Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 5 Es sind nicht alles (überall) Pfannkuchen, wo man hineingreift. Engl.: In two cabs of dates, there is one cab of stones. (Gaal, 1159.) 6 Ich wollte Pfannkuchen backen, sagte die Frau, aber es fehlten mir Mehl und Eier, und die Butter war zu theuer. Holl.: De een zei ik zou pannekoeken bakken, maar het meel was te duur, en de ander: ik zou messen slijpen, maar het zand was op. (Harrebomee, II, 169.) 7 Wer Pfannkuchen essen will, muss Eier schlagen. - Simrock, 7785; Körte, 4720; Masson, 84. It.: Chi non rompe le uova, non fa la frittata. (Bohn I, 84.) Span.: No se hacen tortillas sin romper huevos. (Bohn I, 237.) 8 Wer Pfannkuchen isst, erspart Brot. Holl.: Pannekoeken besparen brood en vleesch. (Harrebomee, II, 170a.) *9 Jaue Pankauke geit up Stelten. - Lyra, 27. Von Grossthuerei. *10 Pfannechueche müend de Bode sueche. - Sutermeister, 120. Tüchtige Drescher wollen gut genährt sein. *11 'T is wat to Pankok backen, hei ji ok Eier. - Bueren, 1153; Kern, 984; Hauskalender, III. *12 Wenn es auch Pfannkuchen regnet, er bekommt keinen. Frz.: Cet homme est malheureux en fricassees. (Lendroy, 790.) *13 Wenn sie einen Pfannkuchen backen, so steht der Stiel vor der Thür. So klein ist ihr Haus. *14 Wenn 't Pankoken regnet, so is min Vatt umstülpt. (Holst.) - Schütze, IV, 217; hochdeutsch bei Simrock, 7786. Auch wenn's Glück vom Himmel strömt, ich gehe leer aus. Pfannkuchenprediger. * Hei öss e Pannkokspredger. (Samland.) Einer, der viel über Sachen redet, von denen er nichts versteht. Pfanntätsch (s. Pfannkuchen). Me cha kei Pfanntätsch mache-n, ohni dass me muess Eier breche. (Solothurn.) - Schild, 57, 18; Sutermeister, 138. Pfarre. 1 Erst die Pfarre, dann die Quarre. - Körte, 4722; Simrock, 7787; Masson, 177; Lohrengel, I, 253; Frischbier2, 2901; Hennig, 201. Das Sprichwort ist ursprünglich plattdeutsch und lautet in Grubenhagen: Erst 'ne Parre, denn 'ne Quarre; in der Ukermark (Prenzlau): Lass en Par un dän en Quar. (Engelien, 215.) Es warnt vor verfrühten, ehelichen Freuden. Quarre (von quarren, d. i. anhaltend weinen) bezeichnet ein kleines viel weinendes Kind und keineswegs eine junge Frau. Engl.: Before you marry, be sure of a house wherein to tarry. (Körte, 4722.) Frz.: On ne se doit point marier, si l'homme n'a de quoi deiner et la femme de quoi souper. (Masson, 177.) 2 Ihrst Parr un denn 'n Quarr. (Mecklenburg.) - Günther II, 199, 37; für Holstein: Eichwald, 1479; Brem. Sonntagsblatt, 1855; für Lübeck: Deecke, 7; für Hannover: Schambach, II, 5; für die Altmark: Danneil, 165; Firmenich, III, 72, 88. Erst eine Pfarre und dann ein quarrendes Kind. "Parr hat aber nicht blos der Prediger, auch der Lehrer, Dorfhirte, Nachtwächter, Holzhirte u. s. w. hat seine Parr." Sinn: Erst eine sichere Stellung mit dem erforderlichen Einkommen und dann die Heirath. Ein schleswigsches Sprichwort sagt ungefähr dasselbe: De skolmester schall nok en skorsteen kriegen. Der Schulmeister wird wol einen Schornstein bekommen, was ungefähr den Sinn hat: Wer ein Amt hat, bekommt auch einen Herd, kann also heirathen. 3 Wie die Pfarr, so ist der Pfarrherr. - Lehmann, 327, 20. *4 Bi de Parre is'ne Quarre. - Dähnert, 345a. Wer diese Pfarre haben will, muss sich zu einer bestimmten Heirath bequemen. *5 Die ist auf neun Pfarren b'schreit. (Rott-Thal.) Sie ist in neun Pfarreien verschrien. *6 Es ist eine arme Pfarre, wo der Priester selber läuten muss. Böhm.: Chuda fara', sam knez (sami mnisi) zvoni. (Celakovsky, 101.) Poln.: Chuda fara, sam pleban dzwoni. (Celakovsky, 101.) [Spaltenumbruch] *7 Es ist eine Pfarre ohne ABC. - Körte, 4721. D. h. ohne Adel, ohne Beamten und ohne Collegen. Pfarren. Wohin man pfarret, da wird man verscharret. - Eiselein, 508; Simrock, 7788. Pfarrer. 1 Auch der Pfarrer auf der Kanzel wird irre. - Eiselein, 508. 2 Auch der Pfarrer predigt nur einmal für Ein Geld. - Riehl, Novellen, 352. 3 Der eine liebt den Pfarrer, der andere dessen Frau. 4 Der Far prädicht nit zwiemol. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 1067. 5 Der Pfarrer auf der Kanzel verspricht sich ja. Frz.: Il n'est si bon predicateur, a qui la langue ne fourche. 6 Der Pfarrer baut den Acker Gottes, die Aerzte bauen den Gottesacker. - Braun, II, 28; Simrock, 73. 7 Der Pfarrer hat keine gute Predigt, der einen langen Text hat. - Simrock, 7781a. 8 Der Pfarrer hat Worte wie Kienspanklötze. Damit will der Finne sagen, dass die Thaten desto dünner und kleiner sind. 9 Der Pfarrer ist auch ein Mensch. Böhm.: Vsickni jsme lide, jen pan farar je clovek. (Celakovsky, 333.) Poln.: Wszystkosmy ludzie, tylko ksiadz pleban czlowiek. (Celakovsky, 333.) 10 Der Pfarrer kann eine Stunde reden, dann thun wir, was wir wollen. - Meisner, 23, 50. 11 Der Pfarrer predigt nur einmal. (Oberösterreich.) Als Antwort, wenn jemand nach etwas eben Vernommenen noch einmal fragt. In Ostpreussen: Der Pfarrer predigt nicht zweimal. (Frischbier2, 2903.) In Litauen: Der Pfarrer sagt die Lehre nicht zweimal. (Schleicher, 174.) Frz.: Il est fils de prestre, il ne dit pas ces choses deux fois. (Leroux, I, 27.) 12 Der Pfarrer soll trösten in der Noth und hat oft selber kein Brot. 13 Der Pfarrer und sein Küster sind selten gute Geschwister. Dän.: En praest haver tit een af tre at drages med herskabet eller fogden, hustrum, degnen eller klokkeren. (Prov. dan., 458.) 14 Die Pfarrer predigen mehrertheil zu jhren ehren, vnnd nicht die Leuth zu lehren. - Lehmann, 462, 22. 15 Die Pfarrer seind gleich den Glocken, deren klang andere hören, aber sie selbst hören ihre Stimme nicht. - Lehmann, 462, 22. 16 Die Pfarrer verlassen nichts als Kinder und Bücher. - Meisner, 62; Griesinger, Silhouetten (Stuttgart 1843), S. 62. 17 Ein armer Pfarrer, ein blinder Geiger, ein räudiger Hund sind all drei nicht gesund. (Amberg in der Oberpfalz.) 18 Ein guter Pfarrer lernt zeitlebens. 19 Ein Pfarr, ein Quar, ein Plar. "Hinc non immerito dicitur vulgo: Ein Pfarr, ein Quar, ein Plar, quod de conjuge et prole intelligunt." (Schuppius, Schriften, II, 78.) 20 Ein Pfarrer zehntet dem andern nicht. Frz.: Un abbe ne deime pas l'autre. 21 Einen Pfarrer kennt man nicht weiter als bis zum Munde. 22 Es wird nicht jeder ein Pfarrer, der Bücher unter dem Arme trägt. Dän.: De blive ikke alle praester der gaar til skole. (Prov. dan., 459.) Schwed.: De bli icke alla präster som i scholan ga. (Grubb, 69.) 23 Für den Pfarrer ist's gut genug, sagte der Bauer, als er ihm mehr Wicken und Trespe als Korn schickte. Engl.: 'T is good enough for the parson unless the parish was better. (Bohn II, 123.) 24 Gib du Pfarer, so häst die ganz Wuche Sunntig. - Sutermeister, 121. 25 Man wird Pfarrer um des Brotes, nicht um des Himmels willen. - Schles. Provinzialbl., 1862, 569.
[Spaltenumbruch] 5 Es sind nicht alles (überall) Pfannkuchen, wo man hineingreift. Engl.: In two cabs of dates, there is one cab of stones. (Gaal, 1159.) 6 Ich wollte Pfannkuchen backen, sagte die Frau, aber es fehlten mir Mehl und Eier, und die Butter war zu theuer. Holl.: De een zei ik zou pannekoeken bakken, maar het meel was te duur, en de ander: ik zou messen slijpen, maar het zand was op. (Harrebomée, II, 169.) 7 Wer Pfannkuchen essen will, muss Eier schlagen. – Simrock, 7785; Körte, 4720; Masson, 84. It.: Chi non rompe le uova, non fa la frittata. (Bohn I, 84.) Span.: No se hacen tortillas sin romper huevos. (Bohn I, 237.) 8 Wer Pfannkuchen isst, erspart Brot. Holl.: Pannekoeken besparen brood en vleesch. (Harrebomée, II, 170a.) *9 Jûe Pankauke geit up Stelten. – Lyra, 27. Von Grossthuerei. *10 Pfannechueche müend de Bode sueche. – Sutermeister, 120. Tüchtige Drescher wollen gut genährt sein. *11 'T is wat to Pankôk backen, hei ji ôk Eier. – Bueren, 1153; Kern, 984; Hauskalender, III. *12 Wenn es auch Pfannkuchen regnet, er bekommt keinen. Frz.: Cet homme est malheureux en fricassées. (Lendroy, 790.) *13 Wenn sie einen Pfannkuchen backen, so steht der Stiel vor der Thür. So klein ist ihr Haus. *14 Wenn 't Pankoken regnet, so is min Vatt umstülpt. (Holst.) – Schütze, IV, 217; hochdeutsch bei Simrock, 7786. Auch wenn's Glück vom Himmel strömt, ich gehe leer aus. Pfannkuchenprediger. * Hei öss e Pannkôkspredger. (Samland.) Einer, der viel über Sachen redet, von denen er nichts versteht. Pfanntätsch (s. Pfannkuchen). Me cha kei Pfanntätsch mache-n, ohni dass me muess Eier breche. (Solothurn.) – Schild, 57, 18; Sutermeister, 138. Pfarre. 1 Erst die Pfarre, dann die Quarre. – Körte, 4722; Simrock, 7787; Masson, 177; Lohrengel, I, 253; Frischbier2, 2901; Hennig, 201. Das Sprichwort ist ursprünglich plattdeutsch und lautet in Grubenhagen: Erst 'ne Parre, denn 'ne Quarre; in der Ukermark (Prenzlau): Lass en Par un dän en Quar. (Engelien, 215.) Es warnt vor verfrühten, ehelichen Freuden. Quarre (von quarren, d. i. anhaltend weinen) bezeichnet ein kleines viel weinendes Kind und keineswegs eine junge Frau. Engl.: Before you marry, be sure of a house wherein to tarry. (Körte, 4722.) Frz.: On ne se doit point marier, si l'homme n'a de quoi dîner et la femme de quoi souper. (Masson, 177.) 2 Ihrst Parr un denn 'n Quarr. (Mecklenburg.) – Günther II, 199, 37; für Holstein: Eichwald, 1479; Brem. Sonntagsblatt, 1855; für Lübeck: Deecke, 7; für Hannover: Schambach, II, 5; für die Altmark: Danneil, 165; Firmenich, III, 72, 88. Erst eine Pfarre und dann ein quarrendes Kind. „Parr hat aber nicht blos der Prediger, auch der Lehrer, Dorfhirte, Nachtwächter, Holzhirte u. s. w. hat seine Parr.“ Sinn: Erst eine sichere Stellung mit dem erforderlichen Einkommen und dann die Heirath. Ein schleswigsches Sprichwort sagt ungefähr dasselbe: De skolmester schall nok en skorsteen kriegen. Der Schulmeister wird wol einen Schornstein bekommen, was ungefähr den Sinn hat: Wer ein Amt hat, bekommt auch einen Herd, kann also heirathen. 3 Wie die Pfarr, so ist der Pfarrherr. – Lehmann, 327, 20. *4 Bi de Parre is'ne Quarre. – Dähnert, 345a. Wer diese Pfarre haben will, muss sich zu einer bestimmten Heirath bequemen. *5 Die ist auf neun Pfarren b'schreit. (Rott-Thal.) Sie ist in neun Pfarreien verschrien. *6 Es ist eine arme Pfarre, wo der Priester selber läuten muss. Böhm.: Chudá fara', sám knĕz (sami mniší) zvoní. (Čelakovský, 101.) Poln.: Chuda fara, sam pleban dzwoni. (Čelakovský, 101.) [Spaltenumbruch] *7 Es ist eine Pfarre ohne ABC. – Körte, 4721. D. h. ohne Adel, ohne Beamten und ohne Collegen. Pfarren. Wohin man pfarret, da wird man verscharret. – Eiselein, 508; Simrock, 7788. Pfarrer. 1 Auch der Pfarrer auf der Kanzel wird irre. – Eiselein, 508. 2 Auch der Pfarrer predigt nur einmal für Ein Geld. – Riehl, Novellen, 352. 3 Der eine liebt den Pfarrer, der andere dessen Frau. 4 Der Far prädicht nit zwiemôl. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1067. 5 Der Pfarrer auf der Kanzel verspricht sich ja. Frz.: Il n'est si bon prédicateur, à qui la langue ne fourche. 6 Der Pfarrer baut den Acker Gottes, die Aerzte bauen den Gottesacker. – Braun, II, 28; Simrock, 73. 7 Der Pfarrer hat keine gute Predigt, der einen langen Text hat. – Simrock, 7781a. 8 Der Pfarrer hat Worte wie Kienspanklötze. Damit will der Finne sagen, dass die Thaten desto dünner und kleiner sind. 9 Der Pfarrer ist auch ein Mensch. Böhm.: Všickni jsme lidé, jen pan farář je človĕk. (Čelakovský, 333.) 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5 Es sind nicht alles (überall) Pfannkuchen, wo man hineingreift.
Engl.: In two cabs of dates, there is one cab of stones. (Gaal, 1159.)
6 Ich wollte Pfannkuchen backen, sagte die Frau, aber es fehlten mir Mehl und Eier, und die Butter war zu theuer.
Holl.: De een zei ik zou pannekoeken bakken, maar het meel was te duur, en de ander: ik zou messen slijpen, maar het zand was op. (Harrebomée, II, 169.)
7 Wer Pfannkuchen essen will, muss Eier schlagen. – Simrock, 7785; Körte, 4720; Masson, 84.
It.: Chi non rompe le uova, non fa la frittata. (Bohn I, 84.)
Span.: No se hacen tortillas sin romper huevos. (Bohn I, 237.)
8 Wer Pfannkuchen isst, erspart Brot.
Holl.: Pannekoeken besparen brood en vleesch. (Harrebomée, II, 170a.)
*9 Jûe Pankauke geit up Stelten. – Lyra, 27.
Von Grossthuerei.
*10 Pfannechueche müend de Bode sueche. – Sutermeister, 120.
Tüchtige Drescher wollen gut genährt sein.
*11 'T is wat to Pankôk backen, hei ji ôk Eier. – Bueren, 1153; Kern, 984; Hauskalender, III.
*12 Wenn es auch Pfannkuchen regnet, er bekommt keinen.
Frz.: Cet homme est malheureux en fricassées. (Lendroy, 790.)
*13 Wenn sie einen Pfannkuchen backen, so steht der Stiel vor der Thür.
So klein ist ihr Haus.
*14 Wenn 't Pankoken regnet, so is min Vatt umstülpt. (Holst.) – Schütze, IV, 217; hochdeutsch bei Simrock, 7786.
Auch wenn's Glück vom Himmel strömt, ich gehe leer aus.
Pfannkuchenprediger.
* Hei öss e Pannkôkspredger. (Samland.)
Einer, der viel über Sachen redet, von denen er nichts versteht.
Pfanntätsch (s. Pfannkuchen).
Me cha kei Pfanntätsch mache-n, ohni dass me muess Eier breche. (Solothurn.) – Schild, 57, 18; Sutermeister, 138.
Pfarre.
1 Erst die Pfarre, dann die Quarre. – Körte, 4722; Simrock, 7787; Masson, 177; Lohrengel, I, 253; Frischbier2, 2901; Hennig, 201.
Das Sprichwort ist ursprünglich plattdeutsch und lautet in Grubenhagen: Erst 'ne Parre, denn 'ne Quarre; in der Ukermark (Prenzlau): Lass en Par un dän en Quar. (Engelien, 215.) Es warnt vor verfrühten, ehelichen Freuden. Quarre (von quarren, d. i. anhaltend weinen) bezeichnet ein kleines viel weinendes Kind und keineswegs eine junge Frau.
Engl.: Before you marry, be sure of a house wherein to tarry. (Körte, 4722.)
Frz.: On ne se doit point marier, si l'homme n'a de quoi dîner et la femme de quoi souper. (Masson, 177.)
2 Ihrst Parr un denn 'n Quarr. (Mecklenburg.) – Günther II, 199, 37; für Holstein: Eichwald, 1479; Brem. Sonntagsblatt, 1855; für Lübeck: Deecke, 7; für Hannover: Schambach, II, 5; für die Altmark: Danneil, 165; Firmenich, III, 72, 88.
Erst eine Pfarre und dann ein quarrendes Kind. „Parr hat aber nicht blos der Prediger, auch der Lehrer, Dorfhirte, Nachtwächter, Holzhirte u. s. w. hat seine Parr.“ Sinn: Erst eine sichere Stellung mit dem erforderlichen Einkommen und dann die Heirath. Ein schleswigsches Sprichwort sagt ungefähr dasselbe: De skolmester schall nok en skorsteen kriegen. Der Schulmeister wird wol einen Schornstein bekommen, was ungefähr den Sinn hat: Wer ein Amt hat, bekommt auch einen Herd, kann also heirathen.
3 Wie die Pfarr, so ist der Pfarrherr. – Lehmann, 327, 20.
*4 Bi de Parre is'ne Quarre. – Dähnert, 345a.
Wer diese Pfarre haben will, muss sich zu einer bestimmten Heirath bequemen.
*5 Die ist auf neun Pfarren b'schreit. (Rott-Thal.)
Sie ist in neun Pfarreien verschrien.
*6 Es ist eine arme Pfarre, wo der Priester selber läuten muss.
Böhm.: Chudá fara', sám knĕz (sami mniší) zvoní. (Čelakovský, 101.)
Poln.: Chuda fara, sam pleban dzwoni. (Čelakovský, 101.)
*7 Es ist eine Pfarre ohne ABC. – Körte, 4721.
D. h. ohne Adel, ohne Beamten und ohne Collegen.
Pfarren.
Wohin man pfarret, da wird man verscharret. – Eiselein, 508; Simrock, 7788.
Pfarrer.
1 Auch der Pfarrer auf der Kanzel wird irre. – Eiselein, 508.
2 Auch der Pfarrer predigt nur einmal für Ein Geld. – Riehl, Novellen, 352.
3 Der eine liebt den Pfarrer, der andere dessen Frau.
4 Der Far prädicht nit zwiemôl. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1067.
5 Der Pfarrer auf der Kanzel verspricht sich ja.
Frz.: Il n'est si bon prédicateur, à qui la langue ne fourche.
6 Der Pfarrer baut den Acker Gottes, die Aerzte bauen den Gottesacker. – Braun, II, 28; Simrock, 73.
7 Der Pfarrer hat keine gute Predigt, der einen langen Text hat. – Simrock, 7781a.
8 Der Pfarrer hat Worte wie Kienspanklötze.
Damit will der Finne sagen, dass die Thaten desto dünner und kleiner sind.
9 Der Pfarrer ist auch ein Mensch.
Böhm.: Všickni jsme lidé, jen pan farář je človĕk. (Čelakovský, 333.)
Poln.: Wszystkośmy ludzie, tylko ksiądz pleban człowiek. (Čelakovský, 333.)
10 Der Pfarrer kann eine Stunde reden, dann thun wir, was wir wollen. – Meisner, 23, 50.
11 Der Pfarrer predigt nur einmal. (Oberösterreich.)
Als Antwort, wenn jemand nach etwas eben Vernommenen noch einmal fragt. In Ostpreussen: Der Pfarrer predigt nicht zweimal. (Frischbier2, 2903.) In Litauen: Der Pfarrer sagt die Lehre nicht zweimal. (Schleicher, 174.)
Frz.: Il est fils de prestre, il ne dit pas ces choses deux fois. (Leroux, I, 27.)
12 Der Pfarrer soll trösten in der Noth und hat oft selber kein Brot.
13 Der Pfarrer und sein Küster sind selten gute Geschwister.
Dän.: En præst haver tit een af tre at drages med herskabet eller fogden, hustrum, degnen eller klokkeren. (Prov. dan., 458.)
14 Die Pfarrer predigen mehrertheil zu jhren ehren, vnnd nicht die Leuth zu lehren. – Lehmann, 462, 22.
15 Die Pfarrer seind gleich den Glocken, deren klang andere hören, aber sie selbst hören ihre Stimme nicht. – Lehmann, 462, 22.
16 Die Pfarrer verlassen nichts als Kinder und Bücher. – Meisner, 62; Griesinger, Silhouetten (Stuttgart 1843), S. 62.
17 Ein armer Pfarrer, ein blinder Geiger, ein räudiger Hund sind all drei nicht gesund. (Amberg in der Oberpfalz.)
18 Ein guter Pfarrer lernt zeitlebens.
19 Ein Pfarr, ein Quar, ein Plar.
„Hinc non immerito dicitur vulgo: Ein Pfarr, ein Quar, ein Plar, quod de conjuge et prole intelligunt.“ (Schuppius, Schriften, II, 78.)
20 Ein Pfarrer zehntet dem andern nicht.
Frz.: Un abbé ne dîme pas l'autre.
21 Einen Pfarrer kennt man nicht weiter als bis zum Munde.
22 Es wird nicht jeder ein Pfarrer, der Bücher unter dem Arme trägt.
Dän.: De blive ikke alle præster der gaar til skole. (Prov. dan., 459.)
Schwed.: De bli icke alla präster som i scholan gå. (Grubb, 69.)
23 Für den Pfarrer ist's gut genug, sagte der Bauer, als er ihm mehr Wicken und Trespe als Korn schickte.
Engl.: 'T is good enough for the parson unless the parish was better. (Bohn II, 123.)
24 Gib du Pfarer, so häst die ganz Wuche Sunntig. – Sutermeister, 121.
25 Man wird Pfarrer um des Brotes, nicht um des Himmels willen. – Schles. Provinzialbl., 1862, 569.
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