Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *18 Ick schmet mit'n Knüppel mank dei Hänn'n deit mi led, wenn 'k di' drapen heff. (Mecklenburg.) - Schiller, III, 4b.

*19 Knüppel aus dem (in den) Sack. - Eiselein, 386.

*20 Mit dem Knüppel unter die Hunde (Sperlinge) werfen. - Körte, 3455d; Braun, I, 1910.

"Die beste Art, die Hunde auseinanderzubringen, aber der verkehrteste Weg, die Sperlinge zu fangen." (Körte.)

*21 Wiär di met en kuotten Knüppel. (Recklinghausen.) - Firmenich, III, 170, 12.

Wehr' dich mit einem kurzen Knüppel, d. h. es ist nichts zu befürchten.


Knuppen.

*1 Enen Knuppen im Dok slan. - Dähnert, 245b.

Sich ein Denkzeichen machen, dass man etwas nicht vergessen wolle. (S. Knoten 25.)

*2 He slet enen goden Knuppen (Knoten). - Dähnert, 245b.

Damit rühmt man die Geschicklichkeit des Scharfrichters bei seinem Henkergeschäft.


Knups.

* Er hat einen Knups (auch: Knuffs) weg. - Frischbier2, 2087.

Einen Schaden an seiner Gesundheit erlitten.


Knurren.

1 Liessest du das Knurren, so liesse man das Murren.

Dän.: Den ei vil höre knurren, holde inde med sin murren. (Prov. dan., 351.)

2 Wo lauter Knurren, Murren und Argwohn, da wohnet der Teufel.


Knürres.

* So knürres as 'ne Buetersoppe. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 58, 24.

1) Knurrig, mürrisch. (S. Brümmes im Nachtrag.)


Knurrig.

*1 Hi as so knorrag (verdriesslich) üüs an Spanrus (Spinnrad). (Amrum.) - Haupt, VIII, 357, 79.

*2 So knarragh üsh an Spanrusman. (Nordfries.) - Johansen, 21.

So knurrig wie ein Spinnradmann, Spinnradmacher = Drechsler.

*3 So knurrig wie ein Kruiwagen. (Fries.)


Knussel.

* Er ist ein Knussel. - Frischbier2, 2088.

Eigentlich ein Ast, sprichwörtlich von einem kleinen dicken Menschen. (S. Knüder.)


Knust.

1 A groff Knust öss beter als e leddig Faust. (Flatow.) - Frischbier2, 2090.

Ein Stück Brot, gewöhnlich das letzte harte Ende vom Brote.

2 De to'n Knust backt ist, wart kin Brod. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4036; Eichwald, 188.

3 Een olen Knaust holt Hüs. (Holst.) - Schütze, II, 509; Diermissen, 70; für Altmark: Danneil, 278; für Hannover: Schambach, I, 344.

Hausstandsregel: weil altes Brot länger reicht als frisches, neubackenes, soll man stets Vorrath von altem Brot halten.

4 En grawen Knaust es beter as ten Godhelp.

Engl.: Don't lie still and cry: God help you! - The leap of a frog is worth more than good men's prayer. (Gaal, 1229.)

5 'N grawen Knaust is beter as 'n lerrig (leddig) Faust (Fuxt). (Mecklenburg.) - Mussäus, 122, 25; Firmenich, I, 73, 9; III, 70, 12; für Waldeck: Curtze, 364, 600; für Altmark: Danneil, 261.

Eine grobe Brotkruste ist besser als eine leere Hand.

*6 Dä well mi 'n Knust an'n Kopp kü'ern. (Iserlohn.) - Woeste, 87, 125.

Etwas weismachen.

*7 Ihm ist der Knust geplatzt. - Frischbier2, 2089.

Er wächst plötzlich und unerwartet, leiblich oder geistig Knust, Knubbel, Brusch = Beule.


Knute.

1 Die Knute hat recht, so lange sie peitschen kann.

*2 Die Knute tanzt wol auf des Diebes Rücken, aber der Dieb, pfeift nicht dazu. (Russ.)

3 Wenn man von der Knute spricht, schauert es den Dieb über den Rücken.


[Spaltenumbruch]
Knütt, s. Knüpp.

1 Dar sla mi'n Knütt in, sä de Baur to de Düfel un let en r ... - Kern, 1448.

Die Punkte gehören der Quelle. Der Bauer hatte sich dem Teufel verschrieben und viel Geld von demselben empfangen, hatte sich aber eine Bitte vorbehalten, die der Teufel ihm am letzten Ende gewähren sollte, welches er aber nicht konnte.

2 'N Knütt vör de Drad is'n goden Rad. - Stürenburg, 117a.

*3 Ik will me ene Knütte in de Nese slan. - Schütze, II, 310; Richey, 133.

Scherzhaft für: ich will, um etwas nicht zu vergessen, mir einen Knoten ins Schnupftuch machen.


Kobe.

1 Wann kobe theuer werden in eyl, so wirdt der Salme bald wolfeil. - Loci comm., 171.

Ich habe dies Sprichwort hier nach den Loci comm. noch einmal vollständig aufgeführt, obschon es nach einer andern Quelle (I, 1786) unter "Göbe" steht, weil es in Grimm, Wb., V, 1539, nach Gartner in einer unverständlichen Fassung angeführt ist.

2 Wer Koben fängt, fängt auch Fische.

"Es ist ein sprichwort vber tisch, wer koben feht, der fehet auch fisch."

Lat.: Gobio dum capitur tunc piscis captus habetur. (Locicomm., 185.)


Kober.

1 Was in dem Kober ist, der auf unserm Rücken hängt, sieht man nicht.

"Wir sind solche verblendte Leute, dass wir unsere eigenen gebrechen in dem Kober, so wir aufm Rücken haben, nicht erkennen." (Mathesy, I, 49.)

*2 Er hat einen Kober auf dem Rücken. - Grimm, V, 1543.

Er ist buckelig.


Koberlied.

* Einem ein Koberlied singen. - Anton, II, 6.

Einen schlagen, durchprügeln, etwa wie: einem die Kolbe lausen, den Kopf waschen. "Ik wer di dat Koberlied singen: wat schoadt di, min Krüz."


Kobold.

1 Einer ist des andern Kobold und Katermann.

*2 Du Kobold. - Dähnert, 246.

In Pommern als Scheltwort.

*3 Einen Kobold von Wachs machen. - Eiselein, 386.

*4 Sie hat einen Kobold. - Körte, 3455a u. 4322d.

Von einer Magd, welcher die Arbeit rasch von der Hand geht. Nach einem Volksaberglauben ist der Kobold ein Wesen, das ungesehen gewisse Hausarbeiten verrichtet, die Pferde striegelt, Holz hackt, die Viehmästung gedeihen macht, wo er nicht erzürnt wird. Ueber den Charakter des unter dem Namen Kobold bekannten Hausgeistes, über seine Thätigkeit, die ihm der Volksglaube zuschreibt, wie über die verschiedenen Namen, die er landschaftlich führt, vgl. Grimm, V, 1548.


Koch.

1 An Kaak, diar Hongar starft, skal unn Ealdagh bigreewan weesh. (Nordfries.) - Johansen, 73; Lappenkorb; Firmenich, III, 4, 36; für Amrum; Haupt, VIII, 356, 91; hochdeutsch bei Masson, 16.

Ein Koch, der vor Hunger stirbt, soll in den Feuerherd begraben werden. (S. Esel 82.) Das eine wird so wenig geschehen, als das andere geschieht.

2 Auch einem guten Koch brennt zuweilen die Suppe an.

3 Auf einen Koch gehören drei Kellner. - Eiselein, 386.

Die Deutschen lieben das Trinken mehr als das Essen.

4 Das ist der beste Koch, der siedet, wie's dem Herrn schmeckt.

Lat.: Coquus domini debet habere gulam. (Faselius, 20.)

5 Das ist ein schlimmer Koch, der erst den Löffel sucht, wenn der Topf schon überläuft. - Winckler, IX, 3.

Holl.: Het is een sobere kok, die den lepel zoekt, als de pot oven ziedt. (Harrebormee, I, 429a.)

6 Das sind falsche Köche, die zweierlei Brühe in Einem Topfe kochen. - Winckler, IX, 65.

7 Der fremde Koch macht die Suppe gut (oder: macht gute Suppen).

8 Der geschickteste Koch kann aus blossem Wasser keine gute Suppe kochen. - Altmann VI, 494.

9 Der Koch besorgt die Küche nicht für sich.

Holl.: De kok maakt de spijs klaar, en de heer krijgt die op de tafel. (Harrebomee, I, 429a.)

10 Der Koch dem Kellner bret ein Wurst, der Kelner lescht dem Koch den Durst. - Petri, II, 98.

[Spaltenumbruch] *18 Ick schmêt mit'n Knüppel mank dei Hänn'n deit mi lêd, wenn 'k di' drâpen heff. (Mecklenburg.) – Schiller, III, 4b.

*19 Knüppel aus dem (in den) Sack.Eiselein, 386.

*20 Mit dem Knüppel unter die Hunde (Sperlinge) werfen.Körte, 3455d; Braun, I, 1910.

„Die beste Art, die Hunde auseinanderzubringen, aber der verkehrteste Weg, die Sperlinge zu fangen.“ (Körte.)

*21 Wiär di met en kuotten Knüppel. (Recklinghausen.) – Firmenich, III, 170, 12.

Wehr' dich mit einem kurzen Knüppel, d. h. es ist nichts zu befürchten.


Knuppen.

*1 Enen Knuppen im Dôk slân.Dähnert, 245b.

Sich ein Denkzeichen machen, dass man etwas nicht vergessen wolle. (S. Knoten 25.)

*2 He slêt enen goden Knuppen (Knoten).Dähnert, 245b.

Damit rühmt man die Geschicklichkeit des Scharfrichters bei seinem Henkergeschäft.


Knups.

* Er hat einen Knups (auch: Knuffs) weg.Frischbier2, 2087.

Einen Schaden an seiner Gesundheit erlitten.


Knurren.

1 Liessest du das Knurren, so liesse man das Murren.

Dän.: Den ei vil høre knurren, holde inde med sin murren. (Prov. dan., 351.)

2 Wo lauter Knurren, Murren und Argwohn, da wohnet der Teufel.


Knürres.

* So knürres as 'ne Buetersoppe. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 58, 24.

1) Knurrig, mürrisch. (S. Brümmes im Nachtrag.)


Knurrig.

*1 Hi as so knorrag (verdriesslich) üüs an Spanrus (Spinnrad). (Amrum.) – Haupt, VIII, 357, 79.

*2 So knarragh üsh an Spanrusman. (Nordfries.) – Johansen, 21.

So knurrig wie ein Spinnradmann, Spinnradmacher = Drechsler.

*3 So knurrig wie ein Kruiwagen. (Fries.)


Knussel.

* Er ist ein Knussel.Frischbier2, 2088.

Eigentlich ein Ast, sprichwörtlich von einem kleinen dicken Menschen. (S. Knüder.)


Knust.

1 A groff Knust öss beter als e leddig Fûst. (Flatow.) – Frischbier2, 2090.

Ein Stück Brot, gewöhnlich das letzte harte Ende vom Brote.

2 De to'n Knust backt ist, wart kin Brod. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036; Eichwald, 188.

3 Een ôlen Knûst holt Hüs. (Holst.) – Schütze, II, 509; Diermissen, 70; für Altmark: Danneil, 278; für Hannover: Schambach, I, 344.

Hausstandsregel: weil altes Brot länger reicht als frisches, neubackenes, soll man stets Vorrath von altem Brot halten.

4 En grawen Knûst es bêter as ten Godhelp.

Engl.: Don't lie still and cry: God help you! – The leap of a frog is worth more than good men's prayer. (Gaal, 1229.)

5 'N grâwen Knûst is bêter as 'n lerrig (leddig) Fûst (Fuxt). (Mecklenburg.) – Mussäus, 122, 25; Firmenich, I, 73, 9; III, 70, 12; für Waldeck: Curtze, 364, 600; für Altmark: Danneil, 261.

Eine grobe Brotkruste ist besser als eine leere Hand.

*6 Dä well mi 'n Knust an'n Kopp kü'ern. (Iserlohn.) – Woeste, 87, 125.

Etwas weismachen.

*7 Ihm ist der Knust geplatzt.Frischbier2, 2089.

Er wächst plötzlich und unerwartet, leiblich oder geistig Knust, Knubbel, Brusch = Beule.


Knute.

1 Die Knute hat recht, so lange sie peitschen kann.

*2 Die Knute tanzt wol auf des Diebes Rücken, aber der Dieb, pfeift nicht dazu. (Russ.)

3 Wenn man von der Knute spricht, schauert es den Dieb über den Rücken.


[Spaltenumbruch]
Knütt, s. Knüpp.

1 Dar sla mi'n Knütt in, sä de Bûr to de Düfel un lêt ên r ...Kern, 1448.

Die Punkte gehören der Quelle. Der Bauer hatte sich dem Teufel verschrieben und viel Geld von demselben empfangen, hatte sich aber eine Bitte vorbehalten, die der Teufel ihm am letzten Ende gewähren sollte, welches er aber nicht konnte.

2 'N Knütt vör de Drâd is'n gôden Râd.Stürenburg, 117a.

*3 Ik will me êne Knütte in de Nese slân.Schütze, II, 310; Richey, 133.

Scherzhaft für: ich will, um etwas nicht zu vergessen, mir einen Knoten ins Schnupftuch machen.


Kobe.

1 Wann kobe theuer werden in eyl, so wirdt der Salme bald wolfeil.Loci comm., 171.

Ich habe dies Sprichwort hier nach den Loci comm. noch einmal vollständig aufgeführt, obschon es nach einer andern Quelle (I, 1786) unter „Göbe“ steht, weil es in Grimm, Wb., V, 1539, nach Gartner in einer unverständlichen Fassung angeführt ist.

2 Wer Koben fängt, fängt auch Fische.

„Es ist ein sprichwort vber tisch, wer koben feht, der fehet auch fisch.“

Lat.: Gobio dum capitur tunc piscis captus habetur. (Locicomm., 185.)


Kober.

1 Was in dem Kober ist, der auf unserm Rücken hängt, sieht man nicht.

„Wir sind solche verblendte Leute, dass wir unsere eigenen gebrechen in dem Kober, so wir aufm Rücken haben, nicht erkennen.“ (Mathesy, I, 49.)

*2 Er hat einen Kober auf dem Rücken.Grimm, V, 1543.

Er ist buckelig.


Koberlied.

* Einem ein Koberlied singen.Anton, II, 6.

Einen schlagen, durchprügeln, etwa wie: einem die Kolbe lausen, den Kopf waschen. „Ik wer di dat Koberlied singen: wat schoadt di, min Krüz.“


Kobold.

1 Einer ist des andern Kobold und Katermann.

*2 Du Kobold.Dähnert, 246.

In Pommern als Scheltwort.

*3 Einen Kobold von Wachs machen.Eiselein, 386.

*4 Sie hat einen Kobold.Körte, 3455a u. 4322d.

Von einer Magd, welcher die Arbeit rasch von der Hand geht. Nach einem Volksaberglauben ist der Kobold ein Wesen, das ungesehen gewisse Hausarbeiten verrichtet, die Pferde striegelt, Holz hackt, die Viehmästung gedeihen macht, wo er nicht erzürnt wird. Ueber den Charakter des unter dem Namen Kobold bekannten Hausgeistes, über seine Thätigkeit, die ihm der Volksglaube zuschreibt, wie über die verschiedenen Namen, die er landschaftlich führt, vgl. Grimm, V, 1548.


Koch.

1 An Kaak, diar Hongar starft, skal unn Ealdagh bigreewan weesh. (Nordfries.) – Johansen, 73; Lappenkorb; Firmenich, III, 4, 36; für Amrum; Haupt, VIII, 356, 91; hochdeutsch bei Masson, 16.

Ein Koch, der vor Hunger stirbt, soll in den Feuerherd begraben werden. (S. Esel 82.) Das eine wird so wenig geschehen, als das andere geschieht.

2 Auch einem guten Koch brennt zuweilen die Suppe an.

3 Auf einen Koch gehören drei Kellner.Eiselein, 386.

Die Deutschen lieben das Trinken mehr als das Essen.

4 Das ist der beste Koch, der siedet, wie's dem Herrn schmeckt.

Lat.: Coquus domini debet habere gulam. (Faselius, 20.)

5 Das ist ein schlimmer Koch, der erst den Löffel sucht, wenn der Topf schon überläuft.Winckler, IX, 3.

Holl.: Het is een sobere kok, die den lepel zoekt, als de pot oven ziedt. (Harrebormée, I, 429a.)

6 Das sind falsche Köche, die zweierlei Brühe in Einem Topfe kochen.Winckler, IX, 65.

7 Der fremde Koch macht die Suppe gut (oder: macht gute Suppen).

8 Der geschickteste Koch kann aus blossem Wasser keine gute Suppe kochen.Altmann VI, 494.

9 Der Koch besorgt die Küche nicht für sich.

Holl.: De kok maakt de spijs klaar, en de heer krijgt die op de tafel. (Harrebomée, I, 429a.)

10 Der Koch dem Kellner bret ein Wurst, der Kelner lescht dem Koch den Durst.Petri, II, 98.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0728" n="[722]"/><cb n="1443"/>
*18 Ick schmêt mit'n Knüppel mank dei Hänn'n deit mi lêd, wenn 'k di' drâpen heff.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schiller, III, 4<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Knüppel aus dem (in den) Sack.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 386.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 Mit dem Knüppel unter die Hunde (Sperlinge) werfen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 3455<hi rendition="#sup">d</hi>; Braun, I, 1910.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Die beste Art, die Hunde auseinanderzubringen, aber der verkehrteste Weg, die Sperlinge zu fangen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Körte.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 Wiär di met en kuotten Knüppel.</hi> (<hi rendition="#i">Recklinghausen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 170, 12.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wehr' dich mit einem kurzen Knüppel, d. h. es ist nichts zu befürchten.</p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knuppen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Enen Knuppen im Dôk slân.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 245<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sich ein Denkzeichen machen, dass man etwas nicht vergessen wolle. (S.  Knoten 25.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 He slêt enen goden Knuppen (Knoten).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 245<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Damit rühmt man die Geschicklichkeit des Scharfrichters bei seinem Henkergeschäft.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knups.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er hat einen Knups (auch: Knuffs) weg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2087.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Einen Schaden an seiner Gesundheit erlitten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knurren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Liessest du das Knurren, so liesse man das Murren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Den ei vil høre knurren, holde inde med sin murren. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 351.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wo lauter Knurren, Murren und Argwohn, da wohnet der Teufel.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knürres.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* So knürres as 'ne Buetersoppe.</hi> (<hi rendition="#i">Grafschaft Mark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 58, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">1) Knurrig, mürrisch. (S. Brümmes im Nachtrag.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knurrig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Hi as so knorrag (verdriesslich) üüs an Spanrus (Spinnrad).</hi> (<hi rendition="#i">Amrum.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Haupt, VIII, 357, 79.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 So knarragh üsh an Spanrusman.</hi> (<hi rendition="#i">Nordfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Johansen, 21.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">So knurrig wie ein Spinnradmann, Spinnradmacher = Drechsler.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 So knurrig wie ein Kruiwagen.</hi> (<hi rendition="#i">Fries.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knussel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist ein Knussel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2088.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Eigentlich ein Ast, sprichwörtlich von einem kleinen dicken Menschen. (S.  Knüder.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knust.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 A groff Knust öss beter als e leddig Fûst.</hi> (<hi rendition="#i">Flatow.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2090.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Stück Brot, gewöhnlich das letzte harte Ende vom Brote.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 De to'n Knust backt ist, wart kin Brod.</hi> (<hi rendition="#i">Oldenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Weserzeitung, 4036; Eichwald, 188.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Een ôlen Knûst holt Hüs.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, II, 509; Diermissen, 70;</hi> für Altmark: <hi rendition="#i">Danneil, 278;</hi> für Hannover: <hi rendition="#i">Schambach, I, 344.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Hausstandsregel: weil altes Brot länger reicht als frisches, neubackenes, soll man stets Vorrath von altem Brot halten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 En grawen Knûst es bêter as ten Godhelp.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Don't lie still and cry: God help you! &#x2013; The leap of a frog is worth more than good men's prayer. (<hi rendition="#i">Gaal, 1229.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 'N grâwen Knûst is bêter as 'n lerrig (leddig) Fûst (Fuxt).</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Mussäus, 122, 25; Firmenich, I, 73, 9; III, 70, 12;</hi> für Waldeck: <hi rendition="#i">Curtze, 364, 600;</hi> für Altmark: <hi rendition="#i">Danneil, 261.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine grobe Brotkruste ist besser als eine leere Hand.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Dä well mi 'n Knust an'n Kopp kü'ern.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Woeste, 87, 125.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Etwas weismachen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Ihm ist der Knust geplatzt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2089.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er wächst plötzlich und unerwartet, leiblich oder geistig Knust, Knubbel, Brusch = Beule.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knute.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Die Knute hat recht, so lange sie peitschen kann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Die Knute tanzt wol auf des Diebes Rücken, aber der Dieb, pfeift nicht dazu.</hi> (<hi rendition="#i">Russ.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Wenn man von der Knute spricht, schauert es den Dieb über den Rücken.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <cb n="1444"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Knütt,</hi> s.  Knüpp.</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Dar sla mi'n Knütt in, sä de Bûr to de Düfel un lêt ên r ...</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 1448.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Punkte gehören der Quelle. Der Bauer hatte sich dem Teufel verschrieben und viel Geld von demselben empfangen, hatte sich aber eine Bitte vorbehalten, die der Teufel ihm am letzten Ende gewähren sollte, welches er aber nicht konnte.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 'N Knütt vör de Drâd is'n gôden Râd.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Stürenburg, 117<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Ik will me êne Knütte in de Nese slân.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, II, 310; Richey, 133.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Scherzhaft für: ich will, um etwas nicht zu vergessen, mir einen Knoten ins Schnupftuch machen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kobe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Wann kobe theuer werden in eyl, so wirdt der Salme bald wolfeil.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Loci comm., 171.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich habe dies Sprichwort hier nach den <hi rendition="#i">Loci comm.</hi> noch einmal vollständig aufgeführt, obschon es nach einer andern Quelle (I, 1786) unter &#x201E;Göbe&#x201C; steht, weil es in <hi rendition="#i">Grimm, Wb., V, 1539,</hi> nach <hi rendition="#i">Gartner</hi> in einer unverständlichen Fassung angeführt ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wer Koben fängt, fängt auch Fische.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Es ist ein sprichwort vber tisch, wer koben feht, der fehet auch fisch.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Gobio dum capitur tunc piscis captus habetur. (<hi rendition="#i">Locicomm., 185.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kober.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Was in dem Kober ist, der auf unserm Rücken hängt, sieht man nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wir sind solche verblendte Leute, dass wir unsere eigenen gebrechen in dem Kober, so wir aufm Rücken haben, nicht erkennen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Mathesy, I, 49.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er hat einen Kober auf dem Rücken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Grimm, V, 1543.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er ist buckelig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Koberlied.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Einem ein Koberlied singen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Anton, II, 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Einen schlagen, durchprügeln, etwa wie: einem die Kolbe lausen, den Kopf waschen. &#x201E;Ik wer di dat Koberlied singen: wat schoadt di, min Krüz.&#x201C;</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kobold.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Einer ist des andern Kobold und Katermann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Du Kobold.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 246.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Pommern als Scheltwort.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Einen Kobold von Wachs machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 386.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Sie hat einen Kobold.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 3455<hi rendition="#sup">a</hi> u. 4322<hi rendition="#sup">d</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einer Magd, welcher die Arbeit rasch von der Hand geht. Nach einem Volksaberglauben ist der Kobold ein Wesen, das ungesehen gewisse Hausarbeiten verrichtet, die Pferde striegelt, Holz hackt, die Viehmästung gedeihen macht, wo er nicht erzürnt wird. Ueber den Charakter des unter dem Namen Kobold bekannten Hausgeistes, über seine Thätigkeit, die ihm der Volksglaube zuschreibt, wie über die verschiedenen Namen, die er landschaftlich führt, vgl. <hi rendition="#i">Grimm, V, 1548.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Koch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 An Kaak, diar Hongar starft, skal unn Ealdagh bigreewan weesh.</hi> (<hi rendition="#i">Nordfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Johansen, 73; Lappenkorb; Firmenich, III, 4, 36;</hi> für Amrum; <hi rendition="#i">Haupt, VIII, 356, 91;</hi> hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Masson, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Koch, der vor Hunger stirbt, soll in den Feuerherd begraben werden. (S.  Esel 82.) Das eine wird so wenig geschehen, als das andere geschieht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Auch einem guten Koch brennt zuweilen die Suppe an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Auf einen Koch gehören drei Kellner.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 386.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Deutschen lieben das Trinken mehr als das Essen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Das ist der beste Koch, der siedet, wie's dem Herrn schmeckt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Coquus domini debet habere gulam. (<hi rendition="#i">Faselius, 20.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Das ist ein schlimmer Koch, der erst den Löffel sucht, wenn der Topf schon überläuft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, IX, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is een sobere kok, die den lepel zoekt, als de pot oven ziedt. (<hi rendition="#i">Harrebormée, I, 429<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Das sind falsche Köche, die zweierlei Brühe in Einem Topfe kochen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, IX, 65.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Der fremde Koch macht die Suppe gut (oder: macht gute Suppen).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Der geschickteste Koch kann aus blossem Wasser keine gute Suppe kochen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 494.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Der Koch besorgt die Küche nicht für sich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De kok maakt de spijs klaar, en de heer krijgt die op de tafel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 429<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Der Koch dem Kellner bret ein Wurst, der Kelner lescht dem Koch den Durst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 98.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[722]/0728] *18 Ick schmêt mit'n Knüppel mank dei Hänn'n deit mi lêd, wenn 'k di' drâpen heff. (Mecklenburg.) – Schiller, III, 4b. *19 Knüppel aus dem (in den) Sack. – Eiselein, 386. *20 Mit dem Knüppel unter die Hunde (Sperlinge) werfen. – Körte, 3455d; Braun, I, 1910. „Die beste Art, die Hunde auseinanderzubringen, aber der verkehrteste Weg, die Sperlinge zu fangen.“ (Körte.) *21 Wiär di met en kuotten Knüppel. (Recklinghausen.) – Firmenich, III, 170, 12. Wehr' dich mit einem kurzen Knüppel, d. h. es ist nichts zu befürchten. Knuppen. *1 Enen Knuppen im Dôk slân. – Dähnert, 245b. Sich ein Denkzeichen machen, dass man etwas nicht vergessen wolle. (S. Knoten 25.) *2 He slêt enen goden Knuppen (Knoten). – Dähnert, 245b. Damit rühmt man die Geschicklichkeit des Scharfrichters bei seinem Henkergeschäft. Knups. * Er hat einen Knups (auch: Knuffs) weg. – Frischbier2, 2087. Einen Schaden an seiner Gesundheit erlitten. Knurren. 1 Liessest du das Knurren, so liesse man das Murren. Dän.: Den ei vil høre knurren, holde inde med sin murren. (Prov. dan., 351.) 2 Wo lauter Knurren, Murren und Argwohn, da wohnet der Teufel. Knürres. * So knürres as 'ne Buetersoppe. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 58, 24. 1) Knurrig, mürrisch. (S. Brümmes im Nachtrag.) Knurrig. *1 Hi as so knorrag (verdriesslich) üüs an Spanrus (Spinnrad). (Amrum.) – Haupt, VIII, 357, 79. *2 So knarragh üsh an Spanrusman. (Nordfries.) – Johansen, 21. So knurrig wie ein Spinnradmann, Spinnradmacher = Drechsler. *3 So knurrig wie ein Kruiwagen. (Fries.) Knussel. * Er ist ein Knussel. – Frischbier2, 2088. Eigentlich ein Ast, sprichwörtlich von einem kleinen dicken Menschen. (S. Knüder.) Knust. 1 A groff Knust öss beter als e leddig Fûst. (Flatow.) – Frischbier2, 2090. Ein Stück Brot, gewöhnlich das letzte harte Ende vom Brote. 2 De to'n Knust backt ist, wart kin Brod. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036; Eichwald, 188. 3 Een ôlen Knûst holt Hüs. (Holst.) – Schütze, II, 509; Diermissen, 70; für Altmark: Danneil, 278; für Hannover: Schambach, I, 344. Hausstandsregel: weil altes Brot länger reicht als frisches, neubackenes, soll man stets Vorrath von altem Brot halten. 4 En grawen Knûst es bêter as ten Godhelp. Engl.: Don't lie still and cry: God help you! – The leap of a frog is worth more than good men's prayer. (Gaal, 1229.) 5 'N grâwen Knûst is bêter as 'n lerrig (leddig) Fûst (Fuxt). (Mecklenburg.) – Mussäus, 122, 25; Firmenich, I, 73, 9; III, 70, 12; für Waldeck: Curtze, 364, 600; für Altmark: Danneil, 261. Eine grobe Brotkruste ist besser als eine leere Hand. *6 Dä well mi 'n Knust an'n Kopp kü'ern. (Iserlohn.) – Woeste, 87, 125. Etwas weismachen. *7 Ihm ist der Knust geplatzt. – Frischbier2, 2089. Er wächst plötzlich und unerwartet, leiblich oder geistig Knust, Knubbel, Brusch = Beule. Knute. 1 Die Knute hat recht, so lange sie peitschen kann. *2 Die Knute tanzt wol auf des Diebes Rücken, aber der Dieb, pfeift nicht dazu. (Russ.) 3 Wenn man von der Knute spricht, schauert es den Dieb über den Rücken. Knütt, s. Knüpp. 1 Dar sla mi'n Knütt in, sä de Bûr to de Düfel un lêt ên r ... – Kern, 1448. Die Punkte gehören der Quelle. Der Bauer hatte sich dem Teufel verschrieben und viel Geld von demselben empfangen, hatte sich aber eine Bitte vorbehalten, die der Teufel ihm am letzten Ende gewähren sollte, welches er aber nicht konnte. 2 'N Knütt vör de Drâd is'n gôden Râd. – Stürenburg, 117a. *3 Ik will me êne Knütte in de Nese slân. – Schütze, II, 310; Richey, 133. Scherzhaft für: ich will, um etwas nicht zu vergessen, mir einen Knoten ins Schnupftuch machen. Kobe. 1 Wann kobe theuer werden in eyl, so wirdt der Salme bald wolfeil. – Loci comm., 171. Ich habe dies Sprichwort hier nach den Loci comm. noch einmal vollständig aufgeführt, obschon es nach einer andern Quelle (I, 1786) unter „Göbe“ steht, weil es in Grimm, Wb., V, 1539, nach Gartner in einer unverständlichen Fassung angeführt ist. 2 Wer Koben fängt, fängt auch Fische. „Es ist ein sprichwort vber tisch, wer koben feht, der fehet auch fisch.“ Lat.: Gobio dum capitur tunc piscis captus habetur. (Locicomm., 185.) Kober. 1 Was in dem Kober ist, der auf unserm Rücken hängt, sieht man nicht. „Wir sind solche verblendte Leute, dass wir unsere eigenen gebrechen in dem Kober, so wir aufm Rücken haben, nicht erkennen.“ (Mathesy, I, 49.) *2 Er hat einen Kober auf dem Rücken. – Grimm, V, 1543. Er ist buckelig. Koberlied. * Einem ein Koberlied singen. – Anton, II, 6. Einen schlagen, durchprügeln, etwa wie: einem die Kolbe lausen, den Kopf waschen. „Ik wer di dat Koberlied singen: wat schoadt di, min Krüz.“ Kobold. 1 Einer ist des andern Kobold und Katermann. *2 Du Kobold. – Dähnert, 246. In Pommern als Scheltwort. *3 Einen Kobold von Wachs machen. – Eiselein, 386. *4 Sie hat einen Kobold. – Körte, 3455a u. 4322d. Von einer Magd, welcher die Arbeit rasch von der Hand geht. Nach einem Volksaberglauben ist der Kobold ein Wesen, das ungesehen gewisse Hausarbeiten verrichtet, die Pferde striegelt, Holz hackt, die Viehmästung gedeihen macht, wo er nicht erzürnt wird. Ueber den Charakter des unter dem Namen Kobold bekannten Hausgeistes, über seine Thätigkeit, die ihm der Volksglaube zuschreibt, wie über die verschiedenen Namen, die er landschaftlich führt, vgl. Grimm, V, 1548. Koch. 1 An Kaak, diar Hongar starft, skal unn Ealdagh bigreewan weesh. (Nordfries.) – Johansen, 73; Lappenkorb; Firmenich, III, 4, 36; für Amrum; Haupt, VIII, 356, 91; hochdeutsch bei Masson, 16. Ein Koch, der vor Hunger stirbt, soll in den Feuerherd begraben werden. (S. Esel 82.) Das eine wird so wenig geschehen, als das andere geschieht. 2 Auch einem guten Koch brennt zuweilen die Suppe an. 3 Auf einen Koch gehören drei Kellner. – Eiselein, 386. Die Deutschen lieben das Trinken mehr als das Essen. 4 Das ist der beste Koch, der siedet, wie's dem Herrn schmeckt. Lat.: Coquus domini debet habere gulam. (Faselius, 20.) 5 Das ist ein schlimmer Koch, der erst den Löffel sucht, wenn der Topf schon überläuft. – Winckler, IX, 3. Holl.: Het is een sobere kok, die den lepel zoekt, als de pot oven ziedt. (Harrebormée, I, 429a.) 6 Das sind falsche Köche, die zweierlei Brühe in Einem Topfe kochen. – Winckler, IX, 65. 7 Der fremde Koch macht die Suppe gut (oder: macht gute Suppen). 8 Der geschickteste Koch kann aus blossem Wasser keine gute Suppe kochen. – Altmann VI, 494. 9 Der Koch besorgt die Küche nicht für sich. Holl.: De kok maakt de spijs klaar, en de heer krijgt die op de tafel. (Harrebomée, I, 429a.) 10 Der Koch dem Kellner bret ein Wurst, der Kelner lescht dem Koch den Durst. – Petri, II, 98.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/728
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [722]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/728>, abgerufen am 22.12.2024.