Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] *3 Das ist keinen Hundedreck werth. Holl.: Het is geene hondenkeutel waard. (Harrebomee, I, 318.) *4 Em miss nit en jeden Hongsdräk rächen. - Schuster, 940. *5 Er sieht einen Hundsdreck für einen Grenzstein an. *6 He kann aut Hun'ndreck Fläuten maken. (Pommern.) So klug, schlau, geschickt ist er. *7 Hundsdreck für Wurst verkaufen. - Altmann VI, 520. Hundefänger. * Der Hundefänger hat Schinders Tochter genommen (geheirathet). In Aegypten sagt man sprichwörtlich, um eine Verbindung zwischen gemeinen Menschen zu bezeichnen: Der Hundefutter verkauft, wurde der Schwiegersohn eines Fleischers. Da kommt, sagte man, der Koth vor die Thür seines Hauses. (Burckhardt, 375.) Unter Hundefutter sind hier Schöpsmagen, Eingeweide u. s. w. zu verstehen, die aber selten an die Hunde kommen, weil sie von armen Leuten gekauft werden. Hundefleisch. Zu Hundefleisch gehört Wolfsbrühe. Frz.: A chair de chien saulse de loup. (Leroux, I, 115.) Hundefloh. * Hei sitt vull Hunnflei'n. (Altmark.) - Danneil, 278. Hundeflöhen. * Das kommt gleich nach dem Hundeflöhen. Ist ein langweiliges, widerwärtiges, niedriges, unlohnendes Geschäft. Hundefressen. * Es ist ein Hundefressen. Schlechte Mahlzeit. Eigentlich Nahrung für Hunde; uneigentlich eine im höchsten Grade schlechte Speise, und wenn man mit höchster Verachtung davon sprechen will, auch wol eine jede Speise, die einem nicht gut genug ist. (Campe, Wb., II, 802a.) Hundegasse. * In die Hundegasse kommen. - Frischbier2, 1747. Sehr herunterkommen, ins Elend gerathen. Hundegebell. 1 Hundegebell gehört nicht in die Kirche. - Braun, Bibliothek des Frohsinns, III, 1, 13. 2 Hundegebell kommt nicht an die Himmelsschwell'. "In Vulcan's Tempel, auf dem Berge Aetna, bewachte eine Gattung Hunde das Heiligthum, welche einem wunderbaren Naturtriebe nach alle Rechtschaffenen liebkosten und alle Heuchler anfielen und verschlangen. Dem Staate wäre sogleich geholfen, wenn sich mancher gute Fürst diese, wie es scheint, gänzlich ausgegangene Hundegattung anschaffen könnte." (Welt und Zeit, I, 174, 130.) Dän.: Hunde-bön farer ikke til himmels. - Onde bönner gielder ikke. (Prov. dan., 82.) Lit.: Szun's Balsas ne eit i Dangu. (Wurzbach I, 210.) Ung.: Eb ugatas nem hallik menyorszagba. (Gaal, 991.) 3 Hundegebell verhallet schnell. Die Kroaten: Hundegebell hört man im Himmel nicht. Die Serben: Was der Hund in den Himmel bellt, hört Gott nicht. Die Letten: Der Katzen Flüche steigen nicht gen Himmel. Die Russen: Der Frösche Fluch bleibt im Sumpfe stecken. Die Perser: Das Hundegebell thut den Wolken nicht wehe. (Reinsberg IV, 86.) (S. Eselsgeschrei.) Böhm.: Psi stek (dech) more nekormouti. (Celakovsky, 91.) Ill.: Pasji hak more ne muti. (Celakovsky, 91.) Hundegebet. 1 Hundsgebet kompt nit inn himmel. - Franck, I, 83a. Holl.: Honts bede en quam nie tot hemel. (Fallersleben, 307; Harrebomee, I, 318.) Lat.: Celos non penetrat oratio quam canis orat. (Fallersleben, 397.) 2 Hunds- vnd Katzengebett kompt nit inn himel. - Egenolff, 342a; Petri, II, 385; Gruter, I, 49; Eiselein, 331; Blum, 73. Kein Thier kann sich mit seinen Gedanken zu Gott erheben; ebenso wenig dringt das Gebet der Andachtslosen zu ihm. Die Russen: Der Hunde Gebete gehen nicht über ihre Hütten, der Hunde Flüche nicht über den Hof hinaus. (Altmann VI, 447.) Böhm.: Pan buh psiho hlasu neslysi. - Psi hlas do nebe nejde. (Celakovsky, 14.) It.: Raglio d'asino non arrivo mai in cielo. - Vos d'aso monta non an siel. (Celakovsky, 15.) Kroat.: Pesje lajanje necuje se v nebo. (Celakovsky, 14.) Lit.: Szun 's balsas ne eit iin dangun. (Celakovsky, 15.) Poln.: Psi glos niejidzie do niebios. (Celakovsky, 14.) - Psie glosy nie ida pod niebiosy. (Lompa, 28.) Hundegeld. 1 Hundegeld vnd Hurenlohn stehet nebeneinander. - Herberger, I, 284. *2 Einem ein Hundegeld bieten. Ein Spottgeld, ein verächtlicher oder Spottpreis. (Campe, Wb., II, 802a.) *3 Etwas für ein Hundegeld verkaufen. - Campe, Wb., II, 802a. *4 Fort mit dem Hundegelde. Geld, das man für einen verkauften Hund oder für Lösung der Erstgeburt eines Hundes u. dgl. erhält, durfte bei den Juden nicht ins Gotteshaus gebracht werden. (Vgl. Büchner, Bibl. Concordanz, Jena 1757, I, 995.) Nach Michaelis' Uebersetzung bedeutet es 5 Mos. 23, 18 den Lohn für Knabenschande. (Campe, II, 802a.) Hundehaar. 1 Hundehaar heilt Hundebiss. It.: Con la pella del cane si sana la morditura. - Del can che morde, il pelo sana. (Bohn I, 89 u. 91.) 2 Mancher kann nichts denn Hundshar in Händel hacken. - Lehmann, 914, 8. *3 Allerley Hundshaare mit hineinhacken (darunterhacken). - Luther's Tischr., 479a. Etwas verderben, verschlimmern, böse machen. "Wenn man etwas will verbösern vnd verderben, so muss man einen Wurm in handel setzen, Senff darzu anrichten, versäwern, versaltzen, den Compass oder das ziel verdrehen, ein Essig Fässlein darzu legen. Medium fermenti totam massam corrumpet. Hundshar darin hacken, ein Pfeffer oder Brühe darüber machen, mit einer schwartzen bürst darüber faren. Mäussdreck vnter Pfeffer mischen, der Drummel ein loch machen, dem Kranz ein blum nach der ander aussrupffen, der Freud den boden aussstossen, eines gewin vnd nutzen verwunden." (Lehmann, 774, 1.) *4 Doar sünd Hunn'nhoar mank (oder: tüschen) hackt (streugt). - Schiller, III, 5a; Stralsunder Chronik, I, 55; Dähnert, 199a; Globus, VIII; Baltische Studien, XIII, 122. Um zu sagen: Dazwischen ist Unfriede gebracht. Von Händeln und Zwistigkeiten aller Art. In einer Handschrift des Germanischen Museums (Nr. 3015a), die dem Ende des 16. oder dem Anfang des 17. Jahrhunderts angehört, heisst es: "Recipe katzenhaar, die langen, die vmb den mundt sind, vnd hundshaar desselbigengleichen, vnd wüerff sie zwyeschen die zwey wan sie essen oder mit eynander trincken vnd sprich darneben: ich beschwere euch bey alle den hellischen Geistern, das ihr seit gute Freunde als katz vnd hundt." (Vgl. Zeitschrift für Mythologie, III, 321.) *5 He hät Hunnehor tortwisken hackt. (Lippe.) Ungehörigkeiten bei der Sache verübt. *6 Hundehaare auflegen. - Eiselein, 391; Körte, 3046; Frischbier2, 1748. Wenn jemand sich berauscht hat, nimmt der Volksglaube an, dass der Katzenjammer nur durch dasselbe Getränk, von welchem zu viel genossen wurde, geheilt werden könne. - Sich mit dem heilen, was das Uebel veranlasste. Diese Grundregel der Homöopathie war sprichwörtlich dem Volke schon lange vor Hahnemann bekannt. Ein erfrorenes Glied reibt man mit Schnee, ein verbranntes hält man ans Feuer, auf eine blutende Wunde legt man die Axt, eine Beule drückt man mit Messer oder Schlüssel, und so war auch einst die Meinung herrschend, wer von einem Hunde gebissen werde, solle, damit die Wunde leichter heile, einige Haare desselben auflegen. Böhm.: Cims sobe ublizil, tim se lec. (Celakovsky, 301.) Frz.: Du poil de la beste qui te mordit ou de son sang serais query. (Bovill, II, 62; Leroux, I, 125.) - Poil (dit Bacchus) du mesme chien est au pion souverain bien. (Leroux, I, 110.) - Prendre du poil de la bete. (Lendroy 131; Leroux, I, 94; Kritzinger, 68b; Körte, 3046.) Holl.: Leg er haar van den hond op. Lat.: Eius qui te mordit pilis vel sanguine curabere. (Bovill, II, 62.) - Si perfusa mero fuerint tua tempora sero, sumito mane meri pocula sicut heri. *7 Hundshar aflögn. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 80. Hundehaarig. 'S werd egen goar hundehärig warden. (Schles.) - Frommann, III, 414, 525. Hundehinken. 1 Hunnehinken, Fraulüde Kränken (Kränkeln) un Peardesweten mot me nich achten. (Westf.) 2 Hunnehinken un Fruenslüekranken, de duert nich lange. (Göttingen.) - Schambach, I, 388; Bremer Sonntagsbl., 1855, 4; für Mecklenburg: Schiller, III, 4b. Das Kranken der Frauen wird vom Sprichwort nicht immer als so ernstlich betrachtet; es soll meist leichter und bald vorübergehender Natur sein.
[Spaltenumbruch] *3 Das ist keinen Hundedreck werth. Holl.: Het is geene hondenkeutel waard. (Harrebomée, I, 318.) *4 Em miss nit en jêden Hongsdräk rächen. – Schuster, 940. *5 Er sieht einen Hundsdreck für einen Grenzstein an. *6 He kann ût Hun'ndreck Fläuten maken. (Pommern.) So klug, schlau, geschickt ist er. *7 Hundsdreck für Wurst verkaufen. – Altmann VI, 520. Hundefänger. * Der Hundefänger hat Schinders Tochter genommen (geheirathet). In Aegypten sagt man sprichwörtlich, um eine Verbindung zwischen gemeinen Menschen zu bezeichnen: Der Hundefutter verkauft, wurde der Schwiegersohn eines Fleischers. Da kommt, sagte man, der Koth vor die Thür seines Hauses. (Burckhardt, 375.) Unter Hundefutter sind hier Schöpsmagen, Eingeweide u. s. w. zu verstehen, die aber selten an die Hunde kommen, weil sie von armen Leuten gekauft werden. Hundefleisch. Zu Hundefleisch gehört Wolfsbrühe. Frz.: A chair de chien saulse de loup. (Leroux, I, 115.) Hundefloh. * Hei sitt vull Hunnflei'n. 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(Campe, Wb., II, 802a.) *3 Etwas für ein Hundegeld verkaufen. – Campe, Wb., II, 802a. *4 Fort mit dem Hundegelde. Geld, das man für einen verkauften Hund oder für Lösung der Erstgeburt eines Hundes u. dgl. erhält, durfte bei den Juden nicht ins Gotteshaus gebracht werden. (Vgl. Büchner, Bibl. Concordanz, Jena 1757, I, 995.) Nach Michaelis' Uebersetzung bedeutet es 5 Mos. 23, 18 den Lohn für Knabenschande. (Campe, II, 802a.) Hundehaar. 1 Hundehaar heilt Hundebiss. It.: Con la pella del cane si sana la morditura. – Del can che morde, il pelo sana. (Bohn I, 89 u. 91.) 2 Mancher kann nichts denn Hundshar in Händel hacken. – Lehmann, 914, 8. *3 Allerley Hundshaare mit hineinhacken (darunterhacken). – Luther's Tischr., 479a. Etwas verderben, verschlimmern, böse machen. „Wenn man etwas will verbösern vnd verderben, so muss man einen Wurm in handel setzen, Senff darzu anrichten, versäwern, versaltzen, den Compass oder das ziel verdrehen, ein Essig Fässlein darzu legen. 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*3 Das ist keinen Hundedreck werth.
Holl.: Het is geene hondenkeutel waard. (Harrebomée, I, 318.)
*4 Em miss nit en jêden Hongsdräk rächen. – Schuster, 940.
*5 Er sieht einen Hundsdreck für einen Grenzstein an.
*6 He kann ût Hun'ndreck Fläuten maken. (Pommern.)
So klug, schlau, geschickt ist er.
*7 Hundsdreck für Wurst verkaufen. – Altmann VI, 520.
Hundefänger.
* Der Hundefänger hat Schinders Tochter genommen (geheirathet).
In Aegypten sagt man sprichwörtlich, um eine Verbindung zwischen gemeinen Menschen zu bezeichnen: Der Hundefutter verkauft, wurde der Schwiegersohn eines Fleischers. Da kommt, sagte man, der Koth vor die Thür seines Hauses. (Burckhardt, 375.) Unter Hundefutter sind hier Schöpsmagen, Eingeweide u. s. w. zu verstehen, die aber selten an die Hunde kommen, weil sie von armen Leuten gekauft werden.
Hundefleisch.
Zu Hundefleisch gehört Wolfsbrühe.
Frz.: A chair de chien saulse de loup. (Leroux, I, 115.)
Hundefloh.
* Hei sitt vull Hunnflei'n. (Altmark.) – Danneil, 278.
Hundeflöhen.
* Das kommt gleich nach dem Hundeflöhen.
Ist ein langweiliges, widerwärtiges, niedriges, unlohnendes Geschäft.
Hundefressen.
* Es ist ein Hundefressen.
Schlechte Mahlzeit. Eigentlich Nahrung für Hunde; uneigentlich eine im höchsten Grade schlechte Speise, und wenn man mit höchster Verachtung davon sprechen will, auch wol eine jede Speise, die einem nicht gut genug ist. (Campe, Wb., II, 802a.)
Hundegasse.
* In die Hundegasse kommen. – Frischbier2, 1747.
Sehr herunterkommen, ins Elend gerathen.
Hundegebell.
1 Hundegebell gehört nicht in die Kirche. – Braun, Bibliothek des Frohsinns, III, 1, 13.
2 Hundegebell kommt nicht an die Himmelsschwell'.
„In Vulcan's Tempel, auf dem Berge Aetna, bewachte eine Gattung Hunde das Heiligthum, welche einem wunderbaren Naturtriebe nach alle Rechtschaffenen liebkosten und alle Heuchler anfielen und verschlangen. Dem Staate wäre sogleich geholfen, wenn sich mancher gute Fürst diese, wie es scheint, gänzlich ausgegangene Hundegattung anschaffen könnte.“ (Welt und Zeit, I, 174, 130.)
Dän.: Hunde-bøn farer ikke til himmels. – Onde bønner gielder ikke. (Prov. dan., 82.)
Lit.: Szun's Balsas ne eit i Dangu. (Wurzbach I, 210.)
Ung.: Eb ugatás nem hallik menyországba. (Gaal, 991.)
3 Hundegebell verhallet schnell.
Die Kroaten: Hundegebell hört man im Himmel nicht. Die Serben: Was der Hund in den Himmel bellt, hört Gott nicht. Die Letten: Der Katzen Flüche steigen nicht gen Himmel. Die Russen: Der Frösche Fluch bleibt im Sumpfe stecken. Die Perser: Das Hundegebell thut den Wolken nicht wehe. (Reinsberg IV, 86.) (S. Eselsgeschrei.)
Böhm.: Psí štĕk (dech) moře nekormoutí. (Čelakovsky, 91.)
Ill.: Pasji hak more ne muti. (Čelakovsky, 91.)
Hundegebet.
1 Hundsgebet kompt nit inn himmel. – Franck, I, 83a.
Holl.: Honts bede en quam nie tot hemel. (Fallersleben, 307; Harrebomée, I, 318.)
Lat.: Celos non penetrat oratio quam canis orat. (Fallersleben, 397.)
2 Hunds- vnd Katzengebett kompt nit inn himel. – Egenolff, 342a; Petri, II, 385; Gruter, I, 49; Eiselein, 331; Blum, 73.
Kein Thier kann sich mit seinen Gedanken zu Gott erheben; ebenso wenig dringt das Gebet der Andachtslosen zu ihm. Die Russen: Der Hunde Gebete gehen nicht über ihre Hütten, der Hunde Flüche nicht über den Hof hinaus. (Altmann VI, 447.)
Böhm.: Pán bůh psího hlasu neslyši. – Psí hlas do nebe nejde. (Čelakovsky, 14.)
It.: Raglio d'asino non arrivò mai in cielo. – Vos d'aso monta non an sièl. (Čelakovsky, 15.)
Kroat.: Pesje lajanje nečuje se v nebo. (Čelakovsky, 14.)
Lit.: Szun 's balsas ne eit iin dangun. (Čelakovsky, 15.)
Poln.: Psi głos niejidzie do niebios. (Čelakovsky, 14.) – Psie głosy nie idą pod niebiosy. (Lompa, 28.)
Hundegeld.
1 Hundegeld vnd Hurenlohn stehet nebeneinander. – Herberger, I, 284.
*2 Einem ein Hundegeld bieten.
Ein Spottgeld, ein verächtlicher oder Spottpreis. (Campe, Wb., II, 802a.)
*3 Etwas für ein Hundegeld verkaufen. – Campe, Wb., II, 802a.
*4 Fort mit dem Hundegelde.
Geld, das man für einen verkauften Hund oder für Lösung der Erstgeburt eines Hundes u. dgl. erhält, durfte bei den Juden nicht ins Gotteshaus gebracht werden. (Vgl. Büchner, Bibl. Concordanz, Jena 1757, I, 995.) Nach Michaelis' Uebersetzung bedeutet es 5 Mos. 23, 18 den Lohn für Knabenschande. (Campe, II, 802a.)
Hundehaar.
1 Hundehaar heilt Hundebiss.
It.: Con la pella del cane si sana la morditura. – Del can che morde, il pelo sana. (Bohn I, 89 u. 91.)
2 Mancher kann nichts denn Hundshar in Händel hacken. – Lehmann, 914, 8.
*3 Allerley Hundshaare mit hineinhacken (darunterhacken). – Luther's Tischr., 479a.
Etwas verderben, verschlimmern, böse machen. „Wenn man etwas will verbösern vnd verderben, so muss man einen Wurm in handel setzen, Senff darzu anrichten, versäwern, versaltzen, den Compass oder das ziel verdrehen, ein Essig Fässlein darzu legen. Medium fermenti totam massam corrumpet. Hundshar darin hacken, ein Pfeffer oder Brühe darüber machen, mit einer schwartzen bürst darüber faren. Mäussdreck vnter Pfeffer mischen, der Drummel ein loch machen, dem Kranz ein blum nach der ander aussrupffen, der Freud den boden aussstossen, eines gewin vnd nutzen verwunden.“ (Lehmann, 774, 1.)
*4 Doar sünd Hunn'nhoar mank (oder: tüschen) hackt (streugt). – Schiller, III, 5a; Stralsunder Chronik, I, 55; Dähnert, 199a; Globus, VIII; Baltische Studien, XIII, 122.
Um zu sagen: Dazwischen ist Unfriede gebracht. Von Händeln und Zwistigkeiten aller Art. In einer Handschrift des Germanischen Museums (Nr. 3015a), die dem Ende des 16. oder dem Anfang des 17. Jahrhunderts angehört, heisst es: „Recipe katzenhaar, die langen, die vmb den mundt sind, vnd hundshaar desselbigengleichen, vnd wüerff sie zwyeschen die zwey wan sie essen oder mit eynander trincken vnd sprich darneben: ich beschwere euch bey alle den hellischen Geistern, das ihr seit gute Freunde als katz vnd hundt.“ (Vgl. Zeitschrift für Mythologie, III, 321.)
*5 He hät Hunnehôr tortwisken hackt. (Lippe.)
Ungehörigkeiten bei der Sache verübt.
*6 Hundehaare auflegen. – Eiselein, 391; Körte, 3046; Frischbier2, 1748.
Wenn jemand sich berauscht hat, nimmt der Volksglaube an, dass der Katzenjammer nur durch dasselbe Getränk, von welchem zu viel genossen wurde, geheilt werden könne. – Sich mit dem heilen, was das Uebel veranlasste. Diese Grundregel der Homöopathie war sprichwörtlich dem Volke schon lange vor Hahnemann bekannt. Ein erfrorenes Glied reibt man mit Schnee, ein verbranntes hält man ans Feuer, auf eine blutende Wunde legt man die Axt, eine Beule drückt man mit Messer oder Schlüssel, und so war auch einst die Meinung herrschend, wer von einem Hunde gebissen werde, solle, damit die Wunde leichter heile, einige Haare desselben auflegen.
Böhm.: Čims sobĕ ublížil, tím se leč. (Čelakovsky, 301.)
Frz.: Du poil de la beste qui te mordit ou de son sang serais query. (Bovill, II, 62; Leroux, I, 125.) – Poil (dit Bacchus) du mesme chien est au pion souverain bien. (Leroux, I, 110.) – Prendre du poil de la bête. (Lendroy 131; Leroux, I, 94; Kritzinger, 68b; Körte, 3046.)
Holl.: Leg er haar van den hond op.
Lat.: Eius qui te mordit pilis vel sanguine curabere. (Bovill, II, 62.) – Si perfusa mero fuerint tua tempora sero, sumito mane meri pocula sicut heri.
*7 Hundshar aflögn. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 80.
Hundehaarig.
'S werd êgen goar hundehärig warden. (Schles.) – Frommann, III, 414, 525.
Hundehinken.
1 Hunnehinken, Fraulüde Kränken (Kränkeln) un Peardesweten mot me nich achten. (Westf.)
2 Hunnehinken un Fruenslüekranken, de duert nich lange. (Göttingen.) – Schambach, I, 388; Bremer Sonntagsbl., 1855, 4; für Mecklenburg: Schiller, III, 4b.
Das Kranken der Frauen wird vom Sprichwort nicht immer als so ernstlich betrachtet; es soll meist leichter und bald vorübergehender Natur sein.
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