Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] *3 Er guckt heraus wie eine Maus aus der Teigschüssel. (Schles.) *4 Er guckt 'raus wie die Maus aus der Duckheide. (Köthen.) Wenn z. B. ein kleines Gesicht in einem langen Haar und Barte steckt. Dazu wird mir aus Pommern bemerkt: Duckheide sei nicht zu erklären, es müsse ein Misverständniss vorliegen; dorth eisse es z. B.: herausgucken "as de Maus ut'n Dück Heed", d. h. er sieht heraus, wie die Maus aus einem Bund Werch. *5 He keikt ut de Prüke herut at Mutjen ut Dies Heede. (Holst.) Früher im Holsteinischen von Leuten, die den Kopf seltsam possirlich frisirt trugen. Das "Dies Hede" heisst in Ditmarschen so viel Hede oder Werch, als für einmal auf den Spinnrocken oder Twel gewunden wird. *6 Herauskeiken wie eine Eule aus dem Schmalztopf. (Ostpreuss.) *7 Keikst du mir dar heraut? - Volksbote, X. Hast du solche Absichten. Heraushaben. 1 Ich hab's heraus, sagte der Pfarrer; es waren Wasserpudel, die dem Lazarus die Schwäre geleckt. *2 Ich hab's heraus, 's ist ein Hühnlein (oder: ein Göckelein). (Nürtingen.) Heraushängen. * Da hängt's ihm heraus. (Nürtingen.) Da will's hinaus. Herauskommen. 1 Alles komt heraus wie Baumöl auf Wasser. (Jüd.-deutsch. Brody.) *2 Es kommt heraus, als wenn man aus der Schuhschnalle eine Hutschnur winden wollte. - Gottsched, Beiträge, Hft. 13, S. 273. *3 Ha küemed 'reut as de Eule eut den Steuken1. (Iserlohn.) - Frommann, V, 60, 95. 1) Stammrest eines Baumes. *4 Nu kömmt et 'eraut, wer de Worscht gefreten heft. - Frischbier2, 1572. *5 'S wird nich viel roasskummen. - Gomolke, 1010. Dabei wird nicht viel herauskommen. Lat.: Asinum tondere. (Hanzely, 133; Philippi, I, 43.) Herauslassen. * Er hat sich nicht so weit herausgelassen; wenn die Mutter backt, so kann er den Wecken asa warm haben. (Schweiz.) Spott auf Gesellen, die nicht weit gewandert sind. Herauslocken. * A hat doch noch woas ras gelockt, der Strohlgiftmann. - Gomolcke, 54. S. Auslugen in Vergleich mit Frommann, III, 417, 335. Herauslügen. Was man heraussleugt, kan man nymmer hineinliegen. - Franck, I, 112b; Gruter, I, 76; Simrock, 6644; Sailer, 159; Körte, 6492. Folge der Schwatzhaftigkeit. Herausputzen. *1 Er putzt sich heraus wie eine Puppe. *2 Sie ist heraussgebutzet wie ein aussgehangen Erkerlein. - Mathesius, Postilla, LVa. Heraussagen. 1 Mancher sagts heraus, es treff den andern zum Maul oder zum gaul. - Lehmann, 713, 10. *2 Einem etwas rund heraussagen. *3 Etwas trucken heraussagen. - Luther's Tischreden, 324b. "Das niemand nicht hinein trag." *4 Sag's nit gar heraus. - Schottel, 1122b; Sutor, 169. Heraussehen. * Sie sieht nicht heraus, man kann ein altes Pferd zu Tode reiten. Klage solcher Männer, die behufs einer Eroberung bei den Fenstern irgendeiner Schönen vorübergehen, um ihre Blicke auf sich zu ziehen, und deren Bemühung ohne Erfolg bleibt. Herausschmeissen. Schmeisst ihn 'raus, den Juden Itzig. Herausschneiden. * Er (sie) ist wie aus ihm herausgeschnitten. Ist sein vollkommenes Ebenbild. Herausstreichen. * Einen herausstreichen. - Luther's Tischr., 316. Heraustragen. Es trüg einer bei tag herauss, was er bedörfft. - Franck, II, 20b. Von einem Menschen, der sieht, wo er bleibt. Franck will damit den Sinn von "Lynus ostium claudit" ausdrücken [Spaltenumbruch] und fügt noch folgende verwandte bei: Wenn er Thür zuthut, so ists hauss vbel verwart. Er lugt, das niemand nicht hineintrag. Herb. Zweierlei ist herb am Anfang und wird lieblich am Ende: Rheinwein und Tugend. Herbei. Immer herbei zu unserm Brei! Herberge. 1 Die Herberg geht an, aber der Wirth ist ein Schalk, sagte der Narr zum Todtengräber. 2 Die Herberg schön, der Wirth ein Schalk. - Eiselein, 300; Simrock, 4588; Braun, I, 1291. 3 Die Herberge kan man nicht mitnemen. - Petri, II, 131. 4 Es kan kein klein herberg sein, darinn ein grosser gast ist. - Franck, I, 60a. 5 Es kan niemand Herberge mit sich vber Land nemmen. - Daule, Tantzteuffel, im Theatrum Diabolorum, 217a; Pistor., 8; Simrock, 4557. Man kann sich wol Lebensmittel in einen Kober packen, aber keine Lagerstätte, keine Stallung für Pferd und Wagen. Die Wirthsleute reimen: Ein Fuhrmann, der mit sich bringt Hafer und Heu, der bring' auch mit sich Stall und Streu. 6 Ich suche Herberg, sagte Lips zum Wächter, der ihn beim Einbrechen ergriff. Holl.: Dat is wel gedaan, zei jonker Jutfaas, een hij leerde zijnen kinderen, dat zij terstond in het hoerhuis zouden gaan, zoo konden zij bij tijds eene herberg sparen (Harrebomee, I, 305.) 7 In der besten Herberge zehrt man am besten. Holl.: In de beste herbergen teert men het goedkoopst. (Harrebomee, I, 305.) 8 In einer schönen Herberg haust offt ein wüster Wirth. - Lehmann, 705, 6. 9 In einer vnansehnlichen (kleinen) Herberge findt man offt ein guten, verständigen Wirth. - Lehmann, 28, 23; Seybold, 241. Dän.: I ringe herberg findes ofte en klog vert. (Prov. dan., 280.) Lat.: Ingenio formae damna rependo mea. (Seybold, 240.) 10 In schlechter Herberge sucht man keinen guten Wirth. Dän.: Er herberget slem, da tvivles om verten. (Prov. dan., 280.) 11 In schöner Herberge verzapft man auch suaern Wein. - Eiselein, 300; Simrock, 4589. 12 Ist die Herberg vngestalt, so zweiffelt man am wirth. - Lehmann, 825, 5. 13 Je näher der Herberge, je länger der Weg. - Blum, 199; Eiselein, 300; Simrock, 4590; Körte, 2764; Braun, I, 1292. D. h. je länger wird uns der Weg, weil zunehmende Müdigkeit und wachsende Sehnsucht das Ziel näher wünschen, während die Wirklichkeit sich darein nicht fügt. 14 Lang in d' Harbarge, man kort underwegs. - Bueren, 816. 15 Offt ist die Herberg hübsch, der wird ein Schalck. - Lehmann, 705, 6. 16 Verlauf deine eigene Herberge nicht. - Philippi, I, 214. Lat.: Ita fugias, ne praeter casam. (Philippi, I, 214.) 17 Wer langsam in die Herberge kömpt, der kömpt auch noch wol zu bette. - Coler, 742b; Nass. Schulblatt, XIV, 5. Lat.: Omnis motus debet fieri successive. (Coler, 742b.) 18 Wer spät in die Herberge kommt, findet magern Tisch und schlechtes (hartes) Bett. Dän.: Hvo sildig kommer til herberg, skal sidde ilde, aede ilde, og ligge ilde. (Prov. dan., 104.) 19 Zeitig zur Herberg und zeitig heraus. Dän.: Tilig til herberg, og tilig fraigien. (Prov. dan., 552.) 20 Zuletzt kommen wir alle in dieselbe Herberge. "Wir gelangen am Ende alle in dieselbe Herberge, in dieselbe schlechte Schenke, wo man die Thür mit einer Schaufel aufmacht, wo die Stube so eng, so kalt, so dunkel, wo man aber gut schläft, fast gar zu gut." (H. Heine über Börne, Hamburg 1840, S. 332.) *21 Eine Herberg zum Hahnenreh. "Der Freiherr Joh. Kettler hatte einen alten Diener, der woll' sich in seinem grossen Alter verheurathen und Würthschafft anfangen. Den fragt er, was er vor [Spaltenumbruch] *3 Er guckt heraus wie eine Maus aus der Teigschüssel. (Schles.) *4 Er guckt 'raus wie die Maus aus der Duckheide. (Köthen.) Wenn z. B. ein kleines Gesicht in einem langen Haar und Barte steckt. Dazu wird mir aus Pommern bemerkt: Duckheide sei nicht zu erklären, es müsse ein Misverständniss vorliegen; dorth eisse es z. B.: herausgucken „as de Mûs ut'n Dück Heed“, d. h. er sieht heraus, wie die Maus aus einem Bund Werch. *5 He kîkt ut de Prüke herut at Mutjen ut Dies Heede. (Holst.) Früher im Holsteinischen von Leuten, die den Kopf seltsam possirlich frisirt trugen. Das „Dies Hêde“ heisst in Ditmarschen so viel Hêde oder Werch, als für einmal auf den Spinnrocken oder Twêl gewunden wird. *6 Herauskîken wie eine Eule aus dem Schmalztopf. (Ostpreuss.) *7 Kîkst du mir dar herût? – Volksbote, X. Hast du solche Absichten. Heraushaben. 1 Ich hab's heraus, sagte der Pfarrer; es waren Wasserpudel, die dem Lazarus die Schwäre geleckt. *2 Ich hab's heraus, 's ist ein Hühnlein (oder: ein Göckelein). (Nürtingen.) Heraushängen. * Da hängt's ihm heraus. (Nürtingen.) Da will's hinaus. Herauskommen. 1 Alles komt heraus wie Baumöl auf Wasser. (Jüd.-deutsch. 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Von einem Menschen, der sieht, wo er bleibt. Franck will damit den Sinn von „Lynus ostium claudit“ ausdrücken [Spaltenumbruch] und fügt noch folgende verwandte bei: Wenn er Thür zuthut, so ists hauss vbel verwart. Er lugt, das niemand nicht hineintrag. Herb. Zweierlei ist herb am Anfang und wird lieblich am Ende: Rheinwein und Tugend. Herbei. Immer herbei zu unserm Brei! Herberge. 1 Die Herberg geht an, aber der Wirth ist ein Schalk, sagte der Narr zum Todtengräber. 2 Die Herberg schön, der Wirth ein Schalk. – Eiselein, 300; Simrock, 4588; Braun, I, 1291. 3 Die Herberge kan man nicht mitnemen. – Petri, II, 131. 4 Es kan kein klein herberg sein, darinn ein grosser gast ist. – Franck, I, 60a. 5 Es kan niemand Herberge mit sich vber Land nemmen. – Daule, Tantzteuffel, im Theatrum Diabolorum, 217a; Pistor., 8; Simrock, 4557. Man kann sich wol Lebensmittel in einen Kober packen, aber keine Lagerstätte, keine Stallung für Pferd und Wagen. 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*3 Er guckt heraus wie eine Maus aus der Teigschüssel. (Schles.)
*4 Er guckt 'raus wie die Maus aus der Duckheide. (Köthen.)
Wenn z. B. ein kleines Gesicht in einem langen Haar und Barte steckt. Dazu wird mir aus Pommern bemerkt: Duckheide sei nicht zu erklären, es müsse ein Misverständniss vorliegen; dorth eisse es z. B.: herausgucken „as de Mûs ut'n Dück Heed“, d. h. er sieht heraus, wie die Maus aus einem Bund Werch.
*5 He kîkt ut de Prüke herut at Mutjen ut Dies Heede. (Holst.)
Früher im Holsteinischen von Leuten, die den Kopf seltsam possirlich frisirt trugen. Das „Dies Hêde“ heisst in Ditmarschen so viel Hêde oder Werch, als für einmal auf den Spinnrocken oder Twêl gewunden wird.
*6 Herauskîken wie eine Eule aus dem Schmalztopf. (Ostpreuss.)
*7 Kîkst du mir dar herût? – Volksbote, X.
Hast du solche Absichten.
Heraushaben.
1 Ich hab's heraus, sagte der Pfarrer; es waren Wasserpudel, die dem Lazarus die Schwäre geleckt.
*2 Ich hab's heraus, 's ist ein Hühnlein (oder: ein Göckelein). (Nürtingen.)
Heraushängen.
* Da hängt's ihm heraus. (Nürtingen.)
Da will's hinaus.
Herauskommen.
1 Alles komt heraus wie Baumöl auf Wasser. (Jüd.-deutsch. Brody.)
*2 Es kommt heraus, als wenn man aus der Schuhschnalle eine Hutschnur winden wollte. – Gottsched, Beiträge, Hft. 13, S. 273.
*3 Ha küemed 'reut as de Eule éut den Stéuken1. (Iserlohn.) – Frommann, V, 60, 95.
1) Stammrest eines Baumes.
*4 Nu kömmt et 'erût, wer de Worscht gefreten heft. – Frischbier2, 1572.
*5 'S wird nich viel roasskummen. – Gomolke, 1010.
Dabei wird nicht viel herauskommen.
Lat.: Asinum tondere. (Hanzely, 133; Philippi, I, 43.)
Herauslassen.
* Er hat sich nicht so weit herausgelassen; wenn die Mutter backt, so kann er den Wecken asa warm haben. (Schweiz.)
Spott auf Gesellen, die nicht weit gewandert sind.
Herauslocken.
* A hat doch noch woas râs gelockt, der Strohlgiftmann. – Gomolcke, 54.
S. Auslugen in Vergleich mit Frommann, III, 417, 335.
Herauslügen.
Was man heraussleugt, kan man nymmer hineinliegen. – Franck, I, 112b; Gruter, I, 76; Simrock, 6644; Sailer, 159; Körte, 6492.
Folge der Schwatzhaftigkeit.
Herausputzen.
*1 Er putzt sich heraus wie eine Puppe.
*2 Sie ist heraussgebutzet wie ein aussgehangen Erkerlein. – Mathesius, Postilla, LVa.
Heraussagen.
1 Mancher sagts heraus, es treff den andern zum Maul oder zum gaul. – Lehmann, 713, 10.
*2 Einem etwas rund heraussagen.
*3 Etwas trucken heraussagen. – Luther's Tischreden, 324b.
„Das niemand nicht hinein trag.“
*4 Sag's nit gar heraus. – Schottel, 1122b; Sutor, 169.
Heraussehen.
* Sie sieht nicht heraus, man kann ein altes Pferd zu Tode reiten.
Klage solcher Männer, die behufs einer Eroberung bei den Fenstern irgendeiner Schönen vorübergehen, um ihre Blicke auf sich zu ziehen, und deren Bemühung ohne Erfolg bleibt.
Herausschmeissen.
Schmeisst ihn 'raus, den Juden Itzig.
Herausschneiden.
* Er (sie) ist wie aus ihm herausgeschnitten.
Ist sein vollkommenes Ebenbild.
Herausstreichen.
* Einen herausstreichen. – Luther's Tischr., 316.
Heraustragen.
Es trüg einer bei tag herauss, was er bedörfft. – Franck, II, 20b.
Von einem Menschen, der sieht, wo er bleibt. Franck will damit den Sinn von „Lynus ostium claudit“ ausdrücken
und fügt noch folgende verwandte bei: Wenn er Thür zuthut, so ists hauss vbel verwart. Er lugt, das niemand nicht hineintrag.
Herb.
Zweierlei ist herb am Anfang und wird lieblich am Ende: Rheinwein und Tugend.
Herbei.
Immer herbei zu unserm Brei!
Herberge.
1 Die Herberg geht an, aber der Wirth ist ein Schalk, sagte der Narr zum Todtengräber.
2 Die Herberg schön, der Wirth ein Schalk. – Eiselein, 300; Simrock, 4588; Braun, I, 1291.
3 Die Herberge kan man nicht mitnemen. – Petri, II, 131.
4 Es kan kein klein herberg sein, darinn ein grosser gast ist. – Franck, I, 60a.
5 Es kan niemand Herberge mit sich vber Land nemmen. – Daule, Tantzteuffel, im Theatrum Diabolorum, 217a; Pistor., 8; Simrock, 4557.
Man kann sich wol Lebensmittel in einen Kober packen, aber keine Lagerstätte, keine Stallung für Pferd und Wagen. Die Wirthsleute reimen: Ein Fuhrmann, der mit sich bringt Hafer und Heu, der bring' auch mit sich Stall und Streu.
6 Ich suche Herberg, sagte Lips zum Wächter, der ihn beim Einbrechen ergriff.
Holl.: Dat is wel gedaan, zei jonker Jutfaas, een hij leerde zijnen kinderen, dat zij terstond in het hoerhuis zouden gaan, zoo konden zij bij tijds eene herberg sparen (Harrebomée, I, 305.)
7 In der besten Herberge zehrt man am besten.
Holl.: In de beste herbergen teert men het goedkoopst. (Harrebomée, I, 305.)
8 In einer schönen Herberg haust offt ein wüster Wirth. – Lehmann, 705, 6.
9 In einer vnansehnlichen (kleinen) Herberge findt man offt ein guten, verständigen Wirth. – Lehmann, 28, 23; Seybold, 241.
Dän.: I ringe herberg findes ofte en klog vert. (Prov. dan., 280.)
Lat.: Ingenio formae damna rependo mea. (Seybold, 240.)
10 In schlechter Herberge sucht man keinen guten Wirth.
Dän.: Er herberget slem, da tvivles om verten. (Prov. dan., 280.)
11 In schöner Herberge verzapft man auch suaern Wein. – Eiselein, 300; Simrock, 4589.
12 Ist die Herberg vngestalt, so zweiffelt man am wirth. – Lehmann, 825, 5.
13 Je näher der Herberge, je länger der Weg. – Blum, 199; Eiselein, 300; Simrock, 4590; Körte, 2764; Braun, I, 1292.
D. h. je länger wird uns der Weg, weil zunehmende Müdigkeit und wachsende Sehnsucht das Ziel näher wünschen, während die Wirklichkeit sich darein nicht fügt.
14 Lang in d' Harbarge, man kôrt underwegs. – Bueren, 816.
15 Offt ist die Herberg hübsch, der wird ein Schalck. – Lehmann, 705, 6.
16 Verlauf deine eigene Herberge nicht. – Philippi, I, 214.
Lat.: Ita fugias, ne praeter casam. (Philippi, I, 214.)
17 Wer langsam in die Herberge kömpt, der kömpt auch noch wol zu bette. – Coler, 742b; Nass. Schulblatt, XIV, 5.
Lat.: Omnis motus debet fieri successive. (Coler, 742b.)
18 Wer spät in die Herberge kommt, findet magern Tisch und schlechtes (hartes) Bett.
Dän.: Hvo sildig kommer til herberg, skal sidde ilde, æde ilde, og ligge ilde. (Prov. dan., 104.)
19 Zeitig zur Herberg und zeitig heraus.
Dän.: Tilig til herberg, og tilig fraigien. (Prov. dan., 552.)
20 Zuletzt kommen wir alle in dieselbe Herberge.
„Wir gelangen am Ende alle in dieselbe Herberge, in dieselbe schlechte Schenke, wo man die Thür mit einer Schaufel aufmacht, wo die Stube so eng, so kalt, so dunkel, wo man aber gut schläft, fast gar zu gut.“ (H. Heine über Börne, Hamburg 1840, S. 332.)
*21 Eine Herberg zum Hahnenreh.
„Der Freiherr Joh. Kettler hatte einen alten Diener, der woll' sich in seinem grossen Alter verheurathen und Würthschafft anfangen. Den fragt er, was er vor
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