[Spaltenumbruch]
5 Wer sich was mitbringt, der kann mitessen.
6 Wer vil mitbringt, der ist der wertheste gast. - Henisch, 1370, 28; Lange, 566.
*7 Er bringt einen mit.
Nämlich einen Rausch.
Mitbruder.
Unser Mitbruder ist, der Werke der Barmherzigkeit an uns erweist und Oel in unsere Wunden geusst. - Opel, 393.
Mitbürger.
Besser von einem Mitbürger beraubt, als von einem Fremden gar verkauft. - Opel, 381.
Gegen das Unglück der Fremdherrschaft.
Mitdürfen.
* Du darfst mit, wenn man 's Hundle henkt, du darfst dann 's Leiterle tragen. (Rottenburg.)
D. h. du darfst mitgehen. Trost für ein Kind, das zu Hause bleiben muss.
Miteinander.
*1 Alle miteinander, wie sie gebacken sind. (Breslau.)
*2 Sie gehen miteinander wie Sasria un Mezoore. - Tendlau, 572.
Es sind dies zwei Perikopen des Pentateuchs (3 Mos. 12-15), die stets zusammen gelesen werden, die aber beide die Vorschriften für Unreinigkeiten (Aussatz, Blutfluss u. s. w.) enthalten. Die Redensart wird daher nur von gemeinen, widrigen Menschen gebraucht.
*3 Sie gehen miteinander wie Wajjaksel und Pekude. - Tendlau, 571.
Von zwei Menschen, die stets zusammengesehen werden. Von den zwei Abschnitten aus dem Pentateuch (2 Mos. 35-40), die in der Synagoge gleichfalls zusammen vorgelesen werden. Von ein paar aufs innigste vertrauten, miteinander wie verwachsenen Personen, deren Vertrautheit den Charakter des Eigennutzes, des Scheins, mit einem Worte etwas Verächtliches hat, sagt eine andere jüdisch-deutsche sprichwörtliche Redensart: Sie sen aan Teches un aan Gebackes. (Tendlau, 573.)
*4 Sie haben's miteinander wie die Jungen die Vogelnester. (Pfalz.) - Klein, II, 221; Eiselein, 622.
Sie verstehen sich, halten zusammen.
*5 Sie hend's mitenand wie d' Buebe d' Vogelnester. - Sutermeister, 77.
*6 Sie ziehen miteinander wie die zwei Kühe, die die Bundeslade von den Philistern weggeführt.
Mitessen.
1 Esse ich mit, so schweig' ich. - Venedey, 164; Simrock, 2208.
2 Iss mit, hang mit, biss gut Gesell. - Petri, III, 8.
3 Lüst jo wat miteten, ick denk van "Nee", seggen de Emders. - Kern, 24.
* He frietet met as Braükers Rü'e. (Iserlohn.) - Woeste, 87, 140; Frommann, V, 59, 53.
Dieser war abgerichtet, seinem Herrn Fleisch zu holen, das er stets gegen kleinere Hunde schützte. Als er aber einst von einem grössern gebissen worden war, frass er mit. Man wandte diese Redensart zur Bezeichnung solcher an, die beim Ruin ihres Geschäfts noch etwas auf die Seite zu bringen suchen.
Mitgehen.
1 Ick heff (hebbe) lever en de mitgeit, as twe de folgen. (Ostfries.) - Bueren, 748; Frommann, VI, 284, 724; Hauskalender, IV.
2 Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen. - Eisenhart, 460; Broma, I, 4; Hillebrand, 202, 290; Eiselein, 215 u. 418; Gaal, 413; Simrock, 7044; Körte, 4265; Graf, 306, 165 u. 168; Wahl, 174, 35; Lohrengel, I, 519; Schmitz, 198, 220; für Waldeck: Curtze, 351, 459; für München: Firmenich, III, 516, 45; für Trier: Laven, 187, 79; schlesisch bei Gomolcke, 787; siebenbürgisch-sächsisch bei Schuster, 1021.
Wer einem andern bei der Begehung eines Verbrechens wirkliche Hülfe leistet, macht sich desselben theilhaftig, wird als Theilnehmer betrachtet und nach Massgabe der Umstände mit bestraft. In einem sehr weiten Sinne verstand der fromme preussische Cultusminister Eichhorn das Sprichwort. Er wollte, wie Varnhagen von Ense unter dem 27. März in seinem Tagebuch (Leipzig 1861, II, 49) bemerkt, den Candidaten Schwartz nicht als Privatdocent an der Universität Halle zulassen, weil er an den Deutschen Jahrbüchern (von Ruge) mitgearbeitet habe. "Was er geschrieben, ist mir einerlei; mir genügt, dass er theilgenommen hat; für mich ist das ein schlechter Mensch."
Frz.: Qui hante les mechans, perira avec eux. (Gaal, 413.)
It.: Chi rubba per altri e impiccato per se. (Gaal, 413.)
Der Kladderadatsch (1867, Nr. 34, Beibl.) führt unter der Ueberschrift: Officiöse Anschauung den Gedanken wie folgt weiter aus: "Mitgefeuert - mitbesteuert, mitgemastet - mitbelastet, mitbefestigt - mitbelästigt, mitgefuttert - mitbemuttert, mitbelaubt - mitberaubt, mitgezügelt - mitgeprügelt, mitverbunden - mitgeschunden, mitbeneidet - mitbeleidet, mitvereint und mitversteint, mitgelobt und mitgeadelt, miterprobt und mitgetadelt, mitgerühmt und mit verhunzt; also lautet unsre Kunst, herrlich Motto mit Vergunst."
Frz.: Aussitot pris, aussitot pendu. (Leroux, II, 177.) - Par compagnie, on se fait pendre. (Loysel, 826; Cahier, 413.)
Lat.: Tros Rutulusve fiat, nullo discrimine agetur. (Philippi, II, 224.)
4 Mitgehen und Selbersehen sind zwei gute Hausknechte.
Dän.: Gaae med og see til, er en god ting. - Gaae med og see til, ere to gode tyende i en gaard. (Prov. dan., 210.)
5 Wer mitgehen will, ist leicht zu ziehen.
Dän.: Den er snart dragen som hopper selv med. (Prov. dan., 118.)
6 Wer mitgehet zum ampt, der gehet auch billig mit zum Schlamp. - Henisch, 1436, 44.
7 Wer nicht gleich mitgehen kann, muss traben. - Körte, 6776.
8 Wer nicht ist mitgegangen, darf auch nicht mithangen.
*9 Er geht mit wie das Hemd am Arsch.
*10 Er heisst alles mitgehen. - Mayer, I, 70; Lohrengel, II, 395.
Der Diebische.
Lat.: Visco manus tinctas habet. (Philippi, II, 256.)
*11 Et geit so mit. - Dähnert, 309a.
Die Sache ist gerade nicht vorzüglich gut, aber auch nicht ganz verwerflich.
*12 Hei geit met äs dat Heiemed (Hemd) in der Bücksen (Hose). (Büren.)
*13 Hei geit met äs de Werd van Bielefeld. (Büren.) - Firmenich, III, 188, 106; Woeste, 89, 187; Frommann, V, 161, 116.
In Iserlohn sagt man: as de Smeied van Beilefeld. Dem Wirth von Bielefeld wurde durch seine Gäste, eine Räuberbande, das Stehlen so verlockend dargestellt, dass er mitging; aber er wurde auch mitgefangen und mitgehangen.
Holl.: Hij slendert mee als de waard van Bielefeld. (Harrebomee, I, 55.)
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5 Wer sich was mitbringt, der kann mitessen.
6 Wer vil mitbringt, der ist der wertheste gast. – Henisch, 1370, 28; Lange, 566.
*7 Er bringt einen mit.
Nämlich einen Rausch.
Mitbruder.
Unser Mitbruder ist, der Werke der Barmherzigkeit an uns erweist und Oel in unsere Wunden geusst. – Opel, 393.
Mitbürger.
Besser von einem Mitbürger beraubt, als von einem Fremden gar verkauft. – Opel, 381.
Gegen das Unglück der Fremdherrschaft.
Mitdürfen.
* Du darfst mit, wenn man 's Hundle henkt, du darfst dann 's Leiterle tragen. (Rottenburg.)
D. h. du darfst mitgehen. Trost für ein Kind, das zu Hause bleiben muss.
Miteinander.
*1 Alle miteinander, wie sie gebacken sind. (Breslau.)
*2 Sie gehen miteinander wie Sasria un Mezoore. – Tendlau, 572.
Es sind dies zwei Perikopen des Pentateuchs (3 Mos. 12-15), die stets zusammen gelesen werden, die aber beide die Vorschriften für Unreinigkeiten (Aussatz, Blutfluss u. s. w.) enthalten. Die Redensart wird daher nur von gemeinen, widrigen Menschen gebraucht.
*3 Sie gehen miteinander wie Wajjaksel und Pekude. – Tendlau, 571.
Von zwei Menschen, die stets zusammengesehen werden. Von den zwei Abschnitten aus dem Pentateuch (2 Mos. 35-40), die in der Synagoge gleichfalls zusammen vorgelesen werden. Von ein paar aufs innigste vertrauten, miteinander wie verwachsenen Personen, deren Vertrautheit den Charakter des Eigennutzes, des Scheins, mit einem Worte etwas Verächtliches hat, sagt eine andere jüdisch-deutsche sprichwörtliche Redensart: Sie sen aan Teches un aan Gebackes. (Tendlau, 573.)
*4 Sie haben's miteinander wie die Jungen die Vogelnester. (Pfalz.) – Klein, II, 221; Eiselein, 622.
Sie verstehen sich, halten zusammen.
*5 Sie hend's mitenand wie d' Buebe d' Vogelnester. – Sutermeister, 77.
*6 Sie ziehen miteinander wie die zwei Kühe, die die Bundeslade von den Philistern weggeführt.
Mitessen.
1 Esse ich mit, so schweig' ich. – Venedey, 164; Simrock, 2208.
2 Iss mit, hang mit, biss gut Gesell. – Petri, III, 8.
3 Lüst jo wat miteten, ick denk van „Nee“, seggen de Emders. – Kern, 24.
* He frietet met as Braükers Rü'e. (Iserlohn.) – Woeste, 87, 140; Frommann, V, 59, 53.
Dieser war abgerichtet, seinem Herrn Fleisch zu holen, das er stets gegen kleinere Hunde schützte. Als er aber einst von einem grössern gebissen worden war, frass er mit. Man wandte diese Redensart zur Bezeichnung solcher an, die beim Ruin ihres Geschäfts noch etwas auf die Seite zu bringen suchen.
Mitgehen.
1 Ick heff (hebbe) lêver ên de mitgeit, as twê de folgen. (Ostfries.) – Bueren, 748; Frommann, VI, 284, 724; Hauskalender, IV.
2 Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen. – Eisenhart, 460; Broma, I, 4; Hillebrand, 202, 290; Eiselein, 215 u. 418; Gaal, 413; Simrock, 7044; Körte, 4265; Graf, 306, 165 u. 168; Wahl, 174, 35; Lohrengel, I, 519; Schmitz, 198, 220; für Waldeck: Curtze, 351, 459; für München: Firmenich, III, 516, 45; für Trier: Laven, 187, 79; schlesisch bei Gomolcke, 787; siebenbürgisch-sächsisch bei Schuster, 1021.
Wer einem andern bei der Begehung eines Verbrechens wirkliche Hülfe leistet, macht sich desselben theilhaftig, wird als Theilnehmer betrachtet und nach Massgabe der Umstände mit bestraft. In einem sehr weiten Sinne verstand der fromme preussische Cultusminister Eichhorn das Sprichwort. Er wollte, wie Varnhagen von Ense unter dem 27. März in seinem Tagebuch (Leipzig 1861, II, 49) bemerkt, den Candidaten Schwartz nicht als Privatdocent an der Universität Halle zulassen, weil er an den Deutschen Jahrbüchern (von Ruge) mitgearbeitet habe. „Was er geschrieben, ist mir einerlei; mir genügt, dass er theilgenommen hat; für mich ist das ein schlechter Mensch.“
Frz.: Qui hante les méchans, périra avec eux. (Gaal, 413.)
It.: Chi rubba per altri è impiccato per se. (Gaal, 413.)
Der Kladderadatsch (1867, Nr. 34, Beibl.) führt unter der Ueberschrift: Officiöse Anschauung den Gedanken wie folgt weiter aus: „Mitgefeuert – mitbesteuert, mitgemastet – mitbelastet, mitbefestigt – mitbelästigt, mitgefuttert – mitbemuttert, mitbelaubt – mitberaubt, mitgezügelt – mitgeprügelt, mitverbunden – mitgeschunden, mitbeneidet – mitbeleidet, mitvereint und mitversteint, mitgelobt und mitgeadelt, miterprobt und mitgetadelt, mitgerühmt und mit verhunzt; also lautet unsre Kunst, herrlich Motto mit Vergunst.“
Frz.: Aussitôt pris, aussitôt pendu. (Leroux, II, 177.) – Par compagnie, on se fait pendre. (Loysel, 826; Cahier, 413.)
Lat.: Tros Rutulusve fiat, nullo discrimine agetur. (Philippi, II, 224.)
4 Mitgehen und Selbersehen sind zwei gute Hausknechte.
Dän.: Gaae med og see til, er en god ting. – Gaae med og see til, ere to gode tyende i en gaard. (Prov. dan., 210.)
5 Wer mitgehen will, ist leicht zu ziehen.
Dän.: Den er snart dragen som hopper selv med. (Prov. dan., 118.)
6 Wer mitgehet zum ampt, der gehet auch billig mit zum Schlamp. – Henisch, 1436, 44.
7 Wer nicht gleich mitgehen kann, muss traben. – Körte, 6776.
8 Wer nicht ist mitgegangen, darf auch nicht mithangen.
*9 Er geht mit wie das Hemd am Arsch.
*10 Er heisst alles mitgehen. – Mayer, I, 70; Lohrengel, II, 395.
Der Diebische.
Lat.: Visco manus tinctas habet. (Philippi, II, 256.)
*11 Et geit so mit. – Dähnert, 309a.
Die Sache ist gerade nicht vorzüglich gut, aber auch nicht ganz verwerflich.
*12 Hei geit met äs dat Hîemed (Hemd) in der Bücksen (Hose). (Büren.)
*13 Hei geit met äs de Werd van Bielefeld. (Büren.) – Firmenich, III, 188, 106; Woeste, 89, 187; Frommann, V, 161, 116.
In Iserlohn sagt man: as de Smîed van Bêilefeld. Dem Wirth von Bielefeld wurde durch seine Gäste, eine Räuberbande, das Stehlen so verlockend dargestellt, dass er mitging; aber er wurde auch mitgefangen und mitgehangen.
Holl.: Hij slendert meê als de waard van Bielefeld. (Harrebomée, I, 55.)
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(<hirendition="#i">Philippi, II, 256.</hi>)</p><lb/><prendition="#et"><hirendition="#larger">*11 Et geit so mit.</hi>–<hirendition="#i">Dähnert, 309<hirendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/><prendition="#et">Die Sache ist gerade nicht vorzüglich gut, aber auch nicht ganz verwerflich.</p><lb/><prendition="#et"><hirendition="#larger">*12 Hei geit met äs dat Hîemed (Hemd) in der Bücksen (Hose).</hi> (<hirendition="#i">Büren.</hi>)</p><lb/><prendition="#et"><hirendition="#larger">*13 Hei geit met äs de Werd van Bielefeld.</hi> (<hirendition="#i">Büren.</hi>) –<hirendition="#i">Firmenich, III, 188, 106; Woeste, 89, 187; Frommann, V, 161, 116.</hi></p><lb/><prendition="#et">In Iserlohn sagt man: as de Smîed van Bêilefeld. Dem Wirth von Bielefeld wurde durch seine Gäste, eine Räuberbande, das Stehlen so verlockend dargestellt, dass er mitging; aber er wurde auch mitgefangen und mitgehangen.</p><lb/><prendition="#et2"><hirendition="#i">Holl.</hi>: Hij slendert meê als de waard van Bielefeld. 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[[339]/0353]
5 Wer sich was mitbringt, der kann mitessen.
6 Wer vil mitbringt, der ist der wertheste gast. – Henisch, 1370, 28; Lange, 566.
*7 Er bringt einen mit.
Nämlich einen Rausch.
Mitbruder.
Unser Mitbruder ist, der Werke der Barmherzigkeit an uns erweist und Oel in unsere Wunden geusst. – Opel, 393.
Mitbürger.
Besser von einem Mitbürger beraubt, als von einem Fremden gar verkauft. – Opel, 381.
Gegen das Unglück der Fremdherrschaft.
Mitdürfen.
* Du darfst mit, wenn man 's Hundle henkt, du darfst dann 's Leiterle tragen. (Rottenburg.)
D. h. du darfst mitgehen. Trost für ein Kind, das zu Hause bleiben muss.
Miteinander.
*1 Alle miteinander, wie sie gebacken sind. (Breslau.)
*2 Sie gehen miteinander wie Sasria un Mezoore. – Tendlau, 572.
Es sind dies zwei Perikopen des Pentateuchs (3 Mos. 12-15), die stets zusammen gelesen werden, die aber beide die Vorschriften für Unreinigkeiten (Aussatz, Blutfluss u. s. w.) enthalten. Die Redensart wird daher nur von gemeinen, widrigen Menschen gebraucht.
*3 Sie gehen miteinander wie Wajjaksel und Pekude. – Tendlau, 571.
Von zwei Menschen, die stets zusammengesehen werden. Von den zwei Abschnitten aus dem Pentateuch (2 Mos. 35-40), die in der Synagoge gleichfalls zusammen vorgelesen werden. Von ein paar aufs innigste vertrauten, miteinander wie verwachsenen Personen, deren Vertrautheit den Charakter des Eigennutzes, des Scheins, mit einem Worte etwas Verächtliches hat, sagt eine andere jüdisch-deutsche sprichwörtliche Redensart: Sie sen aan Teches un aan Gebackes. (Tendlau, 573.)
*4 Sie haben's miteinander wie die Jungen die Vogelnester. (Pfalz.) – Klein, II, 221; Eiselein, 622.
Sie verstehen sich, halten zusammen.
*5 Sie hend's mitenand wie d' Buebe d' Vogelnester. – Sutermeister, 77.
*6 Sie ziehen miteinander wie die zwei Kühe, die die Bundeslade von den Philistern weggeführt.
Mitessen.
1 Esse ich mit, so schweig' ich. – Venedey, 164; Simrock, 2208.
2 Iss mit, hang mit, biss gut Gesell. – Petri, III, 8.
3 Lüst jo wat miteten, ick denk van „Nee“, seggen de Emders. – Kern, 24.
Wenn Fremde sie beim Mittagsessen treffen.
4 Mit gessen, mit zahlen. – Lehmann, 329, 68.
5 Wä wöll möddähsen, mus möddreschen. (Trier.) – Laven, 195, 124; Schmitz, 179, 23; hochdeutsch bei Gaal, 400; Sailer, 150; Simrock, 2208.
*6 Ihr hättet mitessen können, wäret ihr früher gekommen, sagen die Frankfurter. – Tendlau, 294.
Mitesser.
* De hett'n Miteter. – Dähnert, 309a.
Von einer schwangern Frau. Dat Kind hett wol Miteters = ist von Würmern wol so ausgezehrt.
Mitfahren.
* He färt mit as de grôte Mast. (Ostfries.) – Bueren, 643; Frommann, III, 281, 648.
Holl.: Hij vaart mede als de groote mast. (Harrebomée, II, 68b.)
Mitfangen.
Mite gefangen, mite gehangen. (Schles.) – Gomolcke, 787; Frommann, III, 243, 49.
Mitfasten.
1 Mitfasten darf der Pflug nicht rasten. (Wohlau.) – Boebel, 56.
2 Mitfasten thaut die Erde von unten auf. (Herford.) – Boebel, 59.
Mitfliegen.
Mitgeflogen, mitgehangen. – Hillebrand, 204, 291; Simrock, 7045a; Graf, 306, 167; Sutermeister, 125.
Mitfressen.
* He frietet met as Braükers Rü'e. (Iserlohn.) – Woeste, 87, 140; Frommann, V, 59, 53.
Dieser war abgerichtet, seinem Herrn Fleisch zu holen, das er stets gegen kleinere Hunde schützte. Als er aber einst von einem grössern gebissen worden war, frass er mit. Man wandte diese Redensart zur Bezeichnung solcher an, die beim Ruin ihres Geschäfts noch etwas auf die Seite zu bringen suchen.
Mitgehen.
1 Ick heff (hebbe) lêver ên de mitgeit, as twê de folgen. (Ostfries.) – Bueren, 748; Frommann, VI, 284, 724; Hauskalender, IV.
2 Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen. – Eisenhart, 460; Broma, I, 4; Hillebrand, 202, 290; Eiselein, 215 u. 418; Gaal, 413; Simrock, 7044; Körte, 4265; Graf, 306, 165 u. 168; Wahl, 174, 35; Lohrengel, I, 519; Schmitz, 198, 220; für Waldeck: Curtze, 351, 459; für München: Firmenich, III, 516, 45; für Trier: Laven, 187, 79; schlesisch bei Gomolcke, 787; siebenbürgisch-sächsisch bei Schuster, 1021.
Wer einem andern bei der Begehung eines Verbrechens wirkliche Hülfe leistet, macht sich desselben theilhaftig, wird als Theilnehmer betrachtet und nach Massgabe der Umstände mit bestraft. In einem sehr weiten Sinne verstand der fromme preussische Cultusminister Eichhorn das Sprichwort. Er wollte, wie Varnhagen von Ense unter dem 27. März in seinem Tagebuch (Leipzig 1861, II, 49) bemerkt, den Candidaten Schwartz nicht als Privatdocent an der Universität Halle zulassen, weil er an den Deutschen Jahrbüchern (von Ruge) mitgearbeitet habe. „Was er geschrieben, ist mir einerlei; mir genügt, dass er theilgenommen hat; für mich ist das ein schlechter Mensch.“
Frz.: Qui hante les méchans, périra avec eux. (Gaal, 413.)
It.: Chi rubba per altri è impiccato per se. (Gaal, 413.)
Span.: Aquí te cojo, aquí te mato. (Masson, 174.)
3 Mitgegangen, mitgefangen, mitgestohlen, mitgehangen. – Sailer, 256; Eiselein, 468; Simrock, 7045; Braun, I, 273.
Der Kladderadatsch (1867, Nr. 34, Beibl.) führt unter der Ueberschrift: Officiöse Anschauung den Gedanken wie folgt weiter aus: „Mitgefeuert – mitbesteuert, mitgemastet – mitbelastet, mitbefestigt – mitbelästigt, mitgefuttert – mitbemuttert, mitbelaubt – mitberaubt, mitgezügelt – mitgeprügelt, mitverbunden – mitgeschunden, mitbeneidet – mitbeleidet, mitvereint und mitversteint, mitgelobt und mitgeadelt, miterprobt und mitgetadelt, mitgerühmt und mit verhunzt; also lautet unsre Kunst, herrlich Motto mit Vergunst.“
Frz.: Aussitôt pris, aussitôt pendu. (Leroux, II, 177.) – Par compagnie, on se fait pendre. (Loysel, 826; Cahier, 413.)
Lat.: Tros Rutulusve fiat, nullo discrimine agetur. (Philippi, II, 224.)
4 Mitgehen und Selbersehen sind zwei gute Hausknechte.
Dän.: Gaae med og see til, er en god ting. – Gaae med og see til, ere to gode tyende i en gaard. (Prov. dan., 210.)
5 Wer mitgehen will, ist leicht zu ziehen.
Dän.: Den er snart dragen som hopper selv med. (Prov. dan., 118.)
6 Wer mitgehet zum ampt, der gehet auch billig mit zum Schlamp. – Henisch, 1436, 44.
7 Wer nicht gleich mitgehen kann, muss traben. – Körte, 6776.
8 Wer nicht ist mitgegangen, darf auch nicht mithangen.
*9 Er geht mit wie das Hemd am Arsch.
*10 Er heisst alles mitgehen. – Mayer, I, 70; Lohrengel, II, 395.
Der Diebische.
Lat.: Visco manus tinctas habet. (Philippi, II, 256.)
*11 Et geit so mit. – Dähnert, 309a.
Die Sache ist gerade nicht vorzüglich gut, aber auch nicht ganz verwerflich.
*12 Hei geit met äs dat Hîemed (Hemd) in der Bücksen (Hose). (Büren.)
*13 Hei geit met äs de Werd van Bielefeld. (Büren.) – Firmenich, III, 188, 106; Woeste, 89, 187; Frommann, V, 161, 116.
In Iserlohn sagt man: as de Smîed van Bêilefeld. Dem Wirth von Bielefeld wurde durch seine Gäste, eine Räuberbande, das Stehlen so verlockend dargestellt, dass er mitging; aber er wurde auch mitgefangen und mitgehangen.
Holl.: Hij slendert meê als de waard van Bielefeld. (Harrebomée, I, 55.)
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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [339]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/353>, abgerufen am 08.01.2025.
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