Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] *82 Es ist ihm unter dem Hute nicht richtig. (Nürtingen.) Lat.: Naviget Anticyram. (Horaz.) (Binder II, 1986.) *83 Es verrückt ihm den Hut. - Eiselein, 339. *84 He het en to väl ünder den Hot. - Piening, 75. Hat zu viel getrunken. *85 He kann de Hot ut den Ogen sett'n. - Eichwald, 1423. *86 Man muss den Hut vor ihm abnehmen. Holl.: Daar moet hij den hoed voor afnemen. - Men moet den hoed voor hem afnemen. (Harrebomee, I, 309.) *87 Sein Hut hängt die Flügel wie ein abgestossenes Schwalbennest. - Parömiakon, 404. Wer in Verlegenheit, besonders in Geldverlegenheit, und dessen Muth von der Noth gelähmt worden ist. *88 Sein Hut sitzt, als trüg' er ein Vogelnest darunter. - Eiselein, 339. *89 Si stack'n unter en Huat. (Franken.) - Frommann, VI, 317, 196. Sie haben gemeinschaftliche Sache, mit schlimmen Nebenbegriffen. Frz.: Ce sont deux tetes dans un bonnet. (Lendroy, 188.) *90 Unter dem Hute nicht wohl verwahrt sein. (S. Hütlein 3.) *91 Unter dem Hute spielen. - Parömiakon, 1703. *92 Unter Einem Hute stecken. *93 Vor dem nehm' ich den Hut nicht ab. *94 Wat uppen Heut steaken. (Driburg.) - Firmenich, I, 363, 39. Etwas hinnehmen, sich gefallen lassen. Hut (die). 1 Allzeit mit Hut. - Körte, 3098. "Semper cum cautione hat Keyser Maximilianus pflegen zu sagen, vnd anstat des letzten Wortes hat er Filtzhütlein gemalet." (Herberger, I, 2, 819.) 2 Auf der Hut ist für viele Dinge gut. Lat.: Jura vigilantibus. (Altdorf, 29; Binder II, 1601.) 3 Bei sicherer Hut schmeckt frische Weide gut. - Parömiakon, 2163. 4 Da man haltet gute hut, auch guter frid sich finden thut. Lat.: Pax ibi seruatur, custodia quo dominatur. (Loci comm., 161.) 5 Das ist die beste hut, die jhm der Mensche selber thut. - Ayrer, II, 985, H. Sachs, I, LXXXVII, 1; Körte, 3100. 6 Eigene Hut das Beste thut. - Eiselein, 388. It.: Chi ben serra, ben trova. Lat.: Claude, tutus eris. 7 Eygen Hut am besten thut. - Lehmann, 71, 21. "Das sich ein jeder selbst vor Unglück, Schaden und Sünden fürsehen." Mhd.: Swer sich selber hüetet wol, der hat getan daz er sol. (Welscher Gast.) (Zingerle, 76.) Poln.: Pilnuj ze sam zawze swego, nie opuszczaj sie na drugiego. (Lompa, 28.) 8 Gute (weise) Hut behält (erhält) sein (das) Gut. - Lehmann, 71, 10; Gaal, 911; Körte, 3097. 9 Gute Hut macht guten Frieden. - Körte, 3099; Simrock, 5150. Holl.: Daer goede hoede is, daer is goet vrede. (Tunn., 7, 20.) Lat.: Pax ibi servatur, custodia quo dominatur. (Fallersleben, 156; Sutor, 60.) 10 Gute Hut schützt vor Unfall. Frz.: Bon guet chasse malaventure. (Bohn I, 8.) Holl.: Goede hoede verjaagt ongeval. (Harrebomee, I, 309.) 11 Hut macht Muth. Mhd.: Huot macht muot. (Mone, Anzeiger, I, 201; Zingerle, 76.) 12 Immer mit Hut. Wahlspruch Maximilian's I. Er zeichnete gewöhnlich nur einen Hut, um ihn zu bezeichnen. Engl.: A fore warn'd a fore arm'd. Frz.: Un averti en vaut deux. 13 Keine Hut ist so gut, als die ein Weib sich selber thut. - Eiselein, 338; Simrock, 5152; Braun, I, 1603. Mhd.: Ez enwart bezzer huote nie auf erden, wane die ein reinez wyp ir selber tuot. (Colm.) - Ez wart kein huote nie so guot, wan die ein biderbe frouwe selbe an ir tuot. (Morolf.) - Dehein huote ist so guot so die ein weip ir selber tuot. (Freidank.) (Zingerle, 36.) 14 Ohne Hut ist nimmer gut. Böhm.: Kdo se nestreze snadno zabrede. (Celakovsky, 248.) Kroat.: Koi nepazi, lehko zagazi. (Celakovsky, 248.) [Spaltenumbruch] 15 Schlechte Hut ist dem Wolfe gut. Holl.: Kwade hoede voedt de wolven. (Harrebomee, I, 309.) 16 Schlechte Hut ist keine Hut. Mhd.: Unrechtiu huote kumt selten ze guote. (Freidank.) (Zingerle, 76.) 17 Sei auf der Hut, es steht ein Donnerwetter am Himmel. - Eiselein, 338. 18 Unter starker Hut fehlt's auch Hasen nicht an Muth. 19 Weise Hut behält ihr Gut. - Eiselein, 338; Simrock, 5151; Braun, I, 1601. 20 Wo man gute Hut hält, da finden sich auch gute Freunde. - Sutor, 60. Lat.: Pax tibi servatur, custodia quo dominatur. (Sutor, 60.) 21 Ziemlich Hut ist auch gut. - Petri, II, 821. *22 Auf der Hut sein. - Braun, I, 1602. Vorsicht gebrauchen. *23 D'r is gien Hut off Schleit an de Rock. - Stürenburg, 94b. Von einem Rocke, der weder die nöthige Bedeckung gewährt, noch gehörig anschliesst, also schlecht sieht. *24 Einem Hut und Weide aufsagen. Hutabziehen. Hutabziehen ist eine kleine Müh und bringt grosse Gunst. Lat.: Saluta libenter. (Philippi, II, 165.) Hüten. 1 Ae jeder hit sich vor der ärschten Auslog. - Lohrengel, I, 11. 2 Des ist böss zu hüten, dass yedermann gefelt. - Franck, I, 70b; Egenolff, 336b; Henisch, 1415, 45; Gruter, I, 19. Lat.: Custoditur periculo, quod placet multis. (Henisch, 1415, 46.) 3 Ein yeder huete sich vor dem ersten ausslegen. - Agricola I, 74; Egenolff, 38a; Petri, II, 200; Latendorf II, 11; Schottel, 1129b. 4 Ein yeder hüt vor seiner Thür. - Lehmann, 70, 8. 5 Einer hütet den andern, und sie stehlen alle. Böhm.: Strazny nad straznym, a oba kradou. (Celakovsky, 144.) Poln.: Stroz nad strozem, a oba kradna. (Celakovsky, 144.) 6 Elk höde sick vör'n Achterklapp. - Bueren, 444. 7 En jeder hoie sek vor der ersten Utlage. - Schambach, II, 144. Das Wiedererstatten wird leicht vergessen, und Erinnerungen daran pflegen übel genommen zu werden. 8 Es hüt niemandt des H. grabs vergebens. - Franck, I, 76a. 9 Es hütet ein so guter Mann als ein guter Mann fürtreibt. - Petri, II, 253. 10 Es hütet keiner die Gänse umsonst. Lat.: Improbus ille labor, quem praemia nulla sequuntur. - Officium est propter beneficium. 11 Es hütet sich böse, was jedem gefällt. - Sailer, 258. 12 Es ist schwer zu hüten, was jedermann gefällt. - Simrock, 5152a. 13 Es ist schwer zu hüten, was viele begehren. - Eiselein, 338. 14 Es kan sich nyemandt gnug hüten. - Franck, I, 66b; Lehmann, II, 137, 72. 15 Es soll sich einer hüten, dass jhm nicht Gallenfedern entfallen, dass man nicht mercke, dass er ein Narr sey. - Petri, II, 297. 16 Es soll sich niemand so wol hüten als vor sich selbst. - Lehmann, 196, 20. 17 Hät dich veir de Gezeiechenden. - Schuster, 767; hochdeutsch bei Demokritos, I, 260. Es scheint auch noch andere warnende Merkmale zu geben, woran der Ausspruch Sylla's in Bezug auf Julius Cäsar erinnert: Male praecinctum cauete puerum, hinzufügend: In diesem Cäsar staken viele Marius. Die Czechen (Böhmen) kennen der "Gezeichneten" sehr viele. Sie warnen vor Kahlköpfigen, Rothhaarigen, Krummnasigen, Schielenden, Buckeligen, Lahmen, Spitznäsigen u. v. a., die mit irgendeiner ungewöhnlichen oder mangelhaften Körperform behaftet sind. (Vgl. Celakovsky, 271.) (S. 33 und Gott 1883.) 18 Höde di, Beek, 't Kinn kackt. (Ostfries.) - Hauskalender, IV. 19 Höde di fört erste Utdohn.
[Spaltenumbruch] *82 Es ist ihm unter dem Hute nicht richtig. (Nürtingen.) Lat.: Naviget Anticyram. (Horaz.) (Binder II, 1986.) *83 Es verrückt ihm den Hut. – Eiselein, 339. *84 He het ên to väl ünder den Hot. – Piening, 75. Hat zu viel getrunken. *85 He kann de Hot ut den Ogen sett'n. – Eichwald, 1423. *86 Man muss den Hut vor ihm abnehmen. Holl.: Daar moet hij den hoed voor afnemen. – Men moet den hoed voor hem afnemen. (Harrebomée, I, 309.) *87 Sein Hut hängt die Flügel wie ein abgestossenes Schwalbennest. – Parömiakon, 404. Wer in Verlegenheit, besonders in Geldverlegenheit, und dessen Muth von der Noth gelähmt worden ist. *88 Sein Hut sitzt, als trüg' er ein Vogelnest darunter. – Eiselein, 339. *89 Si stack'n unter ên Huat. (Franken.) – Frommann, VI, 317, 196. Sie haben gemeinschaftliche Sache, mit schlimmen Nebenbegriffen. Frz.: Ce sont deux têtes dans un bonnet. (Lendroy, 188.) *90 Unter dem Hute nicht wohl verwahrt sein. (S. Hütlein 3.) *91 Unter dem Hute spielen. – Parömiakon, 1703. *92 Unter Einem Hute stecken. *93 Vor dem nehm' ich den Hut nicht ab. *94 Wat uppen Hëut steaken. (Driburg.) – Firmenich, I, 363, 39. Etwas hinnehmen, sich gefallen lassen. Hut (die). 1 Allzeit mit Hut. – Körte, 3098. „Semper cum cautione hat Keyser Maximilianus pflegen zu sagen, vnd anstat des letzten Wortes hat er Filtzhütlein gemalet.“ (Herberger, I, 2, 819.) 2 Auf der Hut ist für viele Dinge gut. Lat.: Jura vigilantibus. (Altdorf, 29; Binder II, 1601.) 3 Bei sicherer Hut schmeckt frische Weide gut. – Parömiakon, 2163. 4 Da man haltet gute hut, auch guter frid sich finden thut. Lat.: Pax ibi seruatur, custodia quo dominatur. (Loci comm., 161.) 5 Das ist die beste hut, die jhm der Mensche selber thut. – Ayrer, II, 985, H. Sachs, I, LXXXVII, 1; Körte, 3100. 6 Eigene Hut das Beste thut. – Eiselein, 388. It.: Chi ben serra, ben trova. 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Lat.: Improbus ille labor, quem praemia nulla sequuntur. – Officium est propter beneficium. 11 Es hütet sich böse, was jedem gefällt. – Sailer, 258. 12 Es ist schwer zu hüten, was jedermann gefällt. – Simrock, 5152a. 13 Es ist schwer zu hüten, was viele begehren. – Eiselein, 338. 14 Es kan sich nyemandt gnug hüten. – Franck, I, 66b; Lehmann, II, 137, 72. 15 Es soll sich einer hüten, dass jhm nicht Gallenfedern entfallen, dass man nicht mercke, dass er ein Narr sey. – Petri, II, 297. 16 Es soll sich niemand so wol hüten als vor sich selbst. – Lehmann, 196, 20. 17 Hät dich vîr de Gezîechenden. – Schuster, 767; hochdeutsch bei Demokritos, I, 260. Es scheint auch noch andere warnende Merkmale zu geben, woran der Ausspruch Sylla's in Bezug auf Julius Cäsar erinnert: Male praecinctum cauete puerum, hinzufügend: In diesem Cäsar staken viele Marius. Die Czechen (Böhmen) kennen der „Gezeichneten“ sehr viele. Sie warnen vor Kahlköpfigen, Rothhaarigen, Krummnasigen, Schielenden, Buckeligen, Lahmen, Spitznäsigen u. v. a., die mit irgendeiner ungewöhnlichen oder mangelhaften Körperform behaftet sind. (Vgl. Čelakovský, 271.) (S. 33 und Gott 1883.) 18 Höde di, Beek, 't Kinn kackt. (Ostfries.) – Hauskalender, IV. 19 Höde di fört erste Utdohn.
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*82 Es ist ihm unter dem Hute nicht richtig. (Nürtingen.)
Lat.: Naviget Anticyram. (Horaz.) (Binder II, 1986.)
*83 Es verrückt ihm den Hut. – Eiselein, 339.
*84 He het ên to väl ünder den Hot. – Piening, 75.
Hat zu viel getrunken.
*85 He kann de Hot ut den Ogen sett'n. – Eichwald, 1423.
*86 Man muss den Hut vor ihm abnehmen.
Holl.: Daar moet hij den hoed voor afnemen. – Men moet den hoed voor hem afnemen. (Harrebomée, I, 309.)
*87 Sein Hut hängt die Flügel wie ein abgestossenes Schwalbennest. – Parömiakon, 404.
Wer in Verlegenheit, besonders in Geldverlegenheit, und dessen Muth von der Noth gelähmt worden ist.
*88 Sein Hut sitzt, als trüg' er ein Vogelnest darunter. – Eiselein, 339.
*89 Si stack'n unter ên Huat. (Franken.) – Frommann, VI, 317, 196.
Sie haben gemeinschaftliche Sache, mit schlimmen Nebenbegriffen.
Frz.: Ce sont deux têtes dans un bonnet. (Lendroy, 188.)
*90 Unter dem Hute nicht wohl verwahrt sein. (S. Hütlein 3.)
*91 Unter dem Hute spielen. – Parömiakon, 1703.
*92 Unter Einem Hute stecken.
*93 Vor dem nehm' ich den Hut nicht ab.
*94 Wat uppen Hëut steaken. (Driburg.) – Firmenich, I, 363, 39.
Etwas hinnehmen, sich gefallen lassen.
Hut (die).
1 Allzeit mit Hut. – Körte, 3098.
„Semper cum cautione hat Keyser Maximilianus pflegen zu sagen, vnd anstat des letzten Wortes hat er Filtzhütlein gemalet.“ (Herberger, I, 2, 819.)
2 Auf der Hut ist für viele Dinge gut.
Lat.: Jura vigilantibus. (Altdorf, 29; Binder II, 1601.)
3 Bei sicherer Hut schmeckt frische Weide gut. – Parömiakon, 2163.
4 Da man haltet gute hut, auch guter frid sich finden thut.
Lat.: Pax ibi seruatur, custodia quo dominatur. (Loci comm., 161.)
5 Das ist die beste hut, die jhm der Mensche selber thut. – Ayrer, II, 985, H. Sachs, I, LXXXVII, 1; Körte, 3100.
6 Eigene Hut das Beste thut. – Eiselein, 388.
It.: Chi ben serra, ben trova.
Lat.: Claude, tutus eris.
7 Eygen Hut am besten thut. – Lehmann, 71, 21.
„Das sich ein jeder selbst vor Unglück, Schaden und Sünden fürsehen.“
Mhd.: Swer sich selber hüetet wol, der hât getân daz er sol. (Welscher Gast.) (Zingerle, 76.)
Poln.: Pilnuj że sam zawze swego, nie opuszczaj się na drugiego. (Lompa, 28.)
8 Gute (weise) Hut behält (erhält) sein (das) Gut. – Lehmann, 71, 10; Gaal, 911; Körte, 3097.
9 Gute Hut macht guten Frieden. – Körte, 3099; Simrock, 5150.
Holl.: Daer goede hoede is, daer is goet vrede. (Tunn., 7, 20.)
Lat.: Pax ibi servatur, custodia quo dominatur. (Fallersleben, 156; Sutor, 60.)
10 Gute Hut schützt vor Unfall.
Frz.: Bon guet chasse malaventure. (Bohn I, 8.)
Holl.: Goede hoede verjaagt ongeval. (Harrebomée, I, 309.)
11 Hut macht Muth.
Mhd.: Huot macht muot. (Mone, Anzeiger, I, 201; Zingerle, 76.)
12 Immer mit Hut.
Wahlspruch Maximilian's I. Er zeichnete gewöhnlich nur einen Hut, um ihn zu bezeichnen.
Engl.: A fore warn'd a fore arm'd.
Frz.: Un averti en vaut deux.
13 Keine Hut ist so gut, als die ein Weib sich selber thut. – Eiselein, 338; Simrock, 5152; Braun, I, 1603.
Mhd.: Ez enwart bezzer huote nie ûf erden, wane die ein reinez wyp ir selber tuot. (Colm.) – Ez wart kein huote nie sô guot, wan die ein biderbe frouwe selbe an ir tuot. (Morolf.) – Dehein huote ist sò guot sô die ein wîp ir selber tuot. (Freidank.) (Zingerle, 36.)
14 Ohne Hut ist nimmer gut.
Böhm.: Kdo se nestřeže snadno zabřede. (Čelakovský, 248.)
Kroat.: Koi nepazi, lehko zagazi. (Čelakovský, 248.)
15 Schlechte Hut ist dem Wolfe gut.
Holl.: Kwade hoede voedt de wolven. (Harrebomée, I, 309.)
16 Schlechte Hut ist keine Hut.
Mhd.: Unrechtiu huote kumt selten ze guote. (Freidank.) (Zingerle, 76.)
17 Sei auf der Hut, es steht ein Donnerwetter am Himmel. – Eiselein, 338.
18 Unter starker Hut fehlt's auch Hasen nicht an Muth.
19 Weise Hut behält ihr Gut. – Eiselein, 338; Simrock, 5151; Braun, I, 1601.
20 Wo man gute Hut hält, da finden sich auch gute Freunde. – Sutor, 60.
Lat.: Pax tibi servatur, custodia quo dominatur. (Sutor, 60.)
21 Ziemlich Hut ist auch gut. – Petri, II, 821.
*22 Auf der Hut sein. – Braun, I, 1602.
Vorsicht gebrauchen.
*23 D'r is gien Hút off Schlît an de Rock. – Stürenburg, 94b.
Von einem Rocke, der weder die nöthige Bedeckung gewährt, noch gehörig anschliesst, also schlecht sieht.
*24 Einem Hut und Weide aufsagen.
Hutabziehen.
Hutabziehen ist eine kleine Müh und bringt grosse Gunst.
Lat.: Saluta libenter. (Philippi, II, 165.)
Hüten.
1 Ae jeder hit sich vor der ärschten Auslog. – Lohrengel, I, 11.
2 Des ist böss zu hüten, dass yedermann gefelt. – Franck, I, 70b; Egenolff, 336b; Henisch, 1415, 45; Gruter, I, 19.
Lat.: Custoditur periculo, quod placet multis. (Henisch, 1415, 46.)
3 Ein yeder huete sich vor dem ersten ausslegen. – Agricola I, 74; Egenolff, 38a; Petri, II, 200; Latendorf II, 11; Schottel, 1129b.
4 Ein yeder hüt vor seiner Thür. – Lehmann, 70, 8.
5 Einer hütet den andern, und sie stehlen alle.
Böhm.: Strážný nad strážným, a oba kradou. (Čelakovský, 144.)
Poln.: Stróž nad strožem, a oba kradną. (Čelakovský, 144.)
6 Elk höde sick vör'n Achterklapp. – Bueren, 444.
7 En jeder hoie sek vor der ersten Utlage. – Schambach, II, 144.
Das Wiedererstatten wird leicht vergessen, und Erinnerungen daran pflegen übel genommen zu werden.
8 Es hüt niemandt des H. grabs vergebens. – Franck, I, 76a.
9 Es hütet ein so guter Mann als ein guter Mann fürtreibt. – Petri, II, 253.
10 Es hütet keiner die Gänse umsonst.
Lat.: Improbus ille labor, quem praemia nulla sequuntur. – Officium est propter beneficium.
11 Es hütet sich böse, was jedem gefällt. – Sailer, 258.
12 Es ist schwer zu hüten, was jedermann gefällt. – Simrock, 5152a.
13 Es ist schwer zu hüten, was viele begehren. – Eiselein, 338.
14 Es kan sich nyemandt gnug hüten. – Franck, I, 66b; Lehmann, II, 137, 72.
15 Es soll sich einer hüten, dass jhm nicht Gallenfedern entfallen, dass man nicht mercke, dass er ein Narr sey. – Petri, II, 297.
16 Es soll sich niemand so wol hüten als vor sich selbst. – Lehmann, 196, 20.
17 Hät dich vîr de Gezîechenden. – Schuster, 767; hochdeutsch bei Demokritos, I, 260.
Es scheint auch noch andere warnende Merkmale zu geben, woran der Ausspruch Sylla's in Bezug auf Julius Cäsar erinnert: Male praecinctum cauete puerum, hinzufügend: In diesem Cäsar staken viele Marius. Die Czechen (Böhmen) kennen der „Gezeichneten“ sehr viele. Sie warnen vor Kahlköpfigen, Rothhaarigen, Krummnasigen, Schielenden, Buckeligen, Lahmen, Spitznäsigen u. v. a., die mit irgendeiner ungewöhnlichen oder mangelhaften Körperform behaftet sind. (Vgl. Čelakovský, 271.) (S. 33 und Gott 1883.)
18 Höde di, Beek, 't Kinn kackt. (Ostfries.) – Hauskalender, IV.
19 Höde di fört erste Utdohn.
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