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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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Maass (Name).

Maass1 macht Spass, sagt Maass, aber Spass mit Mass. (Stargard.)

1) Ein jüdischer Pferdehändler und Spassvogel.


Maasse-Behejme.

* Dus is Maasse-Behejme. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Eigentlich das Werk eines Viehs. Von sehr albernen Geschäften und Unternehmungen.


Mabbul.

* Seit dem Mabbul (Sintflut). - Tendlau, 2.

Um zu sagen, dass etwas lange her ist.


Mache.

*1 Da 's lange in'r Make wes'n. - Eichwald, 1258.

*2 Etwas in der Mache behalten.

Holl.: Dat zal wel altijd in de maak blijven. (Harrebomee, II, 46.)

*3 Etwas in der Mache haben (oder: in die Mache kriegen, nehmen).

Was hast du in der Mache? Ich will ihn schon in die Mache kriegen. (Schmidt, 107.) In Pommern: Dat Kled is in de Make, d. i. es wird daran gearbeitet. De Prester is in de Make, d. i. man ist mit der Wahl eines Priesters beschäftigt.

*4 In de Make nehmen. - Dähnert, 294b.

Anfangen an einer Sache zu arbeiten.

*5 Jemand in der Mache haben. - Weinhold, Dialektforschung, 110; Hennig, 150; Frischbier, 480; Frischbier2, 2190.

In Pommern: Se hadden em düchtig in de Make. (Dähnert, 294b.) D. i. sie schlugen derb auf ihn ein.

Frz.: Vous viendrez cuire a mon four. (Lendroy, 550.)

*6 Na, durt wor Mache. (Oberlausitz.)

Wann junge Burschen ihre Rechnung finden.


Machei.

* Dat du de swere Machei kriggst. - Dähnert, 291b.

Eine pommersche Fluchformel.


Machen.

1 Als bei d' es ta machst, asou hast es. (Ungar. Bergland.) - Schröer.

Als wie du es dir machst, so hast du es.

2 Bärr niss aus sich macht, iss niss. (Henneberg.)

Wer geachtet sein will, muss sich durch seine Haltung Achtung erwerben.

3 Ein jeder macht's nach seinem Kopf. - Chaos, 1085.

Lat.: Suus cuique mos est. (Terenz.)

4 Ein jeder macht's, so gut er kann, sagte zur Braut der Bräutigam.

5 Einer macht den andern, wie die Käse des Pfarrers von Quivieres. - Reinsberg V, 160.

Ein alter Pfarrer dieses Dorfs hatte zwei Kühe, eine weisse und eine schwarze, von denen die eine schlechtere Milch gab als die andere. Als aber die Magd die Milch sortiren wollte, um zweierlei Käse daraus zu machen, sagte der Pfarrer: Nein, mische sie nur zusammen, l'un fera l'autre; und diese Antwort wurde später von den emigrirten Geistlichen überallhin verbreitet.

6 Einer macht's, der andere hochacht's, der dritte veracht's.

7 Es ist gemacht, sagt Schnabel.

Dieser ehemalige Chausseegeldeinnehmer in der Provinz Sachsen pflegte jeder Abfertigung jene drei Worte hinzuzufügen, wodurch die obige Redensart entstand.

8 Es macht mancher, was er nicht machen will.

Frz.: Il ne fait pas ce qu'il veut qui fait des chausses de sa femme un chapperon. (Leroux, I, 234.)

9 Es macht offt einer, das zehen entgelten müssen. - Franck, II, 183a; Lehmann, II, 137, 84.

10 Es wird sich machen lassen, kommen Sie nach der Post zu mir, sagt Abel.

Abel war ein Bankier, der bei angebotenen Geldgeschäften so zu sagen pflegte. Die Redensart wird in Stargard und Umgegend allgemein angewandt.

11 Hab' ich gleich nicht viel gemacht, hab' ich doch den Tag vollbracht, mein Lohn, das muss mir werden, sang der Maurer.

12 Hastu's gut gemacht, so wirstu's gut finden. - Eyering, III, 7.

13 Ich hätte es so machen sollen, sagte der Bauer, als er das Haus verbaut hatte.

14 Ik will maken, dat 'k dervan kam, sä (sagte) Jan, do gunk he hen un hung sik up. (Jever.) - Frommann, III, 38, 1; Hoefer, 464; Schlingmann, 701.

15 Ist's nicht gut gemacht, so ist's doch gut gedacht. - Lehmann, II, 947, 16; Eiselein, 263.

[Spaltenumbruch] 16 Janjaüst, wu mäkst' et? Stiekste dem Buer den Schimmel dod odder nit? (Westf.)

Um Unschlüssigkeit zu schildern.

17 Jeder mach's, so gut er's kann.

Holl.: Al naardat ik magt heb. (Harrebomee, II, 50b.)

18 Jeder macht's auf seine Weise. - Philippi I, 21.

Lat.: Aliud noctua sonat, aliud cornix. (Philippi, I, 21.)

19 Klein gemacht, gross gemacht.

20 Ma mauss hibsch machen, doss se es (einen) och loben uf ollen Gossen, wu ke Vulk is. (Schles.) - Frommann, III, 416, 631.

21 Mach du, wenn d' kast, hät de Schereschleifer g'seit, wo me'n em si Arbet g'schulte hät. - Sutermeister, 40.

22 Mach et, wä dä andern, se geid et der, wä dien andern. - Schuster, 1024b.

23 Mach's, dass gutt is. (Schles.)

"Aber fürchtestu dich der Sünde nicht? Habe ich dir nicht gesagt, als du wegzogest: mach's, dass es gutt ist." (Keller, 146a.)

24 Machs ein jeder selbst recht. - Lehmann, II, 407, 1.

25 Machs gut vnd nimbs wol bezahlt. - Gruter, III, 64; Lehmann, II, 407, 2.

26 Machs nicht zu gut. - Lehmann, II, 401, 3.

Ist nicht zu befürchten, es soll nur in keiner Weise das Mass überschritten werden.

27 Machs, wie du wilt, ich hab einn schilt. - Franck, II, 54a; Simrock, 9013; Körte, 5316.

Ich bin gegen jeden Angriff gerüstet.

28 Machst du's gut, so hast du's gut; machst du's schlecht, geschieht dir recht. - Körte, 4000; Simrock, 6708; Braun, I, 2453; Reinsberg III, 65.

Engl.: You shall have as good as you bring. (Gaal, 201.)

29 Magt nik in en Schepel, so magt doch in en Lepel. (Holst.)

Symbol der Genügsamkeit.

30 Man kann aus niemand machen, was er nicht ist.

Böhm.: Kdo cim neni, zadny hotim neudela. (Celakovsky, 91.)

31 Man kann's auch so machen, sagte der Frosch, und setzte sich auf einen Deichel1.

1) Auch Deuchel, Däuchel, Düchel, Tüchel, Teuchel = Röhre, Rinne, tubus. Deuchel war früher im südlichen Deutschland im Brauch, man verstand darunter hauptsächlich einen im Kern durchbohrten Föhrenstamm, wie sie zu Wasserleitungen verwendet werden. (Vgl. darüber Grimm, II, 1036.)

Lat.: Practica est multiplex. (Faselius, 207; Schulbl., 492; Neander, 342; Binder II, 2629.)

32 Man muss es machen wie der Jude von Bislingen. - Eiselein, 80; Reinsberg VI, 123.

Dieser Jude des Dorfes Bislingen in Hegau suchte bei der Regierung die Erlaubniss zu einer Wirthschaft nach, wurde aber mit seinem Gesuch zwanzigmal abgewiesen. Unermüdlich wiederholte er sein Gesuch, sodass es die Regierung endlich gewährte, um seiner los zu werden.

33 Man muss es machen wie die Herren zu Metz1, die lassen's geschehen, wenn es regnet.

1) Auch die "Herren" vieler andern Orte lassen es geschehen.

34 Man muss es machen, wie es die Leute haben wollen.

35 Man muss es nicht machen wie der heilige Crispin, der den Reichen das Leder stahl und den Armen Schuhe davon machte.

Leo X. verdarb durch seinen Ablasshandel in Deutschland die Menschen, um in Rom Kirchen zu bauen. Von dem Pachte der Spielhäuser in Paris wurde der grösste Theil zur Unterstützung der Kirchen und Hospitäler verwandt.

36 Man muss es so machen, dass der Wolf satt wird und das Lamm ganz bleibt.

Ich hörte dies Sprichwort in Hermsdorf, am zu sagen: Man muss nach der einen Seite befriedigen und nach der andern nicht wehe thun.

37 Man muss es so machen, dass die Kirche im Dorfe bleibt.

38 Man muss machen, dass in sack gehet. - Lehmann, 508, 6.

39 Man muss machen, dass mans erleiden kan, nicht zu kalt, nicht zu warm. - Lehmann, 508, 2.

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Maass (Name).

Maass1 macht Spass, sagt Maass, aber Spass mit Mass. (Stargard.)

1) Ein jüdischer Pferdehändler und Spassvogel.


Maasse-Behejme.

* Dus is Maasse-Behejme. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Eigentlich das Werk eines Viehs. Von sehr albernen Geschäften und Unternehmungen.


Mabbul.

* Seit dem Mabbul (Sintflut).Tendlau, 2.

Um zu sagen, dass etwas lange her ist.


Mache.

*1 Da 's lange in'r Make wes'n.Eichwald, 1258.

*2 Etwas in der Mache behalten.

Holl.: Dat zal wel altijd in de maak blijven. (Harrebomée, II, 46.)

*3 Etwas in der Mache haben (oder: in die Mache kriegen, nehmen).

Was hast du in der Mache? Ich will ihn schon in die Mache kriegen. (Schmidt, 107.) In Pommern: Dat Klêd is in de Make, d. i. es wird daran gearbeitet. De Prêster is in de Make, d. i. man ist mit der Wahl eines Priesters beschäftigt.

*4 In de Make nehmen.Dähnert, 294b.

Anfangen an einer Sache zu arbeiten.

*5 Jemand in der Mache haben.Weinhold, Dialektforschung, 110; Hennig, 150; Frischbier, 480; Frischbier2, 2190.

In Pommern: Se hadden em düchtig in de Make. (Dähnert, 294b.) D. i. sie schlugen derb auf ihn ein.

Frz.: Vous viendrez cuire à mon four. (Lendroy, 550.)

*6 Na, durt wor Mache. (Oberlausitz.)

Wann junge Burschen ihre Rechnung finden.


Machei.

* Dat du de swere Machei kriggst.Dähnert, 291b.

Eine pommersche Fluchformel.


Machen.

1 Als bî d' es ta machst, asou hast es. (Ungar. Bergland.) – Schröer.

Als wie du es dir machst, so hast du es.

2 Bärr niss aus sich macht, iss niss. (Henneberg.)

Wer geachtet sein will, muss sich durch seine Haltung Achtung erwerben.

3 Ein jeder macht's nach seinem Kopf.Chaos, 1085.

Lat.: Suus cuique mos est. (Terenz.)

4 Ein jeder macht's, so gut er kann, sagte zur Braut der Bräutigam.

5 Einer macht den andern, wie die Käse des Pfarrers von Quivières.Reinsberg V, 160.

Ein alter Pfarrer dieses Dorfs hatte zwei Kühe, eine weisse und eine schwarze, von denen die eine schlechtere Milch gab als die andere. Als aber die Magd die Milch sortiren wollte, um zweierlei Käse daraus zu machen, sagte der Pfarrer: Nein, mische sie nur zusammen, l'un fera l'autre; und diese Antwort wurde später von den emigrirten Geistlichen überallhin verbreitet.

6 Einer macht's, der andere hochacht's, der dritte veracht's.

7 Es ist gemacht, sagt Schnabel.

Dieser ehemalige Chausseegeldeinnehmer in der Provinz Sachsen pflegte jeder Abfertigung jene drei Worte hinzuzufügen, wodurch die obige Redensart entstand.

8 Es macht mancher, was er nicht machen will.

Frz.: Il ne fait pas ce qu'il veut qui fait des chausses de sa femme un chapperon. (Leroux, I, 234.)

9 Es macht offt einer, das zehen entgelten müssen.Franck, II, 183a; Lehmann, II, 137, 84.

10 Es wird sich machen lassen, kommen Sie nach der Post zu mir, sagt Abel.

Abel war ein Bankier, der bei angebotenen Geldgeschäften so zu sagen pflegte. Die Redensart wird in Stargard und Umgegend allgemein angewandt.

11 Hab' ich gleich nicht viel gemacht, hab' ich doch den Tag vollbracht, mein Lohn, das muss mir werden, sang der Maurer.

12 Hastu's gut gemacht, so wirstu's gut finden.Eyering, III, 7.

13 Ich hätte es so machen sollen, sagte der Bauer, als er das Haus verbaut hatte.

14 Ik will mâken, dat 'k dervan kâm, sä (sagte) Jan, dô gunk he hen un hung sik up. (Jever.) – Frommann, III, 38, 1; Hoefer, 464; Schlingmann, 701.

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[Spaltenumbruch] 16 Janjaüst, wu mäkst' et? Stiekste dem Buer den Schimmel dod odder nit? (Westf.)

Um Unschlüssigkeit zu schildern.

17 Jeder mach's, so gut er's kann.

Holl.: Al naardat ik magt heb. (Harrebomée, II, 50b.)

18 Jeder macht's auf seine Weise.Philippi I, 21.

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22 Mâch et, wä dä andern, se gîd et der, wä dien ândern.Schuster, 1024b.

23 Mach's, dass gutt is. (Schles.)

„Aber fürchtestu dich der Sünde nicht? Habe ich dir nicht gesagt, als du wegzogest: mach's, dass es gutt ist.“ (Keller, 146a.)

24 Machs ein jeder selbst recht.Lehmann, II, 407, 1.

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26 Machs nicht zu gut.Lehmann, II, 401, 3.

Ist nicht zu befürchten, es soll nur in keiner Weise das Mass überschritten werden.

27 Machs, wie du wilt, ich hab einn schilt.Franck, II, 54a; Simrock, 9013; Körte, 5316.

Ich bin gegen jeden Angriff gerüstet.

28 Machst du's gut, so hast du's gut; machst du's schlecht, geschieht dir recht.Körte, 4000; Simrock, 6708; Braun, I, 2453; Reinsberg III, 65.

Engl.: You shall have as good as you bring. (Gaal, 201.)

29 Magt nik in en Schêpel, so magt doch in en Lêpel. (Holst.)

Symbol der Genügsamkeit.

30 Man kann aus niemand machen, was er nicht ist.

Böhm.: Kdo čim není, žadný hotim neudĕlá. (Čelakovsky, 91.)

31 Man kann's auch so machen, sagte der Frosch, und setzte sich auf einen Deichel1.

1) Auch Deuchel, Däuchel, Düchel, Tüchel, Teuchel = Röhre, Rinne, tubus. Deuchel war früher im südlichen Deutschland im Brauch, man verstand darunter hauptsächlich einen im Kern durchbohrten Föhrenstamm, wie sie zu Wasserleitungen verwendet werden. (Vgl. darüber Grimm, II, 1036.)

Lat.: Practica est multiplex. (Faselius, 207; Schulbl., 492; Neander, 342; Binder II, 2629.)

32 Man muss es machen wie der Jude von Bislingen.Eiselein, 80; Reinsberg VI, 123.

Dieser Jude des Dorfes Bislingen in Hegau suchte bei der Regierung die Erlaubniss zu einer Wirthschaft nach, wurde aber mit seinem Gesuch zwanzigmal abgewiesen. Unermüdlich wiederholte er sein Gesuch, sodass es die Regierung endlich gewährte, um seiner los zu werden.

33 Man muss es machen wie die Herren zu Metz1, die lassen's geschehen, wenn es regnet.

1) Auch die „Herren“ vieler andern Orte lassen es geschehen.

34 Man muss es machen, wie es die Leute haben wollen.

35 Man muss es nicht machen wie der heilige Crispin, der den Reichen das Leder stahl und den Armen Schuhe davon machte.

Leo X. verdarb durch seinen Ablasshandel in Deutschland die Menschen, um in Rom Kirchen zu bauen. Von dem Pachte der Spielhäuser in Paris wurde der grösste Theil zur Unterstützung der Kirchen und Hospitäler verwandt.

36 Man muss es so machen, dass der Wolf satt wird und das Lamm ganz bleibt.

Ich hörte dies Sprichwort in Hermsdorf, am zu sagen: Man muss nach der einen Seite befriedigen und nach der andern nicht wehe thun.

37 Man muss es so machen, dass die Kirche im Dorfe bleibt.

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[[150]/0164] Maass (Name). Maass1 macht Spass, sagt Maass, aber Spass mit Mass. (Stargard.) 1) Ein jüdischer Pferdehändler und Spassvogel. Maasse-Behejme. * Dus is Maasse-Behejme. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Eigentlich das Werk eines Viehs. Von sehr albernen Geschäften und Unternehmungen. Mabbul. * Seit dem Mabbul (Sintflut). – Tendlau, 2. Um zu sagen, dass etwas lange her ist. Mache. *1 Da 's lange in'r Make wes'n. – Eichwald, 1258. *2 Etwas in der Mache behalten. Holl.: Dat zal wel altijd in de maak blijven. (Harrebomée, II, 46.) *3 Etwas in der Mache haben (oder: in die Mache kriegen, nehmen). Was hast du in der Mache? Ich will ihn schon in die Mache kriegen. (Schmidt, 107.) In Pommern: Dat Klêd is in de Make, d. i. es wird daran gearbeitet. De Prêster is in de Make, d. i. man ist mit der Wahl eines Priesters beschäftigt. *4 In de Make nehmen. – Dähnert, 294b. Anfangen an einer Sache zu arbeiten. *5 Jemand in der Mache haben. – Weinhold, Dialektforschung, 110; Hennig, 150; Frischbier, 480; Frischbier2, 2190. In Pommern: Se hadden em düchtig in de Make. (Dähnert, 294b.) D. i. sie schlugen derb auf ihn ein. Frz.: Vous viendrez cuire à mon four. (Lendroy, 550.) *6 Na, durt wor Mache. (Oberlausitz.) Wann junge Burschen ihre Rechnung finden. Machei. * Dat du de swere Machei kriggst. – Dähnert, 291b. Eine pommersche Fluchformel. Machen. 1 Als bî d' es ta machst, asou hast es. (Ungar. Bergland.) – Schröer. Als wie du es dir machst, so hast du es. 2 Bärr niss aus sich macht, iss niss. (Henneberg.) Wer geachtet sein will, muss sich durch seine Haltung Achtung erwerben. 3 Ein jeder macht's nach seinem Kopf. – Chaos, 1085. Lat.: Suus cuique mos est. (Terenz.) 4 Ein jeder macht's, so gut er kann, sagte zur Braut der Bräutigam. 5 Einer macht den andern, wie die Käse des Pfarrers von Quivières. – Reinsberg V, 160. Ein alter Pfarrer dieses Dorfs hatte zwei Kühe, eine weisse und eine schwarze, von denen die eine schlechtere Milch gab als die andere. Als aber die Magd die Milch sortiren wollte, um zweierlei Käse daraus zu machen, sagte der Pfarrer: Nein, mische sie nur zusammen, l'un fera l'autre; und diese Antwort wurde später von den emigrirten Geistlichen überallhin verbreitet. 6 Einer macht's, der andere hochacht's, der dritte veracht's. 7 Es ist gemacht, sagt Schnabel. Dieser ehemalige Chausseegeldeinnehmer in der Provinz Sachsen pflegte jeder Abfertigung jene drei Worte hinzuzufügen, wodurch die obige Redensart entstand. 8 Es macht mancher, was er nicht machen will. Frz.: Il ne fait pas ce qu'il veut qui fait des chausses de sa femme un chapperon. (Leroux, I, 234.) 9 Es macht offt einer, das zehen entgelten müssen. – Franck, II, 183a; Lehmann, II, 137, 84. 10 Es wird sich machen lassen, kommen Sie nach der Post zu mir, sagt Abel. Abel war ein Bankier, der bei angebotenen Geldgeschäften so zu sagen pflegte. Die Redensart wird in Stargard und Umgegend allgemein angewandt. 11 Hab' ich gleich nicht viel gemacht, hab' ich doch den Tag vollbracht, mein Lohn, das muss mir werden, sang der Maurer. 12 Hastu's gut gemacht, so wirstu's gut finden. – Eyering, III, 7. 13 Ich hätte es so machen sollen, sagte der Bauer, als er das Haus verbaut hatte. 14 Ik will mâken, dat 'k dervan kâm, sä (sagte) Jan, dô gunk he hen un hung sik up. (Jever.) – Frommann, III, 38, 1; Hoefer, 464; Schlingmann, 701. 15 Ist's nicht gut gemacht, so ist's doch gut gedacht. – Lehmann, II, 947, 16; Eiselein, 263. 16 Janjaüst, wu mäkst' et? Stiekste dem Buer den Schimmel dod odder nit? (Westf.) Um Unschlüssigkeit zu schildern. 17 Jeder mach's, so gut er's kann. Holl.: Al naardat ik magt heb. (Harrebomée, II, 50b.) 18 Jeder macht's auf seine Weise. – Philippi I, 21. Lat.: Aliud noctua sonat, aliud cornix. (Philippi, I, 21.) 19 Klein gemacht, gross gemacht. 20 Ma mûss hibsch machen, doss se ês (einen) ôch lôben uf ollen Gossen, wu kê Vulk is. (Schles.) – Frommann, III, 416, 631. 21 Mach du, wenn d' kâst, hät de Schêreschlîfer g'seit, wo me'n em si Arbet g'schulte hät. – Sutermeister, 40. 22 Mâch et, wä dä andern, se gîd et der, wä dien ândern. – Schuster, 1024b. 23 Mach's, dass gutt is. (Schles.) „Aber fürchtestu dich der Sünde nicht? Habe ich dir nicht gesagt, als du wegzogest: mach's, dass es gutt ist.“ (Keller, 146a.) 24 Machs ein jeder selbst recht. – Lehmann, II, 407, 1. 25 Machs gut vnd nimbs wol bezahlt. – Gruter, III, 64; Lehmann, II, 407, 2. 26 Machs nicht zu gut. – Lehmann, II, 401, 3. Ist nicht zu befürchten, es soll nur in keiner Weise das Mass überschritten werden. 27 Machs, wie du wilt, ich hab einn schilt. – Franck, II, 54a; Simrock, 9013; Körte, 5316. Ich bin gegen jeden Angriff gerüstet. 28 Machst du's gut, so hast du's gut; machst du's schlecht, geschieht dir recht. – Körte, 4000; Simrock, 6708; Braun, I, 2453; Reinsberg III, 65. Engl.: You shall have as good as you bring. (Gaal, 201.) 29 Magt nik in en Schêpel, so magt doch in en Lêpel. (Holst.) Symbol der Genügsamkeit. 30 Man kann aus niemand machen, was er nicht ist. Böhm.: Kdo čim není, žadný hotim neudĕlá. (Čelakovsky, 91.) 31 Man kann's auch so machen, sagte der Frosch, und setzte sich auf einen Deichel1. 1) Auch Deuchel, Däuchel, Düchel, Tüchel, Teuchel = Röhre, Rinne, tubus. Deuchel war früher im südlichen Deutschland im Brauch, man verstand darunter hauptsächlich einen im Kern durchbohrten Föhrenstamm, wie sie zu Wasserleitungen verwendet werden. (Vgl. darüber Grimm, II, 1036.) Lat.: Practica est multiplex. (Faselius, 207; Schulbl., 492; Neander, 342; Binder II, 2629.) 32 Man muss es machen wie der Jude von Bislingen. – Eiselein, 80; Reinsberg VI, 123. Dieser Jude des Dorfes Bislingen in Hegau suchte bei der Regierung die Erlaubniss zu einer Wirthschaft nach, wurde aber mit seinem Gesuch zwanzigmal abgewiesen. Unermüdlich wiederholte er sein Gesuch, sodass es die Regierung endlich gewährte, um seiner los zu werden. 33 Man muss es machen wie die Herren zu Metz1, die lassen's geschehen, wenn es regnet. 1) Auch die „Herren“ vieler andern Orte lassen es geschehen. 34 Man muss es machen, wie es die Leute haben wollen. 35 Man muss es nicht machen wie der heilige Crispin, der den Reichen das Leder stahl und den Armen Schuhe davon machte. Leo X. verdarb durch seinen Ablasshandel in Deutschland die Menschen, um in Rom Kirchen zu bauen. Von dem Pachte der Spielhäuser in Paris wurde der grösste Theil zur Unterstützung der Kirchen und Hospitäler verwandt. 36 Man muss es so machen, dass der Wolf satt wird und das Lamm ganz bleibt. Ich hörte dies Sprichwort in Hermsdorf, am zu sagen: Man muss nach der einen Seite befriedigen und nach der andern nicht wehe thun. 37 Man muss es so machen, dass die Kirche im Dorfe bleibt. 38 Man muss machen, dass in sack gehet. – Lehmann, 508, 6. 39 Man muss machen, dass mans erleiden kan, nicht zu kalt, nicht zu warm. – Lehmann, 508, 2.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [150]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/164>, abgerufen am 21.11.2024.