Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 2 Man kann nicht zu gleicher Zeit mahlen und dreschen. Frz.: On ne peut pas etre le meme temps au four et au moulin. (Bohn I, 42.) 3 Man soll mahlen, weil man Wind oder Wasser hat. - Lehmann, 258, 19. Böhm.: Mel, dekud vodu mas. (Celakovsky, 260.) Dän.: Mal mens vandet löber. (Prov. dan., 92.) Ill.: Dok imas vodu, meli. (Celakovsky, 260; Reinsberg III, 9.) It.: E bisogna macinar finche piove. (Gaal, 262.) Lat.: Devitat quicunque molam, fugit ille farinam. - Qui vitat molam, vivat farinam. (Eiselein, 475.) Schwed.: Man maste mala medan watnet löper. (Grubb, 515.) 4 Wer mahlen will, geht in keine Schmiede. Lat.: Pira desiderans, pirum, non ulmum accedas. (Binder I, 1364; II, 2577.) 5 Wer mahlen will, muss auch das Klappern dulden. 6 Wer mahlen will, muss in der Mühle bleiben. Span.: El que esta en la acenna muele, que no el que va y viene. (Bohn I, 220.) 7 Wer nicht mahlen will, kriegt kein Mehl. - Eiselein, 475; Körte, 4189; Braun, I, 2647. 8 Wer nit will mahlen, der gerate dess mehls. - Gruter, I, 82; Petri, II, 745. 9 Wie man mahlt, so hat man Mehl. Die Neugriechen sagen: Wie du mahlst, so wirst du essen. (Reinsberg III, 64.) *10 Er hat weder zu malen noch zu backen. - Franck, II, 58b. *11 Es mählt in Kleien. Diese sehr bezeichnende Redensart hörte ich hier in Hermsdorf von einem Schäfer. Er gebrauchte sie im Gespräch mit einem alten Freunde, mit dem er vor etwa sechzig Jahren auf der Schulbank gesessen hatte, um zu sagen: Das Korn von der Lebensmühle ist herunter, was jetzt noch kommt, sind nur Kleien. *12 Hai mahlt ohne Water. (Attendorn.) - Firmenich, I, 357, 20. Essen ohne zu trinken. Mahlgang. Ein einziger Mahlgang ist besser als ein Meier- (grosser Acker-)hof. (S. Klapstock.) - Schambach, II, 117. Mahlgast. Die Mahlgäste bekommen von den Müllern nicht das Beste. Mahlkalb. * Es ist ein Mahlkalb. "Die Juden heissen uns (Christen) Wechselbelg oder Mahlkelber." (Luther's Werke, VIII, 340.) Mahlschloss. * Man soll ihr ein Mahlschloss vors Maul legen. - Simrock, 6750. Mahlzeit. 1 Besser eine gespaltene Mahlzeit als gar keine. 2 Besser en gedhelde Molzeck als en verfresse. (Bedburg.) 3 Die Mahlzeit grosser Herren schmeckt lieblich, verdirbt aber den Magen. 4 Es ist eine schlechte Mahlzeit, wenn zuletzt Stockfische aufgetragen werden. Holl.: Het is een slechte maaltijd, daar de stokvisch het laatste geregt is. (Harrebomee, II, 46a.) 5 Et is beter 'ne gedeilte as 'ne gefälte (fehlende, verfehlte) Malteid. - Schambach, II, 174. Eine Mahlzeit mit einem andern theilen zu müssen und sich dabei vielleicht nur halb satt essen zu können, ist immer noch besser als gar nichts zu essen zu haben. 6 Für der Malzeit soll man essen bereiten. - Henisch, 949, 12; Petri, II, 320. 7 Geringe Mahlzeit macht keine hohen Sprünge. Lat.: Vilis coena non gignit debachationem. (Sutor, 153.) 8 Grosse Mahlzeiten enden mit kalter Küche. - Parömiakon, 3095. Wohlleben schliesst mit Hungerleiden, fette Küche bringt an den Bettelstab. 9 Kurze Mahlzeiten machen ein langes Leben. 10 Lange Mahlzeit und kurze Gebete hat man gern. Holl.: Lange maaltijden en korte prologen prijst men meest. (Harrebomee, II, 46b.) 11 Nach der Mahlzeit beim kühlen Wein, spät beim Duchstein1. 1) Duckstein, a) ein löcheriger schwammartiger Stein (tofus tophus) und b) ein Weissbier, das zu Königslutter [Spaltenumbruch] im Braunschweigischen mit dem Wasser der Lutter gebraut wird, die aus einem Duckstein entspringt und eine Zeit lang auf diesem Gestein hinfliesst. (Vgl. Campe, Wb., I, 760b; Grimm, II, 1497.) Frz.: Caresser le bouteille jour et nuit tandis qu'on vieille. (Kritzinger, 88a.) 12 Nach der Mahlzeit soll man stehn oder tausend Schritte gehn. (S. Essen 25 u. 26.) - Körte, 4023; Eiselein, 444; Braun, I, 2488. Die Engländer unterscheiden dabei zwischen Mittag- und Abendessen, indem sie nach jenem Ruhe, nach diesem Bewegung empfehlen. (After dinner sit a while, after supper walk a mile. Bohn II, 27.) Lat.: Non bonus est somnus de prandio. (Plautus.) - Post epulas stabis vel passus mille meabis. - Post mensam stabis, aut passus mille meabis. (Eiselein, 444.) - Quae virtus, et quanta boni fit vivere parvo. (Sutor, 148.) 13 Niemand wird arm vmb einer Malzeit, wird auch mit einer nicht reich. - Petri, II, 496. 14 Oeftere Mahlzeiten machen kahle Zeiten. - Winckler, VI, 43. 15 Prosit Mahlzeit, sägt de Düwel, als sich der Bundestag vor Aerger auffrass. - Kladderadatsch, 1866, Nr. 36. 16 Prost Moalteid, sär de Jung, doa weier (war) dor nix miir. (Strelitz.) - Firmenich, III, 72, 70; Hoefer, 537. 17 Von der gestrigen Mahlzeit wird heute niemand satt. 18 Von Einer Mahlzeit wird niemand arm. - Blum, 621. 19 Wer allein Malzeit helt, der hat ein Imbs wie sein Pferdt. - Lehmann, 191, 20. 20 Wer vor (zwischen) der Mahlzeit isst, muss zu der Mahlzeit fasten. Dän.: Hvo som aeder i utijde, skal faste i utijde. (Prov. dan., 9.) 21 Willst du eine schlechte Mahlzeit halten, so iss von einem gebratenen Hasen. Frz.: Si tu veux faire mauvais repas, mange d'un lievre roti. (Kritzinger, 605a.) 22 Zur Mahlzeit muss das Essen (der Tisch) sein bereit. Holl.: Voor den maaltijd zal men het eten bereiden. (Harrebomee, II, 46b.) 23 Zwei gespaltene Mahlzeiten sind besser als eine gedarbte. Lat.: Quaesitis utere parce. (Philippi, II, 119.) 24 Zwo malzeyten schlahen sich nicht. - Agricola I, 79; Lehmann, 190, 9; Lehmann, II, 903, 44; Eiselein, 445; Blum, 588; Schottel, 1130a; Simrock, 6768; Körte, 4022; Braun, I, 2487. In Pommern: Twe Maltiden slan sik nig. (Dähnert, 290b.) Meist gegen einen Gast gebraucht, der versichert, schon gegessen zu haben. Doch kommt es darauf an, woraus sie bestehen und von welchem Umfange sie sind. Auch wird das Sprichwort wol da nur, ausser dem Scherzgebrauch, eine Hauptrolle spielen, wo man Essen und Trinken zur Hauptsache des Lebens macht. Böhm.: Dva obedy se nervou. - Z prijedku hlava neboli. (Celakovsky, 137.) Holl.: Twee maaltijden slaan zich niet. (Harrebomee, II, 46b.) Schwed.: Twä mältijder släss intet. (Grubb, 828.) *25 Einen hinter der Mahlzeit herspringen lassen. - Kritzinger, 514b. Ihm nichts zu essen geben. *26 Er hat eine gute Mahlzeit hinter sich. Holl.: Hij heeft een goed maal gedaan. (Harrebomee, II, 46a.) *27 Es wird für eine Mahlzeit gerechnet. Scherzhafte Aufforderung an einen Gast, mehr zuzulangen. Auch die Russen sagen: Iss oder iss nicht: es wird für eine Mahlzeit gerechnet. (Cahier, 1968.) *28 Wieder eine Mahlzeit näher zum Tod. - Frischbier2, 2518. Mahnbrief. Der hat seinen Mahnbrief ehelicher Geburt; darum so liegt die Gabel in der Streu und die Katze auf dem Herd. - Birlinger, 158. Mähne. Es ist besser sich an die Mähne halten als an den Schwanz. Böhm.: Pustil-li jsi se hrivy, za ocas se neudrzis. (Celakovsky, 193.) [Spaltenumbruch] 2 Man kann nicht zu gleicher Zeit mahlen und dreschen. Frz.: On ne peut pas être le même temps au four et au moulin. (Bohn I, 42.) 3 Man soll mahlen, weil man Wind oder Wasser hat. – Lehmann, 258, 19. Böhm.: Mel, dekud vodu máš. (Čelakovský, 260.) Dän.: Mal mens vandet løber. (Prov. dan., 92.) Ill.: Dok imaš vodu, meli. (Čelakovský, 260; Reinsberg III, 9.) It.: E bisogna macinar finchè piove. (Gaal, 262.) Lat.: Devitat quicunque molam, fugit ille farinam. – Qui vitat molam, vivat farinam. (Eiselein, 475.) Schwed.: Man måste mala medan watnet löper. (Grubb, 515.) 4 Wer mahlen will, geht in keine Schmiede. Lat.: Pira desiderans, pirum, non ulmum accedas. (Binder I, 1364; II, 2577.) 5 Wer mahlen will, muss auch das Klappern dulden. 6 Wer mahlen will, muss in der Mühle bleiben. Span.: El que está en la aceña muele, que no el que va y viene. (Bohn I, 220.) 7 Wer nicht mahlen will, kriegt kein Mehl. – Eiselein, 475; Körte, 4189; Braun, I, 2647. 8 Wer nit will mahlen, der gerate dess mehls. – Gruter, I, 82; Petri, II, 745. 9 Wie man mahlt, so hat man Mehl. Die Neugriechen sagen: Wie du mahlst, so wirst du essen. (Reinsberg III, 64.) *10 Er hat weder zu malen noch zu backen. – Franck, II, 58b. *11 Es mählt in Kleien. Diese sehr bezeichnende Redensart hörte ich hier in Hermsdorf von einem Schäfer. Er gebrauchte sie im Gespräch mit einem alten Freunde, mit dem er vor etwa sechzig Jahren auf der Schulbank gesessen hatte, um zu sagen: Das Korn von der Lebensmühle ist herunter, was jetzt noch kommt, sind nur Kleien. *12 Hai mahlt ohne Water. (Attendorn.) – Firmenich, I, 357, 20. 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(Vgl. Campe, Wb., I, 760b; Grimm, II, 1497.) Frz.: Caresser le bouteille jour et nuit tandis qu'on vieille. (Kritzinger, 88a.) 12 Nach der Mahlzeit soll man stehn oder tausend Schritte gehn. (S. Essen 25 u. 26.) – Körte, 4023; Eiselein, 444; Braun, I, 2488. Die Engländer unterscheiden dabei zwischen Mittag- und Abendessen, indem sie nach jenem Ruhe, nach diesem Bewegung empfehlen. (After dinner sit a while, after supper walk a mile. Bohn II, 27.) Lat.: Non bonus est somnus de prandio. (Plautus.) – Post epulas stabis vel passus mille meabis. – Post mensam stabis, aut passus mille meabis. (Eiselein, 444.) – Quae virtus, et quanta boni fit vivere parvo. (Sutor, 148.) 13 Niemand wird arm vmb einer Malzeit, wird auch mit einer nicht reich. – Petri, II, 496. 14 Oeftere Mahlzeiten machen kahle Zeiten. – Winckler, VI, 43. 15 Prosit Mahlzeit, sägt de Düwel, als sich der Bundestag vor Aerger auffrass. – Kladderadatsch, 1866, Nr. 36. 16 Prôst Moaltîd, sär de Jung, doa wîer (war) dôr nix miir. 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2 Man kann nicht zu gleicher Zeit mahlen und dreschen.
Frz.: On ne peut pas être le même temps au four et au moulin. (Bohn I, 42.)
3 Man soll mahlen, weil man Wind oder Wasser hat. – Lehmann, 258, 19.
Böhm.: Mel, dekud vodu máš. (Čelakovský, 260.)
Dän.: Mal mens vandet løber. (Prov. dan., 92.)
Ill.: Dok imaš vodu, meli. (Čelakovský, 260; Reinsberg III, 9.)
It.: E bisogna macinar finchè piove. (Gaal, 262.)
Lat.: Devitat quicunque molam, fugit ille farinam. – Qui vitat molam, vivat farinam. (Eiselein, 475.)
Schwed.: Man måste mala medan watnet löper. (Grubb, 515.)
4 Wer mahlen will, geht in keine Schmiede.
Lat.: Pira desiderans, pirum, non ulmum accedas. (Binder I, 1364; II, 2577.)
5 Wer mahlen will, muss auch das Klappern dulden.
6 Wer mahlen will, muss in der Mühle bleiben.
Span.: El que está en la aceña muele, que no el que va y viene. (Bohn I, 220.)
7 Wer nicht mahlen will, kriegt kein Mehl. – Eiselein, 475; Körte, 4189; Braun, I, 2647.
8 Wer nit will mahlen, der gerate dess mehls. – Gruter, I, 82; Petri, II, 745.
9 Wie man mahlt, so hat man Mehl.
Die Neugriechen sagen: Wie du mahlst, so wirst du essen. (Reinsberg III, 64.)
*10 Er hat weder zu malen noch zu backen. – Franck, II, 58b.
*11 Es mählt in Kleien.
Diese sehr bezeichnende Redensart hörte ich hier in Hermsdorf von einem Schäfer. Er gebrauchte sie im Gespräch mit einem alten Freunde, mit dem er vor etwa sechzig Jahren auf der Schulbank gesessen hatte, um zu sagen: Das Korn von der Lebensmühle ist herunter, was jetzt noch kommt, sind nur Kleien.
*12 Hai mahlt ohne Water. (Attendorn.) – Firmenich, I, 357, 20.
Essen ohne zu trinken.
Mahlgang.
Ein einziger Mahlgang ist besser als ein Meier- (grosser Acker-)hof. (S. Klapstock.) – Schambach, II, 117.
Mahlgast.
Die Mahlgäste bekommen von den Müllern nicht das Beste.
Mahlkalb.
* Es ist ein Mahlkalb.
„Die Juden heissen uns (Christen) Wechselbelg oder Mahlkelber.“ (Luther's Werke, VIII, 340.)
Mahlschloss.
* Man soll ihr ein Mahlschloss vors Maul legen. – Simrock, 6750.
Mahlzeit.
1 Besser eine gespaltene Mahlzeit als gar keine.
2 Besser en gedhelde Molzeck als en verfresse. (Bedburg.)
3 Die Mahlzeit grosser Herren schmeckt lieblich, verdirbt aber den Magen.
4 Es ist eine schlechte Mahlzeit, wenn zuletzt Stockfische aufgetragen werden.
Holl.: Het is een slechte maaltijd, daar de stokvisch het laatste geregt is. (Harrebomée, II, 46a.)
5 Et is beter 'ne gedeilte as 'ne gefälte (fehlende, verfehlte) Mâltîd. – Schambach, II, 174.
Eine Mahlzeit mit einem andern theilen zu müssen und sich dabei vielleicht nur halb satt essen zu können, ist immer noch besser als gar nichts zu essen zu haben.
6 Für der Malzeit soll man essen bereiten. – Henisch, 949, 12; Petri, II, 320.
7 Geringe Mahlzeit macht keine hohen Sprünge.
Lat.: Vilis coena non gignit debachationem. (Sutor, 153.)
8 Grosse Mahlzeiten enden mit kalter Küche. – Parömiakon, 3095.
Wohlleben schliesst mit Hungerleiden, fette Küche bringt an den Bettelstab.
9 Kurze Mahlzeiten machen ein langes Leben.
10 Lange Mahlzeit und kurze Gebete hat man gern.
Holl.: Lange maaltijden en korte prologen prijst men meest. (Harrebomée, II, 46b.)
11 Nach der Mahlzeit beim kühlen Wein, spät beim Duchstein1.
1) Duckstein, a) ein löcheriger schwammartiger Stein (tofus tophus) und b) ein Weissbier, das zu Königslutter
im Braunschweigischen mit dem Wasser der Lutter gebraut wird, die aus einem Duckstein entspringt und eine Zeit lang auf diesem Gestein hinfliesst. (Vgl. Campe, Wb., I, 760b; Grimm, II, 1497.)
Frz.: Caresser le bouteille jour et nuit tandis qu'on vieille. (Kritzinger, 88a.)
12 Nach der Mahlzeit soll man stehn oder tausend Schritte gehn. (S. Essen 25 u. 26.) – Körte, 4023; Eiselein, 444; Braun, I, 2488.
Die Engländer unterscheiden dabei zwischen Mittag- und Abendessen, indem sie nach jenem Ruhe, nach diesem Bewegung empfehlen. (After dinner sit a while, after supper walk a mile. Bohn II, 27.)
Lat.: Non bonus est somnus de prandio. (Plautus.) – Post epulas stabis vel passus mille meabis. – Post mensam stabis, aut passus mille meabis. (Eiselein, 444.) – Quae virtus, et quanta boni fit vivere parvo. (Sutor, 148.)
13 Niemand wird arm vmb einer Malzeit, wird auch mit einer nicht reich. – Petri, II, 496.
14 Oeftere Mahlzeiten machen kahle Zeiten. – Winckler, VI, 43.
15 Prosit Mahlzeit, sägt de Düwel, als sich der Bundestag vor Aerger auffrass. – Kladderadatsch, 1866, Nr. 36.
16 Prôst Moaltîd, sär de Jung, doa wîer (war) dôr nix miir. (Strelitz.) – Firmenich, III, 72, 70; Hoefer, 537.
17 Von der gestrigen Mahlzeit wird heute niemand satt.
18 Von Einer Mahlzeit wird niemand arm. – Blum, 621.
19 Wer allein Malzeit helt, der hat ein Imbs wie sein Pferdt. – Lehmann, 191, 20.
20 Wer vor (zwischen) der Mahlzeit isst, muss zu der Mahlzeit fasten.
Dän.: Hvo som æder i utijde, skal faste i utijde. (Prov. dan., 9.)
21 Willst du eine schlechte Mahlzeit halten, so iss von einem gebratenen Hasen.
Frz.: Si tu veux faire mauvais répas, mange d'un lièvre rôti. (Kritzinger, 605a.)
22 Zur Mahlzeit muss das Essen (der Tisch) sein bereit.
Holl.: Vóór den maaltijd zal men het eten bereiden. (Harrebomée, II, 46b.)
23 Zwei gespaltene Mahlzeiten sind besser als eine gedarbte.
Lat.: Quaesitis utere parce. (Philippi, II, 119.)
24 Zwo malzeyten schlahen sich nicht. – Agricola I, 79; Lehmann, 190, 9; Lehmann, II, 903, 44; Eiselein, 445; Blum, 588; Schottel, 1130a; Simrock, 6768; Körte, 4022; Braun, I, 2487.
In Pommern: Twe Mâltiden slân sik nig. (Dähnert, 290b.) Meist gegen einen Gast gebraucht, der versichert, schon gegessen zu haben. Doch kommt es darauf an, woraus sie bestehen und von welchem Umfange sie sind. Auch wird das Sprichwort wol da nur, ausser dem Scherzgebrauch, eine Hauptrolle spielen, wo man Essen und Trinken zur Hauptsache des Lebens macht.
Böhm.: Dva obĕdy se nervou. – Z příjedku hlava nebolí. (Čelakovský, 137.)
Holl.: Twee maaltijden slaan zich niet. (Harrebomée, II, 46b.)
Schwed.: Twä mältijder släss intet. (Grubb, 828.)
*25 Einen hinter der Mahlzeit herspringen lassen. – Kritzinger, 514b.
Ihm nichts zu essen geben.
*26 Er hat eine gute Mahlzeit hinter sich.
Holl.: Hij heeft een goed maal gedaan. (Harrebomée, II, 46a.)
*27 Es wird für eine Mahlzeit gerechnet.
Scherzhafte Aufforderung an einen Gast, mehr zuzulangen. Auch die Russen sagen: Iss oder iss nicht: es wird für eine Mahlzeit gerechnet. (Cahier, 1968.)
*28 Wieder eine Mahlzeit näher zum Tod. – Frischbier2, 2518.
Mahnbrief.
Der hat seinen Mahnbrief ehelicher Geburt; darum so liegt die Gabel in der Streu und die Katze auf dem Herd. – Birlinger, 158.
Mähne.
Es ist besser sich an die Mähne halten als an den Schwanz.
Böhm.: Pustil-li jsi se hřívy, za ocas se neudržíš. (Čelakovský, 193.)
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