Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 23 Schmeichler thun Fürsten grössern Schaden als der Feind im Felde. - Simrock, 9112; Gaal, 1375. Böhm.: Kral v nenavisti mej pochlebniky, jako pokladace a sibaly, oboji jsou skodlivi tem, kdoz jim veri. - Pochlebnici okolo usi knizat jsou jako otravenci, kteri do stundi(?) verejnych jed hazeji. - Pochlebnici zbozi a panstvi kraluv a knizat casteji zahuboji nezli vojska nepratelska. (Rybicka, 384-385 u. 389.) Ung.: Többet art a' kiaatynak a' hizelkedö, mint sem akar melly ellenseg. (Gaal, 1375.) 24 Schmeichler und Ehrabschneider sind nahe Verwandte. - Parömiakon, 3060. 25 Schmeichler und Gleissner seind die ärgsten Schelmen. - Chaos, 374. Lat.: Multi sub pietatis nomine lucrum quaerunt. 26 Schmeichler und Hunde beschmuzen ihre eigenen Herren. "Hunde und Schmeichler machen öfters durch die Heftigkeit ihrer Liebkosungen ihren eigenen Herrn so schmuzig, dass sie sich Fusstritte von demselben zuziehen." (Welt und Zeit, I, 55, 30.) 27 Schmeichler und Hunde fassen gern Schweine beim Ohr und - grosse Herrn. "Schmeichler und Hunde, was kann mehr ähnlich sein, beim Ohr packen sie den Grossen und das Schwein." (Witzfunken, IVa, 140.) 28 Schmeichler und Hunde wedeln, wo es Futter gibt. It.: Para los aduladores no hay rico necio, ni pobre discreto. (Cahier, 3179.) 29 Schmeichler und Schillerthiere verändern oft ihre Farbe. 30 Schmeichler und Schönfärber gehören einer Zunft. - Eiselein, 552. 31 Schmeichler ziehen sich nach jeder Form. Bei Tunnicius (681): Smekers kunt sik by alman doen. (Blandus adulator cunctis se accommodat ipsum.) 32 Schmeichlern ist nicht zu trauen. 33 Schmeichlers Biss ist gifftig. - Petri, II, 530. 34 Schmeichlers Mund hat weiche Tatzen. - Petri, II, 530. Böhm.: Rec cim ulisnejsi, tim nebezpecnejsi. (Rybicka, 388.) 35 Vor Schmeichlern und Schmarotzern halte die Thür zu! It.: Guardati degli adulatori, perche nelle dolci parole nascondono qualche tradimento. (Biber.) 36 Was der Schmeichler hat im Mund, davon weiss nichts des Herzens Grund. Böhm.: (Lichotnik si mysli:) co mam na ustech - to mne; co mam v srdci - to tobe. (Celakovsky, 42.) 37 Was die Schmeichler sagen, suche wahr zu machen. Lat.: Cura esse quod audis. (Horaz.) (Philippi, I, 106.) 38 Wer dem Schmeichler traut, verkauft seine Waaren ohne Geld. Böhm.: Kdo rad pochlebnika posloucha, proda sve zbozibez penez. (Celakovsky, 42.) Poln.: Kto pochlebstwa rad slucha, przeda swoje bez pieniedzy. (Celakovsky, 42.) 39 Wer dem Schmeichler zuhört, muss ihn füttern. Frz.: Tout flatteur vit aux depens de celui qui l'ecoute. (Cahier, 729.) Schmeissen. 1 Wat man am weitsten schmit, mut man am eireschten siäken. (Neumark.) - Engelien, 221, 190. 2 Wenn mir's weit schmeissen, müss bers weit hull'n. (Oberlausitz.) *3 Dar is ken Smeiten mit de Mütze na. - Eichwald, 1367; Bueren, 333; Frommann, II, 536, 125. *4 Hei schmitt nich hen, wo hei hen wenkt. (Mecklenburg.) - Raabe, 103. *5 Hei smitt (wirft) mit'n Metwurst na'm Side Speck. (Ostfries.) - Firmenich, VI, 281, 655. *6 Ich schmeisse dich durch das Firmament, dass dir die Fixsterne am Arsche hängen bleiben. Schmeisser. * A iess a alder Schmeisser. - Robinson, 188. Schmeissregen. Schmeissren en Lappeschold drengt dörch. (Aachen.) - Firmenich, I, 493, 118. Schmeissregen und Läpperschulden dringen durch. Viele kleine Schulden untergraben Wirthschaft und Credit. Schmele. 1 Schmelen helfen dem Bauern das Geld aus dem Sacke zählen. (Oels.) - Boebel, 133; Schiller, II, 24a. 2 Wenn Schmelen wachsen statt Korn, dann ist der Bauer verlor'n. Böhm.: Patrna to beda, kdyz se rodi v zite lebeda. (Celakovsky, 177.) *3 Ik well mi niene Smiele dör de Nase trecken loaten. (Iserlohn.) - Woeste, 89, 182. Frz.: Passer a quelqu'un la plume par le bec. Schmelzen. 1 Schmeltzen vnd probieren ist vnd bleibt ein Meisterstück. - Petri, II, 530. *2 Dat smelted asse Bueter in der Sunne. (Iserlohn.) - Frommann, V, 163, 143. *3 Es (z. B. das Vermögen) schmilzt wie Schnee. Frz.: Trop aise chateille, il fond comme neige. (Leroux, I, 72.) Holl.: Het smelt als boter in den mond. (Harrebomee, II, 98a.) Schmelzer. Ein Schmeltzer muss einen fürlauffer haben, der jhm handlangt vnd hilfft, wie Johannes dem Herrn. - Petri, II, 202. Schmelzhütte. Schmeltz Hütten Hendel heissen: Hendel, hüt dich! - Petri, II, 530. Schmer. 1 At Schmer wal boaven dreiw, al as't uk man fan an ualen Hüünj. (Amrum.) - Haupt, VIII, 355, 77; Firmenich, III, 8, 115. Das Schmer (s. Fett 12, 14 u. 16 und Oel 23) will oben sein, ist es auch von einem alten Hunde. 2 Es wird mancher mit seinem eigen schmer begossen. - Henisch, 830, 66. 3 Je elter das schmer ist, je besser es zur artzney. - Henisch, 319, 47. Lat.: Axungia tanto utilior, quanto vetustior. (Henisch, 319, 148.) 4 Kein besser Schmer gefunden ward, denn Geld, das treibt den Wagen fort. - Eyering, III, 117. 5 M' mues nid ga, d's Schmär bi der Chatz chouffa. (Bern.) - Zyro, 31. 6 Was keinen Schmer gibt, mästet der Fleischer nicht. 7 Wegen dem Schmer leckt die Katze den Leuchter. Holl.: Om den wille van het smeer likt de kat den kandelaar. (Harrebomee, II, 277a.) 8 Wenn alte Schmer in Flammen kommt, lodert sie leicht zum Schornstein hinaus, sagte der alte Bettelvogt, und küsste die lahme Grete. Holl.: Je weet wel, Lijsje, dat als oud smeer in de vlam staat, het licht in de pijp brandt, zei de oude, en hij wilde het oorijzertje bij de meid verzetten. (Harrebomee, II, 277a.) 9 Wenn die Schmer zum Brennen kommt, ist sie schwer zu löschen. Holl.: Als de oude smeer lang in de vlam staat, zoo brandt het ligtelijk in de pijp. (Harrebomee, II, 277a.) 10 Wenn he sick ok in Smär umdreiht, he wart woll smärig, abers nich fett. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4036. Wem das Glück durchaus ungünstig ist. 11 Wer Schmer angreift, macht die Finger fett. Holl.: Die in roet handelt, maakt zijne vingeren vet. (Harrebomee, II, 225b.) 12 Wer seinen Schmer für die Katzen setzt, wird offt benaschet und verletzt. - Petri, II, 754. 13 Wer viel Schmer in der Büchse hat, kann gut salben. - Murner, Sendbrief von der Messkrankheit. 14 Wie die Schmer, so die Fähr. Schmer hier für Schmierung, wie man schmiert, so fährt man. *15 Das heisst Schmer von der Katze kaufen. - Simrock, 5496a. *16 Das wirt jm nicht zu Schmer gedeihen. - Agricola II, 154; für Oesterreich-Schlesien: Peter, 452. Von jemand, der andere übervortheilt oder betrogen, der unrecht Gut erworben hat; es wird ihm keinen Segen bringen. Lat.: Aurum habet Tholosanum. (Gellius.) (Binder II, 299; Philippi, I, 51; Seybold, 48.)
[Spaltenumbruch] 23 Schmeichler thun Fürsten grössern Schaden als der Feind im Felde. – Simrock, 9112; Gaal, 1375. Böhm.: Král v nenávisti mĕj pochlebníky, jako pokládače a šibaly, obojí jsou škodliví tĕm, kdož jím vĕří. – Pochlebníci okolo uší knižat jsou jako otravenci, kteří do stundi(?) veřejných jed házejí. – Pochlebníci zboží a panství králův a knižat častĕji zahubojí nežli vojska nepřátelská. (Rybicka, 384-385 u. 389.) Ung.: Többet árt a' kiáatynak a' hizelkedö, mint sem akár melly ellenség. (Gaal, 1375.) 24 Schmeichler und Ehrabschneider sind nahe Verwandte. – Parömiakon, 3060. 25 Schmeichler und Gleissner seind die ärgsten Schelmen. – Chaos, 374. Lat.: Multi sub pietatis nomine lucrum quaerunt. 26 Schmeichler und Hunde beschmuzen ihre eigenen Herren. „Hunde und Schmeichler machen öfters durch die Heftigkeit ihrer Liebkosungen ihren eigenen Herrn so schmuzig, dass sie sich Fusstritte von demselben zuziehen.“ (Welt und Zeit, I, 55, 30.) 27 Schmeichler und Hunde fassen gern Schweine beim Ohr und – grosse Herrn. „Schmeichler und Hunde, was kann mehr ähnlich sein, beim Ohr packen sie den Grossen und das Schwein.“ (Witzfunken, IVa, 140.) 28 Schmeichler und Hunde wedeln, wo es Futter gibt. It.: Para los aduladores no hay rico necio, ni pobre discreto. (Cahier, 3179.) 29 Schmeichler und Schillerthiere verändern oft ihre Farbe. 30 Schmeichler und Schönfärber gehören einer Zunft. – Eiselein, 552. 31 Schmeichler ziehen sich nach jeder Form. Bei Tunnicius (681): Smekers kunt sik by alman doen. (Blandus adulator cunctis se accommodat ipsum.) 32 Schmeichlern ist nicht zu trauen. 33 Schmeichlers Biss ist gifftig. – Petri, II, 530. 34 Schmeichlers Mund hat weiche Tatzen. – Petri, II, 530. Böhm.: Reč čím úlisnĕjší, tím nebezpečnĕjši. (Rybicka, 388.) 35 Vor Schmeichlern und Schmarotzern halte die Thür zu! It.: Guardati degli adulatori, perchè nelle dolci parole nascondono qualche tradimento. (Biber.) 36 Was der Schmeichler hat im Mund, davon weiss nichts des Herzens Grund. Böhm.: (Líchotník si mysli:) co mám na ústech – to mnĕ; co mám v srdci – to tobĕ. (Čelakovsky, 42.) 37 Was die Schmeichler sagen, suche wahr zu machen. Lat.: Cura esse quod audis. (Horaz.) (Philippi, I, 106.) 38 Wer dem Schmeichler traut, verkauft seine Waaren ohne Geld. Böhm.: Kdo rád pochlebníka poslouchá, prodá své zbožíbez penĕz. (Čelakovsky, 42.) Poln.: Kto pochlebstwa rad słucha, przeda swoje bez pieniędzy. (Čelakovsky, 42.) 39 Wer dem Schmeichler zuhört, muss ihn füttern. Frz.: Tout flatteur vit aux dépens de celui qui l'écoute. (Cahier, 729.) Schmeissen. 1 Wat man am wîtsten schmit, mut man am îreschten siäken. (Neumark.) – Engelien, 221, 190. 2 Wenn mir's weit schmeissen, müss bers weit hull'n. (Oberlausitz.) *3 Dar is kên Smîten mit de Mütze na. – Eichwald, 1367; Bueren, 333; Frommann, II, 536, 125. *4 Hei schmitt nich hen, wo hei hen wenkt. (Mecklenburg.) – Raabe, 103. *5 Hei smitt (wirft) mit'n Metwurst nâ'm Side Speck. (Ostfries.) – Firmenich, VI, 281, 655. *6 Ich schmeisse dich durch das Firmament, dass dir die Fixsterne am Arsche hängen bleiben. Schmeisser. * A iess a âlder Schmeisser. – Robinson, 188. Schmeissregen. Schmîssrên en Lappeschold drengt dörch. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 118. Schmeissregen und Läpperschulden dringen durch. Viele kleine Schulden untergraben Wirthschaft und Credit. Schmele. 1 Schmelen helfen dem Bauern das Geld aus dem Sacke zählen. (Oels.) – Boebel, 133; Schiller, II, 24a. 2 Wenn Schmelen wachsen statt Korn, dann ist der Bauer verlor'n. Böhm.: Patrná to bĕda, když se rodí v žitĕ lebeda. (Čelakovsky, 177.) *3 Ik well mi niene Smiele dör de Nase trecken loaten. (Iserlohn.) – Woeste, 89, 182. Frz.: Passer à quelqu'un la plume par le bec. Schmelzen. 1 Schmeltzen vnd probieren ist vnd bleibt ein Meisterstück. – Petri, II, 530. *2 Dat smelted asse Bueter in der Sunne. (Iserlohn.) – Frommann, V, 163, 143. *3 Es (z. B. das Vermögen) schmilzt wie Schnee. Frz.: Trop aise chateille, il fond comme neige. (Leroux, I, 72.) Holl.: Het smelt als boter in den mond. (Harrebomée, II, 98a.) Schmelzer. Ein Schmeltzer muss einen fürlauffer haben, der jhm handlangt vnd hilfft, wie Johannes dem Herrn. – Petri, II, 202. Schmelzhütte. Schmeltz Hütten Hendel heissen: Hendel, hüt dich! – Petri, II, 530. Schmer. 1 At Schmêr wal boaven drîw, al as't uk man fân an ualen Hüünj. (Amrum.) – Haupt, VIII, 355, 77; Firmenich, III, 8, 115. Das Schmer (s. Fett 12, 14 u. 16 und Oel 23) will oben sein, ist es auch von einem alten Hunde. 2 Es wird mancher mit seinem eigen schmer begossen. – Henisch, 830, 66. 3 Je elter das schmer ist, je besser es zur artzney. – Henisch, 319, 47. Lat.: Axungia tanto utilior, quanto vetustior. (Henisch, 319, 148.) 4 Kein besser Schmer gefunden ward, denn Geld, das treibt den Wagen fort. – Eyering, III, 117. 5 M' mues nid ga, d's Schmär bi der Chatz chouffa. (Bern.) – Zyro, 31. 6 Was keinen Schmer gibt, mästet der Fleischer nicht. 7 Wegen dem Schmer leckt die Katze den Leuchter. Holl.: Om den wille van het smeer likt de kat den kandelaar. (Harrebomée, II, 277a.) 8 Wenn alte Schmer in Flammen kommt, lodert sie leicht zum Schornstein hinaus, sagte der alte Bettelvogt, und küsste die lahme Grete. Holl.: Je weet wel, Lijsje, dat als oud smeer in de vlam staat, het licht in de pijp brandt, zei de oude, en hij wilde het oorijzertje bij de meid verzetten. (Harrebomée, II, 277a.) 9 Wenn die Schmer zum Brennen kommt, ist sie schwer zu löschen. Holl.: Als de oude smeer lang in de vlam staat, zoo brandt het ligtelijk in de pijp. (Harrebomée, II, 277a.) 10 Wenn he sick ok in Smär umdreiht, he wart woll smärig, abers nich fett. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036. Wem das Glück durchaus ungünstig ist. 11 Wer Schmer angreift, macht die Finger fett. Holl.: Die in roet handelt, maakt zijne vingeren vet. (Harrebomée, II, 225b.) 12 Wer seinen Schmer für die Katzen setzt, wird offt benaschet und verletzt. – Petri, II, 754. 13 Wer viel Schmer in der Büchse hat, kann gut salben. – Murner, Sendbrief von der Messkrankheit. 14 Wie die Schmer, so die Fähr. Schmer hier für Schmierung, wie man schmiert, so fährt man. *15 Das heisst Schmer von der Katze kaufen. – Simrock, 5496a. *16 Das wirt jm nicht zu Schmer gedeihen. – Agricola II, 154; für Oesterreich-Schlesien: Peter, 452. Von jemand, der andere übervortheilt oder betrogen, der unrecht Gut erworben hat; es wird ihm keinen Segen bringen. Lat.: Aurum habet Tholosanum. (Gellius.) (Binder II, 299; Philippi, I, 51; Seybold, 48.)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0139" n="[133]"/><cb n="265"/> 23 Schmeichler thun Fürsten grössern Schaden als der Feind im Felde.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 9112; Gaal, 1375.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Král v nenávisti mĕj pochlebníky, jako pokládače a šibaly, obojí jsou škodliví tĕm, kdož jím vĕří. – Pochlebníci okolo uší knižat jsou jako otravenci, kteří do stundi(?) veřejných jed házejí. – Pochlebníci zboží a panství králův a knižat častĕji zahubojí nežli vojska nepřátelská. (<hi rendition="#i">Rybicka, 384-385 u. 389.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Többet árt a' kiáatynak a' hizelkedö, mint sem akár melly ellenség. (<hi rendition="#i">Gaal, 1375.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Schmeichler und Ehrabschneider sind nahe Verwandte.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 3060.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Schmeichler und Gleissner seind die ärgsten Schelmen.</hi> – <hi rendition="#i">Chaos, 374.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Multi sub pietatis nomine lucrum quaerunt.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Schmeichler und Hunde beschmuzen ihre eigenen Herren.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Hunde und Schmeichler machen öfters durch die Heftigkeit ihrer Liebkosungen ihren eigenen Herrn so schmuzig, dass sie sich Fusstritte von demselben zuziehen.“ (<hi rendition="#i">Welt und Zeit, I, 55, 30.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">27 Schmeichler und Hunde fassen gern Schweine beim Ohr und – grosse Herrn.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Schmeichler und Hunde, was kann mehr ähnlich sein, beim Ohr packen sie den Grossen und das Schwein.“ (<hi rendition="#i">Witzfunken, IV<hi rendition="#sup">a</hi>, 140.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">28 Schmeichler und Hunde wedeln, wo es Futter gibt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Para los aduladores no hay rico necio, ni pobre discreto. (<hi rendition="#i">Cahier, 3179.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">29 Schmeichler und Schillerthiere verändern oft ihre Farbe.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Schmeichler und Schönfärber gehören einer Zunft.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 552.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">31 Schmeichler ziehen sich nach jeder Form.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (681)</hi>: Smekers kunt sik by alman doen. (Blandus adulator cunctis se accommodat ipsum.)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 Schmeichlern ist nicht zu trauen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Schmeichlers Biss ist gifftig.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 530.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Schmeichlers Mund hat weiche Tatzen.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 530.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Reč čím úlisnĕjší, tím nebezpečnĕjši. (<hi rendition="#i">Rybicka, 388.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">35 Vor Schmeichlern und Schmarotzern halte die Thür zu!</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Guardati degli adulatori, perchè nelle dolci parole nascondono qualche tradimento. (<hi rendition="#i">Biber.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Was der Schmeichler hat im Mund, davon weiss nichts des Herzens Grund.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: (Líchotník si mysli:) co mám na ústech – to mnĕ; co mám v srdci – to tobĕ. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 42.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">37 Was die Schmeichler sagen, suche wahr zu machen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cura esse quod audis. (<hi rendition="#i">Horaz.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, I, 106.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Wer dem Schmeichler traut, verkauft seine Waaren ohne Geld.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kdo rád pochlebníka poslouchá, prodá své zbožíbez penĕz. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 42.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Kto pochlebstwa rad słucha, przeda swoje bez pieniędzy. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 42.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">39 Wer dem Schmeichler zuhört, muss ihn füttern.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Tout flatteur vit aux dépens de celui qui l'écoute. (<hi rendition="#i">Cahier, 729.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schmeissen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Wat man am wîtsten schmit, mut man am îreschten siäken.</hi> (<hi rendition="#i">Neumark.</hi>) – <hi rendition="#i">Engelien, 221, 190.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wenn mir's weit schmeissen, müss bers weit hull'n.</hi> (<hi rendition="#i">Oberlausitz.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Dar is kên Smîten mit de Mütze na.</hi> – <hi rendition="#i">Eichwald, 1367; Bueren, 333; Frommann, II, 536, 125.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Hei schmitt nich hen, wo hei hen wenkt.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) – <hi rendition="#i">Raabe, 103.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Hei smitt (wirft) mit'n Metwurst nâ'm Side Speck.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, VI, 281, 655.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Ich schmeisse dich durch das Firmament, dass dir die Fixsterne am Arsche hängen bleiben.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schmeisser.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* A iess a âlder Schmeisser.</hi> – <hi rendition="#i">Robinson, 188.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schmeissregen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Schmîssrên en Lappeschold drengt dörch.</hi> (<hi rendition="#i">Aachen.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, I, 493, 118.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Schmeissregen und Läpperschulden dringen durch. Viele kleine Schulden untergraben Wirthschaft und Credit.</p><lb/> </div> <cb n="266"/> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schmele.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Schmelen helfen dem Bauern das Geld aus dem Sacke zählen.</hi> (<hi rendition="#i">Oels.</hi>) – <hi rendition="#i">Boebel, 133; Schiller, II, 24<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wenn Schmelen wachsen statt Korn, dann ist der Bauer verlor'n.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Patrná to bĕda, když se rodí v žitĕ lebeda. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 177.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Ik well mi niene Smiele dör de Nase trecken loaten.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) – <hi rendition="#i">Woeste, 89, 182.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Passer à quelqu'un la plume par le bec.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schmelzen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Schmeltzen vnd probieren ist vnd bleibt ein Meisterstück.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 530.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Dat smelted asse Bueter in der Sunne.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, V, 163, 143.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Es (z. B. das Vermögen) schmilzt wie Schnee.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Trop aise chateille, il fond comme neige. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 72.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het smelt als boter in den mond. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 98<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schmelzer.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ein Schmeltzer muss einen fürlauffer haben, der jhm handlangt vnd hilfft, wie Johannes dem Herrn.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 202.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schmelzhütte.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Schmeltz Hütten Hendel heissen: Hendel, hüt dich!</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 530.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schmer.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 At Schmêr wal boaven drîw, al as't uk man fân an ualen Hüünj.</hi> (<hi rendition="#i">Amrum.</hi>) – <hi rendition="#i">Haupt, VIII, 355, 77; Firmenich, III, 8, 115.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Das Schmer (s. Fett 12, 14 u. 16 und Oel 23) will oben sein, ist es auch von einem alten Hunde.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Es wird mancher mit seinem eigen schmer begossen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 830, 66.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Je elter das schmer ist, je besser es zur artzney.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 319, 47.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Axungia tanto utilior, quanto vetustior. (<hi rendition="#i">Henisch, 319, 148.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Kein besser Schmer gefunden ward, denn Geld, das treibt den Wagen fort.</hi> – <hi rendition="#i">Eyering, III, 117.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 M' mues nid ga, d's Schmär bi der Chatz chouffa.</hi> (<hi rendition="#i">Bern.</hi>) – <hi rendition="#i">Zyro, 31.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Was keinen Schmer gibt, mästet der Fleischer nicht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Wegen dem Schmer leckt die Katze den Leuchter.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Om den wille van het smeer likt de kat den kandelaar. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 277<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Wenn alte Schmer in Flammen kommt, lodert sie leicht zum Schornstein hinaus, sagte der alte Bettelvogt, und küsste die lahme Grete.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Je weet wel, Lijsje, dat als oud smeer in de vlam staat, het licht in de pijp brandt, zei de oude, en hij wilde het oorijzertje bij de meid verzetten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 277<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Wenn die Schmer zum Brennen kommt, ist sie schwer zu löschen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de oude smeer lang in de vlam staat, zoo brandt het ligtelijk in de pijp. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 277<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Wenn he sick ok in Smär umdreiht, he wart woll smärig, abers nich fett.</hi> (<hi rendition="#i">Oldenburg.</hi>) – <hi rendition="#i">Weserzeitung, 4036.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wem das Glück durchaus ungünstig ist.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Wer Schmer angreift, macht die Finger fett.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die in roet handelt, maakt zijne vingeren vet. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 225<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Wer seinen Schmer für die Katzen setzt, wird offt benaschet und verletzt.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 754.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Wer viel Schmer in der Büchse hat, kann gut salben.</hi> – <hi rendition="#i">Murner, Sendbrief von der Messkrankheit.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Wie die Schmer, so die Fähr.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Schmer hier für Schmierung, wie man schmiert, so fährt man.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 Das heisst Schmer von der Katze kaufen.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 5496<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 Das wirt jm nicht zu Schmer gedeihen.</hi> – <hi rendition="#i">Agricola II, 154;</hi> für Oesterreich-Schlesien: <hi rendition="#i">Peter, 452.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Von jemand, der andere übervortheilt oder betrogen, der unrecht Gut erworben hat; es wird ihm keinen Segen bringen.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Aurum habet Tholosanum. (<hi rendition="#i">Gellius.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 299; Philippi, I, 51; Seybold, 48.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[133]/0139]
23 Schmeichler thun Fürsten grössern Schaden als der Feind im Felde. – Simrock, 9112; Gaal, 1375.
Böhm.: Král v nenávisti mĕj pochlebníky, jako pokládače a šibaly, obojí jsou škodliví tĕm, kdož jím vĕří. – Pochlebníci okolo uší knižat jsou jako otravenci, kteří do stundi(?) veřejných jed házejí. – Pochlebníci zboží a panství králův a knižat častĕji zahubojí nežli vojska nepřátelská. (Rybicka, 384-385 u. 389.)
Ung.: Többet árt a' kiáatynak a' hizelkedö, mint sem akár melly ellenség. (Gaal, 1375.)
24 Schmeichler und Ehrabschneider sind nahe Verwandte. – Parömiakon, 3060.
25 Schmeichler und Gleissner seind die ärgsten Schelmen. – Chaos, 374.
Lat.: Multi sub pietatis nomine lucrum quaerunt.
26 Schmeichler und Hunde beschmuzen ihre eigenen Herren.
„Hunde und Schmeichler machen öfters durch die Heftigkeit ihrer Liebkosungen ihren eigenen Herrn so schmuzig, dass sie sich Fusstritte von demselben zuziehen.“ (Welt und Zeit, I, 55, 30.)
27 Schmeichler und Hunde fassen gern Schweine beim Ohr und – grosse Herrn.
„Schmeichler und Hunde, was kann mehr ähnlich sein, beim Ohr packen sie den Grossen und das Schwein.“ (Witzfunken, IVa, 140.)
28 Schmeichler und Hunde wedeln, wo es Futter gibt.
It.: Para los aduladores no hay rico necio, ni pobre discreto. (Cahier, 3179.)
29 Schmeichler und Schillerthiere verändern oft ihre Farbe.
30 Schmeichler und Schönfärber gehören einer Zunft. – Eiselein, 552.
31 Schmeichler ziehen sich nach jeder Form.
Bei Tunnicius (681): Smekers kunt sik by alman doen. (Blandus adulator cunctis se accommodat ipsum.)
32 Schmeichlern ist nicht zu trauen.
33 Schmeichlers Biss ist gifftig. – Petri, II, 530.
34 Schmeichlers Mund hat weiche Tatzen. – Petri, II, 530.
Böhm.: Reč čím úlisnĕjší, tím nebezpečnĕjši. (Rybicka, 388.)
35 Vor Schmeichlern und Schmarotzern halte die Thür zu!
It.: Guardati degli adulatori, perchè nelle dolci parole nascondono qualche tradimento. (Biber.)
36 Was der Schmeichler hat im Mund, davon weiss nichts des Herzens Grund.
Böhm.: (Líchotník si mysli:) co mám na ústech – to mnĕ; co mám v srdci – to tobĕ. (Čelakovsky, 42.)
37 Was die Schmeichler sagen, suche wahr zu machen.
Lat.: Cura esse quod audis. (Horaz.) (Philippi, I, 106.)
38 Wer dem Schmeichler traut, verkauft seine Waaren ohne Geld.
Böhm.: Kdo rád pochlebníka poslouchá, prodá své zbožíbez penĕz. (Čelakovsky, 42.)
Poln.: Kto pochlebstwa rad słucha, przeda swoje bez pieniędzy. (Čelakovsky, 42.)
39 Wer dem Schmeichler zuhört, muss ihn füttern.
Frz.: Tout flatteur vit aux dépens de celui qui l'écoute. (Cahier, 729.)
Schmeissen.
1 Wat man am wîtsten schmit, mut man am îreschten siäken. (Neumark.) – Engelien, 221, 190.
2 Wenn mir's weit schmeissen, müss bers weit hull'n. (Oberlausitz.)
*3 Dar is kên Smîten mit de Mütze na. – Eichwald, 1367; Bueren, 333; Frommann, II, 536, 125.
*4 Hei schmitt nich hen, wo hei hen wenkt. (Mecklenburg.) – Raabe, 103.
*5 Hei smitt (wirft) mit'n Metwurst nâ'm Side Speck. (Ostfries.) – Firmenich, VI, 281, 655.
*6 Ich schmeisse dich durch das Firmament, dass dir die Fixsterne am Arsche hängen bleiben.
Schmeisser.
* A iess a âlder Schmeisser. – Robinson, 188.
Schmeissregen.
Schmîssrên en Lappeschold drengt dörch. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 118.
Schmeissregen und Läpperschulden dringen durch. Viele kleine Schulden untergraben Wirthschaft und Credit.
Schmele.
1 Schmelen helfen dem Bauern das Geld aus dem Sacke zählen. (Oels.) – Boebel, 133; Schiller, II, 24a.
2 Wenn Schmelen wachsen statt Korn, dann ist der Bauer verlor'n.
Böhm.: Patrná to bĕda, když se rodí v žitĕ lebeda. (Čelakovsky, 177.)
*3 Ik well mi niene Smiele dör de Nase trecken loaten. (Iserlohn.) – Woeste, 89, 182.
Frz.: Passer à quelqu'un la plume par le bec.
Schmelzen.
1 Schmeltzen vnd probieren ist vnd bleibt ein Meisterstück. – Petri, II, 530.
*2 Dat smelted asse Bueter in der Sunne. (Iserlohn.) – Frommann, V, 163, 143.
*3 Es (z. B. das Vermögen) schmilzt wie Schnee.
Frz.: Trop aise chateille, il fond comme neige. (Leroux, I, 72.)
Holl.: Het smelt als boter in den mond. (Harrebomée, II, 98a.)
Schmelzer.
Ein Schmeltzer muss einen fürlauffer haben, der jhm handlangt vnd hilfft, wie Johannes dem Herrn. – Petri, II, 202.
Schmelzhütte.
Schmeltz Hütten Hendel heissen: Hendel, hüt dich! – Petri, II, 530.
Schmer.
1 At Schmêr wal boaven drîw, al as't uk man fân an ualen Hüünj. (Amrum.) – Haupt, VIII, 355, 77; Firmenich, III, 8, 115.
Das Schmer (s. Fett 12, 14 u. 16 und Oel 23) will oben sein, ist es auch von einem alten Hunde.
2 Es wird mancher mit seinem eigen schmer begossen. – Henisch, 830, 66.
3 Je elter das schmer ist, je besser es zur artzney. – Henisch, 319, 47.
Lat.: Axungia tanto utilior, quanto vetustior. (Henisch, 319, 148.)
4 Kein besser Schmer gefunden ward, denn Geld, das treibt den Wagen fort. – Eyering, III, 117.
5 M' mues nid ga, d's Schmär bi der Chatz chouffa. (Bern.) – Zyro, 31.
6 Was keinen Schmer gibt, mästet der Fleischer nicht.
7 Wegen dem Schmer leckt die Katze den Leuchter.
Holl.: Om den wille van het smeer likt de kat den kandelaar. (Harrebomée, II, 277a.)
8 Wenn alte Schmer in Flammen kommt, lodert sie leicht zum Schornstein hinaus, sagte der alte Bettelvogt, und küsste die lahme Grete.
Holl.: Je weet wel, Lijsje, dat als oud smeer in de vlam staat, het licht in de pijp brandt, zei de oude, en hij wilde het oorijzertje bij de meid verzetten. (Harrebomée, II, 277a.)
9 Wenn die Schmer zum Brennen kommt, ist sie schwer zu löschen.
Holl.: Als de oude smeer lang in de vlam staat, zoo brandt het ligtelijk in de pijp. (Harrebomée, II, 277a.)
10 Wenn he sick ok in Smär umdreiht, he wart woll smärig, abers nich fett. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036.
Wem das Glück durchaus ungünstig ist.
11 Wer Schmer angreift, macht die Finger fett.
Holl.: Die in roet handelt, maakt zijne vingeren vet. (Harrebomée, II, 225b.)
12 Wer seinen Schmer für die Katzen setzt, wird offt benaschet und verletzt. – Petri, II, 754.
13 Wer viel Schmer in der Büchse hat, kann gut salben. – Murner, Sendbrief von der Messkrankheit.
14 Wie die Schmer, so die Fähr.
Schmer hier für Schmierung, wie man schmiert, so fährt man.
*15 Das heisst Schmer von der Katze kaufen. – Simrock, 5496a.
*16 Das wirt jm nicht zu Schmer gedeihen. – Agricola II, 154; für Oesterreich-Schlesien: Peter, 452.
Von jemand, der andere übervortheilt oder betrogen, der unrecht Gut erworben hat; es wird ihm keinen Segen bringen.
Lat.: Aurum habet Tholosanum. (Gellius.) (Binder II, 299; Philippi, I, 51; Seybold, 48.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:39:19Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:39:19Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |