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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 26 Goht's dem einen wohl, so goht's dem andern wohl. (Luzern.)

27 Lasset vns vbel thun, auff das guts daraus komm. - Petri, III, 8.

28 Mag es noch so übel stehn, von Wuchern und Finanzen, von Schinden und Schaben, von Lügen und Trügen will man nicht gehn. - Opel, 372.

29 Man muss nicht aus übel ärger machen. - Simrock, 10576a.

"Wenn man das Bös woll jagen aus und muss ein Arges folgen draus, so acht man's für das Allerbest, dass man das Bös lass in dem Nest." (Gerlach, 212.)

It.: Non agguingere male a male, danno a danno. - Non mettere legue al fuoce. (Biber.)

30 Mit vielen steht der übel, der allzeit gern keift.

Bei Tunnicius (821): Mit velen steit he ovel, de alle tyt gerne kift. (Dissidet a multis qui gaudet lite superbus.)

31 Nichts ist übel oder gut, wenn man es nicht so nehmen thut. - Eiselein, 608; Simrock, 10577; Braun, I, 4629.

Lat.: Nihil grave accidit, nisi tibi vindicas. (Eiselein, 608.)

32 Niemand nimmt sich selbst was für übel. - Simrock, 10598.

33 Nimm 't nich oewel, sä' de Voss, da harr 'e 'ne Gos bi'n Wickel. (Hildesheim.) - Hoefer, 356; Peik, 116.

"Nimmt nich öäwel, söä' de Voss, do ha'r'ne Gos bi 't Klafittchen." (Schlingmann, 1431.)

34 So übel ist nichts bestellt, dass es allen misfällt. - Eiselein, 608.

Lat.: Tam male nil cusum, quod nullum prosit in usum. (Eiselein, 608.)

35 Thue übel und wähne nichts Besseres. - Simrock, 10528.

36 Uebel beritten will immer voran sein. - Eiselein, 608; Braun, I, 4634.

37 Uebel thun kostet mehr als wohl thun.

Frz.: Plus coute malfaire que bien faire. (Kritzinger, 545a.)

38 Wann es einem vbel gehet, so fliehen die freundt all davon. - Henisch, 1235, 59.

Lat.: Tempora si fuerint nubila, solus eris. (Gaal, 651.)

39 Wann man eim vbel wil, so findt man bald ein vrsach. - Franck, I, 64b; Blum, 390.

Lat.: Occasione dun taxat opus improbitati. (Suringar, CXV.)

40 Wann man eim vbel will, so findt man der hawen bald einn stil. - Franck, I, 87b; Petri, II, 665; Henisch, 1099; Lehmann, 856, 22; Egenolff, 330b; Sailer, 151; Blum, 389; Simrock, 10579; Körte, 6712.

Lat.: Malefacere qui vult, nusquam non causam invenit. (Publ. Syr.) (Philippi, I, 237; Seybold, 294.)

41 Was man übel angefangen, ist selten glücklich ausgegangen.

Lat.: Raro bono peraguntur exitu quae malo sunt inchoata principio. (Seybold, 520.)

42 Was übel hergeht, pflegt mit andern auch übel wieder hinzuwandern.

Lat.: Quod male quaesitum est, pejus abire solet. (Seybold, 508.)

43 Wem es übel geht, von dem denkt man auch übel.

44 Wem man übel will, von dem träumt man auch übel. - Winckler, XIII, 8.

45 Wem's übel geht, den neidet niemand. - Sutor, 569.

Lat.: Miseria invidiam non sentit. (Chaos, 1049; Seybold, 308.)

46 Wem's übel geht, den wählt niemand zum Freunde.

47 Wem's übel geht, der nimmt auch das Lachen übel auf.

Lat.: In calamitoso risus etiam injuria est. (Seybold, 235.)

48 Wem's übel geht, von dem denkt man auch übel.

Lat.: Ad tristem partem strenna est suspicio. (Seybold, 11.)

49 Wems vbel gehet, der zornt bald. - Lehmann, II, 839, 215; Henisch, 1435, 19; Petri, II, 623.

50 Wems vbel geht, bald zornig wirt, ob jhn gleich nur ein strohalm jrrt.

Lat.: Fit cito commotus, cui sors contraria, totus. (Loci comm., 97; Henisch, 1435, 20; Sutor, 58.)

[Spaltenumbruch] 51 Wems vbel geht vnd ist ohn Raht, derselb viel böse Gedancken hat. - Gruter, III, 103; Henisch, 1435, 13; Petri, II, 623; Lehmann, II, 869, 129.

52 Wenn man dir übel will, so bricht man Hader ab vom Zaun. - Pauli, Schimpff, VIIIb; Steiger, 234; Eiselein, 268.

53 Wenn's einem übel geht, geht's dem andern wohl. - Schweiz, II, 213, 47.

54 Wer dir übel will, dem träumt von dir nichts Gutes.

Lat.: Qui contumeliis nocere potest, potest etiam prodesse. (Chaos, 152.)

55 Wer einmal übel that, der that auch niemals gut.

Dän.: Den som aldrig gjorde ilde, gjör aldrig vel. (Prov. dan., 324.)

Lat.: Qui nunquam male nunquam bene.

56 Wer übel denkt, thut Uebles.

It.: Chi mal pensa, mal fa.

57 Wer übel geht, fällt über ein Stroh. - Simrock, 9983.

58 Wer übel redet von einem Abwesenden, mishandelt einen Todten.

Poln.: Ob mawiac nieprzytomnego rownie jak bic umarlego. (Lompa, 26.)

59 Wer übel spricht, ehe er einschläft, wacht verleumdet auf. - Cibot, 166.

60 Wer übel thut, der denke dran, die Zeit vergeht, der Tod kommt 'ran.

Frz.: En mal faisant penses-y bien, le tems se passe et la mort vient. (Kritzinger, 431a.)

61 Wer übel thut und es geht ihm gut, der hat viel Glück im Hut.

Dän.: Hvo altid gjör ilde, og det gaaer ham vel, maae sige af lykken. (Prov. dan., 233.)

62 Wer übel von andern redet, von dem redet man wieder dergleichen.

Lat.: Audit, quod non vult, que pergit dicere, quod vult. (Seybold, 46.)

63 Wer vbel thut, der kömpt nicht an das Liecht. - Büttner, M, 5b.

64 Wo es uns übel ergangen, wollen wir nicht mehr hin. - Eiselein, 646.

Lat.: In quibus locis non admodum felix perit homo, ad eos accedere haud suave est. (Eiselein, 646.)

*65 Aus übel wirs machen. - Eiselein, 645.

"Mir wird von all dem Ding ganz wirs (wirsch)."

*66 Doss mer nich übel wird. - Keller, 171b.

In Ernst und Scherz, wenn man sagen will, dass etwas, was gesagt wird, unangenehm berühre.

*67 Einem übel mitspielen. - Lohrengel, II, 214.

*68 Ich hoasem sihr feir ibel. - Gomolcke, 531.

*69 Se nimt sick nicks öwel. - Dähnert, 334b.

Sie nimmt es mit ihrer Haltung nicht sehr genau.

*70 Uebel beritten auf Schusters Rappen.


Uebelhauser.

* Das ist ein Uebelhauser. - Pestalozzi.

D. i. ein Verschwender.


Uebelleb.

1 Der Vbelleb kauffet dem Wolleb sein hauss ab. - Franck, II, 149b; Petri, II, 110; Eiselein, 608; Simrock, 10585; Körte, 6105; Sutor, 154; Braun, I, 4636.

2 Frau Uebelleb und Herr Sparmund werden reich zu aller Stund'. - Zinkgref, IV, 356.

Lat.: Magnum vectigat persimonia.


Uebelthat.

1 Hüt' dich vor aller Uebelthat, weil alles um dich Augen hat.

Lat.: Nullum puta sine teste locum. - Nullus in his terris est sine teste locus. (Seybold, 392 u. 643.)

2 Hüte dich vor Uebelthaten, Feld und Wald (Wand) kann dich verrathen. - Simrock, 10586.

"Hüt' dich allzeit vor Uebelthat, die Wand Ohren, das Feld Augen hat."

3 Kein vbelthat bleibt vngestrafft. - Franck, I, 151a; Gruter, I, 52; Egenolff, 308b; Eyering, III, 143; Blum, 68.

Die äussere Strafe kann oft ausbleiben, die innere aber nie.

4 Kein vbelthat kan lang verborgen bleiben. - Henisch, 291, 6.

5 Man verzeiht die Uebelthat, wenn sie guten Ausgang hat.

Lat.: Honesta quaedam scelera successus facit. (Seybold, 222.)


[Spaltenumbruch] 26 Goht's dem einen wohl, so goht's dem andern wohl. (Luzern.)

27 Lasset vns vbel thun, auff das guts daraus komm.Petri, III, 8.

28 Mag es noch so übel stehn, von Wuchern und Finanzen, von Schinden und Schaben, von Lügen und Trügen will man nicht gehn.Opel, 372.

29 Man muss nicht aus übel ärger machen.Simrock, 10576a.

„Wenn man das Bös woll jagen aus und muss ein Arges folgen draus, so acht man's für das Allerbest, dass man das Bös lass in dem Nest.“ (Gerlach, 212.)

It.: Non agguingere male a male, danno a danno. – Non mettere legue al fuoce. (Biber.)

30 Mit vielen steht der übel, der allzeit gern keift.

Bei Tunnicius (821): Mit velen steit he ovel, de alle tyt gêrne kift. (Dissidet a multis qui gaudet lite superbus.)

31 Nichts ist übel oder gut, wenn man es nicht so nehmen thut.Eiselein, 608; Simrock, 10577; Braun, I, 4629.

Lat.: Nihil grave accidit, nisi tibi vindicas. (Eiselein, 608.)

32 Niemand nimmt sich selbst was für übel.Simrock, 10598.

33 Nimm 't nich oewel, sä' de Voss, da harr 'e 'ne Gôs bi'n Wickel. (Hildesheim.) – Hoefer, 356; Peik, 116.

„Nimmt nich öäwel, söä' de Voss, do ha'r'ne Gos bi 't Klafittchen.“ (Schlingmann, 1431.)

34 So übel ist nichts bestellt, dass es allen misfällt.Eiselein, 608.

Lat.: Tam male nil cusum, quod nullum prosit in usum. (Eiselein, 608.)

35 Thue übel und wähne nichts Besseres.Simrock, 10528.

36 Uebel beritten will immer voran sein.Eiselein, 608; Braun, I, 4634.

37 Uebel thun kostet mehr als wohl thun.

Frz.: Plus coute malfaire que bien faire. (Kritzinger, 545a.)

38 Wann es einem vbel gehet, so fliehen die freundt all davon.Henisch, 1235, 59.

Lat.: Tempora si fuerint nubila, solus eris. (Gaal, 651.)

39 Wann man eim vbel wil, so findt man bald ein vrsach.Franck, I, 64b; Blum, 390.

Lat.: Occasione dun taxat opus improbitati. (Suringar, CXV.)

40 Wann man eim vbel will, so findt man der hawen bald einn stil.Franck, I, 87b; Petri, II, 665; Henisch, 1099; Lehmann, 856, 22; Egenolff, 330b; Sailer, 151; Blum, 389; Simrock, 10579; Körte, 6712.

Lat.: Malefacere qui vult, nusquam non causam invenit. (Publ. Syr.) (Philippi, I, 237; Seybold, 294.)

41 Was man übel angefangen, ist selten glücklich ausgegangen.

Lat.: Raro bono peraguntur exitu quae malo sunt inchoata principio. (Seybold, 520.)

42 Was übel hergeht, pflegt mit andern auch übel wieder hinzuwandern.

Lat.: Quod male quaesitum est, pejus abire solet. (Seybold, 508.)

43 Wem es übel geht, von dem denkt man auch übel.

44 Wem man übel will, von dem träumt man auch übel.Winckler, XIII, 8.

45 Wem's übel geht, den neidet niemand.Sutor, 569.

Lat.: Miseria invidiam non sentit. (Chaos, 1049; Seybold, 308.)

46 Wem's übel geht, den wählt niemand zum Freunde.

47 Wem's übel geht, der nimmt auch das Lachen übel auf.

Lat.: In calamitoso risus etiam injuria est. (Seybold, 235.)

48 Wem's übel geht, von dem denkt man auch übel.

Lat.: Ad tristem partem strenna est suspicio. (Seybold, 11.)

49 Wems vbel gehet, der zornt bald.Lehmann, II, 839, 215; Henisch, 1435, 19; Petri, II, 623.

50 Wems vbel geht, bald zornig wirt, ob jhn gleich nur ein strohalm jrrt.

Lat.: Fit cito commotus, cui sors contraria, totus. (Loci comm., 97; Henisch, 1435, 20; Sutor, 58.)

[Spaltenumbruch] 51 Wems vbel geht vnd ist ohn Raht, derselb viel böse Gedancken hat.Gruter, III, 103; Henisch, 1435, 13; Petri, II, 623; Lehmann, II, 869, 129.

52 Wenn man dir übel will, so bricht man Hader ab vom Zaun.Pauli, Schimpff, VIIIb; Steiger, 234; Eiselein, 268.

53 Wenn's einem übel geht, geht's dem andern wohl.Schweiz, II, 213, 47.

54 Wer dir übel will, dem träumt von dir nichts Gutes.

Lat.: Qui contumeliis nocere potest, potest etiam prodesse. (Chaos, 152.)

55 Wer einmal übel that, der that auch niemals gut.

Dän.: Den som aldrig gjorde ilde, gjør aldrig vel. (Prov. dan., 324.)

Lat.: Qui nunquam male nunquam bene.

56 Wer übel denkt, thut Uebles.

It.: Chi mal pensa, mal fa.

57 Wer übel geht, fällt über ein Stroh.Simrock, 9983.

58 Wer übel redet von einem Abwesenden, mishandelt einen Todten.

Poln.: Ob mawiać nieprzytomnego równie jak bić umarłego. (Lompa, 26.)

59 Wer übel spricht, ehe er einschläft, wacht verleumdet auf.Cibot, 166.

60 Wer übel thut, der denke dran, die Zeit vergeht, der Tod kommt 'ran.

Frz.: En mal faisant penses-y bien, le tems se passe et la mort vient. (Kritzinger, 431a.)

61 Wer übel thut und es geht ihm gut, der hat viel Glück im Hut.

Dän.: Hvo altid gjør ilde, og det gaaer ham vel, maae sige af lykken. (Prov. dan., 233.)

62 Wer übel von andern redet, von dem redet man wieder dergleichen.

Lat.: Audit, quod non vult, que pergit dicere, quod vult. (Seybold, 46.)

63 Wer vbel thut, der kömpt nicht an das Liecht.Büttner, M, 5b.

64 Wo es uns übel ergangen, wollen wir nicht mehr hin.Eiselein, 646.

Lat.: In quibus locis non admodum felix perit homo, ad eos accedere haud suave est. (Eiselein, 646.)

*65 Aus übel wirs machen.Eiselein, 645.

„Mir wird von all dem Ding ganz wirs (wirsch).“

*66 Doss mer nich übel wird.Keller, 171b.

In Ernst und Scherz, wenn man sagen will, dass etwas, was gesagt wird, unangenehm berühre.

*67 Einem übel mitspielen.Lohrengel, II, 214.

*68 Ich hoasem sihr fîr ibel.Gomolcke, 531.

*69 Se nimt sick nicks öwel.Dähnert, 334b.

Sie nimmt es mit ihrer Haltung nicht sehr genau.

*70 Uebel beritten auf Schusters Rappen.


Uebelhauser.

* Das ist ein Uebelhauser.Pestalozzi.

D. i. ein Verschwender.


Uebelleb.

1 Der Vbelleb kauffet dem Wolleb sein hauss ab.Franck, II, 149b; Petri, II, 110; Eiselein, 608; Simrock, 10585; Körte, 6105; Sutor, 154; Braun, I, 4636.

2 Frau Uebelleb und Herr Sparmund werden reich zu aller Stund'.Zinkgref, IV, 356.

Lat.: Magnum vectigat persimonia.


Uebelthat.

1 Hüt' dich vor aller Uebelthat, weil alles um dich Augen hat.

Lat.: Nullum puta sine teste locum. – Nullus in his terris est sine teste locus. (Seybold, 392 u. 643.)

2 Hüte dich vor Uebelthaten, Feld und Wald (Wand) kann dich verrathen.Simrock, 10586.

„Hüt' dich allzeit vor Uebelthat, die Wand Ohren, das Feld Augen hat.“

3 Kein vbelthat bleibt vngestrafft.Franck, I, 151a; Gruter, I, 52; Egenolff, 308b; Eyering, III, 143; Blum, 68.

Die äussere Strafe kann oft ausbleiben, die innere aber nie.

4 Kein vbelthat kan lang verborgen bleiben.Henisch, 291, 6.

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[[694]/0700] 26 Goht's dem einen wohl, so goht's dem andern wohl. (Luzern.) 27 Lasset vns vbel thun, auff das guts daraus komm. – Petri, III, 8. 28 Mag es noch so übel stehn, von Wuchern und Finanzen, von Schinden und Schaben, von Lügen und Trügen will man nicht gehn. – Opel, 372. 29 Man muss nicht aus übel ärger machen. – Simrock, 10576a. „Wenn man das Bös woll jagen aus und muss ein Arges folgen draus, so acht man's für das Allerbest, dass man das Bös lass in dem Nest.“ (Gerlach, 212.) It.: Non agguingere male a male, danno a danno. – Non mettere legue al fuoce. (Biber.) 30 Mit vielen steht der übel, der allzeit gern keift. Bei Tunnicius (821): Mit velen steit he ovel, de alle tyt gêrne kift. (Dissidet a multis qui gaudet lite superbus.) 31 Nichts ist übel oder gut, wenn man es nicht so nehmen thut. – Eiselein, 608; Simrock, 10577; Braun, I, 4629. Lat.: Nihil grave accidit, nisi tibi vindicas. (Eiselein, 608.) 32 Niemand nimmt sich selbst was für übel. – Simrock, 10598. 33 Nimm 't nich oewel, sä' de Voss, da harr 'e 'ne Gôs bi'n Wickel. (Hildesheim.) – Hoefer, 356; Peik, 116. „Nimmt nich öäwel, söä' de Voss, do ha'r'ne Gos bi 't Klafittchen.“ (Schlingmann, 1431.) 34 So übel ist nichts bestellt, dass es allen misfällt. – Eiselein, 608. Lat.: Tam male nil cusum, quod nullum prosit in usum. (Eiselein, 608.) 35 Thue übel und wähne nichts Besseres. – Simrock, 10528. 36 Uebel beritten will immer voran sein. – Eiselein, 608; Braun, I, 4634. 37 Uebel thun kostet mehr als wohl thun. Frz.: Plus coute malfaire que bien faire. (Kritzinger, 545a.) 38 Wann es einem vbel gehet, so fliehen die freundt all davon. – Henisch, 1235, 59. Lat.: Tempora si fuerint nubila, solus eris. (Gaal, 651.) 39 Wann man eim vbel wil, so findt man bald ein vrsach. – Franck, I, 64b; Blum, 390. Lat.: Occasione dun taxat opus improbitati. (Suringar, CXV.) 40 Wann man eim vbel will, so findt man der hawen bald einn stil. – Franck, I, 87b; Petri, II, 665; Henisch, 1099; Lehmann, 856, 22; Egenolff, 330b; Sailer, 151; Blum, 389; Simrock, 10579; Körte, 6712. Lat.: Malefacere qui vult, nusquam non causam invenit. (Publ. Syr.) (Philippi, I, 237; Seybold, 294.) 41 Was man übel angefangen, ist selten glücklich ausgegangen. Lat.: Raro bono peraguntur exitu quae malo sunt inchoata principio. (Seybold, 520.) 42 Was übel hergeht, pflegt mit andern auch übel wieder hinzuwandern. Lat.: Quod male quaesitum est, pejus abire solet. (Seybold, 508.) 43 Wem es übel geht, von dem denkt man auch übel. 44 Wem man übel will, von dem träumt man auch übel. – Winckler, XIII, 8. 45 Wem's übel geht, den neidet niemand. – Sutor, 569. Lat.: Miseria invidiam non sentit. (Chaos, 1049; Seybold, 308.) 46 Wem's übel geht, den wählt niemand zum Freunde. 47 Wem's übel geht, der nimmt auch das Lachen übel auf. Lat.: In calamitoso risus etiam injuria est. (Seybold, 235.) 48 Wem's übel geht, von dem denkt man auch übel. Lat.: Ad tristem partem strenna est suspicio. (Seybold, 11.) 49 Wems vbel gehet, der zornt bald. – Lehmann, II, 839, 215; Henisch, 1435, 19; Petri, II, 623. 50 Wems vbel geht, bald zornig wirt, ob jhn gleich nur ein strohalm jrrt. Lat.: Fit cito commotus, cui sors contraria, totus. (Loci comm., 97; Henisch, 1435, 20; Sutor, 58.) 51 Wems vbel geht vnd ist ohn Raht, derselb viel böse Gedancken hat. – Gruter, III, 103; Henisch, 1435, 13; Petri, II, 623; Lehmann, II, 869, 129. 52 Wenn man dir übel will, so bricht man Hader ab vom Zaun. – Pauli, Schimpff, VIIIb; Steiger, 234; Eiselein, 268. 53 Wenn's einem übel geht, geht's dem andern wohl. – Schweiz, II, 213, 47. 54 Wer dir übel will, dem träumt von dir nichts Gutes. Lat.: Qui contumeliis nocere potest, potest etiam prodesse. (Chaos, 152.) 55 Wer einmal übel that, der that auch niemals gut. Dän.: Den som aldrig gjorde ilde, gjør aldrig vel. (Prov. dan., 324.) Lat.: Qui nunquam male nunquam bene. 56 Wer übel denkt, thut Uebles. It.: Chi mal pensa, mal fa. 57 Wer übel geht, fällt über ein Stroh. – Simrock, 9983. 58 Wer übel redet von einem Abwesenden, mishandelt einen Todten. Poln.: Ob mawiać nieprzytomnego równie jak bić umarłego. (Lompa, 26.) 59 Wer übel spricht, ehe er einschläft, wacht verleumdet auf. – Cibot, 166. 60 Wer übel thut, der denke dran, die Zeit vergeht, der Tod kommt 'ran. Frz.: En mal faisant penses-y bien, le tems se passe et la mort vient. (Kritzinger, 431a.) 61 Wer übel thut und es geht ihm gut, der hat viel Glück im Hut. Dän.: Hvo altid gjør ilde, og det gaaer ham vel, maae sige af lykken. (Prov. dan., 233.) 62 Wer übel von andern redet, von dem redet man wieder dergleichen. Lat.: Audit, quod non vult, que pergit dicere, quod vult. (Seybold, 46.) 63 Wer vbel thut, der kömpt nicht an das Liecht. – Büttner, M, 5b. 64 Wo es uns übel ergangen, wollen wir nicht mehr hin. – Eiselein, 646. Lat.: In quibus locis non admodum felix perit homo, ad eos accedere haud suave est. (Eiselein, 646.) *65 Aus übel wirs machen. – Eiselein, 645. „Mir wird von all dem Ding ganz wirs (wirsch).“ *66 Doss mer nich übel wird. – Keller, 171b. In Ernst und Scherz, wenn man sagen will, dass etwas, was gesagt wird, unangenehm berühre. *67 Einem übel mitspielen. – Lohrengel, II, 214. *68 Ich hoasem sihr fîr ibel. – Gomolcke, 531. *69 Se nimt sick nicks öwel. – Dähnert, 334b. Sie nimmt es mit ihrer Haltung nicht sehr genau. *70 Uebel beritten auf Schusters Rappen. Uebelhauser. * Das ist ein Uebelhauser. – Pestalozzi. D. i. ein Verschwender. Uebelleb. 1 Der Vbelleb kauffet dem Wolleb sein hauss ab. – Franck, II, 149b; Petri, II, 110; Eiselein, 608; Simrock, 10585; Körte, 6105; Sutor, 154; Braun, I, 4636. 2 Frau Uebelleb und Herr Sparmund werden reich zu aller Stund'. – Zinkgref, IV, 356. Lat.: Magnum vectigat persimonia. Uebelthat. 1 Hüt' dich vor aller Uebelthat, weil alles um dich Augen hat. Lat.: Nullum puta sine teste locum. – Nullus in his terris est sine teste locus. (Seybold, 392 u. 643.) 2 Hüte dich vor Uebelthaten, Feld und Wald (Wand) kann dich verrathen. – Simrock, 10586. „Hüt' dich allzeit vor Uebelthat, die Wand Ohren, das Feld Augen hat.“ 3 Kein vbelthat bleibt vngestrafft. – Franck, I, 151a; Gruter, I, 52; Egenolff, 308b; Eyering, III, 143; Blum, 68. Die äussere Strafe kann oft ausbleiben, die innere aber nie. 4 Kein vbelthat kan lang verborgen bleiben. – Henisch, 291, 6. 5 Man verzeiht die Uebelthat, wenn sie guten Ausgang hat. Lat.: Honesta quaedam scelera successus facit. (Seybold, 222.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [694]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/700>, abgerufen am 21.12.2024.