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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 3 Es ist verkehrt, wenn man die Schafe sengt und die Sau schert.

Lat.: Adaptare capiti ocream, tibiae galeam. (Philippi, I, 6.)

4 Verkehrt is so god as unrecht. - Bueren, 203; Hauskalender, I; Frischbier2, 3091.

5 Verkehrt ist es euch ganz gewiss, wie Bauern tragen ihre Spiess'.

6 Verkehrt und ärschlich ist eins, sagte der Knecht, als er das Pferd am Schwanze zäumte.

7 Was verkehrt ist, das treib' ich, wo man mich nicht gern sieht, da bleib' ich. - Simrock, 10863.

*8 Er ist verkehrt aus dem Bett gestiegen. - Frischbier2, 3900.

Es geht ihm alles verdreht, auch von einem Uebelgelaunten.


Verkehrter.

1 Bei den verkehrten wird man verkehrt. - Zinkgref, IV, 351.

Holl.: Met den verkeerde wordt men verkeerd. (Harrebomee, II, 371a.)

2 Ein Verkehrter in der Gemein' nützt wie Essig dem Wein.

Holl.: Een verkeerde in de gemeente is als gest in het beslog. (Harrebomee, II, 371a.)


Verkicken.

* He hefft söck ön er verkickt. - Frischbier2, 1986.

Er hat sich in sie verliebt.


Verklagen.

1 Man verklagt keine Sau, die einen besudelt. - Simrock, 8732.

Lat.: Non est remedium adversus sycophantae morsum.

*2 Da verklagt man den Teufel bei seiner (Gross-)Mutter. - Mayer, II, 78.

*3 He verklagt den Düwel.

Geht zur Beichte.


Verklamen.

* Er ist verklamt (erfroren) wie ein Schneider. - Frischbier2, 3371.


Verklappern.

Verklappern ist das tägliche Brot zu Hofe. - Eiselein, 315; Simrock, 1818.

"Viel küssen, wenig herzen, arg meinen, höflich scherzen, dies ist des Hofes Spiel; man treibt es täglich viel." (Logau.)


Verklärung.

Nach Verklärung Christe fragt man: Handschuh, wo biste?

Böhm.: Prisel Spas, vezmi rukavice zas. (Celakovsky, 452.)


Verklopfen.

* Alles verklopfe(n). (Ulm.)


Verknorzen.

* Er muess es verchnorze1 und wenn er Scheidwegge2 nä müesst. (Solothurn.) - Schild, 95, 426; Sutermeister, 24.

1) Knorriges Holz durchschneiden.

2) Keile, Holz zu spalten. - Er muss aushalten, auch wenn die Sache schwierig ist.


Verknusen.

1 Den kann nicht jeder verknusen.

Er ist nur für wenige geniessbar.

Lat.: Paucorum hominum (homo). (Terenz.) (Binder II, 2498.)

*2 Det kann er nich verknusen.

Nicht begreifen, verstehen, ertragen. (Trachsel, 61.)


Verkommen.

* Hei verküemet darin as Ballhorn im Karchismus (Katechismus). (Westf.)


Verkösten.

Wenn das Verkösten verdriesst, soll uns das Reisen verdriessen. - Graf, 41, 129.

Mhd.: Wen in der costen verdrüss, so soll unss das reyssen verdrüssen. (Grimm, Weisth., I, 28.)


Verkränken.

* Ich will's verkränken. - Tendlau, 347.

Was ich daran verdiene oder mit Unrecht entzogen habe, will ich durch Kranksein verbrauchen.


Verkriechen.

*1 A verkroicht sich, wie der Hund vorn Fliegen. - Gomolcke, 233; Robinson, 580; Frommann, III, 409, 370.

*2 Er hat sich verkrochen, er lesst sich nymmer sehen. - Agricola I, 511.

Er ist gestorben.

Lat.: De mortuo. - Naturae quod debebat, de tergore solvit: Effossam vulpis moriens subivit humum. (Glandorp, 64, 89.)

[Spaltenumbruch] *3 Er soll (muss sich) dagegen verkriechen. - Eiselein, 618.

"Er muss sich dagegen verkriechen mit all seiner Stärke und Macht." (Parömiakon, 889.)


Verkrümmen.

* Das hat ihn verkrümmt. (Appenzell.) - Klein, II, 214.

Die Sache ist ihm nicht wohl bekommen.


Verkuhbachen.

* Es ist verkuhbacht. - Eiselein, 618.

Um eine Veränderung zum Schlechten auszudrücken, wie bei verballhornen. Wahrscheinlich von dem badischen Dorfe Kuhbach. Entstehungsgrund nicht bekannt.

Lat.: Melioratio in deterius. (Eiselein, 618.)


Verkühlen.

*1 Er het si verchüelet (auch: verharelet). - Sutermeister, 94.

*2 Es is mir verkühlt geworen in Bauch. (Warschau.)

Von jähem Schreck, an eine Schwangere erinnernd, deren Leibesfrucht kalt geworden ist. Die Redensart wird auch von männlichen Personen gebraucht.

*3 Wir wollen's indess verkühlen lassen. - Eiselein, 618; Simrock, 10864.


Verlachen.

Was man verlacht, bessert sich nicht. - Simrock, 10874.


Verlacher.

Die Verlacher sind viel ärger als die Lacher und die Zuseher viel ärger als die Tänzer. (S. Zuseher.)

Böhm.: Kdo smich jinym vali, spatne sebe chvali. (Celakovsky, 89.)

Poln.: Kto uraga, mniej cnoty ma. (Celakovsky, 89.)


Verlangen.

1 Man kann nicht verlangen, dass die Espe das Säuseln lasse, wenn es stürmt.

2 Stetes Verlangen bleichet die Wangen.

3 Verlangen thut wehe, mer myden noch vil mehe. - Weinsberg, 65.

4 Wer heftig verlangt, dem geschieht alles zu langsam.

Lat.: Etiam celeritas in desiderio, moram habet. (Seybold, 156.)

5 Wer nichts verlangt, bekommt auch nichts.

It.: Chi non chiede, non ottiene. (Gaal, 1482.)

6 Wer zu viel verlangt, verliert noch, was er hat.

Lat.: Camelus desiderans cornua, etiam aures perdidit. (Binder I, 154; II, 402; Erasm., 605; Philippi, I, 69; Seybold, 62.)

*7 Er verlangt danach, wie der Esel nach dem Sacke.

*8 Er verlangt gerade keinen Speck, aber er riecht ihn gern.

Holl.: Hij lust geen spek, maar hij mag het toch wel rucken. (Harrebomee, II, 284b.)

*9 Er würde verlangen, dass die Kinder mit blossem Kopfe zur Welt kämen.

Sagte eine viel Kopfputz liebende Frau in Bezug auf ihren Mann, der kein Freund davon war.

*10 Mich verlangt, ich möchte groa (grau) waren. - Gomolcke, 796; Frommann, III, 409, 349.

*11 'S verlangt es, ma mechte Herner kreigen. (Schles.) - Frommann, III, 244, 108.


Verlängerung.

Eine verlängerung1 gebirt die ander. - Lehmann, 803, 15.

1) Im Sinne von Verzug, Verzögerung.


Verläppert.

* Er hat's verläppert, sie hat's verpläppert.


Verlass.

* Es ist nichts über einen schlechten Verlass. - Körte, 6244.


Verlassen.

1 Bai sik op annere verlätt, es verloaten genaug. (Iserlohn.) - Woeste, 79, 342.

2 Darup ick my verlet, de was de jene, de my verreth. - Petri, II, 55.

3 Es soll sich keiner auff den andern verlassen. - Agricola I, 648; Gruter, I, 83.

Lat.: Ne nimium fidas. - Nemo nimis alii confidat; saepe duobus occurrens ursus non sinit esse duos. (Glandorp, 105, 252.)

4 Ich verlasse mich auf meine grossen Hörner, sagte der Ziegenbock. - Bertram, 60.

[Spaltenumbruch] 3 Es ist verkehrt, wenn man die Schafe sengt und die Sau schert.

Lat.: Adaptare capiti ocream, tibiae galeam. (Philippi, I, 6.)

4 Verkehrt is so gôd as unrecht.Bueren, 203; Hauskalender, I; Frischbier2, 3091.

5 Verkehrt ist es euch ganz gewiss, wie Bauern tragen ihre Spiess'.

6 Verkehrt und ärschlich ist eins, sagte der Knecht, als er das Pferd am Schwanze zäumte.

7 Was verkehrt ist, das treib' ich, wo man mich nicht gern sieht, da bleib' ich.Simrock, 10863.

*8 Er ist verkehrt aus dem Bett gestiegen.Frischbier2, 3900.

Es geht ihm alles verdreht, auch von einem Uebelgelaunten.


Verkehrter.

1 Bei den verkehrten wird man verkehrt.Zinkgref, IV, 351.

Holl.: Met den verkeerde wordt men verkeerd. (Harrebomée, II, 371a.)

2 Ein Verkehrter in der Gemein' nützt wie Essig dem Wein.

Holl.: Een verkeerde in de gemeente is als gest in het beslog. (Harrebomée, II, 371a.)


Verkicken.

* He hefft söck ön er verkickt.Frischbier2, 1986.

Er hat sich in sie verliebt.


Verklagen.

1 Man verklagt keine Sau, die einen besudelt.Simrock, 8732.

Lat.: Non est remedium adversus sycophantae morsum.

*2 Da verklagt man den Teufel bei seiner (Gross-)Mutter.Mayer, II, 78.

*3 He verklagt den Düwel.

Geht zur Beichte.


Verklamen.

* Er ist verklamt (erfroren) wie ein Schneider.Frischbier2, 3371.


Verklappern.

Verklappern ist das tägliche Brot zu Hofe.Eiselein, 315; Simrock, 1818.

„Viel küssen, wenig herzen, arg meinen, höflich scherzen, dies ist des Hofes Spiel; man treibt es täglich viel.“ (Logau.)


Verklärung.

Nach Verklärung Christe fragt man: Handschuh, wo biste?

Böhm.: Přišel Spas, vezmi rukavíce zas. (Čelakovsky, 452.)


Verklopfen.

* Alles verklopfe(n). (Ulm.)


Verknorzen.

* Er muess es verchnorze1 und wenn er Scheidwegge2 nä müesst. (Solothurn.) – Schild, 95, 426; Sutermeister, 24.

1) Knorriges Holz durchschneiden.

2) Keile, Holz zu spalten. – Er muss aushalten, auch wenn die Sache schwierig ist.


Verknusen.

1 Den kann nicht jeder verknusen.

Er ist nur für wenige geniessbar.

Lat.: Paucorum hominum (homo). (Terenz.) (Binder II, 2498.)

*2 Det kann er nich verknusen.

Nicht begreifen, verstehen, ertragen. (Trachsel, 61.)


Verkommen.

* Hei verküemet darin as Ballhorn im Karchismus (Katechismus). (Westf.)


Verkösten.

Wenn das Verkösten verdriesst, soll uns das Reisen verdriessen.Graf, 41, 129.

Mhd.: Wen in der costen verdrüss, so soll unss das reyssen verdrüssen. (Grimm, Weisth., I, 28.)


Verkränken.

* Ich will's verkränken.Tendlau, 347.

Was ich daran verdiene oder mit Unrecht entzogen habe, will ich durch Kranksein verbrauchen.


Verkriechen.

*1 A verkroicht sich, wie der Hund vorn Fliegen.Gomolcke, 233; Robinson, 580; Frommann, III, 409, 370.

*2 Er hat sich verkrochen, er lesst sich nymmer sehen.Agricola I, 511.

Er ist gestorben.

Lat.: De mortuo. – Naturae quod debebat, de tergore solvit: Effossam vulpis moriens subivit humum. (Glandorp, 64, 89.)

[Spaltenumbruch] *3 Er soll (muss sich) dagegen verkriechen.Eiselein, 618.

„Er muss sich dagegen verkriechen mit all seiner Stärke und Macht.“ (Parömiakon, 889.)


Verkrümmen.

* Das hat ihn verkrümmt. (Appenzell.) – Klein, II, 214.

Die Sache ist ihm nicht wohl bekommen.


Verkuhbachen.

* Es ist verkuhbacht.Eiselein, 618.

Um eine Veränderung zum Schlechten auszudrücken, wie bei verballhornen. Wahrscheinlich von dem badischen Dorfe Kuhbach. Entstehungsgrund nicht bekannt.

Lat.: Melioratio in deterius. (Eiselein, 618.)


Verkühlen.

*1 Er het si verchüelet (auch: verhârelet).Sutermeister, 94.

*2 Es is mir verkühlt geworen in Bauch. (Warschau.)

Von jähem Schreck, an eine Schwangere erinnernd, deren Leibesfrucht kalt geworden ist. Die Redensart wird auch von männlichen Personen gebraucht.

*3 Wir wollen's indess verkühlen lassen.Eiselein, 618; Simrock, 10864.


Verlachen.

Was man verlacht, bessert sich nicht.Simrock, 10874.


Verlacher.

Die Verlacher sind viel ärger als die Lacher und die Zuseher viel ärger als die Tänzer. (S. Zuseher.)

Böhm.: Kdo smich jiným válí, špatnĕ sebe chváli. (Čelakovsky, 89.)

Poln.: Kto urąga, mniéj cnoty ma. (Čelakovsky, 89.)


Verlangen.

1 Man kann nicht verlangen, dass die Espe das Säuseln lasse, wenn es stürmt.

2 Stetes Verlangen bleichet die Wangen.

3 Verlangen thut wehe, mer myden noch vil mehe.Weinsberg, 65.

4 Wer heftig verlangt, dem geschieht alles zu langsam.

Lat.: Etiam celeritas in desiderio, moram habet. (Seybold, 156.)

5 Wer nichts verlangt, bekommt auch nichts.

It.: Chi non chiede, non ottiene. (Gaal, 1482.)

6 Wer zu viel verlangt, verliert noch, was er hat.

Lat.: Camelus desiderans cornua, etiam aures perdidit. (Binder I, 154; II, 402; Erasm., 605; Philippi, I, 69; Seybold, 62.)

*7 Er verlangt danach, wie der Esel nach dem Sacke.

*8 Er verlangt gerade keinen Speck, aber er riecht ihn gern.

Holl.: Hij lust geen spek, maar hij mag het toch wel rucken. (Harrebomée, II, 284b.)

*9 Er würde verlangen, dass die Kinder mit blossem Kopfe zur Welt kämen.

Sagte eine viel Kopfputz liebende Frau in Bezug auf ihren Mann, der kein Freund davon war.

*10 Mich verlangt, ich möchte groa (grau) waren.Gomolcke, 796; Frommann, III, 409, 349.

*11 'S verlangt ês, ma mechte Herner krîgen. (Schles.) – Frommann, III, 244, 108.


Verlängerung.

Eine verlängerung1 gebirt die ander.Lehmann, 803, 15.

1) Im Sinne von Verzug, Verzögerung.


Verläppert.

* Er hat's verläppert, sie hat's verpläppert.


Verlass.

* Es ist nichts über einen schlechten Verlass.Körte, 6244.


Verlassen.

1 Bai sik op annere verlätt, es verloaten genaug. (Iserlohn.) – Woeste, 79, 342.

2 Darup ick my verlêt, de was de jene, de my verreth.Petri, II, 55.

3 Es soll sich keiner auff den andern verlassen.Agricola I, 648; Gruter, I, 83.

Lat.: Ne nimium fidas. – Nemo nimis alii confidat; saepe duobus occurrens ursus non sinit esse duos. (Glandorp, 105, 252.)

4 Ich verlasse mich auf meine grossen Hörner, sagte der Ziegenbock.Bertram, 60.

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[[779]/0785] 3 Es ist verkehrt, wenn man die Schafe sengt und die Sau schert. Lat.: Adaptare capiti ocream, tibiae galeam. (Philippi, I, 6.) 4 Verkehrt is so gôd as unrecht. – Bueren, 203; Hauskalender, I; Frischbier2, 3091. 5 Verkehrt ist es euch ganz gewiss, wie Bauern tragen ihre Spiess'. 6 Verkehrt und ärschlich ist eins, sagte der Knecht, als er das Pferd am Schwanze zäumte. 7 Was verkehrt ist, das treib' ich, wo man mich nicht gern sieht, da bleib' ich. – Simrock, 10863. *8 Er ist verkehrt aus dem Bett gestiegen. – Frischbier2, 3900. Es geht ihm alles verdreht, auch von einem Uebelgelaunten. Verkehrter. 1 Bei den verkehrten wird man verkehrt. – Zinkgref, IV, 351. Holl.: Met den verkeerde wordt men verkeerd. (Harrebomée, II, 371a.) 2 Ein Verkehrter in der Gemein' nützt wie Essig dem Wein. Holl.: Een verkeerde in de gemeente is als gest in het beslog. (Harrebomée, II, 371a.) Verkicken. * He hefft söck ön er verkickt. – Frischbier2, 1986. Er hat sich in sie verliebt. Verklagen. 1 Man verklagt keine Sau, die einen besudelt. – Simrock, 8732. Lat.: Non est remedium adversus sycophantae morsum. *2 Da verklagt man den Teufel bei seiner (Gross-)Mutter. – Mayer, II, 78. *3 He verklagt den Düwel. Geht zur Beichte. Verklamen. * Er ist verklamt (erfroren) wie ein Schneider. – Frischbier2, 3371. Verklappern. Verklappern ist das tägliche Brot zu Hofe. – Eiselein, 315; Simrock, 1818. „Viel küssen, wenig herzen, arg meinen, höflich scherzen, dies ist des Hofes Spiel; man treibt es täglich viel.“ (Logau.) Verklärung. Nach Verklärung Christe fragt man: Handschuh, wo biste? Böhm.: Přišel Spas, vezmi rukavíce zas. (Čelakovsky, 452.) Verklopfen. * Alles verklopfe(n). (Ulm.) Verknorzen. * Er muess es verchnorze1 und wenn er Scheidwegge2 nä müesst. (Solothurn.) – Schild, 95, 426; Sutermeister, 24. 1) Knorriges Holz durchschneiden. 2) Keile, Holz zu spalten. – Er muss aushalten, auch wenn die Sache schwierig ist. Verknusen. 1 Den kann nicht jeder verknusen. Er ist nur für wenige geniessbar. Lat.: Paucorum hominum (homo). (Terenz.) (Binder II, 2498.) *2 Det kann er nich verknusen. Nicht begreifen, verstehen, ertragen. (Trachsel, 61.) Verkommen. * Hei verküemet darin as Ballhorn im Karchismus (Katechismus). (Westf.) Verkösten. Wenn das Verkösten verdriesst, soll uns das Reisen verdriessen. – Graf, 41, 129. Mhd.: Wen in der costen verdrüss, so soll unss das reyssen verdrüssen. (Grimm, Weisth., I, 28.) Verkränken. * Ich will's verkränken. – Tendlau, 347. Was ich daran verdiene oder mit Unrecht entzogen habe, will ich durch Kranksein verbrauchen. Verkriechen. *1 A verkroicht sich, wie der Hund vorn Fliegen. – Gomolcke, 233; Robinson, 580; Frommann, III, 409, 370. *2 Er hat sich verkrochen, er lesst sich nymmer sehen. – Agricola I, 511. Er ist gestorben. Lat.: De mortuo. – Naturae quod debebat, de tergore solvit: Effossam vulpis moriens subivit humum. (Glandorp, 64, 89.) *3 Er soll (muss sich) dagegen verkriechen. – Eiselein, 618. „Er muss sich dagegen verkriechen mit all seiner Stärke und Macht.“ (Parömiakon, 889.) Verkrümmen. * Das hat ihn verkrümmt. (Appenzell.) – Klein, II, 214. Die Sache ist ihm nicht wohl bekommen. Verkuhbachen. * Es ist verkuhbacht. – Eiselein, 618. Um eine Veränderung zum Schlechten auszudrücken, wie bei verballhornen. Wahrscheinlich von dem badischen Dorfe Kuhbach. Entstehungsgrund nicht bekannt. Lat.: Melioratio in deterius. (Eiselein, 618.) Verkühlen. *1 Er het si verchüelet (auch: verhârelet). – Sutermeister, 94. *2 Es is mir verkühlt geworen in Bauch. (Warschau.) Von jähem Schreck, an eine Schwangere erinnernd, deren Leibesfrucht kalt geworden ist. Die Redensart wird auch von männlichen Personen gebraucht. *3 Wir wollen's indess verkühlen lassen. – Eiselein, 618; Simrock, 10864. Verlachen. Was man verlacht, bessert sich nicht. – Simrock, 10874. Verlacher. Die Verlacher sind viel ärger als die Lacher und die Zuseher viel ärger als die Tänzer. (S. Zuseher.) Böhm.: Kdo smich jiným válí, špatnĕ sebe chváli. (Čelakovsky, 89.) Poln.: Kto urąga, mniéj cnoty ma. (Čelakovsky, 89.) Verlangen. 1 Man kann nicht verlangen, dass die Espe das Säuseln lasse, wenn es stürmt. 2 Stetes Verlangen bleichet die Wangen. 3 Verlangen thut wehe, mer myden noch vil mehe. – Weinsberg, 65. 4 Wer heftig verlangt, dem geschieht alles zu langsam. Lat.: Etiam celeritas in desiderio, moram habet. (Seybold, 156.) 5 Wer nichts verlangt, bekommt auch nichts. It.: Chi non chiede, non ottiene. (Gaal, 1482.) 6 Wer zu viel verlangt, verliert noch, was er hat. Lat.: Camelus desiderans cornua, etiam aures perdidit. (Binder I, 154; II, 402; Erasm., 605; Philippi, I, 69; Seybold, 62.) *7 Er verlangt danach, wie der Esel nach dem Sacke. *8 Er verlangt gerade keinen Speck, aber er riecht ihn gern. Holl.: Hij lust geen spek, maar hij mag het toch wel rucken. (Harrebomée, II, 284b.) *9 Er würde verlangen, dass die Kinder mit blossem Kopfe zur Welt kämen. Sagte eine viel Kopfputz liebende Frau in Bezug auf ihren Mann, der kein Freund davon war. *10 Mich verlangt, ich möchte groa (grau) waren. – Gomolcke, 796; Frommann, III, 409, 349. *11 'S verlangt ês, ma mechte Herner krîgen. (Schles.) – Frommann, III, 244, 108. Verlängerung. Eine verlängerung1 gebirt die ander. – Lehmann, 803, 15. 1) Im Sinne von Verzug, Verzögerung. Verläppert. * Er hat's verläppert, sie hat's verpläppert. Verlass. * Es ist nichts über einen schlechten Verlass. – Körte, 6244. Verlassen. 1 Bai sik op annere verlätt, es verloaten genaug. (Iserlohn.) – Woeste, 79, 342. 2 Darup ick my verlêt, de was de jene, de my verreth. – Petri, II, 55. 3 Es soll sich keiner auff den andern verlassen. – Agricola I, 648; Gruter, I, 83. Lat.: Ne nimium fidas. – Nemo nimis alii confidat; saepe duobus occurrens ursus non sinit esse duos. (Glandorp, 105, 252.) 4 Ich verlasse mich auf meine grossen Hörner, sagte der Ziegenbock. – Bertram, 60.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [779]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/785>, abgerufen am 21.11.2024.