelze (Mola cilla flava) trifft etwas später ein als das weisse im April; und da mit diesem Monat der Frühling beginnt und das Gras zu wachsen anfängt, so sagt das Sprichwort: er bringe ein Fuder Heu unter dem Schwanze mit. Ackerslänge. *2 Ein Ackerleng fern. - Hans Sachs, III, LXXXIIII, 1. Ackerstudent. Acker-Studenten und Pfluge-Docktores müssen immer lernen mores. - Oec. rur. Ackerwerk. 4 Wer sein Ackerwerk nicht verlässt, den wird es auch nicht verlassen. - Boebel, 141. [Spaltenumbruch] 109 Was der Acker trägt, muss Zehenten geben. – Hillebrand, 180; Estor, III, 481. 110 Was noch auf dem Acker steht, folget dem Erbe. – Graf, 64, 10. Mhd.: Daz noch uffe dem acker stet, daz voget dan erbe. (Ortog.) 111 Was nützt es, den Acker pflügen, wenn man nichts drein säet (pflanzt). – Pers. Rosenthal, 297. Was nützen Kenntnisse, wenn man sie nicht anwendet. 112 Welches acker steht auff festen grund, der kan sein frölich zu aller stund. – Henisch, 16, 47. 113 Wenig Acker, wollgebawet, seind ein Hausschatz. – Lehmann, 366, 24. 114 Wenn der Acker des Jahres nicht einmal wohl aussfreurt, so bringt er kein gut Korn. – Henisch, 16, 14; Petri, II, 632. 115 Wenn der Acker gut gebaut ist, so trägt er gut. Bei Tunnicius (835): Wan de acker wol gebouwet is, so drecht he wol. (Si bene cultus ager, segetes cum gramine profert.) 116 Wenn man den Acker betrieget, betrieget er seinen Herrn wieder. – Döpler, I, 725. D. i. wer ihn nicht, wie es sich gehört, düngt, bestellt, pflegt, der hat keinen lohnenden Ertrag. 117 Wer den Acker aus der Westentasche düngt, die Ernte leicht in die Rocktasche bringt. 118 Wer den Acker betrügt, der betrügt sich selbst. (S. Land 197.) – Schambach, II, 483. 119 Wer fremden Acker baut, theilt sein Gut. – Graf, 75, 67. Er verliert Saat und Arbeit, weil er, sofern es wissentlich geschah, von der rechtswidrigen Benutzung fremden Gutes keinen Gewinn beanspruchen kann. Hatte jemand dagegen aus Irrthum fremden Acker bebaut, so bleiben ihm ein Theil der Früchte. 120 Wer hat einen steinigen Acker, ein froh Pferd, jung und wacker, ein bösen Zaum und stumpfen Pflug, den wird zu schaffen genug. 121 Wer ihm (sich) einen Acker kaufft, der verkaufft sein Hauss. – Oec. rur., 4, 107. D. i. „wer der Landwirthschaft lebet, der kann nicht in der Stadt wohnen, auch nicht im Hause bleiben.“ 122 Wer seinen Acker fleissig bauet, der macht seinen Hauffen gross. – Oec. rur., 4, 90. 123 Wer spärlich seinen Acker düngt, der weiss schon, was die Ernte bringt. – Bremer Hauskalender. 124 Wer unfruchtbaren Acker baut, vergeblich nach der Ernte schaut. Lat.: Sterilem agrum ne colas. (Plato.) (Philippi, II, 200.) 125 Wie der acker ist, so ist der Sam. – Henisch, 19, 29. Lat.: Qualis ager, talia mihi semina et quales flores, tales et colores. (Henisch, 19, 29.) 126 Wie der Acker, so das Getreide, wie die Wiese, so die Weide, wie der Herr, so der Knecht, wie der Krieger, so das Gefecht. 127 Wo der Acker leidet noth, da fehlt's dem Bauer bald an Brot. Dän.: Laed agermand er ey maden vand. (Prov. dan., 19.) *128 Der Acker Fridolini. „Gegenüber ragte niedrig aus den Fluten eine Kiesbank – unbewachsen – oftmals gänzlich überflutet sie die Strömung; scherzend heisst der Mann im Rheinthal sie den Acker Fridolini.“ (Scheffel, Trompeter, S. 73.) *129 Er gibt allerhand Acker an. – Frischbier, I, 23. Macht Händel, treibt lose Streiche. *130 Es ist jm acker vnd wisen durch den Bauch gefaren. – Franck, II, 48b. *131 Gang mer net über mein Aeckerle. (Ulm.) Ackerbau. 2 Ackerbau, Ochsenschau und eine hübsche junge Frau machen ins Christenthum manche Sau. – Dinter's Leben, Neustadt a. O. 1829, S. 161. 3 Ackerbau vnd Bergwerck soll man nicht feyren lassen. – Mathesius, Sarepta, XXIa. Ackerboden. Wer die Tiefe seines Ackerbodens mehrt, thut ebenso viel, als wenn er die Fläche des Ackers vergrössert. – Wunderlich, 3. Ackergaul. Aus einem Ackergaul wird kein Reitpferd. Engl.: A kindly aver will never make a good horse. (Bohn II, 68.) Ackerland. Ackerland hält stets Bestand. – Frischbier, I, 22. Ackermaass. Wo sichtig Ackermass vorhanden, das soll nicht für Neubruch gehalten werden. – Graf, 123, 325; Schmeller, I, 24. Wahrscheinlich hat man, um zum Anbau öder Landstrecken anzureizen, für einige Zeit Zins und Zehntfreiheit verheissen, mit der Beschränkung jedoch, dass sie da nicht zur Anwendung kommen solle, wenn sich nur irgendeine Spur bereits stattgehabter Kultur zeige. Ackermanntje. Ackermanntje (Bachstelze) wipp up Stert; wel hett di dat Wippen lehrt. – Kern, 565. Ein Kinderspruch. Ackern. 5 Det drätmôl akere' git fir îmôl mässten (misten, düngen). (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 76a. 6 Drämol akern äs îmôl mässten. – Schuster, 76b. 7 Gut ackern ist halbe Düngung. (Frankenwald.) 8 Ich ackere, sagte die Ameis, da sass sie auf dem Ochsenhorn. *9 Man muss mit ihm ackern. – Frischbier, II, 26. Angestrengt arbeiten, z. B. vom Lehrer, der einen schwach begabten Schüler zu unterrichten hat. Auch wol, er muss sich mit ihm abackern, müde arbeiten. *10 Mit dem kann man ackern. (Böhmen.) So gut, so fügsam und willig ist er. Er lässt sich für jeden Zweck gebrauchen. Ackersmann. 3 Dän.: Agermand skal vaere vakermand. (Prov. dan., 19.) 5 Ackersmann – Schlackersmann, eck lobe mui den Handwerksmann. – Firmenich, I, 268. 6 Der Ackersmann ist das folgende Jahr reich. – Kirchhofer, 361. 7 Der Ackermann muss den Acker bawen, ehe er die Frucht geniesst. – Petri, II, 80; Henisch, 16, 25. 8 Der Ackersmann erwirbt's, der Kriegsmann verdirbt's. – Nass. Schulblatt, XIV, 5. 9 Een Ackersmann segget (säet) sick wol gries, awwer nich wies. (Lippe.) Er säet sich greis, aber nicht weis. 10 Ein Ackermann soll zween Pflüge haben. – Oec. rur., 9, 316. Nämlich einen zur Arbeit, den andern als Ersatz. 11 Ein Ackersmann lernt nie aus. Dän.: Agermanden bliver aldrig viis. (Prov. dan., 19.) 12 En Ackermann, en Schlackermann, et geht nit für, wei 'n Handwerk kann. – Curtze, 322, 105. 13 Es steht schlimm um den Ackersmann, der sich umdreht und sieht die Furchen. It.: Tristo a quel bifolco, che si volta in dietro. (Aus: Guardar il solo.) (Giani, 231.) 14 Kein Ackersmann ist so gut, er macht bissweilen krumme Furchen. – Lehmann, 507, 64; Simrock, 72. 15 O Ackersmann, du Klackersmann, wohl dem, der ein Handwerk kann, seggt de Bessembinne tom Bû'rn. (Jerrentowitz.) – Frischbier, II, 27. 16 Wenn de gäle Ackermann kömt, sau bringet he en foier hou mêe under 'n Swanze. – Schambach, II, 659. Das gelbe Ackermännchen oder die gelbe Bachstelze (Mola cilla flava) trifft etwas später ein als das weisse im April; und da mit diesem Monat der Frühling beginnt und das Gras zu wachsen anfängt, so sagt das Sprichwort: er bringe ein Fuder Heu unter dem Schwanze mit. Ackerslänge. *2 Ein Ackerleng fern. – Hans Sachs, III, LXXXIIII, 1. Ackerstudent. Acker-Studenten und Pfluge-Docktores müssen immer lernen mores. – Oec. rur. Ackerwerk. 4 Wer sein Ackerwerk nicht verlässt, den wird es auch nicht verlassen. – Boebel, 141. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0367" n="[355]"/><cb n="709"/> 109 Was der Acker trägt, muss Zehenten geben.</hi> – <hi rendition="#i">Hillebrand, 180; Estor, III, 481.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">110 Was noch auf dem Acker steht, folget dem Erbe.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 64, 10.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Daz noch uffe dem acker stet, daz voget dan erbe. (<hi rendition="#i">Ortog.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">111 Was nützt es, den Acker pflügen, wenn man nichts drein säet (pflanzt).</hi> – <hi rendition="#i">Pers. Rosenthal, 297.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Was nützen Kenntnisse, wenn man sie nicht anwendet.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">112 Welches acker steht auff festen grund, der kan sein frölich zu aller stund.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 16, 47.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">113 Wenig Acker, wollgebawet, seind ein Hausschatz.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 366, 24.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">114 Wenn der Acker des Jahres nicht einmal wohl aussfreurt, so bringt er kein gut Korn.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 16, 14; Petri, II, 632.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">115 Wenn der Acker gut gebaut ist, so trägt er gut.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (835)</hi>: Wan de acker wol gebouwet is, so drecht he wol. (Si bene cultus ager, segetes cum gramine profert.)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">116 Wenn man den Acker betrieget, betrieget er seinen Herrn wieder.</hi> – <hi rendition="#i">Döpler, I, 725.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">D. i. wer ihn nicht, wie es sich gehört, düngt, bestellt, pflegt, der hat keinen lohnenden Ertrag.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">117 Wer den Acker aus der Westentasche düngt, die Ernte leicht in die Rocktasche bringt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">118 Wer den Acker betrügt, der betrügt sich selbst. (S. Land 197.)</hi> – <hi rendition="#i">Schambach, II, 483.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">119 Wer fremden Acker baut, theilt sein Gut.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 75, 67.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er verliert Saat und Arbeit, weil er, sofern es wissentlich geschah, von der rechtswidrigen Benutzung fremden Gutes keinen Gewinn beanspruchen kann. Hatte jemand dagegen aus Irrthum fremden Acker bebaut, so bleiben ihm ein Theil der Früchte.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">120 Wer hat einen steinigen Acker, ein froh Pferd, jung und wacker, ein bösen Zaum und stumpfen Pflug, den wird zu schaffen genug.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">121 Wer ihm (sich) einen Acker kaufft, der verkaufft sein Hauss.</hi> – <hi rendition="#i">Oec. rur., 4, 107.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">D. i. „wer der Landwirthschaft lebet, der kann nicht in der Stadt wohnen, auch nicht im Hause bleiben.“</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">122 Wer seinen Acker fleissig bauet, der macht seinen Hauffen gross.</hi> – <hi rendition="#i">Oec. rur., 4, 90.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">123 Wer spärlich seinen Acker düngt, der weiss schon, was die Ernte bringt.</hi> – <hi rendition="#i">Bremer Hauskalender.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">124 Wer unfruchtbaren Acker baut, vergeblich nach der Ernte schaut.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sterilem agrum ne colas. (<hi rendition="#i">Plato.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 200.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">125 Wie der acker ist, so ist der Sam.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 19, 29.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Qualis ager, talia mihi semina et quales flores, tales et colores. (<hi rendition="#i">Henisch, 19, 29.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">126 Wie der Acker, so das Getreide, wie die Wiese, so die Weide, wie der Herr, so der Knecht, wie der Krieger, so das Gefecht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">127 Wo der Acker leidet noth, da fehlt's dem Bauer bald an Brot.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Laed agermand er ey maden vand. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 19.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*128 Der Acker Fridolini.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Gegenüber ragte niedrig aus den Fluten eine Kiesbank – unbewachsen – oftmals gänzlich überflutet sie die Strömung; scherzend heisst der Mann im Rheinthal sie den Acker Fridolini.“ (<hi rendition="#i">Scheffel, Trompeter, S. 73.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*129 Er gibt allerhand Acker an.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, I, 23.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Macht Händel, treibt lose Streiche.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*130 Es ist jm acker vnd wisen durch den Bauch gefaren.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 48<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*131 Gang mer net über mein Aeckerle.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ackerbau.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Ackerbau, Ochsenschau und eine hübsche junge Frau machen ins Christenthum manche Sau.</hi> – <hi rendition="#i">Dinter's Leben, Neustadt a. O. 1829, S. 161.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Ackerbau vnd Bergwerck soll man nicht feyren lassen.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesius, Sarepta, XXI<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ackerboden.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wer die Tiefe seines Ackerbodens mehrt, thut ebenso viel, als wenn er die Fläche des Ackers vergrössert.</hi> – <hi rendition="#i">Wunderlich, 3.</hi></p><lb/> </div> <cb n="710"/> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ackergaul.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Aus einem Ackergaul wird kein Reitpferd.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: A kindly aver will never make a good horse. (<hi rendition="#i">Bohn II, 68.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ackerland.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ackerland hält stets Bestand.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, I, 22.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ackermaass.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wo sichtig Ackermass vorhanden, das soll nicht für Neubruch gehalten werden.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 123, 325; Schmeller, I, 24.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wahrscheinlich hat man, um zum Anbau öder Landstrecken anzureizen, für einige Zeit Zins und Zehntfreiheit verheissen, mit der Beschränkung jedoch, dass sie da nicht zur Anwendung kommen solle, wenn sich nur irgendeine Spur bereits stattgehabter Kultur zeige.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ackermanntje.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ackermanntje (Bachstelze) wipp up Stert; wel hett di dat Wippen lehrt.</hi> – <hi rendition="#i">Kern, 565.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ein Kinderspruch.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ackern.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Det drätmôl akere' git fir îmôl mässten (misten, düngen).</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Schuster, 76<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Drämol akern äs îmôl mässten.</hi> – <hi rendition="#i">Schuster, 76<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Gut ackern ist halbe Düngung.</hi> (<hi rendition="#i">Frankenwald.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Ich ackere, sagte die Ameis, da sass sie auf dem Ochsenhorn.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Man muss mit ihm ackern.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, II, 26.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Angestrengt arbeiten, z. B. vom Lehrer, der einen schwach begabten Schüler zu unterrichten hat. Auch wol, er muss sich mit ihm abackern, müde arbeiten.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 Mit dem kann man ackern.</hi> (<hi rendition="#i">Böhmen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">So gut, so fügsam und willig ist er. Er lässt sich für jeden Zweck gebrauchen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ackersmann.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et2">3 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Agermand skal vaere vakermand. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 19.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Ackersmann – Schlackersmann, eck lobe mui den Handwerksmann.</hi> – <hi rendition="#i">Firmenich, I, 268.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Der Ackersmann ist das folgende Jahr reich.</hi> – <hi rendition="#i">Kirchhofer, 361.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Der Ackermann muss den Acker bawen, ehe er die Frucht geniesst.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 80; Henisch, 16, 25.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Der Ackersmann erwirbt's, der Kriegsmann verdirbt's.</hi> – <hi rendition="#i">Nass. Schulblatt, XIV, 5.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Een Ackersmann segget (säet) sick wol gries, awwer nich wies.</hi> (<hi rendition="#i">Lippe.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Er säet sich greis, aber nicht weis.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Ein Ackermann soll zween Pflüge haben.</hi> – <hi rendition="#i">Oec. rur., 9, 316.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Nämlich einen zur Arbeit, den andern als Ersatz.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Ein Ackersmann lernt nie aus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Agermanden bliver aldrig viis. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 19.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 En Ackermann, en Schlackermann, et geht nit für, wei 'n Handwerk kann.</hi> – <hi rendition="#i">Curtze, 322, 105.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Es steht schlimm um den Ackersmann, der sich umdreht und sieht die Furchen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Tristo a quel bifolco, che si volta in dietro. (<hi rendition="#i">Aus: Guardar il solo.</hi>) (<hi rendition="#i">Giani, 231.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Kein Ackersmann ist so gut, er macht bissweilen krumme Furchen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 507, 64; Simrock, 72.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 O Ackersmann, du Klackersmann, wohl dem, der ein Handwerk kann, seggt de Bessembinne tom Bû'rn.</hi> (<hi rendition="#i">Jerrentowitz.</hi>) – <hi rendition="#i">Frischbier, II, 27.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Wenn de gäle Ackermann kömt, sau bringet he en foier hou mêe under 'n Swanze.</hi> – <hi rendition="#i">Schambach, II, 659.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Das gelbe Ackermännchen oder die gelbe Bachstelze (Mola cilla flava) trifft etwas später ein als das weisse im April; und da mit diesem Monat der Frühling beginnt und das Gras zu wachsen anfängt, so sagt das Sprichwort: er bringe ein Fuder Heu unter dem Schwanze mit.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ackerslänge.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Ein Ackerleng fern.</hi> – <hi rendition="#i">Hans Sachs, III, LXXXIIII, 1.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ackerstudent.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Acker-Studenten und Pfluge-Docktores müssen immer lernen mores.</hi> – <hi rendition="#i">Oec. rur.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ackerwerk.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Wer sein Ackerwerk nicht verlässt, den wird es auch nicht verlassen.</hi> – <hi rendition="#i">Boebel, 141.</hi></p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[355]/0367]
109 Was der Acker trägt, muss Zehenten geben. – Hillebrand, 180; Estor, III, 481.
110 Was noch auf dem Acker steht, folget dem Erbe. – Graf, 64, 10.
Mhd.: Daz noch uffe dem acker stet, daz voget dan erbe. (Ortog.)
111 Was nützt es, den Acker pflügen, wenn man nichts drein säet (pflanzt). – Pers. Rosenthal, 297.
Was nützen Kenntnisse, wenn man sie nicht anwendet.
112 Welches acker steht auff festen grund, der kan sein frölich zu aller stund. – Henisch, 16, 47.
113 Wenig Acker, wollgebawet, seind ein Hausschatz. – Lehmann, 366, 24.
114 Wenn der Acker des Jahres nicht einmal wohl aussfreurt, so bringt er kein gut Korn. – Henisch, 16, 14; Petri, II, 632.
115 Wenn der Acker gut gebaut ist, so trägt er gut.
Bei Tunnicius (835): Wan de acker wol gebouwet is, so drecht he wol. (Si bene cultus ager, segetes cum gramine profert.)
116 Wenn man den Acker betrieget, betrieget er seinen Herrn wieder. – Döpler, I, 725.
D. i. wer ihn nicht, wie es sich gehört, düngt, bestellt, pflegt, der hat keinen lohnenden Ertrag.
117 Wer den Acker aus der Westentasche düngt, die Ernte leicht in die Rocktasche bringt.
118 Wer den Acker betrügt, der betrügt sich selbst. (S. Land 197.) – Schambach, II, 483.
119 Wer fremden Acker baut, theilt sein Gut. – Graf, 75, 67.
Er verliert Saat und Arbeit, weil er, sofern es wissentlich geschah, von der rechtswidrigen Benutzung fremden Gutes keinen Gewinn beanspruchen kann. Hatte jemand dagegen aus Irrthum fremden Acker bebaut, so bleiben ihm ein Theil der Früchte.
120 Wer hat einen steinigen Acker, ein froh Pferd, jung und wacker, ein bösen Zaum und stumpfen Pflug, den wird zu schaffen genug.
121 Wer ihm (sich) einen Acker kaufft, der verkaufft sein Hauss. – Oec. rur., 4, 107.
D. i. „wer der Landwirthschaft lebet, der kann nicht in der Stadt wohnen, auch nicht im Hause bleiben.“
122 Wer seinen Acker fleissig bauet, der macht seinen Hauffen gross. – Oec. rur., 4, 90.
123 Wer spärlich seinen Acker düngt, der weiss schon, was die Ernte bringt. – Bremer Hauskalender.
124 Wer unfruchtbaren Acker baut, vergeblich nach der Ernte schaut.
Lat.: Sterilem agrum ne colas. (Plato.) (Philippi, II, 200.)
125 Wie der acker ist, so ist der Sam. – Henisch, 19, 29.
Lat.: Qualis ager, talia mihi semina et quales flores, tales et colores. (Henisch, 19, 29.)
126 Wie der Acker, so das Getreide, wie die Wiese, so die Weide, wie der Herr, so der Knecht, wie der Krieger, so das Gefecht.
127 Wo der Acker leidet noth, da fehlt's dem Bauer bald an Brot.
Dän.: Laed agermand er ey maden vand. (Prov. dan., 19.)
*128 Der Acker Fridolini.
„Gegenüber ragte niedrig aus den Fluten eine Kiesbank – unbewachsen – oftmals gänzlich überflutet sie die Strömung; scherzend heisst der Mann im Rheinthal sie den Acker Fridolini.“ (Scheffel, Trompeter, S. 73.)
*129 Er gibt allerhand Acker an. – Frischbier, I, 23.
Macht Händel, treibt lose Streiche.
*130 Es ist jm acker vnd wisen durch den Bauch gefaren. – Franck, II, 48b.
*131 Gang mer net über mein Aeckerle. (Ulm.)
Ackerbau.
2 Ackerbau, Ochsenschau und eine hübsche junge Frau machen ins Christenthum manche Sau. – Dinter's Leben, Neustadt a. O. 1829, S. 161.
3 Ackerbau vnd Bergwerck soll man nicht feyren lassen. – Mathesius, Sarepta, XXIa.
Ackerboden.
Wer die Tiefe seines Ackerbodens mehrt, thut ebenso viel, als wenn er die Fläche des Ackers vergrössert. – Wunderlich, 3.
Ackergaul.
Aus einem Ackergaul wird kein Reitpferd.
Engl.: A kindly aver will never make a good horse. (Bohn II, 68.)
Ackerland.
Ackerland hält stets Bestand. – Frischbier, I, 22.
Ackermaass.
Wo sichtig Ackermass vorhanden, das soll nicht für Neubruch gehalten werden. – Graf, 123, 325; Schmeller, I, 24.
Wahrscheinlich hat man, um zum Anbau öder Landstrecken anzureizen, für einige Zeit Zins und Zehntfreiheit verheissen, mit der Beschränkung jedoch, dass sie da nicht zur Anwendung kommen solle, wenn sich nur irgendeine Spur bereits stattgehabter Kultur zeige.
Ackermanntje.
Ackermanntje (Bachstelze) wipp up Stert; wel hett di dat Wippen lehrt. – Kern, 565.
Ein Kinderspruch.
Ackern.
5 Det drätmôl akere' git fir îmôl mässten (misten, düngen). (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 76a.
6 Drämol akern äs îmôl mässten. – Schuster, 76b.
7 Gut ackern ist halbe Düngung. (Frankenwald.)
8 Ich ackere, sagte die Ameis, da sass sie auf dem Ochsenhorn.
*9 Man muss mit ihm ackern. – Frischbier, II, 26.
Angestrengt arbeiten, z. B. vom Lehrer, der einen schwach begabten Schüler zu unterrichten hat. Auch wol, er muss sich mit ihm abackern, müde arbeiten.
*10 Mit dem kann man ackern. (Böhmen.)
So gut, so fügsam und willig ist er. Er lässt sich für jeden Zweck gebrauchen.
Ackersmann.
3 Dän.: Agermand skal vaere vakermand. (Prov. dan., 19.)
5 Ackersmann – Schlackersmann, eck lobe mui den Handwerksmann. – Firmenich, I, 268.
6 Der Ackersmann ist das folgende Jahr reich. – Kirchhofer, 361.
7 Der Ackermann muss den Acker bawen, ehe er die Frucht geniesst. – Petri, II, 80; Henisch, 16, 25.
8 Der Ackersmann erwirbt's, der Kriegsmann verdirbt's. – Nass. Schulblatt, XIV, 5.
9 Een Ackersmann segget (säet) sick wol gries, awwer nich wies. (Lippe.)
Er säet sich greis, aber nicht weis.
10 Ein Ackermann soll zween Pflüge haben. – Oec. rur., 9, 316.
Nämlich einen zur Arbeit, den andern als Ersatz.
11 Ein Ackersmann lernt nie aus.
Dän.: Agermanden bliver aldrig viis. (Prov. dan., 19.)
12 En Ackermann, en Schlackermann, et geht nit für, wei 'n Handwerk kann. – Curtze, 322, 105.
13 Es steht schlimm um den Ackersmann, der sich umdreht und sieht die Furchen.
It.: Tristo a quel bifolco, che si volta in dietro. (Aus: Guardar il solo.) (Giani, 231.)
14 Kein Ackersmann ist so gut, er macht bissweilen krumme Furchen. – Lehmann, 507, 64; Simrock, 72.
15 O Ackersmann, du Klackersmann, wohl dem, der ein Handwerk kann, seggt de Bessembinne tom Bû'rn. (Jerrentowitz.) – Frischbier, II, 27.
16 Wenn de gäle Ackermann kömt, sau bringet he en foier hou mêe under 'n Swanze. – Schambach, II, 659.
Das gelbe Ackermännchen oder die gelbe Bachstelze (Mola cilla flava) trifft etwas später ein als das weisse im April; und da mit diesem Monat der Frühling beginnt und das Gras zu wachsen anfängt, so sagt das Sprichwort: er bringe ein Fuder Heu unter dem Schwanze mit.
Ackerslänge.
*2 Ein Ackerleng fern. – Hans Sachs, III, LXXXIIII, 1.
Ackerstudent.
Acker-Studenten und Pfluge-Docktores müssen immer lernen mores. – Oec. rur.
Ackerwerk.
4 Wer sein Ackerwerk nicht verlässt, den wird es auch nicht verlassen. – Boebel, 141.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |