Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] *9 Da habt ihr die Pastete. (Köthen.) Den schlimmen Erfolg, die Unannehmlichkeiten. Holl.: Daar ligt eene pastei. (Harrebomee, II, 173b.) *10 Daraus lässt sich keine Pastete machen. *11 Das ist eine Pastete, aber wir sind nicht das Fleisch, sie zu füllen. - Burckhardt, 278. Es ist eine schöne Sache, aber nicht von der Art, dass wir uns damit befassen können. *12 Er hat eine schöne Pastete gemacht. Ironisch. Etwas versehen, verdorben. *13 Es ist eine schöne (schlimme) Pastete. (Köthen.) D. h. schlimme Angelegenheit. Holl.: Dat is eene slechte pastei. (Harrebomee, II, 173b.) Pastetenesser. Je mehr Pastetenesser, desto mehr Garküchen. Pastetenmännlein. * Es ist ein Pastetenmännlein. Spottweis von kleinen (männlichen) Personen. Von den Männlein entlehnt, die als ein Schauessen in Pasteten aufgetragen zu werden pflegten. Pastetenrinde. Pastetenrinde ist so gut als Brot. Pastinak. Pastinak hilft dem Mann aufs Pferd, dem Weib unter die Erd'. Schwed.: Pastnakan hjälper mannen i sadelen, men qvinnan til grafven. (Törning, 124.) Pastor. 1 Dä Pastuer pradig net zweimol für e Gääld. (Düren.) - Firmenich, I, 484, 106; für Gladbach: Firmenich, III, 516, 49; hochdeutsch bei Simrock, 7717. Wenn man veranlasst wird, das zu wiederholen, was man eben gesagt hat. 2 De Paschtor es kennen Has, on de Kerk es kenn Feldhuhn. (Meurs.) - Bagel, 22; hochdeutsch bei Simrock, 7719. Um zu sagen: es hat keine Eile, der Pastor wartet und die Kirche fliegt nicht fort. (Firmenich, I, 402, 104.) 3 De Pastor präkt (predigt) man enmol vör't sülfige Geld. (Ostfries.) - Bueren, 974; Kern, 361a; Hauskalender, II. 4 De Pastöre hebbet vele Boikern un Kinder un kein Geld. - Schambach, II, 72. 5 De Pastöre un de Hunne verdeint det Geld med dem Munne. (S. Pfaffe.) - Schambach, II, 73; Goldschmidt, 158. 6 Der Pastor isst nicht viel, aber seine Kinder. - Bertram, 41. 7 Der Pastor singt keine zwei Messen für Ein Geld. - Simrock, 7717a. 8 Ein frommer Pastor ist aller Ehren werth. - Gutzkow, IV, 1, 375. 9 Einer hält es mit dem Pastor, der andere mit der Frau Pastorin. Böhm.: Jeden ma rad popa, druhy popovou; zas jiny popovu dcerku a treba i sluzku. (Celakovsky, 280.) 10 Gef de Paschtor end Händschen on sek: guen Dag, dau Lömmel. (Meurs.) - Firmenich, I, 402, 104; für Mecklenburg: Raabe, 23; für Jever: Frommann, III, 39, 29; Bagel, 23. 11 Inse Paster hot en guden Kop, oaber en leere Top. (Schles.) Holl.: Onze domine preekt good, jammer dat hij geen klein geld heeft. (Harrebomee, I, 142a.) 12 Inse Paster, sagte der Bauer, wess de Loite zu reir'n, doss doas Harze zoppelt wi a Lemmerschwenzel. (Schles.) Holl.: Dat is een deftige paap, zei de boer, hij kan je hart bewegen, dat het wipstaart als eene koe, die een doorn onder den staart gebonden is. (Harrebomee, II, 159b.) 13 Pastor und Küster leben gern wie Geschwister. D. h. sie zanken sich oft. Holl.: Pastoor en coster zjin het zelden zamen eens. (Harrebomee, II, 174a.) 14 Pastor verdent de Körsten mit de Mund. (S. Pfaffe.) - Bueren, 975. 15 Pastöre hebbet en quad Frau on en Hupe Kinder dertue. Holl.: Domine's hebben een kwaad wijf en een hoop kinderen. (Harrebomee, I, 142a.) [Spaltenumbruch] 16 Trag' dem Herrn Pastor die Rüben hin, sagte der Bauer zum Jungen, unsere Schweine fressen sie nicht. Holl.: Domine mag de knollen gerust nemen, zei de boer; want onze varkens lusten ze toch niet meer. (Harrebomee, I, 142a.) 17 Uns' Paster hoert (haart), hett Klewnow segt, hett'n Paster an' P'rück sen. - Hoefer, 609. 18 Wann 't op'n Paster riant, druppeld et op 'n Köster. (Attendorn.) - Firmenich, I, 356, 9; für Iserlohn: Woeste, 75, 242; für Osnabrück: Lyra, 55; Firmenich, III, 162, 15; hochdeutsch bei Petri, II, 588; Eiselein, 503; Simrock, 7716a; Körte, 4682; Braun, I, 3186. 19 Was der Pastor nicht nimpt, das nimpt der Cüster. - Henisch, 628, 16; Simrock, 7716. Bei Tunnicius (201): Wat de pastor nicht en wil, dat nimt de koster gerne. (Aedituus sumit, mystes quaecunque relinquit.) Frz.: Ce que Saint-Martin ne mange (veut) son ane le mange (veut). Holl.: Dat die pape niet en wil, nemet die coster ghern. (Tunn., 6, 7.) Lat.: Hoc custos recipit quod fiamen sumere spernit. (Fallersleben, 167.) 20 Wenn Pastor und Küster sich liegen im (fallen ins) Haar, so werden die Geheimnisse (wird die Heiligkeit) offenbar. Holl.: Als pastoor en koster kijven, kunnen de geheimen in de kerk niet blieven. (Harrebomee, II, 174a.) 21 Wenn unser Pastor etwas nicht weiss, so hustet er. (Pommern.) An manchen Orten sagt man auch: dann schnupft er. (Vgl. Centralbl. der Schulreform, Berlin 1849, 33.) 22 Wo Pastöre sint, da sint ock Schaulemesters. - Schambach, II, 607. Die letztern stehen in ihrer Eigenschaft als Küster oder Kirchendiener mit dem Geistlichen in dienender Verbindung. Als solche sind sie bei den meisten kirchlichen Acten nothwendig, während der Lehrer nichts weniger als ein blosses Anhängsel des Pfarrers ist. *23 Dat is de Paster sin Gört1 all. - Bueren, 358; Eichwald, 1482; Frommann, II, 538, 72; Kern, 955. 1) Eigentlich Grütze, uneigentlich Gehirn, Verstand, Witz. - "Wahrscheinlich," bemerkt Kern (955), "ist die Redensart bei einem zu früh beendigten Gastmahl entstanden, das irgendein Geistlicher seinen Bauern für gelieferte Naturalien oder erwiesene Handleistungen gegeben hat. Man wendet sie bei Gelegenheit jeder unerwartet schnellen Beendigung irgendeiner Handlung oder Thätigkeit an, wenn dieselben aus Mangel an Kraft oder Mitteln herbeigeführt worden ist." *24 Dat is unsen Herren Pastauren sin Gotteswaurt-Naharker. Scherzhafte Bezeichnung für Küster. Naharker = der die beim Aufbinden liegengebliebenen Aehren vermittels der Harke (des Rechens) zusammenbringt. *25 Dat weit Pastäuers Juffer all längst. (Westf.) Das ist eine bekannte Sache. *26 Der ist von dem Pastor betrogen. Hat eine schlechte Frau bekommen. *27 Der Pastor auf der Kanzel verspricht sich ja. - Simrock, 7718; Körte, 4683; Körte2, 5874; Braun, I, 3187; Masson, 207. *28 Der Pastor segnet sich selbst zuerst. *29 Ich kenne die Pastörn. Pate. Wenn de Pate1 grot is, is de Planter2 dod. 1) Pflanzling. 2) Pflanzer. Pater. 1 Die Patres kosten den Wein, die Offiziere die Töchterlein. Holl.: Domine's komen om je wijn, en officiers om je dochters. (Harrebomee, I, 142b.) 2 Erst Pater, dann Mater, dann der ganze Convent. 3 Es hat schon mancher Pater von der göttlichen Mutter gepredigt und dabei nur an die gnädige Frau gedacht. - Klosterspiegel, 79, 7. 4 Ich bin der Pater Orakel, wenn ich meinen Mund aufthue, so darf kein Hund bellen. - Klosterspiegel, 23, 6. 5 Ja, ja, Herr Pater, mit vollem Bauch ist gut Fastenpredigt halten. - Klosterspiegel, 24, 1.
[Spaltenumbruch] *9 Da habt ihr die Pastete. (Köthen.) Den schlimmen Erfolg, die Unannehmlichkeiten. Holl.: Daar ligt eene pastei. (Harrebomée, II, 173b.) *10 Daraus lässt sich keine Pastete machen. *11 Das ist eine Pastete, aber wir sind nicht das Fleisch, sie zu füllen. – Burckhardt, 278. Es ist eine schöne Sache, aber nicht von der Art, dass wir uns damit befassen können. *12 Er hat eine schöne Pastete gemacht. Ironisch. Etwas versehen, verdorben. *13 Es ist eine schöne (schlimme) Pastete. (Köthen.) D. h. schlimme Angelegenheit. Holl.: Dat is eene slechte pastei. (Harrebomée, II, 173b.) Pastetenesser. Je mehr Pastetenesser, desto mehr Garküchen. Pastetenmännlein. * Es ist ein Pastetenmännlein. Spottweis von kleinen (männlichen) Personen. Von den Männlein entlehnt, die als ein Schauessen in Pasteten aufgetragen zu werden pflegten. Pastetenrinde. Pastetenrinde ist so gut als Brot. Pastinak. Pastinak hilft dem Mann aufs Pferd, dem Weib unter die Erd'. 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Pfaffe.) – Schambach, II, 73; Goldschmidt, 158. 6 Der Pastor isst nicht viel, aber seine Kinder. – Bertram, 41. 7 Der Pastor singt keine zwei Messen für Ein Geld. – Simrock, 7717a. 8 Ein frommer Pastor ist aller Ehren werth. – Gutzkow, IV, 1, 375. 9 Einer hält es mit dem Pastor, der andere mit der Frau Pastorin. Böhm.: Jeden má rád popa, druhý popovou; zas jiný popovu dcerku a třeba i služku. (Čelakovský, 280.) 10 Gêf de Paschtôr end Händschen on sek: guën Dag, dau Lömmel. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 104; für Mecklenburg: Raabe, 23; für Jever: Frommann, III, 39, 29; Bagel, 23. 11 Inse Paster hot en guden Kôp, oaber en leere Tôp. (Schles.) Holl.: Onze dominé preekt good, jammer dat hij geen klein geld heeft. (Harrebomée, I, 142a.) 12 Inse Paster, sagte der Bauer, wêss de Loite zu rîr'n, doss doas Harze zoppelt wi a Lemmerschwenzel. (Schles.) 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Centralbl. der Schulreform, Berlin 1849, 33.) 22 Wo Pastöre sint, da sint ock Schaulemêsters. – Schambach, II, 607. Die letztern stehen in ihrer Eigenschaft als Küster oder Kirchendiener mit dem Geistlichen in dienender Verbindung. Als solche sind sie bei den meisten kirchlichen Acten nothwendig, während der Lehrer nichts weniger als ein blosses Anhängsel des Pfarrers ist. *23 Dat is de Paster sin Gört1 all. – Bueren, 358; Eichwald, 1482; Frommann, II, 538, 72; Kern, 955. 1) Eigentlich Grütze, uneigentlich Gehirn, Verstand, Witz. – „Wahrscheinlich,“ bemerkt Kern (955), „ist die Redensart bei einem zu früh beendigten Gastmahl entstanden, das irgendein Geistlicher seinen Bauern für gelieferte Naturalien oder erwiesene Handleistungen gegeben hat. Man wendet sie bei Gelegenheit jeder unerwartet schnellen Beendigung irgendeiner Handlung oder Thätigkeit an, wenn dieselben aus Mangel an Kraft oder Mitteln herbeigeführt worden ist.“ *24 Dat is unsen Herren Pastûren sin Gotteswûrt-Naharker. 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(Harrebomée, I, 142b.) 2 Erst Pater, dann Mater, dann der ganze Convent. 3 Es hat schon mancher Pater von der göttlichen Mutter gepredigt und dabei nur an die gnädige Frau gedacht. – Klosterspiegel, 79, 7. 4 Ich bin der Pater Orakel, wenn ich meinen Mund aufthue, so darf kein Hund bellen. – Klosterspiegel, 23, 6. 5 Ja, ja, Herr Pater, mit vollem Bauch ist gut Fastenpredigt halten. – Klosterspiegel, 24, 1.
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*9 Da habt ihr die Pastete. (Köthen.)
Den schlimmen Erfolg, die Unannehmlichkeiten.
Holl.: Daar ligt eene pastei. (Harrebomée, II, 173b.)
*10 Daraus lässt sich keine Pastete machen.
*11 Das ist eine Pastete, aber wir sind nicht das Fleisch, sie zu füllen. – Burckhardt, 278.
Es ist eine schöne Sache, aber nicht von der Art, dass wir uns damit befassen können.
*12 Er hat eine schöne Pastete gemacht.
Ironisch. Etwas versehen, verdorben.
*13 Es ist eine schöne (schlimme) Pastete. (Köthen.)
D. h. schlimme Angelegenheit.
Holl.: Dat is eene slechte pastei. (Harrebomée, II, 173b.)
Pastetenesser.
Je mehr Pastetenesser, desto mehr Garküchen.
Pastetenmännlein.
* Es ist ein Pastetenmännlein.
Spottweis von kleinen (männlichen) Personen. Von den Männlein entlehnt, die als ein Schauessen in Pasteten aufgetragen zu werden pflegten.
Pastetenrinde.
Pastetenrinde ist so gut als Brot.
Pastinak.
Pastinak hilft dem Mann aufs Pferd, dem Weib unter die Erd'.
Schwed.: Pastnakan hjälper mannen i sadelen, men qvinnan til grafven. (Törning, 124.)
Pastor.
1 Dä Pastuer prâdig net zweimôl für ê Gääld. (Düren.) – Firmenich, I, 484, 106; für Gladbach: Firmenich, III, 516, 49; hochdeutsch bei Simrock, 7717.
Wenn man veranlasst wird, das zu wiederholen, was man eben gesagt hat.
2 De Paschtôr es kennen Hâs, on de Kerk es kenn Feldhuhn. (Meurs.) – Bagel, 22; hochdeutsch bei Simrock, 7719.
Um zu sagen: es hat keine Eile, der Pastor wartet und die Kirche fliegt nicht fort. (Firmenich, I, 402, 104.)
3 De Pastor präkt (predigt) man ênmol vör't sülfige Geld. (Ostfries.) – Bueren, 974; Kern, 361a; Hauskalender, II.
4 De Pastöre hebbet vêle Boikern un Kinder un kein Geld. – Schambach, II, 72.
5 De Pastöre un de Hunne verdeint det Geld med dem Munne. (S. Pfaffe.) – Schambach, II, 73; Goldschmidt, 158.
6 Der Pastor isst nicht viel, aber seine Kinder. – Bertram, 41.
7 Der Pastor singt keine zwei Messen für Ein Geld. – Simrock, 7717a.
8 Ein frommer Pastor ist aller Ehren werth. – Gutzkow, IV, 1, 375.
9 Einer hält es mit dem Pastor, der andere mit der Frau Pastorin.
Böhm.: Jeden má rád popa, druhý popovou; zas jiný popovu dcerku a třeba i služku. (Čelakovský, 280.)
10 Gêf de Paschtôr end Händschen on sek: guën Dag, dau Lömmel. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 104; für Mecklenburg: Raabe, 23; für Jever: Frommann, III, 39, 29; Bagel, 23.
11 Inse Paster hot en guden Kôp, oaber en leere Tôp. (Schles.)
Holl.: Onze dominé preekt good, jammer dat hij geen klein geld heeft. (Harrebomée, I, 142a.)
12 Inse Paster, sagte der Bauer, wêss de Loite zu rîr'n, doss doas Harze zoppelt wi a Lemmerschwenzel. (Schles.)
Holl.: Dat is een deftige paap, zei de boer, hij kan je hart bewegen, dat het wipstaart als eene koe, die een doorn onder den staart gebonden is. (Harrebomée, II, 159b.)
13 Pastor und Küster leben gern wie Geschwister.
D. h. sie zanken sich oft.
Holl.: Pastoor en coster zjin het zelden zamen eens. (Harrebomée, II, 174a.)
14 Pastôr verdênt de Körsten mit de Mund. (S. Pfaffe.) – Bueren, 975.
15 Pastöre hebbet en quad Frû on en Hupe Kinder dertue.
Holl.: Dominé's hebben een kwaad wijf en een hoop kinderen. (Harrebomée, I, 142a.)
16 Trag' dem Herrn Pastor die Rüben hin, sagte der Bauer zum Jungen, unsere Schweine fressen sie nicht.
Holl.: Dominé mag de knollen gerust nemen, zei de boer; want onze varkens lusten ze toch niet meer. (Harrebomée, I, 142a.)
17 Uns' Paster hôert (haart), hett Klewnow segt, hett'n Paster ân' P'rück sên. – Hoefer, 609.
18 Wann 't op'n Paster riant, druppeld et op 'n Köster. (Attendorn.) – Firmenich, I, 356, 9; für Iserlohn: Woeste, 75, 242; für Osnabrück: Lyra, 55; Firmenich, III, 162, 15; hochdeutsch bei Petri, II, 588; Eiselein, 503; Simrock, 7716a; Körte, 4682; Braun, I, 3186.
19 Was der Pastor nicht nimpt, das nimpt der Cüster. – Henisch, 628, 16; Simrock, 7716.
Bei Tunnicius (201): Wat de pastôr nicht en wil, dat nimt de koster gêrne. (Aedituus sumit, mystes quaecunque relinquit.)
Frz.: Ce que Saint-Martin ne mange (veut) son âne le mange (veut).
Holl.: Dat die pape niet en wil, nemet die coster ghern. (Tunn., 6, 7.)
Lat.: Hoc custos recipit quod fiamen sumere spernit. (Fallersleben, 167.)
20 Wenn Pastor und Küster sich liegen im (fallen ins) Haar, so werden die Geheimnisse (wird die Heiligkeit) offenbar.
Holl.: Als pastoor en koster kijven, kunnen de geheimen in de kerk niet blieven. (Harrebomée, II, 174a.)
21 Wenn unser Pastor etwas nicht weiss, so hustet er. (Pommern.)
An manchen Orten sagt man auch: dann schnupft er. (Vgl. Centralbl. der Schulreform, Berlin 1849, 33.)
22 Wo Pastöre sint, da sint ock Schaulemêsters. – Schambach, II, 607.
Die letztern stehen in ihrer Eigenschaft als Küster oder Kirchendiener mit dem Geistlichen in dienender Verbindung. Als solche sind sie bei den meisten kirchlichen Acten nothwendig, während der Lehrer nichts weniger als ein blosses Anhängsel des Pfarrers ist.
*23 Dat is de Paster sin Gört1 all. – Bueren, 358; Eichwald, 1482; Frommann, II, 538, 72; Kern, 955.
1) Eigentlich Grütze, uneigentlich Gehirn, Verstand, Witz. – „Wahrscheinlich,“ bemerkt Kern (955), „ist die Redensart bei einem zu früh beendigten Gastmahl entstanden, das irgendein Geistlicher seinen Bauern für gelieferte Naturalien oder erwiesene Handleistungen gegeben hat. Man wendet sie bei Gelegenheit jeder unerwartet schnellen Beendigung irgendeiner Handlung oder Thätigkeit an, wenn dieselben aus Mangel an Kraft oder Mitteln herbeigeführt worden ist.“
*24 Dat is unsen Herren Pastûren sin Gotteswûrt-Naharker.
Scherzhafte Bezeichnung für Küster. Nahârker = der die beim Aufbinden liegengebliebenen Aehren vermittels der Harke (des Rechens) zusammenbringt.
*25 Dat weit Pastäuers Juffer all längst. (Westf.)
Das ist eine bekannte Sache.
*26 Der ist von dem Pastor betrogen.
Hat eine schlechte Frau bekommen.
*27 Der Pastor auf der Kanzel verspricht sich ja. – Simrock, 7718; Körte, 4683; Körte2, 5874; Braun, I, 3187; Masson, 207.
*28 Der Pastor segnet sich selbst zuerst.
*29 Ich kenne die Pastörn.
Pate.
Wenn de Pâte1 grôt is, is de Planter2 dôd.
1) Pflanzling.
2) Pflanzer.
Pater.
1 Die Patres kosten den Wein, die Offiziere die Töchterlein.
Holl.: Dominé's komen om je wijn, en officiers om je dochters. (Harrebomée, I, 142b.)
2 Erst Pater, dann Mater, dann der ganze Convent.
3 Es hat schon mancher Pater von der göttlichen Mutter gepredigt und dabei nur an die gnädige Frau gedacht. – Klosterspiegel, 79, 7.
4 Ich bin der Pater Orakel, wenn ich meinen Mund aufthue, so darf kein Hund bellen. – Klosterspiegel, 23, 6.
5 Ja, ja, Herr Pater, mit vollem Bauch ist gut Fastenpredigt halten. – Klosterspiegel, 24, 1.
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