Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] das Gesind die Schuld will haben nicht, Niemand die Schuld allweg muss han, Niemand all Sünd allein hat gethan. Wie offt der Haussmann selber spricht Niemand thut alles, Niemand thut nicht; Arbeit ich nicht, arbeit Niemand. Niemand, der leihet mir ein Hand, Niemand der schauet auf das Mein, Niemand will treu mir immer sein. Der Pferde thut mir Niemand warten, Niemand versihet meinen Garten; Niemand der bauet das Land, Niemand dient treulich mit der Hand. Dem Niemand zwar zu dieser Frist, dem Niemand gewiss zu trauen ist." (Chaos, 619.) Die Russen: Der ohne Namen ist der Thäter, Herr Niemand hat's gethan. (Altmann VI, 453.) "Clauss klopfft an meine Hausthür. Der Würth sagt, es wäre niemand nicht daheym. Clauss antwortt: Das wust ich wohl, dass der Niemand bey dir daheym ist, er steckt täglich droben in der Hof- Küchen und thut mehr Schaden in einem Tag, dann zehen Reuter in einer Wochen." (Zinkgref, I, 319.) 23 Niemand hat an ihm selbst genug. 24 Niemand hat sich selbst was für übel. - Pistor., IX, 88. 25 Niemand hat sich übers Meer zu beklagen, der zum andern male Schiffbruch litt. 26 Niemand hinkt an eines andern Geschwür. 27 Niemand ist allenthalben zollfrei. - Petri, II, 494. 28 Niemand ist aller Heiligen Knecht. - Gruter, III, 72. 29 Niemand ist allezeit gescheit. 30 Niemand ist besser als seine Rede. 31 Niemand ist ganz golden. - Körte, 4566. It.: Ciascun ha il suo diavolo all' uscio. (Gaal, 1218.) Lat.: Suos quisque manes patitur. (Gaal, 1218.) 32 Niemand ist klug genug, um sich selbst zu rathen. 33 Niemand ist mit seinem Stande zufrieden. Lat.: Cui placet alterius, sua nimirum est odio sors. (Horaz.) (Philippi, I, 100.) 34 Niemand ist so alt, dass er nicht noch etwas lernen könne. - Körte2, 5728; Braun, I, 3047. 35 Niemand ist so alt, er kann noch ein Jahr leben. 36 Niemand ist von Natur so wild, er wird durch Zucht und Ehre mild, wenn er zu folgen ist gewillt. Lat.: Nemo adeo ferus est, qui non mitescere possit si modo culturae patientem praebeat aurem. (Horaz.) (Philippi, II, 14.) 37 Niemand ist vor böser Gesellschaft gesichert. 38 Niemand ist vor seinem Tode glücklich zu preisen. Lat.: Ante obitum nemo beatus est. 39 Niemand ist weniger allein, als wer allein ist. "Darum sei auf deiner Hut, denn in der Wüste trat der Satansengel selbst zum Herrn des Himmels." 40 Niemand ist zu allen Zeiten klug. Lat.: Nemo mortalium omnibus horis sapit. 41 Niemand ist zufrieden mit dem Seinen; jedermann spricht: Ach wär' dies mein! 42 Niemand kann weder Ehr' noch Geld mit sich nehmen. 43 Niemand kann wissen, ob der Hafen rinn' oder kling', bis man daran klopfe. 44 Niemand kann wohl Herr sein, er sei denn vorher Diener gewesen. - Braun, I, 3045. 45 Niemand kann zweien Herren dienen. - Pistor. IX, 6; Braun, I, 3040. 46 Niemand kann zugleich blasen und schlucken. (S. Blasen 8.) - Eisenhart, 401; Körte, 4568; Braun, I, 3043. Niemand kann zu derselben Zeit Angelegenheiten verschiedener Art betreiben, also auch nicht für verschiedene Personen zugleich, ohne eine oder die andere zu vernachlässigen. Wenn man spinnt, kann man nicht hechle, sagt man in Wien. 47 Niemand kanns besser als der es gelernt hat. - Gruter, III, 72. 48 Niemand kommt sich selbst verächtlich vor. - Burckhardt, 650. 49 Niemand lässt sich umsonst für einen Narren halten. 50 Niemand lässt sich umsonst prügeln. 51 Niemand lebt nur sich selbst. - Braun, I, 3046. 52 Niemand lebt vom Ueberfluss. - Braun, I, 3050. [Spaltenumbruch] 53 Niemand mag weiter springen, als sein Springstock lang ist. 54 Niemand sich zu dem gesellt, der viel von sich selber hält. - Gruter, III, 73. Aber zu dem, der nichts von sich selber hält, auch nicht. 55 Niemand soll in seiner eigenen Sache Richter sein. 56 Niemand soll seinen Feind gering schätzen. 57 Niemand stirbt wohl, denn der wohl gelebt. 58 Niemand thut alles, niemand thut nichts. 59 Niemand und Keinmann beissen einander in den Sack. Zwei Gleichschuldige machen einander Vorwürfe. 60 Niemand verwahrt das Heilige Grab umsonst. - Pistor., IX, 79. 61 Niemand weiss davon als die jungen Kinder und die alten Leute. 62 Niemand weiss davon, ausser Gott und Menschen. Von dem Allbekannten, was Geheimniss sein soll. 63 Niemand weiss, was der Abend bringt. 64 Niemand weiss, wie ihm sein Tod beschert ist. - Struve, II, 41. 65 Niemand will gern der Katze die Schelle anhängen. - Pistor., V, 50. 66 Niemand wird mit der Kunst geboren. 67 Niemert ist so demuetsvoll, we me ne lobt, so thuet's em wol. - Sutermeister, 127. 68 Nümms kann sick sülfst schippen. (Ostfries.) - Bueren, 919. 69 Nümms schla sin Kinder dod, man wet nich, wat er ut werden kann. (Ostfries.) - Bueren, 920. 70 Nümms treckt sich ehr ut, ehr je na Bedde geit. (Ostfries.) - Bueren, 921. 71 Nümms wet, wel de Scho drückt, as de se an hett. 72 Was du niemand geben willst, sollst du auch von niemand verlangen. - Körte, 4569. 73 Wat nimesten äs, äs meinj. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 999. 74 Wenn du niemand sagst, wer er ist, so sagt man dir nicht, wer du bist. 75 Wer niemand betrügen kann, gehe in die Wüste. 76 Wo kein Niemand ist, bleibt kein Gesinde. 77 Wo niemand gesäet, da hofft man umsonst auf eine Ernte. *78 Bei ihm ist niemand zu Hause. Wer leer im Kopfe ist. *79 Der Herr Niemand ist draussen. (Schles.) Wenn man sich beim Anklopfen getäuscht hat. Auch hört man wol auf die Frage, wer irgendetwas gesagt habe: der Herr Niemand. *80 Er ist niemand was schuldig als nur Herrn Jedermann (oder: allen Leuten). - Körte, 4570a; Braun, I, 3048. *81 Es weiss es niemand als nur jedermann. - Braun, I, 3049. *82 Säg's Niemertem weder 's Here Büseli. - Sutermeister, 19. Niemandsgesell. Der niemandsgsel komm auch nit vber dein gschwel. - Franck, II, 179b; Gruter, III, 18; Lehmann, II, 81, 110. Nieren. 1 Durch die Nieren muss man 's Haupt purgiren. *2 Dem will ich auf die Nieren treten. - Klix, 51. *3 Den leken (liegen) ock de Nierkes wärm. (Meurs.) - Firmenich, I, 404, 261. Holl.: Zijne niertjes liggen warm. (Harrebomee, II, 126b.) *4 Es geht ihm an die Nieren. - Frischbier2, 2788. Holl.: Hij heeft het voor de nieren. (Harrebomee, II, 126b.) *5 Hä es iäm üm de Nieren as de Katte üm den heten Brei. (Iserlohn.) - Woeste, 87, 143. Er weiss nicht, wie er ihm ankommen soll. *6 Seine Nieren liegen sehr warm. Er lacht gern. Nierenstück. * Er ist nicht sauber überm Nierenstück. (Nordamerika.) Es ist ihm nicht zu trauen, er ist betrüglich. [Spaltenumbruch] das Gesind die Schuld will haben nicht, Niemand die Schuld allweg muss han, Niemand all Sünd allein hat gethan. Wie offt der Haussmann selber spricht Niemand thut alles, Niemand thut nicht; Arbeit ich nicht, arbeit Niemand. Niemand, der leihet mir ein Hand, Niemand der schauet auf das Mein, Niemand will treu mir immer sein. Der Pferde thut mir Niemand warten, Niemand versihet meinen Garten; Niemand der bauet das Land, Niemand dient treulich mit der Hand. Dem Niemand zwar zu dieser Frist, dem Niemand gewiss zu trauen ist.“ (Chaos, 619.) Die Russen: Der ohne Namen ist der Thäter, Herr Niemand hat's gethan. (Altmann VI, 453.) „Clauss klopfft an meine Hausthür. Der Würth sagt, es wäre niemand nicht daheym. Clauss antwortt: Das wust ich wohl, dass der Niemand bey dir daheym ist, er steckt täglich droben in der Hof- Küchen und thut mehr Schaden in einem Tag, dann zehen Reuter in einer Wochen.“ (Zinkgref, I, 319.) 23 Niemand hat an ihm selbst genug. 24 Niemand hat sich selbst was für übel. – Pistor., IX, 88. 25 Niemand hat sich übers Meer zu beklagen, der zum andern male Schiffbruch litt. 26 Niemand hinkt an eines andern Geschwür. 27 Niemand ist allenthalben zollfrei. – Petri, II, 494. 28 Niemand ist aller Heiligen Knecht. – Gruter, III, 72. 29 Niemand ist allezeit gescheit. 30 Niemand ist besser als seine Rede. 31 Niemand ist ganz golden. – Körte, 4566. It.: Ciascun ha il suo diavolo all' uscio. (Gaal, 1218.) Lat.: Suos quisque manes patitur. (Gaal, 1218.) 32 Niemand ist klug genug, um sich selbst zu rathen. 33 Niemand ist mit seinem Stande zufrieden. Lat.: Cui placet alterius, sua nimirum est odio sors. (Horaz.) (Philippi, I, 100.) 34 Niemand ist so alt, dass er nicht noch etwas lernen könne. – Körte2, 5728; Braun, I, 3047. 35 Niemand ist so alt, er kann noch ein Jahr leben. 36 Niemand ist von Natur so wild, er wird durch Zucht und Ehre mild, wenn er zu folgen ist gewillt. Lat.: Nemo adeo ferus est, qui non mitescere possit si modo culturae patientem praebeat aurem. (Horaz.) (Philippi, II, 14.) 37 Niemand ist vor böser Gesellschaft gesichert. 38 Niemand ist vor seinem Tode glücklich zu preisen. Lat.: Ante obitum nemo beatus est. 39 Niemand ist weniger allein, als wer allein ist. „Darum sei auf deiner Hut, denn in der Wüste trat der Satansengel selbst zum Herrn des Himmels.“ 40 Niemand ist zu allen Zeiten klug. Lat.: Nemo mortalium omnibus horis sapit. 41 Niemand ist zufrieden mit dem Seinen; jedermann spricht: Ach wär' dies mein! 42 Niemand kann weder Ehr' noch Geld mit sich nehmen. 43 Niemand kann wissen, ob der Hafen rinn' oder kling', bis man daran klopfe. 44 Niemand kann wohl Herr sein, er sei denn vorher Diener gewesen. – Braun, I, 3045. 45 Niemand kann zweien Herren dienen. – Pistor. IX, 6; Braun, I, 3040. 46 Niemand kann zugleich blasen und schlucken. (S. Blasen 8.) – Eisenhart, 401; Körte, 4568; Braun, I, 3043. Niemand kann zu derselben Zeit Angelegenheiten verschiedener Art betreiben, also auch nicht für verschiedene Personen zugleich, ohne eine oder die andere zu vernachlässigen. Wenn man spinnt, kann man nicht hechle, sagt man in Wien. 47 Niemand kanns besser als der es gelernt hat. – Gruter, III, 72. 48 Niemand kommt sich selbst verächtlich vor. – Burckhardt, 650. 49 Niemand lässt sich umsonst für einen Narren halten. 50 Niemand lässt sich umsonst prügeln. 51 Niemand lebt nur sich selbst. – Braun, I, 3046. 52 Niemand lebt vom Ueberfluss. – Braun, I, 3050. [Spaltenumbruch] 53 Niemand mag weiter springen, als sein Springstock lang ist. 54 Niemand sich zu dem gesellt, der viel von sich selber hält. – Gruter, III, 73. Aber zu dem, der nichts von sich selber hält, auch nicht. 55 Niemand soll in seiner eigenen Sache Richter sein. 56 Niemand soll seinen Feind gering schätzen. 57 Niemand stirbt wohl, denn der wohl gelebt. 58 Niemand thut alles, niemand thut nichts. 59 Niemand und Keinmann beissen einander in den Sack. Zwei Gleichschuldige machen einander Vorwürfe. 60 Niemand verwahrt das Heilige Grab umsonst. – Pistor., IX, 79. 61 Niemand weiss davon als die jungen Kinder und die alten Leute. 62 Niemand weiss davon, ausser Gott und Menschen. Von dem Allbekannten, was Geheimniss sein soll. 63 Niemand weiss, was der Abend bringt. 64 Niemand weiss, wie ihm sein Tod beschert ist. – Struve, II, 41. 65 Niemand will gern der Katze die Schelle anhängen. – Pistor., V, 50. 66 Niemand wird mit der Kunst geboren. 67 Niemert ist so demuetsvoll, we me ne lobt, so thuet's em wol. – Sutermeister, 127. 68 Nümms kann sick sülfst schippen. (Ostfries.) – Bueren, 919. 69 Nümms schla sin Kinder dôd, man wêt nich, wat er ut werden kann. (Ostfries.) – Bueren, 920. 70 Nümms treckt sich ehr ut, ehr je na Bedde geit. (Ostfries.) – Bueren, 921. 71 Nümms wêt, wêl de Scho drückt, as de se an hett. 72 Was du niemand geben willst, sollst du auch von niemand verlangen. – Körte, 4569. 73 Wat nimesten äs, äs méinj. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 999. 74 Wenn du niemand sagst, wer er ist, so sagt man dir nicht, wer du bist. 75 Wer niemand betrügen kann, gehe in die Wüste. 76 Wo kein Niemand ist, bleibt kein Gesinde. 77 Wo niemand gesäet, da hofft man umsonst auf eine Ernte. *78 Bei ihm ist niemand zu Hause. Wer leer im Kopfe ist. *79 Der Herr Niemand ist draussen. (Schles.) Wenn man sich beim Anklopfen getäuscht hat. Auch hört man wol auf die Frage, wer irgendetwas gesagt habe: der Herr Niemand. *80 Er ist niemand was schuldig als nur Herrn Jedermann (oder: allen Leuten). – Körte, 4570a; Braun, I, 3048. *81 Es weiss es niemand als nur jedermann. – Braun, I, 3049. *82 Säg's Niemertem weder 's Hêre Büseli. – Sutermeister, 19. Niemandsgesell. Der niemandsgsel komm auch nit vber dein gschwel. – Franck, II, 179b; Gruter, III, 18; Lehmann, II, 81, 110. Nieren. 1 Durch die Nieren muss man 's Haupt purgiren. *2 Dem will ich auf die Nieren treten. – Klix, 51. *3 Den leken (liegen) ock de Nierkes wärm. (Meurs.) – Firmenich, I, 404, 261. Holl.: Zijne niertjes liggen warm. (Harrebomée, II, 126b.) *4 Es geht ihm an die Nieren. – Frischbier2, 2788. Holl.: Hij heeft het voor de nieren. (Harrebomée, II, 126b.) *5 Hä es iäm üm de Nieren as de Katte üm den heten Brî. (Iserlohn.) – Woeste, 87, 143. Er weiss nicht, wie er ihm ankommen soll. *6 Seine Nieren liegen sehr warm. Er lacht gern. Nierenstück. * Er ist nicht sauber überm Nierenstück. (Nordamerika.) Es ist ihm nicht zu trauen, er ist betrüglich. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><pb facs="#f0528" n="[514]"/><cb n="1027"/> das Gesind die Schuld will haben nicht, Niemand die Schuld allweg muss han, Niemand all Sünd allein hat gethan. Wie offt der Haussmann selber spricht Niemand thut alles, Niemand thut nicht; Arbeit ich nicht, arbeit Niemand. Niemand, der leihet mir ein Hand, Niemand der schauet auf das Mein, Niemand will treu mir immer sein. Der Pferde thut mir Niemand warten, Niemand versihet meinen Garten; Niemand der bauet das Land, Niemand dient treulich mit der Hand. Dem Niemand zwar zu dieser Frist, dem Niemand gewiss zu trauen ist.“ (<hi rendition="#i">Chaos, 619.</hi>) Die Russen: Der ohne Namen ist der Thäter, Herr Niemand hat's gethan. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 453.</hi>) „Clauss klopfft an meine Hausthür. Der Würth sagt, es wäre niemand nicht daheym. Clauss antwortt: Das wust ich wohl, dass der Niemand bey dir daheym ist, er steckt täglich droben in der Hof- Küchen und thut mehr Schaden in einem Tag, dann zehen Reuter in einer Wochen.“ (<hi rendition="#i">Zinkgref, I, 319.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Niemand hat an ihm selbst genug.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Niemand hat sich selbst was für übel.</hi> – <hi rendition="#i">Pistor., IX, 88.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">25 Niemand hat sich übers Meer zu beklagen, der zum andern male Schiffbruch litt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Niemand hinkt an eines andern Geschwür.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Niemand ist allenthalben zollfrei.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 494.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Niemand ist aller Heiligen Knecht.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, III, 72.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">29 Niemand ist allezeit gescheit.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">30 Niemand ist besser als seine Rede.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 Niemand ist ganz golden.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 4566.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Ciascun ha il suo diavolo all' uscio. (<hi rendition="#i">Gaal, 1218.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Suos quisque manes patitur. (<hi rendition="#i">Gaal, 1218.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 Niemand ist klug genug, um sich selbst zu rathen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">33 Niemand ist mit seinem Stande zufrieden.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cui placet alterius, sua nimirum est odio sors. (<hi rendition="#i">Horaz.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, I, 100.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Niemand ist so alt, dass er nicht noch etwas lernen könne.</hi> – <hi rendition="#i">Körte<hi rendition="#sup">2</hi>, 5728; Braun, I, 3047.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">35 Niemand ist so alt, er kann noch ein Jahr leben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Niemand ist von Natur so wild, er wird durch Zucht und Ehre mild, wenn er zu folgen ist gewillt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nemo adeo ferus est, qui non mitescere possit si modo culturae patientem praebeat aurem. (<hi rendition="#i">Horaz.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 14.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">37 Niemand ist vor böser Gesellschaft gesichert.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Niemand ist vor seinem Tode glücklich zu preisen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ante obitum nemo beatus est.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">39 Niemand ist weniger allein, als wer allein ist.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Darum sei auf deiner Hut, denn in der Wüste trat der Satansengel selbst zum Herrn des Himmels.“</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">40 Niemand ist zu allen Zeiten klug.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nemo mortalium omnibus horis sapit.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Niemand ist zufrieden mit dem Seinen; jedermann spricht: Ach wär' dies mein!</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">42 Niemand kann weder Ehr' noch Geld mit sich nehmen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">43 Niemand kann wissen, ob der Hafen rinn' oder kling', bis man daran klopfe.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Niemand kann wohl Herr sein, er sei denn vorher Diener gewesen.</hi> – <hi rendition="#i">Braun, I, 3045.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">45 Niemand kann zweien Herren dienen.</hi> – <hi rendition="#i">Pistor. IX, 6; Braun, I, 3040.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Niemand kann zugleich blasen und schlucken.</hi> (S. Blasen 8.) – <hi rendition="#i">Eisenhart, 401; Körte, 4568; Braun, I, 3043.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Niemand kann zu derselben Zeit Angelegenheiten verschiedener Art betreiben, also auch nicht für verschiedene Personen zugleich, ohne eine oder die andere zu vernachlässigen. Wenn man spinnt, kann man nicht hechle, sagt man in Wien.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">47 Niemand kanns besser als der es gelernt hat.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, III, 72.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">48 Niemand kommt sich selbst verächtlich vor.</hi> – <hi rendition="#i">Burckhardt, 650.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">49 Niemand lässt sich umsonst für einen Narren halten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">50 Niemand lässt sich umsonst prügeln.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Niemand lebt nur sich selbst.</hi> – <hi rendition="#i">Braun, I, 3046.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">52 Niemand lebt vom Ueberfluss.</hi> – <hi rendition="#i">Braun, I, 3050.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1028"/> 53 Niemand mag weiter springen, als sein Springstock lang ist.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">54 Niemand sich zu dem gesellt, der viel von sich selber hält.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, III, 73.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Aber zu dem, der nichts von sich selber hält, auch nicht.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">55 Niemand soll in seiner eigenen Sache Richter sein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">56 Niemand soll seinen Feind gering schätzen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">57 Niemand stirbt wohl, denn der wohl gelebt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">58 Niemand thut alles, niemand thut nichts.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">59 Niemand und Keinmann beissen einander in den Sack.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Zwei Gleichschuldige machen einander Vorwürfe.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Niemand verwahrt das Heilige Grab umsonst.</hi> – <hi rendition="#i">Pistor., IX, 79.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">61 Niemand weiss davon als die jungen Kinder und die alten Leute.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">62 Niemand weiss davon, ausser Gott und Menschen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Von dem Allbekannten, was Geheimniss sein soll.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">63 Niemand weiss, was der Abend bringt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">64 Niemand weiss, wie ihm sein Tod beschert ist.</hi> – <hi rendition="#i">Struve, II, 41.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">65 Niemand will gern der Katze die Schelle anhängen.</hi> – <hi rendition="#i">Pistor., V, 50.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">66 Niemand wird mit der Kunst geboren.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">67 Niemert ist so demuetsvoll, we me ne lobt, so thuet's em wol.</hi> – <hi rendition="#i">Sutermeister, 127.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">68 Nümms kann sick sülfst schippen.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) – <hi rendition="#i">Bueren, 919.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">69 Nümms schla sin Kinder dôd, man wêt nich, wat er ut werden kann.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) – <hi rendition="#i">Bueren, 920.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">70 Nümms treckt sich ehr ut, ehr je na Bedde geit.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) – <hi rendition="#i">Bueren, 921.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">71 Nümms wêt, wêl de Scho drückt, as de se an hett.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">72 Was du niemand geben willst, sollst du auch von niemand verlangen.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 4569.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">73 Wat nimesten äs, äs méinj.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Schuster, 999.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">74 Wenn du niemand sagst, wer er ist, so sagt man dir nicht, wer du bist.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">75 Wer niemand betrügen kann, gehe in die Wüste.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">76 Wo kein Niemand ist, bleibt kein Gesinde.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">77 Wo niemand gesäet, da hofft man umsonst auf eine Ernte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*78 Bei ihm ist niemand zu Hause.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Wer leer im Kopfe ist.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*79 Der Herr Niemand ist draussen.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Wenn man sich beim Anklopfen getäuscht hat. Auch hört man wol auf die Frage, wer irgendetwas gesagt habe: der Herr Niemand.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*80 Er ist niemand was schuldig als nur Herrn Jedermann (oder: allen Leuten).</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 4570<hi rendition="#sup">a</hi>; Braun, I, 3048.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*81 Es weiss es niemand als nur jedermann.</hi> – <hi rendition="#i">Braun, I, 3049.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*82 Säg's Niemertem weder 's Hêre Büseli.</hi> – <hi rendition="#i">Sutermeister, 19.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Niemandsgesell.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Der niemandsgsel komm auch nit vber dein gschwel.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 179<hi rendition="#sup">b</hi>; Gruter, III, 18; Lehmann, II, 81, 110.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Nieren.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Durch die Nieren muss man 's Haupt purgiren.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Dem will ich auf die Nieren treten.</hi> – <hi rendition="#i">Klix, 51.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Den leken (liegen) ock de Nierkes wärm.</hi> (<hi rendition="#i">Meurs.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, I, 404, 261.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zijne niertjes liggen warm. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 126<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Es geht ihm an die Nieren.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2788.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft het voor de nieren. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 126<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Hä es iäm üm de Nieren as de Katte üm den heten Brî.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) – <hi rendition="#i">Woeste, 87, 143.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er weiss nicht, wie er ihm ankommen soll.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Seine Nieren liegen sehr warm.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Er lacht gern.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Nierenstück.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist nicht sauber überm Nierenstück.</hi> (<hi rendition="#i">Nordamerika.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Es ist ihm nicht zu trauen, er ist betrüglich.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[514]/0528]
das Gesind die Schuld will haben nicht, Niemand die Schuld allweg muss han, Niemand all Sünd allein hat gethan. Wie offt der Haussmann selber spricht Niemand thut alles, Niemand thut nicht; Arbeit ich nicht, arbeit Niemand. Niemand, der leihet mir ein Hand, Niemand der schauet auf das Mein, Niemand will treu mir immer sein. Der Pferde thut mir Niemand warten, Niemand versihet meinen Garten; Niemand der bauet das Land, Niemand dient treulich mit der Hand. Dem Niemand zwar zu dieser Frist, dem Niemand gewiss zu trauen ist.“ (Chaos, 619.) Die Russen: Der ohne Namen ist der Thäter, Herr Niemand hat's gethan. (Altmann VI, 453.) „Clauss klopfft an meine Hausthür. Der Würth sagt, es wäre niemand nicht daheym. Clauss antwortt: Das wust ich wohl, dass der Niemand bey dir daheym ist, er steckt täglich droben in der Hof- Küchen und thut mehr Schaden in einem Tag, dann zehen Reuter in einer Wochen.“ (Zinkgref, I, 319.)
23 Niemand hat an ihm selbst genug.
24 Niemand hat sich selbst was für übel. – Pistor., IX, 88.
25 Niemand hat sich übers Meer zu beklagen, der zum andern male Schiffbruch litt.
26 Niemand hinkt an eines andern Geschwür.
27 Niemand ist allenthalben zollfrei. – Petri, II, 494.
28 Niemand ist aller Heiligen Knecht. – Gruter, III, 72.
29 Niemand ist allezeit gescheit.
30 Niemand ist besser als seine Rede.
31 Niemand ist ganz golden. – Körte, 4566.
It.: Ciascun ha il suo diavolo all' uscio. (Gaal, 1218.)
Lat.: Suos quisque manes patitur. (Gaal, 1218.)
32 Niemand ist klug genug, um sich selbst zu rathen.
33 Niemand ist mit seinem Stande zufrieden.
Lat.: Cui placet alterius, sua nimirum est odio sors. (Horaz.) (Philippi, I, 100.)
34 Niemand ist so alt, dass er nicht noch etwas lernen könne. – Körte2, 5728; Braun, I, 3047.
35 Niemand ist so alt, er kann noch ein Jahr leben.
36 Niemand ist von Natur so wild, er wird durch Zucht und Ehre mild, wenn er zu folgen ist gewillt.
Lat.: Nemo adeo ferus est, qui non mitescere possit si modo culturae patientem praebeat aurem. (Horaz.) (Philippi, II, 14.)
37 Niemand ist vor böser Gesellschaft gesichert.
38 Niemand ist vor seinem Tode glücklich zu preisen.
Lat.: Ante obitum nemo beatus est.
39 Niemand ist weniger allein, als wer allein ist.
„Darum sei auf deiner Hut, denn in der Wüste trat der Satansengel selbst zum Herrn des Himmels.“
40 Niemand ist zu allen Zeiten klug.
Lat.: Nemo mortalium omnibus horis sapit.
41 Niemand ist zufrieden mit dem Seinen; jedermann spricht: Ach wär' dies mein!
42 Niemand kann weder Ehr' noch Geld mit sich nehmen.
43 Niemand kann wissen, ob der Hafen rinn' oder kling', bis man daran klopfe.
44 Niemand kann wohl Herr sein, er sei denn vorher Diener gewesen. – Braun, I, 3045.
45 Niemand kann zweien Herren dienen. – Pistor. IX, 6; Braun, I, 3040.
46 Niemand kann zugleich blasen und schlucken. (S. Blasen 8.) – Eisenhart, 401; Körte, 4568; Braun, I, 3043.
Niemand kann zu derselben Zeit Angelegenheiten verschiedener Art betreiben, also auch nicht für verschiedene Personen zugleich, ohne eine oder die andere zu vernachlässigen. Wenn man spinnt, kann man nicht hechle, sagt man in Wien.
47 Niemand kanns besser als der es gelernt hat. – Gruter, III, 72.
48 Niemand kommt sich selbst verächtlich vor. – Burckhardt, 650.
49 Niemand lässt sich umsonst für einen Narren halten.
50 Niemand lässt sich umsonst prügeln.
51 Niemand lebt nur sich selbst. – Braun, I, 3046.
52 Niemand lebt vom Ueberfluss. – Braun, I, 3050.
53 Niemand mag weiter springen, als sein Springstock lang ist.
54 Niemand sich zu dem gesellt, der viel von sich selber hält. – Gruter, III, 73.
Aber zu dem, der nichts von sich selber hält, auch nicht.
55 Niemand soll in seiner eigenen Sache Richter sein.
56 Niemand soll seinen Feind gering schätzen.
57 Niemand stirbt wohl, denn der wohl gelebt.
58 Niemand thut alles, niemand thut nichts.
59 Niemand und Keinmann beissen einander in den Sack.
Zwei Gleichschuldige machen einander Vorwürfe.
60 Niemand verwahrt das Heilige Grab umsonst. – Pistor., IX, 79.
61 Niemand weiss davon als die jungen Kinder und die alten Leute.
62 Niemand weiss davon, ausser Gott und Menschen.
Von dem Allbekannten, was Geheimniss sein soll.
63 Niemand weiss, was der Abend bringt.
64 Niemand weiss, wie ihm sein Tod beschert ist. – Struve, II, 41.
65 Niemand will gern der Katze die Schelle anhängen. – Pistor., V, 50.
66 Niemand wird mit der Kunst geboren.
67 Niemert ist so demuetsvoll, we me ne lobt, so thuet's em wol. – Sutermeister, 127.
68 Nümms kann sick sülfst schippen. (Ostfries.) – Bueren, 919.
69 Nümms schla sin Kinder dôd, man wêt nich, wat er ut werden kann. (Ostfries.) – Bueren, 920.
70 Nümms treckt sich ehr ut, ehr je na Bedde geit. (Ostfries.) – Bueren, 921.
71 Nümms wêt, wêl de Scho drückt, as de se an hett.
72 Was du niemand geben willst, sollst du auch von niemand verlangen. – Körte, 4569.
73 Wat nimesten äs, äs méinj. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 999.
74 Wenn du niemand sagst, wer er ist, so sagt man dir nicht, wer du bist.
75 Wer niemand betrügen kann, gehe in die Wüste.
76 Wo kein Niemand ist, bleibt kein Gesinde.
77 Wo niemand gesäet, da hofft man umsonst auf eine Ernte.
*78 Bei ihm ist niemand zu Hause.
Wer leer im Kopfe ist.
*79 Der Herr Niemand ist draussen. (Schles.)
Wenn man sich beim Anklopfen getäuscht hat. Auch hört man wol auf die Frage, wer irgendetwas gesagt habe: der Herr Niemand.
*80 Er ist niemand was schuldig als nur Herrn Jedermann (oder: allen Leuten). – Körte, 4570a; Braun, I, 3048.
*81 Es weiss es niemand als nur jedermann. – Braun, I, 3049.
*82 Säg's Niemertem weder 's Hêre Büseli. – Sutermeister, 19.
Niemandsgesell.
Der niemandsgsel komm auch nit vber dein gschwel. – Franck, II, 179b; Gruter, III, 18; Lehmann, II, 81, 110.
Nieren.
1 Durch die Nieren muss man 's Haupt purgiren.
*2 Dem will ich auf die Nieren treten. – Klix, 51.
*3 Den leken (liegen) ock de Nierkes wärm. (Meurs.) – Firmenich, I, 404, 261.
Holl.: Zijne niertjes liggen warm. (Harrebomée, II, 126b.)
*4 Es geht ihm an die Nieren. – Frischbier2, 2788.
Holl.: Hij heeft het voor de nieren. (Harrebomée, II, 126b.)
*5 Hä es iäm üm de Nieren as de Katte üm den heten Brî. (Iserlohn.) – Woeste, 87, 143.
Er weiss nicht, wie er ihm ankommen soll.
*6 Seine Nieren liegen sehr warm.
Er lacht gern.
Nierenstück.
* Er ist nicht sauber überm Nierenstück. (Nordamerika.)
Es ist ihm nicht zu trauen, er ist betrüglich.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:39:28Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:39:28Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |