Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
6 Wer sich seines Werths will freun, der muss der Welt auch Werth verleihn. - Steiger, 209; Körte, 6798. Die Finnen: Du kannst deinen Werth einsehen, aber ehre auch einen andern (wirf auch andere nicht weg). (Bertram, 44.) *7 Die hat d' Weate (Werth) wie a balinger Mutschel; die ist uff'm Lade verschimmlet. (Rottenburg.) - Birlinger, 387. Von einem Mädchen, die auf dem Wege ist, eine alte Jungfer zu werden oder zu bleiben. Werth (Adverb.). 1 Der ist eins dings nicht werth, der nicht das Hertz hat, dass er's begehrt. - Lehmann, 66, 21; 100, 7. 2 Der ist wenig werth, der sich um seinen guten Namen nicht wehrt. 3 Die sind werth zu leben, die jedem das Seine geben. Holl.: Zij zijn wel waard te leven, die ieder 't hunne geven. (Harrebomee, II, 431a.) 4 Jeder ist nur so viel werth, als er nützt. - Müller, 175. 5 Nichts werth ist alle scheen vnd zierd, dabey khain frümbkait ghalten wierd. - Rasch, Ciij2. 6 Was einer werth ist, das widerfährt ihm. - Simrock, 11573. Lat.: Ut mores sunt, ita fortuna respondet. (Plautus.) (Binder I, 1813; II, 3441; Schonheim, U, 31; Philippi, II, 238; Seybold, 659.) 7 Was mehr werth ist als eine Laus, das nimm mit nach Haus (das hebe auf). 8 Wat mehr werth es as en Laus, böhrt (hebt) me op, on nemmt me met no Hus. (Meurs.) - Firmenich, I, 406, 353. 9 Wat sou viel weiert es, all 'ne (als eine) Laus, mott man hiagen (hegen) to Haus. (Bielefeld.) - Firmenich, I, 281, 2. In Schwaben (Deisslingen): Wenn etwas mehr werth ist, als eine Laus, der heb's auf und nehm's mit nach Haus. (Birlinger, 339.) 10 Wer viel werth, dem wird viel beschert. *11 Das ist nicht wert, dass mans für ein ollen Ofenloch flickte. - Herberger, I, 617. *12 Das ist so viel werth als eine taube Nuss. - Braun, I, 3098. *13 Dat iss nich Bessas wäth, man müsst oall Säg fäm Oass geten. (Ukermark.) Das ist nichts Bessers werth, als der Sau vor den Hintersten gegossen. - Die Bauersfrauen brauen häufig selber das zu ihrem Gebrauch nöthige Bier, "Trinken" genannt. Geräth es einmal sehr schlecht, so wird obige Redensart auf dasselbe angewandt. *14 Dat öss nich werth, de Su ver e Asch to gete. - Frischbier, 3213. Von einem schlechten, unschmackhaften Getränk, ungeniessbarer Suppe. *15 De is werth, dat he mit heeter Myge (Harn) begotten were. (Holstein.) *16 Du bist nicht werth, dass dich der Teufel hole. Jemand klagte wegen dieser Aeusserung, und der Verklagte sollte Abbitte leisten. Ich widerrufe, sagte dieser: ja, du bist werth, dass dich der Teufel hole. (Witzfunken, IVb, 82.) *17 Du bist nicht werth, dass man sich einen Thaler Geld bei dir borgt. - Klix, 124. *18 Du bist nicht werth, d'r hen te ruken, wur eck hen schierten (scheten) hebbe. (Schaumburg.) Ausdruck äusserster Verachtung. *19 Du böst nich wäät, dat se di op e Rodacka ledde, on möt Hunddreck dodt schöte. (Stawangen.) - Frischbier, 281. *20 Du büst nich werth, dat di'n ehrlich Hund wat schitt. (Pommern.) *21 Du büst nig wert, dat du an Galgen hangst. - Schütze, II, 7. D. h. in dem Sinne: du verdienst nicht, dass du gehängt wirst, es muss dahin kommen, dass du dich selbst hängst. [Spaltenumbruch] *22 Er ist es so gut werth, wie ein Ei einen Kreuzer. *23 Er ist nicht mehr werth als ein Schuss Pulver. - Frischbier, 4033; Schleicher, 170. Böhm.: Neni hoden, aby mu strevice zul - vody podal. (Celakovsky, 567.) *24 Er ist nicht werth, dass er mit einem braven Mann aus derselben Kanne trinkt. Holl.: Hij is niet waard, dat hij met een' vroom man uit dezelfde kan drinkt. (Harrebomee, I, 379a.) *25 Er ist nicht werth, dass ihn die Sonne bescheint. - Schottel, 1115a; Eiselein, 570; Frischbier, 4034; Mayer, I, 62; Braun, I, 4123. Lat.: Telluris inutile pondus. (Binder II, 3295; Tappius, 80b.) *26 Er ist nicht werth, dass ihn ein guter Wind anbläst. (Troppau.) *27 Er ist nicht werth, dass ihn ein Hund anseicht. - Mayer, I, 63; Frischbier2, 4034. *28 Er ist nicht werth, dass man ihm einen Fusstritt gibt. Frz.: Il ne vaut pas, il ne gagne pas l'eau qu'il boit. (Starschedel, 156.) *29 Er ist nicht werth, dass man ihm einen Trunk Wassers reicht. Böhm.: Neni hoden, abymu vody podal. (Celakovsky, 567.) Lat.: Nitro caput asini ne laves. (Seybold, 358.) *30 Er ist nicht werth, ihm die Schuhriemen aufzulösen. - Tendlau, 163; Braun, I, 3956; Körte, 5415b; Eiselein, 509. Alle Verrichtungen, die der Herr von seinen Sklaven fordern kann, ist auch ein Schüler des Gesetzes seinem Lehrer zu leisten schuldig, ausgenommen das Auflösen des Schuhriemens. (Math., 3, 11.) Engl.: Not worthy to be named the same day. - Not worthy to carry his books after him. - Not worthy to wipe his shoes. Frz.: Il n'est pas digne de me dechausser. Holl.: Hij is niet waardig, diens schoen riem vast te binden. (Harrebomee, II, 431a.) - Ik ben niet waardig te kussen de schaduw van den spijker, daar uw schoen borstel aan hangt. (Harrebomee, II, 255b.) Lat.: Indignus es, ei praestare matellam. - Indignus es, porcos pascere Pirithoi. (Martial.) (Faselius, 63.) - Indignus qui illi matulam porrigat. (Tappius, 64b; Eiselein, 556.) *31 Er ist nicht werth, mit Pferdedreck todtgeschmissen zu werden. (Ostpr.) Holl.: Hij is niet waard, den pispot te langen. (Harrebomee, II, 197b.) *32 Er ist nicht werth, vor seinem Schatten zu stehen. Holl.: Hij is niet waardig in zijne schaduw te staan. (Harrebomee, II, 431b.) *33 Er ist nit werdt, dass er jm die schuch aussziehen solt. - Tappius, 64b; Suringar, CX. Holl.: Hij ia niet waardig, diens schoenriem vast te binden. (Harrebomee, II, 254a.) *34 Er ist nit werdt, dass jn der erdbod trag. - Franck, II, 53b; Eyering, II, 359. Böhm.: Neni hoden, ze ho zeme nosi. - Schne pod nim zeme. (Celakovsky, 528.) Engl.: Not worthy to carry guts after a bear. (Bohn II, 184.) Lat.: Ne ligula quidem dignus. (Suringar, CXXXV.) - Telluris onus. (Erasm., 178; Philippi, II, 213; Tappius, 80b.) Poln.: Nie wart ze go swieta ziemia nosi (Schnie podnim ziemia). (Lompa, 22.) Span.: No vale sus orejas Ilenas de agua. (Bohn II, 184.) *35 Er ist nit werdt, dass jn die erd tragen solt. - Franck, II, 68a; Herberger, I, 602; Tappius, 53b u. 81a. Frz.: Cet homme n'est pas bon a jeter aux chiens. (Lendroy, 889.) *36 Er ist werth wie e Sou im Judehaus. - Sutermeister, 83; Eiselein, 540. Lat.: Tam acceptus, quam scrofa in doma Judaei. (Eiselein, 540.) *37 Er wer werth, das jm die erd verschlünd. - Eyering, II, 458. *38 Es is werth a Rettig mit Essig. (Warschau.) D. h. nur wenig. *39 Es isch si nit der werth, wege' 'me Leibli Brod der Ofe z'heize. (Solothurn.) - Schild, 65, 105. [Spaltenumbruch]
6 Wer sich seines Werths will freun, der muss der Welt auch Werth verleihn. – Steiger, 209; Körte, 6798. Die Finnen: Du kannst deinen Werth einsehen, aber ehre auch einen andern (wirf auch andere nicht weg). (Bertram, 44.) *7 Die hat d' Weate (Werth) wie a balinger Mutschel; die ist uff'm Lade verschimmlet. (Rottenburg.) – Birlinger, 387. Von einem Mädchen, die auf dem Wege ist, eine alte Jungfer zu werden oder zu bleiben. Werth (Adverb.). 1 Der ist eins dings nicht werth, der nicht das Hertz hat, dass er's begehrt. – Lehmann, 66, 21; 100, 7. 2 Der ist wenig werth, der sich um seinen guten Namen nicht wehrt. 3 Die sind werth zu leben, die jedem das Seine geben. Holl.: Zij zijn wel waard te leven, die ieder 't hunne geven. (Harrebomée, II, 431a.) 4 Jeder ist nur so viel werth, als er nützt. – Müller, 175. 5 Nichts werth ist alle scheen vnd zierd, dabey khain frümbkait ghalten wierd. – Rasch, Ciij2. 6 Was einer werth ist, das widerfährt ihm. – Simrock, 11573. Lat.: Ut mores sunt, ita fortuna respondet. (Plautus.) (Binder I, 1813; II, 3441; Schonheim, U, 31; Philippi, II, 238; Seybold, 659.) 7 Was mehr werth ist als eine Laus, das nimm mit nach Haus (das hebe auf). 8 Wat mehr werth es as en Lûs, böhrt (hebt) me op, on nemmt me met no Hus. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 353. 9 Wat sou viël weiert es, all 'ne (als eine) Lûs, mott man hiagen (hegen) to Hûs. (Bielefeld.) – Firmenich, I, 281, 2. In Schwaben (Deisslingen): Wenn etwas mehr werth ist, als eine Laus, der heb's auf und nehm's mit nach Haus. (Birlinger, 339.) 10 Wer viel werth, dem wird viel beschert. *11 Das ist nicht wert, dass mans für ein ollen Ofenloch flickte. – Herberger, I, 617. *12 Das ist so viel werth als eine taube Nuss. – Braun, I, 3098. *13 Dat iss nich Bessas wäth, man müsst oall Säg fäm Oass geten. (Ukermark.) Das ist nichts Bessers werth, als der Sau vor den Hintersten gegossen. – Die Bauersfrauen brauen häufig selber das zu ihrem Gebrauch nöthige Bier, „Trinken“ genannt. Geräth es einmal sehr schlecht, so wird obige Redensart auf dasselbe angewandt. *14 Dat öss nich werth, de Su ver e Asch to gête. – Frischbier, 3213. Von einem schlechten, unschmackhaften Getränk, ungeniessbarer Suppe. *15 De is werth, dat he mit heeter Myge (Harn) begotten were. (Holstein.) *16 Du bist nicht werth, dass dich der Teufel hole. Jemand klagte wegen dieser Aeusserung, und der Verklagte sollte Abbitte leisten. Ich widerrufe, sagte dieser: ja, du bist werth, dass dich der Teufel hole. (Witzfunken, IVb, 82.) *17 Du bist nicht werth, dass man sich einen Thaler Geld bei dir borgt. – Klix, 124. *18 Du bist nicht werth, d'r hen te ruken, wur eck hen schierten (scheten) hebbe. (Schaumburg.) Ausdruck äusserster Verachtung. *19 Du böst nich wäät, dat se di op e Rodacka ledde, on möt Hunddreck dodt schöte. 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(Harrebomée, II, 431a.) – Ik ben niet waardig te kussen de schaduw van den spijker, daar uw schoen borstel aan hangt. (Harrebomée, II, 255b.) Lat.: Indignus es, ei praestare matellam. – Indignus es, porcos pascere Pirithoi. (Martial.) (Faselius, 63.) – Indignus qui illi matulam porrigat. (Tappius, 64b; Eiselein, 556.) *31 Er ist nicht werth, mit Pferdedreck todtgeschmissen zu werden. (Ostpr.) Holl.: Hij is niet waard, den pispot te langen. (Harrebomée, II, 197b.) *32 Er ist nicht werth, vor seinem Schatten zu stehen. Holl.: Hij is niet waardig in zijne schaduw te staan. (Harrebomée, II, 431b.) *33 Er ist nit werdt, dass er jm die schuch aussziehen solt. – Tappius, 64b; Suringar, CX. Holl.: Hij ia niet waardig, diens schoenriem vast te binden. (Harrebomée, II, 254a.) *34 Er ist nit werdt, dass jn der erdbod trag. – Franck, II, 53b; Eyering, II, 359. Böhm.: Není hoden, že ho zemĕ nosí. – Schne pod ním zemĕ. (Čelakovsky, 528.) Engl.: Not worthy to carry guts after a bear. (Bohn II, 184.) 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6 Wer sich seines Werths will freun, der muss der Welt auch Werth verleihn. – Steiger, 209; Körte, 6798.
Die Finnen: Du kannst deinen Werth einsehen, aber ehre auch einen andern (wirf auch andere nicht weg). (Bertram, 44.)
*7 Die hat d' Weate (Werth) wie a balinger Mutschel; die ist uff'm Lade verschimmlet. (Rottenburg.) – Birlinger, 387.
Von einem Mädchen, die auf dem Wege ist, eine alte Jungfer zu werden oder zu bleiben.
Werth (Adverb.).
1 Der ist eins dings nicht werth, der nicht das Hertz hat, dass er's begehrt. – Lehmann, 66, 21; 100, 7.
2 Der ist wenig werth, der sich um seinen guten Namen nicht wehrt.
3 Die sind werth zu leben, die jedem das Seine geben.
Holl.: Zij zijn wel waard te leven, die ieder 't hunne geven. (Harrebomée, II, 431a.)
4 Jeder ist nur so viel werth, als er nützt. – Müller, 175.
5 Nichts werth ist alle scheen vnd zierd, dabey khain frümbkait ghalten wierd. – Rasch, Ciij2.
6 Was einer werth ist, das widerfährt ihm. – Simrock, 11573.
Lat.: Ut mores sunt, ita fortuna respondet. (Plautus.) (Binder I, 1813; II, 3441; Schonheim, U, 31; Philippi, II, 238; Seybold, 659.)
7 Was mehr werth ist als eine Laus, das nimm mit nach Haus (das hebe auf).
8 Wat mehr werth es as en Lûs, böhrt (hebt) me op, on nemmt me met no Hus. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 353.
9 Wat sou viël weiert es, all 'ne (als eine) Lûs, mott man hiagen (hegen) to Hûs. (Bielefeld.) – Firmenich, I, 281, 2.
In Schwaben (Deisslingen): Wenn etwas mehr werth ist, als eine Laus, der heb's auf und nehm's mit nach Haus. (Birlinger, 339.)
10 Wer viel werth, dem wird viel beschert.
*11 Das ist nicht wert, dass mans für ein ollen Ofenloch flickte. – Herberger, I, 617.
*12 Das ist so viel werth als eine taube Nuss. – Braun, I, 3098.
*13 Dat iss nich Bessas wäth, man müsst oall Säg fäm Oass geten. (Ukermark.)
Das ist nichts Bessers werth, als der Sau vor den Hintersten gegossen. – Die Bauersfrauen brauen häufig selber das zu ihrem Gebrauch nöthige Bier, „Trinken“ genannt. Geräth es einmal sehr schlecht, so wird obige Redensart auf dasselbe angewandt.
*14 Dat öss nich werth, de Su ver e Asch to gête. – Frischbier, 3213.
Von einem schlechten, unschmackhaften Getränk, ungeniessbarer Suppe.
*15 De is werth, dat he mit heeter Myge (Harn) begotten were. (Holstein.)
*16 Du bist nicht werth, dass dich der Teufel hole.
Jemand klagte wegen dieser Aeusserung, und der Verklagte sollte Abbitte leisten. Ich widerrufe, sagte dieser: ja, du bist werth, dass dich der Teufel hole. (Witzfunken, IVb, 82.)
*17 Du bist nicht werth, dass man sich einen Thaler Geld bei dir borgt. – Klix, 124.
*18 Du bist nicht werth, d'r hen te ruken, wur eck hen schierten (scheten) hebbe. (Schaumburg.)
Ausdruck äusserster Verachtung.
*19 Du böst nich wäät, dat se di op e Rodacka ledde, on möt Hunddreck dodt schöte. (Stawangen.) – Frischbier, 281.
*20 Du büst nich werth, dat di'n ehrlich Hund wat schitt. (Pommern.)
*21 Du büst nig wêrt, dat du an Galgen hangst. – Schütze, II, 7.
D. h. in dem Sinne: du verdienst nicht, dass du gehängt wirst, es muss dahin kommen, dass du dich selbst hängst.
*22 Er ist es so gut werth, wie ein Ei einen Kreuzer.
*23 Er ist nicht mehr werth als ein Schuss Pulver. – Frischbier, 4033; Schleicher, 170.
Böhm.: Není hoden, aby mu střevíce zul – vody podal. (Čelakovsky, 567.)
*24 Er ist nicht werth, dass er mit einem braven Mann aus derselben Kanne trinkt.
Holl.: Hij is niet waard, dat hij met een' vroom man uit dezelfde kan drinkt. (Harrebomée, I, 379a.)
*25 Er ist nicht werth, dass ihn die Sonne bescheint. – Schottel, 1115a; Eiselein, 570; Frischbier, 4034; Mayer, I, 62; Braun, I, 4123.
Lat.: Telluris inutile pondus. (Binder II, 3295; Tappius, 80b.)
*26 Er ist nicht werth, dass ihn ein guter Wind anbläst. (Troppau.)
*27 Er ist nicht werth, dass ihn ein Hund anseicht. – Mayer, I, 63; Frischbier2, 4034.
*28 Er ist nicht werth, dass man ihm einen Fusstritt gibt.
Frz.: Il ne vaut pas, il ne gagne pas l'eau qu'il boit. (Starschedel, 156.)
*29 Er ist nicht werth, dass man ihm einen Trunk Wassers reicht.
Böhm.: Neni hoden, abymu vody podal. (Čelakovsky, 567.)
Lat.: Nitro caput asini ne laves. (Seybold, 358.)
*30 Er ist nicht werth, ihm die Schuhriemen aufzulösen. – Tendlau, 163; Braun, I, 3956; Körte, 5415b; Eiselein, 509.
Alle Verrichtungen, die der Herr von seinen Sklaven fordern kann, ist auch ein Schüler des Gesetzes seinem Lehrer zu leisten schuldig, ausgenommen das Auflösen des Schuhriemens. (Math., 3, 11.)
Engl.: Not worthy to be named the same day. – Not worthy to carry his books after him. – Not worthy to wipe his shoes.
Frz.: Il n'est pas digne de me déchausser.
Holl.: Hij is niet waardig, diens schoen riem vast te binden. (Harrebomée, II, 431a.) – Ik ben niet waardig te kussen de schaduw van den spijker, daar uw schoen borstel aan hangt. (Harrebomée, II, 255b.)
Lat.: Indignus es, ei praestare matellam. – Indignus es, porcos pascere Pirithoi. (Martial.) (Faselius, 63.) – Indignus qui illi matulam porrigat. (Tappius, 64b; Eiselein, 556.)
*31 Er ist nicht werth, mit Pferdedreck todtgeschmissen zu werden. (Ostpr.)
Holl.: Hij is niet waard, den pispot te langen. (Harrebomée, II, 197b.)
*32 Er ist nicht werth, vor seinem Schatten zu stehen.
Holl.: Hij is niet waardig in zijne schaduw te staan. (Harrebomée, II, 431b.)
*33 Er ist nit werdt, dass er jm die schuch aussziehen solt. – Tappius, 64b; Suringar, CX.
Holl.: Hij ia niet waardig, diens schoenriem vast te binden. (Harrebomée, II, 254a.)
*34 Er ist nit werdt, dass jn der erdbod trag. – Franck, II, 53b; Eyering, II, 359.
Böhm.: Není hoden, že ho zemĕ nosí. – Schne pod ním zemĕ. (Čelakovsky, 528.)
Engl.: Not worthy to carry guts after a bear. (Bohn II, 184.)
Lat.: Ne ligula quidem dignus. (Suringar, CXXXV.) – Telluris onus. (Erasm., 178; Philippi, II, 213; Tappius, 80b.)
Poln.: Nie wart že go święta ziemia nosi (Schnie podnim ziemia). (Lompa, 22.)
Span.: No vale sus orejas Ilenas de agua. (Bohn II, 184.)
*35 Er ist nit werdt, dass jn die erd tragen solt. – Franck, II, 68a; Herberger, I, 602; Tappius, 53b u. 81a.
Frz.: Cet homme n'est pas bon à jeter aux chiens. (Lendroy, 889.)
*36 Er ist werth wie e Sou im Judehûs. – Sutermeister, 83; Eiselein, 540.
Lat.: Tam acceptus, quam scrofa in doma Judaei. (Eiselein, 540.)
*37 Er wer werth, das jm die erd verschlünd. – Eyering, II, 458.
*38 Es is werth a Rettig mit Essig. (Warschau.)
D. h. nur wenig.
*39 Es isch si nit der werth, wege' 'me Leibli Brod der Ofe z'heize. (Solothurn.) – Schild, 65, 105.
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Zitationshilfe: | Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [102]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/114>, abgerufen am 22.02.2025. |