Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 448 Wer zum vnglück wirdt geboren, der wird dazu nicht verlohren. - Henisch, 1668, 66. 449 Wer's Unglück hat, beisst einen Zahn im Mus aus. 450 Wer's Unglück hat, muss auch das Gespött haben. - Siebenkees, 157; Gaal, 1344; Masson, 297. Engl.: If a man once falls, all will tread on him. Lat.: Ludibrii haud expers mala quem fortuna sagittat. (Gaal, 1344.) 451 Wer's Unglück nicht versucht hat, ist des Glücks nicht werth. - Simrock, 10694a. 452 Wider Unglück hilft kein guter Rath. Dän.: Gode raad hielpe intet mod ulykken. (Prov. dan., 465.) 453 Wider Unglück hilft keine Kunst. - Körte, 6170; Simrock, 10703; Braun, I, 4674. Engl.: No fence against a flail. (Gaal, 1358.) Frz.: Contre la fortune ne sert science aucune. (Kritzinger, 326b.) - On ne peut fuir sa mauvaise destinee. (Masson, 341.) It.: Non giova l' senno, ove fortuna manca. (Masson, 341.) Lat.: Si fortuna deest, labor omnis et omnia frustra. (Masson, 341.) Span.: Do falta dicha, por demas es diligencia. (Masson, 341.) 454 Wider Unglück und Brand hilft (schützt) kein Verstand. It.: Contra la fortuna non vi giova scienza alcuna. (Pazzaglia, 138, 4.) 455 Wo das Unglück sich einquartiert, zieht es nicht bald wieder aus. Böhm.: Kdyz prijdou v hosti psoty, a treba jeu na tri dni, nebrzo je cert z domu propusti. (Celakovsky, 159.) 456 Wo das Unglück wohnt, horcht niemand an der Thür. 457 Zu Unglück und zu einer Frau kann man leicht kommen. Frz.: Malheur et femme sans raison, ne manquent en point de saison. (Kritzinger, 434a.) It.: Malanno e moglie non manca mai. 458 Zu vnglück kompt man auch langsam beyzeit genug. - Lehmann, 803, 24. 459 Zum Unglück kommt man allzeit früh genug. - Simrock, 10704c. *460 Bei dem Unglück war noch ein gross Glück. Wird gesagt, wenn ein Unfall noch viel schlimmer sein konnte; wenn jemand blos einen Arm, aber nicht den Hals brach, wenn blos ein Stall, aber nicht die sämmtlichen Gebäude niederbrannten. - In Warschau hat man bei Unglücksfällen, die noch viel schlimmer sein konnten, die jüdisch-deutsche Redensart: A Schlimm-Massel (Unglück) mit Chessed (Glück). (Blass, 18.) *461 Dä ess zum Unglück geboren. (Bedburg.) *462 Da kommt alles Unglück zusammen. Holl.: Dat is de stopel van alle ongeluk. (Harrebomee, II, 136b.) *463 Das Unglück geht mit. - Tendlau, 1060. Im Gegensatz zu dem Sprichwort: Wer den Ort (s. d. 48) verändert, verändert das Glück. (Tendlau, 743.) *464 Das Unglück ist zu übersehen. - Klix, 114. Der Ton liegt auf das. *465 Das vnglück blüt jm vor der thür. - Franck, II, 17b; Tappius, 22a; Sailer, 212. Als sinnverwandt führt Tappius an: "Die Sancten kommen vmb hoer was." Lat.: Ad deorum aures peruenit. (Tappius, 21b.) *466 Das Vnglück soll jhnen in jhrem eigen garten wachssen. - Henisch, 1666, 37. *467 Dass dich alles vngluck bestehe! - Agricola I, 67; Schottel, 1137b. Alter und veralteter sprichwörtlicher Fluch. Holl.: Dat hem alle ongeluk besta. (Harrebomee, II, 136a.) *468 Dein vnglück ist vor der thür. - Franck, II, 90a. *469 Der kann sein Unglück nicht übersehen. - Klix, 114. *470 Du darfst nicht nach vnglück fragen. In dem Sinne: "Solt nicht leus in belliecz seczen." (Peters.) Lat.: Mala ultro adsunt. (Fischer, 113, 52b.) *471 Da steckest (stellst) nae deinem eigen vngelück. - Tappius, 166a; Henisch, 1666, 53. Lat.: Movere Camarinam. (Erasm., 614; Tappius, 165b.) *472 Ein hauffen vnglück. - Henisch, 1666, 59. *473 Ein kleines Unglück fliehen und in ein grosses gerathen. Lat.: Ita fugias, ne praeter casum. (Chaos, 281.) *474 Ein vnglück brawen. - Henisch, 488, 30. [Spaltenumbruch] *475 Einem alles Unglück an den Hals wünschen. Frz.: Denoncer malheur a quelqu'un. (Kritzinger, 434b.) *476 Einem Unglück entrinnen. Lat.: Scyllam praeterna vigare. (Seybold, 545.) *477 Einen an sein Unglück mahnen. Lat.: Unguis in ulcere. (Seybold, 649.) *478 Er geht mit Unglück schwanger. Schwed.: Han gar haf wandes med ond. (Grubb, 310.) *479 Er ist einem grossen Unglück (Gefahr, Strafe) entgangen. Engl.: He hath escaped a scowering. (Bohn II, 158.) Frz.: Je sui echape belle. *480 Er ist selbst an seinem Unglück schuld. - Seybold, 261. Lat.: Bos adversus se ipsum pulverem movet. (Seybold, 59.) - Ipse sibi mali fontem reperit. (Philippi, I, 210.) - Ovis cultrum reperit. (Seybold, 424.) - Suo jumento malum accersere. (Seybold, 589.) - Suo jumento sibi malum accersere. (Philippi, II, 206; Hauer, Kijb.) Schwed.: Den badstugun (badstugan) har han sjelf eldat. (Grubb, 132.) *481 Er ist zum Unglück geboren. Holl.: Hij is tot alle ongeluk opgewassen. (Harrebomee, II, 136b.) *482 Er kann sein Unglück auf keinem Berge übersehen. *483 Er läst jhme kein vnglück vber die Knie gehen. - Lehmann, 831, 34. *484 Er läuft seinem Unglück entgegen. Lat.: Cervus ad sagittam properat. (Chaos, 281.) *485 Er rennt in sein Unglück. *486 Es folgt (dort) ein Unglück aus dem andern. Lat.: Hydra Lernae. (Seybold, 225.) Poln.: Szkoda szkode w domu goni. (Lompa, 30.) *487 Im Unglück baden müssen. "Der muss sein tag im vnglück baden." (Waldis, III, 98, 130.) *488 In gleichem Unglück stecken. Lat.: In iusdem haerere scopulis. (Seybold, 243.) *489 Mit Unglück schwanger gehen. *490 Mit vnglück biss in die Gruben sich beissen vnd fressen. - Henisch, 1668, 16. *491 Nach Unglück ringen. Sich muthwillig und geflissentlich durch allerlei Wagstücke in Gefahr begeben. *492 Nix als Unglück. - Tendlau, 467 u. 479. *493 Sich aus dem Unglück herauswickeln. Lat.: Pedem luto evellere. (Seybold, 434.) *494 Sich (selbst) ins Unglück stürzen. Lat.: Chius dominum emit. (Philippi, I, 81.) - Flagellum ipse paras, quo vapules. (Seybold, 185.) - In diem atrum incurrere. (Faselius, 113; Wiegand, 888.) - Nidos formicarum inspirare. (Seybold, 346.) *495 Sie hat Unglück gehabt. Von einem Mädchen, das ein Kind geboren hat. Holl.: Zij heeft een ongelukje gehad. (Harrebomee, II, 136b.) *496 Ueber anderer Unglück lachen. Lat.: Ajacis risus. (Seybold, 15.) - Alienis malis ridere. (Faselius, 9.) *497 Unglück an allen Ecken. Lat.: Mare malorum. (Philippi, I, 241.) *498 Unglück über Unglück. Lat.: Cythnicae calamitates. (Philippi, I, 109.) - Ilias malorum. (Cicero.) (Binder I, 694; II, 1373.) *499 Wan am Uenlek rip as. (Nordfries.) Wenn ein Unglück reif ist. *500 Wer kann für Unglück! - Frischbier2, 3874. Unglückhaftig. 1 Der kann sich nit vor vnglückhafft schützen, der niemals versucht, was das glück ist. - Lehmann, 833, 73. 2 Niemand ist vnglückhaffter, als der stets glückhafftig ist. - Lehmann, 830, 24. Unglücklich. 1 Es ist nicht jeder so unglücklich als er meint. Holl.: Men is zelden zoo ongelukkig, als men zich verbeeldt. (Harrebomee, II, 136b.) 2 Unglücklich im Spiel, glücklich in der Liebe. Holl.: Ongelukkig in het spel, gelukkig in de liefde. (Harrebomee, II, 287a.) *3 Machen Sie mich nicht unglücklich, ich bin eine arme Bürgerstochter aus der Zapfengasse. (Hirschberg.) Ist in Hirschberg eine gewöhnliche Redensart, die gebraucht wird, wenn jemand eine ungehörige Forderung an eine Person richtet. So viel ich vernommen, ist sie daher entstanden, dass einst ein Mann von [Spaltenumbruch] 448 Wer zum vnglück wirdt geboren, der wird dazu nicht verlohren. – Henisch, 1668, 66. 449 Wer's Unglück hat, beisst einen Zahn im Mus aus. 450 Wer's Unglück hat, muss auch das Gespött haben. – Siebenkees, 157; Gaal, 1344; Masson, 297. Engl.: If a man once falls, all will tread on him. Lat.: Ludibrii haud expers mala quem fortuna sagittat. 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448 Wer zum vnglück wirdt geboren, der wird dazu nicht verlohren. – Henisch, 1668, 66.
449 Wer's Unglück hat, beisst einen Zahn im Mus aus.
450 Wer's Unglück hat, muss auch das Gespött haben. – Siebenkees, 157; Gaal, 1344; Masson, 297.
Engl.: If a man once falls, all will tread on him.
Lat.: Ludibrii haud expers mala quem fortuna sagittat. (Gaal, 1344.)
451 Wer's Unglück nicht versucht hat, ist des Glücks nicht werth. – Simrock, 10694a.
452 Wider Unglück hilft kein guter Rath.
Dän.: Gode raad hielpe intet mod ulykken. (Prov. dan., 465.)
453 Wider Unglück hilft keine Kunst. – Körte, 6170; Simrock, 10703; Braun, I, 4674.
Engl.: No fence against a flail. (Gaal, 1358.)
Frz.: Contre la fortune ne sert science aucune. (Kritzinger, 326b.) – On ne peut fuir sa mauvaise destinée. (Masson, 341.)
It.: Non giova l' senno, ove fortuna manca. (Masson, 341.)
Lat.: Si fortuna deest, labor omnis et omnia frustra. (Masson, 341.)
Span.: Do falta dicha, por demas es diligencia. (Masson, 341.)
454 Wider Unglück und Brand hilft (schützt) kein Verstand.
It.: Contra la fortuna non vi giova scienza alcuna. (Pazzaglia, 138, 4.)
455 Wo das Unglück sich einquartiert, zieht es nicht bald wieder aus.
Böhm.: Když prijdou v hosti psoty, a třeba jeu na tři dni, nebrzo je čert z domu propustí. (Čelakovsky, 159.)
456 Wo das Unglück wohnt, horcht niemand an der Thür.
457 Zu Unglück und zu einer Frau kann man leicht kommen.
Frz.: Malheur et femme sans raison, ne manquent en point de saison. (Kritzinger, 434a.)
It.: Malanno e moglie non manca mai.
458 Zu vnglück kompt man auch langsam beyzeit genug. – Lehmann, 803, 24.
459 Zum Unglück kommt man allzeit früh genug. – Simrock, 10704c.
*460 Bei dem Unglück war noch ein gross Glück.
Wird gesagt, wenn ein Unfall noch viel schlimmer sein konnte; wenn jemand blos einen Arm, aber nicht den Hals brach, wenn blos ein Stall, aber nicht die sämmtlichen Gebäude niederbrannten. – In Warschau hat man bei Unglücksfällen, die noch viel schlimmer sein konnten, die jüdisch-deutsche Redensart: A Schlimm-Massel (Unglück) mit Chessed (Glück). (Blass, 18.)
*461 Dä ess zum Unglück geboren. (Bedburg.)
*462 Da kommt alles Unglück zusammen.
Holl.: Dat is de stopel van alle ongeluk. (Harrebomée, II, 136b.)
*463 Das Unglück geht mit. – Tendlau, 1060.
Im Gegensatz zu dem Sprichwort: Wer den Ort (s. d. 48) verändert, verändert das Glück. (Tendlau, 743.)
*464 Das Unglück ist zu übersehen. – Klix, 114.
Der Ton liegt auf das.
*465 Das vnglück blüt jm vor der thür. – Franck, II, 17b; Tappius, 22a; Sailer, 212.
Als sinnverwandt führt Tappius an: „Die Sancten kommen vmb hoer was.“
Lat.: Ad deorum aures peruenit. (Tappius, 21b.)
*466 Das Vnglück soll jhnen in jhrem eigen garten wachssen. – Henisch, 1666, 37.
*467 Dass dich alles vngluck bestehe! – Agricola I, 67; Schottel, 1137b.
Alter und veralteter sprichwörtlicher Fluch.
Holl.: Dat hem alle ongeluk besta. (Harrebomée, II, 136a.)
*468 Dein vnglück ist vor der thür. – Franck, II, 90a.
*469 Der kann sein Unglück nicht übersehen. – Klix, 114.
*470 Du darfst nicht nach vnglück fragen.
In dem Sinne: „Solt nicht leus in belliecz seczen.“ (Peters.)
Lat.: Mala ultro adsunt. (Fischer, 113, 52b.)
*471 Da steckest (stellst) nae deinem eigen vngelück. – Tappius, 166a; Henisch, 1666, 53.
Lat.: Movere Camarinam. (Erasm., 614; Tappius, 165b.)
*472 Ein hauffen vnglück. – Henisch, 1666, 59.
*473 Ein kleines Unglück fliehen und in ein grosses gerathen.
Lat.: Ita fugias, ne praeter casum. (Chaos, 281.)
*474 Ein vnglück brawen. – Henisch, 488, 30.
*475 Einem alles Unglück an den Hals wünschen.
Frz.: Denoncer malheur à quelqu'un. (Kritzinger, 434b.)
*476 Einem Unglück entrinnen.
Lat.: Scyllam praeterna vigare. (Seybold, 545.)
*477 Einen an sein Unglück mahnen.
Lat.: Unguis in ulcere. (Seybold, 649.)
*478 Er geht mit Unglück schwanger.
Schwed.: Han går haf wandes med ond. (Grubb, 310.)
*479 Er ist einem grossen Unglück (Gefahr, Strafe) entgangen.
Engl.: He hath escaped a scowering. (Bohn II, 158.)
Frz.: Je sui échapé belle.
*480 Er ist selbst an seinem Unglück schuld. – Seybold, 261.
Lat.: Bos adversus se ipsum pulverem movet. (Seybold, 59.) – Ipse sibi mali fontem reperit. (Philippi, I, 210.) – Ovis cultrum reperit. (Seybold, 424.) – Suo jumento malum accersere. (Seybold, 589.) – Suo jumento sibi malum accersere. (Philippi, II, 206; Hauer, Kijb.)
Schwed.: Den badstugun (badstugan) har han sjelf eldat. (Grubb, 132.)
*481 Er ist zum Unglück geboren.
Holl.: Hij is tot alle ongeluk opgewassen. (Harrebomée, II, 136b.)
*482 Er kann sein Unglück auf keinem Berge übersehen.
*483 Er läst jhme kein vnglück vber die Knie gehen. – Lehmann, 831, 34.
*484 Er läuft seinem Unglück entgegen.
Lat.: Cervus ad sagittam properat. (Chaos, 281.)
*485 Er rennt in sein Unglück.
*486 Es folgt (dort) ein Unglück aus dem andern.
Lat.: Hydra Lernae. (Seybold, 225.)
Poln.: Szkoda szkodę w domu goni. (Lompa, 30.)
*487 Im Unglück baden müssen.
„Der muss sein tag im vnglück baden.“ (Waldis, III, 98, 130.)
*488 In gleichem Unglück stecken.
Lat.: In iusdem haerere scopulis. (Seybold, 243.)
*489 Mit Unglück schwanger gehen.
*490 Mit vnglück biss in die Gruben sich beissen vnd fressen. – Henisch, 1668, 16.
*491 Nach Unglück ringen.
Sich muthwillig und geflissentlich durch allerlei Wagstücke in Gefahr begeben.
*492 Nix als Unglück. – Tendlau, 467 u. 479.
*493 Sich aus dem Unglück herauswickeln.
Lat.: Pedem luto evellere. (Seybold, 434.)
*494 Sich (selbst) ins Unglück stürzen.
Lat.: Chius dominum emit. (Philippi, I, 81.) – Flagellum ipse paras, quo vapules. (Seybold, 185.) – In diem atrum incurrere. (Faselius, 113; Wiegand, 888.) – Nidos formicarum inspirare. (Seybold, 346.)
*495 Sie hat Unglück gehabt.
Von einem Mädchen, das ein Kind geboren hat.
Holl.: Zij heeft een ongelukje gehad. (Harrebomée, II, 136b.)
*496 Ueber anderer Unglück lachen.
Lat.: Ajacis risus. (Seybold, 15.) – Alienis malis ridere. (Faselius, 9.)
*497 Unglück an allen Ecken.
Lat.: Mare malorum. (Philippi, I, 241.)
*498 Unglück über Unglück.
Lat.: Cythnicae calamitates. (Philippi, I, 109.) – Ilias malorum. (Cicero.) (Binder I, 694; II, 1373.)
*499 Wan am Uenlek rip as. (Nordfries.)
Wenn ein Unglück reif ist.
*500 Wer kann für Unglück! – Frischbier2, 3874.
Unglückhaftig.
1 Der kann sich nit vor vnglückhafft schützen, der niemals versucht, was das glück ist. – Lehmann, 833, 73.
2 Niemand ist vnglückhaffter, als der stets glückhafftig ist. – Lehmann, 830, 24.
Unglücklich.
1 Es ist nicht jeder so unglücklich als er meint.
Holl.: Men is zelden zoo ongelukkig, als men zich verbeeldt. (Harrebomée, II, 136b.)
2 Unglücklich im Spiel, glücklich in der Liebe.
Holl.: Ongelukkig in het spel, gelukkig in de liefde. (Harrebomée, II, 287a.)
*3 Machen Sie mich nicht unglücklich, ich bin eine arme Bürgerstochter aus der Zapfengasse. (Hirschberg.)
Ist in Hirschberg eine gewöhnliche Redensart, die gebraucht wird, wenn jemand eine ungehörige Forderung an eine Person richtet. So viel ich vernommen, ist sie daher entstanden, dass einst ein Mann von
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