Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 20 Je, je, sied de Baur un krassed sick hinger den Oaren, wan de Bäckere1 op sind. (Plettenberg in der Grafschaft Mark.) - Frommann, III, 256, 59. 1) Für Bäckede, Gebäck, ferner Kornvorrath. Gar mancher Bauer ruft: Je, je! wenn dieser erschöpft ist. 21 Jeu (ja), sach se, twäi wol se un drai brach se. (Iserlohn.) - Frommann, III, 256, 51. 22 Jö, sei Jan, do fiel Trine op de Fott (Hintern). (Meurs.) - Firmenich, I, 407, 413. 23 Joa, sagte Henrik Halfmann, hä mainere (meinte) oawer nei (nein). (Lüdenscheid.) - Frommann, III, 257, 62. 24 Mit Ja und Nein schliessen die Kaufleute grossen Handel. Holl.: Ja en neen is kooplieden voer, koot en bikkel der kinderen. (Harrebomee, I, 348b.) 25 Na ja, ja, segt Vatter Rusch, harr nich dacht, dat ik 'n Nachtwandler weier, dar dröp sein Frau 'n nachts bei de Diern. (Hamburg.) - Hoefer, 880. 26 Was vber ja vnd nein, das ist vom vbel. - Petri, II, 611. 27 Wenn das ja vnnd aber zugleich vffziehen, so ist nicht vil dahinder. - Lehmann, 930, 41. 28 Wenn Ja und Aber beisammen stehen, ist nicht viel dahinter zu sehen. - Körte, 3100; Lohrengel, I, 768. 29 Wenn sie sagt Ja, neigt er den Kopf. - Parömiakon, 1478. Abraham a Sancta Clara von Ehemännern, die ihren Frauen allen Willen thun. Von einem solchen sagt er auch: "Er tanzt, wie sie pfeift. Er liest, wie sie buchstabirt. Er malt, wie sie weisst. Wenn sie trinken will, schenkt er ein; wenn sie den Kopf schüttelt, so sagt er nein." 30 Wer bald Ja sagt, sagt auch bald Nein. 31 Wer gut Ja sagt, wird gut fett. 32 Wer heut sagt Ja vnd morgen Nein, der kompt mit Niemand vberein. - Petri, II, 718. 33 Wer zu allem ja sagt, der hat das Pulver nicht erfunden. 34 Zwesch'r ja oan nä schteit d'r Golja. - Peter, I, 447. 35 Zwischen Ja und Neh is der Galgen. (Oberlausitz.) 36 Zwischen Ja und Nein eines Weibes lässt sich keine Nadelspitze stecken. - Eiselein, 634. *37 Ach ja, Herr Amtmann, ja. Ist als Schlusswort einer Gellert'schen Fabel sprichwörtlich geworden, in der es auch seine Erklärung findet. *38 Bei ihm ist alles Ja und Nein, Ja im Versprechen und Nein im Halten. - Einfälle, 216. Von unzuverlässigen Leuten. *39 Bei Ja und Nein. - Eiselein, 344. *40 Das Ja von einem erpauken. - Eiselein, 344. *41 Dazu sag' ich weder Ja noch Nein. Holl.: Ik wil er neen noch ja op zeggen. (Harrebomee, I, 348b.) *42 Der kann nit Ja sagen. - Tendlau, 352. Vom Unentschiedenen oder dem, der sich stets eine Hinterthür offen hält. *43 Entweder Ja oder Nein. Wenn man auf einen kurzen, entschiedenen Entschluss dringt. Frz.: Ou un beau oui, ou un beau non. (Kritzinger, 497b.) *44 Er sagt immer Ja, dass ihm 's Maul nicht krumm wird. - Simrock, 12342. *45 Er sagt weder Ja noch Nein. Es gibt eine ausweichende Antwort. Die Franzosen nennen eine solche zweideutige Antwort eine normandische, wie sie unter einer normandischen Aussöhnung eine geheuchelte verstehen. (Reinsberg V, 132.) *46 Es ist Ja und Amen. - Herberger, I, 2, 175; Eiselein, 343. *47 Ja ja, nein nein. - Eiselein, 344. *48 Ja oder nein will ich. - Eiselein, 344. *49 Ja und Nein an Einem Spiesse braten. - Parömiakon, 1657. Er ist alle Augenblicke andern Sinnes. Was er heute verspricht, nimmt er morgen zurück, bald will er weiss, bald schwarz. Dän.: Som siunger ja og amen til alting. (Prov. dan., 269.) Frz.: Il a son dit et son dedit. [Spaltenumbruch] *50 Ja und Nein sind lang, wenn er sie ausspricht. Boileau sagte von einem faulen Menschen: "Diese beiden einsilbigen Wörter werden in seinem Munde zu Perioden." (Einfälle, 59.) *51 Ja vnd Amen dazu sagen. - Luther's Werke, VII, 111a. *52 Mein Ja ist so gut wie sein Nein. Holl.: Mijn ja is zoo goed als zijn neen. (Harrebomee, I, 348b.) *53 O jo, sed Baum. (Meurs.) - Firmenich, I, 425, 322. Um zu sagen: Es geht so nicht. *54 Wenn er Ja sagt, spricht sie nein, will er aus, so will sie ein; will er Bier, so will sie Wein; will er dies, so will sie das; singt er Alt, so brummt sie den Bass; greift er zum Prügel, so nimmt sie die Schlüssel; wirft er die Tiegel, so wirft sie die Schüssel. - Simrock, 5161; Parömiakon, 2581. Von Eheleuten ganz entgegengesetzter Denkungsart, die stets miteinander im Kampfe sind. Es ist dies auch in folgender Weise ausgeführt: Sagt er ja, so sagt sie nein; trinkt er Bier, so trinkt sie Wein; will er sauer, will sie süss; will er Mehl, so will sie Gries; schreit er hu, so schreit sie ha; ist er dort, so ist sie da; will er essen, will sie fasten; will er gehen, will sie rasten; sagt er Spatzen, ruft sie Finken; will er Wurst, so will sie Schinken; will er Suppe, will sie Brocken; will er Strümpfe, will sie Socken; will er dies, so will sie das; singt er Alt, so brummt sie Bass; steht er auf, setzt sie sich nieder; schlägt er gar, so schlägt sie wieder. Will er tritt, so will sie trott. 'S ist ein Leben, erbarm dich Gott. (Eiselein, 344.) Jüd.-deutsch: Wenn er sagt jo, sagt sie loo. (Tendlau, 600.) Jabruder. * Er ist ein Jabruder. - Frischbier, 354a; Hennig, 107. Ein gedanken- und willenlos Beistimmender. Holl.: Het is een jabroer. (Harrebomee, I, 348b.) Jacere. En jacet in Drecko, qui modo Reuter erat. - Frischbier, 354. In Linemann, Deliciae calendariograph. (Bg. Bb, 4) beim Jahre 1645. Jach. 1 Wer zu gech ist zu vnzeiten, der soll eitel Esel reiten, die gehen gemach. - Henisch, 944, 14. *2 Lass dir nit so gach sein. - Franck, I, 50a. Uebereile eine Sache nicht. Jachem. Jachem hat den Mantel um. - Petters, 20. Jäckchen. * Ea hod a rods Janggadl aun. (Steiermark.) - Firmenich, II, 6. Er hat ein rothes Jäckchen an, d. h. er ist ein Denunciant. Jacke. 1 Pua Modders wil niin ruad Knappe sii haa, an dat hi niinen fo küd. (Sylt.) Paul Moders wollte keine rothe Jacke haben, weil er keine bekommen konnte. 2 Wea z'an Janggar geboren is, kimp za kuanen Rouk. (Steiermark.) - Firmenich, II, 764, 1. Wer zur Jacke geboren ist, kommt zu keinem Rock. 3 Wer zur Jacke geboren ist, kommt zu keinem Rock und wenn er 's Tuch beim Schneider hat. (Eifel.) *4 Dat öss en Jack, en Pack. - Frischbier2, 1777. *5 Dat öss Jack wie Hos'. - Frischbier2, 1777. Eins wie das andere. *6 Dat öss Jack wie Pigg. - Frischbier2, 1777. Pigge = Wams, Jacke. *7 Einem die Jacke ausklopfen. Holl.: Iemand het jak afsehuijeren. (Harrebomee, I, 352a.) Span.: Zurrar a uno la badana. *8 Einem die Jacke flicken. "Vnd schelten vns vor Ebriacken, wie wol wir jn jetzt recht die jacken mit gottes wort gar weidlich sticken." (Waldis, IV, 17, 22.) - "Die Walen schelten uns Deutsche als >ebriacken<, und doch haben wir ihnen die zerlöcherte jacke ihrer kirchenlehre mit Gottes Wort eben erst durch das Werk der Reformation gestickt." *9 Einem etwas auf die Jacke geben. *10 Enem de Jacke utwaschen. - Dähnert, 203b. *11 Enem de Jacke vull schellen. - Dähnert, 203b. Einen sehr heftig scholten. *12 Enem de Jacke vull slan. - Dähnert, 203b. Einen derb durchprügeln.
[Spaltenumbruch] 20 Je, je, sied de Bûr un krassed sick hinger den Oaren, wan de Bäckere1 op sind. (Plettenberg in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 256, 59. 1) Für Bäckede, Gebäck, ferner Kornvorrath. Gar mancher Bauer ruft: Je, je! wenn dieser erschöpft ist. 21 Jèu (ja), sach se, twäi wol se un drai brach se. (Iserlohn.) – Frommann, III, 256, 51. 22 Jö, sei Jan, do fiel Trine op de Fott (Hintern). (Meurs.) – Firmenich, I, 407, 413. 23 Joa, sagte Henrik Halfmann, hä mainere (meinte) oawer nëi (nein). (Lüdenscheid.) – Frommann, III, 257, 62. 24 Mit Ja und Nein schliessen die Kaufleute grossen Handel. Holl.: Ja en neen is kooplieden voer, koot en bikkel der kinderen. (Harrebomée, I, 348b.) 25 Na ja, ja, segt Vatter Rusch, harr nich dacht, dat ik 'n Nachtwandler wîer, dâr dröp sîn Frû 'n nachts bî de Diern. (Hamburg.) – Hoefer, 880. 26 Was vber ja vnd nein, das ist vom vbel. – Petri, II, 611. 27 Wenn das ja vnnd aber zugleich vffziehen, so ist nicht vil dahinder. – Lehmann, 930, 41. 28 Wenn Ja und Aber beisammen stehen, ist nicht viel dahinter zu sehen. – Körte, 3100; Lohrengel, I, 768. 29 Wenn sie sagt Ja, neigt er den Kopf. – Parömiakon, 1478. Abraham a Sancta Clara von Ehemännern, die ihren Frauen allen Willen thun. Von einem solchen sagt er auch: „Er tanzt, wie sie pfeift. Er liest, wie sie buchstabirt. Er malt, wie sie weisst. Wenn sie trinken will, schenkt er ein; wenn sie den Kopf schüttelt, so sagt er nein.“ 30 Wer bald Ja sagt, sagt auch bald Nein. 31 Wer gut Ja sagt, wird gut fett. 32 Wer heut sagt Ja vnd morgen Nein, der kompt mit Niemand vberein. – Petri, II, 718. 33 Wer zu allem ja sagt, der hat das Pulver nicht erfunden. 34 Zwesch'r jâ oan nä schtît d'r Golja. – Peter, I, 447. 35 Zwischen Ja und Neh is der Galgen. (Oberlausitz.) 36 Zwischen Ja und Nein eines Weibes lässt sich keine Nadelspitze stecken. – Eiselein, 634. *37 Ach ja, Herr Amtmann, ja. Ist als Schlusswort einer Gellert'schen Fabel sprichwörtlich geworden, in der es auch seine Erklärung findet. *38 Bei ihm ist alles Ja und Nein, Ja im Versprechen und Nein im Halten. – Einfälle, 216. Von unzuverlässigen Leuten. *39 Bei Ja und Nein. – Eiselein, 344. *40 Das Ja von einem erpauken. – Eiselein, 344. *41 Dazu sag' ich weder Ja noch Nein. Holl.: Ik wil er neen noch ja op zeggen. (Harrebomée, I, 348b.) *42 Der kann nit Ja sagen. – Tendlau, 352. Vom Unentschiedenen oder dem, der sich stets eine Hinterthür offen hält. *43 Entweder Ja oder Nein. Wenn man auf einen kurzen, entschiedenen Entschluss dringt. Frz.: Ou un beau oui, ou un beau non. (Kritzinger, 497b.) *44 Er sagt immer Ja, dass ihm 's Maul nicht krumm wird. – Simrock, 12342. *45 Er sagt weder Ja noch Nein. Es gibt eine ausweichende Antwort. Die Franzosen nennen eine solche zweideutige Antwort eine normandische, wie sie unter einer normandischen Aussöhnung eine geheuchelte verstehen. (Reinsberg V, 132.) *46 Es ist Ja und Amen. – Herberger, I, 2, 175; Eiselein, 343. *47 Ja ja, nein nein. – Eiselein, 344. *48 Ja oder nein will ich. – Eiselein, 344. *49 Ja und Nein an Einem Spiesse braten. – Parömiakon, 1657. Er ist alle Augenblicke andern Sinnes. Was er heute verspricht, nimmt er morgen zurück, bald will er weiss, bald schwarz. Dän.: Som siunger ja og amen til alting. (Prov. dan., 269.) Frz.: Il a son dit et son dédit. [Spaltenumbruch] *50 Ja und Nein sind lang, wenn er sie ausspricht. Boileau sagte von einem faulen Menschen: „Diese beiden einsilbigen Wörter werden in seinem Munde zu Perioden.“ (Einfälle, 59.) *51 Ja vnd Amen dazu sagen. – Luther's Werke, VII, 111a. *52 Mein Ja ist so gut wie sein Nein. Holl.: Mijn ja is zoo goed als zijn neen. (Harrebomée, I, 348b.) *53 O jo, sed Baum. (Meurs.) – Firmenich, I, 425, 322. Um zu sagen: Es geht so nicht. *54 Wenn er Ja sagt, spricht sie nein, will er aus, so will sie ein; will er Bier, so will sie Wein; will er dies, so will sie das; singt er Alt, so brummt sie den Bass; greift er zum Prügel, so nimmt sie die Schlüssel; wirft er die Tiegel, so wirft sie die Schüssel. – Simrock, 5161; Parömiakon, 2581. Von Eheleuten ganz entgegengesetzter Denkungsart, die stets miteinander im Kampfe sind. Es ist dies auch in folgender Weise ausgeführt: Sagt er ja, so sagt sie nein; trinkt er Bier, so trinkt sie Wein; will er sauer, will sie süss; will er Mehl, so will sie Gries; schreit er hu, so schreit sie ha; ist er dort, so ist sie da; will er essen, will sie fasten; will er gehen, will sie rasten; sagt er Spatzen, ruft sie Finken; will er Wurst, so will sie Schinken; will er Suppe, will sie Brocken; will er Strümpfe, will sie Socken; will er dies, so will sie das; singt er Alt, so brummt sie Bass; steht er auf, setzt sie sich nieder; schlägt er gar, so schlägt sie wieder. Will er tritt, so will sie trott. 'S ist ein Leben, erbarm dich Gott. (Eiselein, 344.) Jüd.-deutsch: Wenn er sagt jo, sagt sie loo. (Tendlau, 600.) Jabruder. * Er ist ein Jabruder. – Frischbier, 354a; Hennig, 107. Ein gedanken- und willenlos Beistimmender. Holl.: Het is een jabroer. (Harrebomée, I, 348b.) Jacere. En jacet in Drecko, qui modo Reuter erat. – Frischbier, 354. In Linemann, Deliciae calendariograph. (Bg. Bb, 4) beim Jahre 1645. Jach. 1 Wer zu gech ist zu vnzeiten, der soll eitel Esel reiten, die gehen gemach. – Henisch, 944, 14. *2 Lass dir nit so gach sein. – Franck, I, 50a. Uebereile eine Sache nicht. Jachem. Jachem hat den Mantel um. – Petters, 20. Jäckchen. * Ea hod a rods Janggadl aun. (Steiermark.) – Firmenich, II, 6. Er hat ein rothes Jäckchen an, d. h. er ist ein Denunciant. Jacke. 1 Pua Modders wil niin ruad Knappe sii haa, an dat hi niinen fo küd. (Sylt.) Paul Moders wollte keine rothe Jacke haben, weil er keine bekommen konnte. 2 Wea z'an Janggar geboren is, kimp za kuanen Rouk. (Steiermark.) – Firmenich, II, 764, 1. Wer zur Jacke geboren ist, kommt zu keinem Rock. 3 Wer zur Jacke geboren ist, kommt zu keinem Rock und wenn er 's Tuch beim Schneider hat. (Eifel.) *4 Dat öss ên Jack, ên Pack. – Frischbier2, 1777. *5 Dat öss Jack wie Hos'. – Frischbier2, 1777. Eins wie das andere. *6 Dat öss Jack wie Pigg. – Frischbier2, 1777. Pigge = Wams, Jacke. *7 Einem die Jacke ausklopfen. Holl.: Iemand het jak afsehuijeren. (Harrebomée, I, 352a.) Span.: Zurrar á uno la badana. *8 Einem die Jacke flicken. „Vnd schelten vns vor Ebriacken, wie wol wir jn jetzt recht die jacken mit gottes wort gar weidlich sticken.“ (Waldis, IV, 17, 22.) – „Die Walen schelten uns Deutsche als ›ebriacken‹, und doch haben wir ihnen die zerlöcherte jacke ihrer kirchenlehre mit Gottes Wort eben erst durch das Werk der Reformation gestickt.“ *9 Einem etwas auf die Jacke geben. *10 Enem de Jacke utwaschen. – Dähnert, 203b. *11 Enem de Jacke vull schellen. – Dähnert, 203b. Einen sehr heftig scholten. *12 Enem de Jacke vull slan. – Dähnert, 203b. Einen derb durchprügeln.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0493" n="[487]"/><cb n="973"/> 20 Je, je, sied de Bûr un krassed sick hinger den Oaren, wan de Bäckere<hi rendition="#sup">1</hi> op sind.</hi> (<hi rendition="#i">Plettenberg in der Grafschaft Mark.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, III, 256, 59.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Für Bäckede, Gebäck, ferner Kornvorrath. Gar mancher Bauer ruft: Je, je! wenn dieser erschöpft ist.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Jèu (ja), sach se, twäi wol se un drai brach se.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, III, 256, 51.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Jö, sei Jan, do fiel Trine op de Fott (Hintern).</hi> (<hi rendition="#i">Meurs.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, I, 407, 413.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Joa, sagte Henrik Halfmann, hä mainere (meinte) oawer nëi (nein).</hi> (<hi rendition="#i">Lüdenscheid.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, III, 257, 62.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Mit Ja und Nein schliessen die Kaufleute grossen Handel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ja en neen is kooplieden voer, koot en bikkel der kinderen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 348<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Na ja, ja, segt Vatter Rusch, harr nich dacht, dat ik 'n Nachtwandler wîer, dâr dröp sîn Frû 'n nachts bî de Diern.</hi> (<hi rendition="#i">Hamburg.</hi>) – <hi rendition="#i">Hoefer, 880.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Was vber ja vnd nein, das ist vom vbel.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 611.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Wenn das ja vnnd aber zugleich vffziehen, so ist nicht vil dahinder.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 930, 41.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Wenn Ja und Aber beisammen stehen, ist nicht viel dahinter zu sehen.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 3100; Lohrengel, I, 768.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Wenn sie sagt Ja, neigt er den Kopf.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 1478.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Abraham a Sancta Clara</hi> von Ehemännern, die ihren Frauen allen Willen thun. Von einem solchen sagt er auch: „Er tanzt, wie sie pfeift. Er liest, wie sie buchstabirt. Er malt, wie sie weisst. Wenn sie trinken will, schenkt er ein; wenn sie den Kopf schüttelt, so sagt er nein.“</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">30 Wer bald Ja sagt, sagt auch bald Nein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">31 Wer gut Ja sagt, wird gut fett.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Wer heut sagt Ja vnd morgen Nein, der kompt mit Niemand vberein.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 718.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">33 Wer zu allem ja sagt, der hat das Pulver nicht erfunden.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Zwesch'r jâ oan nä schtît d'r Golja.</hi> – <hi rendition="#i">Peter, I, 447.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">35 Zwischen Ja und Neh is der Galgen.</hi> (<hi rendition="#i">Oberlausitz.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">36 Zwischen Ja und Nein eines Weibes lässt sich keine Nadelspitze stecken.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 634.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*37 Ach ja, Herr Amtmann, ja.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ist als Schlusswort einer Gellert'schen Fabel sprichwörtlich geworden, in der es auch seine Erklärung findet.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*38 Bei ihm ist alles Ja und Nein, Ja im Versprechen und Nein im Halten.</hi> – <hi rendition="#i">Einfälle, 216.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Von unzuverlässigen Leuten.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*39 Bei Ja und Nein.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 344.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*40 Das Ja von einem erpauken.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 344.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*41 Dazu sag' ich weder Ja noch Nein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ik wil er neen noch ja op zeggen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 348<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*42 Der kann nit Ja sagen.</hi> – <hi rendition="#i">Tendlau, 352.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Vom Unentschiedenen oder dem, der sich stets eine Hinterthür offen hält.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*43 Entweder Ja oder Nein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Wenn man auf einen kurzen, entschiedenen Entschluss dringt.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Ou un beau oui, ou un beau non. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 497<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*44 Er sagt immer Ja, dass ihm 's Maul nicht krumm wird.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 12342.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*45 Er sagt weder Ja noch Nein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Es gibt eine ausweichende Antwort. Die Franzosen nennen eine solche zweideutige Antwort eine normandische, wie sie unter einer normandischen Aussöhnung eine geheuchelte verstehen. (<hi rendition="#i">Reinsberg V, 132.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*46 Es ist Ja und Amen.</hi> – <hi rendition="#i">Herberger, I, 2, 175; Eiselein, 343.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*47 Ja ja, nein nein.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 344.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*48 Ja oder nein will ich.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 344.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*49 Ja und Nein an Einem Spiesse braten.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 1657.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er ist alle Augenblicke andern Sinnes. Was er heute verspricht, nimmt er morgen zurück, bald will er weiss, bald schwarz.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Som siunger ja og amen til alting. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 269.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il a son dit et son dédit.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="974"/> *50 Ja und Nein sind lang, wenn er sie ausspricht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Boileau</hi> sagte von einem faulen Menschen: „Diese beiden einsilbigen Wörter werden in seinem Munde zu Perioden.“ (<hi rendition="#i">Einfälle, 59.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*51 Ja vnd Amen dazu sagen.</hi> – <hi rendition="#i">Luther's Werke, VII, 111<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*52 Mein Ja ist so gut wie sein Nein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Mijn ja is zoo goed als zijn neen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 348<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*53 O jo, sed Baum.</hi> (<hi rendition="#i">Meurs.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, I, 425, 322.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Um zu sagen: Es geht so nicht.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*54 Wenn er Ja sagt, spricht sie nein, will er aus, so will sie ein; will er Bier, so will sie Wein; will er dies, so will sie das; singt er Alt, so brummt sie den Bass; greift er zum Prügel, so nimmt sie die Schlüssel; wirft er die Tiegel, so wirft sie die Schüssel.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 5161; Parömiakon, 2581.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Von Eheleuten ganz entgegengesetzter Denkungsart, die stets miteinander im Kampfe sind. Es ist dies auch in folgender Weise ausgeführt: Sagt er ja, so sagt sie nein; trinkt er Bier, so trinkt sie Wein; will er sauer, will sie süss; will er Mehl, so will sie Gries; schreit er hu, so schreit sie ha; ist er dort, so ist sie da; will er essen, will sie fasten; will er gehen, will sie rasten; sagt er Spatzen, ruft sie Finken; will er Wurst, so will sie Schinken; will er Suppe, will sie Brocken; will er Strümpfe, will sie Socken; will er dies, so will sie das; singt er Alt, so brummt sie Bass; steht er auf, setzt sie sich nieder; schlägt er gar, so schlägt sie wieder. Will er tritt, so will sie trott. 'S ist ein Leben, erbarm dich Gott. (<hi rendition="#i">Eiselein, 344.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Jüd.-deutsch</hi>: Wenn er sagt jo, sagt sie loo. (<hi rendition="#i">Tendlau, 600.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Jabruder.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist ein Jabruder.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, 354<hi rendition="#sup">a</hi>; Hennig, 107.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ein gedanken- und willenlos Beistimmender.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is een jabroer. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 348<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Jacere.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">En jacet in Drecko, qui modo Reuter erat.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, 354.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">In <hi rendition="#i">Linemann, Deliciae calendariograph.</hi> (Bg. Bb, 4) beim Jahre 1645.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Jach.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Wer zu gech ist zu vnzeiten, der soll eitel Esel reiten, die gehen gemach.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 944, 14.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Lass dir nit so gach sein.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 50<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Uebereile eine Sache nicht.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Jachem.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Jachem hat den Mantel um.</hi> – <hi rendition="#i">Petters, 20.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Jäckchen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ea hod a rods Janggadl aun.</hi> (<hi rendition="#i">Steiermark.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, II, 6.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er hat ein rothes Jäckchen an, d. h. er ist ein Denunciant.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Jacke.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Pua Modders wil niin ruad Knappe sii haa, an dat hi niinen fo küd.</hi> (<hi rendition="#i">Sylt.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Paul Moders wollte keine rothe Jacke haben, weil er keine bekommen konnte.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wea z'an Janggar geboren is, kimp za kuanen Rouk.</hi> (<hi rendition="#i">Steiermark.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, II, 764, 1.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wer zur Jacke geboren ist, kommt zu keinem Rock.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Wer zur Jacke geboren ist, kommt zu keinem Rock und wenn er 's Tuch beim Schneider hat.</hi> (<hi rendition="#i">Eifel.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Dat öss ên Jack, ên Pack.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1777.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Dat öss Jack wie Hos'.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1777.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Eins wie das andere.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Dat öss Jack wie Pigg.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1777.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Pigge = Wams, Jacke.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 Einem die Jacke ausklopfen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Iemand het jak afsehuijeren. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 352<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Zurrar á uno la badana.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*8 Einem die Jacke flicken.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Vnd schelten vns vor Ebriacken, wie wol wir jn jetzt recht die jacken mit gottes wort gar weidlich sticken.“ (<hi rendition="#i">Waldis, IV, 17, 22.</hi>) – „Die Walen schelten uns Deutsche als ›ebriacken‹, und doch haben wir ihnen die zerlöcherte jacke ihrer kirchenlehre mit Gottes Wort eben erst durch das Werk der Reformation gestickt.“</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*9 Einem etwas auf die Jacke geben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 Enem de Jacke utwaschen.</hi> – <hi rendition="#i">Dähnert, 203<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Enem de Jacke vull schellen.</hi> – <hi rendition="#i">Dähnert, 203<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Einen sehr heftig scholten.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Enem de Jacke vull slan.</hi> – <hi rendition="#i">Dähnert, 203<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Einen derb durchprügeln.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[487]/0493]
20 Je, je, sied de Bûr un krassed sick hinger den Oaren, wan de Bäckere1 op sind. (Plettenberg in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 256, 59.
1) Für Bäckede, Gebäck, ferner Kornvorrath. Gar mancher Bauer ruft: Je, je! wenn dieser erschöpft ist.
21 Jèu (ja), sach se, twäi wol se un drai brach se. (Iserlohn.) – Frommann, III, 256, 51.
22 Jö, sei Jan, do fiel Trine op de Fott (Hintern). (Meurs.) – Firmenich, I, 407, 413.
23 Joa, sagte Henrik Halfmann, hä mainere (meinte) oawer nëi (nein). (Lüdenscheid.) – Frommann, III, 257, 62.
24 Mit Ja und Nein schliessen die Kaufleute grossen Handel.
Holl.: Ja en neen is kooplieden voer, koot en bikkel der kinderen. (Harrebomée, I, 348b.)
25 Na ja, ja, segt Vatter Rusch, harr nich dacht, dat ik 'n Nachtwandler wîer, dâr dröp sîn Frû 'n nachts bî de Diern. (Hamburg.) – Hoefer, 880.
26 Was vber ja vnd nein, das ist vom vbel. – Petri, II, 611.
27 Wenn das ja vnnd aber zugleich vffziehen, so ist nicht vil dahinder. – Lehmann, 930, 41.
28 Wenn Ja und Aber beisammen stehen, ist nicht viel dahinter zu sehen. – Körte, 3100; Lohrengel, I, 768.
29 Wenn sie sagt Ja, neigt er den Kopf. – Parömiakon, 1478.
Abraham a Sancta Clara von Ehemännern, die ihren Frauen allen Willen thun. Von einem solchen sagt er auch: „Er tanzt, wie sie pfeift. Er liest, wie sie buchstabirt. Er malt, wie sie weisst. Wenn sie trinken will, schenkt er ein; wenn sie den Kopf schüttelt, so sagt er nein.“
30 Wer bald Ja sagt, sagt auch bald Nein.
31 Wer gut Ja sagt, wird gut fett.
32 Wer heut sagt Ja vnd morgen Nein, der kompt mit Niemand vberein. – Petri, II, 718.
33 Wer zu allem ja sagt, der hat das Pulver nicht erfunden.
34 Zwesch'r jâ oan nä schtît d'r Golja. – Peter, I, 447.
35 Zwischen Ja und Neh is der Galgen. (Oberlausitz.)
36 Zwischen Ja und Nein eines Weibes lässt sich keine Nadelspitze stecken. – Eiselein, 634.
*37 Ach ja, Herr Amtmann, ja.
Ist als Schlusswort einer Gellert'schen Fabel sprichwörtlich geworden, in der es auch seine Erklärung findet.
*38 Bei ihm ist alles Ja und Nein, Ja im Versprechen und Nein im Halten. – Einfälle, 216.
Von unzuverlässigen Leuten.
*39 Bei Ja und Nein. – Eiselein, 344.
*40 Das Ja von einem erpauken. – Eiselein, 344.
*41 Dazu sag' ich weder Ja noch Nein.
Holl.: Ik wil er neen noch ja op zeggen. (Harrebomée, I, 348b.)
*42 Der kann nit Ja sagen. – Tendlau, 352.
Vom Unentschiedenen oder dem, der sich stets eine Hinterthür offen hält.
*43 Entweder Ja oder Nein.
Wenn man auf einen kurzen, entschiedenen Entschluss dringt.
Frz.: Ou un beau oui, ou un beau non. (Kritzinger, 497b.)
*44 Er sagt immer Ja, dass ihm 's Maul nicht krumm wird. – Simrock, 12342.
*45 Er sagt weder Ja noch Nein.
Es gibt eine ausweichende Antwort. Die Franzosen nennen eine solche zweideutige Antwort eine normandische, wie sie unter einer normandischen Aussöhnung eine geheuchelte verstehen. (Reinsberg V, 132.)
*46 Es ist Ja und Amen. – Herberger, I, 2, 175; Eiselein, 343.
*47 Ja ja, nein nein. – Eiselein, 344.
*48 Ja oder nein will ich. – Eiselein, 344.
*49 Ja und Nein an Einem Spiesse braten. – Parömiakon, 1657.
Er ist alle Augenblicke andern Sinnes. Was er heute verspricht, nimmt er morgen zurück, bald will er weiss, bald schwarz.
Dän.: Som siunger ja og amen til alting. (Prov. dan., 269.)
Frz.: Il a son dit et son dédit.
*50 Ja und Nein sind lang, wenn er sie ausspricht.
Boileau sagte von einem faulen Menschen: „Diese beiden einsilbigen Wörter werden in seinem Munde zu Perioden.“ (Einfälle, 59.)
*51 Ja vnd Amen dazu sagen. – Luther's Werke, VII, 111a.
*52 Mein Ja ist so gut wie sein Nein.
Holl.: Mijn ja is zoo goed als zijn neen. (Harrebomée, I, 348b.)
*53 O jo, sed Baum. (Meurs.) – Firmenich, I, 425, 322.
Um zu sagen: Es geht so nicht.
*54 Wenn er Ja sagt, spricht sie nein, will er aus, so will sie ein; will er Bier, so will sie Wein; will er dies, so will sie das; singt er Alt, so brummt sie den Bass; greift er zum Prügel, so nimmt sie die Schlüssel; wirft er die Tiegel, so wirft sie die Schüssel. – Simrock, 5161; Parömiakon, 2581.
Von Eheleuten ganz entgegengesetzter Denkungsart, die stets miteinander im Kampfe sind. Es ist dies auch in folgender Weise ausgeführt: Sagt er ja, so sagt sie nein; trinkt er Bier, so trinkt sie Wein; will er sauer, will sie süss; will er Mehl, so will sie Gries; schreit er hu, so schreit sie ha; ist er dort, so ist sie da; will er essen, will sie fasten; will er gehen, will sie rasten; sagt er Spatzen, ruft sie Finken; will er Wurst, so will sie Schinken; will er Suppe, will sie Brocken; will er Strümpfe, will sie Socken; will er dies, so will sie das; singt er Alt, so brummt sie Bass; steht er auf, setzt sie sich nieder; schlägt er gar, so schlägt sie wieder. Will er tritt, so will sie trott. 'S ist ein Leben, erbarm dich Gott. (Eiselein, 344.)
Jüd.-deutsch: Wenn er sagt jo, sagt sie loo. (Tendlau, 600.)
Jabruder.
* Er ist ein Jabruder. – Frischbier, 354a; Hennig, 107.
Ein gedanken- und willenlos Beistimmender.
Holl.: Het is een jabroer. (Harrebomée, I, 348b.)
Jacere.
En jacet in Drecko, qui modo Reuter erat. – Frischbier, 354.
In Linemann, Deliciae calendariograph. (Bg. Bb, 4) beim Jahre 1645.
Jach.
1 Wer zu gech ist zu vnzeiten, der soll eitel Esel reiten, die gehen gemach. – Henisch, 944, 14.
*2 Lass dir nit so gach sein. – Franck, I, 50a.
Uebereile eine Sache nicht.
Jachem.
Jachem hat den Mantel um. – Petters, 20.
Jäckchen.
* Ea hod a rods Janggadl aun. (Steiermark.) – Firmenich, II, 6.
Er hat ein rothes Jäckchen an, d. h. er ist ein Denunciant.
Jacke.
1 Pua Modders wil niin ruad Knappe sii haa, an dat hi niinen fo küd. (Sylt.)
Paul Moders wollte keine rothe Jacke haben, weil er keine bekommen konnte.
2 Wea z'an Janggar geboren is, kimp za kuanen Rouk. (Steiermark.) – Firmenich, II, 764, 1.
Wer zur Jacke geboren ist, kommt zu keinem Rock.
3 Wer zur Jacke geboren ist, kommt zu keinem Rock und wenn er 's Tuch beim Schneider hat. (Eifel.)
*4 Dat öss ên Jack, ên Pack. – Frischbier2, 1777.
*5 Dat öss Jack wie Hos'. – Frischbier2, 1777.
Eins wie das andere.
*6 Dat öss Jack wie Pigg. – Frischbier2, 1777.
Pigge = Wams, Jacke.
*7 Einem die Jacke ausklopfen.
Holl.: Iemand het jak afsehuijeren. (Harrebomée, I, 352a.)
Span.: Zurrar á uno la badana.
*8 Einem die Jacke flicken.
„Vnd schelten vns vor Ebriacken, wie wol wir jn jetzt recht die jacken mit gottes wort gar weidlich sticken.“ (Waldis, IV, 17, 22.) – „Die Walen schelten uns Deutsche als ›ebriacken‹, und doch haben wir ihnen die zerlöcherte jacke ihrer kirchenlehre mit Gottes Wort eben erst durch das Werk der Reformation gestickt.“
*9 Einem etwas auf die Jacke geben.
*10 Enem de Jacke utwaschen. – Dähnert, 203b.
*11 Enem de Jacke vull schellen. – Dähnert, 203b.
Einen sehr heftig scholten.
*12 Enem de Jacke vull slan. – Dähnert, 203b.
Einen derb durchprügeln.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |