Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Herdfeld.

* Es heisst auf dem Herdfeld. - Franck, II, 21a.

Um einen kalten unfruchtbaren Erdstrich zu bezeichnen. (S. Brot 152 und Wart.)


Herdglocke.

Man wird ihm bald die Herdglocke läuten.

Mit seiner Küche geht's zu Ende. In den ersten Zeiten der Normannenherrschaft in England wurde abends mit einer Glocke, welche die Herdglocke hiess, das Zeichen gegeben, worauf die Sachsen ihr Herdfeuer auslöschen mussten. (Vgl. Macaulay's Kleinere Schriften, III, 343.)


Herein.

1 Rinner maut hei, säd' de Mann, un schüll wi all' bed' hüle, de Hochteid hatt all to vel kost't. (Pommern.) - Hoefer, 730.

*2 Bin ich herein, so muss ich auch wieder hinaus.

Holl.: Ik ben erin en moet erdoor, al waren er duizend hagen voor. (Harrebomee, I, 264.)

Lat.: Intravisti, excedendum tibi. (Gaal, 345.)

*3 Dick 'rin, gesprochen wird nich. (Pommern.)

Beim Kartenspiel.

*4 Dick 'rin, 't is unser. (Pommern.)

Beim Kartenspiel.

*5 Herein, was 'n Kopf hat.

Scherzhafte Redensart, die angewandt wird, wenn ein Freund oder Bekannter anklopft.

*6 Herein, wenn's kein Schneider ist.

*7 Immer 'rin in'n Dunsch1. (Stettin.)

1) Dunsch oder Dunzig, ein besonders tiefer Oderarm bei Stettin, rechtsab in den Dammschen See. Diese Redensart ist, wie Fr. Hasenow bemerkt, von vielfacher Verwendung; sie kann eine blosse Einladung zum Eintreten sein, besonders in einen schon gefüllten Raum, Fest oder Vergnügungslocal; aber Dunsch ist auch = Verderben; daher: Der liegt im Dunsch. - Das Geld, Gut u. s. w. ist 'rin in'n Dunsch, d. i. unwiederbringlich verloren.

*8 Immer 'rin ins. Vergnügen, sagt Franz Knick, und kam nach Naugard1. (Stargard.)

1) Bekanntlich Strafanstalt - Zuchthaus.


Hereingehen.

* Et (die Speise) geit herin ässe junge Möse. (Westf.)


Hereinkommen.

1 Wo watt rinnkummt, mutt ok watt 'rut. (Oldenburg.) - Goldschmidt, II, 22.

*2 A mag wull reikummen, wer warnen wull nich mite assen. - Robinson, 132; Gomolcke, 168.

Er mag wol hereinkommen, wir werden ihn wol nicht mitessen.

*3 A moak wul reei kummen, 's Haus werd em wul nich uf 'n Hols follen. (Schles.) - Frommann, III, 246, 182; Gomolcke, 165.

*4 Dar kimmt mer och zum rechten Wege rei. (Hirschberg.)

Ironisch, wenn man mit der Handlungsweise jemandes nicht einverstanden ist, wenn man namentlich schlimme Absichten vermuthet und fürchtet, dass ein eigener Plan durchkreuzt wird.

*5 Er kam herein wie Klotzmann.

Holl.: Hij kwam daar mooi met zijne klompen in het gelag. (Harrebomee, I, 216b.)


Hereinlassen.

Lieber nicht hereinlassen als mit Schande hinauswerfen.

Lat.: Turpius ejicitur, quam non admittitur hospes. (Ovid.) (Binder II, 3373.)


Hereinprangen.

* Hereinprangen wie der reiche Wanst im Lucä. - Luc. 16; Mathesy, 341a.


Herfahren.

* Fahr' nur her, ich bin schon da. - Franck, II, 54a; Simrock, 2242.

In dem Sinne: Du wirst deinen Mann finden, und für die lateinische Redensart: Gramen in nido Corydi.


Herfallen.

* Er fällt darüber her, wie eine Sau über den Bettelsack (oder: über den Rübenacker).


Hergeben.

1 Gib du nur her, was ich beger; Gott geb, wer es dir bescher. - Lehmann, 547, 13.

*2 Bei dem heisst's auch: was ich hergeb', hab' ich nimmer. (Nürtingen.)

*3 Er ist nicht vom Hergeben, (Nürtingen.)


[Spaltenumbruch]
Hergehen.

1 Dao gaoh wi hiär, sagg de Kreihe, dao hadd' ehr de Hawk in 't Muel. (S. Fahren 14 u. Reise.) (Münster.) - Frommann, VI, 425, 13; Hoefer, 643; Firmenich, I, 298, 40; für Lippe: Firmenich, I, 268.

2 Es gehet nimmer recht her, seit der alte Brosi gestorben. - Sutor, 728.

Lat.: Adulatores sunt patriae et virtutis inimici. (Sutor, 728.)

3 Es geht kahl her, wenn sich der Frosch mit der Maus rauft.

4 Es geht klein her, sagte der Fuchs, als er alle Tage eine Mücke fing.

5 Es geht klein her, sagte der Wolf, da er Schnaken frass. - Hoefer, 1135.

6 Su gieht's har in der Walt, der Aene hot den Beitel, der Annere hot's Gald. - Lohrengel, II, 475.

7 'T geit nargends maller1 her, see de Junge, as in de Welt un in mein egen Vaars und Moors2 Hause. (Ostfries.) - Hoefer, 524; Bueren, 1093.

1) Nirgends thörichter, dummer.

2) Vater und Mutter.

8 Wenn's über einen hergehen soll, ist jedes Geschrei gut genug. - Eiselein, 230; Simrock, 3492; Körte, 2066 u. 2545; Braun, I, 754.

*9 Dat geit in de Welt un upp't Eiland der mall her. (Ostfries.) - Hauskalender, IV.

*10 Do giehts har - ellefa de besten. - Lohrengel, II, 153.

*11 Er gehet drumb her, wie die katz vmb ein heissen brei. - Henisch, 505, 33.

*12 Er geht neben ihm her wie neben einem türkischen Kirchhof. (Polen.) - Reinsberg V, 40.

D. h. ohne ihn anzusehen.

*13 Es geht her wie auf einer deutschen Bauernkirmes. - Der canadische Bauernfreund (Preston) vom 22. Oct. 1852.

*14 Es geht her wie bei Hofe.

*15 Es geht her wie im Schlaraffenland. - Seybold, 165.

Lat.: Extis pluit. (Seybold, 165.)

*16 Es geht hoch her.

*17 Es ging her wie beim pröpstlichen Benedictinerschmaus am Schweinhardustag. - Klosterspiegel, 66, 2.

*18 Et geut der (da) her osse (wie) up Matzen Hochtuit. (Lippe.) - Firmenich, I, 270.

*19 'T geit der düll her in de poolse Krieg; man de der nich kummt, wurd der ok nich schaten. (Ostfries.) - Hauskalender, IV.


Hergewöhnen.

* Er hat sich hergewöhnt, wie das Schwein in die Erbsen.


Herhalten.

* Er muss immer herhalten.


Herigs.

Wo ist Herigs, wenn gras wächst? - Henisch, 1728, 6.


Hering.

1 Besser ein Hering am eigenen Tisch als an fremden gebratner Fisch.

Dän.: Bedre en salt sild over sit eget bord end en fersk giedde over et fremmed. (Bohn I, 349.)

2 Das ist ein schöner Hering, in dem sich ein Stockfisch tummeln kann.

Dies Sprichwort hat folgenden Ursprung: Der Inspector von Umbstadt besuchte einst den Pfarrer Johann Werlin in Hering, einem Dorfe des Odenwaldes, mit andern Pfarrherren, denen, als sie nach dem Namen des Dorfes fragten, der Inspector ihn nannte, worauf Werlin, der dem Inspector nicht gut war, bemerkte: "Ja, es ist ein feiner Hering, kan sich wohl ein grosser Stockfisch darinn dummeln." (Zinkgref, I, 260.)

3 Das Wort Hering bezeichnet jeden Hering. - Graf, 252, 163.

In Bezug auf das Verhältniss von Preis und Waare. Wird z. B. um einen bestimmten Preis eine Lieferung von Heringen, die vielleicht noch im Meere schwimmen, ohne weitern Zusatz bedungen, so ist eine Rechtsbestimmung darüber nothwendig, was für Heringe geliefert werden sollen, weil nach dem Wortlaute allein es jeder beliebige sein könnte, wodurch die Erfüllungsweise

[Spaltenumbruch]
Herdfeld.

* Es heisst auf dem Herdfeld.Franck, II, 21a.

Um einen kalten unfruchtbaren Erdstrich zu bezeichnen. (S. Brot 152 und Wart.)


Herdglocke.

Man wird ihm bald die Herdglocke läuten.

Mit seiner Küche geht's zu Ende. In den ersten Zeiten der Normannenherrschaft in England wurde abends mit einer Glocke, welche die Herdglocke hiess, das Zeichen gegeben, worauf die Sachsen ihr Herdfeuer auslöschen mussten. (Vgl. Macaulay's Kleinere Schriften, III, 343.)


Herein.

1 Rinner maut hei, säd' de Mann, un schüll wi all' bêd' hüle, de Hochtîd hatt all tô vêl kost't. (Pommern.) – Hoefer, 730.

*2 Bin ich herein, so muss ich auch wieder hinaus.

Holl.: Ik ben erin en moet erdoor, al waren er duizend hagen voor. (Harrebomée, I, 264.)

Lat.: Intravisti, excedendum tibi. (Gaal, 345.)

*3 Dick 'rin, gesprochen wird nich. (Pommern.)

Beim Kartenspiel.

*4 Dick 'rin, 't is unser. (Pommern.)

Beim Kartenspiel.

*5 Herein, was 'n Kopf hat.

Scherzhafte Redensart, die angewandt wird, wenn ein Freund oder Bekannter anklopft.

*6 Herein, wenn's kein Schneider ist.

*7 Immer 'rin in'n Dunsch1. (Stettin.)

1) Dunsch oder Dunzig, ein besonders tiefer Oderarm bei Stettin, rechtsab in den Dammschen See. Diese Redensart ist, wie Fr. Hasenow bemerkt, von vielfacher Verwendung; sie kann eine blosse Einladung zum Eintreten sein, besonders in einen schon gefüllten Raum, Fest oder Vergnügungslocal; aber Dunsch ist auch = Verderben; daher: Der liegt im Dunsch. – Das Geld, Gut u. s. w. ist 'rin in'n Dunsch, d. i. unwiederbringlich verloren.

*8 Immer 'rin ins. Vergnügen, sagt Franz Knick, und kam nach Naugard1. (Stargard.)

1) Bekanntlich Strafanstalt – Zuchthaus.


Hereingehen.

* Et (die Speise) geit herin ässe junge Möse. (Westf.)


Hereinkommen.

1 Wo watt rinnkummt, mutt ôk watt 'rut. (Oldenburg.) – Goldschmidt, II, 22.

*2 A mag wull reikummen, wer warnen wull nich mite assen.Robinson, 132; Gomolcke, 168.

Er mag wol hereinkommen, wir werden ihn wol nicht mitessen.

*3 A moak wul reî kummen, 's Haus werd em wul nich uf 'n Hols follen. (Schles.) – Frommann, III, 246, 182; Gomolcke, 165.

*4 Dar kimmt mer ôch zum rechten Wege rei. (Hirschberg.)

Ironisch, wenn man mit der Handlungsweise jemandes nicht einverstanden ist, wenn man namentlich schlimme Absichten vermuthet und fürchtet, dass ein eigener Plan durchkreuzt wird.

*5 Er kam herein wie Klotzmann.

Holl.: Hij kwam daar mooi met zijne klompen in het gelag. (Harrebomée, I, 216b.)


Hereinlassen.

Lieber nicht hereinlassen als mit Schande hinauswerfen.

Lat.: Turpius ejicitur, quam non admittitur hospes. (Ovid.) (Binder II, 3373.)


Hereinprangen.

* Hereinprangen wie der reiche Wanst im Lucä.Luc. 16; Mathesy, 341a.


Herfahren.

* Fahr' nur her, ich bin schon da.Franck, II, 54a; Simrock, 2242.

In dem Sinne: Du wirst deinen Mann finden, und für die lateinische Redensart: Gramen in nido Corydi.


Herfallen.

* Er fällt darüber her, wie eine Sau über den Bettelsack (oder: über den Rübenacker).


Hergeben.

1 Gib du nur her, was ich beger; Gott geb, wer es dir bescher.Lehmann, 547, 13.

*2 Bei dem heisst's auch: was ich hergeb', hab' ich nimmer. (Nürtingen.)

*3 Er ist nicht vom Hergeben, (Nürtingen.)


[Spaltenumbruch]
Hergehen.

1 Dao gaoh wi hiär, sagg de Kreihe, dao hadd' ehr de Hawk in 't Muel. (S. Fahren 14 u. Reise.) (Münster.) – Frommann, VI, 425, 13; Hoefer, 643; Firmenich, I, 298, 40; für Lippe: Firmenich, I, 268.

2 Es gehet nimmer recht her, seit der alte Brosi gestorben.Sutor, 728.

Lat.: Adulatores sunt patriae et virtutis inimici. (Sutor, 728.)

3 Es geht kahl her, wenn sich der Frosch mit der Maus rauft.

4 Es geht klein her, sagte der Fuchs, als er alle Tage eine Mücke fing.

5 Es geht klein her, sagte der Wolf, da er Schnaken frass.Hoefer, 1135.

6 Su gieht's har in der Walt, der Aene hot den Beitel, der Annere hôt's Gald.Lohrengel, II, 475.

7 'T geit nargends maller1 her, see de Junge, as in de Welt un in mîn êgen Vaars und Moors2 Hûse. (Ostfries.) – Hoefer, 524; Bueren, 1093.

1) Nirgends thörichter, dummer.

2) Vater und Mutter.

8 Wenn's über einen hergehen soll, ist jedes Geschrei gut genug.Eiselein, 230; Simrock, 3492; Körte, 2066 u. 2545; Braun, I, 754.

*9 Dat geit in de Welt un upp't Eiland der mall her. (Ostfries.) – Hauskalender, IV.

*10 Do giehts har – ellefa de besten.Lohrengel, II, 153.

*11 Er gehet drumb her, wie die katz vmb ein heissen brei.Henisch, 505, 33.

*12 Er geht neben ihm her wie neben einem türkischen Kirchhof. (Polen.) – Reinsberg V, 40.

D. h. ohne ihn anzusehen.

*13 Es geht her wie auf einer deutschen Bauernkirmes.Der canadische Bauernfreund (Preston) vom 22. Oct. 1852.

*14 Es geht her wie bei Hofe.

*15 Es geht her wie im Schlaraffenland.Seybold, 165.

Lat.: Extis pluit. (Seybold, 165.)

*16 Es geht hoch her.

*17 Es ging her wie beim pröpstlichen Benedictinerschmaus am Schweinhardustag.Klosterspiegel, 66, 2.

*18 Et geut der (da) her osse (wie) up Matzen Hochtuit. (Lippe.) – Firmenich, I, 270.

*19 'T geit der düll her in de poolse Krieg; man de der nich kummt, wurd der ôk nich schaten. (Ostfries.) – Hauskalender, IV.


Hergewöhnen.

* Er hat sich hergewöhnt, wie das Schwein in die Erbsen.


Herhalten.

* Er muss immer herhalten.


Herigs.

Wo ist Herigs, wenn gras wächst?Henisch, 1728, 6.


Hering.

1 Besser ein Hering am eigenen Tisch als an fremden gebratner Fisch.

Dän.: Bedre en salt sild over sit eget bord end en fersk giedde over et fremmed. (Bohn I, 349.)

2 Das ist ein schöner Hering, in dem sich ein Stockfisch tummeln kann.

Dies Sprichwort hat folgenden Ursprung: Der Inspector von Umbstadt besuchte einst den Pfarrer Johann Werlin in Hering, einem Dorfe des Odenwaldes, mit andern Pfarrherren, denen, als sie nach dem Namen des Dorfes fragten, der Inspector ihn nannte, worauf Werlin, der dem Inspector nicht gut war, bemerkte: „Ja, es ist ein feiner Hering, kan sich wohl ein grosser Stockfisch darinn dummeln.“ (Zinkgref, I, 260.)

3 Das Wort Hering bezeichnet jeden Hering.Graf, 252, 163.

In Bezug auf das Verhältniss von Preis und Waare. Wird z. B. um einen bestimmten Preis eine Lieferung von Heringen, die vielleicht noch im Meere schwimmen, ohne weitern Zusatz bedungen, so ist eine Rechtsbestimmung darüber nothwendig, was für Heringe geliefert werden sollen, weil nach dem Wortlaute allein es jeder beliebige sein könnte, wodurch die Erfüllungsweise

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0271" n="[265]"/>
        <cb n="529"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Herdfeld.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Es heisst auf dem Herdfeld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 21<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um einen kalten unfruchtbaren Erdstrich zu bezeichnen. (S.  Brot 152 und  Wart.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Herdglocke.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Man wird ihm bald die Herdglocke läuten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit seiner Küche geht's zu Ende. In den ersten Zeiten der Normannenherrschaft in England wurde abends mit einer Glocke, welche die Herdglocke hiess, das Zeichen gegeben, worauf die Sachsen ihr Herdfeuer auslöschen mussten. (Vgl. <hi rendition="#i">Macaulay's Kleinere Schriften, III, 343.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Herein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Rinner maut hei, säd' de Mann, un schüll wi all' bêd' hüle, de Hochtîd hatt all tô vêl kost't.</hi> (<hi rendition="#i">Pommern.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 730.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Bin ich herein, so muss ich auch wieder hinaus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ik ben erin en moet erdoor, al waren er duizend hagen voor. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 264.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Intravisti, excedendum tibi. (<hi rendition="#i">Gaal, 345.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Dick 'rin, gesprochen wird nich.</hi> (<hi rendition="#i">Pommern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Beim Kartenspiel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Dick 'rin, 't is unser.</hi> (<hi rendition="#i">Pommern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Beim Kartenspiel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Herein, was 'n Kopf hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Scherzhafte Redensart, die angewandt wird, wenn ein Freund oder Bekannter anklopft.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Herein, wenn's kein Schneider ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Immer 'rin in'n Dunsch<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Stettin.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Dunsch oder Dunzig, ein besonders tiefer Oderarm bei Stettin, rechtsab in den Dammschen See. Diese Redensart ist, wie <hi rendition="#i">Fr. Hasenow</hi> bemerkt, von vielfacher Verwendung; sie kann eine blosse Einladung zum Eintreten sein, besonders in einen schon gefüllten Raum, Fest oder Vergnügungslocal; aber Dunsch ist auch = Verderben; daher: Der liegt im Dunsch. &#x2013; Das Geld, Gut u. s. w. ist 'rin in'n Dunsch, d. i. unwiederbringlich verloren.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 Immer 'rin ins. Vergnügen, sagt Franz Knick, und kam nach Naugard<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Stargard.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Bekanntlich Strafanstalt &#x2013; Zuchthaus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hereingehen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Et (die Speise) geit herin ässe junge Möse.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hereinkommen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Wo watt rinnkummt, mutt ôk watt 'rut.</hi> (<hi rendition="#i">Oldenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Goldschmidt, II, 22.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 A mag wull reikummen, wer warnen wull nich mite assen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Robinson, 132; Gomolcke, 168.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er mag wol hereinkommen, wir werden ihn wol nicht mitessen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 A moak wul reî kummen, 's Haus werd em wul nich uf 'n Hols follen.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 246, 182; Gomolcke, 165.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Dar kimmt mer ôch zum rechten Wege rei.</hi> (<hi rendition="#i">Hirschberg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ironisch, wenn man mit der Handlungsweise jemandes nicht einverstanden ist, wenn man namentlich schlimme Absichten vermuthet und fürchtet, dass ein eigener Plan durchkreuzt wird.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Er kam herein wie Klotzmann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij kwam daar mooi met zijne klompen in het gelag. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 216<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hereinlassen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Lieber nicht hereinlassen als mit Schande hinauswerfen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Turpius ejicitur, quam non admittitur hospes. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 3373.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hereinprangen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Hereinprangen wie der reiche Wanst im Lucä.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luc. 16; Mathesy, 341<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Herfahren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Fahr' nur her, ich bin schon da.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 54<hi rendition="#sup">a</hi>; Simrock, 2242.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In dem Sinne: Du wirst deinen Mann finden, und für die lateinische Redensart: Gramen in nido Corydi.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Herfallen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er fällt darüber her, wie eine Sau über den Bettelsack (oder: über den Rübenacker).</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hergeben.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Gib du nur her, was ich beger; Gott geb, wer es dir bescher.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 547, 13.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Bei dem heisst's auch: was ich hergeb', hab' ich nimmer.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Er ist nicht vom Hergeben,</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <cb n="530"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hergehen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Dao gaoh wi hiär, sagg de Kreihe, dao hadd' ehr de Hawk in 't Muel.</hi> (S.  Fahren 14 u.  Reise.) (<hi rendition="#i">Münster.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, VI, 425, 13; Hoefer, 643; Firmenich, I, 298, 40;</hi> für Lippe: <hi rendition="#i">Firmenich, I, 268.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Es gehet nimmer recht her, seit der alte Brosi gestorben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 728.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Adulatores sunt patriae et virtutis inimici. (<hi rendition="#i">Sutor, 728.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Es geht kahl her, wenn sich der Frosch mit der Maus rauft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Es geht klein her, sagte der Fuchs, als er alle Tage eine Mücke fing.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Es geht klein her, sagte der Wolf, da er Schnaken frass.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 1135.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Su gieht's har in der Walt, der Aene hot den Beitel, der Annere hôt's Gald.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lohrengel, II, 475.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 'T geit nargends maller<hi rendition="#sup">1</hi> her, see de Junge, as in de Welt un in mîn êgen Vaars und Moors<hi rendition="#sup">2</hi> Hûse.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 524; Bueren, 1093.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Nirgends thörichter, dummer.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Vater und Mutter.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Wenn's über einen hergehen soll, ist jedes Geschrei gut genug.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 230; Simrock, 3492; Körte, 2066 u. 2545; Braun, I, 754.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Dat geit in de Welt un upp't Eiland der mall her.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hauskalender, IV.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 Do giehts har &#x2013; ellefa de besten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lohrengel, II, 153.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Er gehet drumb her, wie die katz vmb ein heissen brei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 505, 33.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Er geht neben ihm her wie neben einem türkischen Kirchhof.</hi> (<hi rendition="#i">Polen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Reinsberg V, 40.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. ohne ihn anzusehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*13 Es geht her wie auf einer deutschen Bauernkirmes.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Der canadische Bauernfreund (Preston) vom 22. Oct. 1852.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*14 Es geht her wie bei Hofe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 Es geht her wie im Schlaraffenland.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Seybold, 165.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Extis pluit. (<hi rendition="#i">Seybold, 165.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*16 Es geht hoch her.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Es ging her wie beim pröpstlichen Benedictinerschmaus am Schweinhardustag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 66, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Et geut der (da) her osse (wie) up Matzen Hochtuit.</hi> (<hi rendition="#i">Lippe.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 270.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 'T geit der düll her in de poolse Krieg; man de der nich kummt, wurd der ôk nich schaten.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hauskalender, IV.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hergewöhnen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er hat sich hergewöhnt, wie das Schwein in die Erbsen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Herhalten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er muss immer herhalten.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Herigs.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wo ist Herigs, wenn gras wächst?</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1728, 6.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hering.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Besser ein Hering am eigenen Tisch als an fremden gebratner Fisch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Bedre en salt sild over sit eget bord end en fersk giedde over et fremmed. (<hi rendition="#i">Bohn I, 349.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Das ist ein schöner Hering, in dem sich ein Stockfisch tummeln kann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Dies Sprichwort hat folgenden Ursprung: Der Inspector von Umbstadt besuchte einst den Pfarrer Johann Werlin in Hering, einem Dorfe des Odenwaldes, mit andern Pfarrherren, denen, als sie nach dem Namen des Dorfes fragten, der Inspector ihn nannte, worauf Werlin, der dem Inspector nicht gut war, bemerkte: &#x201E;Ja, es ist ein feiner Hering, kan sich wohl ein grosser Stockfisch darinn dummeln.&#x201C; (<hi rendition="#i">Zinkgref, I, 260.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Das Wort Hering bezeichnet jeden Hering.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 252, 163.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Bezug auf das Verhältniss von Preis und Waare. Wird z. B. um einen bestimmten Preis eine Lieferung von Heringen, die vielleicht noch im Meere schwimmen, ohne weitern Zusatz bedungen, so ist eine Rechtsbestimmung darüber nothwendig, was für Heringe geliefert werden sollen, weil nach dem Wortlaute allein es jeder beliebige sein könnte, wodurch die Erfüllungsweise
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[265]/0271] Herdfeld. * Es heisst auf dem Herdfeld. – Franck, II, 21a. Um einen kalten unfruchtbaren Erdstrich zu bezeichnen. (S. Brot 152 und Wart.) Herdglocke. Man wird ihm bald die Herdglocke läuten. Mit seiner Küche geht's zu Ende. In den ersten Zeiten der Normannenherrschaft in England wurde abends mit einer Glocke, welche die Herdglocke hiess, das Zeichen gegeben, worauf die Sachsen ihr Herdfeuer auslöschen mussten. (Vgl. Macaulay's Kleinere Schriften, III, 343.) Herein. 1 Rinner maut hei, säd' de Mann, un schüll wi all' bêd' hüle, de Hochtîd hatt all tô vêl kost't. (Pommern.) – Hoefer, 730. *2 Bin ich herein, so muss ich auch wieder hinaus. Holl.: Ik ben erin en moet erdoor, al waren er duizend hagen voor. (Harrebomée, I, 264.) Lat.: Intravisti, excedendum tibi. (Gaal, 345.) *3 Dick 'rin, gesprochen wird nich. (Pommern.) Beim Kartenspiel. *4 Dick 'rin, 't is unser. (Pommern.) Beim Kartenspiel. *5 Herein, was 'n Kopf hat. Scherzhafte Redensart, die angewandt wird, wenn ein Freund oder Bekannter anklopft. *6 Herein, wenn's kein Schneider ist. *7 Immer 'rin in'n Dunsch1. (Stettin.) 1) Dunsch oder Dunzig, ein besonders tiefer Oderarm bei Stettin, rechtsab in den Dammschen See. Diese Redensart ist, wie Fr. Hasenow bemerkt, von vielfacher Verwendung; sie kann eine blosse Einladung zum Eintreten sein, besonders in einen schon gefüllten Raum, Fest oder Vergnügungslocal; aber Dunsch ist auch = Verderben; daher: Der liegt im Dunsch. – Das Geld, Gut u. s. w. ist 'rin in'n Dunsch, d. i. unwiederbringlich verloren. *8 Immer 'rin ins. Vergnügen, sagt Franz Knick, und kam nach Naugard1. (Stargard.) 1) Bekanntlich Strafanstalt – Zuchthaus. Hereingehen. * Et (die Speise) geit herin ässe junge Möse. (Westf.) Hereinkommen. 1 Wo watt rinnkummt, mutt ôk watt 'rut. (Oldenburg.) – Goldschmidt, II, 22. *2 A mag wull reikummen, wer warnen wull nich mite assen. – Robinson, 132; Gomolcke, 168. Er mag wol hereinkommen, wir werden ihn wol nicht mitessen. *3 A moak wul reî kummen, 's Haus werd em wul nich uf 'n Hols follen. (Schles.) – Frommann, III, 246, 182; Gomolcke, 165. *4 Dar kimmt mer ôch zum rechten Wege rei. (Hirschberg.) Ironisch, wenn man mit der Handlungsweise jemandes nicht einverstanden ist, wenn man namentlich schlimme Absichten vermuthet und fürchtet, dass ein eigener Plan durchkreuzt wird. *5 Er kam herein wie Klotzmann. Holl.: Hij kwam daar mooi met zijne klompen in het gelag. (Harrebomée, I, 216b.) Hereinlassen. Lieber nicht hereinlassen als mit Schande hinauswerfen. Lat.: Turpius ejicitur, quam non admittitur hospes. (Ovid.) (Binder II, 3373.) Hereinprangen. * Hereinprangen wie der reiche Wanst im Lucä. – Luc. 16; Mathesy, 341a. Herfahren. * Fahr' nur her, ich bin schon da. – Franck, II, 54a; Simrock, 2242. In dem Sinne: Du wirst deinen Mann finden, und für die lateinische Redensart: Gramen in nido Corydi. Herfallen. * Er fällt darüber her, wie eine Sau über den Bettelsack (oder: über den Rübenacker). Hergeben. 1 Gib du nur her, was ich beger; Gott geb, wer es dir bescher. – Lehmann, 547, 13. *2 Bei dem heisst's auch: was ich hergeb', hab' ich nimmer. (Nürtingen.) *3 Er ist nicht vom Hergeben, (Nürtingen.) Hergehen. 1 Dao gaoh wi hiär, sagg de Kreihe, dao hadd' ehr de Hawk in 't Muel. (S. Fahren 14 u. Reise.) (Münster.) – Frommann, VI, 425, 13; Hoefer, 643; Firmenich, I, 298, 40; für Lippe: Firmenich, I, 268. 2 Es gehet nimmer recht her, seit der alte Brosi gestorben. – Sutor, 728. Lat.: Adulatores sunt patriae et virtutis inimici. (Sutor, 728.) 3 Es geht kahl her, wenn sich der Frosch mit der Maus rauft. 4 Es geht klein her, sagte der Fuchs, als er alle Tage eine Mücke fing. 5 Es geht klein her, sagte der Wolf, da er Schnaken frass. – Hoefer, 1135. 6 Su gieht's har in der Walt, der Aene hot den Beitel, der Annere hôt's Gald. – Lohrengel, II, 475. 7 'T geit nargends maller1 her, see de Junge, as in de Welt un in mîn êgen Vaars und Moors2 Hûse. (Ostfries.) – Hoefer, 524; Bueren, 1093. 1) Nirgends thörichter, dummer. 2) Vater und Mutter. 8 Wenn's über einen hergehen soll, ist jedes Geschrei gut genug. – Eiselein, 230; Simrock, 3492; Körte, 2066 u. 2545; Braun, I, 754. *9 Dat geit in de Welt un upp't Eiland der mall her. (Ostfries.) – Hauskalender, IV. *10 Do giehts har – ellefa de besten. – Lohrengel, II, 153. *11 Er gehet drumb her, wie die katz vmb ein heissen brei. – Henisch, 505, 33. *12 Er geht neben ihm her wie neben einem türkischen Kirchhof. (Polen.) – Reinsberg V, 40. D. h. ohne ihn anzusehen. *13 Es geht her wie auf einer deutschen Bauernkirmes. – Der canadische Bauernfreund (Preston) vom 22. Oct. 1852. *14 Es geht her wie bei Hofe. *15 Es geht her wie im Schlaraffenland. – Seybold, 165. Lat.: Extis pluit. (Seybold, 165.) *16 Es geht hoch her. *17 Es ging her wie beim pröpstlichen Benedictinerschmaus am Schweinhardustag. – Klosterspiegel, 66, 2. *18 Et geut der (da) her osse (wie) up Matzen Hochtuit. (Lippe.) – Firmenich, I, 270. *19 'T geit der düll her in de poolse Krieg; man de der nich kummt, wurd der ôk nich schaten. (Ostfries.) – Hauskalender, IV. Hergewöhnen. * Er hat sich hergewöhnt, wie das Schwein in die Erbsen. Herhalten. * Er muss immer herhalten. Herigs. Wo ist Herigs, wenn gras wächst? – Henisch, 1728, 6. Hering. 1 Besser ein Hering am eigenen Tisch als an fremden gebratner Fisch. Dän.: Bedre en salt sild over sit eget bord end en fersk giedde over et fremmed. (Bohn I, 349.) 2 Das ist ein schöner Hering, in dem sich ein Stockfisch tummeln kann. Dies Sprichwort hat folgenden Ursprung: Der Inspector von Umbstadt besuchte einst den Pfarrer Johann Werlin in Hering, einem Dorfe des Odenwaldes, mit andern Pfarrherren, denen, als sie nach dem Namen des Dorfes fragten, der Inspector ihn nannte, worauf Werlin, der dem Inspector nicht gut war, bemerkte: „Ja, es ist ein feiner Hering, kan sich wohl ein grosser Stockfisch darinn dummeln.“ (Zinkgref, I, 260.) 3 Das Wort Hering bezeichnet jeden Hering. – Graf, 252, 163. In Bezug auf das Verhältniss von Preis und Waare. Wird z. B. um einen bestimmten Preis eine Lieferung von Heringen, die vielleicht noch im Meere schwimmen, ohne weitern Zusatz bedungen, so ist eine Rechtsbestimmung darüber nothwendig, was für Heringe geliefert werden sollen, weil nach dem Wortlaute allein es jeder beliebige sein könnte, wodurch die Erfüllungsweise

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/271
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [265]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/271>, abgerufen am 21.11.2024.