Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch]
Lichtpächter. * Er hot a Naschume (Seele) vin (von) a Lichtpächter1. (Jüd.-deutsch. Brody.) 1) Pächter der Lichtsteuer. Kommt von der in Oesterreich vor dem Jahre 1848 bestandenen, sehr drückenden Judensteuer. Lichtputze. * Das is mar a frumme Lichtputzen (Betschwester). - Idiot. Austr. Lichtschere. Wo es an einer Lichtschere fehlt, putzt man das Licht mit den Fingern. "Viele lassen lieber das Licht trüb' herunterbrennen, wenn sie keine Lichtschere haben, als dass sie es mit den Händen putzten." (Menzel, Streckverse, 135.) Lichtzieher. 1 Der Lichtzieher möchte gern den Sonnenschein besteuern. Aehnlich russisch Altmann VI, 502. *2 Den Lichtzieher zum Schah der Sonne machen. - Altmann VI, 523. *3 Nun geht ihm ein Lichtzieher auf. Die Sache wird ihm endlich klar. (S. Seifensieder.) Lickebret. * Ninen wat up't Lickebret leggen. (Osnabrück.) - Lyra, 22. 1) Ein Bretchen, worauf den Hunden und Katzen ihr Futter gegeben wird. - "Na meinen butten Begreipe doet de Aulen up'n besten, wann se eer de Brautläupe (ein rundes hölzernes Brotgefäss, statt des Brotkorbs) bi Teien art häuger hanget und ninen Meinsken wat up't Lickebrett legget." Lid. *1 Dä ess ens rät öm et Liet gefot wurde. (Bedburg.) In dem Sinne: über den Löffel barbiert. (S. Loch.) *2 Lii di Led üp, wa'n dit Jungen ön Sund' es. (Sylt.) - Haupt, VIII, 368, 288. Das Lid, den Deckel auflegen, wenn das Kind im Brunnen ist. Lieb. 1 All's 'lik lew, segt de Reper. - Hoefer, 869. Alles gleich lieb, sagt der Seiler. 2 Dem einen lieb, dem andern leid, so war es oft zu aller Zeit. 3 Der eine ist lieb, der ander leid, der dritt verliert kost vnd arbeit. - Henisch, 754, 19. 4 Einen lieb vnd niemand mehr ist allen Jungkfrawen eine ehr. - Henisch, 815, 39. 5 Heut lieb vnd werth wird bald vnwerth vnd morgen verscharret in die Erd. - Petri, II, 380. 6 Lieb und heiss kommt vom Schweiss. 7 Nichts lieber als Kindes Kind. (S. Kindeskind 2.) Lat.: Et nati natorum, et qui nascentur ab illis. 8 Was dir lieb ist, das ist mir nicht zuwider. - Eiselein, 427. Frz.: Pour l'amour du chevalier baise la dame l'ecuyer. (Bohn II, 46.) Lat.: Si tibi amicum, nec mihi est inimicum. (Eiselein, 427.) 9 Was einem lieb ist, holt der Teufel am ersten. Engl.: Naught is never in danger. (Gaal, 417.) Lat.: Si qua placent, abeunt; inimica tenacius haerent. (Gaal, 417.) 10 Was lieb ist, das ist schön. - Eiselein, 428; Simrock, 6452; Reinsberg I, 65. *11 Das ist jhm so lieb als eine heisse Rübe im Maul. - Herberger, II, 299. *12 Das ist mir lieber als meines Vaters sein altes Steuerbuch. (Meiningen.) *13 Du bist mer so lieb, wie dem Krömer der Dieb. - Sutermeister, 83. Es finden sich a. a. O. noch folgende sinnverwandte Redensarten der Schweiz: Du bist en subere Herr Egli. Nimm erligi Bletter, drück sen us und wäsch di Lib dermit. (Wortspiel mit Erlen und ehrlich.) Du bist brav drei Tag, hüt ist de letscht. *14 Du bist mir so lieb, wie dem Müller der Dieb. - Eiselein, 427; Simrock, 6503; Körte, 4323; Braun, I, 2792. *15 Du bist mir so lieb, wie der Müller sich selber lieb ist. - Eiselein, 427; Braun, I, 2336. *16 Du bist mir so lieb, wie manchem Manne sein Weib. *17 Er ist lieb vnd werdt gehalten. - Agricola I, 557; Franck, I, 120; Egenolff, 226a. [Spaltenumbruch] *18 Es ist mir so lieb als solt ich Pillen beissen. - Lehmann, 21, 11. *19 Mir lieb, mir hübsch vnd sottisch sii (sollte sie sein) wie Ofetüsch. - Sutermeister, 113. *20 So lieb, als unserm Herrn ein Pfaffenweib, die des Teufels Feldmar ist. - Eiselein, 507. Liebchen. 1 Es gibt kein hässliches Liebchen und kein schönes Gefängniss. Die Basken sagen: Ich liebte unsere Alte und nehme sie für ein junges Mädchen. (Reinsberg I, 117.) Engl.: Never seemed a prison fair, nor a mistress foul. (Masson, 231.) Frz.: L'amour se jette aussi bien sur un chardon que sur une rose. - L'objet qu'on aime est toujours beau. (Masson, 231.) Holl.: Een ieghelic behaghet sijn lief, al is besnot. (Tunn., 12, 12.) Lat.: Amata res coecos amantes efficit. - Insano nemo in amore videt. (Masson, 231.) - Quamvis fedatur polipo, placet id quod amatur. (Fallersleben, 340.) 2 Jedem ist sein Liebchen schön, aber noch keiner hat ein hübsches Gefängniss gesehn. Frz.: Il n'est nulle laide amour, ny belle prison. (Leroux, II, 239 u. 236; Starschedel, 15; Kritzinger, 26b.) 3 Jedem ist sein Liebchen schön, wär'a auch ohne Zähne. Da die Liebe blind gemalt wird, so erscheint die Schönheit auch völlig überflüssig. Holl.: Elk heeft zijn liefje lief, al is ze besnot. (Harrebomee, I, 224.) 4 Jeder hat das schönste Liebchen. Holl.: Elk meent, dat zijn lief de schoonste is. (Harrebomee, I, 224.) 5 Kein Liebchen ist hässlich, keine alte Hexe schön. Holl.: Den schoonheid der vrijster ligt in's vrijers oog. (Harrebomee, II, 416.) - Geen leelijk lief noch schoonen koolzak. (Harrebomee, I, 224.) 6 Keinem ist sein Liebchen ungestaltet. (S. Braut 28 und Gretchen.) - Simrock, 6456; Körte, 3853 u. 4843; Braun, I, 2295; Reinsberg I, 56. "Was an ym selber ist hesslich, das macht die liebe seuberlich." (Waldis, I, 81.) Engl.: Love sees no faults. Frz.: Il n'est point de laides amours. (Lendroy, 899.) Holl.: Alle dingen zijn wel, heeft het lief geen geel haar, zij heeft geel vel. (Harrebomee, II, 224.) - De liefde maakt schoon, wat leelijk is. (Harrebomee, II, 27.) It.: Non e bello quel ch' e bello, ma quel che piace. (Masson, 231.) Lat.: Quisquis amat cervam, cervam putat esse Minervam; quisquis amat ranam, ranam putat esse Dianam; quisquis amat vetulam, vetulam putat esse puellam. (Loci comm., 10; Masson, 231; Chaos, 63.) Poln.: Nie to piekne co piekne, ale co sie komu podoba. (Masson, 231.) Schwed.: Kärt öga ser ingen brist. (Rhodin, 86.) 7 Liebchen ist schön und sollt's auch nur auf Einem Auge sehn (oder: auf Einem Beine stehn). Böhm.: Hezky muj mily, treba mel kabat bily. (Celakovsky, 241.) Liebe. 1 Ade, Lieb', ich kann nicht weine, verlier' ich dich, ich weiss noch eine. Auch in der Form: Adieu Lieb, ich kan nit weinen, wilt du nit, ich weiss schon einen. (Chaos, 60.) "Wenn dir dein Liebchen untreu war, musst du dich nur nicht gleich ermorden; vielleicht nach einem halben Jahr, wärst gern du selbst sie los geworden." (Schücking, Welt und Zeit, 487.) Böhm.: Stara laska nehasne (nzarzavi.) (Celakovsky, 241.) 2 Ahl Lev en ross1 nit un wann se sibbe Jor em Mespohl2 lit. (Köln.) - Weyden, II, 6. 1) Rostet. 2) Mistpfuhl. 3 Alle Lieb dolosiret. Lat.: Omnis amans amens. (Chaos, 62.) 4 Alles aus Liebe, aber nichts umsonst. Motto eines Ladentisches im Bazar des berliner Frauenvereins. (Vossische Zeitung vom 30. Jan. 1868, 2. Beil.) 5 Alles in Liebe und Freundschaft, sagte der Bauer, als er seine Kühe in Nachbars Klee trieb. Holl.: Alle ding met vriendschap, zei Govert, en hij nam de eijeren uit zijns buurmans hoendernest. (Harrebomee, I, 134.) 6 Alles mit Liebe und nichts mit Gewalt. Engl.: All by love and nothing by force. Frz.: Tout par amour, rien par force. (Kritzinger, 26a.) It.: Si pigliano le mosche col miele e non coll' aceto. Schwed.: Allt med godt, intet med wald. (Marin, 5.)
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Lichtpächter. * Er hot a Naschume (Seele) vin (von) a Lichtpächter1. (Jüd.-deutsch. Brody.) 1) Pächter der Lichtsteuer. Kommt von der in Oesterreich vor dem Jahre 1848 bestandenen, sehr drückenden Judensteuer. Lichtputze. * Das is mar a frumme Lichtputzen (Betschwester). – Idiot. Austr. Lichtschere. Wo es an einer Lichtschere fehlt, putzt man das Licht mit den Fingern. „Viele lassen lieber das Licht trüb' herunterbrennen, wenn sie keine Lichtschere haben, als dass sie es mit den Händen putzten.“ (Menzel, Streckverse, 135.) Lichtzieher. 1 Der Lichtzieher möchte gern den Sonnenschein besteuern. Aehnlich russisch Altmann VI, 502. *2 Den Lichtzieher zum Schah der Sonne machen. – Altmann VI, 523. *3 Nun geht ihm ein Lichtzieher auf. Die Sache wird ihm endlich klar. (S. Seifensieder.) Lickebret. * Ninen wat up't Lickebret leggen. (Osnabrück.) – Lyra, 22. 1) Ein Bretchen, worauf den Hunden und Katzen ihr Futter gegeben wird. – „Na mînen butten Begrîpe dôet de Aulen up'n besten, wann se eer de Brautläupe (ein rundes hölzernes Brotgefäss, statt des Brotkorbs) bi Tîen ârt häuger hanget und ninen Mînsken wat up't Lickebrett legget.“ Lid. *1 Dä ess êns rät öm et Liet gefôt wurde. (Bedburg.) In dem Sinne: über den Löffel barbiert. (S. Loch.) *2 Lii di Led üp, wa'n dit Jungen ön Sund' es. (Sylt.) – Haupt, VIII, 368, 288. Das Lid, den Deckel auflegen, wenn das Kind im Brunnen ist. Lieb. 1 All's 'lik lew, segt de Reper. – Hoefer, 869. 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(Chaos, 60.) „Wenn dir dein Liebchen untreu war, musst du dich nur nicht gleich ermorden; vielleicht nach einem halben Jahr, wärst gern du selbst sie los geworden.“ (Schücking, Welt und Zeit, 487.) Böhm.: Stará láska nehasne (nzarzaví.) (Čelakovský, 241.) 2 Ahl Lev en ross1 nit un wann se sibbe Jor em Mespohl2 lit. (Köln.) – Weyden, II, 6. 1) Rostet. 2) Mistpfuhl. 3 Alle Lieb dolosiret. Lat.: Omnis amans amens. (Chaos, 62.) 4 Alles aus Liebe, aber nichts umsonst. Motto eines Ladentisches im Bazar des berliner Frauenvereins. (Vossische Zeitung vom 30. Jan. 1868, 2. Beil.) 5 Alles in Liebe und Freundschaft, sagte der Bauer, als er seine Kühe in Nachbars Klee trieb. Holl.: Alle ding met vriendschap, zei Govert, en hij nam de eijeren uit zijns buurmans hoendernest. (Harrebomée, I, 134.) 6 Alles mit Liebe und nichts mit Gewalt. Engl.: All by love and nothing by force. Frz.: Tout par amour, rien par force. (Kritzinger, 26a.) It.: Si pigliano le mosche col miele e non coll' aceto. 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Lichtpächter.
* Er hot a Naschume (Seele) vin (von) a Lichtpächter1. (Jüd.-deutsch. Brody.)
1) Pächter der Lichtsteuer. Kommt von der in Oesterreich vor dem Jahre 1848 bestandenen, sehr drückenden Judensteuer.
Lichtputze.
* Das is mar a frumme Lichtputzen (Betschwester). – Idiot. Austr.
Lichtschere.
Wo es an einer Lichtschere fehlt, putzt man das Licht mit den Fingern.
„Viele lassen lieber das Licht trüb' herunterbrennen, wenn sie keine Lichtschere haben, als dass sie es mit den Händen putzten.“ (Menzel, Streckverse, 135.)
Lichtzieher.
1 Der Lichtzieher möchte gern den Sonnenschein besteuern.
Aehnlich russisch Altmann VI, 502.
*2 Den Lichtzieher zum Schah der Sonne machen. – Altmann VI, 523.
*3 Nun geht ihm ein Lichtzieher auf.
Die Sache wird ihm endlich klar. (S. Seifensieder.)
Lickebret.
* Ninen wat up't Lickebret leggen. (Osnabrück.) – Lyra, 22.
1) Ein Bretchen, worauf den Hunden und Katzen ihr Futter gegeben wird. – „Na mînen butten Begrîpe dôet de Aulen up'n besten, wann se eer de Brautläupe (ein rundes hölzernes Brotgefäss, statt des Brotkorbs) bi Tîen ârt häuger hanget und ninen Mînsken wat up't Lickebrett legget.“
Lid.
*1 Dä ess êns rät öm et Liet gefôt wurde. (Bedburg.)
In dem Sinne: über den Löffel barbiert. (S. Loch.)
*2 Lii di Led üp, wa'n dit Jungen ön Sund' es. (Sylt.) – Haupt, VIII, 368, 288.
Das Lid, den Deckel auflegen, wenn das Kind im Brunnen ist.
Lieb.
1 All's 'lik lew, segt de Reper. – Hoefer, 869.
Alles gleich lieb, sagt der Seiler.
2 Dem einen lieb, dem andern leid, so war es oft zu aller Zeit.
3 Der eine ist lieb, der ander leid, der dritt verliert kost vnd arbeit. – Henisch, 754, 19.
4 Einen lieb vnd niemand mehr ist allen Jungkfrawen eine ehr. – Henisch, 815, 39.
5 Heut lieb vnd werth wird bald vnwerth vnd morgen verscharret in die Erd. – Petri, II, 380.
6 Lieb und heiss kommt vom Schweiss.
7 Nichts lieber als Kindes Kind. (S. Kindeskind 2.)
Lat.: Et nati natorum, et qui nascentur ab illis.
8 Was dir lieb ist, das ist mir nicht zuwider. – Eiselein, 427.
Frz.: Pour l'amour du chevalier baise la dame l'écuyer. (Bohn II, 46.)
Lat.: Si tibi amicum, nec mihi est inimicum. (Eiselein, 427.)
9 Was einem lieb ist, holt der Teufel am ersten.
Engl.: Naught is never in danger. (Gaal, 417.)
Lat.: Si qua placent, abeunt; inimica tenacius haerent. (Gaal, 417.)
10 Was lieb ist, das ist schön. – Eiselein, 428; Simrock, 6452; Reinsberg I, 65.
*11 Das ist jhm so lieb als eine heisse Rübe im Maul. – Herberger, II, 299.
*12 Das ist mir lieber als meines Vaters sein altes Steuerbuch. (Meiningen.)
*13 Du bist mer so lieb, wie dem Krömer der Dieb. – Sutermeister, 83.
Es finden sich a. a. O. noch folgende sinnverwandte Redensarten der Schweiz: Du bist en subere Herr Egli. Nimm erligi Bletter, drück sen us und wäsch di Lib dermit. (Wortspiel mit Erlen und ehrlich.) Du bist brav drei Tag, hüt ist de letscht.
*14 Du bist mir so lieb, wie dem Müller der Dieb. – Eiselein, 427; Simrock, 6503; Körte, 4323; Braun, I, 2792.
*15 Du bist mir so lieb, wie der Müller sich selber lieb ist. – Eiselein, 427; Braun, I, 2336.
*16 Du bist mir so lieb, wie manchem Manne sein Weib.
*17 Er ist lieb vnd werdt gehalten. – Agricola I, 557; Franck, I, 120; Egenolff, 226a.
*18 Es ist mir so lieb als solt ich Pillen beissen. – Lehmann, 21, 11.
*19 Mir lieb, mir hübsch vnd sottisch sii (sollte sie sein) wie Ofetüsch. – Sutermeister, 113.
*20 So lieb, als unserm Herrn ein Pfaffenweib, die des Teufels Feldmar ist. – Eiselein, 507.
Liebchen.
1 Es gibt kein hässliches Liebchen und kein schönes Gefängniss.
Die Basken sagen: Ich liebte unsere Alte und nehme sie für ein junges Mädchen. (Reinsberg I, 117.)
Engl.: Never seemed a prison fair, nor a mistress foul. (Masson, 231.)
Frz.: L'amour se jette aussi bien sur un chardon que sur une rose. – L'objet qu'on aime est toujours beau. (Masson, 231.)
Holl.: Een ieghelic behaghet sijn lief, al is besnot. (Tunn., 12, 12.)
Lat.: Amata res coecos amantes efficit. – Insano nemo in amore videt. (Masson, 231.) – Quamvis fedatur polipo, placet id quod amatur. (Fallersleben, 340.)
2 Jedem ist sein Liebchen schön, aber noch keiner hat ein hübsches Gefängniss gesehn.
Frz.: Il n'est nulle laide amour, ny belle prison. (Leroux, II, 239 u. 236; Starschedel, 15; Kritzinger, 26b.)
3 Jedem ist sein Liebchen schön, wär'a auch ohne Zähne.
Da die Liebe blind gemalt wird, so erscheint die Schönheit auch völlig überflüssig.
Holl.: Elk heeft zijn liefje lief, al is ze besnot. (Harrebomée, I, 224.)
4 Jeder hat das schönste Liebchen.
Holl.: Elk meent, dat zijn lief de schoonste is. (Harrebomée, I, 224.)
5 Kein Liebchen ist hässlich, keine alte Hexe schön.
Holl.: Den schoonheid der vrijster ligt in's vrijers oog. (Harrebomée, II, 416.) – Geen leelijk lief noch schoonen koolzak. (Harrebomée, I, 224.)
6 Keinem ist sein Liebchen ungestaltet. (S. Braut 28 und Gretchen.) – Simrock, 6456; Körte, 3853 u. 4843; Braun, I, 2295; Reinsberg I, 56.
„Was an ym selber ist hesslich, das macht die liebe seuberlich.“ (Waldis, I, 81.)
Engl.: Love sees no faults.
Frz.: Il n'est point de laides amours. (Lendroy, 899.)
Holl.: Alle dingen zijn wel, heeft het lief geen geel haar, zij heeft geel vel. (Harrebomée, II, 224.) – De liefde maakt schoon, wat leelijk is. (Harrebomée, II, 27.)
It.: Non è bello quel ch' è bello, ma quel che piace. (Masson, 231.)
Lat.: Quisquis amat cervam, cervam putat esse Minervam; quisquis amat ranam, ranam putat esse Dianam; quisquis amat vetulam, vetulam putat esse puellam. (Loci comm., 10; Masson, 231; Chaos, 63.)
Poln.: Nie to piękne co piękne, ale co się komu podoba. (Masson, 231.)
Schwed.: Kärt öga ser ingen brist. (Rhodin, 86.)
7 Liebchen ist schön und sollt's auch nur auf Einem Auge sehn (oder: auf Einem Beine stehn).
Böhm.: Hezký můj milý, třeba mĕl kabát bílý. (Čelakovský, 241.)
Liebe.
1 Ade, Lieb', ich kann nicht weine, verlier' ich dich, ich weiss noch eine.
Auch in der Form: Adieu Lieb, ich kan nit weinen, wilt du nit, ich weiss schon einen. (Chaos, 60.) „Wenn dir dein Liebchen untreu war, musst du dich nur nicht gleich ermorden; vielleicht nach einem halben Jahr, wärst gern du selbst sie los geworden.“ (Schücking, Welt und Zeit, 487.)
Böhm.: Stará láska nehasne (nzarzaví.) (Čelakovský, 241.)
2 Ahl Lev en ross1 nit un wann se sibbe Jor em Mespohl2 lit. (Köln.) – Weyden, II, 6.
1) Rostet.
2) Mistpfuhl.
3 Alle Lieb dolosiret.
Lat.: Omnis amans amens. (Chaos, 62.)
4 Alles aus Liebe, aber nichts umsonst.
Motto eines Ladentisches im Bazar des berliner Frauenvereins. (Vossische Zeitung vom 30. Jan. 1868, 2. Beil.)
5 Alles in Liebe und Freundschaft, sagte der Bauer, als er seine Kühe in Nachbars Klee trieb.
Holl.: Alle ding met vriendschap, zei Govert, en hij nam de eijeren uit zijns buurmans hoendernest. (Harrebomée, I, 134.)
6 Alles mit Liebe und nichts mit Gewalt.
Engl.: All by love and nothing by force.
Frz.: Tout par amour, rien par force. (Kritzinger, 26a.)
It.: Si pigliano le mosche col miele e non coll' aceto.
Schwed.: Allt med godt, intet med wåld. (Marin, 5.)
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