Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch]
*9 Er ist wie eine Sackpfeife, welche klinget, wenn man darein bläset. - Schuppius. *10 Seiner Sackpfeifen Hall ist der beste Schall. - Henisch, 1164, 49; Schottel, 1112b. Sachpfeifer. Wer beim Sackpfeifer wohnt, der hat gut tanzen. Span.: En casa del gaitero todos son danzantes. (Bohn I, 221.) Sackträger. * Er ist zum Sackträger geboren. - Eiselein, 538. Sackvoll. Mit Sackvoll soll man einnehmen und mit Handvoll ausgeben. Sadowa. Nach Sadowa gibt's keine Schlacht mehr. Wurde 1867 in einer Zeitung auf eine Person oder Partei angewandt, um zu sagen, dass man nach einer erlittenen Niederlage sich nicht einer neuen aussetzt. Die Griechen sagten von einem solchen: Er liefere noch eine Schlacht nach Marathon. Sadrach. * Sie ist ein rechter Sadrach. - Frischbier2, 3189. Ein sehr böses Weib, ein Satan. Sadrach ist ein Scheltname, ein verhüllender Ausdruck für Satan. In Pommern: De olle Sadrach = der alte Satan. Wo führt der Sadrach, d. i. der Teufel, ihn her? (Dähnert, 393b.) Sadsaijer. * Du Sadsaijer. Eigentlich Säemann, steht aber als verhüllendes Scheltwort für Satan. (Dähnert, 393b.) Säen. 1 As bei de saest, asou bist de ain eaten. (Ungar. Bergland.) - Schröer. Als wie du säest, also wirst du ernten. 2 Besser weniger säen und wohl ackern, denn viel säen und übel ackern. - Oec. rur., 108. 3 De der sait, de der mait. (Holst.) - Schütze, IV, 4. 4 De fro sei't, de fro mei't. (Ostfries.) - Eichwald, 1712; Bueren, 134; Frommann, III, 431, 299; Hauskalender, I. 5 De wol sei't, de wol mei't, de wol smert, de wol fährt. - Eichwald, 1711. 6 Der eine säet, der andere erntet, sagte der Bauer zum Spitzbuben, da säete er Hanf. 7 Dieser säet, der andere schneidet. - Joh. 4, 37; Schulze, 243; Braun, I, 364. Die Russen sagen: Stojan fischt den Stör und Parvan streicht sich den Kaviar aufs Weissbrot. (Altmann VI.) Die Neugriechen: Die beim Säen und Ernten schwitzen, andere essen's und besitzen's. (Sanders, 231, 122.) 8 Einer Seet, der ander Erndet. (S. Ernten 8.) - Petri, II, 181; Braun, I, 3670; Schlechta, 153. Wird auf diejenigen angewandt, welche den Nutzen aus der Arbeit anderer zu ziehen wissen. It.: Uno semina, e un' altro raccoglie. Lat.: Non sibi, sed aliis aries sua vellera portat. (Binder II, 2234; Alan, 1.) 9 Einer seet, der ander schneit die Frucht, der Dritt führt in die Schewr. - Lehmann, 37, 6; Luther, 116; Gaal, 1336; Simrock, 8618. Frz.: Tel seme, qui ne recueille pas. (Gaal, 1336.) It.: Un semina, l'altro ricoglie. (Gaal, 1336.) Lat.: Alii sementem faciunt, alii metunt. (Erasm., 147; Gaal, 1336; Tappius, 236a; Philippi, I, 19; Seybold, 18.) - Alter occidit apros, alter pulpamento fruitur. - Conserit unus agrum, sed fruges demetit alter. ( Binder II, 554; Masson, 276; Weber, 3, 98.) - Sic vos non vobis fertis aratra boves. (Virgil.) (Binder II, 3145; Fischer, 211, 75; Kruse, 1040.) - Sic vos non vobis melleficatis apes. - Sic vos non vobis nidificatis aves. - Sic vos non vobis vellera fertis oves. 10 Erst muss man säen, hernach kann man schneiden. - Lehmann, II, 561, 14. Frz.: Il faut semer pour recueillir, avant que de recueillir. Lat.: Serere ne dubites. (Erasm., 449; Tappius, 166a.) 11 Es ist besser zu früh als zu spät gesäet. - Seybold, 180. 12 Es ist dünn gesäet, was man Armen gibt. - Henisch, 1382, 44. 13 Es ist gesähet, was man den armen gibt. - Franck, I, 118a; Lehmann, II, 142, 150. 14 Es säet niemand, was er nicht ernten will. Span.: Cosa que no se vende nadie la siembra. (Bohn I, 209.) 15 Früh säen hat Gold im Munde. - Gotthelf, Käthi, I, 113. [Spaltenumbruch] 16 Man hört nicht auf zu säen, wenn auch die Vögel einige Körner fressen. Dän.: Man skal ei holde op at saae, for fuglene aede af kornet (saeden). (Prov. dan., 298.) 17 Man kann nicht zugleich säen und ernten. - Winckler, XIII, 81. 18 Man muss das Säen nicht unterlassen, aus Furcht vor den Tauben. Frz.: Il ne faut pas laisser de semer pour la crainte des pigeons. (Lendroy, 1213.) 19 Man muss immer etwas mehr säen, als man schneiden kann. - Altmann VI, 423. 20 Man muss nicht das Säen lassen, weil es viel Vögel gibt. - Lehmann, II, 566, 15. Die Russen: Das Säen unterlassen der Raben wegen. (Altmann VI, 512.) Frz.: Il ne faut pas laisser de semer par crainte des pigeons. (Cahier, 1622.) It.: Non cessar per gli ucelli di seminar i piselli. (Cahier, 3139.) 21 Man muss säen, wie's der Sack erlaubt. Holl.: Men moet zaaijen naar den zak. (Harrebomee, II, 490a.) 22 Man säet keine saat (oder Korn) vor Vögel, dennoch geniesen sie es. - Lehmann, 910, 48. Dän.: Man saaer ikke til fugle, dog nyde de deraf. (Prov. dan., 484.) 23 Man säet mit der Handt, nicht mit dem Sack. - Lehmann, 723, 29; Eiselein, 277; Braun, I, 3671; Körte, 5130; Körte2, 6427. Dän.: Saae kornet, ikke udstyrte det af saekken. (Prov. dan., 67.) Lat.: Manum sementum facere oportet, non autem tota corbe. (Corinna.) 24 Man säet, um zu ernten. Bei Tunnicius (725): Men saiet al umme winninge. (Magna sitis lucri triticum committit agello.) 25 Man säet wieder, auch wenn die Ernte schlecht gewesen. Dän.: Man skal og saae efter en ond höst. (Bohn I, 389.) 26 Me meu zoayen noe den Zak. (Franz. Flandern.) - Firmenich, III, 698, 10. Man muss säen nach dem Sack. 27 Nicht alle, die gesäet, ernten. 28 Niemand säet für die Vögel, aber sie fressen dennoch Korn. 29 Reik saien, arm maien, 't Land hört d' Hahn nich kraien. - Bueren, 991. Ist leicht zu erklären; denn wo man viel säet und wenig mähet, wird der Hahn wenig Futter erhalten und daher zu krähen aufhören. (Kern, 621.) 30 Säe gutes Korn, so erhältst du gutes Brot. Thue Gutes, so widerfährt dir Gutes. It.: Semina buon gran, ed avrai buon pan. 31 Säe Korn Aegidii, Haber, Gersten, Benedicti und Flachs Urbani, Rüben, Wicken Kiliani, Erbes Gregorii, Linsen Jacobi Minoris. 32 Säe Kraut Urbani, grab Rüben Sankti Galli, säe Zwiebeln Ambrosii, grün Feldgewächse Tiburti! Mach Würste Martini, kauf Käse Vincula Petri, trag Sperber Sixti, fang Wachteln Bartholomäi. Kauf Holz Johannis, willst dus haben Michaelis. Kleib Stuben Sixti, heiz warm Natalitia Christi, iss Gäns Martini, trink Wein per circulum anni. - Gruter, I, 80; Lehmann, II, 576, 63; Simrock, 8624; Boebel, 135. In Colerus Hausbuch (300a) heisst der Spruch: See Korn Egidii, Gerste, Haber Benedicti, see Erbes Gregore, Linsen, Wicken Philippi. See Zwibeln Ambrosii, alle Feld voller Rüben Kiliani. Ruffi see Wintersaat, Assumtionis schneid Honig, wer es hat. See Pflanzen Viti, hawe das Grass ab Colomani, grab Rüben ad opem send, Kraut vidi Dominum. Schweinebraten iss Blasii, bis from per circulum anni, du kanst abstehen tempore omni, recht, wenn du wilt zum Teufel fahren. 33 Säe und zweifle nicht; lass Gott schalten und walten. 34 Säe, wiltu schneiden. - Franck, II, 41b. 35 Säen kann nicht genügen, fehlt das Ackern und Pflügen. Frz.: Mieux vaut semer moins et labourer davantage. (Cahier, 919.) 36 Säen und Ernten hat seine Zeit. Frz.: Il est temps de semer, temps de moissonner. (Leroux, I, 57.) - Le semer et la moisson ont leur temps et leur saison. (Leroux, I, 52.)
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*9 Er ist wie eine Sackpfeife, welche klinget, wenn man darein bläset. – Schuppius. *10 Seiner Sackpfeifen Hall ist der beste Schall. – Henisch, 1164, 49; Schottel, 1112b. Sachpfeifer. Wer beim Sackpfeifer wohnt, der hat gut tanzen. Span.: En casa del gaitero todos son danzantes. (Bohn I, 221.) Sackträger. * Er ist zum Sackträger geboren. – Eiselein, 538. Sackvoll. Mit Sackvoll soll man einnehmen und mit Handvoll ausgeben. Sadowa. Nach Sadowa gibt's keine Schlacht mehr. Wurde 1867 in einer Zeitung auf eine Person oder Partei angewandt, um zu sagen, dass man nach einer erlittenen Niederlage sich nicht einer neuen aussetzt. Die Griechen sagten von einem solchen: Er liefere noch eine Schlacht nach Marathon. Sadrach. * Sie ist ein rechter Sadrach. – Frischbier2, 3189. Ein sehr böses Weib, ein Satan. Sadrach ist ein Scheltname, ein verhüllender Ausdruck für Satan. In Pommern: De olle Sadrach = der alte Satan. Wo führt der Sadrach, d. i. der Teufel, ihn her? (Dähnert, 393b.) Sâdsaijer. * Du Sâdsaijer. Eigentlich Säemann, steht aber als verhüllendes Scheltwort für Satan. (Dähnert, 393b.) Säen. 1 As bî de saest, asou bist de ain éaten. (Ungar. Bergland.) – Schröer. Als wie du säest, also wirst du ernten. 2 Besser weniger säen und wohl ackern, denn viel säen und übel ackern. – Oec. rur., 108. 3 De der sait, de der mait. (Holst.) – Schütze, IV, 4. 4 De frô sei't, de frô mei't. (Ostfries.) – Eichwald, 1712; Bueren, 134; Frommann, III, 431, 299; Hauskalender, I. 5 De wol sei't, de wol mei't, de wol smert, de wol fährt. – Eichwald, 1711. 6 Der eine säet, der andere erntet, sagte der Bauer zum Spitzbuben, da säete er Hanf. 7 Dieser säet, der andere schneidet. – Joh. 4, 37; Schulze, 243; Braun, I, 364. Die Russen sagen: Stojan fischt den Stör und Parvan streicht sich den Kaviar aufs Weissbrot. (Altmann VI.) Die Neugriechen: Die beim Säen und Ernten schwitzen, andere essen's und besitzen's. (Sanders, 231, 122.) 8 Einer Seet, der ander Erndet. (S. 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*9 Er ist wie eine Sackpfeife, welche klinget, wenn man darein bläset. – Schuppius.
*10 Seiner Sackpfeifen Hall ist der beste Schall. – Henisch, 1164, 49; Schottel, 1112b.
Sachpfeifer.
Wer beim Sackpfeifer wohnt, der hat gut tanzen.
Span.: En casa del gaitero todos son danzantes. (Bohn I, 221.)
Sackträger.
* Er ist zum Sackträger geboren. – Eiselein, 538.
Sackvoll.
Mit Sackvoll soll man einnehmen und mit Handvoll ausgeben.
Sadowa.
Nach Sadowa gibt's keine Schlacht mehr.
Wurde 1867 in einer Zeitung auf eine Person oder Partei angewandt, um zu sagen, dass man nach einer erlittenen Niederlage sich nicht einer neuen aussetzt. Die Griechen sagten von einem solchen: Er liefere noch eine Schlacht nach Marathon.
Sadrach.
* Sie ist ein rechter Sadrach. – Frischbier2, 3189.
Ein sehr böses Weib, ein Satan. Sadrach ist ein Scheltname, ein verhüllender Ausdruck für Satan. In Pommern: De olle Sadrach = der alte Satan. Wo führt der Sadrach, d. i. der Teufel, ihn her? (Dähnert, 393b.)
Sâdsaijer.
* Du Sâdsaijer.
Eigentlich Säemann, steht aber als verhüllendes Scheltwort für Satan. (Dähnert, 393b.)
Säen.
1 As bî de saest, asou bist de ain éaten. (Ungar. Bergland.) – Schröer.
Als wie du säest, also wirst du ernten.
2 Besser weniger säen und wohl ackern, denn viel säen und übel ackern. – Oec. rur., 108.
3 De der sait, de der mait. (Holst.) – Schütze, IV, 4.
4 De frô sei't, de frô mei't. (Ostfries.) – Eichwald, 1712; Bueren, 134; Frommann, III, 431, 299; Hauskalender, I.
5 De wol sei't, de wol mei't, de wol smert, de wol fährt. – Eichwald, 1711.
6 Der eine säet, der andere erntet, sagte der Bauer zum Spitzbuben, da säete er Hanf.
7 Dieser säet, der andere schneidet. – Joh. 4, 37; Schulze, 243; Braun, I, 364.
Die Russen sagen: Stojan fischt den Stör und Parvan streicht sich den Kaviar aufs Weissbrot. (Altmann VI.) Die Neugriechen: Die beim Säen und Ernten schwitzen, andere essen's und besitzen's. (Sanders, 231, 122.)
8 Einer Seet, der ander Erndet. (S. Ernten 8.) – Petri, II, 181; Braun, I, 3670; Schlechta, 153.
Wird auf diejenigen angewandt, welche den Nutzen aus der Arbeit anderer zu ziehen wissen.
It.: Uno semina, e un' altro raccoglie.
Lat.: Non sibi, sed aliis aries sua vellera portat. (Binder II, 2234; Alan, 1.)
9 Einer seet, der ander schneit die Frucht, der Dritt führt in die Schewr. – Lehmann, 37, 6; Luther, 116; Gaal, 1336; Simrock, 8618.
Frz.: Tel sème, qui ne recueille pas. (Gaal, 1336.)
It.: Un semina, l'altro ricoglie. (Gaal, 1336.)
Lat.: Alii sementem faciunt, alii metunt. (Erasm., 147; Gaal, 1336; Tappius, 236a; Philippi, I, 19; Seybold, 18.) – Alter occidit apros, alter pulpamento fruitur. – Conserit unus agrum, sed fruges demetit alter. ( Binder II, 554; Masson, 276; Weber, 3, 98.) – Sic vos non vobis fertis aratra boves. (Virgil.) (Binder II, 3145; Fischer, 211, 75; Kruse, 1040.) – Sic vos non vobis melleficatis apes. – Sic vos non vobis nidificatis aves. – Sic vos non vobis vellera fertis oves.
10 Erst muss man säen, hernach kann man schneiden. – Lehmann, II, 561, 14.
Frz.: Il faut semer pour recueillir, avant que de recueillir.
Lat.: Serere ne dubites. (Erasm., 449; Tappius, 166a.)
11 Es ist besser zu früh als zu spät gesäet. – Seybold, 180.
12 Es ist dünn gesäet, was man Armen gibt. – Henisch, 1382, 44.
13 Es ist gesähet, was man den armen gibt. – Franck, I, 118a; Lehmann, II, 142, 150.
14 Es säet niemand, was er nicht ernten will.
Span.: Cosa que no se vende nadie la siembra. (Bohn I, 209.)
15 Früh säen hat Gold im Munde. – Gotthelf, Käthi, I, 113.
16 Man hört nicht auf zu säen, wenn auch die Vögel einige Körner fressen.
Dän.: Man skal ei holde op at saae, for fuglene æde af kornet (sæden). (Prov. dan., 298.)
17 Man kann nicht zugleich säen und ernten. – Winckler, XIII, 81.
18 Man muss das Säen nicht unterlassen, aus Furcht vor den Tauben.
Frz.: Il ne faut pas laisser de semer pour la crainte des pigeons. (Lendroy, 1213.)
19 Man muss immer etwas mehr säen, als man schneiden kann. – Altmann VI, 423.
20 Man muss nicht das Säen lassen, weil es viel Vögel gibt. – Lehmann, II, 566, 15.
Die Russen: Das Säen unterlassen der Raben wegen. (Altmann VI, 512.)
Frz.: Il ne faut pas laisser de semer par crainte des pigeons. (Cahier, 1622.)
It.: Non cessar per gli ucelli di seminar i piselli. (Cahier, 3139.)
21 Man muss säen, wie's der Sack erlaubt.
Holl.: Men moet zaaijen naar den zak. (Harrebomée, II, 490a.)
22 Man säet keine saat (oder Korn) vor Vögel, dennoch geniesen sie es. – Lehmann, 910, 48.
Dän.: Man saaer ikke til fugle, dog nyde de deraf. (Prov. dan., 484.)
23 Man säet mit der Handt, nicht mit dem Sack. – Lehmann, 723, 29; Eiselein, 277; Braun, I, 3671; Körte, 5130; Körte2, 6427.
Dän.: Saae kornet, ikke udstyrte det af sækken. (Prov. dan., 67.)
Lat.: Manum sementum facere oportet, non autem tota corbe. (Corinna.)
24 Man säet, um zu ernten.
Bei Tunnicius (725): Men saiet al umme winninge. (Magna sitis lucri triticum committit agello.)
25 Man säet wieder, auch wenn die Ernte schlecht gewesen.
Dän.: Man skal og saae efter en ond høst. (Bohn I, 389.)
26 Me meu zoayen noe den Zak. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 698, 10.
Man muss säen nach dem Sack.
27 Nicht alle, die gesäet, ernten.
28 Niemand säet für die Vögel, aber sie fressen dennoch Korn.
29 Rîk saien, arm maien, 't Land hört d' Hahn nich kraien. – Bueren, 991.
Ist leicht zu erklären; denn wo man viel säet und wenig mähet, wird der Hahn wenig Futter erhalten und daher zu krähen aufhören. (Kern, 621.)
30 Säe gutes Korn, so erhältst du gutes Brot.
Thue Gutes, so widerfährt dir Gutes.
It.: Semina buon gran, ed avrai buon pan.
31 Säe Korn Aegidii, Haber, Gersten, Benedicti und Flachs Urbani, Rüben, Wicken Kiliani, Erbes Gregorii, Linsen Jacobi Minoris.
32 Säe Kraut Urbani, grab Rüben Sankti Galli, säe Zwiebeln Ambrosii, grün Feldgewächse Tiburti! Mach Würste Martini, kauf Käse Vincula Petri, trag Sperber Sixti, fang Wachteln Bartholomäi. Kauf Holz Johannis, willst dus haben Michaelis. Kleib Stuben Sixti, heiz warm Natalitia Christi, iss Gäns Martini, trink Wein per circulum anni. – Gruter, I, 80; Lehmann, II, 576, 63; Simrock, 8624; Boebel, 135.
In Colerus Hausbuch (300a) heisst der Spruch: See Korn Egidii, Gerste, Haber Benedicti, see Erbes Gregore, Linsen, Wicken Philippi. See Zwibeln Ambrosii, alle Feld voller Rüben Kiliani. Ruffi see Wintersaat, Assumtionis schneid Honig, wer es hat. See Pflanzen Viti, hawe das Grass ab Colomani, grab Rüben ad opem send, Kraut vidi Dominum. Schweinebraten iss Blasii, bis from per circulum anni, du kanst abstehen tempore omni, recht, wenn du wilt zum Teufel fahren.
33 Säe und zweifle nicht; lass Gott schalten und walten.
34 Säe, wiltu schneiden. – Franck, II, 41b.
35 Säen kann nicht genügen, fehlt das Ackern und Pflügen.
Frz.: Mieux vaut semer moins et labourer davantage. (Cahier, 919.)
36 Säen und Ernten hat seine Zeit.
Frz.: Il est temps de semer, temps de moissonner. (Leroux, I, 57.) – Le semer et la moisson ont leur temps et leur saison. (Leroux, I, 52.)
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