Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch]
Hausen. 1 Da ist gut hausen, wo Hülle und Fülle ist. 2 Der haust am besten, der seiner Sache selbst Erbe ist. - Sutor, 255. Symbol der Genusssucht. 3 Es ist übel gehauset, wo der Hagel in die Pfanne schlägt. 4 Hausen hat ein weites Maul. Es gehört viel zur Haushaltung. 5 Hausen ist nicht holden. (Schweiz.) 6 Hus', 'ass vermasch z' warte. (Solothurn.) - Schild, 86, 329. Redensart, wenn man von einem Geld fordert. 7 Husen is kein Musen, sä de Jung, do köft he vör 'n Oerken Speikers. (Ostfries.) - Hauskalender, IV. 8 Man muss hausen, als wenn man ewig leben thät', und leben, als wenn man alle Tag sterben thät'. (Baiern.) 9 Man muss mit dem hausen, was man hat. 10 Man muss so hausen, dass man morgen auch noch hausen kann. Frz.: Il faut fonder la cuisine avant toutes choses. (Gaal, 250.) It.: Acconcisi il fornajo 1'oste e s'abbia legne pel gennajo. (Gaal, 250.) Lat.: Messe tenus propria vive. (Gaal, 279.) 11 Mer hauset leichter mit aner toadten Sau, as mit aner toadten Fra. (Franken.) - Frommann, VI, 316, 166. 12 Wer huset, den sell mer helfen, wer durre macht (verschwendet), dem sell mer au helfe. *13 Hausen wie die Vandalen. Die nach der Eroberung Roms, im Jahre 455, alle Werke der Kunst und Wissenschaft zerstörten. *14 Huse die1, wo Hüser sei. (Solothurn.) - Schild, 63, 85. 1) Diejenigen mögen haushälterisch sein, welche u. s. w. *15 Sie hausen, als wenn die Katze die beste Milchkuh wäre. Hauser. E Huser muess e Güder ha. (Solothurn.) - Schild, 63, 84. Auf einen Sparer folgt ein Vergeuder. Hausfeind. Hausfeind' - die schlimmsten. Lat.: Domesticum thesaurum calumniatur domesticus hostis. (Gaal, 1214.) Hausfluch. * Es ist nur ein Haussfluch. - Matth. Friedrich, Sauff Teuffel, im Theatrum Diabolorum, 276a. Geringer, unbedeutender, nicht ernstlich gemeinter Fluch. Hausfrau. 1 Dat es 'ne slechte Hausfro, de mit 'n Karkenkled in de Köke geiht. (Bremen.) - Köster, 251. 2 Der Hausfrau Augen kochen wohl. - Körte, 2677; Venedey, 81; Reinsberg I, 153. Die Franzosen: Die Frau macht den Topf kochen. (Reinsberg I, 153.) 3 Die Hausfrau darf nicht sein eine Ausfrau. - Steiger, 14; Eiselein, 289; Venedey, 81; Simrock, 4442; Körte, 2678; Reinsberg I, 149. Die Hindu: Wenn die Herrin des Hauses stets ausläuft, ist das Haus nur gut für die Hunde. (Reinsberg I, 149.) Frz.: La femme fait un mesnage ou deffait. (Leroux, I, 148.) 4 Die Hausfrau kann mit der Schürze mehr hinaustragen, als der Mann mit dem Wagen einfahren. - Kellner, 80, 11. 5 Die Hausfrau nimmt es wahr, spinn's auch wie ein Haar. 6 Die Hausfrau soll nicht gehen zur Ausschau. 7 E flissige Husfrau ist der beste Sparhafen. (Luzern.) (S. Frau 308.) - Schweiz, II, 243, 37; hochdeutsch bei Simrock, 4443; Körte, 2680; Venedey, 81; Reinsberg I, 151. 8 Eine brave Hausfrau bleibt daheim. - Eiselein, 289; Simrock, 4441; Reinsberg I, 149. 9 Eine brave Hausfrau ist keine Zierpuppe. Frz.: Femme mariee doit estre simple et porter la guimple. (Leroux, I, 146.) [Spaltenumbruch] 10 Eine fromme Hausfrau liest nur Ein Vaterunser am Tage. - Reinsberg I, 162. 11 Eine geizige Hausfrau zapft wol auch den Säuen die Milch ab. 12 Eine gute Hausfrau bewahrt das Haus, eine unwirthschaftliche (liederliche) trägt's mit den Händen hinaus. - Reinsberg I, 156. 13 Eine gute Hausfrau hat fünf K zu besorgen: Kinder, Kammer, Küche, Keller und Kleider. - Simrock, 5349; Zinkgref, III, 205; Reinsberg I, 153. Dies Sprichwort wird bald zu den vergessenen gehören. "Woran allenfalls", bemerkt der neue Demokritos, "noch am ersten gedacht wird, das ist die Kammer." Unsere modernen Frauen haben ganz andere K als die veralteten fünf zu besorgen, als etwa: Kaffeeklatsch, Komödie, Kutsche, Kuchen u. s. w. Die Römer forderten von einer guten Hausfrau, dass sie keusch lebe, ihr Brot backe und - das Haus hüte. Holl.: Eene degelijke huisvrouw moet zorgen vijf k's: hinderen, kamer, koken, kelder en kleederen. (Harrebomee, I, 340b.) - Een goed huishouder moet zorgen voor vijf B's: Brnod, boter, bier, brand en beurs. (Harrebomee, I, 23b.) Lat.: Casta vivat, panem faciat, domum servet. (Schulblatt, 495; Faselius, 42.) 14 Eine gute Hausfrau ist das beste Geräth im Hause. Frz.: La femme est la clef du menage. (Leroux, I, 148.) 15 Eine gute Hausfrau kann aus der Kartoffel viel Gerichte machen. Ein Kochbuch zeigt, wie mannichfach die Kartoffel zubereitet werden kann. Die Araber haben ein ähnliches Sprichwort in Bezug auf die Dattel: Eine gute Hausfrau kann einen Monat hindurch täglich eine neue Zubereitung der Datteln auftischen. (Ritter, Erdkunde, XIII, 760.) 16 Eine gute Hausfrau mehrt das Haus, die schlechte trägt's zur Thüre 'naus. "Wann schon der Mann das Geld mit Schaufeln in das Haus würff, und die Hausfrau keine Haushälterin, so werffe sie es doch mit Wannen wieder herauss." (Zinkgref, III, 343.) Böhm.: Dobra hospodyne dum streze, a nesetrna ho v rakave roznese. (Celakovsky, 390.) 17 Eine Haussfraw sol vernünftig sein, dess Manns weise lernen fein. - Petri, II, 196. 18 Eine liebe Haussfraw ist der höhest Schatz auff Erden. - Petri, II, 212. 19 Es sind nicht alle gute Haussfrawen, die gut spinnen können. - Petri, II, 294; Simrock, 4444; Körte, 2679; Reinsberg I, 150. 20 Hausfrauen - Ausfrauen. Ein ähnliches sprichwörtliches Wortspiel haben die Italiener: Chi disse donna volse dire danno. 21 Ist die Hausfrau faul, so arbeiten die Mägde am meisten mit dem Maul. Böhm.: Kde hospodyne lina, dava i celed' ruce do klina.(Celakovsky, 375.) Ill.: Kad je gospodarica lena, nit druzina nevalja. (Celakovsky, 375.) 22 'Ne gaue Husfrue kennt man an der Vorrathskammer. - Schambach I, 45; Bremer Sonntagsblatt, 1855, Nr. 4. 23 'Ne Hausfrue kan in der Haushöllige (Haushaltung) vele erwarben, awer ak vele verdarben. (Göttingen.) - Bremer Sonntagsblatt, 1855, Nr. 4. 24 Schweigt die Hausfrau Jahr und Tag, so muss sie immer schweigen. - Graf, 105, 245. Wenn eine Ehefrau, welcher auf das Gut ihres verstorbenen Gatten Leibzucht bestellt war, den Verkauf desselben nicht hindert und auch innerhalb Jahr und Tag demselben nicht widerspricht; so hat sie ihr Recht daran für immer verloren. Dem schweigenden Mund (s. d.) ist nicht zu helfen. 25 Wenn die Hausfrau in Küche, Stall und Keller, und der Herr in Scheune und Feld, so ist die Wirthschaft wohl bestellt. Böhm.: Hospodar spravuj pole, stodolu, konirnu, a hospodyne sklepy, kuchyni, spizirnu. (Celakovsky, 375.) Poln.: Gospodarz powinien wiedziec o polu, o gumnie i stajni, a gospodyni o kuchni, o szpizanri i o piwnicy. (Celakovsky, 375.) 26 Wenn die Hausfrau ist gestorben, sind Eier und Milch verdorben. (Wend. Lausitz.) 27 Wer eine Haussfraw hat, der bringt das sein in rath. - Petri, II, 703. [Spaltenumbruch]
Hausen. 1 Da ist gut hausen, wo Hülle und Fülle ist. 2 Der haust am besten, der seiner Sache selbst Erbe ist. – Sutor, 255. Symbol der Genusssucht. 3 Es ist übel gehauset, wo der Hagel in die Pfanne schlägt. 4 Hausen hat ein weites Maul. Es gehört viel zur Haushaltung. 5 Hausen ist nicht holden. (Schweiz.) 6 Hus', 'ass vermasch z' warte. (Solothurn.) – Schild, 86, 329. Redensart, wenn man von einem Geld fordert. 7 Husen is kîn Musen, sä de Jung, do köft he vör 'n Oerken Spîkers. (Ostfries.) – Hauskalender, IV. 8 Man muss hausen, als wenn man ewig leben thät', und leben, als wenn man alle Tag sterben thät'. (Baiern.) 9 Man muss mit dem hausen, was man hat. 10 Man muss so hausen, dass man morgen auch noch hausen kann. Frz.: Il faut fonder la cuisine avant toutes choses. (Gaal, 250.) It.: Acconcisi il fornajo 1'oste e s'abbia legne pel gennajo. (Gaal, 250.) Lat.: Messe tenus propria vive. (Gaal, 279.) 11 Mer hauset leichter mit aner toadten Sau, as mit aner toadten Fra. 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Hausen.
1 Da ist gut hausen, wo Hülle und Fülle ist.
2 Der haust am besten, der seiner Sache selbst Erbe ist. – Sutor, 255.
Symbol der Genusssucht.
3 Es ist übel gehauset, wo der Hagel in die Pfanne schlägt.
4 Hausen hat ein weites Maul.
Es gehört viel zur Haushaltung.
5 Hausen ist nicht holden. (Schweiz.)
6 Hus', 'ass vermasch z' warte. (Solothurn.) – Schild, 86, 329.
Redensart, wenn man von einem Geld fordert.
7 Husen is kîn Musen, sä de Jung, do köft he vör 'n Oerken Spîkers. (Ostfries.) – Hauskalender, IV.
8 Man muss hausen, als wenn man ewig leben thät', und leben, als wenn man alle Tag sterben thät'. (Baiern.)
9 Man muss mit dem hausen, was man hat.
10 Man muss so hausen, dass man morgen auch noch hausen kann.
Frz.: Il faut fonder la cuisine avant toutes choses. (Gaal, 250.)
It.: Acconcisi il fornajo 1'oste e s'abbia legne pel gennajo. (Gaal, 250.)
Lat.: Messe tenus propria vive. (Gaal, 279.)
11 Mer hauset leichter mit aner toadten Sau, as mit aner toadten Fra. (Franken.) – Frommann, VI, 316, 166.
12 Wer huset, den sell mer helfen, wer durre macht (verschwendet), dem sell mer au helfe.
*13 Hausen wie die Vandalen.
Die nach der Eroberung Roms, im Jahre 455, alle Werke der Kunst und Wissenschaft zerstörten.
*14 Huse die1, wo Hüser sei. (Solothurn.) – Schild, 63, 85.
1) Diejenigen mögen haushälterisch sein, welche u. s. w.
*15 Sie hausen, als wenn die Katze die beste Milchkuh wäre.
Hauser.
E Huser muess e Güder ha. (Solothurn.) – Schild, 63, 84.
Auf einen Sparer folgt ein Vergeuder.
Hausfeind.
Hausfeind' – die schlimmsten.
Lat.: Domesticum thesaurum calumniatur domesticus hostis. (Gaal, 1214.)
Hausfluch.
* Es ist nur ein Haussfluch. – Matth. Friedrich, Sauff Teuffel, im Theatrum Diabolorum, 276a.
Geringer, unbedeutender, nicht ernstlich gemeinter Fluch.
Hausfrau.
1 Dat es 'ne slechte Hûsfro, de mit 'n Karkenkled in de Köke geiht. (Bremen.) – Köster, 251.
2 Der Hausfrau Augen kochen wohl. – Körte, 2677; Venedey, 81; Reinsberg I, 153.
Die Franzosen: Die Frau macht den Topf kochen. (Reinsberg I, 153.)
3 Die Hausfrau darf nicht sein eine Ausfrau. – Steiger, 14; Eiselein, 289; Venedey, 81; Simrock, 4442; Körte, 2678; Reinsberg I, 149.
Die Hindu: Wenn die Herrin des Hauses stets ausläuft, ist das Haus nur gut für die Hunde. (Reinsberg I, 149.)
Frz.: La femme fait un mesnage ou deffait. (Leroux, I, 148.)
4 Die Hausfrau kann mit der Schürze mehr hinaustragen, als der Mann mit dem Wagen einfahren. – Kellner, 80, 11.
5 Die Hausfrau nimmt es wahr, spinn's auch wie ein Haar.
6 Die Hausfrau soll nicht gehen zur Ausschau.
7 E flissige Husfrau ist der beste Sparhafen. (Luzern.) (S. Frau 308.) – Schweiz, II, 243, 37; hochdeutsch bei Simrock, 4443; Körte, 2680; Venedey, 81; Reinsberg I, 151.
8 Eine brave Hausfrau bleibt daheim. – Eiselein, 289; Simrock, 4441; Reinsberg I, 149.
9 Eine brave Hausfrau ist keine Zierpuppe.
Frz.: Femme mariée doit estre simple et porter la guimple. (Leroux, I, 146.)
10 Eine fromme Hausfrau liest nur Ein Vaterunser am Tage. – Reinsberg I, 162.
11 Eine geizige Hausfrau zapft wol auch den Säuen die Milch ab.
12 Eine gute Hausfrau bewahrt das Haus, eine unwirthschaftliche (liederliche) trägt's mit den Händen hinaus. – Reinsberg I, 156.
13 Eine gute Hausfrau hat fünf K zu besorgen: Kinder, Kammer, Küche, Keller und Kleider. – Simrock, 5349; Zinkgref, III, 205; Reinsberg I, 153.
Dies Sprichwort wird bald zu den vergessenen gehören. „Woran allenfalls“, bemerkt der neue Demokritos, „noch am ersten gedacht wird, das ist die Kammer.“ Unsere modernen Frauen haben ganz andere K als die veralteten fünf zu besorgen, als etwa: Kaffeeklatsch, Komödie, Kutsche, Kuchen u. s. w. Die Römer forderten von einer guten Hausfrau, dass sie keusch lebe, ihr Brot backe und – das Haus hüte.
Holl.: Eene degelijke huisvrouw moet zorgen vijf k's: hinderen, kamer, koken, kelder en kleederen. (Harrebomée, I, 340b.) – Een goed huishouder moet zorgen voor vijf B's: Brnod, boter, bier, brand en beurs. (Harrebomée, I, 23b.)
Lat.: Casta vivat, panem faciat, domum servet. (Schulblatt, 495; Faselius, 42.)
14 Eine gute Hausfrau ist das beste Geräth im Hause.
Frz.: La femme est la clef du ménage. (Leroux, I, 148.)
15 Eine gute Hausfrau kann aus der Kartoffel viel Gerichte machen.
Ein Kochbuch zeigt, wie mannichfach die Kartoffel zubereitet werden kann. Die Araber haben ein ähnliches Sprichwort in Bezug auf die Dattel: Eine gute Hausfrau kann einen Monat hindurch täglich eine neue Zubereitung der Datteln auftischen. (Ritter, Erdkunde, XIII, 760.)
16 Eine gute Hausfrau mehrt das Haus, die schlechte trägt's zur Thüre 'naus.
„Wann schon der Mann das Geld mit Schaufeln in das Haus würff, und die Hausfrau keine Haushälterin, so werffe sie es doch mit Wannen wieder herauss.“ (Zinkgref, III, 343.)
Böhm.: Dobrá hospodynĕ dŭm střeže, a nešetrná ho v rakávĕ roznese. (Čelakovsky, 390.)
17 Eine Haussfraw sol vernünftig sein, dess Manns weise lernen fein. – Petri, II, 196.
18 Eine liebe Haussfraw ist der höhest Schatz auff Erden. – Petri, II, 212.
19 Es sind nicht alle gute Haussfrawen, die gut spinnen können. – Petri, II, 294; Simrock, 4444; Körte, 2679; Reinsberg I, 150.
20 Hausfrauen – Ausfrauen.
Ein ähnliches sprichwörtliches Wortspiel haben die Italiener: Chi disse donna volse dire danno.
21 Ist die Hausfrau faul, so arbeiten die Mägde am meisten mit dem Maul.
Böhm.: Kde hospodynĕ líná, dává i čeled' ruce do klina.(Čelakovsky, 375.)
Ill.: Kad je gospodarica léna, nit družína nevalja. (Čelakovsky, 375.)
22 'Ne gaue Husfrue kennt man an der Vorrathskammer. – Schambach I, 45; Bremer Sonntagsblatt, 1855, Nr. 4.
23 'Ne Hûsfrue kan in der Hûshöllige (Haushaltung) vele erwarben, awer ak vele verdarben. (Göttingen.) – Bremer Sonntagsblatt, 1855, Nr. 4.
24 Schweigt die Hausfrau Jahr und Tag, so muss sie immer schweigen. – Graf, 105, 245.
Wenn eine Ehefrau, welcher auf das Gut ihres verstorbenen Gatten Leibzucht bestellt war, den Verkauf desselben nicht hindert und auch innerhalb Jahr und Tag demselben nicht widerspricht; so hat sie ihr Recht daran für immer verloren. Dem schweigenden Mund (s. d.) ist nicht zu helfen.
25 Wenn die Hausfrau in Küche, Stall und Keller, und der Herr in Scheune und Feld, so ist die Wirthschaft wohl bestellt.
Böhm.: Hospodář spravuj pole, stodolu, konírnu, a hospodynĕ sklepy, kuchyni, špižírnu. (Čelakovsky, 375.)
Poln.: Gospodarz powinien wiedziec o polu, o gumnie i stajni, a gospodyni o kuchni, o szpiżanri i o piwnicy. (Čelakovsky, 375.)
26 Wenn die Hausfrau ist gestorben, sind Eier und Milch verdorben. (Wend. Lausitz.)
27 Wer eine Haussfraw hat, der bringt das sein in rath. – Petri, II, 703.
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