Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 24 Wenn der Starke fällt, wanken auch die Schwachen. - Kormann, III, 92. Lat.: Post devictam Carthaginem neminem vinci pudnit. (Florus, II, 7.) 25 Wenn ein starcker kompt, der verjagt den kleinen. - Petri, II, 953. 26 Zwei Starke vertragen sich nicht auf Einer Bank. Schwed.: Twa stora rymas intet wäg pa en way. *27 Den starcken schlagen. - Franck, II, 20a. Stärken. Das stärkt das Gedächtniss und bringt den verlorenen Verstand wieder. - Klix, 84. Stärkerer. 1 Dem Stärkern weich', halt dich an deinesgleich'. - Körte, 5699; Lehmann, II, 60, 62. Frz.: Contre le pot de fer se prise le pot de terre. - Contre un plus paissant que soi, on ne dispute pas sante perte. (Cahier, 544.) - Le brouillard ne peut se dissiper avec un eventail. (Masson, 321.) It.: Chi piscia contro il vento, si bagna i calzoni. (Cahier, 3059.) Schwed.: Wijk den större. (Grubb, 850.) 2 Der stärcker thut vnrecht mit gewalt, der schwache muss leiden vnnd darzu dancken. - Lehmann, 305, 15. 3 Der Stärkere hat allenthalben Recht, der Schwächere ist ein geplagter Knecht. - Gaal, 1452. It.: Chi divide la pera bou l' erso n' ha sempre men che parte. (Gaal, 259.) - Il pui forte fa legge. - In competenza del piu forte si perde. - Ragione e deletto in contro al forte. 4 Der Stärkere verjagt den Schwächern. 5 Man kann mit dem Stärkern wol ringen, man wird ihn aber nicht (oder: selten) bezwingen. Die Osmanen sagen: Mit einem Stärkern binde nicht an. (Schlechta, 262.) Holl.: Het is kwaad met sterker worstelen; want men geraakt lijtiliek onder, en kwalijk weer boven. (Harrebomee, II, 306b.) 6 Mit stärkern ist bös streiten. Auch die Türken: Kämpfe nicht mit Stärkern als du bist. (Cahier, 2626.) Böhm.: Se silnym nechod' v zapas a s bohatym pred soud. (Rybicka, 1281.) It.: Cozzar col piu forte e da balordo. - Duro e gjostrar con chi ha piu forla. Schwed.: Ondt träta med den wäldiga. (Grubb, 850.) 7 Wenn der Stärkere theilt, so kann man leicht errathen, welchen Theil der Schwächere erhalten wird. - Kormann, VIII, 84. 8 Wer sich mit einem Stärkern neckt, wird von ihm in den Sack gesteckt. Holl.: Die zich met zijn' sterker vergezelt, wordt van hem in den zak gestoken. (Harrebomee, II, 305a.) *9 Er war der Stärkere, er hat die Schläge heimgetragen. *10 Es ist ein Stärkerer über ihn kommen. Lat.: Fortis in alium fortiorem indicit. (Frob., 304; Philippi, I, 160.) Stärkster. 1 Auch den Stärksten kann man treiben, dass er muss liegen bleiben. 2 Auch der Stärkste findet seinen Meister. Frz.: N'est dogue, faut-il d'Angleterre qu'un plus fort ne mette a terre. 3 Der Starkeste hat allezeit Glück vnd Recht, der schwechest ist ein geplagter Knecht. - Petri, II, 107. 4 Der Stärkst ist Moischter. (Ulm.) Lat.: Majora potiora. (Binder II, 1750; Lehmann, 2, 6.) 5 Der Stärkste behelt den Platz. - Petri, II, 107. 6 Der Stärkste bricht die Beine zuerst. (Wend. Lausitz.) 7 Der Stärkste ist auch der Gerechteste. Frz.: Ce qui est le plus fort, est le plus juste. (Kornmann, III, 151.) 8 Der Stärkste schiebt den Schwächsten in den Sack. - Braun, I, 4254. Dän.: De blaa henge de graa, saa maa de bukke som mindst formaa. (Prov. dan., 72.) Frz.: Le plus fort chasse le plus faible. ( Cahier, 742.) Holl.: De sterkste stopt den zwakke in den zak. (Harrebomee, II, 305a.) Schwed.: Den mer kan, han sticker den andra i säcken. (Törning, 114.) - Han mäste wika som mindre förmar. (Grubb, 293.) [Spaltenumbruch] 9 Der Stärkste zieht dem Schwächern den Harnisch aus. In der Herzegowina sagt man ähnlich: Der Aeltere (Vorgesetzte) kann stets den Jüngern beschuldigen. (Hausfreund, XVI, 519, 73.) Frz.: C'est le qot ele fer contre le pot de terre. - La raison du plus fort, (est) toujours la meilleurs. (Venedey, 131; Bohn I, 31.) It.: Le piau forte hea sempre ragione. (Bohn I, 103.) 10 Der sterckist hat recht. - Franck, I, 140b; Gruter, I, 17; Egenolff, 375b; Latendorf II, 7; Eiselein, 577; Simrock, 9825; Körte, 5676; Graf, 467, 570; Braun, I, 4253. "Der sterkst hat allenthalben recht, der schwachst ist ein geplagter Knecht." (Froschm., S. 5, Vb.) (S. Gott 656 und Recht 315.) Frz.: Force passe droit. (Leroux, II, 224.) 11 Der sterckst behelt stets recht vnd fried. - Eyering, I, 550. 12 Die Stärksten werden am meisten zerschlagen. - Chaos, 491. 13 Man helfe dem Stärksten, dem Schwächsten wird doch bange genug. - Körte, 5703. Von Wetteifernden. Starnixel. * Einem ein Starnixel geben. In Berlin, einen Schlag an den Kopf. (Trachsel, 55.) Starost, s. Schulze. Starr. Nicht zu starr und nicht zu zart, so ist deutscher Schlag und Art. - Simrock, 1551. Stärten. * Stärtten gohn. (Meurs.) - Firmenich, I, 402, 108. Stassfurt. Der Rath zu Stassfurt hat mehr zu heben als der Rath zu Hamburg. - Hesekiel, 24. Stastoffel. * Met Stastoffel danssen müten. (Göttingen.) Von Mädchen, die auf dem Tanzplatz ohne Tänzer bleiben. (S. Wandhans und Winkelvos.) Stät. 1 Nur stät, es treibt uns ja niemand. - Simrock, 10459. 2 Schön stat (langsam), dass mir das Ross nicht scheu wird. - Breslauer Zeitung, 1870, Nr. 414. Sagt der Baier. 3 Steht vnd still ist mein will. - Gruter, III, 83. Stater. Der Stater (kleine Münze) in der leeren Büchse klappert laut. - Tendlau, 109. Statisch. *1 Er ist stätisch wie ein Pferd. (Ostpreuss.) Sehr eigensinnig, starrköpfig. Statt. 1 Die best stat, der vorgaht. - Franck, II, 171a; Petri, II, 124; Henisch, 326, 57. 2 Die Statt macht den Dieb. 3 Es ist kein Statt noch Orth so gering, Freundt da haben ist ein nützlich ding. - Henisch, 1234, 28. 4 Es ist kein Stett ohn ein zeugen. - Petri, II, 270; Gruter, I, 35; Egenolff, 380b; Eyering, II, 541; Lehmann, II, 570, 107; Körte, 5705. 5 Je hoher Statt, je grösser ansehn das Laster hat. - Petri, II, 393. 6 Jede Stätte des Gerichts ist des Kaisers reichstes Kleid. - Graf, 29, 29. Das Recht wird überall in seinem Namen verwaltet, und Gerechtigkeit zu üben ist der schönste Beruf. Mhd.: Ein iglich stat dez gerichts in dez keisers richstes kleit. (Endemann, I, 6, 7.) 7 Statt vnnd stund thun den dieb stehlen (machen). (S. Gelegenheit 14.) - Tappius, 109a; Petri, II, 541; Henisch, 695, 8; Simrock, 9826; Körte, 5704. Holl.: Stede ende stonde doet den dief stelen. (Tunn., 23, 6.) It.: La commadita fa l' huomo lastro. Lat.: Hora locus faciunt quod fures non sua tollunt. (Fallersleben, 614.) 8 Trau keiner untergrabenen Stätte und keinem Hunde an der Kette. - Parömiakon, 362. *9 Es gehet von statten wie Pech von den Händen. - Lehmann, 803, 5.
[Spaltenumbruch] 24 Wenn der Starke fällt, wanken auch die Schwachen. – Kormann, III, 92. Lat.: Post devictam Carthaginem neminem vinci pudnit. (Florus, II, 7.) 25 Wenn ein starcker kompt, der verjagt den kleinen. – Petri, II, 953. 26 Zwei Starke vertragen sich nicht auf Einer Bank. Schwed.: Twå stora rymas intet wäg på en way. *27 Den starcken schlagen. – Franck, II, 20a. Stärken. Das stärkt das Gedächtniss und bringt den verlorenen Verstand wieder. – Klix, 84. Stärkerer. 1 Dem Stärkern weich', halt dich an deinesgleich'. – Körte, 5699; Lehmann, II, 60, 62. Frz.: Contre le pot de fer se prise le pot de terre. – Contre un plus paissant que soi, on ne dispute pas sante perte. (Cahier, 544.) – Le brouillard ne peut se dissiper avec un éventail. (Masson, 321.) It.: Chi piscia contro il vento, si bagna i calzoni. (Cahier, 3059.) Schwed.: Wijk den större. 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24 Wenn der Starke fällt, wanken auch die Schwachen. – Kormann, III, 92.
Lat.: Post devictam Carthaginem neminem vinci pudnit. (Florus, II, 7.)
25 Wenn ein starcker kompt, der verjagt den kleinen. – Petri, II, 953.
26 Zwei Starke vertragen sich nicht auf Einer Bank.
Schwed.: Twå stora rymas intet wäg på en way.
*27 Den starcken schlagen. – Franck, II, 20a.
Stärken.
Das stärkt das Gedächtniss und bringt den verlorenen Verstand wieder. – Klix, 84.
Stärkerer.
1 Dem Stärkern weich', halt dich an deinesgleich'. – Körte, 5699; Lehmann, II, 60, 62.
Frz.: Contre le pot de fer se prise le pot de terre. – Contre un plus paissant que soi, on ne dispute pas sante perte. (Cahier, 544.) – Le brouillard ne peut se dissiper avec un éventail. (Masson, 321.)
It.: Chi piscia contro il vento, si bagna i calzoni. (Cahier, 3059.)
Schwed.: Wijk den större. (Grubb, 850.)
2 Der stärcker thut vnrecht mit gewalt, der schwache muss leiden vnnd darzu dancken. – Lehmann, 305, 15.
3 Der Stärkere hat allenthalben Recht, der Schwächere ist ein geplagter Knecht. – Gaal, 1452.
It.: Chi divide la pera bou l' erso n' ha sempre men che parte. (Gaal, 259.) – Il pui forte fa legge. – In competenza del più forte si perde. – Ragione è deletto in contro al forte.
4 Der Stärkere verjagt den Schwächern.
5 Man kann mit dem Stärkern wol ringen, man wird ihn aber nicht (oder: selten) bezwingen.
Die Osmanen sagen: Mit einem Stärkern binde nicht an. (Schlechta, 262.)
Holl.: Het is kwaad met sterker worstelen; want men geraakt lijtiliek onder, en kwalijk weêr boven. (Harrebomée, II, 306b.)
6 Mit stärkern ist bös streiten.
Auch die Türken: Kämpfe nicht mit Stärkern als du bist. (Cahier, 2626.)
Böhm.: Se silným nechod' v zápas a s bohatým před soud. (Rybicka, 1281.)
It.: Cozzar col più forte e da balordo. – Duro è gjostrar con chi ha più forla.
Schwed.: Ondt träta med den wäldiga. (Grubb, 850.)
7 Wenn der Stärkere theilt, so kann man leicht errathen, welchen Theil der Schwächere erhalten wird. – Kormann, VIII, 84.
8 Wer sich mit einem Stärkern neckt, wird von ihm in den Sack gesteckt.
Holl.: Die zich met zijn' sterker vergezelt, wordt van hem in den zak gestoken. (Harrebomée, II, 305a.)
*9 Er war der Stärkere, er hat die Schläge heimgetragen.
*10 Es ist ein Stärkerer über ihn kommen.
Lat.: Fortis in alium fortiorem indicit. (Frob., 304; Philippi, I, 160.)
Stärkster.
1 Auch den Stärksten kann man treiben, dass er muss liegen bleiben.
2 Auch der Stärkste findet seinen Meister.
Frz.: N'est dogue, fût-il d'Angleterre qu'un plus fort ne mette a terre.
3 Der Starkeste hat allezeit Glück vnd Recht, der schwechest ist ein geplagter Knecht. – Petri, II, 107.
4 Der Stärkst ist Moischter. (Ulm.)
Lat.: Majora potiora. (Binder II, 1750; Lehmann, 2, 6.)
5 Der Stärkste behelt den Platz. – Petri, II, 107.
6 Der Stärkste bricht die Beine zuerst. (Wend. Lausitz.)
7 Der Stärkste ist auch der Gerechteste.
Frz.: Ce qui est le plus fort, est le plus juste. (Kornmann, III, 151.)
8 Der Stärkste schiebt den Schwächsten in den Sack. – Braun, I, 4254.
Dän.: De blaa henge de graa, saa maa de bukke som mindst formaa. (Prov. dan., 72.)
Frz.: Le plus fort chasse le plus faible. ( Cahier, 742.)
Holl.: De sterkste stopt den zwakke in den zak. (Harrebomée, II, 305a.)
Schwed.: Den mer kan, han sticker den andra i säcken. (Törning, 114.) – Han mäste wika som mindre förmår. (Grubb, 293.)
9 Der Stärkste zieht dem Schwächern den Harnisch aus.
In der Herzegowina sagt man ähnlich: Der Aeltere (Vorgesetzte) kann stets den Jüngern beschuldigen. (Hausfreund, XVI, 519, 73.)
Frz.: C'est le qôt ele fer contre le pôt de terre. – La raison du plus fort, (est) toujours la meilleurs. (Venedey, 131; Bohn I, 31.)
It.: Le piû forte hea sempre ragione. (Bohn I, 103.)
10 Der sterckist hat recht. – Franck, I, 140b; Gruter, I, 17; Egenolff, 375b; Latendorf II, 7; Eiselein, 577; Simrock, 9825; Körte, 5676; Graf, 467, 570; Braun, I, 4253.
„Der sterkst hat allenthalben recht, der schwachst ist ein geplagter Knecht.“ (Froschm., S. 5, Vb.) (S. Gott 656 und Recht 315.)
Frz.: Force passe droit. (Leroux, II, 224.)
11 Der sterckst behelt stets recht vnd fried. – Eyering, I, 550.
12 Die Stärksten werden am meisten zerschlagen. – Chaos, 491.
13 Man helfe dem Stärksten, dem Schwächsten wird doch bange genug. – Körte, 5703.
Von Wetteifernden.
Starnixel.
* Einem ein Starnixel geben.
In Berlin, einen Schlag an den Kopf. (Trachsel, 55.)
Starost, s. Schulze.
Starr.
Nicht zu starr und nicht zu zart, so ist deutscher Schlag und Art. – Simrock, 1551.
Stärten.
* Stärtten gohn. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 108.
Stassfurt.
Der Rath zu Stassfurt hat mehr zu heben als der Rath zu Hamburg. – Hesekiel, 24.
Stastoffel.
* Met Stastoffel danssen müten. (Göttingen.)
Von Mädchen, die auf dem Tanzplatz ohne Tänzer bleiben. (S. Wandhans und Winkelvos.)
Stät.
1 Nur stät, es treibt uns ja niemand. – Simrock, 10459.
2 Schön stat (langsam), dass mir das Ross nicht scheu wird. – Breslauer Zeitung, 1870, Nr. 414.
Sagt der Baier.
3 Steht vnd still ist mein will. – Gruter, III, 83.
Stater.
Der Stater (kleine Münze) in der leeren Büchse klappert laut. – Tendlau, 109.
Statisch.
*1 Er ist stätisch wie ein Pferd. (Ostpreuss.)
Sehr eigensinnig, starrköpfig.
Statt.
1 Die best stat, der vorgaht. – Franck, II, 171a; Petri, II, 124; Henisch, 326, 57.
2 Die Statt macht den Dieb.
3 Es ist kein Statt noch Orth so gering, Freundt da haben ist ein nützlich ding. – Henisch, 1234, 28.
4 Es ist kein Stett ohn ein zeugen. – Petri, II, 270; Gruter, I, 35; Egenolff, 380b; Eyering, II, 541; Lehmann, II, 570, 107; Körte, 5705.
5 Je hoher Statt, je grösser ansehn das Laster hat. – Petri, II, 393.
6 Jede Stätte des Gerichts ist des Kaisers reichstes Kleid. – Graf, 29, 29.
Das Recht wird überall in seinem Namen verwaltet, und Gerechtigkeit zu üben ist der schönste Beruf.
Mhd.: Ein iglich stat dez gerichts in dez keisers richstes kleit. (Endemann, I, 6, 7.)
7 Statt vnnd stund thun den dieb stehlen (machen). (S. Gelegenheit 14.) – Tappius, 109a; Petri, II, 541; Henisch, 695, 8; Simrock, 9826; Körte, 5704.
Holl.: Stede ende stonde doet den dief stelen. (Tunn., 23, 6.)
It.: La commadità fa l' huomo lastro.
Lat.: Hora locus faciunt quod fures non sua tollunt. (Fallersleben, 614.)
8 Trau keiner untergrabenen Stätte und keinem Hunde an der Kette. – Parömiakon, 362.
*9 Es gehet von statten wie Pech von den Händen. – Lehmann, 803, 5.
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Zitationshilfe: | Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [391]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/397>, abgerufen am 22.02.2025. |