Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] das G'heyen = der Lärm; uneigentlich: verdriessen, ärgerlich, ungehalten machen. Davon die Redensart: Das ist eine g'heyerige Sache. Lass mich ungheyt. - Spott auf grundlosen Verdruss und Aerger. Keifen. 1 Ich keuffe mit dem, der mit mir keuffen will. - Petri, II, 397. 2 Keifen deit nich ser1 un Släge düert2 nich lang. (Ostfries.) - Frommann, VI, 285, 763; Bueren, 761; Hauskalender, I. 1) D. i. wehe. 2) Dauert. Keifwurm. Ein Keifwurm (böses) Weib ist besser kalt als alt. Keiheit. Keiheit1 ist ke Freiheit. (Appenzell.) - Tobler, 98. 1) Von Kei, Ke oder Ghei, Ghe = die Verdriesslichkeit. Verbum: Keia, transitiv = werfen, schmeissen; intransitiv = fallen, stürzen; unpersönlich (z. B. es keit mi) = Unlust über etwas empfinden, das man nicht gedacht, gesagt, gethan hat und das man gedacht, gesagt, gethan haben möchte. Keiig, bei Stalder gheiig = verdriesslich, unangenehm. (Vgl. Tobler, a. a. O.) - Das Misvergnügen, dass nicht mehr errungen worden, ist keine Freiheit. Keil. 1 Auf einen groben Keil gehört ein grober Schlägel. - Kehrein, VII, 109. 2 Der Keil geht, wohin ihn der Schlägel treibt. Engl.: There goes the wedge where the beetle drives it. (Bohn II, 141.) 3 Der Keil ist des Holzspalters Gehülfe. 4 Ein hölzerner Keil treibt besser als ein eiserner. (Böhmen.) Er springt nicht aus. 5 Ein Keil treibet den andern aus. - Postilla, geschriben durch Gregorium Zarnowtza, M.DL.XXXVII, I, Xb; Petri, II, 207; Henisch, 1183, 40; Eiselein, 370; Mayer, II, 53; Gaal, 997; Simrock, 5553; Körte, 3336; Reinsberg III, 92; Braun, I, 1808. Eins durchs andere. Böhm.: Cvik cviku uhyba. - Klin klinem vyraziti slusi. (Celakovsky, 87.) Engl.: Hub bub; mingle mangle; crawly mauly; kim kam; hab nab; hikledy pickledy; hodge podge. Frz.: Un clou chasse l'autre. (Lendroy, 42; Körte, 3336; Kritzinger, 127a; Gaal, 997.) Krain.: Zagvozda zagvozdo poganja. (Celakovsky, 87.) Lat.: Clacum clavo pellere. (Hauer, kiij.) - Clavus clavo pellitur. (Binder I, 196; II, 506; Erasm., 852; Seybold, 78; Gaal, 997; Eiselein, 370.) - Clavus clavo rejiciendus est. (Cicero.) (Philippi, I, 84.) - Cuneus cuneum trudit. (Philippi, I, 106; Gaal, 997; Eiselein, 370.) - Malus nodus malo cuneo pellendus. - Paxillum paxillo pepulisti (pellitur). Poln.: Klin klinem wybijaja. (Lompa, 16.) Uag.: A' szeget szeggel szabad ki verni. (Gaal, 1024.) 6 Fremde Keile fühlt man (schmerzen) nicht. Frz.: Le mal d'autrui n'est que songe. (Venedey, 112.) 7 Je grösser der Keil, je weiter der Riss. 8 Kein besserer Keil als von gleichem Holze. 9 Man kan offt mit einem kleinen Keil einen grossen forttreiben. - Petri, II, 456. 10 Man macht die Keile aus demselben Holze, das man damit spaltet. 11 Man muss offt ein keil mit dem andern treiben vnd durchschlagen. - Lehmann, 308, 54. 12 Mit Keilen treibt man Keil aus. - Eyering, III, 239. 13 Nicht aus jedem Keil wird ein (guter) Pfeil. - Petri, II, 497. *14 Den Keil auf den Kopf schlagen. "Heisset das nit wunderlich wol getroffen und den Keil auff den Kopff geschlagen?" (Fischart, Bk., 1588, 54b.) *15 Den Keil aus demselben Holze schnitzen. *16 Den Keil mit dem Keil herausschlagen. Poln.: Klin klinem wybic. *17 Einem Keile auf dem Kopfe schärfen. (Ostpreuss.) - Frischbier, 386. In Natangen ausschliesslich in folgender Verbindung: Hier mott öck nu all bliwe, on wenn se mi Keil op em Kopp scharpe. (Frischbier2, 1947.) *18 Einen Keil durch Steine treiben. *19 Einen Keil im Herzen haben. - Luther's Tischr., 454a. *20 Man muss noch einen Keil daraufsetzen. Noch ein kräftiges Mittel anwenden, um einen Widerstand zu überwinden. [Spaltenumbruch] *21 Wie ein Keil in etwas stecken. In der Klemme sein. Keiler. Keiler und Bach han Ruh erst zu Dreikönigstag. Keilholz. * Du tächst zu Kailholze, grob g'nunke beste. (Oesterr.-Schles.) - Peter, 448. Keim. Der Keim zersprengt die Hülle. Keiner. 1 Es ist keiner nichts und keiner alles. 2 Es ist keiner so reich, der Arme ist ihm im Denken gleich. 3 Es ist keiner wiedergekommen, der es uns gesagt, wie es in jenem Leben zugeht. 4 Keiner ist so arg, er findet einen Aergern. Das böse Gewissen, wenn es erwacht ist, geht z. B. härter mit dem hartherzigen und grausamen Richter um, als dieser mit unterdrückter Unschuld verfahren ist. 5 Keiner ist so gross, er braucht Dienste von andern. 6 Keiner ist zu alt zum Lernen. 7 Keiner soll den andern für einen guten Freund halten, er habe denn zuvor einen Scheffel Salz mit ihm gegessen. *8 Es ist keiner, er schmeckt nach dem alten Adam. Keinwein. * Er verkauft Keinwein für Rheinwein. - Parömiakon, 178. Kek. *1 Holt de Kek (Maul, Mund). - Dähnert, 222b. Rede nicht mit darein. *2 Ik geve di ens up de Kek. - Dähnert, 222b. Ich schlage dich aufs Maul. Kekelrem. *1 De Kekelrem'n is em got löset. - Eichwald, 985. Er hat eine geläufige Zunge. *2 Em is de Kekelremen1 sneiden. - Schütze, II, 240. 1) Ein Fehler unter der Zunge, der das Sprechen erschwert und den man durch Schneiden oder Lösen des Zungenbandes mehr oder weniger beseitigt. (Vgl. auch Lauremberg, IV, 590.) *3 Ick will em den Kekelrem wol sneiden. Er soll schon Rede und Antwort geben. Kekesch. Wun de Kekesch kren, kit gäre Ren. - Schuster, 43. Wenn die Hähne krähen, kommt gern Regen. Kelch. 1 Hölzerne Kelche, aber goldene Pfaffen. - Sailer, 234. "Dass solchs in illo tempore, zu der Zeit war, da die Kelch hülzin vnd die priester guldin waren, aber jetzo, wie der mäckler Bonifacius und nach ime Durandus gesagt haben, ist das plätlin umbkehrt vnd seind die priester hülzin vnd die kelch guldin." (Fischart, Bk., 1588, 187b.) 2 Wer den Kelch in der Hand hat, trinkt zuerst. Holl.: Die den kelk in de hand heeft, zegent zich het best. (Harrebomee, I, 392a.) 3 Wer einen Kelch im Wappen führt, muss sich nicht zu Flaschen und Krügen gesellen. - Parömiakon, 1387. Gegen das unmässige Leben der Geistlichen. *4 Den Kelch mit der Hefe austrinken. Die Leiden vollständig erdulden. *5 Den Kelch trinken. Etwas verschmerzen, sich einem unvermeidlichen Uebel unterwerfen. *6 Denselben Kelch trinken. An demselben Uebel leiden, dasselbe Ungemach erdulden. Lat.: Eodem bibere poculo. (Plautus.) (Binder II, 954; Faselius, 75.) Kelle. 1 Es ist noch nicht aller Kellen Abend. (Schweiz.) - Simrock, 12357. Der Feierabend ist noch nicht da, man ist noch nicht fertig, die Arbeit ist noch nicht beendet. Besonders in Sanct-Gallen gebräuchlich, wo man am Bartholomäustage die Bleicharbeit schliesst und es also der Kellenabend wird. 2 Man muss nicht mit der grossen Kelle anrichten. - Simrock, 12356.
[Spaltenumbruch] das G'heyen = der Lärm; uneigentlich: verdriessen, ärgerlich, ungehalten machen. Davon die Redensart: Das ist eine g'heyerige Sache. Lass mich ungheyt. – Spott auf grundlosen Verdruss und Aerger. Keifen. 1 Ich keuffe mit dem, der mit mir keuffen will. – Petri, II, 397. 2 Kîfen deit nich sêr1 un Släge düert2 nich lang. (Ostfries.) – Frommann, VI, 285, 763; Bueren, 761; Hauskalender, I. 1) D. i. wehe. 2) Dauert. Keifwurm. Ein Keifwurm (böses) Weib ist besser kalt als alt. Keiheit. Keiheit1 ist ke Freiheit. (Appenzell.) – Tobler, 98. 1) Von Kei, Ke oder Ghei, Ghe = die Verdriesslichkeit. Verbum: Keia, transitiv = werfen, schmeissen; intransitiv = fallen, stürzen; unpersönlich (z. B. es keit mi) = Unlust über etwas empfinden, das man nicht gedacht, gesagt, gethan hat und das man gedacht, gesagt, gethan haben möchte. Keiig, bei Stalder gheiig = verdriesslich, unangenehm. (Vgl. Tobler, a. a. O.) – Das Misvergnügen, dass nicht mehr errungen worden, ist keine Freiheit. Keil. 1 Auf einen groben Keil gehört ein grober Schlägel. – Kehrein, VII, 109. 2 Der Keil geht, wohin ihn der Schlägel treibt. Engl.: There goes the wedge where the beetle drives it. (Bohn II, 141.) 3 Der Keil ist des Holzspalters Gehülfe. 4 Ein hölzerner Keil treibt besser als ein eiserner. (Böhmen.) Er springt nicht aus. 5 Ein Keil treibet den andern aus. – Postilla, geschriben durch Gregorium Zarnowtza, M.DL.XXXVII, I, Xb; Petri, II, 207; Henisch, 1183, 40; Eiselein, 370; Mayer, II, 53; Gaal, 997; Simrock, 5553; Körte, 3336; Reinsberg III, 92; Braun, I, 1808. Eins durchs andere. Böhm.: Cvik cviku uhýbá. – Klín klínem vyraziti sluší. (Čelakovsky, 87.) Engl.: Hub bub; mingle mangle; crawly mauly; kim kam; hab nab; hikledy pickledy; hodge podge. Frz.: Un clou chasse l'autre. (Lendroy, 42; Körte, 3336; Kritzinger, 127a; Gaal, 997.) Krain.: Zagvózda zagvózdo pogánja. (Čelakovsky, 87.) Lat.: Clacum clavo pellere. (Hauer, kiij.) – Clavus clavo pellitur. 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das G'heyen = der Lärm; uneigentlich: verdriessen, ärgerlich, ungehalten machen. Davon die Redensart: Das ist eine g'heyerige Sache. Lass mich ungheyt. – Spott auf grundlosen Verdruss und Aerger.
Keifen.
1 Ich keuffe mit dem, der mit mir keuffen will. – Petri, II, 397.
2 Kîfen deit nich sêr1 un Släge düert2 nich lang. (Ostfries.) – Frommann, VI, 285, 763; Bueren, 761; Hauskalender, I.
1) D. i. wehe.
2) Dauert.
Keifwurm.
Ein Keifwurm (böses) Weib ist besser kalt als alt.
Keiheit.
Keiheit1 ist ke Freiheit. (Appenzell.) – Tobler, 98.
1) Von Kei, Ke oder Ghei, Ghe = die Verdriesslichkeit. Verbum: Keia, transitiv = werfen, schmeissen; intransitiv = fallen, stürzen; unpersönlich (z. B. es keit mi) = Unlust über etwas empfinden, das man nicht gedacht, gesagt, gethan hat und das man gedacht, gesagt, gethan haben möchte. Keiig, bei Stalder gheiig = verdriesslich, unangenehm. (Vgl. Tobler, a. a. O.) – Das Misvergnügen, dass nicht mehr errungen worden, ist keine Freiheit.
Keil.
1 Auf einen groben Keil gehört ein grober Schlägel. – Kehrein, VII, 109.
2 Der Keil geht, wohin ihn der Schlägel treibt.
Engl.: There goes the wedge where the beetle drives it. (Bohn II, 141.)
3 Der Keil ist des Holzspalters Gehülfe.
4 Ein hölzerner Keil treibt besser als ein eiserner. (Böhmen.)
Er springt nicht aus.
5 Ein Keil treibet den andern aus. – Postilla, geschriben durch Gregorium Zarnowtza, M.DL.XXXVII, I, Xb; Petri, II, 207; Henisch, 1183, 40; Eiselein, 370; Mayer, II, 53; Gaal, 997; Simrock, 5553; Körte, 3336; Reinsberg III, 92; Braun, I, 1808.
Eins durchs andere.
Böhm.: Cvik cviku uhýbá. – Klín klínem vyraziti sluší. (Čelakovsky, 87.)
Engl.: Hub bub; mingle mangle; crawly mauly; kim kam; hab nab; hikledy pickledy; hodge podge.
Frz.: Un clou chasse l'autre. (Lendroy, 42; Körte, 3336; Kritzinger, 127a; Gaal, 997.)
Krain.: Zagvózda zagvózdo pogánja. (Čelakovsky, 87.)
Lat.: Clacum clavo pellere. (Hauer, kiij.) – Clavus clavo pellitur. (Binder I, 196; II, 506; Erasm., 852; Seybold, 78; Gaal, 997; Eiselein, 370.) – Clavus clavo rejiciendus est. (Cicero.) (Philippi, I, 84.) – Cuneus cuneum trudit. (Philippi, I, 106; Gaal, 997; Eiselein, 370.) – Malus nodus malo cuneo pellendus. – Paxillum paxillo pepulisti (pellitur).
Poln.: Klin klinem wybijaja. (Lompa, 16.)
Uag.: A' szeget szeggel szabad ki verni. (Gaal, 1024.)
6 Fremde Keile fühlt man (schmerzen) nicht.
Frz.: Le mal d'autrui n'est que songe. (Venedey, 112.)
7 Je grösser der Keil, je weiter der Riss.
8 Kein besserer Keil als von gleichem Holze.
9 Man kan offt mit einem kleinen Keil einen grossen forttreiben. – Petri, II, 456.
10 Man macht die Keile aus demselben Holze, das man damit spaltet.
11 Man muss offt ein keil mit dem andern treiben vnd durchschlagen. – Lehmann, 308, 54.
12 Mit Keilen treibt man Keil aus. – Eyering, III, 239.
13 Nicht aus jedem Keil wird ein (guter) Pfeil. – Petri, II, 497.
*14 Den Keil auf den Kopf schlagen.
„Heisset das nit wunderlich wol getroffen und den Keil auff den Kopff geschlagen?“ (Fischart, Bk., 1588, 54b.)
*15 Den Keil aus demselben Holze schnitzen.
*16 Den Keil mit dem Keil herausschlagen.
Poln.: Klin klinem wybić.
*17 Einem Keile auf dem Kopfe schärfen. (Ostpreuss.) – Frischbier, 386.
In Natangen ausschliesslich in folgender Verbindung: Hier mott öck nu all bliwe, on wenn se mi Kîl op em Kopp scharpe. (Frischbier2, 1947.)
*18 Einen Keil durch Steine treiben.
*19 Einen Keil im Herzen haben. – Luther's Tischr., 454a.
*20 Man muss noch einen Keil daraufsetzen.
Noch ein kräftiges Mittel anwenden, um einen Widerstand zu überwinden.
*21 Wie ein Keil in etwas stecken.
In der Klemme sein.
Keiler.
Keiler und Bach han Ruh erst zu Dreikönigstag.
Keilholz.
* Du tächst zu Kailholze, grôb g'nunke beste. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 448.
Keim.
Der Keim zersprengt die Hülle.
Keiner.
1 Es ist keiner nichts und keiner alles.
2 Es ist keiner so reich, der Arme ist ihm im Denken gleich.
3 Es ist keiner wiedergekommen, der es uns gesagt, wie es in jenem Leben zugeht.
4 Keiner ist so arg, er findet einen Aergern.
Das böse Gewissen, wenn es erwacht ist, geht z. B. härter mit dem hartherzigen und grausamen Richter um, als dieser mit unterdrückter Unschuld verfahren ist.
5 Keiner ist so gross, er braucht Dienste von andern.
6 Keiner ist zu alt zum Lernen.
7 Keiner soll den andern für einen guten Freund halten, er habe denn zuvor einen Scheffel Salz mit ihm gegessen.
*8 Es ist keiner, er schmeckt nach dem alten Adam.
Keinwein.
* Er verkauft Keinwein für Rheinwein. – Parömiakon, 178.
Kêk.
*1 Holt de Kêk (Maul, Mund). – Dähnert, 222b.
Rede nicht mit darein.
*2 Ik geve di êns up de Kêk. – Dähnert, 222b.
Ich schlage dich aufs Maul.
Kêkelrêm.
*1 De Kekelrêm'n is em got löset. – Eichwald, 985.
Er hat eine geläufige Zunge.
*2 Em is de Kêkelrêmen1 snîden. – Schütze, II, 240.
1) Ein Fehler unter der Zunge, der das Sprechen erschwert und den man durch Schneiden oder Lösen des Zungenbandes mehr oder weniger beseitigt. (Vgl. auch Lauremberg, IV, 590.)
*3 Ick will em den Kékelrêm wol snîden.
Er soll schon Rede und Antwort geben.
Kekesch.
Wun de Kekesch krên, kit gäre Rên. – Schuster, 43.
Wenn die Hähne krähen, kommt gern Regen.
Kelch.
1 Hölzerne Kelche, aber goldene Pfaffen. – Sailer, 234.
„Dass solchs in illo tempore, zu der Zeit war, da die Kelch hülzin vnd die priester guldin waren, aber jetzo, wie der mäckler Bonifacius und nach ime Durandus gesagt haben, ist das plätlin umbkehrt vnd seind die priester hülzin vnd die kelch guldin.“ (Fischart, Bk., 1588, 187b.)
2 Wer den Kelch in der Hand hat, trinkt zuerst.
Holl.: Die den kelk in de hand heeft, zegent zich het best. (Harrebomée, I, 392a.)
3 Wer einen Kelch im Wappen führt, muss sich nicht zu Flaschen und Krügen gesellen. – Parömiakon, 1387.
Gegen das unmässige Leben der Geistlichen.
*4 Den Kelch mit der Hefe austrinken.
Die Leiden vollständig erdulden.
*5 Den Kelch trinken.
Etwas verschmerzen, sich einem unvermeidlichen Uebel unterwerfen.
*6 Denselben Kelch trinken.
An demselben Uebel leiden, dasselbe Ungemach erdulden.
Lat.: Eodem bibere poculo. (Plautus.) (Binder II, 954; Faselius, 75.)
Kelle.
1 Es ist noch nicht aller Kellen Abend. (Schweiz.) – Simrock, 12357.
Der Feierabend ist noch nicht da, man ist noch nicht fertig, die Arbeit ist noch nicht beendet. Besonders in Sanct-Gallen gebräuchlich, wo man am Bartholomäustage die Bleicharbeit schliesst und es also der Kellenabend wird.
2 Man muss nicht mit der grossen Kelle anrichten. – Simrock, 12356.
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