Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] broodelooze kunsten aan uwe kinderen. (Harrebomee, I, 458a.) Lat.: Ars sterilis. (Seybold, 38.) - Difficiles nugae. (Philippi, I, 42.) *317 Ik hewwe dat bi de Kunst hirt. - Dähnert, 262b. In Stralsund gebräuchlich, um zu sagen, dass man eine Neuigkeit bei der Wasserkunst (Hebewerk) vernommen habe. *318 Seine Kunst geht nach dem April. "Wer mit Verstand will Schätze graben, der muss, wenn er was haschen will, ein Messer mit drei Kreuzen haben, sonst geht die Kunst nach dem April." *319 Seine Kunst zu Markt bringen. - Dietrich, Buch der Weisheit, I, 659. *320 So ists koi Kunst, so gewinnt's der Narr von Doctor a. (Ulm.) Kunstgriff. * Von Kunstgriffen leben. Von Ränken, Schelmereien, Betrügereien, Intriguen. Künstler. 1 Da gehen wir Künstler, sagte der Schuhflicker zum Bildhauer. 2 Der ist ein Künstler, der das macht, was seiner kunst gemess ist. - Lehmann, 450, 8. 3 Die besten Künstler haben das wenigste gelt. - Henisch, 1469, 16; Petri, II, 124. Was sie leicht gewinnen, das verzehren sie leicht. Darauf bezieht sich das holländische Sprichwort: De kunst moet regel houden. (Harrebomee, I, 457.) 4 Die grössten Künstler, die ärmsten Bettler. Lat.: Sunt Musae multae, nostraque fama fames. (Philippi, II, 206.) 5 Die Künstler lassen sich gern die Ohren mit Lobwurtzen reiben. Lat.: Spiritus est parvus, quamvis sim corpore magno. (Sutor, 315.) 6 Ein guter Künstler, ein schlechter Handwerker. - Lohrengel, I, 221. 7 Ein Künstler neidet den andern. It.: L'astio e fra gli artifici. (Gaal, 854.) 8 Es müste ein guter Künstler seyn, der es allen recht macht. - Petri, II, 290. 9 Es wird kein Künstler geboren. Dän.: Kunst vil have tiid. (Prov. dan., 366.) Holl.: Niemand is met kunst geboren. (Harrebomee, I, 458a.) 10 Grosse Künstler werden gemeiniglich Betteler oder Narren. - Petri, II, 360. Holl.: Groote kunstenaars gedijen zelden. (Harrebomee, I, 458b.) 11 Je grösser der Künstler, je kleiner der Christ. - Riehl, Novellen, 222. 12 Künstler haben weder Gunst noch Geld. - Petri, II, 429. 13 Künstler seynd jmmer die ersten im Narrenschiff. - Franck, I, 90b; Petri, II, 429; Henisch, 931, 69; Lehmann, 450, 19; Lehmann, II, 315, 84; Eiselein, 404; Körte, 3641; Braun, I, 2100. Brandt eröffnet bekanntlich sein Narrenschiff mit "gelehrten und kunstnarren". 14 Vor zytten ward hoch geacht kunstler vnd haust ytz gelt so haust du er. Lat.: Profuit ingenium quondam coluisse per artes, nunc valet ad mundum nil nisi divitiae. (Bebel, Liber hymnorum, 1501, S. 137.) (vgl. J. Franck, im Archiv für neuere Sprachen, XXXIX, 82.) 15 Wann de Künstler küemt met der Kunst, dann es de Läpper all met de Gelle futt. (Iserlohn.) - Firmenich, III, 186, 49; Woeste, 72, 177. 16 Wenn der Künstler geht nach Brot, so leidet die Kunst Noth. It.: Se manca la mercede manca l'arte. (Pazzaglia, 18.) 17 Wenn Künstler von Künsten reden, so stehets wol in der Welt. - Petri, II, 661. 18 Will der Künstler Brot ins Haus, so plaudert er die Kunst nicht aus. It.: L'artefice valente cela la sua arte. (Pazzaglia, 18.) *19 Du büst'n Künstler, schittst bi hellem Maonschein up'n Sechser, dat'n ken Schrift süht. (Pommern.) Holl.: Hoe meerder kunstenaar, hoe meerder deugniet. (Harrebomee, I, 458b.) *20 Er ist ein Künstler, wie das Schwein ein Opernsänger. [Spaltenumbruch] *21 Er wäre ein Künstler, wenn er aus Groschen Thaler machen könnte. Künstlich. 1 Der ist künstlich, der alte Beltz aus Milch waschen kan, dass sie new werden. - Lehmann, 380, 11. *2 Doas woar kinstlich gegeben. In Bezug auf eine feine, witzige Antwort. "Ich rufftem (rufte ihm, nämlich einem Lehrburschen, der wegen eines Versehens bestraft werden sollte); er thoat, als hirt as nich; ich rufftem noch a mol: Kum har. >O<, soat a, >Mester, su ne Jungen wie ich, dörffe nich olle Dinge wissen<, und koam nich. Doas war kinstlich gegaben; ey dass du mer nich gestohlen wirst." (Keller, 160a.) *3 Er ist so künstlich, dass er einer Fliege Beine einsetzen kann. *4 Er thut sehr künstlich. In der Gegend von Görlitz von jemand, der sehr verschämt, blöde, zimperlich in seinem Benehmen erscheint. Kunstpfeifer. Kunstpfeifer1 lieben rasche Modulationen. 1) Leute, die von der Musik leben und deshalb den Namen führen, weil sie ihre Kunst pfeifen. Kunstreise. * Er macht e Kunstreise. - Tendlau, 995. Er bettelt sich unter irgendeinem Vorwande durch die Welt. Ein bettelnder Jude aus Polen nannte seine Reise nach Berlin eine Kunstreise, weil es eine Kunst sei, ohne Geld zu reisen. Kunststück. 1 Ich hab' auch ein Kunststück gemacht, sagte der Schusterbube, und er zeigte ein Paar Schuhe ohne Sohlen. Holl.: Nu zal er een kunststukje komen, zei Crispijn, en hij maakte een paar schoenen zonder zolen. (Harrebomee, I, 458a.) 2 Man muss es lassen ein artig Kunststück seyn, ein gewisse Prob auss einem aussguss, blick oder brant Silber nemen können. - Petri, II, 460. 3 Wer Kunststücke macht, ist kein Künstler. Lat.: Artis est tegere artem. (Fischer, 19, 96.) Kunterbunt. * Dat geit kunterbunt to. - Frischbier2, 2251. Kunz. 1 Kömmt Kunz hin, kömmt Heinz wieder. (Jena.) - Eiselein, 404; Simrock, 6105; Richard, 391, 6. Kunz, Konrad = Kühnrath; Heinrich = heimlich, trotzig. 2 Kompt nicht Kuntz, so kompt doch Heintz. - Gruter, III, 60; Lehmann, II, 323, 91. 3 Kunz duldet, was Hinz verschuldet. 4 Laufft Kuntz weg, so kommt Heintz wieder. - Pistor., V, 23. "Die Herren sagen offt, laufft Kuntz weg, so komt Heintz wieder; es geschicht aber, wenn es Kuntz dem Heintzen sagt, wie es jhm gangen, so bleiben sie beide draussen." (Lehmann, 123, 28.) Lat.: Conrado abeunte Henricus redit. (Pistor., V, 23.) 5 Was Kunz gesäet, pflegt Hinz zu ernten. 6 Wen Kunz nicht lobt, den lobet Heinze. "Lobt den frommen nicht Cuntze, so lobt jhn Heintze." (Henisch, 626, 31.) 7 Wenn Cuntz mit Metzen tanzen mag, in hungert nicht ein gantzen tag. (S. Schwätzen.) - Brandt, Nsch., 61, in Kloster, I, 552. 8 Wenn Kunz und Hans sich kratzen, was hat Paul dabei zu schwatzen. Die Russen: In den Streit der Gurke und des Kürbisses mischt sich die Arbuse nicht. In Kleinrussland sagt man: Der Krieg der Eichel und der Ecker berührt die Wallnuss nicht. (Altmann V, 97.) *9 Aem a Kunza gaija. (S. Heimleuchten.) (Oesterr.-Schles.) - Peter, 445. *10 Da fragt Cuntz on sorgen wenig nach. - Eyering, I, 775; Henisch, 626, 33. Lat.: Non est curae Hippoclidi, non curas, quanti veneat frumentum. (Henisch, 626, 34.) *11 Den Kunzen mit einem spielen. "Sie würden sich unterfangen, mir den Hut zu trähen und den Kuntzen mit mir zu spielen." (Grimmelshausen, Springinsfeld; Simplic., II, 6.) *12 Kunz ohne Sorge. [Spaltenumbruch] broodelooze kunsten aan uwe kinderen. (Harrebomée, I, 458a.) Lat.: Ars sterilis. (Seybold, 38.) – Difficiles nugae. (Philippi, I, 42.) *317 Ik hewwe dat bi de Kunst hirt. – Dähnert, 262b. In Stralsund gebräuchlich, um zu sagen, dass man eine Neuigkeit bei der Wasserkunst (Hebewerk) vernommen habe. *318 Seine Kunst geht nach dem April. „Wer mit Verstand will Schätze graben, der muss, wenn er was haschen will, ein Messer mit drei Kreuzen haben, sonst geht die Kunst nach dem April.“ *319 Seine Kunst zu Markt bringen. – Dietrich, Buch der Weisheit, I, 659. *320 So ists koi Kunst, so gewinnt's der Narr von Doctor a. (Ulm.) Kunstgriff. * Von Kunstgriffen leben. 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In Bezug auf eine feine, witzige Antwort. „Ich rufftem (rufte ihm, nämlich einem Lehrburschen, der wegen eines Versehens bestraft werden sollte); er thoat, als hirt as nich; ich rufftem noch a mol: Kum har. ›O‹, soat a, ›Mêster, su ne Jungen wie ich, dörffe nich olle Dinge wissen‹, und koam nich. Doas war kinstlich gegaben; ey dass du mer nich gestohlen wirst.“ (Keller, 160a.) *3 Er ist so künstlich, dass er einer Fliege Beine einsetzen kann. *4 Er thut sehr künstlich. In der Gegend von Görlitz von jemand, der sehr verschämt, blöde, zimperlich in seinem Benehmen erscheint. Kunstpfeifer. Kunstpfeifer1 lieben rasche Modulationen. 1) Leute, die von der Musik leben und deshalb den Namen führen, weil sie ihre Kunst pfeifen. Kunstreise. * Er macht e Kunstreise. – Tendlau, 995. Er bettelt sich unter irgendeinem Vorwande durch die Welt. Ein bettelnder Jude aus Polen nannte seine Reise nach Berlin eine Kunstreise, weil es eine Kunst sei, ohne Geld zu reisen. Kunststück. 1 Ich hab' auch ein Kunststück gemacht, sagte der Schusterbube, und er zeigte ein Paar Schuhe ohne Sohlen. Holl.: Nu zal er een kunststukje komen, zei Crispijn, en hij maakte een paar schoenen zonder zolen. (Harrebomée, I, 458a.) 2 Man muss es lassen ein artig Kunststück seyn, ein gewisse Prob auss einem aussguss, blick oder brant Silber nemen können. – Petri, II, 460. 3 Wer Kunststücke macht, ist kein Künstler. Lat.: Artis est tegere artem. (Fischer, 19, 96.) Kunterbunt. * Dat geit kunterbunt to. – Frischbier2, 2251. Kunz. 1 Kömmt Kunz hin, kömmt Heinz wieder. (Jena.) – Eiselein, 404; Simrock, 6105; Richard, 391, 6. 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broodelooze kunsten aan uwe kinderen. (Harrebomée, I, 458a.)
Lat.: Ars sterilis. (Seybold, 38.) – Difficiles nugae. (Philippi, I, 42.)
*317 Ik hewwe dat bi de Kunst hirt. – Dähnert, 262b.
In Stralsund gebräuchlich, um zu sagen, dass man eine Neuigkeit bei der Wasserkunst (Hebewerk) vernommen habe.
*318 Seine Kunst geht nach dem April.
„Wer mit Verstand will Schätze graben, der muss, wenn er was haschen will, ein Messer mit drei Kreuzen haben, sonst geht die Kunst nach dem April.“
*319 Seine Kunst zu Markt bringen. – Dietrich, Buch der Weisheit, I, 659.
*320 So ists koi Kunst, so gewinnt's der Narr von Doctor a. (Ulm.)
Kunstgriff.
* Von Kunstgriffen leben.
Von Ränken, Schelmereien, Betrügereien, Intriguen.
Künstler.
1 Da gehen wir Künstler, sagte der Schuhflicker zum Bildhauer.
2 Der ist ein Künstler, der das macht, was seiner kunst gemess ist. – Lehmann, 450, 8.
3 Die besten Künstler haben das wenigste gelt. – Henisch, 1469, 16; Petri, II, 124.
Was sie leicht gewinnen, das verzehren sie leicht. Darauf bezieht sich das holländische Sprichwort: De kunst moet regel houden. (Harrebomée, I, 457.)
4 Die grössten Künstler, die ärmsten Bettler.
Lat.: Sunt Musae multae, nostraque fama fames. (Philippi, II, 206.)
5 Die Künstler lassen sich gern die Ohren mit Lobwurtzen reiben.
Lat.: Spiritus est parvus, quamvis sim corpore magno. (Sutor, 315.)
6 Ein guter Künstler, ein schlechter Handwerker. – Lohrengel, I, 221.
7 Ein Künstler neidet den andern.
It.: L'astio è fra gli artifici. (Gaal, 854.)
8 Es müste ein guter Künstler seyn, der es allen recht macht. – Petri, II, 290.
9 Es wird kein Künstler geboren.
Dän.: Kunst vil have tiid. (Prov. dan., 366.)
Holl.: Niemand is met kunst geboren. (Harrebomée, I, 458a.)
10 Grosse Künstler werden gemeiniglich Betteler oder Narren. – Petri, II, 360.
Holl.: Groote kunstenaars gedijen zelden. (Harrebomée, I, 458b.)
11 Je grösser der Künstler, je kleiner der Christ. – Riehl, Novellen, 222.
12 Künstler haben weder Gunst noch Geld. – Petri, II, 429.
13 Künstler seynd jmmer die ersten im Narrenschiff. – Franck, I, 90b; Petri, II, 429; Henisch, 931, 69; Lehmann, 450, 19; Lehmann, II, 315, 84; Eiselein, 404; Körte, 3641; Braun, I, 2100.
Brandt eröffnet bekanntlich sein Narrenschiff mit „gelehrten und kunstnarren“.
14 Vor zytten ward hoch geacht kunstler vnd haust ytz gelt so haust du er.
Lat.: Profuit ingenium quondam coluisse per artes, nunc valet ad mundum nil nisi divitiae. (Bebel, Liber hymnorum, 1501, S. 137.) (vgl. J. Franck, im Archiv für neuere Sprachen, XXXIX, 82.)
15 Wann de Künstler küemt met der Kunst, dann es de Läpper all met de Gelle futt. (Iserlohn.) – Firmenich, III, 186, 49; Woeste, 72, 177.
16 Wenn der Künstler geht nach Brot, so leidet die Kunst Noth.
It.: Se manca la mercede manca l'arte. (Pazzaglia, 18.)
17 Wenn Künstler von Künsten reden, so stehets wol in der Welt. – Petri, II, 661.
18 Will der Künstler Brot ins Haus, so plaudert er die Kunst nicht aus.
It.: L'artefice valente cela la sua arte. (Pazzaglia, 18.)
*19 Du büst'n Künstler, schittst bi hellem Maonschîn up'n Sechser, dat'n kên Schrift süht. (Pommern.)
Holl.: Hoe meerder kunstenaar, hoe meerder deugniet. (Harrebomée, I, 458b.)
*20 Er ist ein Künstler, wie das Schwein ein Opernsänger.
*21 Er wäre ein Künstler, wenn er aus Groschen Thaler machen könnte.
Künstlich.
1 Der ist künstlich, der alte Beltz aus Milch waschen kan, dass sie new werden. – Lehmann, 380, 11.
*2 Dôas woar kinstlich gegeben.
In Bezug auf eine feine, witzige Antwort. „Ich rufftem (rufte ihm, nämlich einem Lehrburschen, der wegen eines Versehens bestraft werden sollte); er thoat, als hirt as nich; ich rufftem noch a mol: Kum har. ›O‹, soat a, ›Mêster, su ne Jungen wie ich, dörffe nich olle Dinge wissen‹, und koam nich. Doas war kinstlich gegaben; ey dass du mer nich gestohlen wirst.“ (Keller, 160a.)
*3 Er ist so künstlich, dass er einer Fliege Beine einsetzen kann.
*4 Er thut sehr künstlich.
In der Gegend von Görlitz von jemand, der sehr verschämt, blöde, zimperlich in seinem Benehmen erscheint.
Kunstpfeifer.
Kunstpfeifer1 lieben rasche Modulationen.
1) Leute, die von der Musik leben und deshalb den Namen führen, weil sie ihre Kunst pfeifen.
Kunstreise.
* Er macht e Kunstreise. – Tendlau, 995.
Er bettelt sich unter irgendeinem Vorwande durch die Welt. Ein bettelnder Jude aus Polen nannte seine Reise nach Berlin eine Kunstreise, weil es eine Kunst sei, ohne Geld zu reisen.
Kunststück.
1 Ich hab' auch ein Kunststück gemacht, sagte der Schusterbube, und er zeigte ein Paar Schuhe ohne Sohlen.
Holl.: Nu zal er een kunststukje komen, zei Crispijn, en hij maakte een paar schoenen zonder zolen. (Harrebomée, I, 458a.)
2 Man muss es lassen ein artig Kunststück seyn, ein gewisse Prob auss einem aussguss, blick oder brant Silber nemen können. – Petri, II, 460.
3 Wer Kunststücke macht, ist kein Künstler.
Lat.: Artis est tegere artem. (Fischer, 19, 96.)
Kunterbunt.
* Dat geit kunterbunt to. – Frischbier2, 2251.
Kunz.
1 Kömmt Kunz hin, kömmt Heinz wieder. (Jena.) – Eiselein, 404; Simrock, 6105; Richard, 391, 6.
Kunz, Konrad = Kühnrath; Heinrich = heimlich, trotzig.
2 Kompt nicht Kuntz, so kompt doch Heintz. – Gruter, III, 60; Lehmann, II, 323, 91.
3 Kunz duldet, was Hinz verschuldet.
4 Laufft Kuntz weg, so kommt Heintz wieder. – Pistor., V, 23.
„Die Herren sagen offt, laufft Kuntz weg, so komt Heintz wieder; es geschicht aber, wenn es Kuntz dem Heintzen sagt, wie es jhm gangen, so bleiben sie beide draussen.“ (Lehmann, 123, 28.)
Lat.: Conrado abeunte Henricus redit. (Pistor., V, 23.)
5 Was Kunz gesäet, pflegt Hinz zu ernten.
6 Wen Kunz nicht lobt, den lobet Heinze.
„Lobt den frommen nicht Cuntze, so lobt jhn Heintze.“ (Henisch, 626, 31.)
7 Wenn Cuntz mit Metzen tanzen mag, in hungert nicht ein gantzen tag. (S. Schwätzen.) – Brandt, Nsch., 61, in Kloster, I, 552.
8 Wenn Kunz und Hans sich kratzen, was hat Paul dabei zu schwatzen.
Die Russen: In den Streit der Gurke und des Kürbisses mischt sich die Arbuse nicht. In Kleinrussland sagt man: Der Krieg der Eichel und der Ecker berührt die Wallnuss nicht. (Altmann V, 97.)
*9 Aem a Kunza gaija. (S. Heimleuchten.) (Oesterr.-Schles.) – Peter, 445.
*10 Da fragt Cuntz on sorgen wenig nach. – Eyering, I, 775; Henisch, 626, 33.
Lat.: Non est curae Hippoclidi, non curas, quanti veneat frumentum. (Henisch, 626, 34.)
*11 Den Kunzen mit einem spielen.
„Sie würden sich unterfangen, mir den Hut zu trähen und den Kuntzen mit mir zu spielen.“ (Grimmelshausen, Springinsfeld; Simplic., II, 6.)
*12 Kunz ohne Sorge.
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