Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] *5 Das (den) haben die Schweden liegen gelassen. Diese Redensart vernimmt man im Bergischen und auch anderswo am Rhein, um etwas zu bezeichnen, was liegen geblieben ist, entweder weil es nichts taugt oder weil man es nicht hat fortbringen können. Ihren Ursprung hat sie im Dreissigjährigen Kriege und erinnert an die Verwüstungen, welche die Schweden nach dem Tode ihres Königs Gustav Adolf in Deutschland angerichtet haben. Wenn sie mit ihren Verbündeten, den Franzosen, eine Gegend heimgesucht hatten, war gewöhnlich nur das liegen geblieben, was nicht werth war mitgenommen zu werden. An vielen Orten, wo die Hütten beraubt und niedergebrannt, wo die Bewohner umgebracht worden waren, mag wol nichts zurückgeblieben sein als die Steinblöcke umher, daher jetzt noch, wenn man nach einem auffälligen Felsblocke oder Steine fragt, was er zu bedeuten habe, die Antwort erfolgt: Den haben die Schweden liegen gelassen. (Wupperzeitung, Hückeswagen 1863, Nr. 127.) *6 Dass dich der Schwede! *7 Dat du den Sweden kriegst. (Ostfries.) - Bueren, 702; Kern, 83; Hauskalender, II. Einem den Schweden auf den Hals wünschen, heisst, ihm Unglück wünschen. Die Redensart erinnert an die Grausamkeiten, welche die schwedischen Truppen in der letzten Zeit des Dreissigjährigen Kriegs in Deutschland, also zu einer Zeit verübten, zu der aus den schwedischen Scharen der Geist der Zucht und Ordnung längst gewichen war und man sie in protestantischen Ländern ebenso sehr fürchtete, als die kaiserlichen Truppen. Man gibt ihnen schuld, dass sie den Einwohnern z. B. Mistwasser in den Mund gossen, um sie zur Angabe ihres Geldes zu zwingen, dass sie die Frauen entehrten, ihnen dann die Brüste abschnitten u. s. w. Nach einigen wird dies den Schweden des Dreissigjährigen Kriegs nach dem Tode Gustav Adolf's zur Last gelegt, wol aber mit Unrecht, da die erwähnten Grausamkeiten dem Einfall der Schweden in Deutschland zur Zeit des Grossen Kurfürsten von Brandenburg vor der Schlacht von Fehrbellin angehören. (Vgl. Schles. Zeitung, 1862, Nr. 298.) *8 Der Schwede ist kommen. - Eiselein, 562. Trostwort für die einen, Droh- und Schreckwort für die andern aus der Zeit des Dreissigjährigen Kriegs. Holl.: De Zweden komen. (Harrebomee, II, 516a.) *9 Du bist a rechter Schwede. *10 Erst nachher wird der Schwede klug. - Bertram, 60. So behaupten nämlich die benachbarten Finnen. Unter den schwedischen Sprichwörtern habe ich keins gefunden, dass vom schwedischen Standpunkte in Bezug auf ihre Nachbarn Aehnliches sagte. In der Regel ist wol jedes Volk selber sehr klug und lässt ein anderes schwer begreifen. (S. Deutscher 11.) *11 'S is schon ein Schwede! (Schles.) Schweden. 1 Der hat von Schweden nichts gesehen, der Falun nicht gesehen. Die Bergstadt Falun gehört zu den bedeutendsten Orten Schwedens. Lat.: Sueciam nescit, qui hunc locum nescit. (Beiche, 234.) 2 In Schweden gibt es drei Meisterstücke: der Altar in Linköping, das Salvatorbild in Wadstina, der Ritter Sanct-Georg in Stockholm. - Hesekiel, 57. 3 In Schweden ist's blos neun Monate Winter, sonst fast immer Sommer. - Beiche, 334; Hesekiel, 57. Schwedentränklein. * Einem Schwedentränklein vorsetzen (eingiessen). - Eiselein, 601. Mist- oder andere Jauche. Aus dem Dreissigjährigen Kriege. Erinnerung an schwedische Greuel. In der Chronik von Forst (Niederlausitz) findet sich folgende auf das Jahr 1630 bezügliche Schilderung des Schwedentranks: "Zur Zeit als die Kroaten hier lagen, wurde der eisgraue Kirchen- und Hospitalvorsteher Joh. Seidner von ihnen zu Tode gemartert. Er wurde am 11. Oct. von ihnen auf der Gasse ergriffen, in sein Haus geführt und barbarisch gemishandelt, damit er die vermauerten Kirchenschätze anzeige. Weil er dies zu thun verweigerte, haben sie den alten Mann gebunden, zu Boden geworfen, ihm durch ein zwischen die Zähne getriebenes Stück Holz den Mund weit aufgesperrt und Spülicht- und Pfützenwasser in grosser Menge eingossen, sind ihm dann auf den Leib gesprungen, dass es wieder heftig herausgespritzt ist und haben diese Marter so lange wiederholt, bis er seinen Geist elendiglich aufgegeben hat. Diese Folter hiess der schwedische Trank, hätte aber auch der kroatische heissen können, weil die Kroaten ihn auch angewendet haben. Wie Daheim (Leipzig 1873, Nr. 6, S. 96) mittheilt, soll 1854 etwas Aehnliches auf dem >Hoftage< einer jenenser Studentenverbindung gesehen worden sein, wo ein unglücklicher Fuchs zum Schwedentrank verurtheilt wurde." Schwedisch. 1 Das beste Schwedisch spricht man in Nyköping. Hauptstadt in Südermanland. 2 Wer will gut schwedisch sprechen lernen, gehe nach Nyköping. Schwefel. Wo schwefel bey fewer kompt, so brents. - Henisch, 502, 34. Lat.: Ignibus admotum flammescit sulphur avaris. Schwefelfarbe. * Die Schwefelfarbe ist ihm haufenweis aufs Gesicht gefallen. - Parömiakon, 28. Er ist sehr neidisch. Schwefelholz. Von einem Schwefelholz kann man auch eine gute Suppe kochen. Um eine gute Suppe zu kochen, ist das Feuer nicht schwerer anzuzünden, als behufs einer schlechten. Dän.: Man kand og kaage god saal paa lundstikke. (Prov. dan., 484.) Schwefelhölzlein. *1 Mit Schwefelhölzlein handeln. Mancher ist reich dabei geworden. Holl.: Het is een koopman van zwavelstokken. (Harrebomee, II, 516a.) *2 Schwefelhölzlein spalten. Schwefelhölzleinkrämer. * Es ist ein Schwefelhölzleinkrämer. Frz.: Un marchand de bois quarre. (Kritzinger, 438b.) Schwefelhölzleinspalter. * Er ist en Schwäbelhölzlispalter. (S. Kümmichnüpfer.) - Sutermeister, 67. Ein Knicker, Filz. Holl.: Dat is een schoone vond, zei de boer, en hij spleet een' zwavelstok is zestienen. (Harrebomee, II, 515b.) Schwefelspänchen. 1 E Schwäfelspeinchen en drei Deil un en Moss Wing (Wein) en einem Zogg. (Köln.) - Firmenich, I, 472, 13. Holl.: Een zwavelstok in drieen, en een borreltje te meer. (Harrebomee, II, 515b.) 2 En Schwefelspönnschen en vier (nämlich Theile) on en half Ort op einmol. (Meurs.) - Firmenich, I, 407, 396; Bagel, 44. Holl.: Hij geeft geen vijf vieren deel voor eene el, maar klieft een zwavelstokje in vieren. (Harrebomee, II, 516a.) Schwefelstick. 1 Sünig, se Besje, Swevelstick in twe un Söpkes so völ (viel) mehr. (Ostfries.) *2 Man soll ein Schwefelstick bey jhm anzünden. - Schottel, 1116a. Schwegel. * Er vergleicht ein schwegel einer posaunen. - Franck, II, 103b. Schweif. 1 Dreyerley schweyf (anhang, schwäntz) haben die Cardinäl zu Rom: den schweyf der langen Röck, damit sie staub machen vnd andern in die Augen jagen; den schweyf oder nachfolg jhres gesinds, so gemeiniglich ein Galgen voll Dieb, ein Wagen voll Schelme, Hurenjäger vnd Hurenwirth; zoll vnd grosse inkomsten, mit welchen sie ander leut gut nach sich ziehen. - Zinkgref, IV, 227. *2 Den Schweif einziehen. Sich zurückziehen, nachgeben, kleinlaut werden. Offenbar von Hunden entlehnt. Schweifling. * Zu ollem muss a Schweflich sein. Es geschieht selten etwas, es wird dabei getrunken. Der Nachtwächter nimmt, bevor er nach Hause geht, einen Schluck Kräutermagen und sagt: "Nu wird ausgestanden meine Pein - zu Ollen muss a Schweflich sein." Die Magd "schweft risch noch a Saichtich (Seihetuch) ei der Gelte aus, an schwuppt a Schweflich zu d'r Milch ai de Konne nai'n; denn zu Ollem muss a Schweflich sein." (Vgl. über die verschiedenen Anwendungen dieses schlesischen Sprichworts Schlesische Provinzialbl., 1866, S. 614 fg.) Schweigen. 1 Besser geschwiegen als das Maul verbrannt. Holl.: Beter gezwegen, dan den mond verbrand. (Harrebomee, II, 96b.) 2 Besser schweigen als zu viel reden. - Schlechta, 1. "Es ist besser schweigen, als seine Gedanken offenbaren und hernach bitten: sag' es niemand." (Wirth, II, 390.)
[Spaltenumbruch] *5 Das (den) haben die Schweden liegen gelassen. Diese Redensart vernimmt man im Bergischen und auch anderswo am Rhein, um etwas zu bezeichnen, was liegen geblieben ist, entweder weil es nichts taugt oder weil man es nicht hat fortbringen können. Ihren Ursprung hat sie im Dreissigjährigen Kriege und erinnert an die Verwüstungen, welche die Schweden nach dem Tode ihres Königs Gustav Adolf in Deutschland angerichtet haben. Wenn sie mit ihren Verbündeten, den Franzosen, eine Gegend heimgesucht hatten, war gewöhnlich nur das liegen geblieben, was nicht werth war mitgenommen zu werden. An vielen Orten, wo die Hütten beraubt und niedergebrannt, wo die Bewohner umgebracht worden waren, mag wol nichts zurückgeblieben sein als die Steinblöcke umher, daher jetzt noch, wenn man nach einem auffälligen Felsblocke oder Steine fragt, was er zu bedeuten habe, die Antwort erfolgt: Den haben die Schweden liegen gelassen. (Wupperzeitung, Hückeswagen 1863, Nr. 127.) *6 Dass dich der Schwede! *7 Dat du den Sweden kriegst. (Ostfries.) – Bueren, 702; Kern, 83; Hauskalender, II. Einem den Schweden auf den Hals wünschen, heisst, ihm Unglück wünschen. Die Redensart erinnert an die Grausamkeiten, welche die schwedischen Truppen in der letzten Zeit des Dreissigjährigen Kriegs in Deutschland, also zu einer Zeit verübten, zu der aus den schwedischen Scharen der Geist der Zucht und Ordnung längst gewichen war und man sie in protestantischen Ländern ebenso sehr fürchtete, als die kaiserlichen Truppen. Man gibt ihnen schuld, dass sie den Einwohnern z. B. Mistwasser in den Mund gossen, um sie zur Angabe ihres Geldes zu zwingen, dass sie die Frauen entehrten, ihnen dann die Brüste abschnitten u. s. w. 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*5 Das (den) haben die Schweden liegen gelassen.
Diese Redensart vernimmt man im Bergischen und auch anderswo am Rhein, um etwas zu bezeichnen, was liegen geblieben ist, entweder weil es nichts taugt oder weil man es nicht hat fortbringen können. Ihren Ursprung hat sie im Dreissigjährigen Kriege und erinnert an die Verwüstungen, welche die Schweden nach dem Tode ihres Königs Gustav Adolf in Deutschland angerichtet haben. Wenn sie mit ihren Verbündeten, den Franzosen, eine Gegend heimgesucht hatten, war gewöhnlich nur das liegen geblieben, was nicht werth war mitgenommen zu werden. An vielen Orten, wo die Hütten beraubt und niedergebrannt, wo die Bewohner umgebracht worden waren, mag wol nichts zurückgeblieben sein als die Steinblöcke umher, daher jetzt noch, wenn man nach einem auffälligen Felsblocke oder Steine fragt, was er zu bedeuten habe, die Antwort erfolgt: Den haben die Schweden liegen gelassen. (Wupperzeitung, Hückeswagen 1863, Nr. 127.)
*6 Dass dich der Schwede!
*7 Dat du den Sweden kriegst. (Ostfries.) – Bueren, 702; Kern, 83; Hauskalender, II.
Einem den Schweden auf den Hals wünschen, heisst, ihm Unglück wünschen. Die Redensart erinnert an die Grausamkeiten, welche die schwedischen Truppen in der letzten Zeit des Dreissigjährigen Kriegs in Deutschland, also zu einer Zeit verübten, zu der aus den schwedischen Scharen der Geist der Zucht und Ordnung längst gewichen war und man sie in protestantischen Ländern ebenso sehr fürchtete, als die kaiserlichen Truppen. Man gibt ihnen schuld, dass sie den Einwohnern z. B. Mistwasser in den Mund gossen, um sie zur Angabe ihres Geldes zu zwingen, dass sie die Frauen entehrten, ihnen dann die Brüste abschnitten u. s. w. Nach einigen wird dies den Schweden des Dreissigjährigen Kriegs nach dem Tode Gustav Adolf's zur Last gelegt, wol aber mit Unrecht, da die erwähnten Grausamkeiten dem Einfall der Schweden in Deutschland zur Zeit des Grossen Kurfürsten von Brandenburg vor der Schlacht von Fehrbellin angehören. (Vgl. Schles. Zeitung, 1862, Nr. 298.)
*8 Der Schwede ist kommen. – Eiselein, 562.
Trostwort für die einen, Droh- und Schreckwort für die andern aus der Zeit des Dreissigjährigen Kriegs.
Holl.: De Zweden komen. (Harrebomée, II, 516a.)
*9 Du bist a rechter Schwede.
*10 Erst nachher wird der Schwede klug. – Bertram, 60.
So behaupten nämlich die benachbarten Finnen. Unter den schwedischen Sprichwörtern habe ich keins gefunden, dass vom schwedischen Standpunkte in Bezug auf ihre Nachbarn Aehnliches sagte. In der Regel ist wol jedes Volk selber sehr klug und lässt ein anderes schwer begreifen. (S. Deutscher 11.)
*11 'S is schon ein Schwede! (Schles.)
Schweden.
1 Der hat von Schweden nichts gesehen, der Falun nicht gesehen.
Die Bergstadt Falun gehört zu den bedeutendsten Orten Schwedens.
Lat.: Sueciam nescit, qui hunc locum nescit. (Beiche, 234.)
2 In Schweden gibt es drei Meisterstücke: der Altar in Linköping, das Salvatorbild in Wadstina, der Ritter Sanct-Georg in Stockholm. – Hesekiel, 57.
3 In Schweden ist's blos neun Monate Winter, sonst fast immer Sommer. – Beiche, 334; Hesekiel, 57.
Schwedentränklein.
* Einem Schwedentränklein vorsetzen (eingiessen). – Eiselein, 601.
Mist- oder andere Jauche. Aus dem Dreissigjährigen Kriege. Erinnerung an schwedische Greuel. In der Chronik von Forst (Niederlausitz) findet sich folgende auf das Jahr 1630 bezügliche Schilderung des Schwedentranks: „Zur Zeit als die Kroaten hier lagen, wurde der eisgraue Kirchen- und Hospitalvorsteher Joh. Seidner von ihnen zu Tode gemartert. Er wurde am 11. Oct. von ihnen auf der Gasse ergriffen, in sein Haus geführt und barbarisch gemishandelt, damit er die vermauerten Kirchenschätze anzeige. Weil er dies zu thun verweigerte, haben sie den alten Mann gebunden, zu Boden geworfen, ihm durch ein zwischen die Zähne getriebenes Stück Holz den Mund weit aufgesperrt und Spülicht- und Pfützenwasser in grosser Menge eingossen, sind ihm dann auf den Leib gesprungen, dass es wieder heftig herausgespritzt ist und haben diese Marter so lange wiederholt, bis er seinen Geist elendiglich aufgegeben hat. Diese Folter hiess der schwedische Trank, hätte aber auch der kroatische heissen können, weil die Kroaten ihn auch angewendet haben. Wie Daheim (Leipzig 1873, Nr. 6, S. 96) mittheilt, soll 1854 etwas Aehnliches auf dem ›Hoftage‹ einer jenenser Studentenverbindung gesehen worden sein, wo ein unglücklicher Fuchs zum Schwedentrank verurtheilt wurde.“
Schwedisch.
1 Das beste Schwedisch spricht man in Nyköping.
Hauptstadt in Südermanland.
2 Wer will gut schwedisch sprechen lernen, gehe nach Nyköping.
Schwefel.
Wo schwefel bey fewer kompt, so brents. – Henisch, 502, 34.
Lat.: Ignibus admotum flammescit sulphur avaris.
Schwefelfarbe.
* Die Schwefelfarbe ist ihm haufenweis aufs Gesicht gefallen. – Parömiakon, 28.
Er ist sehr neidisch.
Schwefelholz.
Von einem Schwefelholz kann man auch eine gute Suppe kochen.
Um eine gute Suppe zu kochen, ist das Feuer nicht schwerer anzuzünden, als behufs einer schlechten.
Dän.: Man kand og kaage god saal paa lundstikke. (Prov. dan., 484.)
Schwefelhölzlein.
*1 Mit Schwefelhölzlein handeln.
Mancher ist reich dabei geworden.
Holl.: Het is een koopman van zwavelstokken. (Harrebomée, II, 516a.)
*2 Schwefelhölzlein spalten.
Schwefelhölzleinkrämer.
* Es ist ein Schwefelhölzleinkrämer.
Frz.: Un marchand de bois quarré. (Kritzinger, 438b.)
Schwefelhölzleinspalter.
* Er ist en Schwäbelhölzlispalter. (S. Kümmichnüpfer.) – Sutermeister, 67.
Ein Knicker, Filz.
Holl.: Dat is een schoone vond, zei de boer, en hij spleet een' zwavelstok is zestienen. (Harrebomée, II, 515b.)
Schwefelspänchen.
1 E Schwäfelspînchen en drei Deil un en Moss Wing (Wein) en einem Zogg. (Köln.) – Firmenich, I, 472, 13.
Holl.: Een zwavelstok in drieën, en een borreltje te meer. (Harrebomée, II, 515b.)
2 En Schwefelspönnschen en vier (nämlich Theile) on en half Ôrt op einmôl. (Meurs.) – Firmenich, I, 407, 396; Bagel, 44.
Holl.: Hij geeft geen vijf vieren deel voor eene el, maar klieft een zwavelstokje in vieren. (Harrebomée, II, 516a.)
Schwefelstick.
1 Sünig, sê Besje, Swevelstick in twe un Söpkes so völ (viel) mehr. (Ostfries.)
*2 Man soll ein Schwefelstick bey jhm anzünden. – Schottel, 1116a.
Schwegel.
* Er vergleicht ein schwegel einer posaunen. – Franck, II, 103b.
Schweif.
1 Dreyerley schweyf (anhang, schwäntz) haben die Cardinäl zu Rom: den schweyf der langen Röck, damit sie staub machen vnd andern in die Augen jagen; den schweyf oder nachfolg jhres gesinds, so gemeiniglich ein Galgen voll Dieb, ein Wagen voll Schelme, Hurenjäger vnd Hurenwirth; zoll vnd grosse inkomsten, mit welchen sie ander leut gut nach sich ziehen. – Zinkgref, IV, 227.
*2 Den Schweif einziehen.
Sich zurückziehen, nachgeben, kleinlaut werden. Offenbar von Hunden entlehnt.
Schweifling.
* Zu ollem muss a Schwêflich sein.
Es geschieht selten etwas, es wird dabei getrunken. Der Nachtwächter nimmt, bevor er nach Hause geht, einen Schluck Kräutermagen und sagt: „Nu wird ausgestanden meine Pein – zu Ollen muss a Schweflich sein.“ Die Magd „schwêft risch nôch a Saichtich (Seihetuch) ei der Gelte aus, an schwuppt a Schwêflich zu d'r Milch ai de Konne nai'n; denn zu Ollem muss a Schwêflich sein.“ (Vgl. über die verschiedenen Anwendungen dieses schlesischen Sprichworts Schlesische Provinzialbl., 1866, S. 614 fg.)
Schweigen.
1 Besser geschwiegen als das Maul verbrannt.
Holl.: Beter gezwegen, dan den mond verbrand. (Harrebomée, II, 96b.)
2 Besser schweigen als zu viel reden. – Schlechta, 1.
„Es ist besser schweigen, als seine Gedanken offenbaren und hernach bitten: sag' es niemand.“ (Wirth, II, 390.)
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