Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 32 Wer wider den Strom sucht zu schwimmen, ist närrisch und von Sinnen. Frz.: Qui veut nager contre le flot est enrage et plus que vot. (Kritzinger, 474a.) 33 Wider a Schtrom is nich gut ze schwimmen. (Schles.) - Frommann, III, 414, 533; Simrock, 9985. "Für dem starcken soltu dich krümmen, böss ists, gegen das Wasser schwimmen." (Waldis, II, 89.) 34 Wo ein Strom fliesst, da eilt das Bächlein hin. 35 Zu einem Strome gehören viel Bächlein. Aehnlich russisch Altmann V, 101. *36 Er folgt dem Strom. Wer sich ohne eigene Ueberzeugung der Meinung und Handlungsweise anderer anschliesst, wie ein Schiff, das mit der Strömung treibt. *37 Es geht ihm alles wider den Strom. - Kritzinger, 375b. *38 Mit dem Strome schwimmen. - Dove, 942. Holl.: Hij vaart met den stroom mede. - Hij volgt dem stroom. (Harrebomee, II, 316b.) *39 Strom und Wind gegen sich haben. Lat.: Mala avi vehi. (Binder II, 1755.) *40 Wider den Strom schwimmen (streben). (S. Stachel 15.) - Eiselein, 583; Kloster, VIII, 533; Schulze, 4; Lohrengel, II, 297; Braun, I, 4336; Dove, 442, 468, 519, 800, 810 u. 1161; Herberger, Hertzpostille, I, 820; Mathesy, 20a. "Gegen den Strom der Zeit kann zwar der einzelne nicht schwimmen, aber wer Kraft hat, hält fest, und lässt sich von demselben nicht fortreissen." "Wer gegen den Geist der Zeit arbeitet, schwimmt gegen den Strom und muss nothwendig zuletzt untergehen." "Diejenigen, welche den Strom der öffentlichen Meinung aufhalten wollen, sind so lächerlich als die Frösche, welche über den Sturm im Meere Klage führten." "Es werden viel gesellen innen, dass schwär ist, wider den strom schwimmen." Frz.: Nager contre le fil de l'eau. (Kritzinger, 474a.) - Naviger contre le courant d'une riviere. - Naviger contre le cours de l'eau. (Kritzinger, 182b u. 184a.) Holl.: Hij vaart tegen den stroom op. - Tegen den stroom is het kwaad zwemmen. (Harrebomee, II, 316b.) Lat.: Contra aquam remigare. (Seneca.) (Binder II, 572.) Stroman. Wer immer stroman geht, kommt zuletzt in die Berge. Stromauf. Stromup is quad swemmen. - Eichwald, 1861. Stromdal. Stromdal un vörn Wind is god seil'n. - Eichwald, 1860. Strömling. 1 Die, welche die Strömlinge fangen, essen sie nicht. (Lettland.) 2 Es ist kein Strömling so klein, er hält sich für einen Hering. Strongs. Wenn Strongs (Koth, Dreck) Dreck werd, dann welt he gefahren sin. (Aachen.) Von den gewöhnlichen Anmassungen eines Emporkömmlings und Glückspilzes. Strongskar. Mer ward ihder van en Strongskar (Dreckkarren) öwerfahre, äls van 'ne Wage. (Aachen.) Ebenfalls von den Anmassungen der Aufschösslinge und Herren von gestern. Stront. 1 Hu (wie) mer men de Stront (Dreck) rührt, desto mer stenkt hei. (Kleve.) - Bagel, 55; Firmenich, I, 382, 30. *2 Hi skal fan Stront Waks kaaue. (Amrum.) - Haupt, VIII, 359, 142. Er soll von Dreck Wachs kauen. Strotzen. *1 Er strotzt wie ein Brewscheid. - Herberger, Hertzpostille, Ib 671. Nämlich vor Hochmuth. *2 Er strotzt wie ein hölzern Jäckel, der mit einem starken Nagel ans Gestiel angeklammert ist. - Herberger, Hertzpostille, Ib, 671. Strubelkopf. Hans Strubelkopf ist Igelsart, hält jedermann das Widerpart. - Eiselein, 642. Strudel. 1 Kleine Strudel drehen grosse Schiffe. 2 Wenn ein Strudel nach Schiffen hungert, so ist er noch nicht satt von einem Kahn. [Spaltenumbruch] *3 Durch den Strudel lassen lauffen. (S. Hechel.) - Franck, II, 92a. Strumpf. 1 An den Strümpfen kann man sehen, wo das Bein zerbrochen ist. - Chaos, 930. Holl.: Het is wel van de kous te zien, waar het been gebroken is. (Harrebomee, I, 444a.) Schwed.: Man kan snart see pa strumpan, hwar beenet är sönder. (Grubb, 501.) 2 Besser die Strümpfe zerreissen als das Betttuch. Die Russen: Besser der Strumpf fehlt, als das Bein (Altmann VI, 405.) 3 Besser kein Strumpf als kein Bein. 4 Der Strumpf muss sich nach dem Fusse ziehen. Holl.: De kous moet naar het been wezen. (Harrebomee, I, 444.) 5 Die für andere Strümpfe stricken, müssen selber barfuss gehen. 6 Eigener Strumpf ist besser als fremder Schuh. 7 En linnen Strump un en Strahaut (Strohhut) is den armen Lüen (Leuten) ör Hachmauth. - Schambach, II, 221. 8 Man kommt nicht mit Strümpfen und Schuhen in den Himmel. 9 Man sieht's dem Strumpf an, wenn der Fuss ab ist. - B. Auerbach, Dorfgeschichten, II, 44. Das Aeussere verräth das Innere. 10 Nun spar' ich einen Strumpf, sagte jener, als er ein Bein verloren hatte. "Avar verlor ein Bein; beschauend seinen Rumpf, sprach er den Trost sich ein: Nun spar' ich einen Strumpf." (Witzfunken, IIb, 51.) 11 Seidene Strümpfe wäscht man nicht in Gassenkoth. 12 Strümpf', und Schuh thun's nicht aneinander. - Simrock, 9986a. 13 Strümpff vnd Schuh brechen eher als ein Mantel. - Lehmann, 970, 10. 14 Wer die silbernen Strümpfe hat, findet leicht die goldenen Schuhe. - Altmann V, 118. 15 Wer die Strümpfe mit den Zähnen auszieht, dem fährt Gestank in die Nase. - Eiselein, 233. *16 An demselben Strumpfe stricken. - Altmann VI, 518. *17 Auf blossen Strümpfen gehen. - Sarcerius, 14. Sehr arm sein. *18 Der Strumpf ist gut angesteckt. *19 Er hat die Strümpfe unten im Sack, wie die Felinger. Holl.: Het gaat hem als den kooplieden uit Westfalen, die gewoonlijk de beste koosen onder in den zak hebben. (Harrebomee, II, 456a.) *20 Er hat sich früh auf die Strümpfe gemacht. - Holtei, Eselsfresser, I, 228. Holl.: Hij is vroeg in de kousen. (Harrebomee, II, 444b.) *21 Er hat Strümpfe an, welche die Zigeuner vor vielen Jahren auf dem Miste haben liegen lassen. - Chaos, 525. *22 Er isch (nicht) im Strumpf. (S. Röslich 1.) (Solothurn.) - Schild, 94, 414; Sutermeister, 99. Gut (nicht gut) gelaunt. *23 Er ist guet im Strumpf. - Sutermeister, 99. *24 Er ist nicht (oder: wieder) auf dem Strumpf. Er ist nicht wohl oder: ist wieder munter. In einem Briefe H. Heine's an Jos. Lehmann (Hamburg, 26. Mai 1826) heisst es: "Meine Gesundheit verbessert sich allmählig, und komme ich einmal ganz auf den Strumpf, so dürfen Sie viel Erfreuliches von mir erwarten." (Magazin für die Lit. des Auslandes, 1868, Nr. 3, S. 33.) *25 Er kommt mit dem Strumpfe auf dem Kopfe nach Hause. In verwirrtem Zustande. *26 Es ist ein Doctor Strumpf. (S. Doctor 66.) *27 Es ist mer heut' net reacht im Strumpf. - Michel, 267; Nefflen, 459. Ich bin heute nicht recht aufgelegt, ich fühle mich unwohl, ich weiss nicht recht, was mir fehlt. *28 Es ist mir nicht im Strumpf. (Nürtingen.) Ich denke nicht daran. *29 Etwas auf den Strumpf bringen. "In Breslau ist dies nicht auf den Strumpf zu bringen." (Schles. Provinzialbl., 1867, S. 601.) *30 In Strumpff gesch-- und Wurst gemacht. - Robinson, 818; Simrock, 9986.
[Spaltenumbruch] 32 Wer wider den Strom sucht zu schwimmen, ist närrisch und von Sinnen. Frz.: Qui veut nager contre le flot est enragé et plus que vot. (Kritzinger, 474a.) 33 Wider a Schtrom is nich gut ze schwimmen. (Schles.) – Frommann, III, 414, 533; Simrock, 9985. „Für dem starcken soltu dich krümmen, böss ists, gegen das Wasser schwimmen.“ (Waldis, II, 89.) 34 Wo ein Strom fliesst, da eilt das Bächlein hin. 35 Zu einem Strome gehören viel Bächlein. Aehnlich russisch Altmann V, 101. *36 Er folgt dem Strom. Wer sich ohne eigene Ueberzeugung der Meinung und Handlungsweise anderer anschliesst, wie ein Schiff, das mit der Strömung treibt. *37 Es geht ihm alles wider den Strom. – Kritzinger, 375b. *38 Mit dem Strome schwimmen. – Dove, 942. Holl.: Hij vaart met den stroom mede. – Hij volgt dem stroom. (Harrebomée, II, 316b.) *39 Strom und Wind gegen sich haben. Lat.: Mala avi vehi. (Binder II, 1755.) *40 Wider den Strom schwimmen (streben). (S. Stachel 15.) – Eiselein, 583; Kloster, VIII, 533; Schulze, 4; Lohrengel, II, 297; Braun, I, 4336; Dove, 442, 468, 519, 800, 810 u. 1161; Herberger, Hertzpostille, I, 820; Mathesy, 20a. „Gegen den Strom der Zeit kann zwar der einzelne nicht schwimmen, aber wer Kraft hat, hält fest, und lässt sich von demselben nicht fortreissen.“ „Wer gegen den Geist der Zeit arbeitet, schwimmt gegen den Strom und muss nothwendig zuletzt untergehen.“ „Diejenigen, welche den Strom der öffentlichen Meinung aufhalten wollen, sind so lächerlich als die Frösche, welche über den Sturm im Meere Klage führten.“ „Es werden viel gesellen innen, dass schwär ist, wider den strom schwimmen.“ Frz.: Nager contre le fil de l'eau. (Kritzinger, 474a.) – Naviger contre le courant d'une rivière. – Naviger contre le cours de l'eau. (Kritzinger, 182b u. 184a.) Holl.: Hij vaart tegen den stroom op. – Tegen den stroom is het kwaad zwemmen. (Harrebomée, II, 316b.) Lat.: Contra aquam remigare. (Seneca.) (Binder II, 572.) Stroman. Wer immer stroman geht, kommt zuletzt in die Berge. Stromauf. Stromup is quad swemmen. – Eichwald, 1861. Stromdal. Stromdal un vörn Wind is god seil'n. – Eichwald, 1860. Strömling. 1 Die, welche die Strömlinge fangen, essen sie nicht. (Lettland.) 2 Es ist kein Strömling so klein, er hält sich für einen Hering. Strongs. Wenn Strongs (Koth, Dreck) Dreck werd, dann welt he gefahren sin. (Aachen.) Von den gewöhnlichen Anmassungen eines Emporkömmlings und Glückspilzes. Strongskar. Mer ward ihder van en Strongskar (Dreckkarren) öwerfahre, äls van 'ne Wage. (Aachen.) Ebenfalls von den Anmassungen der Aufschösslinge und Herren von gestern. Stront. 1 Hu (wie) mêr men de Stront (Dreck) rührt, desto mêr stenkt hei. (Kleve.) – Bagel, 55; Firmenich, I, 382, 30. *2 Hi skal fân Stront Wâks kaaue. (Amrum.) – Haupt, VIII, 359, 142. Er soll von Dreck Wachs kauen. Strotzen. *1 Er strotzt wie ein Brewscheid. – Herberger, Hertzpostille, Ib 671. Nämlich vor Hochmuth. *2 Er strotzt wie ein hölzern Jäckel, der mit einem starken Nagel ans Gestiel angeklammert ist. – Herberger, Hertzpostille, Ib, 671. Strubelkopf. Hans Strubelkopf ist Igelsart, hält jedermann das Widerpart. – Eiselein, 642. Strudel. 1 Kleine Strudel drehen grosse Schiffe. 2 Wenn ein Strudel nach Schiffen hungert, so ist er noch nicht satt von einem Kahn. [Spaltenumbruch] *3 Durch den Strudel lassen lauffen. (S. Hechel.) – Franck, II, 92a. Strumpf. 1 An den Strümpfen kann man sehen, wo das Bein zerbrochen ist. – Chaos, 930. Holl.: Het is wel van de kous te zien, waar het been gebroken is. (Harrebomée, I, 444a.) Schwed.: Man kan snart see på strumpan, hwar beenet är sönder. (Grubb, 501.) 2 Besser die Strümpfe zerreissen als das Betttuch. Die Russen: Besser der Strumpf fehlt, als das Bein (Altmann VI, 405.) 3 Besser kein Strumpf als kein Bein. 4 Der Strumpf muss sich nach dem Fusse ziehen. Holl.: De kous moet naar het been wezen. (Harrebomée, I, 444.) 5 Die für andere Strümpfe stricken, müssen selber barfuss gehen. 6 Eigener Strumpf ist besser als fremder Schuh. 7 En linnen Strump un en Strahaut (Strohhut) is den armen Lüen (Leuten) ör Hachmauth. – Schambach, II, 221. 8 Man kommt nicht mit Strümpfen und Schuhen in den Himmel. 9 Man sieht's dem Strumpf an, wenn der Fuss ab ist. – B. Auerbach, Dorfgeschichten, II, 44. Das Aeussere verräth das Innere. 10 Nun spar' ich einen Strumpf, sagte jener, als er ein Bein verloren hatte. „Avar verlor ein Bein; beschauend seinen Rumpf, sprach er den Trost sich ein: Nun spar' ich einen Strumpf.“ (Witzfunken, IIb, 51.) 11 Seidene Strümpfe wäscht man nicht in Gassenkoth. 12 Strümpf', und Schuh thun's nicht aneinander. – Simrock, 9986a. 13 Strümpff vnd Schuh brechen eher als ein Mantel. – Lehmann, 970, 10. 14 Wer die silbernen Strümpfe hat, findet leicht die goldenen Schuhe. – Altmann V, 118. 15 Wer die Strümpfe mit den Zähnen auszieht, dem fährt Gestank in die Nase. – Eiselein, 233. *16 An demselben Strumpfe stricken. – Altmann VI, 518. *17 Auf blossen Strümpfen gehen. – Sarcerius, 14. Sehr arm sein. *18 Der Strumpf ist gut angesteckt. *19 Er hat die Strümpfe unten im Sack, wie die Felinger. Holl.: Het gaat hem als den kooplieden uit Westfalen, die gewoonlijk de beste koosen onder in den zak hebben. (Harrebomée, II, 456a.) *20 Er hat sich früh auf die Strümpfe gemacht. – Holtei, Eselsfresser, I, 228. Holl.: Hij is vroeg in de kousen. (Harrebomée, II, 444b.) *21 Er hat Strümpfe an, welche die Zigeuner vor vielen Jahren auf dem Miste haben liegen lassen. – Chaos, 525. *22 Er isch (nicht) im Strumpf. (S. Röslich 1.) (Solothurn.) – Schild, 94, 414; Sutermeister, 99. Gut (nicht gut) gelaunt. *23 Er ist guet im Strumpf. – Sutermeister, 99. *24 Er ist nicht (oder: wieder) auf dem Strumpf. Er ist nicht wohl oder: ist wieder munter. In einem Briefe H. Heine's an Jos. Lehmann (Hamburg, 26. Mai 1826) heisst es: „Meine Gesundheit verbessert sich allmählig, und komme ich einmal ganz auf den Strumpf, so dürfen Sie viel Erfreuliches von mir erwarten.“ (Magazin für die Lit. des Auslandes, 1868, Nr. 3, S. 33.) *25 Er kommt mit dem Strumpfe auf dem Kopfe nach Hause. In verwirrtem Zustande. *26 Es ist ein Doctor Strumpf. (S. Doctor 66.) *27 Es ist mer heut' net reacht im Strumpf. – Michel, 267; Nefflen, 459. Ich bin heute nicht recht aufgelegt, ich fühle mich unwohl, ich weiss nicht recht, was mir fehlt. *28 Es ist mir nicht im Strumpf. (Nürtingen.) Ich denke nicht daran. *29 Etwas auf den Strumpf bringen. „In Breslau ist dies nicht auf den Strumpf zu bringen.“ (Schles. Provinzialbl., 1867, S. 601.) *30 In Strumpff gesch-- und Wurst gemacht. – Robinson, 818; Simrock, 9986.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0468" n="[462]"/><cb n="923"/> 32 Wer wider den Strom sucht zu schwimmen, ist närrisch und von Sinnen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui veut nager contre le flot est enragé et plus que vot. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 474<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Wider a Schtrom is nich gut ze schwimmen.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, III, 414, 533; Simrock, 9985.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Für dem starcken soltu dich krümmen, böss ists, gegen das Wasser schwimmen.“ (<hi rendition="#i">Waldis, II, 89.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">34 Wo ein Strom fliesst, da eilt das Bächlein hin.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">35 Zu einem Strome gehören viel Bächlein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Aehnlich russisch <hi rendition="#i">Altmann V, 101</hi>.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*36 Er folgt dem Strom.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Wer sich ohne eigene Ueberzeugung der Meinung und Handlungsweise anderer anschliesst, wie ein Schiff, das mit der Strömung treibt.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*37 Es geht ihm alles wider den Strom.</hi> – <hi rendition="#i">Kritzinger, 375<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*38 Mit dem Strome schwimmen.</hi> – <hi rendition="#i">Dove, 942.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij vaart met den stroom mede. – Hij volgt dem stroom. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 316<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*39 Strom und Wind gegen sich haben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Mala avi vehi. (<hi rendition="#i">Binder II, 1755.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*40 Wider den Strom schwimmen (streben).</hi> (S. Stachel 15.) – <hi rendition="#i">Eiselein, 583; Kloster, VIII, 533; Schulze, 4; Lohrengel, II, 297; Braun, I, 4336; Dove, 442, 468, 519, 800, 810 u. 1161; Herberger, Hertzpostille, I, 820; Mathesy, 20<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Gegen den Strom der Zeit kann zwar der einzelne nicht schwimmen, aber wer Kraft hat, hält fest, und lässt sich von demselben nicht fortreissen.“ „Wer gegen den Geist der Zeit arbeitet, schwimmt gegen den Strom und muss nothwendig zuletzt untergehen.“ „Diejenigen, welche den Strom der öffentlichen Meinung aufhalten wollen, sind so lächerlich als die Frösche, welche über den Sturm im Meere Klage führten.“ „Es werden viel gesellen innen, dass schwär ist, wider den strom schwimmen.“</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Nager contre le fil de l'eau. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 474<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>) – Naviger contre le courant d'une rivière. – Naviger contre le cours de l'eau. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 182<hi rendition="#sup">b</hi> u. 184<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij vaart tegen den stroom op. – Tegen den stroom is het kwaad zwemmen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 316<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Contra aquam remigare. (<hi rendition="#i">Seneca.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 572.</hi>)</p><lb/> <p/><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Stroman.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Wer immer stroman geht, kommt zuletzt in die Berge.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Stromauf.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Stromup is quad swemmen.</hi> – <hi rendition="#i">Eichwald, 1861.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Stromdal.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Stromdal un vörn Wind is god seil'n.</hi> – <hi rendition="#i">Eichwald, 1860.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Strömling.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Die, welche die Strömlinge fangen, essen sie nicht.</hi> (<hi rendition="#i">Lettland.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Es ist kein Strömling so klein, er hält sich für einen Hering.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Strongs.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wenn Strongs (Koth, Dreck) Dreck werd, dann welt he gefahren sin.</hi> (<hi rendition="#i">Aachen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Von den gewöhnlichen Anmassungen eines Emporkömmlings und Glückspilzes.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Strongskar.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Mer ward ihder van en Strongskar (Dreckkarren) öwerfahre, äls van 'ne Wage.</hi> (<hi rendition="#i">Aachen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Ebenfalls von den Anmassungen der Aufschösslinge und Herren von gestern.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Stront.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Hu (wie) mêr men de Stront (Dreck) rührt, desto mêr stenkt hei.</hi> (<hi rendition="#i">Kleve.</hi>) – <hi rendition="#i">Bagel, 55; Firmenich, I, 382, 30.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Hi skal fân Stront Wâks kaaue.</hi> (<hi rendition="#i">Amrum.</hi>) – <hi rendition="#i">Haupt, VIII, 359, 142.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er soll von Dreck Wachs kauen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Strotzen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Er strotzt wie ein Brewscheid.</hi> – <hi rendition="#i">Herberger, Hertzpostille, I<hi rendition="#sup">b</hi> 671.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Nämlich vor Hochmuth.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er strotzt wie ein hölzern Jäckel, der mit einem starken Nagel ans Gestiel angeklammert ist.</hi> – <hi rendition="#i">Herberger, Hertzpostille, I<hi rendition="#sup">b</hi>, 671.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Strubelkopf.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Hans Strubelkopf ist Igelsart, hält jedermann das Widerpart.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 642.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Strudel.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Kleine Strudel drehen grosse Schiffe.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wenn ein Strudel nach Schiffen hungert, so ist er noch nicht satt von einem Kahn.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="924"/> *3 Durch den Strudel lassen lauffen.</hi> (S. Hechel.) – <hi rendition="#i">Franck, II, 92<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Strumpf.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 An den Strümpfen kann man sehen, wo das Bein zerbrochen ist.</hi> – <hi rendition="#i">Chaos, 930.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is wel van de kous te zien, waar het been gebroken is. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 444<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Man kan snart see på strumpan, hwar beenet är sönder. (<hi rendition="#i">Grubb, 501.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Besser die Strümpfe zerreissen als das Betttuch.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen: Besser der Strumpf fehlt, als das Bein (<hi rendition="#i">Altmann VI, 405.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Besser kein Strumpf als kein Bein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Der Strumpf muss sich nach dem Fusse ziehen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De kous moet naar het been wezen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 444.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Die für andere Strümpfe stricken, müssen selber barfuss gehen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Eigener Strumpf ist besser als fremder Schuh.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 En linnen Strump un en Strahaut (Strohhut) is den armen Lüen (Leuten) ör Hachmauth.</hi> – <hi rendition="#i">Schambach, II, 221.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Man kommt nicht mit Strümpfen und Schuhen in den Himmel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Man sieht's dem Strumpf an, wenn der Fuss ab ist.</hi> – <hi rendition="#i">B. Auerbach, Dorfgeschichten, II, 44.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Das Aeussere verräth das Innere.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Nun spar' ich einen Strumpf, sagte jener, als er ein Bein verloren hatte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Avar verlor ein Bein; beschauend seinen Rumpf, sprach er den Trost sich ein: Nun spar' ich einen Strumpf.“ (<hi rendition="#i">Witzfunken, II<hi rendition="#sup">b</hi>, 51.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Seidene Strümpfe wäscht man nicht in Gassenkoth.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Strümpf', und Schuh thun's nicht aneinander.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 9986<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Strümpff vnd Schuh brechen eher als ein Mantel.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 970, 10.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Wer die silbernen Strümpfe hat, findet leicht die goldenen Schuhe.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann V, 118.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Wer die Strümpfe mit den Zähnen auszieht, dem fährt Gestank in die Nase.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 233.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 An demselben Strumpfe stricken.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 518.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Auf blossen Strümpfen gehen.</hi> – <hi rendition="#i">Sarcerius, 14.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Sehr arm sein.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*18 Der Strumpf ist gut angesteckt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*19 Er hat die Strümpfe unten im Sack, wie die Felinger.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het gaat hem als den kooplieden uit Westfalen, die gewoonlijk de beste koosen onder in den zak hebben. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 456<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 Er hat sich früh auf die Strümpfe gemacht.</hi> – <hi rendition="#i">Holtei, Eselsfresser, I, 228.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is vroeg in de kousen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 444<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 Er hat Strümpfe an, welche die Zigeuner vor vielen Jahren auf dem Miste haben liegen lassen.</hi> – <hi rendition="#i">Chaos, 525.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 Er isch (nicht) im Strumpf.</hi> (S. Röslich 1.) (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) – <hi rendition="#i">Schild, 94, 414; Sutermeister, 99.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Gut (nicht gut) gelaunt.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*23 Er ist guet im Strumpf.</hi> – <hi rendition="#i">Sutermeister, 99.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*24 Er ist nicht (oder: wieder) auf dem Strumpf.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Er ist nicht wohl oder: ist wieder munter. In einem Briefe <hi rendition="#i">H. Heine's</hi> an Jos. Lehmann (Hamburg, 26. Mai 1826) heisst es: „Meine Gesundheit verbessert sich allmählig, und komme ich einmal ganz auf den Strumpf, so dürfen Sie viel Erfreuliches von mir erwarten.“ (<hi rendition="#i">Magazin für die Lit. des Auslandes, 1868, Nr. 3, S. 33.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*25 Er kommt mit dem Strumpfe auf dem Kopfe nach Hause.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">In verwirrtem Zustande.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*26 Es ist ein Doctor Strumpf.</hi> (S. Doctor 66.)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*27 Es ist mer heut' net reacht im Strumpf.</hi> – <hi rendition="#i">Michel, 267; Nefflen, 459.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ich bin heute nicht recht aufgelegt, ich fühle mich unwohl, ich weiss nicht recht, was mir fehlt.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*28 Es ist mir nicht im Strumpf.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Ich denke nicht daran.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*29 Etwas auf den Strumpf bringen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„In Breslau ist dies nicht auf den Strumpf zu bringen.“ (<hi rendition="#i">Schles. Provinzialbl., 1867, S. 601.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*30 In Strumpff gesch-- und Wurst gemacht.</hi> – <hi rendition="#i">Robinson, 818; Simrock, 9986.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[462]/0468]
32 Wer wider den Strom sucht zu schwimmen, ist närrisch und von Sinnen.
Frz.: Qui veut nager contre le flot est enragé et plus que vot. (Kritzinger, 474a.)
33 Wider a Schtrom is nich gut ze schwimmen. (Schles.) – Frommann, III, 414, 533; Simrock, 9985.
„Für dem starcken soltu dich krümmen, böss ists, gegen das Wasser schwimmen.“ (Waldis, II, 89.)
34 Wo ein Strom fliesst, da eilt das Bächlein hin.
35 Zu einem Strome gehören viel Bächlein.
Aehnlich russisch Altmann V, 101.
*36 Er folgt dem Strom.
Wer sich ohne eigene Ueberzeugung der Meinung und Handlungsweise anderer anschliesst, wie ein Schiff, das mit der Strömung treibt.
*37 Es geht ihm alles wider den Strom. – Kritzinger, 375b.
*38 Mit dem Strome schwimmen. – Dove, 942.
Holl.: Hij vaart met den stroom mede. – Hij volgt dem stroom. (Harrebomée, II, 316b.)
*39 Strom und Wind gegen sich haben.
Lat.: Mala avi vehi. (Binder II, 1755.)
*40 Wider den Strom schwimmen (streben). (S. Stachel 15.) – Eiselein, 583; Kloster, VIII, 533; Schulze, 4; Lohrengel, II, 297; Braun, I, 4336; Dove, 442, 468, 519, 800, 810 u. 1161; Herberger, Hertzpostille, I, 820; Mathesy, 20a.
„Gegen den Strom der Zeit kann zwar der einzelne nicht schwimmen, aber wer Kraft hat, hält fest, und lässt sich von demselben nicht fortreissen.“ „Wer gegen den Geist der Zeit arbeitet, schwimmt gegen den Strom und muss nothwendig zuletzt untergehen.“ „Diejenigen, welche den Strom der öffentlichen Meinung aufhalten wollen, sind so lächerlich als die Frösche, welche über den Sturm im Meere Klage führten.“ „Es werden viel gesellen innen, dass schwär ist, wider den strom schwimmen.“
Frz.: Nager contre le fil de l'eau. (Kritzinger, 474a.) – Naviger contre le courant d'une rivière. – Naviger contre le cours de l'eau. (Kritzinger, 182b u. 184a.)
Holl.: Hij vaart tegen den stroom op. – Tegen den stroom is het kwaad zwemmen. (Harrebomée, II, 316b.)
Lat.: Contra aquam remigare. (Seneca.) (Binder II, 572.)
Stroman.
Wer immer stroman geht, kommt zuletzt in die Berge.
Stromauf.
Stromup is quad swemmen. – Eichwald, 1861.
Stromdal.
Stromdal un vörn Wind is god seil'n. – Eichwald, 1860.
Strömling.
1 Die, welche die Strömlinge fangen, essen sie nicht. (Lettland.)
2 Es ist kein Strömling so klein, er hält sich für einen Hering.
Strongs.
Wenn Strongs (Koth, Dreck) Dreck werd, dann welt he gefahren sin. (Aachen.)
Von den gewöhnlichen Anmassungen eines Emporkömmlings und Glückspilzes.
Strongskar.
Mer ward ihder van en Strongskar (Dreckkarren) öwerfahre, äls van 'ne Wage. (Aachen.)
Ebenfalls von den Anmassungen der Aufschösslinge und Herren von gestern.
Stront.
1 Hu (wie) mêr men de Stront (Dreck) rührt, desto mêr stenkt hei. (Kleve.) – Bagel, 55; Firmenich, I, 382, 30.
*2 Hi skal fân Stront Wâks kaaue. (Amrum.) – Haupt, VIII, 359, 142.
Er soll von Dreck Wachs kauen.
Strotzen.
*1 Er strotzt wie ein Brewscheid. – Herberger, Hertzpostille, Ib 671.
Nämlich vor Hochmuth.
*2 Er strotzt wie ein hölzern Jäckel, der mit einem starken Nagel ans Gestiel angeklammert ist. – Herberger, Hertzpostille, Ib, 671.
Strubelkopf.
Hans Strubelkopf ist Igelsart, hält jedermann das Widerpart. – Eiselein, 642.
Strudel.
1 Kleine Strudel drehen grosse Schiffe.
2 Wenn ein Strudel nach Schiffen hungert, so ist er noch nicht satt von einem Kahn.
*3 Durch den Strudel lassen lauffen. (S. Hechel.) – Franck, II, 92a.
Strumpf.
1 An den Strümpfen kann man sehen, wo das Bein zerbrochen ist. – Chaos, 930.
Holl.: Het is wel van de kous te zien, waar het been gebroken is. (Harrebomée, I, 444a.)
Schwed.: Man kan snart see på strumpan, hwar beenet är sönder. (Grubb, 501.)
2 Besser die Strümpfe zerreissen als das Betttuch.
Die Russen: Besser der Strumpf fehlt, als das Bein (Altmann VI, 405.)
3 Besser kein Strumpf als kein Bein.
4 Der Strumpf muss sich nach dem Fusse ziehen.
Holl.: De kous moet naar het been wezen. (Harrebomée, I, 444.)
5 Die für andere Strümpfe stricken, müssen selber barfuss gehen.
6 Eigener Strumpf ist besser als fremder Schuh.
7 En linnen Strump un en Strahaut (Strohhut) is den armen Lüen (Leuten) ör Hachmauth. – Schambach, II, 221.
8 Man kommt nicht mit Strümpfen und Schuhen in den Himmel.
9 Man sieht's dem Strumpf an, wenn der Fuss ab ist. – B. Auerbach, Dorfgeschichten, II, 44.
Das Aeussere verräth das Innere.
10 Nun spar' ich einen Strumpf, sagte jener, als er ein Bein verloren hatte.
„Avar verlor ein Bein; beschauend seinen Rumpf, sprach er den Trost sich ein: Nun spar' ich einen Strumpf.“ (Witzfunken, IIb, 51.)
11 Seidene Strümpfe wäscht man nicht in Gassenkoth.
12 Strümpf', und Schuh thun's nicht aneinander. – Simrock, 9986a.
13 Strümpff vnd Schuh brechen eher als ein Mantel. – Lehmann, 970, 10.
14 Wer die silbernen Strümpfe hat, findet leicht die goldenen Schuhe. – Altmann V, 118.
15 Wer die Strümpfe mit den Zähnen auszieht, dem fährt Gestank in die Nase. – Eiselein, 233.
*16 An demselben Strumpfe stricken. – Altmann VI, 518.
*17 Auf blossen Strümpfen gehen. – Sarcerius, 14.
Sehr arm sein.
*18 Der Strumpf ist gut angesteckt.
*19 Er hat die Strümpfe unten im Sack, wie die Felinger.
Holl.: Het gaat hem als den kooplieden uit Westfalen, die gewoonlijk de beste koosen onder in den zak hebben. (Harrebomée, II, 456a.)
*20 Er hat sich früh auf die Strümpfe gemacht. – Holtei, Eselsfresser, I, 228.
Holl.: Hij is vroeg in de kousen. (Harrebomée, II, 444b.)
*21 Er hat Strümpfe an, welche die Zigeuner vor vielen Jahren auf dem Miste haben liegen lassen. – Chaos, 525.
*22 Er isch (nicht) im Strumpf. (S. Röslich 1.) (Solothurn.) – Schild, 94, 414; Sutermeister, 99.
Gut (nicht gut) gelaunt.
*23 Er ist guet im Strumpf. – Sutermeister, 99.
*24 Er ist nicht (oder: wieder) auf dem Strumpf.
Er ist nicht wohl oder: ist wieder munter. In einem Briefe H. Heine's an Jos. Lehmann (Hamburg, 26. Mai 1826) heisst es: „Meine Gesundheit verbessert sich allmählig, und komme ich einmal ganz auf den Strumpf, so dürfen Sie viel Erfreuliches von mir erwarten.“ (Magazin für die Lit. des Auslandes, 1868, Nr. 3, S. 33.)
*25 Er kommt mit dem Strumpfe auf dem Kopfe nach Hause.
In verwirrtem Zustande.
*26 Es ist ein Doctor Strumpf. (S. Doctor 66.)
*27 Es ist mer heut' net reacht im Strumpf. – Michel, 267; Nefflen, 459.
Ich bin heute nicht recht aufgelegt, ich fühle mich unwohl, ich weiss nicht recht, was mir fehlt.
*28 Es ist mir nicht im Strumpf. (Nürtingen.)
Ich denke nicht daran.
*29 Etwas auf den Strumpf bringen.
„In Breslau ist dies nicht auf den Strumpf zu bringen.“ (Schles. Provinzialbl., 1867, S. 601.)
*30 In Strumpff gesch-- und Wurst gemacht. – Robinson, 818; Simrock, 9986.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:39:19Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:39:19Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |