Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] *5 Einen Plan in der Nachtmütze machen. (Ostpreuss.) - Frischbier, 575; Frischbier2, 2953. *6 Er macht Pläne, 's könnt's kein Hund verrennen. (Rottenburg.) *7 Etwas auf den Plan bringen. Soviel wie vorbringen, in dem Sinne: aufs Tapet bringen. *8 Man hat seinen Plan vereitelt. Frz.: Il a ete tondu sur le peigne. (Lendroy, 1430.) Planet. 1 Ein Planet regiert nicht alle. 2 Je grösser der Planet, je weiter von der Sonne. - Eiselein, 513; Simrock, 7938; Sprichwörtergarten, 380. 3 Planeten sind üble Propheten. - Orakel, 17. 4 Schaun's, da bin i halt auch a Planet, i empfang' mein Licht vom Kaserneninspector, sagte der Soldat, als er hörte, dass ein Planet ein Körper sei, der sein Licht von einem andern erhalte. 5 Wenn ein böser Planet regiert, ist unsere Weisheit angeführt. Holl.: Als de malle planeten regeren, zoo helpt er geene wijsheid. (Harrebomee, II, 187a.) *6 Einem den Planeten lesen. - Chaos, 522; Parömiakon, 573. Ihm eine Strafpredigt halten. "Siehe, liebes Herz, allhier wird allen bussfertigen Christen der Planet gelesen." (Herberger, Hertzpostille; Pauli Bekehrung, 71a.) "Er hat ihm fein sauwer den Planeten gelesen." (Chaos, 988.) Holl.: Iemand zijne planeet lezen. (Harrebomee, 187b.) *7 Er ist allein unter dem richtigen Planeten geboren. Er will alles am besten wissen, will im Alleinbesitz aller Weisheit sein. Holl.: Hij is alleen onder de regte planeet geboren. (Harrebomee, II, 187b.) *8 Er ist unter einem bösen Planeten geboren. Man meinte früher, dass der nach damaliger Vorstellung eben regierende Planet einen Einfluss auf die Schicksale oder den Charakter der zur Zeit Geborenen habe. Frz.: Qui soubz saturne sont nez, sont tout bons ou tout mauluais. Lat.: Sub saturno nati aut optimi aut pessimi. (Bovill, II, 177.) *9 Er ist unter einem (keinem) glücklichen Planeten geboren. Holl.: Hij is onder eene gelukkige (ongelukkige) planeet geboren. (Harrebomee, II, 187b.) *10 Wenn man ihm den Planeten lesen sollte, so müsste man bei der Venus anfangen. - Parömiakon, 1829. Plangenen. * Er plangenet (heult, klagt, weint) den ganzen Tag. - Tendlau, 409. Plangenen vom lateinischen plangere. Planke. 1 As man kommt hinter die Planken, kriegt man andere Gedanken. (Jüd.-deutsch.) 2 Lieber auf einer Planke rudern, als mit dem Steuer untergehen. - Altmann VI, 436. *3 Dat is weit de Planke miss (fehl). - Bueren, 353; Eichwald, 1512; Frommann, II, 538, 168. *4 Eine (gebotene, gewährte) Planke nicht annehmen (nicht benutzen). *5 Er guckt über die Planke. (Anhalt.) Er sieht seinem Mitspieler in die Karten. *6 Jemand eine Planke zuwerfen. Ihm Mittel, Anhaltspunkte u. s. w. zur Hülfe gewähren. Plänkeln. * Er plänkelt nur. - Eiselein, 513. Lat.: Primas jactare hastas. (Eiselein, 513.) Plänter. Is de Plänter1 gräut, dann is de Pläntner2 däud. (Westf.) 1) Pflänzling, Pflanze. 2) Pflanzer. Plapperfrosch. * Es ist ein Plapperfrosch. Conradus ab Hörrlen (Zimmerschwan) spricht von Plapperfröschen, Lügenatseln, Neidwespen, Stichelmücken, falschen Murrbrämsen u. s. w. Plapperhans. * Es ist ein Plapperhans. - Germania, V, 321. Um einen Plauderer, Schwätzer, Lügner zu bezeichnen, sagen die Franzosen: Mail il est de l'academie [Spaltenumbruch] de Mon crabeau. Seit Anfang des 18. Jahrhunderts bildete sich eine Gesellschaft im südwestlichen Frankreich, ähnlich wie die Republik Babin (s. d.) in Polen seit 1550. (Vgl. Brandes Leben, I, 295.) Plappermühle. * Sie ist eine wahre Plappermühle. (S. Maul 557-559.) - Masson, 92. Plappern. 1 Viel Plappern dient nicht zur Sache. - Petri, II, 574. *2 Sie plappert wie ein Grütztopf. - Herberger, Hertzpostilla, II, 570. Plappert. 1 Sobald der Plappert in der Truhe klingt, die Seele in den Himmel springt. "Tetzel ... schry, alsbald der Plappert in der Truhe klüng, von stund an fuhr die Seel gen Himmel." (Aventin, CCCCCVIb.) *2 Nit fünf plaphert me geben. - Drei Marien Salbung, XVIII, 2a. Plapperwasser. * Dar hot heute wull goar Plopperwosser getrunka. (Kreis Landeshut in Schlesien.) Von einem Redseligen oder Schwätzer. Plarrement. * E greiss Plarrement1 afschlon2. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 174, 148. 1) Lärm, Geschrei. 2) Aufschlagen. Plärren. * M' maues alls naha plära1, was m' z' unütz lachat. (Bern.) - Zyro, 103. 1) Laut weinen, schluchzen. Plärrhaufen. * Es ist ein Plearhaufen. So nennt man im Vinschgau (Tirol) ein immer weinerliches Kind; von plearen, heulen, plärren. (Westermann, 25, 619.) Plass. * Dai es te Plasse kuemen as de Rü'e te Kalle. (Iserlohn.) - Woeste, 88, 153. Er ist sehr übel angekommen. Dem fremden Hunde, der in Kalle bei Iserlohn einen Besuch machte, ging, als er, verfolgt, durch eine Hecke brach, von dem verloren, was der Pape zu beklagen hatte, der Hinz, den Kater, fillen wollte. (Vgl. auch Frommann, V, 166, 123; VI, 190, 62 u. 431, 209.) Platabewohner. Wenn die Platabewohner drei Monate lang Krieg geführt haben, ist am Schlusse des Feldzugs ein Corporal verwundet. Mit diesem Sprichwort verspotten die in den Platacantonen wohnenden Deutschen und andere Europäer die dortige Kriegführung. (Vgl.: Neuere Berichte über die schweizerischen Ackerbaucolonien in Uruguay, 1861, Allgem. Auswanderungszeitung, Rudolstadt 1861, 47.) Platane. Wenn die Platane gefällt ist, dann rühmt man ihren Schatten. - Altmann III. Plate. In Plat holt man sich Rath. - Schmidt, Jubelschrift, 22. Plätsch. Wo kein Plätsch ist, ist au kein G'suff. (Altingen.) - Birlinger, 419. Wo der Tisch trocken ist, da wird nicht getrunken. Platt. 1 Besser ein platt, denn ein gatt. - Petri, II, 36. *2 Plat üsh'n Skol. - Johansen, 31. Platt wie eine Scholle. Holl.: Zij is zoo plat als een mispel. (Harrebomee, II, 88b.) *3 Platt unner as de Gosen. - Kern, 614. Scherzhafte Antwort auf die Frage: Wo geit't? *4 So plat as en ald Aberbauk. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 162, 124. D. h. nicht platt. *5 So plat as en Pannekauken1. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 162, 124; für Holstein: Eichwald, 1471. 1) Pfannkuchen, d. h. also nicht platt. Platte. 1 Dat Platte vun de Föte is noch unner. (Ostfries.) - Bueren, 229; Eichwald, 553; Frommann, II, 537, 144; Hauskalender, II. Scherzhafte Antwort auf die Frage: Wie geht es. 2 Die Platte macht nicht den Mönch. "Die kleydung als man spricht, macht keyn münch nicht; auch die breyt platt kan nicht machen eynen frummen geystlichen pfaffen." (Werdea, D.)
[Spaltenumbruch] *5 Einen Plan in der Nachtmütze machen. (Ostpreuss.) – Frischbier, 575; Frischbier2, 2953. *6 Er macht Pläne, 's könnt's kein Hund verrennen. (Rottenburg.) *7 Etwas auf den Plan bringen. Soviel wie vorbringen, in dem Sinne: aufs Tapet bringen. *8 Man hat seinen Plan vereitelt. Frz.: Il a été tondu sur le peigne. (Lendroy, 1430.) Planet. 1 Ein Planet regiert nicht alle. 2 Je grösser der Planet, je weiter von der Sonne. – Eiselein, 513; Simrock, 7938; Sprichwörtergarten, 380. 3 Planeten sind üble Propheten. – Orakel, 17. 4 Schaun's, da bin i halt auch a Planet, i empfang' mein Licht vom Kaserneninspector, sagte der Soldat, als er hörte, dass ein Planet ein Körper sei, der sein Licht von einem andern erhalte. 5 Wenn ein böser Planet regiert, ist unsere Weisheit angeführt. Holl.: Als de malle planeten regeren, zoo helpt er geene wijsheid. (Harrebomée, II, 187a.) *6 Einem den Planeten lesen. – Chaos, 522; Parömiakon, 573. Ihm eine Strafpredigt halten. „Siehe, liebes Herz, allhier wird allen bussfertigen Christen der Planet gelesen.“ (Herberger, Hertzpostille; Pauli Bekehrung, 71a.) „Er hat ihm fein sauwer den Planeten gelesen.“ (Chaos, 988.) Holl.: Iemand zijne planeet lezen. (Harrebomée, 187b.) *7 Er ist allein unter dem richtigen Planeten geboren. Er will alles am besten wissen, will im Alleinbesitz aller Weisheit sein. Holl.: Hij is alleen onder de regte planeet geboren. (Harrebomée, II, 187b.) *8 Er ist unter einem bösen Planeten geboren. Man meinte früher, dass der nach damaliger Vorstellung eben regierende Planet einen Einfluss auf die Schicksale oder den Charakter der zur Zeit Geborenen habe. Frz.: Qui soubz saturne sont nez, sont tout bons ou tout mauluais. Lat.: Sub saturno nati aut optimi aut pessimi. (Bovill, II, 177.) *9 Er ist unter einem (keinem) glücklichen Planeten geboren. Holl.: Hij is onder eene gelukkige (ongelukkige) planeet geboren. (Harrebomée, II, 187b.) *10 Wenn man ihm den Planeten lesen sollte, so müsste man bei der Venus anfangen. – Parömiakon, 1829. Plangenen. * Er plangenet (heult, klagt, weint) den ganzen Tag. – Tendlau, 409. Plangenen vom lateinischen plangere. Planke. 1 As man kommt hinter die Planken, kriegt man andere Gedanken. (Jüd.-deutsch.) 2 Lieber auf einer Planke rudern, als mit dem Steuer untergehen. – Altmann VI, 436. *3 Dat is wît de Planke miss (fehl). – Bueren, 353; Eichwald, 1512; Frommann, II, 538, 168. *4 Eine (gebotene, gewährte) Planke nicht annehmen (nicht benutzen). *5 Er guckt über die Planke. (Anhalt.) Er sieht seinem Mitspieler in die Karten. *6 Jemand eine Planke zuwerfen. Ihm Mittel, Anhaltspunkte u. s. w. zur Hülfe gewähren. Plänkeln. * Er plänkelt nur. – Eiselein, 513. Lat.: Primas jactare hastas. (Eiselein, 513.) Plänter. Is de Plänter1 gräut, dann is de Pläntner2 däud. (Westf.) 1) Pflänzling, Pflanze. 2) Pflanzer. Plapperfrosch. * Es ist ein Plapperfrosch. Conradus ab Hörrlen (Zimmerschwan) spricht von Plapperfröschen, Lügenatseln, Neidwespen, Stichelmücken, falschen Murrbrämsen u. s. w. Plapperhans. * Es ist ein Plapperhans. – Germania, V, 321. Um einen Plauderer, Schwätzer, Lügner zu bezeichnen, sagen die Franzosen: Mail il est de l'académie [Spaltenumbruch] de Mon crabeau. Seit Anfang des 18. Jahrhunderts bildete sich eine Gesellschaft im südwestlichen Frankreich, ähnlich wie die Republik Babin (s. d.) in Polen seit 1550. (Vgl. Brandes Leben, I, 295.) Plappermühle. * Sie ist eine wahre Plappermühle. (S. Maul 557-559.) – Masson, 92. Plappern. 1 Viel Plappern dient nicht zur Sache. – Petri, II, 574. *2 Sie plappert wie ein Grütztopf. – Herberger, Hertzpostilla, II, 570. Plappert. 1 Sobald der Plappert in der Truhe klingt, die Seele in den Himmel springt. „Tetzel ... schry, alsbald der Plappert in der Truhe klüng, von stund an fuhr die Seel gen Himmel.“ (Aventin, CCCCCVIb.) *2 Nit fünf plaphert me geben. – Drei Marien Salbung, XVIII, 2a. Plapperwasser. * Dar hôt heute wull goar Plopperwosser getrunka. (Kreis Landeshut in Schlesien.) Von einem Redseligen oder Schwätzer. Plarrement. * E grîss Plarrement1 afschlôn2. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 174, 148. 1) Lärm, Geschrei. 2) Aufschlagen. Plärren. * M' mûes alls naha plära1, was m' z' unütz lachat. (Bern.) – Zyro, 103. 1) Laut weinen, schluchzen. Plärrhaufen. * Es ist ein Plearhaufen. So nennt man im Vinschgau (Tirol) ein immer weinerliches Kind; von plêaren, heulen, plärren. (Westermann, 25, 619.) Plass. * Dai es te Plasse kuemen as de Rü'e te Kalle. (Iserlohn.) – Woeste, 88, 153. Er ist sehr übel angekommen. Dem fremden Hunde, der in Kalle bei Iserlohn einen Besuch machte, ging, als er, verfolgt, durch eine Hecke brach, von dem verloren, was der Pape zu beklagen hatte, der Hinz, den Kater, fillen wollte. (Vgl. auch Frommann, V, 166, 123; VI, 190, 62 u. 431, 209.) Platabewohner. Wenn die Platabewohner drei Monate lang Krieg geführt haben, ist am Schlusse des Feldzugs ein Corporal verwundet. Mit diesem Sprichwort verspotten die in den Platacantonen wohnenden Deutschen und andere Europäer die dortige Kriegführung. (Vgl.: Neuere Berichte über die schweizerischen Ackerbaucolonien in Uruguay, 1861, Allgem. Auswanderungszeitung, Rudolstadt 1861, 47.) Platane. Wenn die Platane gefällt ist, dann rühmt man ihren Schatten. – Altmann III. Plate. In Plat holt man sich Rath. – Schmidt, Jubelschrift, 22. Plätsch. Wo kein Plätsch ist, ist au kein G'suff. (Altingen.) – Birlinger, 419. Wo der Tisch trocken ist, da wird nicht getrunken. Platt. 1 Besser ein platt, denn ein gatt. – Petri, II, 36. *2 Plat üsh'n Skol. – Johansen, 31. Platt wie eine Scholle. Holl.: Zij is zoo plat als een mispel. (Harrebomée, II, 88b.) *3 Platt unner as de Gosen. – Kern, 614. Scherzhafte Antwort auf die Frage: Wo geit't? *4 So plat as en ald Aberbauk. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 162, 124. D. h. nicht platt. *5 So plat as en Pannekauken1. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 162, 124; für Holstein: Eichwald, 1471. 1) Pfannkuchen, d. h. also nicht platt. Platte. 1 Dat Platte vun de Föte is noch unner. (Ostfries.) – Bueren, 229; Eichwald, 553; Frommann, II, 537, 144; Hauskalender, II. Scherzhafte Antwort auf die Frage: Wie geht es. 2 Die Platte macht nicht den Mönch. „Die kleydung als man spricht, macht keyn münch nicht; auch die breyt platt kan nicht machen eynen frummen geystlichen pfaffen.“ (Werdea, D.)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0692" n="[678]"/><cb n="1355"/> *5 Einen Plan in der Nachtmütze machen.</hi> (<hi rendition="#i">Ostpreuss.</hi>) – <hi rendition="#i">Frischbier, 575; Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2953.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Er macht Pläne, 's könnt's kein Hund verrennen.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 Etwas auf den Plan bringen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Soviel wie vorbringen, in dem Sinne: aufs Tapet bringen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*8 Man hat seinen Plan vereitelt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il a été tondu sur le peigne. (<hi rendition="#i">Lendroy, 1430.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Planet.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Ein Planet regiert nicht alle.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Je grösser der Planet, je weiter von der Sonne.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 513; Simrock, 7938; Sprichwörtergarten, 380.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Planeten sind üble Propheten.</hi> – <hi rendition="#i">Orakel, 17.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Schaun's, da bin i halt auch a Planet, i empfang' mein Licht vom Kaserneninspector, sagte der Soldat, als er hörte, dass ein Planet ein Körper sei, der sein Licht von einem andern erhalte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Wenn ein böser Planet regiert, ist unsere Weisheit angeführt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de malle planeten regeren, zoo helpt er geene wijsheid. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 187<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Einem den Planeten lesen.</hi> – <hi rendition="#i">Chaos, 522; Parömiakon, 573.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ihm eine Strafpredigt halten. „Siehe, liebes Herz, allhier wird allen bussfertigen Christen der Planet gelesen.“ (<hi rendition="#i">Herberger, Hertzpostille; Pauli Bekehrung, 71<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>) „Er hat ihm fein sauwer den Planeten gelesen.“ (<hi rendition="#i">Chaos, 988.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Iemand zijne planeet lezen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, 187<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 Er ist allein unter dem richtigen Planeten geboren.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Er will alles am besten wissen, will im Alleinbesitz aller Weisheit sein.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is alleen onder de regte planeet geboren. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 187<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*8 Er ist unter einem bösen Planeten geboren.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Man meinte früher, dass der nach damaliger Vorstellung eben regierende Planet einen Einfluss auf die Schicksale oder den Charakter der zur Zeit Geborenen habe.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui soubz saturne sont nez, sont tout bons ou tout mauluais.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sub saturno nati aut optimi aut pessimi. (<hi rendition="#i">Bovill, II, 177.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*9 Er ist unter einem (keinem) glücklichen Planeten geboren.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is onder eene gelukkige (ongelukkige) planeet geboren. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 187<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 Wenn man ihm den Planeten lesen sollte, so müsste man bei der Venus anfangen.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 1829.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Plangenen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er plangenet (heult, klagt, weint) den ganzen Tag.</hi> – <hi rendition="#i">Tendlau, 409.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Plangenen vom lateinischen plangere.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Planke.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 As man kommt hinter die Planken, kriegt man andere Gedanken.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Lieber auf einer Planke rudern, als mit dem Steuer untergehen.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 436.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Dat is wît de Planke miss (fehl).</hi> – <hi rendition="#i">Bueren, 353; Eichwald, 1512; Frommann, II, 538, 168.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 Eine (gebotene, gewährte) Planke nicht annehmen (nicht benutzen).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Er guckt über die Planke.</hi> (<hi rendition="#i">Anhalt.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Er sieht seinem Mitspieler in die Karten.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Jemand eine Planke zuwerfen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ihm Mittel, Anhaltspunkte u. s. w. zur Hülfe gewähren.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Plänkeln.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er plänkelt nur.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 513.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Primas jactare hastas. (<hi rendition="#i">Eiselein, 513.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Plänter.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Is de Plänter<hi rendition="#sup">1</hi> gräut, dann is de Pläntner<hi rendition="#sup">2</hi> däud.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Pflänzling, Pflanze.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Pflanzer.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Plapperfrosch.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist ein Plapperfrosch.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Conradus ab Hörrlen</hi> (<hi rendition="#i">Zimmerschwan</hi>) spricht von Plapperfröschen, Lügenatseln, Neidwespen, Stichelmücken, falschen Murrbrämsen u. s. w.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Plapperhans.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Es ist ein Plapperhans.</hi> – <hi rendition="#i">Germania, V, 321.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Um einen Plauderer, Schwätzer, Lügner zu bezeichnen, sagen die Franzosen: Mail il est de l'académie <cb n="1356"/> de Mon crabeau. Seit Anfang des 18. Jahrhunderts bildete sich eine Gesellschaft im südwestlichen Frankreich, ähnlich wie die Republik Babin (s. d.) in Polen seit 1550. (Vgl. <hi rendition="#i">Brandes Leben, I, 295.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Plappermühle.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Sie ist eine wahre Plappermühle.</hi> (S. Maul 557-559.) – <hi rendition="#i">Masson, 92.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Plappern.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Viel Plappern dient nicht zur Sache.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 574.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Sie plappert wie ein Grütztopf.</hi> – <hi rendition="#i">Herberger, Hertzpostilla, II, 570.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Plappert.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Sobald der Plappert in der Truhe klingt, die Seele in den Himmel springt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Tetzel ... schry, alsbald der Plappert in der Truhe klüng, von stund an fuhr die Seel gen Himmel.“ (<hi rendition="#i">Aventin, CCCCCVI<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Nit fünf plaphert me geben.</hi> – <hi rendition="#i">Drei Marien Salbung, XVIII, 2<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Plapperwasser.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dar hôt heute wull goar Plopperwosser getrunka.</hi> (<hi rendition="#i">Kreis Landeshut in Schlesien.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Von einem Redseligen oder Schwätzer.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Plarrement.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* E grîss Plarrement<hi rendition="#sup">1</hi> afschlôn<hi rendition="#sup">2</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, V, 174, 148.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Lärm, Geschrei.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Aufschlagen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Plärren.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* M' mûes alls naha plära<hi rendition="#sup">1</hi>, was m' z' unütz lachat.</hi> (<hi rendition="#i">Bern.</hi>) – <hi rendition="#i">Zyro, 103.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Laut weinen, schluchzen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Plärrhaufen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist ein Plearhaufen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">So nennt man im Vinschgau (Tirol) ein immer weinerliches Kind; von plêaren, heulen, plärren. (<hi rendition="#i">Westermann, 25, 619.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Plass.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dai es te Plasse kuemen as de Rü'e te Kalle.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) – <hi rendition="#i">Woeste, 88, 153.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er ist sehr übel angekommen. Dem fremden Hunde, der in Kalle bei Iserlohn einen Besuch machte, ging, als er, verfolgt, durch eine Hecke brach, von dem verloren, was der Pape zu beklagen hatte, der Hinz, den Kater, fillen wollte. (Vgl. auch <hi rendition="#i">Frommann, V, 166, 123; VI, 190, 62 u. 431, 209.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Platabewohner.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Wenn die Platabewohner drei Monate lang Krieg geführt haben, ist am Schlusse des Feldzugs ein Corporal verwundet.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Mit diesem Sprichwort verspotten die in den Platacantonen wohnenden Deutschen und andere Europäer die dortige Kriegführung. (Vgl.: <hi rendition="#i">Neuere Berichte über die schweizerischen Ackerbaucolonien in Uruguay, 1861</hi>, <hi rendition="#i">Allgem. Auswanderungszeitung, Rudolstadt 1861, 47.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Platane.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wenn die Platane gefällt ist, dann rühmt man ihren Schatten.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann III.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Plate.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">In Plat holt man sich Rath.</hi> – <hi rendition="#i">Schmidt, Jubelschrift, 22.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Plätsch.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wo kein Plätsch ist, ist au kein G'suff.</hi> (<hi rendition="#i">Altingen.</hi>) – <hi rendition="#i">Birlinger, 419.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wo der Tisch trocken ist, da wird nicht getrunken.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Platt.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Besser ein platt, denn ein gatt.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 36.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Plat üsh'n Skol.</hi> – <hi rendition="#i">Johansen, 31.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Platt wie eine Scholle.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zij is zoo plat als een mispel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 88<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Platt unner as de Gosen.</hi> – <hi rendition="#i">Kern, 614.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Scherzhafte Antwort auf die Frage: Wo geit't?</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 So plat as en ald Aberbauk.</hi> (<hi rendition="#i">Grafschaft Mark.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, V, 162, 124.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">D. h. nicht platt.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 So plat as en Pannekauken<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Grafschaft Mark.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, V, 162, 124;</hi> für Holstein: <hi rendition="#i">Eichwald, 1471.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Pfannkuchen, d. h. also nicht platt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Platte.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Dat Platte vun de Föte is noch unner.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) – <hi rendition="#i">Bueren, 229; Eichwald, 553; Frommann, II, 537, 144; Hauskalender, II.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Scherzhafte Antwort auf die Frage: Wie geht es.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Die Platte macht nicht den Mönch.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Die kleydung als man spricht, macht keyn münch nicht; auch die breyt platt kan nicht machen eynen frummen geystlichen pfaffen.“ (<hi rendition="#i">Werdea, D.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[678]/0692]
*5 Einen Plan in der Nachtmütze machen. (Ostpreuss.) – Frischbier, 575; Frischbier2, 2953.
*6 Er macht Pläne, 's könnt's kein Hund verrennen. (Rottenburg.)
*7 Etwas auf den Plan bringen.
Soviel wie vorbringen, in dem Sinne: aufs Tapet bringen.
*8 Man hat seinen Plan vereitelt.
Frz.: Il a été tondu sur le peigne. (Lendroy, 1430.)
Planet.
1 Ein Planet regiert nicht alle.
2 Je grösser der Planet, je weiter von der Sonne. – Eiselein, 513; Simrock, 7938; Sprichwörtergarten, 380.
3 Planeten sind üble Propheten. – Orakel, 17.
4 Schaun's, da bin i halt auch a Planet, i empfang' mein Licht vom Kaserneninspector, sagte der Soldat, als er hörte, dass ein Planet ein Körper sei, der sein Licht von einem andern erhalte.
5 Wenn ein böser Planet regiert, ist unsere Weisheit angeführt.
Holl.: Als de malle planeten regeren, zoo helpt er geene wijsheid. (Harrebomée, II, 187a.)
*6 Einem den Planeten lesen. – Chaos, 522; Parömiakon, 573.
Ihm eine Strafpredigt halten. „Siehe, liebes Herz, allhier wird allen bussfertigen Christen der Planet gelesen.“ (Herberger, Hertzpostille; Pauli Bekehrung, 71a.) „Er hat ihm fein sauwer den Planeten gelesen.“ (Chaos, 988.)
Holl.: Iemand zijne planeet lezen. (Harrebomée, 187b.)
*7 Er ist allein unter dem richtigen Planeten geboren.
Er will alles am besten wissen, will im Alleinbesitz aller Weisheit sein.
Holl.: Hij is alleen onder de regte planeet geboren. (Harrebomée, II, 187b.)
*8 Er ist unter einem bösen Planeten geboren.
Man meinte früher, dass der nach damaliger Vorstellung eben regierende Planet einen Einfluss auf die Schicksale oder den Charakter der zur Zeit Geborenen habe.
Frz.: Qui soubz saturne sont nez, sont tout bons ou tout mauluais.
Lat.: Sub saturno nati aut optimi aut pessimi. (Bovill, II, 177.)
*9 Er ist unter einem (keinem) glücklichen Planeten geboren.
Holl.: Hij is onder eene gelukkige (ongelukkige) planeet geboren. (Harrebomée, II, 187b.)
*10 Wenn man ihm den Planeten lesen sollte, so müsste man bei der Venus anfangen. – Parömiakon, 1829.
Plangenen.
* Er plangenet (heult, klagt, weint) den ganzen Tag. – Tendlau, 409.
Plangenen vom lateinischen plangere.
Planke.
1 As man kommt hinter die Planken, kriegt man andere Gedanken. (Jüd.-deutsch.)
2 Lieber auf einer Planke rudern, als mit dem Steuer untergehen. – Altmann VI, 436.
*3 Dat is wît de Planke miss (fehl). – Bueren, 353; Eichwald, 1512; Frommann, II, 538, 168.
*4 Eine (gebotene, gewährte) Planke nicht annehmen (nicht benutzen).
*5 Er guckt über die Planke. (Anhalt.)
Er sieht seinem Mitspieler in die Karten.
*6 Jemand eine Planke zuwerfen.
Ihm Mittel, Anhaltspunkte u. s. w. zur Hülfe gewähren.
Plänkeln.
* Er plänkelt nur. – Eiselein, 513.
Lat.: Primas jactare hastas. (Eiselein, 513.)
Plänter.
Is de Plänter1 gräut, dann is de Pläntner2 däud. (Westf.)
1) Pflänzling, Pflanze.
2) Pflanzer.
Plapperfrosch.
* Es ist ein Plapperfrosch.
Conradus ab Hörrlen (Zimmerschwan) spricht von Plapperfröschen, Lügenatseln, Neidwespen, Stichelmücken, falschen Murrbrämsen u. s. w.
Plapperhans.
* Es ist ein Plapperhans. – Germania, V, 321.
Um einen Plauderer, Schwätzer, Lügner zu bezeichnen, sagen die Franzosen: Mail il est de l'académie
de Mon crabeau. Seit Anfang des 18. Jahrhunderts bildete sich eine Gesellschaft im südwestlichen Frankreich, ähnlich wie die Republik Babin (s. d.) in Polen seit 1550. (Vgl. Brandes Leben, I, 295.)
Plappermühle.
* Sie ist eine wahre Plappermühle. (S. Maul 557-559.) – Masson, 92.
Plappern.
1 Viel Plappern dient nicht zur Sache. – Petri, II, 574.
*2 Sie plappert wie ein Grütztopf. – Herberger, Hertzpostilla, II, 570.
Plappert.
1 Sobald der Plappert in der Truhe klingt, die Seele in den Himmel springt.
„Tetzel ... schry, alsbald der Plappert in der Truhe klüng, von stund an fuhr die Seel gen Himmel.“ (Aventin, CCCCCVIb.)
*2 Nit fünf plaphert me geben. – Drei Marien Salbung, XVIII, 2a.
Plapperwasser.
* Dar hôt heute wull goar Plopperwosser getrunka. (Kreis Landeshut in Schlesien.)
Von einem Redseligen oder Schwätzer.
Plarrement.
* E grîss Plarrement1 afschlôn2. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 174, 148.
1) Lärm, Geschrei.
2) Aufschlagen.
Plärren.
* M' mûes alls naha plära1, was m' z' unütz lachat. (Bern.) – Zyro, 103.
1) Laut weinen, schluchzen.
Plärrhaufen.
* Es ist ein Plearhaufen.
So nennt man im Vinschgau (Tirol) ein immer weinerliches Kind; von plêaren, heulen, plärren. (Westermann, 25, 619.)
Plass.
* Dai es te Plasse kuemen as de Rü'e te Kalle. (Iserlohn.) – Woeste, 88, 153.
Er ist sehr übel angekommen. Dem fremden Hunde, der in Kalle bei Iserlohn einen Besuch machte, ging, als er, verfolgt, durch eine Hecke brach, von dem verloren, was der Pape zu beklagen hatte, der Hinz, den Kater, fillen wollte. (Vgl. auch Frommann, V, 166, 123; VI, 190, 62 u. 431, 209.)
Platabewohner.
Wenn die Platabewohner drei Monate lang Krieg geführt haben, ist am Schlusse des Feldzugs ein Corporal verwundet.
Mit diesem Sprichwort verspotten die in den Platacantonen wohnenden Deutschen und andere Europäer die dortige Kriegführung. (Vgl.: Neuere Berichte über die schweizerischen Ackerbaucolonien in Uruguay, 1861, Allgem. Auswanderungszeitung, Rudolstadt 1861, 47.)
Platane.
Wenn die Platane gefällt ist, dann rühmt man ihren Schatten. – Altmann III.
Plate.
In Plat holt man sich Rath. – Schmidt, Jubelschrift, 22.
Plätsch.
Wo kein Plätsch ist, ist au kein G'suff. (Altingen.) – Birlinger, 419.
Wo der Tisch trocken ist, da wird nicht getrunken.
Platt.
1 Besser ein platt, denn ein gatt. – Petri, II, 36.
*2 Plat üsh'n Skol. – Johansen, 31.
Platt wie eine Scholle.
Holl.: Zij is zoo plat als een mispel. (Harrebomée, II, 88b.)
*3 Platt unner as de Gosen. – Kern, 614.
Scherzhafte Antwort auf die Frage: Wo geit't?
*4 So plat as en ald Aberbauk. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 162, 124.
D. h. nicht platt.
*5 So plat as en Pannekauken1. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 162, 124; für Holstein: Eichwald, 1471.
1) Pfannkuchen, d. h. also nicht platt.
Platte.
1 Dat Platte vun de Föte is noch unner. (Ostfries.) – Bueren, 229; Eichwald, 553; Frommann, II, 537, 144; Hauskalender, II.
Scherzhafte Antwort auf die Frage: Wie geht es.
2 Die Platte macht nicht den Mönch.
„Die kleydung als man spricht, macht keyn münch nicht; auch die breyt platt kan nicht machen eynen frummen geystlichen pfaffen.“ (Werdea, D.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:39:28Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:39:28Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |