Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 2 Schnacken vnd Flöhspitzen thun nicht Schaden. - Lehmann, 736, 2. 3 Schnaken, die im Hornung geigen, müssen im März schweigen. *4 Er ist mit Schnaken angefüllt, wie ein alter Kornboden. *5 Et äs en Schnok. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 31, 7. Schnakelzeug. Se hett vundage (heute) er Snakeltög nich bi sik. - Eichwald, 1762. Schnalle. *1 Das ist eine Schnalle. Hier für Lüge, dort für leichtsinnige Dirne. *2 Er achtet's kleiner Schnalle. - Geiler, Nsch., 25. "So wolte ich euch keine Schnalle umb eure Ehre geben." (Simplic., III, 177.) *3 Er haut über die Schnalle. *4 Es (sie) geht über die Schnalle. (Böhmen.) Mit den Fingerspitzen nach einwärts gekehrt. Schnallen. * Ich war a korz schnoalla. (Oesterr.-Schles.) - Peter, 452. Schnallendrücker. * Er ist ein Schnallendrücker. (Baiern.) Ein Schmeichler, der einem sagt, was man gern hört. Von Schnalle = Klinke an einer Thür, weil sie mit einem schnallenden Laute niederfällt. Schnalling. * Ich wollte nicht einen Schnalling darum geben. Lat.: Ne crepitu quidem digiti dignum. (Philippi, II, 11.) Schnalz. * Er ist keinen Schnalz werth. (S. Fliegenschnalz.) - Eiselein, 553. Schnalzen. * En schnoalzen. (Niederösterreich.) - Frommann, IV, 47, 50. Eigentlich mit der Peitsche schlagen, dann überhaupt: schlagen. "De Jahe hoad in Woald een Holzdiebben dewischt, dem hoad er e Biss'l g'schnoalzt mid saine Hundsbaitsch'n." (Frommann, IV, 41-50.) Joh. Wurth hat a. a. O. eine grosse Anzahl in Niederösterreich üblicher Ausdrücke für "Schlagen" zusammengestellt, die ich hier anschliesse, als: baitsch'n (eigentlich mit der Peitsche schlagen, dann aber für schlagen überhaupt gebraucht). Eer is ausbaitscht woem. Bülz'n (pelzen) = jemand eine hinaufschlagen, daher nur in Zusammensetzungen gebräuchlich, wie aufibälz'n. I hoaw aem aeni auffibälzt. (Idiot. Austr., 49.) Boaschen (peschen) = mit der flachen Hand aufs Gesäss schlagen, dass es klatscht. Wae't, woan i' iwe di' kim, die wier i' awe boasch'n. (Idiot. Austr., 43.) Begge (becken), auffibegge = schnell einen kleinen Schlag geben. Worer eem an's auffibegge koa, so dued e's. (Tschischka's Idiot., II.) Bfeffe'n (pfeffern). I wier' eem glai es' Lo e Wal oabfeffern. (Schmeller, I, 306.) B'floasten (pflastern). Die wier' i no dain Aesch b'floastern. Biene' (Birnen), mit den Knöcheln der Faust auf den Kopf schlagen, gleich als ob Birnen darauf fielen. Sole di bie'ne? oder: Magst Bie'n. Biff'ln (büffeln), mit der Faust schlagen oa biffeln. Dem Kel hoaw, der e Bissl oabiff'lt. Blai'n (bläuen), nur in einbläuen. Woanst de doas nid die miekst, so wier' e de 's no aiblai'n. Blede'n (plattern), so schlagen, dass es ein Geräusch macht, als wenn der Hahn oder die Gans mit den Flügeln schlägt. I' wie der in Aesch ausbleden. Blesch'n = schlagen, dass es schallt; oa-, zue-, drai-, dueblesch'n. Di wier i no blesch'n. Boss'n (possen) = mit einem Stocke schlagen. De Joag'l hoad Schle' griegt, sai Voader hoad zue bosst auf em. Bragge' (bracken), mit der flachen Hand auf den Mund oder das Gesäss schlagen. I wie di glai aufs Mal bragg'n', woanst nid schdül (still) bist. Brig'ln (prügeln), eigentlich mit einem Prügel schlagen, dann überhaupt oabrig'ln, duebrigeln. Buff'n (buffen), mit der Faust stossen. Was schloagst'n und buffst'n den alemal so oa. Buksen (buchsen), schlagen mit der Hand. I' wie di glai oabuksen. Bume' (pumen) nur in Zusammensetzungen gebräuchlich, oabume', mit der Faust wiederholt auf den Rücken schlagen, dass es einen dumpfen Laut gibt. Dacht'ln = auf den Kopf schlagen. Dascheln (täscheln), oadescheln = zarte freundliche Schläge auf die Wange geben. I' hab's recht oadaschelt. Wird auch angewandt, wenn man mit einem nassen Lappen oder einer Hand voll Wasser den Körper sanft schlägt. Dedschne = mit der flachen Hand Schläge auf den Kopf geben. Dib'ln = auf den Kopf stossen, schlagen. Woan i di dewisch, di' wier i awer oadibeln, dob'ln (doppeln). Woan i iwe di kim, die wier i awe Dob'ln - doppeln, schlagen, niederdeutsch dubben. (Frommann, III, 365, 8.) Dolne' = mit der flachen Hand Schläge auf den Kopf geben. Dreschen = derb schlagen. Drischagge'(trischacken), recht durchprügeln. Waet nur, di wier' i no drischagge'. Faunz'ne (faunzen), Schläge [Spaltenumbruch] ins Gesicht, vorzüglich auf den Mund geben. Figge' (ficken) ein wenig hauen, mit der Ruthe streichen. Figge = Ruthenstreich. Giw in Kind e' ban Figge'. Fisol'ne (fisolen). Woan i di grie, di wier i awe fisolne. Flacheln = mit etwas Breitem und Dünnem schlagen, a' flacheln. Flaschne (flaschen) = mit der flachen Hand Schläge auf die Wange oder über die Ohren geben. I ha'm tichti oag'flasch'nt. Fligge'(flicken), ein wenig, und zwar aufs Gesäss schlagen. Fligge = ein leichter Schlag. Fotzne' (fotzen) = mit der Hand Schläge auf den Mund geben, der im verächtlichen Sinne Fotz und Fotz'n genannt wird. Gaes'ln (geiseln) = mit der Peitsche schlagen, welche mundartlich Gassl' heisst. Glopse (klopfen) namentlich auf die Finger schlagen. Hau' (hauen), auffihau', ainihau', nidehau', umhau', z'soamhau. Kanifeln = hart behandeln, namentlich schlagen und stossen. Karwatschen, duekarwatschen = durchhauen. Kie'n (kehren) auskie'n = aushauen. I wie de glai'in Aesch auskie'n. Koramsie'n (koramisiren) = ad coram, zur Strafe hernehmen. Kueranz'n (ku- oder koranzen). Waet, di wier i kueranz'n. Maltratien (malträtiren) = mishandeln, stossen, schlagen. Mess'n (messen), oawemess'n, herabmessen = herabhauen. Mül'n (müllen) = stark schlagen und stossen. Nuss'n (nussen) = stossen, schlagen, besonders mit der Faust. Oefaign ge. I wie di glai oefaign ge. Salme' (salben). Kerl, die wier i no soalme. (Idiot. Austr., 107.) Saw'ln (säbeln) = mit einem Säbel, dann überhaupt schlagen. Schloage = schlagen, prügeln. Schmie'n (schmieren) = hauen, schlagen, oaweschmie'n, auffischmie'n. Schmier een aeni awe. Sdraeffe (streifen) = mit einem länglichen Instrument schlagen, wie mit einem Stock oder einer Ruthe. Sdraih'n (streichen), schlagen. Den Kerl hoaw i awe fest g'sdriche. Sdrig'ln = mit der Ruthe schlagen. Sdriksne' (stricksen, striksnen) = Schläge mit einem Strick, Stock, einer Ruthe oder Peitsche geben. Sdriks'n = Schläge. Solne' (sohlen). Woan i di dewisch, di wier i solne. Sue'n (Surren) asue'n (absurren) = abhauen, durchprügeln, dass es surrt. Wach'ln = schlagen, dass es Wind macht. Wadschne (watschen) = mit der flachen Hand Schläge auf die Wange geben. En hoad'n g'wadsch'nd. (Idiot. Austr., 127.) Waegge' (weichen), duewagge (durchweichen = durchprügeln). Woasch'n = durchhauen. Woanst nid folgst di wier i awe woasch'n. Wass'n (wissen), duewasse'n. Di wier i awe duewasse'n. (Idiot. Austr., 126.) Wiks'n (wichsen) = mit der Ruthe oder Peitsche schlagen. Wusch'n = mit der Ruthe streichen, besonders bei Kindern gebraucht. Ziegn'g = ziehen, aweziegn'g = herabziehen, herabhauen. Zuedegge' (zudecken) = derb abprügeln, dass der Körper mit Wunden bedeckt ist. Zuerichten = ein Menschenantlitz durch Schläge verunstalten. Zwief'ln (zwiebeln) = quälen, peinigen, schlagen u. s. w. Ich muss hier besonders auf Frommann verweisen, wo sich a. a. O. zu jeder dieser Ausdrücke Bemerkungen, Beispiele, werthvolle Verweisungen auf Wörterbücher und Quellenschriften angegeben finden. In der Altmark hat man für Durchprügeln, Schlagen die Ausdrücke wamsen, walk'n, dörchwalk'n, dörchwackeln, verbimpf'n, pelz'n, gärb'n, anrack'n, deff'n, affdeff'n, affdösch'n, draschäökeln, affbäökern, dörchbäökern, autbäökern, dörchpallern. (Danneil, 213.) In Schwaben vernimmt man dafür die Redeformen: I schla dir eins hinters Bassohr. I schla di kurz und klein. I schla di krottenbreit, windelweich. I schla dir die Nase plätschig. Ich schlag dich her wie's alte Eisen. Steck 'm ein! Häck'm ein! Wisch' ihm aus. Zünd' ihm ein'. Hau' ihm eins ra. Schla-e ihm eins na. I will di nusshösenen. I will di den Stecken anmessen. I will dir de Hosen spannen, 's Quartier versohlen (versilbern). I schla dir Fische, Ohrfeigen, Floschen, Watschen, Dusel. Es setzt Keile, Prügel, Wichse. Er gibt ihm eins mit der lützen Hand ins Gesicht. Er schlägt ihn auf den Rüssel. Er bekommt Schmisse, Schmiere, Dachteln, Tellhauben. (S. Hauen 32-52, Klopfen, Ohrfeige und Prügeln.) Schnappbänkel. * Auf dem Schnappbänkel sein. (Elsass.) - Klein, II, 132. Am Rande, zum Ueberschlagen bereit, auf dem Entscheidungspunkte. Schnappen. 1 Immer schnappen und nichts ertappen macht endlich einen Lappen. - Parömiakon, 2572. 2 Lass nit schnappen, weystu was, so schweig. - Franck, I, 112a; Petri, II, 433. 3 Wer will mit schnappen (essen), der muss auch mit klappen (dreschen). *4 Er schnappt danach wie der Hund nach Beinen an Ostertagen. - Parömiakon, 1332. Nach so vielwöchentlichem Fasten, das er gezwungen mithalten musste. *5 Er schnappt danach wie der Teufel nach eine Seele. Holl.: Hij gaapt ernaar als de duivel naar eene zie (Harrebomee, II, 501a.)
[Spaltenumbruch] 2 Schnacken vnd Flöhspitzen thun nicht Schaden. – Lehmann, 736, 2. 3 Schnaken, die im Hornung geigen, müssen im März schweigen. *4 Er ist mit Schnaken angefüllt, wie ein alter Kornboden. *5 Et äs en Schnôk. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 31, 7. Schnakelzeug. Se hett vundage (heute) er Snakeltög nich bi sik. – Eichwald, 1762. Schnalle. *1 Das ist eine Schnalle. Hier für Lüge, dort für leichtsinnige Dirne. *2 Er achtet's kleiner Schnalle. – Geiler, Nsch., 25. „So wolte ich euch keine Schnalle umb eure Ehre geben.“ (Simplic., III, 177.) *3 Er haut über die Schnalle. *4 Es (sie) geht über die Schnalle. (Böhmen.) Mit den Fingerspitzen nach einwärts gekehrt. Schnallen. * Ich wâr a korz schnoalla. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 452. Schnallendrücker. * Er ist ein Schnallendrücker. (Baiern.) Ein Schmeichler, der einem sagt, was man gern hört. Von Schnalle = Klinke an einer Thür, weil sie mit einem schnallenden Laute niederfällt. Schnalling. * Ich wollte nicht einen Schnalling darum geben. Lat.: Ne crepitu quidem digiti dignum. (Philippi, II, 11.) Schnalz. * Er ist keinen Schnalz werth. (S. Fliegenschnalz.) – Eiselein, 553. Schnalzen. * En schnoalzen. (Niederösterreich.) – Frommann, IV, 47, 50. Eigentlich mit der Peitsche schlagen, dann überhaupt: schlagen. „De Jahe hoad in Woald een Holzdiebben dewischt, dem hoad er e Biss'l g'schnoalzt mid saine Hundsbaitsch'n.“ (Frommann, IV, 41-50.) Joh. Wurth hat a. a. O. eine grosse Anzahl in Niederösterreich üblicher Ausdrücke für „Schlagen“ zusammengestellt, die ich hier anschliesse, als: baitsch'n (eigentlich mit der Peitsche schlagen, dann aber für schlagen überhaupt gebraucht). Eer is ausbaitscht wóem. Bülz'n (pelzen) = jemand eine hinaufschlagen, daher nur in Zusammensetzungen gebräuchlich, wie aufibälz'n. I hoaw aem aeni auffibälzt. (Idiot. Austr., 49.) Boaschen (peschen) = mit der flachen Hand aufs Gesäss schlagen, dass es klatscht. Wae't, woan i' iwe di' kim, die wier i' awe boasch'n. (Idiot. Austr., 43.) Bêgge (becken), auffibegge = schnell einen kleinen Schlag geben. Wórer éem an's auffibegge koa, so dued e's. (Tschischka's Idiot., II.) Bfeffe'n (pfeffern). I wier' eem glai es' Lo e Wal oabfeffern. (Schmeller, I, 306.) B'floasten (pflastern). Die wier' i no dain Aesch b'floastern. Bíene' (Birnen), mit den Knöcheln der Faust auf den Kopf schlagen, gleich als ob Birnen darauf fielen. Sole di bie'ne? oder: Magst Bie'n. Biff'ln (büffeln), mit der Faust schlagen oa biffeln. Dem Kêl hoaw, der e Bissl oabiff'lt. Blai'n (bläuen), nur in einbläuen. Woanst de doas nid die miekst, so wier' e de 's no aiblai'n. Blede'n (plattern), so schlagen, dass es ein Geräusch macht, als wenn der Hahn oder die Gans mit den Flügeln schlägt. I' wie der in Aesch ausbleden. Blesch'n = schlagen, dass es schallt; oa-, zue-, drai-, dueblesch'n. Di wier i no blesch'n. Boss'n (possen) = mit einem Stocke schlagen. De Joag'l hoad Schle' griegt, sai Voader hoad zue bosst auf êm. Bragge' (bracken), mit der flachen Hand auf den Mund oder das Gesäss schlagen. I wie di glai aufs Mâl bragg'n', woanst nid schdül (still) bist. Brig'ln (prügeln), eigentlich mit einem Prügel schlagen, dann überhaupt oabrig'ln, duebrigeln. Buff'n (buffen), mit der Faust stossen. Was schloagst'n und buffst'n den alemal so oa. Buksen (buchsen), schlagen mit der Hand. I' wie di glai oabuksen. Bume' (pumen) nur in Zusammensetzungen gebräuchlich, oabume', mit der Faust wiederholt auf den Rücken schlagen, dass es einen dumpfen Laut gibt. Dacht'ln = auf den Kopf schlagen. Dascheln (täscheln), oadescheln = zarte freundliche Schläge auf die Wange geben. I' hab's recht oadaschelt. Wird auch angewandt, wenn man mit einem nassen Lappen oder einer Hand voll Wasser den Körper sanft schlägt. Dedschne = mit der flachen Hand Schläge auf den Kopf geben. Dib'ln = auf den Kopf stossen, schlagen. Woan i di dewisch, di' wier i awer oadibeln, dob'ln (doppeln). Woan i iwe di kim, die wier i awe Dob'ln – doppeln, schlagen, niederdeutsch dubben. (Frommann, III, 365, 8.) Dolne' = mit der flachen Hand Schläge auf den Kopf geben. Dreschen = derb schlagen. Drischâgge'(trischacken), recht durchprügeln. Waet nur, di wier' i no drischâgge'. Faunz'ne (faunzen), Schläge [Spaltenumbruch] ins Gesicht, vorzüglich auf den Mund geben. Figge' (ficken) ein wenig hauen, mit der Ruthe streichen. Figge = Ruthenstreich. Giw in Kind e' ban Figge'. Fisol'ne (fisolen). Woan i di grie, di wier i awe fisolne. Flacheln = mit etwas Breitem und Dünnem schlagen, a' flacheln. Flaschne (flaschen) = mit der flachen Hand Schläge auf die Wange oder über die Ohren geben. I ha'm tichti oag'flasch'nt. Fligge'(flicken), ein wenig, und zwar aufs Gesäss schlagen. Fligge = ein leichter Schlag. Fotzne' (fotzen) = mit der Hand Schläge auf den Mund geben, der im verächtlichen Sinne Fotz und Fotz'n genannt wird. Gaes'ln (geiseln) = mit der Peitsche schlagen, welche mundartlich Gassl' heisst. Glopse (klopfen) namentlich auf die Finger schlagen. Hau' (hauen), auffihau', ainihau', nidehau', umhau', z'soamhau. Kanifeln = hart behandeln, namentlich schlagen und stossen. Karwatschen, duekarwatschen = durchhauen. Kie'n (kehren) auskie'n = aushauen. I wie de glai'in Aesch auskie'n. Koramsie'n (koramisiren) = ad coram, zur Strafe hernehmen. Kuerânz'n (ku- oder koranzen). Waet, di wier i kuerânz'n. Maltratien (malträtiren) = mishandeln, stossen, schlagen. Mess'n (messen), oawemess'n, herabmessen = herabhauen. Mül'n (müllen) = stark schlagen und stossen. Nuss'n (nussen) = stossen, schlagen, besonders mit der Faust. Oefaign ge. I wie di glai oefaign ge. Salme' (salben). Kerl, die wier i no soalme. (Idiot. Austr., 107.) Saw'ln (säbeln) = mit einem Säbel, dann überhaupt schlagen. Schloage = schlagen, prügeln. Schmie'n (schmieren) = hauen, schlagen, oaweschmie'n, auffischmie'n. Schmier een aeni awe. Sdraéffe (streifen) = mit einem länglichen Instrument schlagen, wie mit einem Stock oder einer Ruthe. Sdraih'n (streichen), schlagen. Den Kerl hoaw i awe fest g'sdriche. Sdrig'ln = mit der Ruthe schlagen. Sdriksne' (stricksen, striksnen) = Schläge mit einem Strick, Stock, einer Ruthe oder Peitsche geben. Sdriks'n = Schläge. Solne' (sohlen). Woan i di dewisch, di wier i solne. Sue'n (Surren) asue'n (absurren) = abhauen, durchprügeln, dass es surrt. Wach'ln = schlagen, dass es Wind macht. Wadschne (watschen) = mit der flachen Hand Schläge auf die Wange geben. En hoad'n g'wadsch'nd. (Idiot. Austr., 127.) Waegge' (weichen), duewagge (durchweichen = durchprügeln). Woasch'n = durchhauen. Woanst nid folgst di wier i awe woasch'n. Wâss'n (wissen), duewasse'n. Di wier i awe duewasse'n. (Idiot. Austr., 126.) Wiks'n (wichsen) = mit der Ruthe oder Peitsche schlagen. Wusch'n = mit der Ruthe streichen, besonders bei Kindern gebraucht. Ziegn'g = ziehen, aweziegn'g = herabziehen, herabhauen. Zuedegge' (zudecken) = derb abprügeln, dass der Körper mit Wunden bedeckt ist. Zuerichten = ein Menschenantlitz durch Schläge verunstalten. Zwief'ln (zwiebeln) = quälen, peinigen, schlagen u. s. w. Ich muss hier besonders auf Frommann verweisen, wo sich a. a. O. zu jeder dieser Ausdrücke Bemerkungen, Beispiele, werthvolle Verweisungen auf Wörterbücher und Quellenschriften angegeben finden. In der Altmark hat man für Durchprügeln, Schlagen die Ausdrücke wamsen, walk'n, dörchwalk'n, dörchwackeln, verbimpf'n, pelz'n, gärb'n, anrack'n, deff'n, affdeff'n, affdösch'n, draschäökeln, affbäökern, dörchbäökern, ûtbäökern, dörchpallern. (Danneil, 213.) In Schwaben vernimmt man dafür die Redeformen: I schla dir eins hinters Bassohr. I schla di kurz und klein. I schla di krottenbreit, windelweich. I schla dir die Nase plätschig. Ich schlag dich her wie's alte Eisen. Steck 'm ein! Häck'm ein! Wisch' ihm aus. Zünd' ihm ein'. Hau' ihm eins ra. Schla-e ihm eins na. I will di nusshösenen. I will di den Stecken anmessen. I will dir de Hosen spannen, 's Quartier versohlen (versilbern). I schla dir Fische, Ohrfeigen, Floschen, Watschen, Dusel. Es setzt Keile, Prügel, Wichse. Er gibt ihm eins mit der lützen Hand ins Gesicht. Er schlägt ihn auf den Rüssel. Er bekommt Schmisse, Schmiere, Dachteln, Tellhauben. (S. Hauen 32-52, Klopfen, Ohrfeige und Prügeln.) Schnappbänkel. * Auf dem Schnappbänkel sein. (Elsass.) – Klein, II, 132. Am Rande, zum Ueberschlagen bereit, auf dem Entscheidungspunkte. Schnappen. 1 Immer schnappen und nichts ertappen macht endlich einen Lappen. – Parömiakon, 2572. 2 Lass nit schnappen, weystu was, so schweig. – Franck, I, 112a; Petri, II, 433. 3 Wer will mit schnappen (essen), der muss auch mit klappen (dreschen). *4 Er schnappt danach wie der Hund nach Beinen an Ostertagen. – Parömiakon, 1332. Nach so vielwöchentlichem Fasten, das er gezwungen mithalten musste. *5 Er schnappt danach wie der Teufel nach eine Seele. 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(<hi rendition="#i">Idiot. Austr., 49.</hi>) Boaschen (peschen) = mit der flachen Hand aufs Gesäss schlagen, dass es klatscht. Wae't, woan i' iwe di' kim, die wier i' awe boasch'n. (<hi rendition="#i">Idiot. Austr., 43.</hi>) Bêgge (becken), auffibegge = schnell einen kleinen Schlag geben. Wórer éem an's auffibegge koa, so dued e's. (<hi rendition="#i">Tschischka's Idiot., II.</hi>) Bfeffe'n (pfeffern). I wier' eem glai es' Lo e Wal oabfeffern. (<hi rendition="#i">Schmeller, I, 306.</hi>) B'floasten (pflastern). Die wier' i no dain Aesch b'floastern. Bíene' (Birnen), mit den Knöcheln der Faust auf den Kopf schlagen, gleich als ob Birnen darauf fielen. Sole di bie'ne? oder: Magst Bie'n. Biff'ln (büffeln), mit der Faust schlagen oa biffeln. Dem Kêl hoaw, der e Bissl oabiff'lt. Blai'n (bläuen), nur in einbläuen. Woanst de doas nid die miekst, so wier' e de 's no aiblai'n. Blede'n (plattern), so schlagen, dass es ein Geräusch macht, als wenn der Hahn oder die Gans mit den Flügeln schlägt. I' wie der in Aesch ausbleden. Blesch'n = schlagen, dass es schallt; oa-, zue-, drai-, dueblesch'n. Di wier i no blesch'n. Boss'n (possen) = mit einem Stocke schlagen. De Joag'l hoad Schle' griegt, sai Voader hoad zue bosst auf êm. Bragge' (bracken), mit der flachen Hand auf den Mund oder das Gesäss schlagen. I wie di glai aufs Mâl bragg'n', woanst nid schdül (still) bist. Brig'ln (prügeln), eigentlich mit einem Prügel schlagen, dann überhaupt oabrig'ln, duebrigeln. Buff'n (buffen), mit der Faust stossen. Was schloagst'n und buffst'n den alemal so oa. Buksen (buchsen), schlagen mit der Hand. I' wie di glai oabuksen. Bume' (pumen) nur in Zusammensetzungen gebräuchlich, oabume', mit der Faust wiederholt auf den Rücken schlagen, dass es einen dumpfen Laut gibt. Dacht'ln = auf den Kopf schlagen. Dascheln (täscheln), oadescheln = zarte freundliche Schläge auf die Wange geben. I' hab's recht oadaschelt. Wird auch angewandt, wenn man mit einem nassen Lappen oder einer Hand voll Wasser den Körper sanft schlägt. Dedschne = mit der flachen Hand Schläge auf den Kopf geben. Dib'ln = auf den Kopf stossen, schlagen. Woan i di dewisch, di' wier i awer oadibeln, dob'ln (doppeln). Woan i iwe di kim, die wier i awe Dob'ln – doppeln, schlagen, niederdeutsch dubben. (<hi rendition="#i">Frommann, III, 365, 8.</hi>) Dolne' = mit der flachen Hand Schläge auf den Kopf geben. Dreschen = derb schlagen. Drischâgge'(trischacken), recht durchprügeln. Waet nur, di wier' i no drischâgge'. Faunz'ne (faunzen), Schläge <cb n="286"/> ins Gesicht, vorzüglich auf den Mund geben. Figge' (ficken) ein wenig hauen, mit der Ruthe streichen. Figge = Ruthenstreich. Giw in Kind e' ban Figge'. Fisol'ne (fisolen). Woan i di grie, di wier i awe fisolne. Flacheln = mit etwas Breitem und Dünnem schlagen, a' flacheln. Flaschne (flaschen) = mit der flachen Hand Schläge auf die Wange oder über die Ohren geben. I ha'm tichti oag'flasch'nt. Fligge'(flicken), ein wenig, und zwar aufs Gesäss schlagen. Fligge = ein leichter Schlag. Fotzne' (fotzen) = mit der Hand Schläge auf den Mund geben, der im verächtlichen Sinne Fotz und Fotz'n genannt wird. Gaes'ln (geiseln) = mit der Peitsche schlagen, welche mundartlich Gassl' heisst. Glopse (klopfen) namentlich auf die Finger schlagen. Hau' (hauen), auffihau', ainihau', nidehau', umhau', z'soamhau. Kanifeln = hart behandeln, namentlich schlagen und stossen. Karwatschen, duekarwatschen = durchhauen. Kie'n (kehren) auskie'n = aushauen. I wie de glai'in Aesch auskie'n. Koramsie'n (koramisiren) = ad coram, zur Strafe hernehmen. Kuerânz'n (ku- oder koranzen). Waet, di wier i kuerânz'n. Maltratien (malträtiren) = mishandeln, stossen, schlagen. Mess'n (messen), oawemess'n, herabmessen = herabhauen. Mül'n (müllen) = stark schlagen und stossen. Nuss'n (nussen) = stossen, schlagen, besonders mit der Faust. Oefaign ge. I wie di glai oefaign ge. Salme' (salben). Kerl, die wier i no soalme. (<hi rendition="#i">Idiot. Austr., 107.</hi>) Saw'ln (säbeln) = mit einem Säbel, dann überhaupt schlagen. Schloage = schlagen, prügeln. Schmie'n (schmieren) = hauen, schlagen, oaweschmie'n, auffischmie'n. Schmier een aeni awe. Sdraéffe (streifen) = mit einem länglichen Instrument schlagen, wie mit einem Stock oder einer Ruthe. Sdraih'n (streichen), schlagen. Den Kerl hoaw i awe fest g'sdriche. Sdrig'ln = mit der Ruthe schlagen. Sdriksne' (stricksen, striksnen) = Schläge mit einem Strick, Stock, einer Ruthe oder Peitsche geben. Sdriks'n = Schläge. Solne' (sohlen). Woan i di dewisch, di wier i solne. Sue'n (Surren) asue'n (absurren) = abhauen, durchprügeln, dass es surrt. Wach'ln = schlagen, dass es Wind macht. Wadschne (watschen) = mit der flachen Hand Schläge auf die Wange geben. En hoad'n g'wadsch'nd. (<hi rendition="#i">Idiot. Austr., 127.</hi>) Waegge' (weichen), duewagge (durchweichen = durchprügeln). Woasch'n = durchhauen. Woanst nid folgst di wier i awe woasch'n. Wâss'n (wissen), duewasse'n. Di wier i awe duewasse'n. (<hi rendition="#i">Idiot. Austr., 126.</hi>) Wiks'n (wichsen) = mit der Ruthe oder Peitsche schlagen. Wusch'n = mit der Ruthe streichen, besonders bei Kindern gebraucht. Ziegn'g = ziehen, aweziegn'g = herabziehen, herabhauen. Zuedegge' (zudecken) = derb abprügeln, dass der Körper mit Wunden bedeckt ist. Zuerichten = ein Menschenantlitz durch Schläge verunstalten. Zwief'ln (zwiebeln) = quälen, peinigen, schlagen u. s. w. Ich muss hier besonders auf <hi rendition="#i">Frommann</hi> verweisen, wo sich a. a. O. zu jeder dieser Ausdrücke Bemerkungen, Beispiele, werthvolle Verweisungen auf Wörterbücher und Quellenschriften angegeben finden.</p><lb/> <p rendition="#et">In der Altmark hat man für Durchprügeln, Schlagen die Ausdrücke wamsen, walk'n, dörchwalk'n, dörchwackeln, verbimpf'n, pelz'n, gärb'n, anrack'n, deff'n, affdeff'n, affdösch'n, draschäökeln, affbäökern, dörchbäökern, ûtbäökern, dörchpallern. (<hi rendition="#i">Danneil, 213.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">In Schwaben vernimmt man dafür die Redeformen: I schla dir eins hinters Bassohr. I schla di kurz und klein. I schla di krottenbreit, windelweich. I schla dir die Nase plätschig. Ich schlag dich her wie's alte Eisen. Steck 'm ein! Häck'm ein! Wisch' ihm aus. Zünd' ihm ein'. Hau' ihm eins ra. Schla-e ihm eins na. I will di nusshösenen. I will di den Stecken anmessen. I will dir de Hosen spannen, 's Quartier versohlen (versilbern). I schla dir Fische, Ohrfeigen, Floschen, Watschen, Dusel. Es setzt Keile, Prügel, Wichse. Er gibt ihm eins mit der lützen Hand ins Gesicht. Er schlägt ihn auf den Rüssel. Er bekommt Schmisse, Schmiere, Dachteln, Tellhauben. (S. Hauen 32-52, Klopfen, Ohrfeige und Prügeln.)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schnappbänkel.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Auf dem Schnappbänkel sein.</hi> (<hi rendition="#i">Elsass.</hi>) – <hi rendition="#i">Klein, II, 132.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Am Rande, zum Ueberschlagen bereit, auf dem Entscheidungspunkte.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schnappen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Immer schnappen und nichts ertappen macht endlich einen Lappen.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 2572.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Lass nit schnappen, weystu was, so schweig.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 112<hi rendition="#sup">a</hi>; Petri, II, 433.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Wer will mit schnappen (essen), der muss auch mit klappen (dreschen).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Er schnappt danach wie der Hund nach Beinen an Ostertagen.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 1332.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Nach so vielwöchentlichem Fasten, das er gezwungen mithalten musste.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Er schnappt danach wie der Teufel nach eine Seele.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij gaapt ernaar als de duivel naar eene zie (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 501<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[143]/0149]
2 Schnacken vnd Flöhspitzen thun nicht Schaden. – Lehmann, 736, 2.
3 Schnaken, die im Hornung geigen, müssen im März schweigen.
*4 Er ist mit Schnaken angefüllt, wie ein alter Kornboden.
*5 Et äs en Schnôk. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 31, 7.
Schnakelzeug.
Se hett vundage (heute) er Snakeltög nich bi sik. – Eichwald, 1762.
Schnalle.
*1 Das ist eine Schnalle.
Hier für Lüge, dort für leichtsinnige Dirne.
*2 Er achtet's kleiner Schnalle. – Geiler, Nsch., 25.
„So wolte ich euch keine Schnalle umb eure Ehre geben.“ (Simplic., III, 177.)
*3 Er haut über die Schnalle.
*4 Es (sie) geht über die Schnalle. (Böhmen.)
Mit den Fingerspitzen nach einwärts gekehrt.
Schnallen.
* Ich wâr a korz schnoalla. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 452.
Schnallendrücker.
* Er ist ein Schnallendrücker. (Baiern.)
Ein Schmeichler, der einem sagt, was man gern hört. Von Schnalle = Klinke an einer Thür, weil sie mit einem schnallenden Laute niederfällt.
Schnalling.
* Ich wollte nicht einen Schnalling darum geben.
Lat.: Ne crepitu quidem digiti dignum. (Philippi, II, 11.)
Schnalz.
* Er ist keinen Schnalz werth. (S. Fliegenschnalz.) – Eiselein, 553.
Schnalzen.
* En schnoalzen. (Niederösterreich.) – Frommann, IV, 47, 50.
Eigentlich mit der Peitsche schlagen, dann überhaupt: schlagen. „De Jahe hoad in Woald een Holzdiebben dewischt, dem hoad er e Biss'l g'schnoalzt mid saine Hundsbaitsch'n.“ (Frommann, IV, 41-50.) Joh. Wurth hat a. a. O. eine grosse Anzahl in Niederösterreich üblicher Ausdrücke für „Schlagen“ zusammengestellt, die ich hier anschliesse, als: baitsch'n (eigentlich mit der Peitsche schlagen, dann aber für schlagen überhaupt gebraucht). Eer is ausbaitscht wóem. Bülz'n (pelzen) = jemand eine hinaufschlagen, daher nur in Zusammensetzungen gebräuchlich, wie aufibälz'n. I hoaw aem aeni auffibälzt. (Idiot. Austr., 49.) Boaschen (peschen) = mit der flachen Hand aufs Gesäss schlagen, dass es klatscht. Wae't, woan i' iwe di' kim, die wier i' awe boasch'n. (Idiot. Austr., 43.) Bêgge (becken), auffibegge = schnell einen kleinen Schlag geben. Wórer éem an's auffibegge koa, so dued e's. (Tschischka's Idiot., II.) Bfeffe'n (pfeffern). I wier' eem glai es' Lo e Wal oabfeffern. (Schmeller, I, 306.) B'floasten (pflastern). Die wier' i no dain Aesch b'floastern. Bíene' (Birnen), mit den Knöcheln der Faust auf den Kopf schlagen, gleich als ob Birnen darauf fielen. Sole di bie'ne? oder: Magst Bie'n. Biff'ln (büffeln), mit der Faust schlagen oa biffeln. Dem Kêl hoaw, der e Bissl oabiff'lt. Blai'n (bläuen), nur in einbläuen. Woanst de doas nid die miekst, so wier' e de 's no aiblai'n. Blede'n (plattern), so schlagen, dass es ein Geräusch macht, als wenn der Hahn oder die Gans mit den Flügeln schlägt. I' wie der in Aesch ausbleden. Blesch'n = schlagen, dass es schallt; oa-, zue-, drai-, dueblesch'n. Di wier i no blesch'n. Boss'n (possen) = mit einem Stocke schlagen. De Joag'l hoad Schle' griegt, sai Voader hoad zue bosst auf êm. Bragge' (bracken), mit der flachen Hand auf den Mund oder das Gesäss schlagen. I wie di glai aufs Mâl bragg'n', woanst nid schdül (still) bist. Brig'ln (prügeln), eigentlich mit einem Prügel schlagen, dann überhaupt oabrig'ln, duebrigeln. Buff'n (buffen), mit der Faust stossen. Was schloagst'n und buffst'n den alemal so oa. Buksen (buchsen), schlagen mit der Hand. I' wie di glai oabuksen. Bume' (pumen) nur in Zusammensetzungen gebräuchlich, oabume', mit der Faust wiederholt auf den Rücken schlagen, dass es einen dumpfen Laut gibt. Dacht'ln = auf den Kopf schlagen. Dascheln (täscheln), oadescheln = zarte freundliche Schläge auf die Wange geben. I' hab's recht oadaschelt. Wird auch angewandt, wenn man mit einem nassen Lappen oder einer Hand voll Wasser den Körper sanft schlägt. Dedschne = mit der flachen Hand Schläge auf den Kopf geben. Dib'ln = auf den Kopf stossen, schlagen. Woan i di dewisch, di' wier i awer oadibeln, dob'ln (doppeln). Woan i iwe di kim, die wier i awe Dob'ln – doppeln, schlagen, niederdeutsch dubben. (Frommann, III, 365, 8.) Dolne' = mit der flachen Hand Schläge auf den Kopf geben. Dreschen = derb schlagen. Drischâgge'(trischacken), recht durchprügeln. Waet nur, di wier' i no drischâgge'. Faunz'ne (faunzen), Schläge
ins Gesicht, vorzüglich auf den Mund geben. Figge' (ficken) ein wenig hauen, mit der Ruthe streichen. Figge = Ruthenstreich. Giw in Kind e' ban Figge'. Fisol'ne (fisolen). Woan i di grie, di wier i awe fisolne. Flacheln = mit etwas Breitem und Dünnem schlagen, a' flacheln. Flaschne (flaschen) = mit der flachen Hand Schläge auf die Wange oder über die Ohren geben. I ha'm tichti oag'flasch'nt. Fligge'(flicken), ein wenig, und zwar aufs Gesäss schlagen. Fligge = ein leichter Schlag. Fotzne' (fotzen) = mit der Hand Schläge auf den Mund geben, der im verächtlichen Sinne Fotz und Fotz'n genannt wird. Gaes'ln (geiseln) = mit der Peitsche schlagen, welche mundartlich Gassl' heisst. Glopse (klopfen) namentlich auf die Finger schlagen. Hau' (hauen), auffihau', ainihau', nidehau', umhau', z'soamhau. Kanifeln = hart behandeln, namentlich schlagen und stossen. Karwatschen, duekarwatschen = durchhauen. Kie'n (kehren) auskie'n = aushauen. I wie de glai'in Aesch auskie'n. Koramsie'n (koramisiren) = ad coram, zur Strafe hernehmen. Kuerânz'n (ku- oder koranzen). Waet, di wier i kuerânz'n. Maltratien (malträtiren) = mishandeln, stossen, schlagen. Mess'n (messen), oawemess'n, herabmessen = herabhauen. Mül'n (müllen) = stark schlagen und stossen. Nuss'n (nussen) = stossen, schlagen, besonders mit der Faust. Oefaign ge. I wie di glai oefaign ge. Salme' (salben). Kerl, die wier i no soalme. (Idiot. Austr., 107.) Saw'ln (säbeln) = mit einem Säbel, dann überhaupt schlagen. Schloage = schlagen, prügeln. Schmie'n (schmieren) = hauen, schlagen, oaweschmie'n, auffischmie'n. Schmier een aeni awe. Sdraéffe (streifen) = mit einem länglichen Instrument schlagen, wie mit einem Stock oder einer Ruthe. Sdraih'n (streichen), schlagen. Den Kerl hoaw i awe fest g'sdriche. Sdrig'ln = mit der Ruthe schlagen. Sdriksne' (stricksen, striksnen) = Schläge mit einem Strick, Stock, einer Ruthe oder Peitsche geben. Sdriks'n = Schläge. Solne' (sohlen). Woan i di dewisch, di wier i solne. Sue'n (Surren) asue'n (absurren) = abhauen, durchprügeln, dass es surrt. Wach'ln = schlagen, dass es Wind macht. Wadschne (watschen) = mit der flachen Hand Schläge auf die Wange geben. En hoad'n g'wadsch'nd. (Idiot. Austr., 127.) Waegge' (weichen), duewagge (durchweichen = durchprügeln). Woasch'n = durchhauen. Woanst nid folgst di wier i awe woasch'n. Wâss'n (wissen), duewasse'n. Di wier i awe duewasse'n. (Idiot. Austr., 126.) Wiks'n (wichsen) = mit der Ruthe oder Peitsche schlagen. Wusch'n = mit der Ruthe streichen, besonders bei Kindern gebraucht. Ziegn'g = ziehen, aweziegn'g = herabziehen, herabhauen. Zuedegge' (zudecken) = derb abprügeln, dass der Körper mit Wunden bedeckt ist. Zuerichten = ein Menschenantlitz durch Schläge verunstalten. Zwief'ln (zwiebeln) = quälen, peinigen, schlagen u. s. w. Ich muss hier besonders auf Frommann verweisen, wo sich a. a. O. zu jeder dieser Ausdrücke Bemerkungen, Beispiele, werthvolle Verweisungen auf Wörterbücher und Quellenschriften angegeben finden.
In der Altmark hat man für Durchprügeln, Schlagen die Ausdrücke wamsen, walk'n, dörchwalk'n, dörchwackeln, verbimpf'n, pelz'n, gärb'n, anrack'n, deff'n, affdeff'n, affdösch'n, draschäökeln, affbäökern, dörchbäökern, ûtbäökern, dörchpallern. (Danneil, 213.)
In Schwaben vernimmt man dafür die Redeformen: I schla dir eins hinters Bassohr. I schla di kurz und klein. I schla di krottenbreit, windelweich. I schla dir die Nase plätschig. Ich schlag dich her wie's alte Eisen. Steck 'm ein! Häck'm ein! Wisch' ihm aus. Zünd' ihm ein'. Hau' ihm eins ra. Schla-e ihm eins na. I will di nusshösenen. I will di den Stecken anmessen. I will dir de Hosen spannen, 's Quartier versohlen (versilbern). I schla dir Fische, Ohrfeigen, Floschen, Watschen, Dusel. Es setzt Keile, Prügel, Wichse. Er gibt ihm eins mit der lützen Hand ins Gesicht. Er schlägt ihn auf den Rüssel. Er bekommt Schmisse, Schmiere, Dachteln, Tellhauben. (S. Hauen 32-52, Klopfen, Ohrfeige und Prügeln.)
Schnappbänkel.
* Auf dem Schnappbänkel sein. (Elsass.) – Klein, II, 132.
Am Rande, zum Ueberschlagen bereit, auf dem Entscheidungspunkte.
Schnappen.
1 Immer schnappen und nichts ertappen macht endlich einen Lappen. – Parömiakon, 2572.
2 Lass nit schnappen, weystu was, so schweig. – Franck, I, 112a; Petri, II, 433.
3 Wer will mit schnappen (essen), der muss auch mit klappen (dreschen).
*4 Er schnappt danach wie der Hund nach Beinen an Ostertagen. – Parömiakon, 1332.
Nach so vielwöchentlichem Fasten, das er gezwungen mithalten musste.
*5 Er schnappt danach wie der Teufel nach eine Seele.
Holl.: Hij gaapt ernaar als de duivel naar eene zie (Harrebomée, II, 501a.)
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