Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 33 Vereinte Macht bricht Burg und Strom. - Simrock, 6712; Körte, 4001; Braun, I, 2454.

It.: Guardati da litigar col tuo maggiore. (Pazzaglia, 200, 3.)

34 Wenn die Macht geht ohne Verstand, so steht es übel im Land.

Dän.: Magt og mod vil have vid med i fölge. (Bohn I, 386.)

35 Wenn ek de Macht herre, dei mein Brauder harre, segt de Feibruar, denn woll' ek den Pot vorne koken laten un hinne freisen laten. - Schambach, II, 631.

36 Wenn kompt die macht, so ist das Recht in Aberacht. - Lehmann, 305, 6.

Böhm.: Kde sila vevodi, ku pravu se nechodi. (Celakovsky, 366.)

Ill.: Gdje sila gospodi, s razlogom ne hodi. (Celakovsky, 366.)

Span.: Do fuerza viene, derecho se pierde. (Bohn I, 214.)

37 Wer der Macht sich fügt, sie sei vom Teufel oder Gott, der ist ein guter Patriot.

"Gar mancher schlau und sehr behend sich fügt in jedes Regiment."

38 Wer die Macht hat, der gebraucht sie, sagt Zedlitz.

Der Zusatz: "sagt Zedlitz", im hirschberger Kreise, schreibt sich von einer durch den Freiherrn von Zedlitz 1853 dort ausgeführten Haussuchung her, bei der die gesetzlichen Vorschriften nicht beobachtet wurden. Auf diese hingewiesen, gab er das obige Sprichwort zur Antwort.

Holl.: Die de magt heeft, gebruikt ze. (Harrebomee, I, 50b.)

39 Wer die Macht hat, der hat auch das Recht.

"Drum klingt's auch schlicht, ist's doch nicht schlecht: Wer nur die Macht hat, hat auch Recht. Recht hat am meisten der Tyrann, doch's Volk auch, das ihn stürzen kann." (Glassbrenner, Reineke Fuchs. S. 10.)

Böhm.: Kde moc, tu pomoc. - Kde vlada, tam pravda. - Kdo vladnejsi, ten silnejsi. - Kdoz moc ma, ten pravo. (Celakovsky, 349.) - Mocni prava, pisi. - Na kom vlada, ne kom pravda. (Celakovsky, 339 u. 349.)

Dän.: Hvo som haver magt har og ret. - Thi den som har en heel saek fuld ret, men ikke magt, bliver underlagt. (Prov. dan., 408.)

40 Wer die Macht hat, hat auch die Mittel. - Altmann VI, 404.

41 Wer die Macht hat, ist tugendhaft genug.

Böhm.: Kdo mocnejsi, ten lepsi. (Celakovsky, 349.)

42 Wer die Macht hat, zu nehmen, dem wird bald gegeben.

Lat.: Qui potens et nequam, partem conferimus equam. - Quod suum genti datur undique magni potenti. (Fallersleben, 265.)

43 Wer macht vnd gewalt hat, der will seins thuns auch desto mehr recht haben. - Lehmann, 632, 65.

44 Wer seine Macht verloren hat, auf den treten die eigenen Knechte.

45 Wi heft'n nu in de Macht as Peter Smidt den Düvel, da harr he en Buren hat. - Diermissen, 351.

46 Wo die Macht nicht ausreicht, muss man List gebrauchen.

Schwed.: När machten stadnar, taar klookheet wed. (Grubb, 597.)

47 Wo die Macht zur Ohnmacht wird, da wird die Liebe (Milde) zur Macht.

Lit.: Kieno walle, to ir teisybe. (Celakovsky, 349.)

Poln.: Kto mocniejszy (duzszy), ten lepszy. (Celakovsky, 349.)

48 Wo keine Macht, da ist auch kein Recht.

Port.: Onde forca nao ha, direito se perde. (Bohn I, 289.)

49 Wo sich Macht anbaut, rankt sich auch List hinauf.

50 Zertheilte Macht ist bald gedämpft.

*51 Bi magt hollen, wat man toseggt. - Dähnert, 294a.

Sein Versprechen erfüllen.

*52 Dar wurd grote Magt an leggt. - Dähnert, 294a.

Darauf wurde stark gehalten, es wurde ein grosses Gewicht darauf gelegt.

*53 Mit magt dösses brefes. - Dähnert, 294a.

D. i. in Kraft dieses Briefs.

*54 Ueber Macht essen. - Schottel, 1112b.

"... Jedoch mussten sie ein bisslein über Macht essen." (Gottfr., 1145a.)

*55 Wa es in meiner maacht ist, so wil ichs thun. - Tappius, 142a.

[Spaltenumbruch]


Machthans.

* Es ist ein Machthans.

"Sie dachten, will Gott Aenderung anrichten, so wird er's uns grossen Fürsten und Machthansen zuvor durch einen Propheten anzeigen lassen, und nicht so einen armen Bettler, wie Johannes ist, dazu gebrauchen." (Luther's Werke, II, 409b.)


Mächtig.

1 Der ist mächtig, der sein selbst Herr ist.

2 Wer mächtig ist, bleibt ung'messe. - Sutermeister, 133.

3 Wer mächtig ist, wird auch vermessen, grosse Fische die kleinen fressen. - Pistor., VIII, 52; Petri, II, 734; Henisch, 1116, 50; Froschm., T. t. VII; Simrock, 6715; Gaal, 459; Friedrich, Satir. Zeitschrift, VII, 121.

Lat.: Pisces majores constat glutire minores, sic homo majoris saepe fit esca minor. (Gaal, 459.)

*4 A is mächtig geschäftig.

Eine breslauer Kräuterin: "Do iss me Zimmermann leuft a doch as wenne a Morckt versoimt hatte; a iss gewiss mächtig geschäfftig." (Keller, 169a.)

*5 Dat is mi to mächtig. - Dähnert, 292b.

Das geht über meine Kräfte.

*6 Ick bin miner nig mächtig. - Dähnert, 292b.

Die Last, welche auf meinen Schultern liegt, ist zu gross.

*7 Ick kann 't nig mächtig waren. - Dähnert, 292b.

Ich kann das nicht erreichen; ich kann es nicht so weit bringen.


Mächtiger.

1 Dem Mächtigern soll man nachgeben, nicht widerstreben. - Lehmann, 875, 2.

Böhm.: Medvedu do ucha nedmi. - Nezapasej s medvedem. - Silnejsiho nehon, stran so ho na mili. (Celakovsky, 349.)

Lat.: Lex omnium est, potentiori cedere. (Lehmann, 875, 2.)

Poln.: Niegon duzszego, mijaj go o mile. (Celakovsky, 349.)

2 Der Mächtigere steckt den andern in den Sack. - Simrock, 6714; Graf, 539, 333; Braun, I, 2456.

Von ungerechten Bedrückungen und Vergewaltigungen sagen die Aegypter: Es ist die Herrschaft des Mächtigen über den Schwachen. (Burckhardt, 216.)

Böhm.: Ci sila, toho i vule! - Koho zmohu, toho na rohy. (Celakovsky, 349.)

3 Einen Mächtigern muss man nicht zum Genossen wählen. - Schlechta, 261.

4 Man muss vorm mechtigern absatteln. - Lehmann, 428, 2 u. 876, 19.

Die Araber geben sogar folgende Regel: Wenn dir ein Mächtiger auf einem Esel begegnet; so sage: Gnädiger Herr, was für ein herrliches Ross reiten Sie. (Cahier, 2255.)

Dän.: Vig den större, spar den mindre. (Prov. dan., 534.)

5 Mit dem Mächtigen zürnen (streiten) ist Thorheit. - Gaal, 1128; Simrock, 6713; Braun, I, 2455.

Böhm.: S mocnejsim se nevad', a s nepritelem se nerad'. - S mocnym zapas - smrt' za pasem. - S silny mnechod' v zapas a s bohatym pred soud. (Celakovsky, 349.)

Lat.: Ne capra contra leonem. - Periculosa potentium offensa. (Gaal, 1128.)

6 Mit den Mächtigen ist nicht zu spassen.

Lat.: Tange montes et fumigabunt. (Gaal, 1128.)

7 Mit einem Mechtigen sol man keinen Krieg anfangen. - Petri, II, 476.

8 Willst du vor Mächtigen nicht fehlen, steck' einen Block dir in die Kehlen.

Weil mit grossen Herren (s. d.) nicht gut Kirschenessen ist.

9 Zu einem Mächtigern als du geselle dich nicht zu. - Reinsberg I, 116.

Lat.: Non bene cum gracili pumilione gigas. (Gaal, 1128.)


Machtspruch.

Machtsprüche beweisen nichts.

Holl.: Magtspreuken zijn de laatste toevlucht van degenen, die hunne zaak verloren achten. (Harrebomee, II, 51.)


Machwerk.

* Da 's jo en dull Makwark. - Eichwald, 1259.


Mack.

*1 He is so mack ass'n Fleg. (Altmark.) - Danneil, 52.

Erschöpft, muthlos.

*2 Nett so mack as'n Schap. - Kern, 831.


[Spaltenumbruch] 33 Vereinte Macht bricht Burg und Strom.Simrock, 6712; Körte, 4001; Braun, I, 2454.

It.: Guardati da litigar col tuo maggiore. (Pazzaglia, 200, 3.)

34 Wenn die Macht geht ohne Verstand, so steht es übel im Land.

Dän.: Magt og mod vil have vid med i følge. (Bohn I, 386.)

35 Wenn ek de Macht herre, dei mîn Brauder harre, segt de Fîbruâr, denn woll' ek den Pot vorne kôken lâten un hinne freisen lâten.Schambach, II, 631.

36 Wenn kompt die macht, so ist das Recht in Aberacht.Lehmann, 305, 6.

Böhm.: Kde síla vévodí, ku právu se nechodí. (Čelakovsky, 366.)

Ill.: Gdje sila gospodi, s razlogom ne hodi. (Čelakovsky, 366.)

Span.: Do fuerza viene, derecho se pierde. (Bohn I, 214.)

37 Wer der Macht sich fügt, sie sei vom Teufel oder Gott, der ist ein guter Patriot.

„Gar mancher schlau und sehr behend sich fügt in jedes Regiment.“

38 Wer die Macht hat, der gebraucht sie, sagt Zedlitz.

Der Zusatz: „sagt Zedlitz“, im hirschberger Kreise, schreibt sich von einer durch den Freiherrn von Zedlitz 1853 dort ausgeführten Haussuchung her, bei der die gesetzlichen Vorschriften nicht beobachtet wurden. Auf diese hingewiesen, gab er das obige Sprichwort zur Antwort.

Holl.: Die de magt heeft, gebruikt ze. (Harrebomée, I, 50b.)

39 Wer die Macht hat, der hat auch das Recht.

„Drum klingt's auch schlicht, ist's doch nicht schlecht: Wer nur die Macht hat, hat auch Recht. Recht hat am meisten der Tyrann, doch's Volk auch, das ihn stürzen kann.“ (Glassbrenner, Reineke Fuchs. S. 10.)

Böhm.: Kde moc, tu pomoc. – Kde vláda, tam pravda. – Kdo vládnĕjši, ten silnĕjši. – Kdož moc má, ten právo. (Čelakovsky, 349.) – Mocní práva, píší. – Na kom vláda, ne kom pravda. (Čelakovsky, 339 u. 349.)

Dän.: Hvo som haver magt har og ret. – Thi den som har en heel sæk fuld ret, men ikke magt, bliver underlagt. (Prov. dan., 408.)

40 Wer die Macht hat, hat auch die Mittel.Altmann VI, 404.

41 Wer die Macht hat, ist tugendhaft genug.

Böhm.: Kdo mocnĕjší, ten lepší. (Čelakovsky, 349.)

42 Wer die Macht hat, zu nehmen, dem wird bald gegeben.

Lat.: Qui potens et nequam, partem conferimus equam. – Quod suum genti datur undique magni potenti. (Fallersleben, 265.)

43 Wer macht vnd gewalt hat, der will seins thuns auch desto mehr recht haben.Lehmann, 632, 65.

44 Wer seine Macht verloren hat, auf den treten die eigenen Knechte.

45 Wi heft'n nu in de Macht as Peter Smidt den Düvel, da harr he en Buren hat.Diermissen, 351.

46 Wo die Macht nicht ausreicht, muss man List gebrauchen.

Schwed.: När machten stadnar, taar klookheet wed. (Grubb, 597.)

47 Wo die Macht zur Ohnmacht wird, da wird die Liebe (Milde) zur Macht.

Lit.: Kieno walle, to ir teisybĕ. (Celakovsky, 349.)

Poln.: Kto mocniejszy (dužszy), ten lepszy. (Čelakovsky, 349.)

48 Wo keine Macht, da ist auch kein Recht.

Port.: Onde força nao ha, direito se perde. (Bohn I, 289.)

49 Wo sich Macht anbaut, rankt sich auch List hinauf.

50 Zertheilte Macht ist bald gedämpft.

*51 Bi magt hollen, wat man toseggt.Dähnert, 294a.

Sein Versprechen erfüllen.

*52 Dar wurd grote Magt an leggt.Dähnert, 294a.

Darauf wurde stark gehalten, es wurde ein grosses Gewicht darauf gelegt.

*53 Mit magt dösses brêfes.Dähnert, 294a.

D. i. in Kraft dieses Briefs.

*54 Ueber Macht essen.Schottel, 1112b.

„... Jedoch mussten sie ein bisslein über Macht essen.“ (Gottfr., 1145a.)

*55 Wa es in meiner maacht ist, so wil ichs thun.Tappius, 142a.

[Spaltenumbruch]


Machthans.

* Es ist ein Machthans.

„Sie dachten, will Gott Aenderung anrichten, so wird er's uns grossen Fürsten und Machthansen zuvor durch einen Propheten anzeigen lassen, und nicht so einen armen Bettler, wie Johannes ist, dazu gebrauchen.“ (Luther's Werke, II, 409b.)


Mächtig.

1 Der ist mächtig, der sein selbst Herr ist.

2 Wer mächtig ist, blîbt ung'messe.Sutermeister, 133.

3 Wer mächtig ist, wird auch vermessen, grosse Fische die kleinen fressen.Pistor., VIII, 52; Petri, II, 734; Henisch, 1116, 50; Froschm., T. t. VII; Simrock, 6715; Gaal, 459; Friedrich, Satir. Zeitschrift, VII, 121.

Lat.: Pisces majores constat glutire minores, sic homo majoris saepe fit esca minor. (Gaal, 459.)

*4 A is mächtig geschäftig.

Eine breslauer Kräuterin: „Dô iss mê Zimmermann leuft a doch as wenne a Morckt versoimt hatte; a iss gewiss mächtig geschäfftig.“ (Keller, 169a.)

*5 Dat is mi to mächtig.Dähnert, 292b.

Das geht über meine Kräfte.

*6 Ick bin miner nig mächtig.Dähnert, 292b.

Die Last, welche auf meinen Schultern liegt, ist zu gross.

*7 Ick kann 't nig mächtig waren.Dähnert, 292b.

Ich kann das nicht erreichen; ich kann es nicht so weit bringen.


Mächtiger.

1 Dem Mächtigern soll man nachgeben, nicht widerstreben.Lehmann, 875, 2.

Böhm.: Medvĕdu do ucha nedmi. – Nezapásej s medvĕdem. – Silnĕjšího nehoň, straň so ho na míli. (Čelakovsky, 349.)

Lat.: Lex omnium est, potentiori cedere. (Lehmann, 875, 2.)

Poln.: Niegoń dužszego, mijaj go o mile. (Čelakovsky, 349.)

2 Der Mächtigere steckt den andern in den Sack.Simrock, 6714; Graf, 539, 333; Braun, I, 2456.

Von ungerechten Bedrückungen und Vergewaltigungen sagen die Aegypter: Es ist die Herrschaft des Mächtigen über den Schwachen. (Burckhardt, 216.)

Böhm.: Čí síla, toho i vůle! – Koho zmohu, toho na rohy. (Čelakovsky, 349.)

3 Einen Mächtigern muss man nicht zum Genossen wählen.Schlechta, 261.

4 Man muss vorm mechtigern absatteln.Lehmann, 428, 2 u. 876, 19.

Die Araber geben sogar folgende Regel: Wenn dir ein Mächtiger auf einem Esel begegnet; so sage: Gnädiger Herr, was für ein herrliches Ross reiten Sie. (Cahier, 2255.)

Dän.: Vig den større, spar den mindre. (Prov. dan., 534.)

5 Mit dem Mächtigen zürnen (streiten) ist Thorheit.Gaal, 1128; Simrock, 6713; Braun, I, 2455.

Böhm.: S mocnĕjším se nevad', a s nepřítelem se nerad'. – S mocným zápas – smrt' za pasem. – S silný mnechod' v zápas a s bohatým před soud. (Čelakovsky, 349.)

Lat.: Ne capra contra leonem. – Periculosa potentium offensa. (Gaal, 1128.)

6 Mit den Mächtigen ist nicht zu spassen.

Lat.: Tange montes et fumigabunt. (Gaal, 1128.)

7 Mit einem Mechtigen sol man keinen Krieg anfangen.Petri, II, 476.

8 Willst du vor Mächtigen nicht fehlen, steck' einen Block dir in die Kehlen.

Weil mit grossen Herren (s. d.) nicht gut Kirschenessen ist.

9 Zu einem Mächtigern als du geselle dich nicht zu.Reinsberg I, 116.

Lat.: Non bene cum gracili pumilione gigas. (Gaal, 1128.)


Machtspruch.

Machtsprüche beweisen nichts.

Holl.: Magtspreuken zijn de laatste toevlucht van degenen, die hunne zaak verloren achten. (Harrebomée, II, 51.)


Machwerk.

* Da 's jo en dull Makwark.Eichwald, 1259.


Mack.

*1 Hê is so mack ass'n Flêg. (Altmark.) – Danneil, 52.

Erschöpft, muthlos.

*2 Nett so mack as'n Schâp.Kern, 831.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0168" n="[154]"/><cb n="307"/>
33 Vereinte Macht bricht Burg und Strom.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 6712; Körte, 4001; Braun, I, 2454.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Guardati da litigar col tuo maggiore. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 200, 3.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">34 Wenn die Macht geht ohne Verstand, so steht es übel im Land.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Magt og mod vil have vid med i følge. (<hi rendition="#i">Bohn I, 386.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">35 Wenn ek de Macht herre, dei mîn Brauder harre, segt de Fîbruâr, denn woll' ek den Pot vorne kôken lâten un hinne freisen lâten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 631.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">36 Wenn kompt die macht, so ist das Recht in Aberacht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 305, 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kde síla vévodí, ku právu se nechodí. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 366.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ill.</hi>: Gdje sila gospodi, s razlogom ne hodi. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 366.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Do fuerza viene, derecho se pierde. (<hi rendition="#i">Bohn I, 214.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">37 Wer der Macht sich fügt, sie sei vom Teufel oder Gott, der ist ein guter Patriot.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Gar mancher schlau und sehr behend sich fügt in jedes Regiment.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Wer die Macht hat, der gebraucht sie, sagt Zedlitz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Zusatz: &#x201E;sagt Zedlitz&#x201C;, im hirschberger Kreise, schreibt sich von einer durch den Freiherrn von Zedlitz 1853 dort ausgeführten Haussuchung her, bei der die gesetzlichen Vorschriften nicht beobachtet wurden. Auf diese hingewiesen, gab er das obige Sprichwort zur Antwort.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die de magt heeft, gebruikt ze. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 50<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">39 Wer die Macht hat, der hat auch das Recht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Drum klingt's auch schlicht, ist's doch nicht schlecht: Wer nur die Macht hat, hat auch Recht. Recht hat am meisten der Tyrann, doch's Volk auch, das ihn stürzen kann.&#x201C; (<hi rendition="#i">Glassbrenner, Reineke Fuchs. S. 10.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kde moc, tu pomoc. &#x2013; Kde vláda, tam pravda. &#x2013; Kdo vládn&#x0115;j&#x0161;i, ten siln&#x0115;j&#x0161;i. &#x2013; Kdo&#x017E; moc má, ten právo. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 349.</hi>) &#x2013; Mocní práva, pí&#x0161;í. &#x2013; Na kom vláda, ne kom pravda. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 339 u. 349.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvo som haver magt har og ret. &#x2013; Thi den som har en heel sæk fuld ret, men ikke magt, bliver underlagt. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 408.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Wer die Macht hat, hat auch die Mittel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 404.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Wer die Macht hat, ist tugendhaft genug.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kdo mocn&#x0115;j&#x0161;í, ten lep&#x0161;í. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 349.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">42 Wer die Macht hat, zu nehmen, dem wird bald gegeben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Qui potens et nequam, partem conferimus equam. &#x2013; Quod suum genti datur undique magni potenti. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 265.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Wer macht vnd gewalt hat, der will seins thuns auch desto mehr recht haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 632, 65.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">44 Wer seine Macht verloren hat, auf den treten die eigenen Knechte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">45 Wi heft'n nu in de Macht as Peter Smidt den Düvel, da harr he en Buren hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Diermissen, 351.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">46 Wo die Macht nicht ausreicht, muss man List gebrauchen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: När machten stadnar, taar klookheet wed. (<hi rendition="#i">Grubb, 597.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">47 Wo die Macht zur Ohnmacht wird, da wird die Liebe (Milde) zur Macht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lit.</hi>: Kieno walle, to ir teisyb&#x0115;. (<hi rendition="#i">Celakovsky, 349.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Kto mocniejszy (du&#x017E;szy), ten lepszy. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 349.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">48 Wo keine Macht, da ist auch kein Recht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: Onde força nao ha, direito se perde. (<hi rendition="#i">Bohn I, 289.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">49 Wo sich Macht anbaut, rankt sich auch List hinauf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">50 Zertheilte Macht ist bald gedämpft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*51 Bi magt hollen, wat man toseggt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 294<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sein Versprechen erfüllen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*52 Dar wurd grote Magt an leggt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 294<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Darauf wurde stark gehalten, es wurde ein grosses Gewicht darauf gelegt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*53 Mit magt dösses brêfes.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 294<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. in Kraft dieses Briefs.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*54 Ueber Macht essen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1112<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;... Jedoch mussten sie ein bisslein über Macht essen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Gottfr., 1145<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*55 Wa es in meiner maacht ist, so wil ichs thun.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 142<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p>
            <cb n="308"/>
          </p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Machthans.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist ein Machthans.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Sie dachten, will Gott Aenderung anrichten, so wird er's uns grossen Fürsten und Machthansen zuvor durch einen Propheten anzeigen lassen, und nicht so einen armen Bettler, wie Johannes ist, dazu gebrauchen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Luther's Werke, II, 409<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Mächtig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Der ist mächtig, der sein selbst Herr ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wer mächtig ist, blîbt ung'messe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 133.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Wer mächtig ist, wird auch vermessen, grosse Fische die kleinen fressen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pistor., VIII, 52; Petri, II, 734; Henisch, 1116, 50; Froschm., T. t. VII; Simrock, 6715; Gaal, 459; Friedrich, Satir. Zeitschrift, VII, 121.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Pisces majores constat glutire minores, sic homo majoris saepe fit esca minor. (<hi rendition="#i">Gaal, 459.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 A is mächtig geschäftig.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine breslauer Kräuterin: &#x201E;Dô iss mê Zimmermann leuft a doch as wenne a Morckt versoimt hatte; a iss gewiss mächtig geschäfftig.&#x201C; (<hi rendition="#i">Keller, 169<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Dat is mi to mächtig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 292<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Das geht über meine Kräfte.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Ick bin miner nig mächtig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 292<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Last, welche auf meinen Schultern liegt, ist zu gross.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Ick kann 't nig mächtig waren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 292<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich kann das nicht erreichen; ich kann es nicht so weit bringen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Mächtiger.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Dem Mächtigern soll man nachgeben, nicht widerstreben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 875, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Medv&#x0115;du do ucha nedmi. &#x2013; Nezapásej s medv&#x0115;dem. &#x2013; Siln&#x0115;j&#x0161;ího neho&#x0148;, stra&#x0148; so ho na míli. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 349.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Lex omnium est, potentiori cedere. (<hi rendition="#i">Lehmann, 875, 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Niego&#x0144; du&#x017E;szego, mijaj go o mile. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 349.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Der Mächtigere steckt den andern in den Sack.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 6714; Graf, 539, 333; Braun, I, 2456.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von ungerechten Bedrückungen und Vergewaltigungen sagen die Aegypter: Es ist die Herrschaft des Mächtigen über den Schwachen. (<hi rendition="#i">Burckhardt, 216.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: &#x010C;í síla, toho i v&#x016F;le! &#x2013; Koho zmohu, toho na rohy. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 349.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Einen Mächtigern muss man nicht zum Genossen wählen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlechta, 261.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Man muss vorm mechtigern absatteln.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 428, 2 u. 876, 19.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Araber geben sogar folgende Regel: Wenn dir ein Mächtiger auf einem Esel begegnet; so sage: Gnädiger Herr, was für ein herrliches Ross reiten Sie. (<hi rendition="#i">Cahier, 2255.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Vig den større, spar den mindre. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 534.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Mit dem Mächtigen zürnen (streiten) ist Thorheit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gaal, 1128; Simrock, 6713; Braun, I, 2455.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: S mocn&#x0115;j&#x0161;ím se nevad', a s nep&#x0159;ítelem se nerad'. &#x2013; S mocným zápas &#x2013; smrt' za pasem. &#x2013; S silný mnechod' v zápas a s bohatým p&#x0159;ed soud. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 349.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ne capra contra leonem. &#x2013; Periculosa potentium offensa. (<hi rendition="#i">Gaal, 1128.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Mit den Mächtigen ist nicht zu spassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tange montes et fumigabunt. (<hi rendition="#i">Gaal, 1128.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Mit einem Mechtigen sol man keinen Krieg anfangen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 476.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Willst du vor Mächtigen nicht fehlen, steck' einen Block dir in die Kehlen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Weil mit grossen  Herren (s. d.) nicht gut Kirschenessen ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Zu einem Mächtigern als du geselle dich nicht zu.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Reinsberg I, 116.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Non bene cum gracili pumilione gigas. (<hi rendition="#i">Gaal, 1128.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Machtspruch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Machtsprüche beweisen nichts.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Magtspreuken zijn de laatste toevlucht van degenen, die hunne zaak verloren achten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 51.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Machwerk.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Da 's jo en dull Makwark.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 1259.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Mack.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Hê is so mack ass'n Flêg.</hi> (<hi rendition="#i">Altmark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Danneil, 52.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Erschöpft, muthlos.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Nett so mack as'n Schâp.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 831.</hi></p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[154]/0168] 33 Vereinte Macht bricht Burg und Strom. – Simrock, 6712; Körte, 4001; Braun, I, 2454. It.: Guardati da litigar col tuo maggiore. (Pazzaglia, 200, 3.) 34 Wenn die Macht geht ohne Verstand, so steht es übel im Land. Dän.: Magt og mod vil have vid med i følge. (Bohn I, 386.) 35 Wenn ek de Macht herre, dei mîn Brauder harre, segt de Fîbruâr, denn woll' ek den Pot vorne kôken lâten un hinne freisen lâten. – Schambach, II, 631. 36 Wenn kompt die macht, so ist das Recht in Aberacht. – Lehmann, 305, 6. Böhm.: Kde síla vévodí, ku právu se nechodí. (Čelakovsky, 366.) Ill.: Gdje sila gospodi, s razlogom ne hodi. (Čelakovsky, 366.) Span.: Do fuerza viene, derecho se pierde. (Bohn I, 214.) 37 Wer der Macht sich fügt, sie sei vom Teufel oder Gott, der ist ein guter Patriot. „Gar mancher schlau und sehr behend sich fügt in jedes Regiment.“ 38 Wer die Macht hat, der gebraucht sie, sagt Zedlitz. Der Zusatz: „sagt Zedlitz“, im hirschberger Kreise, schreibt sich von einer durch den Freiherrn von Zedlitz 1853 dort ausgeführten Haussuchung her, bei der die gesetzlichen Vorschriften nicht beobachtet wurden. Auf diese hingewiesen, gab er das obige Sprichwort zur Antwort. Holl.: Die de magt heeft, gebruikt ze. (Harrebomée, I, 50b.) 39 Wer die Macht hat, der hat auch das Recht. „Drum klingt's auch schlicht, ist's doch nicht schlecht: Wer nur die Macht hat, hat auch Recht. Recht hat am meisten der Tyrann, doch's Volk auch, das ihn stürzen kann.“ (Glassbrenner, Reineke Fuchs. S. 10.) Böhm.: Kde moc, tu pomoc. – Kde vláda, tam pravda. – Kdo vládnĕjši, ten silnĕjši. – Kdož moc má, ten právo. (Čelakovsky, 349.) – Mocní práva, píší. – Na kom vláda, ne kom pravda. (Čelakovsky, 339 u. 349.) Dän.: Hvo som haver magt har og ret. – Thi den som har en heel sæk fuld ret, men ikke magt, bliver underlagt. (Prov. dan., 408.) 40 Wer die Macht hat, hat auch die Mittel. – Altmann VI, 404. 41 Wer die Macht hat, ist tugendhaft genug. Böhm.: Kdo mocnĕjší, ten lepší. (Čelakovsky, 349.) 42 Wer die Macht hat, zu nehmen, dem wird bald gegeben. Lat.: Qui potens et nequam, partem conferimus equam. – Quod suum genti datur undique magni potenti. (Fallersleben, 265.) 43 Wer macht vnd gewalt hat, der will seins thuns auch desto mehr recht haben. – Lehmann, 632, 65. 44 Wer seine Macht verloren hat, auf den treten die eigenen Knechte. 45 Wi heft'n nu in de Macht as Peter Smidt den Düvel, da harr he en Buren hat. – Diermissen, 351. 46 Wo die Macht nicht ausreicht, muss man List gebrauchen. Schwed.: När machten stadnar, taar klookheet wed. (Grubb, 597.) 47 Wo die Macht zur Ohnmacht wird, da wird die Liebe (Milde) zur Macht. Lit.: Kieno walle, to ir teisybĕ. (Celakovsky, 349.) Poln.: Kto mocniejszy (dužszy), ten lepszy. (Čelakovsky, 349.) 48 Wo keine Macht, da ist auch kein Recht. Port.: Onde força nao ha, direito se perde. (Bohn I, 289.) 49 Wo sich Macht anbaut, rankt sich auch List hinauf. 50 Zertheilte Macht ist bald gedämpft. *51 Bi magt hollen, wat man toseggt. – Dähnert, 294a. Sein Versprechen erfüllen. *52 Dar wurd grote Magt an leggt. – Dähnert, 294a. Darauf wurde stark gehalten, es wurde ein grosses Gewicht darauf gelegt. *53 Mit magt dösses brêfes. – Dähnert, 294a. D. i. in Kraft dieses Briefs. *54 Ueber Macht essen. – Schottel, 1112b. „... Jedoch mussten sie ein bisslein über Macht essen.“ (Gottfr., 1145a.) *55 Wa es in meiner maacht ist, so wil ichs thun. – Tappius, 142a. Machthans. * Es ist ein Machthans. „Sie dachten, will Gott Aenderung anrichten, so wird er's uns grossen Fürsten und Machthansen zuvor durch einen Propheten anzeigen lassen, und nicht so einen armen Bettler, wie Johannes ist, dazu gebrauchen.“ (Luther's Werke, II, 409b.) Mächtig. 1 Der ist mächtig, der sein selbst Herr ist. 2 Wer mächtig ist, blîbt ung'messe. – Sutermeister, 133. 3 Wer mächtig ist, wird auch vermessen, grosse Fische die kleinen fressen. – Pistor., VIII, 52; Petri, II, 734; Henisch, 1116, 50; Froschm., T. t. VII; Simrock, 6715; Gaal, 459; Friedrich, Satir. Zeitschrift, VII, 121. Lat.: Pisces majores constat glutire minores, sic homo majoris saepe fit esca minor. (Gaal, 459.) *4 A is mächtig geschäftig. Eine breslauer Kräuterin: „Dô iss mê Zimmermann leuft a doch as wenne a Morckt versoimt hatte; a iss gewiss mächtig geschäfftig.“ (Keller, 169a.) *5 Dat is mi to mächtig. – Dähnert, 292b. Das geht über meine Kräfte. *6 Ick bin miner nig mächtig. – Dähnert, 292b. Die Last, welche auf meinen Schultern liegt, ist zu gross. *7 Ick kann 't nig mächtig waren. – Dähnert, 292b. Ich kann das nicht erreichen; ich kann es nicht so weit bringen. Mächtiger. 1 Dem Mächtigern soll man nachgeben, nicht widerstreben. – Lehmann, 875, 2. Böhm.: Medvĕdu do ucha nedmi. – Nezapásej s medvĕdem. – Silnĕjšího nehoň, straň so ho na míli. (Čelakovsky, 349.) Lat.: Lex omnium est, potentiori cedere. (Lehmann, 875, 2.) Poln.: Niegoń dužszego, mijaj go o mile. (Čelakovsky, 349.) 2 Der Mächtigere steckt den andern in den Sack. – Simrock, 6714; Graf, 539, 333; Braun, I, 2456. Von ungerechten Bedrückungen und Vergewaltigungen sagen die Aegypter: Es ist die Herrschaft des Mächtigen über den Schwachen. (Burckhardt, 216.) Böhm.: Čí síla, toho i vůle! – Koho zmohu, toho na rohy. (Čelakovsky, 349.) 3 Einen Mächtigern muss man nicht zum Genossen wählen. – Schlechta, 261. 4 Man muss vorm mechtigern absatteln. – Lehmann, 428, 2 u. 876, 19. Die Araber geben sogar folgende Regel: Wenn dir ein Mächtiger auf einem Esel begegnet; so sage: Gnädiger Herr, was für ein herrliches Ross reiten Sie. (Cahier, 2255.) Dän.: Vig den større, spar den mindre. (Prov. dan., 534.) 5 Mit dem Mächtigen zürnen (streiten) ist Thorheit. – Gaal, 1128; Simrock, 6713; Braun, I, 2455. Böhm.: S mocnĕjším se nevad', a s nepřítelem se nerad'. – S mocným zápas – smrt' za pasem. – S silný mnechod' v zápas a s bohatým před soud. (Čelakovsky, 349.) Lat.: Ne capra contra leonem. – Periculosa potentium offensa. (Gaal, 1128.) 6 Mit den Mächtigen ist nicht zu spassen. Lat.: Tange montes et fumigabunt. (Gaal, 1128.) 7 Mit einem Mechtigen sol man keinen Krieg anfangen. – Petri, II, 476. 8 Willst du vor Mächtigen nicht fehlen, steck' einen Block dir in die Kehlen. Weil mit grossen Herren (s. d.) nicht gut Kirschenessen ist. 9 Zu einem Mächtigern als du geselle dich nicht zu. – Reinsberg I, 116. Lat.: Non bene cum gracili pumilione gigas. (Gaal, 1128.) Machtspruch. Machtsprüche beweisen nichts. Holl.: Magtspreuken zijn de laatste toevlucht van degenen, die hunne zaak verloren achten. (Harrebomée, II, 51.) Machwerk. * Da 's jo en dull Makwark. – Eichwald, 1259. Mack. *1 Hê is so mack ass'n Flêg. (Altmark.) – Danneil, 52. Erschöpft, muthlos. *2 Nett so mack as'n Schâp. – Kern, 831.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/168
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [154]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/168>, abgerufen am 22.12.2024.