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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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Schweinschwarte.

* Wenn man ihn gleich mit Schweinschwarte schmert, so wird er doch nicht fett. - Gomolcke, 109.


Schweinsfeder.

Schweinsfedern de stovet nig. - Eichwald, 1884; Richey, 302; Schütze, IV, 236; Körte, 5495.

Das hat nichts zu bedeuten, nichts auf sich.


Schweinshaar.

* Das ist ein Schweinshaar.

Zur Bezeichnung eines harten, geizigen Menschen.

Jüd.-deutsch: Das is e Chasser-Hoor. (Tendlau, 270.)


Schweinshaut.

* Er kann sich in e Schweinshaut (Chasserhaut) einwickeln, guckt der Jid heraus. - Tendlau, 533.


Schweinskeule.

* He lüdet mit de Sweinskeule. (Holst.) - Schütze, II, 364.

Ist sehr grob. (S. Plumpkeule.)


Schweinskopf.

1 Das Beste am Schweinskopf ist die Sau. - Eiselein, 540; Simrock, 9740.

2 Wer Schweinsköpfe haben will, muss Hundeköpfe dran wenden. - Kobell, Wildanger, S. 148.

3 Wer Sweineköppe hebben will, mot'r Hunneköppe ansetten, segt de Föster. (Hildesheim.) - Hoefer, 932; Peik, 95.

Als der General Goltz zu einem Angriff die Nacht abwarten wollte, um die Leute zu sparen, erwiderte der Grosse Kurfürst: "Wer den Schweinskopf essen will, darf die Köpfe der Hunde nicht schonen." (Vgl. Aus Brandenburgs grosser Zeit in den Grenzboten, 1864, Nr. 49, S. 371.)


Schweinsmutter.

* Sie ist eine rechte Schweinsmutter. - Kritzinger, 697b.

Schelt- oder spottweise eine dicke oder vielfrässige Frau.


Schweinsohr.

Aus einem Schweinsohr lässt sich kein seidener Beutel machen.

"Was nützen die allerschönsten Thaten, wenn bald .... mit der Stirn durch die Wand rennt, ...sich aus einem Schweinsohr durchaus will 'ne Sammetkappe schneidern, einen Regenwurm als Schnürband (s. Practica 1-3) brauchen will an Schuh' und Kleidern." (Teut, von Hamerling, Hamburg 1872.)

Engl.: You cannot make a silken pourse out of sow's ear.

Holl.: Men kan van een varkens oor geene fluweelen beurs maken. (Harrebomee, II, 149b.)

Lat.: Asini cauda. (Erasm., 370.)


Schweinsrücken.

Auf einen Schweinsrücken gehört kein sammtener Sattel. - Winckler, VIII, 12.


Schweinsschwanz.

Ut 'n Sweinsswanz ward sin Lävdag ken Halsdok (Halstuch). (Mecklenburg.) - Dr. Schiller.


Schweinstall.

* Einen Schweinstall tapezieren. - Altmann VI, 514.


Schweinstrog.

1 Wär taun Sweinetroge tauehauen is, die werd keine Vijeline. - Schambach, II, 574.

Wer seiner Natur nach grob und plump ist, wird sich schwer die feinern Formen des Umgangs aneignen.

2 Wat enmal 'n Sweinstroch ward'n schal, daraut ward sein Dach ken Figelein. (Süderdithmarschen.)

Was einmal ein Schweinstrog werden soll, wird sein Tag keine Violine.

3 Wat tom Sweinstrogg authaugt is, ward sin Lävdag ken Figelein. (Mecklenburg.) - Dr. Schiller.


Schweinzeug.

Dat Sweinetüg telet sick gaue (schnell) vort. - Lübben.


Schweiss.

1 Dar schull man 't Swet van kreig'n, se(de) malle (alberne, einfältige) Beeke, do kreg se wat Lüttjes (Kleines). (Ostfries.) - Eichwald, 107; Bueren, 254; Goldschmidt, 163; Hoefer, 225; Frommann, II, 535, 104; Hauskalender, II.

2 Das riecht (stinkt) no Schwess, sagte der Bauer, als er die (seine Arbeits-)Leute faulenzen sah. (Oberlausitz.)

3 Der Schweiss vertreibt die Hitze nicht. - Altmann VI, 400.

[Spaltenumbruch] 4 Dor schull man wol Schwet von kreig'n, säd' de Diern, dor kreg se twe Kinner up'n mal. - Hoefer, 225; Schlingmann, 274.

5 Ein Tropfen guter Schweiss ist einen Thaler werth. (S. Maurerschweiss 2.) - Wunderlich, 1.

6 Kein Schweiss ist gesünder als Arbeitsschweiss.

Die Araber sagen: Es gibt dreierlei Schweiss, Krankheits-, Badestuben- und Arbeitsschweiss; der letzte ist der beste. (Cahier, 2485.)

7 Saurer Schweiss macht früh die Haare weiss.

Die, welche sich durch schwere Arbeit abplagen, werden vor der Zeit alt.

8 Saurer Schweiss macht süssen Zucker.

9 Von fremdem Schweisse riecht niemand.

Holl.: Niemand stinkt van eens anders zweet. (Harrebomee, II, 516b.)

10 War seines Schwesses genüssen wiel, dar mussen worm zudecken. - Robinson, 633.

Auch bei Frischbier (3449) findet sich dies Sprichwort, aber in der mir unverständlichen Form: Wer dessen Schweiss geniessen will, der muss sich warm bedecken.

11 Was man durch Schweiss erworben hat, hält man doppelt werth.

Holl.: Wat door zweet verkregen wordt, dat acht men hoog en roemt men zeer. (Harrebomee, II, 516b.)

12 Wenn der Schweiss echt ist, bleibt auch das Brot nicht aus.

13 Wer mit eigenem Schweisse düngt, dem wächst Gottes Segen im Garten.

14 Wer mit fremdem Schweisse düngt, dem träg der Acker nur Disteln.

*15 Das hat ihm nicht viel Schweiss gekostet.

Lat.: Citra pulverem. (Binder II, 496; Philippi, I, 83; Eiselein, 496; Erasm., 143; Seybold, 76.)

*16 Das hat Schweiss gekostet. - Philippi, I, 23.

Es war eine schwere Arbeit. (S. Wolfsjagd.)

*17 Der schweis möcht mir für angst ausbrechen. Wicelii, Dialog.

*18 Doa ho' i' neunerla Schwäss g'schwitzt. (Franken.) - Frommann, VI, 324, 354.

*19 Einen Schweiss über etwas lassen. - Luther's Tischr., 392a.

*20 Es treibt mer de siedige (ergänzend: Schweiss) aus. (Schwaben.)

*21 He mag sein egen Swet neth ruken. - Eichwald, 1879; Kern, 549.

Holl.: Hij mag zijn eigen zweet niet ruiken. (Harrebomee, II, 516b.)


Schweissbad.

* Einen in ein Schweissbad führen. - Murner, Nb., 38.

Ihm warm machen, Verlegenheiten bereiten. " ... Als ich euch vnrecht hab gethan, euch geistlich frauwen her Citieren, ich will euch in ein schweissbad füren." (Kloster, IV, 738.)


Schweisshund.

Einen Schweisshund darf man nicht Blut lecken lassen.

Span.: Aun que manso tu sabueso, no le muerdas en el bezo. (Bohn I, 203.)


Schweisswasser.

Schweisswasser macht guten Mörtel. - Simrock, 9393; Körte, 5496; Lohrengel, I, 601.

Lat.: Gaudent sudoribus artes. (Eiselein, 563.)


Schweizer.

1 Der Schweizer muss ein Loch haben, wo er hinaus kann.

Damit will man dort die heillose Wirthschaft der Seelenverkäuferei entschuldigen oder erklären, durch welche sich die jungen Männer der Republik (früher?) bestimmen lassen (liessen?), unter allen Gewerben das elendeste und verächtlichste zu ergreifen, als Werkzeuge zur Unterdrückung anderer Völker zu dienen.

2 Es ist böse, Schweizer mit Schweizern schlagen.

3 Flieht, Schweizer, die Schwaben kommen. - Kirchhofer, 93; Eiselein, 559; Simrock, 9308.

4 Man muss die Schweizer bei ihren Gebräuchen und Misbräuchen lassen.

5 Schweizer für Geld. - Eiselein, 563; Simrock, 9395.

6 Stirbt der Schweizer heut', so ist er morgen todt. - Simrock, 9397; Körte, 5497.

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Schweinschwarte.

* Wenn man ihn glîch mit Schwînschwarte schmêrt, so wird er doch nicht fett.Gomolcke, 109.


Schweinsfeder.

Schwînsfedern de stovet nig.Eichwald, 1884; Richey, 302; Schütze, IV, 236; Körte, 5495.

Das hat nichts zu bedeuten, nichts auf sich.


Schweinshaar.

* Das ist ein Schweinshaar.

Zur Bezeichnung eines harten, geizigen Menschen.

Jüd.-deutsch: Das is e Chasser-Hoor. (Tendlau, 270.)


Schweinshaut.

* Er kann sich in e Schweinshaut (Chasserhaut) einwickeln, guckt der Jid heraus.Tendlau, 533.


Schweinskeule.

* He lüdet mit de Swînskeule. (Holst.) – Schütze, II, 364.

Ist sehr grob. (S. Plumpkeule.)


Schweinskopf.

1 Das Beste am Schweinskopf ist die Sau.Eiselein, 540; Simrock, 9740.

2 Wer Schweinsköpfe haben will, muss Hundeköpfe dran wenden.Kobell, Wildanger, S. 148.

3 Wer Swîneköppe hebben will, mot'r Hunneköppe ansetten, segt de Föster. (Hildesheim.) – Hoefer, 932; Peik, 95.

Als der General Goltz zu einem Angriff die Nacht abwarten wollte, um die Leute zu sparen, erwiderte der Grosse Kurfürst: „Wer den Schweinskopf essen will, darf die Köpfe der Hunde nicht schonen.“ (Vgl. Aus Brandenburgs grosser Zeit in den Grenzboten, 1864, Nr. 49, S. 371.)


Schweinsmutter.

* Sie ist eine rechte Schweinsmutter.Kritzinger, 697b.

Schelt- oder spottweise eine dicke oder vielfrässige Frau.


Schweinsohr.

Aus einem Schweinsohr lässt sich kein seidener Beutel machen.

„Was nützen die allerschönsten Thaten, wenn bald .... mit der Stirn durch die Wand rennt, ...sich aus einem Schweinsohr durchaus will 'ne Sammetkappe schneidern, einen Regenwurm als Schnürband (s. Practica 1-3) brauchen will an Schuh' und Kleidern.“ (Teut, von Hamerling, Hamburg 1872.)

Engl.: You cannot make a silken pourse out of sow's ear.

Holl.: Men kan van een varkens oor geene fluweelen beurs maken. (Harrebomée, II, 149b.)

Lat.: Asini cauda. (Erasm., 370.)


Schweinsrücken.

Auf einen Schweinsrücken gehört kein sammtener Sattel.Winckler, VIII, 12.


Schweinsschwanz.

Ut 'n Swînsswanz wârd sin Lävdâg kên Halsdôk (Halstuch). (Mecklenburg.) – Dr. Schiller.


Schweinstall.

* Einen Schweinstall tapezieren.Altmann VI, 514.


Schweinstrog.

1 Wär taun Swînetrôge tauehauen is, die werd keine Vijeline.Schambach, II, 574.

Wer seiner Natur nach grob und plump ist, wird sich schwer die feinern Formen des Umgangs aneignen.

2 Wat ênmâl 'n Swînstroch ward'n schal, darût ward sîn Dâch kên Figelîn. (Süderdithmarschen.)

Was einmal ein Schweinstrog werden soll, wird sein Tag keine Violine.

3 Wat tôm Swînstrogg ûthaugt is, wârd sin Lävdâg kên Figelîn. (Mecklenburg.) – Dr. Schiller.


Schweinzeug.

Dat Swînetüg telet sick gaue (schnell) vort.Lübben.


Schweiss.

1 Dar schull man 't Swêt van krîg'n, se(de) malle (alberne, einfältige) Beeke, dô krêg se wat Lüttjes (Kleines). (Ostfries.) – Eichwald, 107; Bueren, 254; Goldschmidt, 163; Hoefer, 225; Frommann, II, 535, 104; Hauskalender, II.

2 Das riecht (stinkt) no Schwêss, sagte der Bauer, als er die (seine Arbeits-)Leute faulenzen sah. (Oberlausitz.)

3 Der Schweiss vertreibt die Hitze nicht.Altmann VI, 400.

[Spaltenumbruch] 4 Dôr schull man wol Schwêt von krîg'n, säd' de Diern, dôr krêg se twê Kinner up'n mal.Hoefer, 225; Schlingmann, 274.

5 Ein Tropfen guter Schweiss ist einen Thaler werth. (S. Maurerschweiss 2.) – Wunderlich, 1.

6 Kein Schweiss ist gesünder als Arbeitsschweiss.

Die Araber sagen: Es gibt dreierlei Schweiss, Krankheits-, Badestuben- und Arbeitsschweiss; der letzte ist der beste. (Cahier, 2485.)

7 Saurer Schweiss macht früh die Haare weiss.

Die, welche sich durch schwere Arbeit abplagen, werden vor der Zeit alt.

8 Saurer Schweiss macht süssen Zucker.

9 Von fremdem Schweisse riecht niemand.

Holl.: Niemand stinkt van eens anders zweet. (Harrebomée, II, 516b.)

10 War seines Schwêsses genüssen wiel, dar mussen worm zudecken.Robinson, 633.

Auch bei Frischbier (3449) findet sich dies Sprichwort, aber in der mir unverständlichen Form: Wer dessen Schweiss geniessen will, der muss sich warm bedecken.

11 Was man durch Schweiss erworben hat, hält man doppelt werth.

Holl.: Wat door zweet verkregen wordt, dat acht men hoog en roemt men zeer. (Harrebomée, II, 516b.)

12 Wenn der Schweiss echt ist, bleibt auch das Brot nicht aus.

13 Wer mit eigenem Schweisse düngt, dem wächst Gottes Segen im Garten.

14 Wer mit fremdem Schweisse düngt, dem träg der Acker nur Disteln.

*15 Das hat ihm nicht viel Schweiss gekostet.

Lat.: Citra pulverem. (Binder II, 496; Philippi, I, 83; Eiselein, 496; Erasm., 143; Seybold, 76.)

*16 Das hat Schweiss gekostet.Philippi, I, 23.

Es war eine schwere Arbeit. (S. Wolfsjagd.)

*17 Der schweis möcht mir für angst ausbrechen. Wicelii, Dialog.

*18 Doa hô' i' neunerla Schwäss g'schwitzt. (Franken.) – Frommann, VI, 324, 354.

*19 Einen Schweiss über etwas lassen.Luther's Tischr., 392a.

*20 Es treibt mer de siedige (ergänzend: Schweiss) aus. (Schwaben.)

*21 He mag sîn egen Swêt neth ruken.Eichwald, 1879; Kern, 549.

Holl.: Hij mag zijn eigen zweet niet ruiken. (Harrebomée, II, 516b.)


Schweissbad.

* Einen in ein Schweissbad führen.Murner, Nb., 38.

Ihm warm machen, Verlegenheiten bereiten. „ ... Als ich euch vnrecht hab gethan, euch geistlich frauwen her Citieren, ich will euch in ein schweissbad füren.“ (Kloster, IV, 738.)


Schweisshund.

Einen Schweisshund darf man nicht Blut lecken lassen.

Span.: Aun que manso tu sabueso, no le muerdas en el bezo. (Bohn I, 203.)


Schweisswasser.

Schweisswasser macht guten Mörtel.Simrock, 9393; Körte, 5496; Lohrengel, I, 601.

Lat.: Gaudent sudoribus artes. (Eiselein, 563.)


Schweizer.

1 Der Schweizer muss ein Loch haben, wo er hinaus kann.

Damit will man dort die heillose Wirthschaft der Seelenverkäuferei entschuldigen oder erklären, durch welche sich die jungen Männer der Republik (früher?) bestimmen lassen (liessen?), unter allen Gewerben das elendeste und verächtlichste zu ergreifen, als Werkzeuge zur Unterdrückung anderer Völker zu dienen.

2 Es ist böse, Schweizer mit Schweizern schlagen.

3 Flieht, Schweizer, die Schwaben kommen.Kirchhofer, 93; Eiselein, 559; Simrock, 9308.

4 Man muss die Schweizer bei ihren Gebräuchen und Misbräuchen lassen.

5 Schweizer für Geld.Eiselein, 563; Simrock, 9395.

6 Stirbt der Schweizer heut', so ist er morgen todt.Simrock, 9397; Körte, 5497.

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[[231]/0237] Schweinschwarte. * Wenn man ihn glîch mit Schwînschwarte schmêrt, so wird er doch nicht fett. – Gomolcke, 109. Schweinsfeder. Schwînsfedern de stovet nig. – Eichwald, 1884; Richey, 302; Schütze, IV, 236; Körte, 5495. Das hat nichts zu bedeuten, nichts auf sich. Schweinshaar. * Das ist ein Schweinshaar. Zur Bezeichnung eines harten, geizigen Menschen. Jüd.-deutsch: Das is e Chasser-Hoor. (Tendlau, 270.) Schweinshaut. * Er kann sich in e Schweinshaut (Chasserhaut) einwickeln, guckt der Jid heraus. – Tendlau, 533. Schweinskeule. * He lüdet mit de Swînskeule. (Holst.) – Schütze, II, 364. Ist sehr grob. (S. Plumpkeule.) Schweinskopf. 1 Das Beste am Schweinskopf ist die Sau. – Eiselein, 540; Simrock, 9740. 2 Wer Schweinsköpfe haben will, muss Hundeköpfe dran wenden. – Kobell, Wildanger, S. 148. 3 Wer Swîneköppe hebben will, mot'r Hunneköppe ansetten, segt de Föster. (Hildesheim.) – Hoefer, 932; Peik, 95. Als der General Goltz zu einem Angriff die Nacht abwarten wollte, um die Leute zu sparen, erwiderte der Grosse Kurfürst: „Wer den Schweinskopf essen will, darf die Köpfe der Hunde nicht schonen.“ (Vgl. Aus Brandenburgs grosser Zeit in den Grenzboten, 1864, Nr. 49, S. 371.) Schweinsmutter. * Sie ist eine rechte Schweinsmutter. – Kritzinger, 697b. Schelt- oder spottweise eine dicke oder vielfrässige Frau. Schweinsohr. Aus einem Schweinsohr lässt sich kein seidener Beutel machen. „Was nützen die allerschönsten Thaten, wenn bald .... mit der Stirn durch die Wand rennt, ...sich aus einem Schweinsohr durchaus will 'ne Sammetkappe schneidern, einen Regenwurm als Schnürband (s. Practica 1-3) brauchen will an Schuh' und Kleidern.“ (Teut, von Hamerling, Hamburg 1872.) Engl.: You cannot make a silken pourse out of sow's ear. Holl.: Men kan van een varkens oor geene fluweelen beurs maken. (Harrebomée, II, 149b.) Lat.: Asini cauda. (Erasm., 370.) Schweinsrücken. Auf einen Schweinsrücken gehört kein sammtener Sattel. – Winckler, VIII, 12. Schweinsschwanz. Ut 'n Swînsswanz wârd sin Lävdâg kên Halsdôk (Halstuch). (Mecklenburg.) – Dr. Schiller. Schweinstall. * Einen Schweinstall tapezieren. – Altmann VI, 514. Schweinstrog. 1 Wär taun Swînetrôge tauehauen is, die werd keine Vijeline. – Schambach, II, 574. Wer seiner Natur nach grob und plump ist, wird sich schwer die feinern Formen des Umgangs aneignen. 2 Wat ênmâl 'n Swînstroch ward'n schal, darût ward sîn Dâch kên Figelîn. (Süderdithmarschen.) Was einmal ein Schweinstrog werden soll, wird sein Tag keine Violine. 3 Wat tôm Swînstrogg ûthaugt is, wârd sin Lävdâg kên Figelîn. (Mecklenburg.) – Dr. Schiller. Schweinzeug. Dat Swînetüg telet sick gaue (schnell) vort. – Lübben. Schweiss. 1 Dar schull man 't Swêt van krîg'n, se(de) malle (alberne, einfältige) Beeke, dô krêg se wat Lüttjes (Kleines). (Ostfries.) – Eichwald, 107; Bueren, 254; Goldschmidt, 163; Hoefer, 225; Frommann, II, 535, 104; Hauskalender, II. 2 Das riecht (stinkt) no Schwêss, sagte der Bauer, als er die (seine Arbeits-)Leute faulenzen sah. (Oberlausitz.) 3 Der Schweiss vertreibt die Hitze nicht. – Altmann VI, 400. 4 Dôr schull man wol Schwêt von krîg'n, säd' de Diern, dôr krêg se twê Kinner up'n mal. – Hoefer, 225; Schlingmann, 274. 5 Ein Tropfen guter Schweiss ist einen Thaler werth. (S. Maurerschweiss 2.) – Wunderlich, 1. 6 Kein Schweiss ist gesünder als Arbeitsschweiss. Die Araber sagen: Es gibt dreierlei Schweiss, Krankheits-, Badestuben- und Arbeitsschweiss; der letzte ist der beste. (Cahier, 2485.) 7 Saurer Schweiss macht früh die Haare weiss. Die, welche sich durch schwere Arbeit abplagen, werden vor der Zeit alt. 8 Saurer Schweiss macht süssen Zucker. 9 Von fremdem Schweisse riecht niemand. Holl.: Niemand stinkt van eens anders zweet. (Harrebomée, II, 516b.) 10 War seines Schwêsses genüssen wiel, dar mussen worm zudecken. – Robinson, 633. Auch bei Frischbier (3449) findet sich dies Sprichwort, aber in der mir unverständlichen Form: Wer dessen Schweiss geniessen will, der muss sich warm bedecken. 11 Was man durch Schweiss erworben hat, hält man doppelt werth. Holl.: Wat door zweet verkregen wordt, dat acht men hoog en roemt men zeer. (Harrebomée, II, 516b.) 12 Wenn der Schweiss echt ist, bleibt auch das Brot nicht aus. 13 Wer mit eigenem Schweisse düngt, dem wächst Gottes Segen im Garten. 14 Wer mit fremdem Schweisse düngt, dem träg der Acker nur Disteln. *15 Das hat ihm nicht viel Schweiss gekostet. Lat.: Citra pulverem. (Binder II, 496; Philippi, I, 83; Eiselein, 496; Erasm., 143; Seybold, 76.) *16 Das hat Schweiss gekostet. – Philippi, I, 23. Es war eine schwere Arbeit. (S. Wolfsjagd.) *17 Der schweis möcht mir für angst ausbrechen. Wicelii, Dialog. *18 Doa hô' i' neunerla Schwäss g'schwitzt. (Franken.) – Frommann, VI, 324, 354. *19 Einen Schweiss über etwas lassen. – Luther's Tischr., 392a. *20 Es treibt mer de siedige (ergänzend: Schweiss) aus. (Schwaben.) *21 He mag sîn egen Swêt neth ruken. – Eichwald, 1879; Kern, 549. Holl.: Hij mag zijn eigen zweet niet ruiken. (Harrebomée, II, 516b.) Schweissbad. * Einen in ein Schweissbad führen. – Murner, Nb., 38. Ihm warm machen, Verlegenheiten bereiten. „ ... Als ich euch vnrecht hab gethan, euch geistlich frauwen her Citieren, ich will euch in ein schweissbad füren.“ (Kloster, IV, 738.) Schweisshund. Einen Schweisshund darf man nicht Blut lecken lassen. Span.: Aun que manso tu sabueso, no le muerdas en el bezo. (Bohn I, 203.) Schweisswasser. Schweisswasser macht guten Mörtel. – Simrock, 9393; Körte, 5496; Lohrengel, I, 601. Lat.: Gaudent sudoribus artes. (Eiselein, 563.) Schweizer. 1 Der Schweizer muss ein Loch haben, wo er hinaus kann. Damit will man dort die heillose Wirthschaft der Seelenverkäuferei entschuldigen oder erklären, durch welche sich die jungen Männer der Republik (früher?) bestimmen lassen (liessen?), unter allen Gewerben das elendeste und verächtlichste zu ergreifen, als Werkzeuge zur Unterdrückung anderer Völker zu dienen. 2 Es ist böse, Schweizer mit Schweizern schlagen. 3 Flieht, Schweizer, die Schwaben kommen. – Kirchhofer, 93; Eiselein, 559; Simrock, 9308. 4 Man muss die Schweizer bei ihren Gebräuchen und Misbräuchen lassen. 5 Schweizer für Geld. – Eiselein, 563; Simrock, 9395. 6 Stirbt der Schweizer heut', so ist er morgen todt. – Simrock, 9397; Körte, 5497.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [231]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/237>, abgerufen am 21.12.2024.