Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 8 Der Litauer reitet in den Wald und kommt gefahren (zu Wagen) heraus. (Ostpreuss.) - Pisanski, 8; Hennig, 146; Frischbier, 471; Frischbier2, 2445.

Er soll durch dies Sprichwort die Gewohnheit der preussischen Litauer angezeigt werden, nach welcher sie ihr ganzes Fuhrwerk aus blossem Holze selbst verfertigen, ohne dazu einen Schmied oder Geschirrmacher nöthig zu haben. Da dies nun oft im Walde geschieht, und sie das fertige Fuhrwerk durch ihre Pferde herausführen, so ist das obige Sprichwort entstanden. (Bock, Idiot. pruss.)

9 Ein Litauer ist nicht eine Pareske werth.

D. h. man achtet den Litauer nicht. Um sich für diese herabsetzende Redensart zu entschädigen, hat der Litauer andere geschaffen, die seinen Werth desto mehr hervorheben. (S. Deutscher 11.) Pareska ist eine ärmliche Fussbekleidung.

*10 Den Litauer für einen Bastschuh (Pareska) halten.

*11 Zehn Litauer scheissen ihm das Maul nicht voll. - Frischbier2, 2446.


Litz.

*1 Dat was en arige Litz1. (Holst.) - Richey, 154; Schütze, III, 45.

1) Dünn, rund oder platt gedrehte Schnur von Seide, Wolle u. s. w., womit man Kleider, Hüte ein- oder umfasst. Auch Stück einer oder Ende eines Bindestricks oder einer Schnur. Dänisch: Lisse. - Das war ein hübscher Gewinn, Vortheil, guter Zug.

*2 He hett dar en Litz van. - Richey, 154; Schütze, III, 45.

Er hat einen kleinen Antheil, Gewinn daran.


Litzel.

*1 Das hat der Litzel erfunden.

Der böse Leind, vermuthlich aus Lucifer zusammengezogen.

*2 Der Litzel ist los.

Verhüllung für Teufel.


Litzi.

* Er macht es Litzi. - Sutermeister, 56.

Er macht ein mürrisches, unzufriedenes Gesicht. Litzi bezeichnet Schatten oder Schattenseite, wie auch den in den Heubergen von der Sonne abgewandten Platz. (Vgl. Stalder, II, 176.) Also: Er sieht so finster, dass Schatten wird.


Livland.

Lieffland - Blieffland. - Petri, II, 440.


Loa.

Um a Loa schnetzet ma de Kobis. - Sutermeister, 146.


Lob.

1 Auf Lob warten, heisst, es annehmen.

2 Besser kein Lob als kaltes Lob.

Engl.: Faint praise is disparagement. (Bohn II, 59.)

3 Besser Lob verdienen als Lob erhalten.

It.: Cerca piu tosto d'esser lodevoie che lodato. (Pazzaglia, 201, 14.)

4 Das Lob des Dieners ist des Herrn Ehre.

5 Das Lob eines Freundes und die Verachtung eines Feindes wiegen gleich schwer. - Winckler, XIV, 18.

6 Das Lob Eines Klugen ist besser als das von tausend Narren.

7 Das Lob eines Weisen ist besser als von zehn Narren.

Mhd.: Ein Lop, daz mit der volge auz weisem munde gat, daz lop bestat von tage ze tage ie lauter. (Frauenlob.) (Zingerle, 94.)

8 Das lob ist der Thoren (Narren) prob. - Franck, I, 127b; Petri, III, 68; Gruter, I, 11; III, 64; Lehmann, 489, 25; Lehmann, II, 380, 64; Eyering, I, 333; Eiselein, 430; Gaal, 1108; Simrock, 6547; Steiger, 188; Körte, 3925; Lohrengel, I, 477.

Willst du wissen wie dumm ein Narr ist, so lobe ihn. Die Perser: Lob macht den Thoren fett. Die Russen: Lob ist des Mannes Untergang. (Reinsberg III, 131.) Die Russen: Lob tödtet den Narren. (Altmann VI, 462.) Köder womit man die Thoren angelt. (Altmann VI, 451.) Hefte Lob an die Angel und du köderst alle Narren. (Altmann VI, 505.)

Dän.: Lov er nar-prov. (Prov. dan., 497.)

9 Das Lob ist so viel werth als wie der, so es spendet.

Aehnlich die Chinesen Cahier, 2155. Daher schreibt Börne im vierten seiner Pariser Briefe: "Dass beide mich getadelt, kann ich ihnen verzeihen; aber dass sie mich gelobt, verzeihe ich ihnen nicht."

[Spaltenumbruch] 10 Das Lob vom Feind ist selten gut gemeint.

"Das Lob eines Feindes ist Gift." (Voss bei einem Besuch desselben in Weimar bei Wieland, nach Böttiger's Aufzeichnung, vgl. Morgenblatt, 1857, S. 756.)

Böhm.: Sobe nahani, kdyz te zly chvali. (Celakovsky, 102.) - Vlastni chwala z hrdla smrdi. (Celakovsky, 101.)

Poln.: Chwala z wlasnych ust smierdzi, z cudzych pachnie. - Sobie gali, gdy cie zly chwali. (Celakovsky, 101 u. 102.)

11 Das Lob, was einem Löwen gebührt, muss man keiner Maus zulegen. - Winckler, XV, 36.

12 Der hat das lob, so schweigen kann vnd freundlich ist bey jederman. - Gruter, III, 17; Lehmann, II, 79, 81.

13 Der ist kleines Lobes werth, der sich selbst zu loben begehrt. - Sutor, 315.

Lat.: Qui sese laudat, laudis se munere fraudat. (Loci comm., 4; Sutor, 315.)

14 Der kein Lob verdient, ist vor Ehrabschneidung sicher. - Chaos, 158.

15 Des Lobes aus der Mutter Mund geht viel auf ein Pfund.

Frz.: C'est peu de chose d'etre loue de son pere, de sa nourrice et de son cure. (Cahier, 964.)

16 Dös Lob, dös me hört, ist net viel werth. (Neresheim.)

Die Russen: Des Sklaven Lob ist Tadel. (Altmann VI, 406.)

17 Eigen Lob ist verdächtig. - Henisch, 829, 44.

"Ist einem eignes Lob der angenehmste Kauff, geht in der Nase ihm diess als wie ein Pfeffer auf, spricht man: dass er in sich unsterblich sey verliebet; doch eignes Lob das stinckt, wie es das Sprichwort giebet." (Keller, 134a.)

18 Eigen Lob riecht nach limburger Käse. - Eiselein, 431.

19 Eigen Lob stinkt, der Freunde Lob hinkt; fremd Lob (klingt, oder) ist wahr und dauert wol ein Jahr. - Eiselein, 431; Henisch, 829, 42; Braun, I, 360 u. 2367.

Böhm.: Vlastni chvala v oci prasi; jinych chvala jest' prinazi. (Celakovsky, 102.)

Wend.: Samokhwalba (samsna khwala) woci kala; druhich khwala cesc ci dawa. (Celakovsky, 102.)

20 Eigen Loff stinkt, Frünn'n Loff hinkt, äwerst wat anner Lüd' laben, dat blifft baben. (Mecklenburg.) - Günther, III; Diermissen, 263; Raabe, 104.

21 Eignes Lob und faule Früchte schmecken übel. - Chaos, 368.

22 Ein gut Lob ist Goldes werth. - Petri, II, 195.

23 Es ist kein Lob für den Himmel, so es den Bösen gut geht. - Eiselein, 89.

Lat.: Probrum est deo, si res malis sint prosperae. (Eiselein, 89.)

24 Es ist Lob, den Bösen misfallen.

25 Es ist nit lobs werdt, das der böfel hoch ehrt. - Franck, I, 133a; Lehmann, II, 135, 46; Henisch, 445, 18; Körte, 3929.

Lat.: Non quam multis placeas, sed quibus, stude. (Philippi, II, 43.)

26 Eygen lob ist zu grob. - Franck, I, 133a.

Mhd.: Wer sich selber labet, zein lop niht wol in habet. (Moolfs.) - Lop daz von eigem munde gat, daz ist niht lop. (Boner.) - Lop wart ie vaul, da manz da heime vant. (Frauenlob.) (Zingerle, 94.)

27 Eygen lob stinckt. - Agricola I, 214; Franck, I, 133a; Egenolff, 119b; Eyering, I, 541; II, 3 u. 409; Waldis, III, 29, 34; Henisch, 829, 42; Gruter, I, 3; Latendorf II, 9; Schottel, 1124b; Schamelius, 187, 1; Mayer, I, 36; für Schlesien: Gomolcke, 351; Keller, 176a.

"Eygen lobs red ist fauler stanck." (Waldis, II, 19, 42.) Die Russen: Anderer Lob hat Rosenduft für uns, Selbstlob hat Kothgeruch für andere. (Altmann VI, 455.)

Böhm.: Kdo se sam chvali, ten si sam kadi; a kde se kadi, tam jiste smrdi. (Celakovsky, 101.)

Holl.: Eigen lof stinkt, eigen roem hinkt. (Harrebomee, II, 34.)

It.: Sordida e la lode in bocca propria. (Gaal, 339.)

Lat.: Propria laus sordet. (Schamelius, 187, 1; Gaal, 339; Chaos, 472; Philippi, II, 111.)

Schwed.: Eget beröm (loff) luktar illa. (Wensell, 27; Rhodin, 46; Grubb, 178; Törning, 19.)

28 Falsch Lob ist gewisser spott. - Lehmann, 489, 14; Eiselein, 431; Simrock, 6559; Braun, I, 2368.

Mhd.: Gelogen lop ist unwert. Der des gert, das man in mit lügen lobe, ich hanz dau für daz er tobe. (Helbling.) (Zingerle, 94.)

[Spaltenumbruch] 8 Der Litauer reitet in den Wald und kommt gefahren (zu Wagen) heraus. (Ostpreuss.) – Pisanski, 8; Hennig, 146; Frischbier, 471; Frischbier2, 2445.

Er soll durch dies Sprichwort die Gewohnheit der preussischen Litauer angezeigt werden, nach welcher sie ihr ganzes Fuhrwerk aus blossem Holze selbst verfertigen, ohne dazu einen Schmied oder Geschirrmacher nöthig zu haben. Da dies nun oft im Walde geschieht, und sie das fertige Fuhrwerk durch ihre Pferde herausführen, so ist das obige Sprichwort entstanden. (Bock, Idiot. pruss.)

9 Ein Litauer ist nicht eine Pareske werth.

D. h. man achtet den Litauer nicht. Um sich für diese herabsetzende Redensart zu entschädigen, hat der Litauer andere geschaffen, die seinen Werth desto mehr hervorheben. (S. Deutscher 11.) Pareska ist eine ärmliche Fussbekleidung.

*10 Den Litauer für einen Bastschuh (Pareska) halten.

*11 Zehn Litauer scheissen ihm das Maul nicht voll.Frischbier2, 2446.


Litz.

*1 Dat was en ârige Litz1. (Holst.) – Richey, 154; Schütze, III, 45.

1) Dünn, rund oder platt gedrehte Schnur von Seide, Wolle u. s. w., womit man Kleider, Hüte ein- oder umfasst. Auch Stück einer oder Ende eines Bindestricks oder einer Schnur. Dänisch: Lisse. – Das war ein hübscher Gewinn, Vortheil, guter Zug.

*2 He hett dar en Litz van.Richey, 154; Schütze, III, 45.

Er hat einen kleinen Antheil, Gewinn daran.


Litzel.

*1 Das hat der Litzel erfunden.

Der böse Leind, vermuthlich aus Lucifer zusammengezogen.

*2 Der Litzel ist los.

Verhüllung für Teufel.


Litzi.

* Er macht es Litzi.Sutermeister, 56.

Er macht ein mürrisches, unzufriedenes Gesicht. Litzi bezeichnet Schatten oder Schattenseite, wie auch den in den Heubergen von der Sonne abgewandten Platz. (Vgl. Stalder, II, 176.) Also: Er sieht so finster, dass Schatten wird.


Livland.

Lieffland – Blieffland.Petri, II, 440.


Loa.

Um a Loa schnetzet ma de Kobis.Sutermeister, 146.


Lob.

1 Auf Lob warten, heisst, es annehmen.

2 Besser kein Lob als kaltes Lob.

Engl.: Faint praise is disparagement. (Bohn II, 59.)

3 Besser Lob verdienen als Lob erhalten.

It.: Cerca più tosto d'esser lodevoie che lodato. (Pazzaglia, 201, 14.)

4 Das Lob des Dieners ist des Herrn Ehre.

5 Das Lob eines Freundes und die Verachtung eines Feindes wiegen gleich schwer.Winckler, XIV, 18.

6 Das Lob Eines Klugen ist besser als das von tausend Narren.

7 Das Lob eines Weisen ist besser als von zehn Narren.

Mhd.: Ein Lop, daz mit der volge ûz wîsem munde gat, daz lop bestât von tage ze tage ie lûter. (Frauenlob.) (Zingerle, 94.)

8 Das lob ist der Thoren (Narren) prob.Franck, I, 127b; Petri, III, 68; Gruter, I, 11; III, 64; Lehmann, 489, 25; Lehmann, II, 380, 64; Eyering, I, 333; Eiselein, 430; Gaal, 1108; Simrock, 6547; Steiger, 188; Körte, 3925; Lohrengel, I, 477.

Willst du wissen wie dumm ein Narr ist, so lobe ihn. Die Perser: Lob macht den Thoren fett. Die Russen: Lob ist des Mannes Untergang. (Reinsberg III, 131.) Die Russen: Lob tödtet den Narren. (Altmann VI, 462.) Köder womit man die Thoren angelt. (Altmann VI, 451.) Hefte Lob an die Angel und du köderst alle Narren. (Altmann VI, 505.)

Dän.: Lov er nar-prov. (Prov. dan., 497.)

9 Das Lob ist so viel werth als wie der, so es spendet.

Aehnlich die Chinesen Cahier, 2155. Daher schreibt Börne im vierten seiner Pariser Briefe: „Dass beide mich getadelt, kann ich ihnen verzeihen; aber dass sie mich gelobt, verzeihe ich ihnen nicht.“

[Spaltenumbruch] 10 Das Lob vom Feind ist selten gut gemeint.

„Das Lob eines Feindes ist Gift.“ (Voss bei einem Besuch desselben in Weimar bei Wieland, nach Böttiger's Aufzeichnung, vgl. Morgenblatt, 1857, S. 756.)

Böhm.: Sobĕ nahání, když tĕ zlý chválí. (Čelakovsky, 102.) – Vlastní chwála z hrdla smrdi. (Čelakovsky, 101.)

Poln.: Chwała z własnych ust śmierdzi, z cudzych pachnie. – Sobie gali, gdy cię zły chwali. (Čelakovsky, 101 u. 102.)

11 Das Lob, was einem Löwen gebührt, muss man keiner Maus zulegen.Winckler, XV, 36.

12 Der hat das lob, so schweigen kann vnd freundlich ist bey jederman.Gruter, III, 17; Lehmann, II, 79, 81.

13 Der ist kleines Lobes werth, der sich selbst zu loben begehrt.Sutor, 315.

Lat.: Qui sese laudat, laudis se munere fraudat. (Loci comm., 4; Sutor, 315.)

14 Der kein Lob verdient, ist vor Ehrabschneidung sicher.Chaos, 158.

15 Des Lobes aus der Mutter Mund geht viel auf ein Pfund.

Frz.: C'est peu de chose d'être loué de son père, de sa nourrice et de son curé. (Cahier, 964.)

16 Dös Lob, dös me hört, ist net viel werth. (Neresheim.)

Die Russen: Des Sklaven Lob ist Tadel. (Altmann VI, 406.)

17 Eigen Lob ist verdächtig.Henisch, 829, 44.

„Ist einem eignes Lob der angenehmste Kauff, geht in der Nase ihm diess als wie ein Pfeffer auf, spricht man: dass er in sich unsterblich sey verliebet; doch eignes Lob das stinckt, wie es das Sprichwort giebet.“ (Keller, 134a.)

18 Eigen Lob riecht nach limburger Käse.Eiselein, 431.

19 Eigen Lob stinkt, der Freunde Lob hinkt; fremd Lob (klingt, oder) ist wahr und dauert wol ein Jahr.Eiselein, 431; Henisch, 829, 42; Braun, I, 360 u. 2367.

Böhm.: Vlastní chvála v oči práší; jiných chvála jest' přináží. (Čelakovsky, 102.)

Wend.: Samokhwalba (samsna khwała) woči kała; druhich khwała česć ći dawa. (Čelakovsky, 102.)

20 Eigen Loff stinkt, Frünn'n Loff hinkt, äwerst wat anner Lüd' lâben, dat blifft bâben. (Mecklenburg.) – Günther, III; Diermissen, 263; Raabe, 104.

21 Eignes Lob und faule Früchte schmecken übel.Chaos, 368.

22 Ein gut Lob ist Goldes werth.Petri, II, 195.

23 Es ist kein Lob für den Himmel, so es den Bösen gut geht.Eiselein, 89.

Lat.: Probrum est deo, si res malis sint prosperae. (Eiselein, 89.)

24 Es ist Lob, den Bösen misfallen.

25 Es ist nit lobs werdt, das der böfel hoch ehrt.Franck, I, 133a; Lehmann, II, 135, 46; Henisch, 445, 18; Körte, 3929.

Lat.: Non quam multis placeas, sed quibus, stude. (Philippi, II, 43.)

26 Eygen lob ist zu grob.Franck, I, 133a.

Mhd.: Wer sich selber labet, zîn lop niht wol in habet. (Moolfs.) – Lop daz von eigem munde gât, daz ist niht lop. (Boner.) – Lop wart ie vûl, dâ manz dâ heime vant. (Frauenlob.) (Zingerle, 94.)

27 Eygen lob stinckt.Agricola I, 214; Franck, I, 133a; Egenolff, 119b; Eyering, I, 541; II, 3 u. 409; Waldis, III, 29, 34; Henisch, 829, 42; Gruter, I, 3; Latendorf II, 9; Schottel, 1124b; Schamelius, 187, 1; Mayer, I, 36; für Schlesien: Gomolcke, 351; Keller, 176a.

„Eygen lobs red ist fauler stanck.“ (Waldis, II, 19, 42.) Die Russen: Anderer Lob hat Rosenduft für uns, Selbstlob hat Kothgeruch für andere. (Altmann VI, 455.)

Böhm.: Kdo se sám chválí, ten si sám kadí; a kde se kadí, tam jistĕ smrdí. (Čelakovsky, 101.)

Holl.: Eigen lof stinkt, eigen roem hinkt. (Harrebomée, II, 34.)

It.: Sordida è la lode in bocca propria. (Gaal, 339.)

Lat.: Propria laus sordet. (Schamelius, 187, 1; Gaal, 339; Chaos, 472; Philippi, II, 111.)

Schwed.: Eget beröm (loff) luktar illa. (Wensell, 27; Rhodin, 46; Grubb, 178; Törning, 19.)

28 Falsch Lob ist gewisser spott.Lehmann, 489, 14; Eiselein, 431; Simrock, 6559; Braun, I, 2368.

Mhd.: Gelogen lop ist unwert. Der des gert, das man in mit lügen lobe, ich hânz dû für daz er tobe. (Helbling.) (Zingerle, 94.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0115" n="[101]"/><cb n="201"/>
8 Der Litauer reitet in den Wald und kommt gefahren (zu Wagen) heraus.</hi> (<hi rendition="#i">Ostpreuss.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Pisanski, 8; Hennig, 146; Frischbier, 471; Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2445.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er soll durch dies Sprichwort die Gewohnheit der preussischen Litauer angezeigt werden, nach welcher sie ihr ganzes Fuhrwerk aus blossem Holze selbst verfertigen, ohne dazu einen Schmied oder Geschirrmacher nöthig zu haben. Da dies nun oft im Walde geschieht, und sie das fertige Fuhrwerk durch ihre Pferde herausführen, so ist das obige Sprichwort entstanden. (<hi rendition="#i">Bock, Idiot. pruss.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Ein Litauer ist nicht eine Pareske werth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. man achtet den Litauer nicht. Um sich für diese herabsetzende Redensart zu entschädigen, hat der Litauer andere geschaffen, die seinen Werth desto mehr hervorheben. (S.  Deutscher 11.) Pareska ist eine ärmliche Fussbekleidung.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*10 Den Litauer für einen Bastschuh (Pareska) halten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Zehn Litauer scheissen ihm das Maul nicht voll.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2446.</hi></p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Litz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Dat was en ârige Litz<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Richey, 154; Schütze, III, 45.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Dünn, rund oder platt gedrehte Schnur von Seide, Wolle u. s. w., womit man Kleider, Hüte ein- oder umfasst. Auch Stück einer oder Ende eines Bindestricks oder einer Schnur. Dänisch: Lisse. &#x2013; Das war ein hübscher Gewinn, Vortheil, guter Zug.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 He hett dar en Litz van.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Richey, 154; Schütze, III, 45.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er hat einen kleinen Antheil, Gewinn daran.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Litzel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1 Das hat der Litzel erfunden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der böse Leind, vermuthlich aus Lucifer zusammengezogen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Der Litzel ist los.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Verhüllung für Teufel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Litzi.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er macht es Litzi.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 56.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er macht ein mürrisches, unzufriedenes Gesicht. Litzi bezeichnet Schatten oder Schattenseite, wie auch den in den Heubergen von der Sonne abgewandten Platz. (Vgl. <hi rendition="#i">Stalder, II, 176.</hi>) Also: Er sieht so finster, dass Schatten wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Livland.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Lieffland &#x2013; Blieffland.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 440.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Loa.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Um a Loa schnetzet ma de Kobis.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 146.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lob.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Auf Lob warten, heisst, es annehmen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Besser kein Lob als kaltes Lob.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Faint praise is disparagement. (<hi rendition="#i">Bohn II, 59.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Besser Lob verdienen als Lob erhalten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Cerca più tosto d'esser lodevoie che lodato. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 201, 14.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Das Lob des Dieners ist des Herrn Ehre.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Das Lob eines Freundes und die Verachtung eines Feindes wiegen gleich schwer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XIV, 18.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Das Lob Eines Klugen ist besser als das von tausend Narren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Das Lob eines Weisen ist besser als von zehn Narren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Ein Lop, daz mit der volge ûz wîsem munde gat, daz lop bestât von tage ze tage ie lûter. (<hi rendition="#i">Frauenlob.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 94.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Das lob ist der Thoren (Narren) prob.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 127<hi rendition="#sup">b</hi>; Petri, III, 68; Gruter, I, 11; III, 64; Lehmann, 489, 25; Lehmann, II, 380, 64; Eyering, I, 333; Eiselein, 430; Gaal, 1108; Simrock, 6547; Steiger, 188; Körte, 3925; Lohrengel, I, 477.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Willst du wissen wie dumm ein Narr ist, so lobe ihn. Die Perser: Lob macht den Thoren fett. Die Russen: Lob ist des Mannes Untergang. (<hi rendition="#i">Reinsberg III, 131.</hi>) Die Russen: Lob tödtet den Narren. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 462.</hi>) Köder womit man die Thoren angelt. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 451.</hi>) Hefte Lob an die Angel und du köderst alle Narren. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 505.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Lov er nar-prov. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 497.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Das Lob ist so viel werth als wie der, so es spendet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aehnlich die Chinesen <hi rendition="#i">Cahier, 2155.</hi> Daher schreibt <hi rendition="#i">Börne</hi> im vierten seiner <hi rendition="#i">Pariser Briefe:</hi> &#x201E;Dass beide mich getadelt, kann ich ihnen verzeihen; aber dass sie mich gelobt, verzeihe ich ihnen nicht.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="202"/>
10 Das Lob vom Feind ist selten gut gemeint.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Das Lob eines Feindes ist Gift.&#x201C; (Voss bei einem Besuch desselben in Weimar bei Wieland, nach Böttiger's Aufzeichnung, vgl. <hi rendition="#i">Morgenblatt, 1857, S. 756.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Sob&#x0115; nahání, kdy&#x017E; t&#x0115; zlý chválí. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 102.</hi>) &#x2013; Vlastní chwála z hrdla smrdi. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 101.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Chwa&#x0142;a z w&#x0142;asnych ust &#x015B;mierdzi, z cudzych pachnie. &#x2013; Sobie gali, gdy ci&#x0119; z&#x0142;y chwali. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 101 u. 102.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Das Lob, was einem Löwen gebührt, muss man keiner Maus zulegen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XV, 36.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Der hat das lob, so schweigen kann vnd freundlich ist bey jederman.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 17; Lehmann, II, 79, 81.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Der ist kleines Lobes werth, der sich selbst zu loben begehrt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 315.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Qui sese laudat, laudis se munere fraudat. (<hi rendition="#i">Loci comm., 4; Sutor, 315.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Der kein Lob verdient, ist vor Ehrabschneidung sicher.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Chaos, 158.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Des Lobes aus der Mutter Mund geht viel auf ein Pfund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: C'est peu de chose d'être loué de son père, de sa nourrice et de son curé. (<hi rendition="#i">Cahier, 964.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Dös Lob, dös me hört, ist net viel werth.</hi> (<hi rendition="#i">Neresheim.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Des Sklaven Lob ist Tadel. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 406.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Eigen Lob ist verdächtig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 829, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ist einem eignes Lob der angenehmste Kauff, geht in der Nase ihm diess als wie ein Pfeffer auf, spricht man: dass er in sich unsterblich sey verliebet; doch eignes Lob das stinckt, wie es das Sprichwort giebet.&#x201C; (<hi rendition="#i">Keller, 134<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Eigen Lob riecht nach limburger Käse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 431.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Eigen Lob stinkt, der Freunde Lob hinkt; fremd Lob (klingt, oder) ist wahr und dauert wol ein Jahr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 431; Henisch, 829, 42; Braun, I, 360 u. 2367.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Vlastní chvála v o&#x010D;i prá&#x0161;í; jiných chvála jest' p&#x0159;iná&#x017E;í. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 102.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Wend.</hi>: Samokhwalba (samsna khwa&#x0142;a) wo&#x010D;i ka&#x0142;a; druhich khwa&#x0142;a &#x010D;es&#x0107; &#x0107;i dawa. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 102.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Eigen Loff stinkt, Frünn'n Loff hinkt, äwerst wat anner Lüd' lâben, dat blifft bâben.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Günther, III; Diermissen, 263; Raabe, 104.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Eignes Lob und faule Früchte schmecken übel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Chaos, 368.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Ein gut Lob ist Goldes werth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 195.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Es ist kein Lob für den Himmel, so es den Bösen gut geht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 89.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Probrum est deo, si res malis sint prosperae. (<hi rendition="#i">Eiselein, 89.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Es ist Lob, den Bösen misfallen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Es ist nit lobs werdt, das der böfel hoch ehrt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 133<hi rendition="#sup">a</hi>; Lehmann, II, 135, 46; Henisch, 445, 18; Körte, 3929.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Non quam multis placeas, sed quibus, stude. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 43.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Eygen lob ist zu grob.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 133<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Wer sich selber labet, zîn lop niht wol in habet. (<hi rendition="#i">Moolfs.</hi>) &#x2013; Lop daz von eigem munde gât, daz ist niht lop. (<hi rendition="#i">Boner.</hi>) &#x2013; Lop wart ie vûl, dâ manz dâ heime vant. (<hi rendition="#i">Frauenlob.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 94.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Eygen lob stinckt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 214; Franck, I, 133<hi rendition="#sup">a</hi>; Egenolff, 119<hi rendition="#sup">b</hi>; Eyering, I, 541; II, 3 u. 409; Waldis, III, 29, 34; Henisch, 829, 42; Gruter, I, 3; Latendorf II, 9; Schottel, 1124<hi rendition="#sup">b</hi>; Schamelius, 187, 1; Mayer, I, 36;</hi> für Schlesien: <hi rendition="#i">Gomolcke, 351; Keller, 176<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Eygen lobs red ist fauler stanck.&#x201C; (<hi rendition="#i">Waldis, II, 19, 42.</hi>) Die Russen: Anderer Lob hat Rosenduft für uns, Selbstlob hat Kothgeruch für andere. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 455.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kdo se sám chválí, ten si sám kadí; a kde se kadí, tam jist&#x0115; smrdí. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 101.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Eigen lof stinkt, eigen roem hinkt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 34.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Sordida è la lode in bocca propria. (<hi rendition="#i">Gaal, 339.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Propria laus sordet. (<hi rendition="#i">Schamelius, 187, 1; Gaal, 339; Chaos, 472; Philippi, II, 111.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Eget beröm (loff) luktar illa. (<hi rendition="#i">Wensell, 27; Rhodin, 46; Grubb, 178; Törning, 19.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Falsch Lob ist gewisser spott.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 489, 14; Eiselein, 431; Simrock, 6559; Braun, I, 2368.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Gelogen lop ist unwert. Der des gert, das man in mit lügen lobe, ich hânz dû für daz er tobe. (<hi rendition="#i">Helbling.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 94.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"> <hi rendition="#i">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[101]/0115] 8 Der Litauer reitet in den Wald und kommt gefahren (zu Wagen) heraus. (Ostpreuss.) – Pisanski, 8; Hennig, 146; Frischbier, 471; Frischbier2, 2445. Er soll durch dies Sprichwort die Gewohnheit der preussischen Litauer angezeigt werden, nach welcher sie ihr ganzes Fuhrwerk aus blossem Holze selbst verfertigen, ohne dazu einen Schmied oder Geschirrmacher nöthig zu haben. Da dies nun oft im Walde geschieht, und sie das fertige Fuhrwerk durch ihre Pferde herausführen, so ist das obige Sprichwort entstanden. (Bock, Idiot. pruss.) 9 Ein Litauer ist nicht eine Pareske werth. D. h. man achtet den Litauer nicht. Um sich für diese herabsetzende Redensart zu entschädigen, hat der Litauer andere geschaffen, die seinen Werth desto mehr hervorheben. (S. Deutscher 11.) Pareska ist eine ärmliche Fussbekleidung. *10 Den Litauer für einen Bastschuh (Pareska) halten. *11 Zehn Litauer scheissen ihm das Maul nicht voll. – Frischbier2, 2446. Litz. *1 Dat was en ârige Litz1. (Holst.) – Richey, 154; Schütze, III, 45. 1) Dünn, rund oder platt gedrehte Schnur von Seide, Wolle u. s. w., womit man Kleider, Hüte ein- oder umfasst. Auch Stück einer oder Ende eines Bindestricks oder einer Schnur. Dänisch: Lisse. – Das war ein hübscher Gewinn, Vortheil, guter Zug. *2 He hett dar en Litz van. – Richey, 154; Schütze, III, 45. Er hat einen kleinen Antheil, Gewinn daran. Litzel. *1 Das hat der Litzel erfunden. Der böse Leind, vermuthlich aus Lucifer zusammengezogen. *2 Der Litzel ist los. Verhüllung für Teufel. Litzi. * Er macht es Litzi. – Sutermeister, 56. Er macht ein mürrisches, unzufriedenes Gesicht. Litzi bezeichnet Schatten oder Schattenseite, wie auch den in den Heubergen von der Sonne abgewandten Platz. (Vgl. Stalder, II, 176.) Also: Er sieht so finster, dass Schatten wird. Livland. Lieffland – Blieffland. – Petri, II, 440. Loa. Um a Loa schnetzet ma de Kobis. – Sutermeister, 146. Lob. 1 Auf Lob warten, heisst, es annehmen. 2 Besser kein Lob als kaltes Lob. Engl.: Faint praise is disparagement. (Bohn II, 59.) 3 Besser Lob verdienen als Lob erhalten. It.: Cerca più tosto d'esser lodevoie che lodato. (Pazzaglia, 201, 14.) 4 Das Lob des Dieners ist des Herrn Ehre. 5 Das Lob eines Freundes und die Verachtung eines Feindes wiegen gleich schwer. – Winckler, XIV, 18. 6 Das Lob Eines Klugen ist besser als das von tausend Narren. 7 Das Lob eines Weisen ist besser als von zehn Narren. Mhd.: Ein Lop, daz mit der volge ûz wîsem munde gat, daz lop bestât von tage ze tage ie lûter. (Frauenlob.) (Zingerle, 94.) 8 Das lob ist der Thoren (Narren) prob. – Franck, I, 127b; Petri, III, 68; Gruter, I, 11; III, 64; Lehmann, 489, 25; Lehmann, II, 380, 64; Eyering, I, 333; Eiselein, 430; Gaal, 1108; Simrock, 6547; Steiger, 188; Körte, 3925; Lohrengel, I, 477. Willst du wissen wie dumm ein Narr ist, so lobe ihn. Die Perser: Lob macht den Thoren fett. Die Russen: Lob ist des Mannes Untergang. (Reinsberg III, 131.) Die Russen: Lob tödtet den Narren. (Altmann VI, 462.) Köder womit man die Thoren angelt. (Altmann VI, 451.) Hefte Lob an die Angel und du köderst alle Narren. (Altmann VI, 505.) Dän.: Lov er nar-prov. (Prov. dan., 497.) 9 Das Lob ist so viel werth als wie der, so es spendet. Aehnlich die Chinesen Cahier, 2155. Daher schreibt Börne im vierten seiner Pariser Briefe: „Dass beide mich getadelt, kann ich ihnen verzeihen; aber dass sie mich gelobt, verzeihe ich ihnen nicht.“ 10 Das Lob vom Feind ist selten gut gemeint. „Das Lob eines Feindes ist Gift.“ (Voss bei einem Besuch desselben in Weimar bei Wieland, nach Böttiger's Aufzeichnung, vgl. Morgenblatt, 1857, S. 756.) Böhm.: Sobĕ nahání, když tĕ zlý chválí. (Čelakovsky, 102.) – Vlastní chwála z hrdla smrdi. (Čelakovsky, 101.) Poln.: Chwała z własnych ust śmierdzi, z cudzych pachnie. – Sobie gali, gdy cię zły chwali. (Čelakovsky, 101 u. 102.) 11 Das Lob, was einem Löwen gebührt, muss man keiner Maus zulegen. – Winckler, XV, 36. 12 Der hat das lob, so schweigen kann vnd freundlich ist bey jederman. – Gruter, III, 17; Lehmann, II, 79, 81. 13 Der ist kleines Lobes werth, der sich selbst zu loben begehrt. – Sutor, 315. Lat.: Qui sese laudat, laudis se munere fraudat. (Loci comm., 4; Sutor, 315.) 14 Der kein Lob verdient, ist vor Ehrabschneidung sicher. – Chaos, 158. 15 Des Lobes aus der Mutter Mund geht viel auf ein Pfund. Frz.: C'est peu de chose d'être loué de son père, de sa nourrice et de son curé. (Cahier, 964.) 16 Dös Lob, dös me hört, ist net viel werth. (Neresheim.) Die Russen: Des Sklaven Lob ist Tadel. (Altmann VI, 406.) 17 Eigen Lob ist verdächtig. – Henisch, 829, 44. „Ist einem eignes Lob der angenehmste Kauff, geht in der Nase ihm diess als wie ein Pfeffer auf, spricht man: dass er in sich unsterblich sey verliebet; doch eignes Lob das stinckt, wie es das Sprichwort giebet.“ (Keller, 134a.) 18 Eigen Lob riecht nach limburger Käse. – Eiselein, 431. 19 Eigen Lob stinkt, der Freunde Lob hinkt; fremd Lob (klingt, oder) ist wahr und dauert wol ein Jahr. – Eiselein, 431; Henisch, 829, 42; Braun, I, 360 u. 2367. Böhm.: Vlastní chvála v oči práší; jiných chvála jest' přináží. (Čelakovsky, 102.) Wend.: Samokhwalba (samsna khwała) woči kała; druhich khwała česć ći dawa. (Čelakovsky, 102.) 20 Eigen Loff stinkt, Frünn'n Loff hinkt, äwerst wat anner Lüd' lâben, dat blifft bâben. (Mecklenburg.) – Günther, III; Diermissen, 263; Raabe, 104. 21 Eignes Lob und faule Früchte schmecken übel. – Chaos, 368. 22 Ein gut Lob ist Goldes werth. – Petri, II, 195. 23 Es ist kein Lob für den Himmel, so es den Bösen gut geht. – Eiselein, 89. Lat.: Probrum est deo, si res malis sint prosperae. (Eiselein, 89.) 24 Es ist Lob, den Bösen misfallen. 25 Es ist nit lobs werdt, das der böfel hoch ehrt. – Franck, I, 133a; Lehmann, II, 135, 46; Henisch, 445, 18; Körte, 3929. Lat.: Non quam multis placeas, sed quibus, stude. (Philippi, II, 43.) 26 Eygen lob ist zu grob. – Franck, I, 133a. Mhd.: Wer sich selber labet, zîn lop niht wol in habet. (Moolfs.) – Lop daz von eigem munde gât, daz ist niht lop. (Boner.) – Lop wart ie vûl, dâ manz dâ heime vant. (Frauenlob.) (Zingerle, 94.) 27 Eygen lob stinckt. – Agricola I, 214; Franck, I, 133a; Egenolff, 119b; Eyering, I, 541; II, 3 u. 409; Waldis, III, 29, 34; Henisch, 829, 42; Gruter, I, 3; Latendorf II, 9; Schottel, 1124b; Schamelius, 187, 1; Mayer, I, 36; für Schlesien: Gomolcke, 351; Keller, 176a. „Eygen lobs red ist fauler stanck.“ (Waldis, II, 19, 42.) Die Russen: Anderer Lob hat Rosenduft für uns, Selbstlob hat Kothgeruch für andere. (Altmann VI, 455.) Böhm.: Kdo se sám chválí, ten si sám kadí; a kde se kadí, tam jistĕ smrdí. (Čelakovsky, 101.) Holl.: Eigen lof stinkt, eigen roem hinkt. (Harrebomée, II, 34.) It.: Sordida è la lode in bocca propria. (Gaal, 339.) Lat.: Propria laus sordet. (Schamelius, 187, 1; Gaal, 339; Chaos, 472; Philippi, II, 111.) Schwed.: Eget beröm (loff) luktar illa. (Wensell, 27; Rhodin, 46; Grubb, 178; Törning, 19.) 28 Falsch Lob ist gewisser spott. – Lehmann, 489, 14; Eiselein, 431; Simrock, 6559; Braun, I, 2368. Mhd.: Gelogen lop ist unwert. Der des gert, das man in mit lügen lobe, ich hânz dû für daz er tobe. (Helbling.) (Zingerle, 94.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/115
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [101]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/115>, abgerufen am 22.12.2024.