Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 29 Wie etwas nützt, so wird es geputzt. - Simrock, 7612; Körte2, 5803; Braun, I, 3105. *30 Das nützt so viel wie ein Senfpflaster auf einem hölzernen Bein. Frz.: Cela sert comme un cautere sur une jambe de bois. (Leroux, II, 79.) *31 Der ist so nutz als das fünfft rad am wagen. - Hauer, L; Chaos, 526. Schwed.: Han är sa nyttig som fömpte julet i wagnen. (Grubb, 302.) *32 Dos es em su vil nütze ass em Farckel de Mütze. (Schles.) - Palm, 94, 15. *33 Er ist nex nutz, wo en d'Haut anrührt. (Ulm.) *34 Er ist so nütz in der Welt als der Rost am Eisen. - Luther, 210; Schottel, 1117b; Sailer, 309. *35 Er nützt weder sich noch andern etwas. Der ganz Unbrauchbare, der nur zum Essen und Trinken da ist. *36 Es nützt ihm so viel wie einem Blinden der Spiegel. Sowie Bücher dem, der nicht lesen kann; Reichthum dem, der ihn nicht zu gebrauchen weiss. *37 Es nutzt so viel als spinnweben zum Kleid. - Lehmann, 834, 3. *38 Es nutzt so viel als wenn man Schnee in der Sonne dörret. - Lehmann, 834, 3. *39 Es nutzt wie die Saw im Garten vnd der Hund in der Kirchen. - Lehmann, 834, 3. Um zu sagen, dass etwas an einem bestimmten Orte oder für einen gewissen Zweck unbrauchbar sei, oder überhaupt nicht viel tauge, sagt man auch (vgl. Lehmann, 834, 3): Die Butter dient nicht zur Suppe. Das dient weder zu Rock noch zu Hosen. Das taugt weder zu Stiefeln noch zu Schuhen. Das füllt den Sack nicht. Davon wird das Kraut nicht fett. Das nehrt und ehrt nicht. Das speist und kleidet nicht. Es ist ein kalter Backofen. Es taugt weder zu sieden noch zu braten, und auch nicht roh zu essen. Lat.: Nil prodest, quod non laedere possit idem. (Ovid.) (Binder I, 1124; II, 2093; Gaal, 507.) *40 Was wird es nützen? - Hillmer, 447. Lat.: Cui bono? Nützesein. 1 Es ist nichts nütz, es sei dann ehrlich. - Franck, I, 158a; Simrock, 7620; Körte, 4619; Graf, 2, 32; Braun, I, 3103. 2 Was nicht nutz ist, das ist nicht lieb. - Lehmann, 561, 65. 3 Was nutz ist, das ist lieb. - Lehmann, 465, 4. 4 Was nutz ist vnd wol thut, darumb fragt man nicht, obs erbar vnd ehrlich ist. - Lehmann, 561, 48. Lat.: Mea nihil refert, dum potiar modo. (Terenz.) (Lehmann, 561, 48.) 5 Was nütz und ehrlich ist, muss man halten. - Graf, 2, 30. Fries.: Dat deer nette ende eerlyck is, dat moet ma halda. (Hettema, I, 1.) [Spaltenumbruch] 6 Wem ist der nütz, der sich selbst nichts taugt. (S. Gutes 142.) Bei Tunnicius (322): Wem is he nutte, de sik sulven nicht en doch. (Utilis est nulli, sibi qui mala damna ministrat.) Mhd.: Zware ja bin ich iedoch mein selbes veient niht. (Hartm.) - Wem sol der wesen guot der an im selbe missetuot? (Freidank.) Lat.: Ne quicquam sapit, qui sibi non sapit, sententia vel hodie vulgo frequentissime jactata. - Qui sibi ipse sapiens prodesse nequit, ne quicquam sapit. (Cicero.) (Schulze, 154.) 7 Wer sich selbst nichts nutz ist, was wird der andern nutz sein. Lat.: Qui sibi non prodest, aliis prodesse nequibit. (Binder II, 2808.) *8 Es is d'r so vil nötz bi d'r Sau e gölle Halsband. (Henneberg.) *9 Es ist ihm so viel nütze, als einem Kinde ein spitziges Messer. Lat.: Ne puero gladium. *10 Es ist so nütze wie einem Schneider sein Nadel und Scher. - Schuppius' Schriften, I, 795. *11 Hat as eg nuar nat, üüs a Wanj at fift Wal. (Amrum.) - Haupt, VIII, 367, 280. Er ist nicht mehr nütze, als einem Wagen das fünfte Rad. *12 Hei is der säu nütte tau as de Iegel taum Aeswiske. (Sauerland.) *13 Ist er nicht nütz, so erfüllt er doch zal. - Franck, II, 17b. *14 'S iesem nütze wie am Kinde a spitzig Höltzel. - Robinson, 422. *15 'T is so völ nütt as 't fiefte Rad in de Wagen. (Ostfries.) - Bueren, 1152; Hauskalender, I; für Solothurn: Schild, 362, 362; für Pommern: Dähnert, 332a. Nützliches. Man muss das Nützliche mit dem Schönen verbinden. Lat.: Omne tulit punctum, qui miscuit utile dulci. (Egeria, 200.) Nutzung. Wer die nutzung wil nemen ein, dess soll auch billig die arbeit sein. Lat.: Commoda quaerentis, iungas onus emolumentis. (Loci comm., 168.) Nuxen. Wer net nuxen (hinaus) geht, der kimmet au net noch heim. (Waldeck.) - Curtze, 364, 599. Nymphe. Nymphen, die das Grass mit dem Hindern abmehen. "Nymphae nemorales et campestres, pecora campi die das Grass mit dem Hindern abmehen." (Facetiae, 290.) O. O. O hält Ross und Wagen auf. - Chaos, 567. "O ist der stärkste Buchstab, er hält Ross und Wagen auf." Oase. 1 Iss in der Oase und faste in der Wüste. 2 Wer sechs Tage in der Oase lebt, wird sich am siebenten nach der Wüste sehnen. (Aegypt.) Obdach. Ein Obdach auff ein Sonnenuhr setzen ist Narrheit. - Lehmann, 817, 15. Oben (s. Baven). 1 Buawen (oben) glatt un bunt, un unnen (unten) nicks as Strunt. (Münster.) - Frommann, VI, 428. 2 Immer oben ist nicht zu loben. Die Türken empfehlen: Setze dich oben hin und sieh nach unten. (Cahier, 2727.) 3 EIwe, wä en Po, angde wä en Kro. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 359; Frommann, V, 31, 11. Oben wie ein Pfau, unten wie eine Krähe. Wenn unter den prunkenden Oberkleidern schmuzige oder zerrissene Unterkleider getragen werden. 4 Mancher will nur oben schwimmen wie ein Ganss auffm Wasser. - Lehmann, 379, 14. 5 Me fahd oben a, wenn me will d' Stege wasche. (Luzern.) Die Verbesserungen im öffentlichen Leben müssen von den höhern Ständen ausgehen. 6 Oeben fix un unnen nicks. (Driburg.) - Firmenich, I, 363, 38. [Spaltenumbruch] 29 Wie etwas nützt, so wird es geputzt. – Simrock, 7612; Körte2, 5803; Braun, I, 3105. *30 Das nützt so viel wie ein Senfpflaster auf einem hölzernen Bein. Frz.: Cela sert comme un cautère sur une jambe de bois. 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Frz.: Cela sert comme un cautère sur une jambe de bois. (Leroux, II, 79.)
*31 Der ist so nutz als das fünfft rad am wagen. – Hauer, L; Chaos, 526.
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*32 Dos es em su vil nütze ass em Farckel de Mütze. (Schles.) – Palm, 94, 15.
*33 Er ist nex nutz, wo en d'Haut anrührt. (Ulm.)
*34 Er ist so nütz in der Welt als der Rost am Eisen. – Luther, 210; Schottel, 1117b; Sailer, 309.
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Der ganz Unbrauchbare, der nur zum Essen und Trinken da ist.
*36 Es nützt ihm so viel wie einem Blinden der Spiegel.
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*37 Es nutzt so viel als spinnweben zum Kleid. – Lehmann, 834, 3.
*38 Es nutzt so viel als wenn man Schnee in der Sonne dörret. – Lehmann, 834, 3.
*39 Es nutzt wie die Saw im Garten vnd der Hund in der Kirchen. – Lehmann, 834, 3.
Um zu sagen, dass etwas an einem bestimmten Orte oder für einen gewissen Zweck unbrauchbar sei, oder überhaupt nicht viel tauge, sagt man auch (vgl. Lehmann, 834, 3): Die Butter dient nicht zur Suppe. Das dient weder zu Rock noch zu Hosen. Das taugt weder zu Stiefeln noch zu Schuhen. Das füllt den Sack nicht. Davon wird das Kraut nicht fett. Das nehrt und ehrt nicht. Das speist und kleidet nicht. Es ist ein kalter Backofen. Es taugt weder zu sieden noch zu braten, und auch nicht roh zu essen.
Lat.: Nil prodest, quod non laedere possit idem. (Ovid.) (Binder I, 1124; II, 2093; Gaal, 507.)
*40 Was wird es nützen? – Hillmer, 447.
Lat.: Cui bono?
Nützesein.
1 Es ist nichts nütz, es sei dann ehrlich. – Franck, I, 158a; Simrock, 7620; Körte, 4619; Graf, 2, 32; Braun, I, 3103.
2 Was nicht nutz ist, das ist nicht lieb. – Lehmann, 561, 65.
3 Was nutz ist, das ist lieb. – Lehmann, 465, 4.
4 Was nutz ist vnd wol thut, darumb fragt man nicht, obs erbar vnd ehrlich ist. – Lehmann, 561, 48.
Lat.: Mea nihil refert, dum potiar modo. (Terenz.) (Lehmann, 561, 48.)
5 Was nütz und ehrlich ist, muss man halten. – Graf, 2, 30.
Fries.: Dat deer nette ende eerlyck is, dat moet ma halda. (Hettema, I, 1.)
6 Wem ist der nütz, der sich selbst nichts taugt. (S. Gutes 142.)
Bei Tunnicius (322): Wem is he nutte, de sik sulven nicht en dôch. (Utilis est nulli, sibi qui mala damna ministrat.)
Mhd.: Zware jâ bin ich iedoch mîn selbes vîent niht. (Hartm.) – Wem sol der wesen guot der an im selbe missetuot? (Freidank.)
Lat.: Ne quicquam sapit, qui sibi non sapit, sententia vel hodie vulgo frequentissime jactata. – Qui sibi ipse sapiens prodesse nequit, ne quicquam sapit. (Cicero.) (Schulze, 154.)
7 Wer sich selbst nichts nutz ist, was wird der andern nutz sein.
Lat.: Qui sibi non prodest, aliis prodesse nequibit. (Binder II, 2808.)
*8 Es is d'r so vil nötz bi d'r Sau e gölle Hâlsbând. (Henneberg.)
*9 Es ist ihm so viel nütze, als einem Kinde ein spitziges Messer.
Lat.: Ne puero gladium.
*10 Es ist so nütze wie einem Schneider sein Nadel und Scher. – Schuppius' Schriften, I, 795.
*11 Hat as eg nuar nat, üüs a Wânj at fift Wal. (Amrum.) – Haupt, VIII, 367, 280.
Er ist nicht mehr nütze, als einem Wagen das fünfte Rad.
*12 Hei is der säu nütte tau as de Iégel taum Aeswiske. (Sauerland.)
*13 Ist er nicht nütz, so erfüllt er doch zal. – Franck, II, 17b.
*14 'S iesem nütze wie am Kinde a spitzig Höltzel. – Robinson, 422.
*15 'T is so völ nütt as 't fiefte Rad in de Wagen. (Ostfries.) – Bueren, 1152; Hauskalender, I; für Solothurn: Schild, 362, 362; für Pommern: Dähnert, 332a.
Nützliches.
Man muss das Nützliche mit dem Schönen verbinden.
Lat.: Omne tulit punctum, qui miscuit utile dulci. (Egeria, 200.)
Nutzung.
Wer die nutzung wil nemen ein, dess soll auch billig die arbeit sein.
Lat.: Commoda quaerentis, iungas onus emolumentis. (Loci comm., 168.)
Nuxen.
Wer net nuxen (hinaus) geht, der kimmet au net noch heim. (Waldeck.) – Curtze, 364, 599.
Nymphe.
Nymphen, die das Grass mit dem Hindern abmehen.
„Nymphae nemorales et campestres, pecora campi die das Grass mit dem Hindern abmehen.“ (Facetiae, 290.)
O.
O.
O hält Ross und Wagen auf. – Chaos, 567.
„O ist der stärkste Buchstab, er hält Ross und Wagen auf.“
Oase.
1 Iss in der Oase und faste in der Wüste.
2 Wer sechs Tage in der Oase lebt, wird sich am siebenten nach der Wüste sehnen. (Aegypt.)
Obdach.
Ein Obdach auff ein Sonnenuhr setzen ist Narrheit. – Lehmann, 817, 15.
Oben (s. Baven).
1 Buawen (oben) glatt un bunt, un unnen (unten) nicks as Strunt. (Münster.) – Frommann, VI, 428.
2 Immer oben ist nicht zu loben.
Die Türken empfehlen: Setze dich oben hin und sieh nach unten. (Cahier, 2727.)
3 Îwe, wä en Pô, angde wä en Krô. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 359; Frommann, V, 31, 11.
Oben wie ein Pfau, unten wie eine Krähe. Wenn unter den prunkenden Oberkleidern schmuzige oder zerrissene Unterkleider getragen werden.
4 Mancher will nur oben schwimmen wie ein Ganss auffm Wasser. – Lehmann, 379, 14.
5 Me fahd oben a, wenn me will d' Stege wasche. (Luzern.)
Die Verbesserungen im öffentlichen Leben müssen von den höhern Ständen ausgehen.
6 Oëben fix un unnen nicks. (Driburg.) – Firmenich, I, 363, 38.
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