Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] *31 Er soll auf meinem Thurm nicht läuten. Holl.: Het luidt altijd op mijnen toren. (Harrebomee, II, 341.) *32 Ich habe schon grössere (höhere) Thürme fallen sehen. Holl.: Ik heb wel hooger toren zien vallen. (Harrebomee, II, 341a.) *33 Ik wull, dat du up den marienhofer Thorn fallst, un harrst de Spitze in de Ners. - Kern, 61. Der letztere Theil dieses guten Wunsches muss jetzt schon unerfüllt bleiben, weil der Thurm, der im Mauerwerk 192 Fuss und bis zur Spitze 239 Fuss hoch war, die letztere infolge eines Blitzschlags im Jahre 1820 verloren hat. *34 Man kann einen Thurm auff jhn bawen. - Herberger, Hertzpostille, II, 17. Er ist ein zuverlässiger Mann. *35 Man könnte einen Thurm nicht fester bauen auf den Meersand in Holland. - Fischart. *36 Setz d'n Torm of, laffe de all' di Gass' nach. (Meiningen.) Auf die Frage: Was soll ich aufsetzen? Setze den Thurm auf, so laufen dir alle Gassen nach. *37 Vom Thurme blasen. (Westf.) *38 Wenn er vom Thurm fiele, so würde er unten auf ein Bett zu liegen kommen. Von jemand, der ungewöhnliches Glück hat. Holl.: Al viel hij van den toren, nog zou hij bij zijne vrouw op bed te laad komen. (Harrebomee, II, 340b.) *39 Zu solchem Thurm gehören solche Glocken. - Parömiakon, 381. Thurmbau. * Babylonischer Thurmbau. Thürmer. Wenn der Thürmer Feuer ruft, hat er genug gelöscht. Thurmspitze. * Er sieht die Thurmspitze für einen Zahnstocher an. (S. Oberstübchen 6.) - Frost, 28; Masson, 377. Thurmuhr. 1 Die Thurmuhr fragt die Taschenuhr nicht: Wie spät? 2 Wenn die Thurmuhr geschlagen, so klingen auch die Hausuhren. *3 Er ist wie die Thurmuhr, die geht, wie ihr's gefällt. Thürnagel. * Einem den Thürnagel in die Hand geben. - Körte, 5979f; Braun, I, 4514. Thurnel. Die langsamen Thurney werden gern gut. - Franck, II, 14a. Thürpfoste. *1 Sie ist die Thürpfoste der Gemeinde. Zur Bezeichnung eines schamlosen Weibes. Unter Thürpfoste ist die Kapsel an dem Thürpfosten gemeint, welche eine Bibelstelle enthält, und von jedem Vorübergehenden geküsst wird. Jüd.-deutsch: Die ist Kahels Mesuse. (Tendlau, 370.) *2 Wat achter den Döhrenpos schriewen. (Meurs.) - Firmenich, I, 402, 117. Thürschwelle. 1 Die Thürschwelle ist der höchste Berg. Dän.: Det höyeste bierg at komme over er dörterskelen. (Prov. dan., 71.) 2 Wer über die Thürschwelle ist, hat die Reise halb gethan. Dän.: Den som er kommen först ud af dörren, har gjort en god deel af reysen. (Prov. dan., 323.) *3 In der ersten Thürschwelle stolpern. - Parömiakon, 2837. Thürstossen. Thürstossen und Heimsuchen ist eins wie das andere. - Graf, 497, 79. Jedes Mannes Friede geht, so weit Umfriedung und Traufe reicht. Wer also an die Thür stösst oder einzudringen sucht, hat den Hausfrieden schon gestört. (S. Haus 193 u. 338, Hof 89 und Pfahl 4.) Thyrsosstab. Thyrsosstäbe trägt jeder, doch ist nur ein einziger Bacchus. [Spaltenumbruch] Tiberius. Tiberius Biberius, ein olim nasser Bruder, on' Unterlass beim Zapfen sass, pfui Teufel, stets ein Bruder! In Holland sagt man von einem starken Trinker: Er ist ein Tiberius (hij is Tiberius). Nach Tuimann ist diese Redensart von dem römischen Kaiser Claudius Tiberius Nero entlehnt, dessen Name von den römischen Soldaten in: Caldius Biberius Mero umgewandelt wurde. (Harrebomee, II, 829b.) Tiburtus. 1 Auf Tiburti (14. April) sollen alle Felder grünen. - Landauer Anzeiger, 1870, Nr. 54. 2 Tiburtius kommt mit Ruf und Schall, er bringt den Kukuk und die Nachtigall. - Boebel, 19. 3 Up Tiburtius fängt die Nachtigall an to singen. 4 Wenn Tiburtius schellt (ankommt), grünt das Feld. Tick. * Er hat seinen eigenen Tick. - Frischbier2, 3762. Ticktacken. Ut Ticktacken ward Baurjacken. - Fr. Reuter, Dorchlaucht, S. 157. Aus Hänseleien und Neckereien werden Prügeleien. Im Oberharz: Nach Ticktacken kimmt Pojacken. In dem Sinne: Nach leichtfertiger Freude kommt Leid. Von Mädchen, welche nach leichtfertigem Leben schwanger werden. Teidelks. Teidelks wat, is 'n erlik AUtkam'n. - Stürenburg, 281b; Eichwald, 1973. 1) Noch abgekürzter: teils = zeitlich, von Zeit zu Zeit. Sinn: Bei mässigem Genuss, von Zeit zu Zeit eine Freud', bestehen Kasse und Redlichkeit. Teidsgenog. Teidsgenog is in 't Heff (Hafen) bleven. - Bueren, 1124. Tief. 1 Das geht tief genug, sagte der Freier zu seiner Braut, als er eine Nadel in ihre Nadelbüchse steckte. Holl.: Dat gaat er diep in, zei Joor, en hij stak eene naald in zijn vrijsters naaldenkoker. (Harrebomee, II, 416b.) *2 Er steckt so tief wie ich. Lat.: In eodem haesitas luto. (Terenz.) (Philippi, I, 194.) *3 Es ist (nicht) so tief wie das Meer. Die Chinesen sagen: Das Meer ist ohne Ufer und der Yang-Tse-Kyang ohne Grund. (Reinsberg VI, 102.) *4 Et is nich dep bi em. - Eichwald, 300. *5 So tief, dass kein Hahn mehr nach dir kräht. - Eiselein, 379. *6 So tief in die Erde, als ein Hase in zwei Jahren laufen kann. - Eiselein, 379. Tiefe. 1 Aus der Tiefe rufe ich, schrie der Bauer, als er in die Mistgrube gefallen war. 2 Die Tiefe ist allemal der Höhe gleich bei einem Fall. 3 Die Tiefe thut's nicht, sonst wäre ein Röhrkübel besser als ein Pokal. - Parömiakon, 1065. Alles ist an der Güte gelegen. 4 Durch Tiefen zu fahren, muss der Knecht voran. - Simrock, 10322; Körte, 5982. Wo keine Gefahr ist, geht der Herr voran. Holl.: In die diepe voren moet die cnape voorgaan. Lat.: Per vada profunda servus precedit in unda. (Fallersleben, 433.) 5 Man muss erst die Tiefe des Flusses kennen, ehe man hinein fährt. Aehnlich russisch Altmann VI, 395. 6 Wenn die Tiefe verläuft, versetzt man die Backen. - Winckler, IX, 63. 7 Wer in die Tiefe des Gebirgs steigt, kann leicht einen Tiger fangen, aber es ist schwer, Kunde davon zu geben. Tiefenbacher. * Es sind Tiefenbacher, Gevatter Schneider und Handschuhmacher. - Schiller, Wallenstein's Lager. Tiegel. 1 Der Tiegel schilt die Pfanne, dass sie schwarz. Die Slawen drücken den Gedanken sehr mannichfach aus. Die Kleinrussen sagen: Das Netz spottet über den Sumpf und schleppt sich selbst in denselben. Das Bächlein verlacht den Sumpf und fliesst selbst aus [Spaltenumbruch] *31 Er soll auf meinem Thurm nicht läuten. Holl.: Het luidt altijd op mijnen toren. (Harrebomée, II, 341.) *32 Ich habe schon grössere (höhere) Thürme fallen sehen. Holl.: Ik heb wel hooger toren zien vallen. (Harrebomée, II, 341a.) *33 Ik wull, dat du up den marienhofer Thorn fallst, un harrst de Spitze in de Ners. – Kern, 61. 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*31 Er soll auf meinem Thurm nicht läuten.
Holl.: Het luidt altijd op mijnen toren. (Harrebomée, II, 341.)
*32 Ich habe schon grössere (höhere) Thürme fallen sehen.
Holl.: Ik heb wel hooger toren zien vallen. (Harrebomée, II, 341a.)
*33 Ik wull, dat du up den marienhofer Thorn fallst, un harrst de Spitze in de Ners. – Kern, 61.
Der letztere Theil dieses guten Wunsches muss jetzt schon unerfüllt bleiben, weil der Thurm, der im Mauerwerk 192 Fuss und bis zur Spitze 239 Fuss hoch war, die letztere infolge eines Blitzschlags im Jahre 1820 verloren hat.
*34 Man kann einen Thurm auff jhn bawen. – Herberger, Hertzpostille, II, 17.
Er ist ein zuverlässiger Mann.
*35 Man könnte einen Thurm nicht fester bauen auf den Meersand in Holland. – Fischart.
*36 Setz d'n Torm of, laffe de all' di Gass' nach. (Meiningen.)
Auf die Frage: Was soll ich aufsetzen? Setze den Thurm auf, so laufen dir alle Gassen nach.
*37 Vom Thurme blasen. (Westf.)
*38 Wenn er vom Thurm fiele, so würde er unten auf ein Bett zu liegen kommen.
Von jemand, der ungewöhnliches Glück hat.
Holl.: Al viel hij van den toren, nog zou hij bij zijne vrouw op bed te laad komen. (Harrebomée, II, 340b.)
*39 Zu solchem Thurm gehören solche Glocken. – Parömiakon, 381.
Thurmbau.
* Babylonischer Thurmbau.
Thürmer.
Wenn der Thürmer Feuer ruft, hat er genug gelöscht.
Thurmspitze.
* Er sieht die Thurmspitze für einen Zahnstocher an. (S. Oberstübchen 6.) – Frost, 28; Masson, 377.
Thurmuhr.
1 Die Thurmuhr fragt die Taschenuhr nicht: Wie spät?
2 Wenn die Thurmuhr geschlagen, so klingen auch die Hausuhren.
*3 Er ist wie die Thurmuhr, die geht, wie ihr's gefällt.
Thürnagel.
* Einem den Thürnagel in die Hand geben. – Körte, 5979f; Braun, I, 4514.
Thurnel.
Die langsamen Thurney werden gern gut. – Franck, II, 14a.
Thürpfoste.
*1 Sie ist die Thürpfoste der Gemeinde.
Zur Bezeichnung eines schamlosen Weibes. Unter Thürpfoste ist die Kapsel an dem Thürpfosten gemeint, welche eine Bibelstelle enthält, und von jedem Vorübergehenden geküsst wird.
Jüd.-deutsch: Die ist Kahels Mesuse. (Tendlau, 370.)
*2 Wat achter den Döhrenpos schriewen. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 117.
Thürschwelle.
1 Die Thürschwelle ist der höchste Berg.
Dän.: Det høyeste bierg at komme over er dørterskelen. (Prov. dan., 71.)
2 Wer über die Thürschwelle ist, hat die Reise halb gethan.
Dän.: Den som er kommen først ud af dørren, har gjort en god deel af reysen. (Prov. dan., 323.)
*3 In der ersten Thürschwelle stolpern. – Parömiakon, 2837.
Thürstossen.
Thürstossen und Heimsuchen ist eins wie das andere. – Graf, 497, 79.
Jedes Mannes Friede geht, so weit Umfriedung und Traufe reicht. Wer also an die Thür stösst oder einzudringen sucht, hat den Hausfrieden schon gestört. (S. Haus 193 u. 338, Hof 89 und Pfahl 4.)
Thyrsosstab.
Thyrsosstäbe trägt jeder, doch ist nur ein einziger Bacchus.
Tiberius.
Tiberius Biberius, ein olim nasser Bruder, on' Unterlass beim Zapfen sass, pfui Teufel, stets ein Bruder!
In Holland sagt man von einem starken Trinker: Er ist ein Tiberius (hij is Tiberius). Nach Tuimann ist diese Redensart von dem römischen Kaiser Claudius Tiberius Nero entlehnt, dessen Name von den römischen Soldaten in: Caldius Biberius Mero umgewandelt wurde. (Harrebomée, II, 829b.)
Tiburtus.
1 Auf Tiburti (14. April) sollen alle Felder grünen. – Landauer Anzeiger, 1870, Nr. 54.
2 Tiburtius kommt mit Ruf und Schall, er bringt den Kukuk und die Nachtigall. – Boebel, 19.
3 Up Tiburtius fängt die Nachtigall an to singen.
4 Wenn Tiburtius schellt (ankommt), grünt das Feld.
Tick.
* Er hat seinen eigenen Tick. – Frischbier2, 3762.
Ticktacken.
Ut Ticktacken ward Bûrjacken. – Fr. Reuter, Dorchlaucht, S. 157.
Aus Hänseleien und Neckereien werden Prügeleien. Im Oberharz: Nach Ticktacken kimmt Pojacken. In dem Sinne: Nach leichtfertiger Freude kommt Leid. Von Mädchen, welche nach leichtfertigem Leben schwanger werden.
Tîdelks.
Tîdelks wat, is 'n êrlik Ûtkam'n. – Stürenburg, 281b; Eichwald, 1973.
1) Noch abgekürzter: tîls = zeitlich, von Zeit zu Zeit. Sinn: Bei mässigem Genuss, von Zeit zu Zeit eine Freud', bestehen Kasse und Redlichkeit.
Tîdsgenôg.
Tîdsgenôg is in 't Heff (Hafen) bleven. – Bueren, 1124.
Tief.
1 Das geht tief genug, sagte der Freier zu seiner Braut, als er eine Nadel in ihre Nadelbüchse steckte.
Holl.: Dat gaat er diep in, zei Joor, en hij stak eene naald in zijn vrijsters naaldenkoker. (Harrebomée, II, 416b.)
*2 Er steckt so tief wie ich.
Lat.: In eodem haesitas luto. (Terenz.) (Philippi, I, 194.)
*3 Es ist (nicht) so tief wie das Meer.
Die Chinesen sagen: Das Meer ist ohne Ufer und der Yang-Tse-Kyang ohne Grund. (Reinsberg VI, 102.)
*4 Et is nich dêp bi em. – Eichwald, 300.
*5 So tief, dass kein Hahn mehr nach dir kräht. – Eiselein, 379.
*6 So tief in die Erde, als ein Hase in zwei Jahren laufen kann. – Eiselein, 379.
Tiefe.
1 Aus der Tiefe rufe ich, schrie der Bauer, als er in die Mistgrube gefallen war.
2 Die Tiefe ist allemal der Höhe gleich bei einem Fall.
3 Die Tiefe thut's nicht, sonst wäre ein Röhrkübel besser als ein Pokal. – Parömiakon, 1065.
Alles ist an der Güte gelegen.
4 Durch Tiefen zu fahren, muss der Knecht voran. – Simrock, 10322; Körte, 5982.
Wo keine Gefahr ist, geht der Herr voran.
Holl.: In die diepe voren moet die cnape voorgaan.
Lat.: Per vada profunda servus precedit in unda. (Fallersleben, 433.)
5 Man muss erst die Tiefe des Flusses kennen, ehe man hinein fährt.
Aehnlich russisch Altmann VI, 395.
6 Wenn die Tiefe verläuft, versetzt man die Backen. – Winckler, IX, 63.
7 Wer in die Tiefe des Gebirgs steigt, kann leicht einen Tiger fangen, aber es ist schwer, Kunde davon zu geben.
Tiefenbacher.
* Es sind Tiefenbacher, Gevatter Schneider und Handschuhmacher. – Schiller, Wallenstein's Lager.
Tiegel.
1 Der Tiegel schilt die Pfanne, dass sie schwarz.
Die Slawen drücken den Gedanken sehr mannichfach aus. Die Kleinrussen sagen: Das Netz spottet über den Sumpf und schleppt sich selbst in denselben. Das Bächlein verlacht den Sumpf und fliesst selbst aus
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