Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 2 Den Kranz bekommt nur der Sieger. 3 Den Kranz trägt der nur von der Bahn, der aushält bis zum letzten Mann. - Gaal, 1041. Lat.: Nonnisi victori blanda corona datur. 4 Der Kranz thut's nicht, sonst wäre der Geier der beste Vogel. 5 Ein Kranz ist leichter gewunden, als ein guter Kopf dafür gefunden. - Körte, 3534. 6 Ein Kranz ohne Mühe (zu gewinnen), hat wenig Ziehe. Erscheint werthlos, reizt nicht zum Kampf ihn zu gewinnen. 7 Es hilfft kein Krantz fürs Hauptweh. - Gruter, I, 31; Petri, II, 252. 8 Es weiss niemand, wem der Kranz werden wird im Kampff. - Petri, II, 303. 9 Kein Kranz schützt vor Hauptweh. - Sailer, 208; Simrock, 5920. Holl.: Geen krans heelt hoofdpijn. (Harrebomee, I, 448b.) 10 Kränze passen nicht auf jede Stirn. Engl.: Garlands are not for every brow. (Bohn II, 360.) 11 Kränze zieren (machen) Bräute. 12 Man hängt keinen Kranz heraus, wenn man keinen Wein verkaufen will. Span.: Quien ramo pone, su vino quiere vender. (Bohn I, 252.) 13 Manche trägt den Kranz, die den Kranz verloren. 14 Mancher greifft nach einem Krantz vnd erlangt ein Tuch. - Petri, II, 249. 15 Wenn der Kranz am schönsten steht, verwelkt die Braut. 16 Wer nach dem Kranze strebt, bekommt doch eine Blume daraus. - Eiselein, 394; Simrock, 5921; Braun, I, 1987. 17 Wozu soll dem der Kranz, der keinen Wein hat zum Verkauf. *18 Dem Krantz ein Blum nach der ander aussrupfen. - Lehmann, 774, 1. *19 Den Kranz mit Ehren tragen. *20 Einem den Kranz reichen. Ihn als Sieger anerkennen. Von der Sitte entlehnt, nach welcher bei Wettläufen der Besiegte dem Sieger einen Kranz reichen musste. Lat.: Dare manum alicui. (Faselius, 57.) - Herbam dare alicui. Auch verwandt damit: Harena (arena) cedere. - Digitum tollere (exserere). (Faselius, 103.) *21 Mit dem Kranze sterben. (Poln.) Als Junggesell. Kränzchen. *1 Et äss niche Krinzken esi heisch, wä der Zeijer. - Schuster, 324. Kränze an Stangen vor der Thür aufgesteckt dienen den gewöhnlichen Weinschenken in Siebenbürgen statt eines Aushängeschildes. *2 Sie hat ihr Kränzchen verloren. (S. Kränzlein 3.) Frz.: Elle a perdu ses gants. Kränzel. * Man mag ihm ein Kränzel winden und um seine Hörner binden. - Eiselein, 394. Kränzlein. 1 Das Kränzlein wird oft auch von Frauenbäuchen getragen. "Wie wol das kientzleyn alle zceyt eyn keusche iunckfrawen bedeut, so pflegens doch offt zcu tragen, die do frawen beuch haben." (Werdea I.) *2 Einem ein Kränzlein auflegen. Einem eine Ehre erweisen. *3 Sie hat ihr Kräntzlein verloren (verzettelt) wie Dina1. - Mathesy, 137a u. 359a; Braun, I, 1988. 1) Vgl. 1 Mos. 34. *4 Ums Kränzlein kommen. - Eiselein, 394. Die jungfräuliche Ehre einbüssen, weil bei Hochzeiten nur jungfräuliche Bräute mit dem Kranz, welcher das Zeichen der Jungfrauschaft ist, geschmückt sein dürfen. Kränzler. Bei den Kränzlern thut man den besten Kauf. Krapans. * Et ös, de Krapans (auch: Krapanske) to kriege. - Frischbier2, 2175. Um zu sagen: Es ist zum Sterben, Crepiren. Krapfen. * Et falen nichen Krape1 vum Himmel erouf. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 460. Krapfen oder Kräpfl, kleine in Fett gebackene Kuchenart. (Vgl. Weigand, I, 634.) Kräppchen. Wat de Kräppchen1 gähn well, beget sich bei Zeiden. (Waldeck.) - Curtze, 364, 603. 1) Häkchen (s. d.). Krappel. * Zuerst Krappel1 haben wollen. 1) Pfannkuchen. - "Der Grossprecher Kessel aber wollte vor mir Krappel haben, d. i. mir zuvorkommen." (Büsching, Hans von Schweinigen, II, 355.) Krappermaul. Krappermäuler1 - Höllenheuler. 1) Schlemmer. - Joh. Val. Andreä, Das gute Leben eines u. s. w., V. 289: "Er weiss, das grosse Krappermäuler endlich werden Höllenheuler". Krattel. Er hat en grossen Krattel1. (Elsass.) - Klein, I, 255. 1) Stolz, Hochmuth. Kratten. *1 Das wird in den Kratten gehen. - Eiselein, 395. *2 De Krätta verhaua; 's Blech gwärma. (Oepfingen.) - Birlinger, 884. Aussereheliche Kinder zeugen. *3 Er denkt nur an seinen Kratten. - Eiselein, 394. Vom (althochdeutschen) Chratto = Korb. *4 Er ist den Kratten 'na. (Rottenburg.) Fort, verloren. Von der mittelalterlichen Strafe des Wassertauchens in einem Korbe (Crates). *5 Er will alles in seine Kratten. - Eiselein, 394. Kratz. Der ka koin Kratz und koin Kraile mai. - Birlinger, 92. So todmüde ist er. Kratzbürste. * Er ist wie eine Kratzbürste. - Frischbier, 417; Frischbier2, 2176. Leicht erregt und heftig. Kratzbürstig. * Er ist kratzbürstig. - Frischbier2, 2176. Krätze (Corbis). 1 Die vollen Krätzen drücken den Esel am meisten. - Fischart. *2 Das wird in die Krätze (in den Korb) gehen. Verloren sein. *3 Er treit eme-n-angere d' Chräze1 nohe. (Solothurn.) - Schild, 78, 244. 1) Kräze = ein geflochtener Hängekoorb; kräzen = am Rücken tragen, ein Kind kräzen, heisst, dasselbe so am Rücken tragen, dass es die Arme um den Hals, die Beine aber um die Hüften geschlungen hält. (Vgl. Stalder, II, 131.) Krätze (Psora). 1 Krätze und Liebe lassen sich nicht verbergen. 2 Vmb Krätz vnd Geschwer willen wirfft man das Kind nicht weg. - Lehmann, 729, 38. 3 Wer die Krätze hat, der kratzt sie ab, und wer sie nicht hat, der erhält sie. *4 Wer die Krätze hat, reibt sich gern. - Simrock, 5334. Frz.: Qui a la galle se gratte et galle. (Leroux, I, 462.) 5 Wer die Krätze hat und eine Frau, der hat alle Hände voll zu thun. *6 Das wird in die Krätze gehen. - Eiselein, 395. Kratzen. 1 Bo hei nit kratzen konnte, do hakelde hei. (Waldeck.) - Curtze, 359. 2 Es kratzt sich keiner, wenn's den Nachbar juckt. 3 Es kratzt sich mancher hinter den Ohren und juckt ihn nicht. Lat.: Scalpitur interdum caput ex prurigine nulla. (Sutor, 165.) 4 Kratze mich, ich kratze dich. - Reinsberg III, 56. Lat.: Fricantem refrica. (Gaal, 1042; Eiselein, 394.) 5 Kratzen hilft nicht, aber Kämmen. 6 Kratzen thut wol vnd thut auch wehe. - Lehmann, 795, 22; Eiselein, 395; Simrock, 5923. Dän.: Efter söd klöe kommer suur svie. (Bohn I, 365.) 7 Kratzen un Borgen det 'ne Teid lang wol, segt de Krämer. - Hoefer, 640. [Spaltenumbruch] 2 Den Kranz bekommt nur der Sieger. 3 Den Kranz trägt der nur von der Bahn, der aushält bis zum letzten Mann. – Gaal, 1041. Lat.: Nonnisi victori blanda corona datur. 4 Der Kranz thut's nicht, sonst wäre der Geier der beste Vogel. 5 Ein Kranz ist leichter gewunden, als ein guter Kopf dafür gefunden. – Körte, 3534. 6 Ein Kranz ohne Mühe (zu gewinnen), hat wenig Ziehe. 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2 Den Kranz bekommt nur der Sieger.
3 Den Kranz trägt der nur von der Bahn, der aushält bis zum letzten Mann. – Gaal, 1041.
Lat.: Nonnisi victori blanda corona datur.
4 Der Kranz thut's nicht, sonst wäre der Geier der beste Vogel.
5 Ein Kranz ist leichter gewunden, als ein guter Kopf dafür gefunden. – Körte, 3534.
6 Ein Kranz ohne Mühe (zu gewinnen), hat wenig Ziehe.
Erscheint werthlos, reizt nicht zum Kampf ihn zu gewinnen.
7 Es hilfft kein Krantz fürs Hauptweh. – Gruter, I, 31; Petri, II, 252.
8 Es weiss niemand, wem der Kranz werden wird im Kampff. – Petri, II, 303.
9 Kein Kranz schützt vor Hauptweh. – Sailer, 208; Simrock, 5920.
Holl.: Geen krans heelt hoofdpijn. (Harrebomée, I, 448b.)
10 Kränze passen nicht auf jede Stirn.
Engl.: Garlands are not for every brow. (Bohn II, 360.)
11 Kränze zieren (machen) Bräute.
12 Man hängt keinen Kranz heraus, wenn man keinen Wein verkaufen will.
Span.: Quien ramo pone, su vino quiere vender. (Bohn I, 252.)
13 Manche trägt den Kranz, die den Kranz verloren.
14 Mancher greifft nach einem Krantz vnd erlangt ein Tuch. – Petri, II, 249.
15 Wenn der Kranz am schönsten steht, verwelkt die Braut.
16 Wer nach dem Kranze strebt, bekommt doch eine Blume daraus. – Eiselein, 394; Simrock, 5921; Braun, I, 1987.
17 Wozu soll dem der Kranz, der keinen Wein hat zum Verkauf.
*18 Dem Krantz ein Blum nach der ander aussrupfen. – Lehmann, 774, 1.
*19 Den Kranz mit Ehren tragen.
*20 Einem den Kranz reichen.
Ihn als Sieger anerkennen. Von der Sitte entlehnt, nach welcher bei Wettläufen der Besiegte dem Sieger einen Kranz reichen musste.
Lat.: Dare manum alicui. (Faselius, 57.) – Herbam dare alicui. Auch verwandt damit: Harena (arena) cedere. – Digitum tollere (exserere). (Faselius, 103.)
*21 Mit dem Kranze sterben. (Poln.)
Als Junggesell.
Kränzchen.
*1 Et äss niche Krinzken esi hîsch, wä der Zîjer. – Schuster, 324.
Kränze an Stangen vor der Thür aufgesteckt dienen den gewöhnlichen Weinschenken in Siebenbürgen statt eines Aushängeschildes.
*2 Sie hat ihr Kränzchen verloren. (S. Kränzlein 3.)
Frz.: Elle a perdu ses gants.
Kränzel.
* Man mag ihm ein Kränzel winden und um seine Hörner binden. – Eiselein, 394.
Kränzlein.
1 Das Kränzlein wird oft auch von Frauenbäuchen getragen.
„Wie wol das kientzleyn alle zceyt eyn keusche iunckfrawen bedeut, so pflegens doch offt zcu tragen, die do frawen beuch haben.“ (Werdea I.)
*2 Einem ein Kränzlein auflegen.
Einem eine Ehre erweisen.
*3 Sie hat ihr Kräntzlein verloren (verzettelt) wie Dina1. – Mathesy, 137a u. 359a; Braun, I, 1988.
1) Vgl. 1 Mos. 34.
*4 Ums Kränzlein kommen. – Eiselein, 394.
Die jungfräuliche Ehre einbüssen, weil bei Hochzeiten nur jungfräuliche Bräute mit dem Kranz, welcher das Zeichen der Jungfrauschaft ist, geschmückt sein dürfen.
Kränzler.
Bei den Kränzlern thut man den besten Kauf.
Krapans.
* Et ös, de Krapans (auch: Krapanske) to kriege. – Frischbier2, 2175.
Um zu sagen: Es ist zum Sterben, Crepiren.
Krapfen.
* Et falen nichen Krape1 vum Himmel erouf. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 460.
Krapfen oder Kräpfl, kleine in Fett gebackene Kuchenart. (Vgl. Weigand, I, 634.)
Kräppchen.
Wat de Kräppchen1 gähn well, beget sich bei Zeiden. (Waldeck.) – Curtze, 364, 603.
1) Häkchen (s. d.).
Krappel.
* Zuerst Krappel1 haben wollen.
1) Pfannkuchen. – „Der Grossprecher Kessel aber wollte vor mir Krappel haben, d. i. mir zuvorkommen.“ (Büsching, Hans von Schweinigen, II, 355.)
Krappermaul.
Krappermäuler1 – Höllenheuler.
1) Schlemmer. – Joh. Val. Andreä, Das gute Leben eines u. s. w., V. 289: „Er weiss, das grosse Krappermäuler endlich werden Höllenheuler“.
Krattel.
Er hat en grossen Krattel1. (Elsass.) – Klein, I, 255.
1) Stolz, Hochmuth.
Kratten.
*1 Das wird in den Kratten gehen. – Eiselein, 395.
*2 De Krätta verhaua; 's Blech gwärma. (Oepfingen.) – Birlinger, 884.
Aussereheliche Kinder zeugen.
*3 Er denkt nur an seinen Kratten. – Eiselein, 394.
Vom (althochdeutschen) Chratto = Korb.
*4 Er ist den Kratten 'na. (Rottenburg.)
Fort, verloren. Von der mittelalterlichen Strafe des Wassertauchens in einem Korbe (Crates).
*5 Er will alles in seine Kratten. – Eiselein, 394.
Kratz.
Der ka koin Kratz und koin Kraile mai. – Birlinger, 92.
So todmüde ist er.
Kratzbürste.
* Er ist wie eine Kratzbürste. – Frischbier, 417; Frischbier2, 2176.
Leicht erregt und heftig.
Kratzbürstig.
* Er ist kratzbürstig. – Frischbier2, 2176.
Krätze (Corbis).
1 Die vollen Krätzen drücken den Esel am meisten. – Fischart.
*2 Das wird in die Krätze (in den Korb) gehen.
Verloren sein.
*3 Er treit eme-n-angere d' Chräze1 nohe. (Solothurn.) – Schild, 78, 244.
1) Kräze = ein geflochtener Hängekoorb; kräzen = am Rücken tragen, ein Kind kräzen, heisst, dasselbe so am Rücken tragen, dass es die Arme um den Hals, die Beine aber um die Hüften geschlungen hält. (Vgl. Stalder, II, 131.)
Krätze (Psora).
1 Krätze und Liebe lassen sich nicht verbergen.
2 Vmb Krätz vnd Geschwer willen wirfft man das Kind nicht weg. – Lehmann, 729, 38.
3 Wer die Krätze hat, der kratzt sie ab, und wer sie nicht hat, der erhält sie.
*4 Wer die Krätze hat, reibt sich gern. – Simrock, 5334.
Frz.: Qui a la galle se gratte et galle. (Leroux, I, 462.)
5 Wer die Krätze hat und eine Frau, der hat alle Hände voll zu thun.
*6 Das wird in die Krätze gehen. – Eiselein, 395.
Kratzen.
1 Bô hei nit kratzen konnte, do hâkelde hei. (Waldeck.) – Curtze, 359.
2 Es kratzt sich keiner, wenn's den Nachbar juckt.
3 Es kratzt sich mancher hinter den Ohren und juckt ihn nicht.
Lat.: Scalpitur interdum caput ex prurigine nulla. (Sutor, 165.)
4 Kratze mich, ich kratze dich. – Reinsberg III, 56.
Lat.: Fricantem refrica. (Gaal, 1042; Eiselein, 394.)
5 Kratzen hilft nicht, aber Kämmen.
6 Kratzen thut wol vnd thut auch wehe. – Lehmann, 795, 22; Eiselein, 395; Simrock, 5923.
Dän.: Efter sød kløe kommer suur svie. (Bohn I, 365.)
7 Kratzen un Borgen dêt 'ne Tîd lang wôl, segt de Krämer. – Hoefer, 640.
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