Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch]
*46 Einen krummen Handel haben. - Parömiakon, 862. Eine schlimme Sache, die auf geradem Wege nicht gut abzuthun ist. *47 Er hat sich aus dem Handel herausgezogen. Frz.: Il s'est tire d'intrigue. *48 Er treibt schwedischen Handel. So sagt man in Hamburg von Roth- und Kupfernasigen, weil Schweden Wein ein- und Kupfer ausführt. *49 Es ist ein abgedroschener Handel. *50 Es ist Ein Handel. D. h. kein Unterschied dazwischen. *51 Handel und Wandel. *52 Im Handel und Wandel betrügen. Lat.: Graeca fide mercari. (Plautus.) (Binder I, 620; II, 1244.) *53 In einem schlimmen Handel stecken. Händel. 1 A muss Händel hon, seld a se fum Zaune brechen. - Robinson, 241; Gomolcke, 172; Keller, 167b. 2 Alle hendel allein haben wöllen, ist der Anfang zum Verderben. - Petri, II, 5. 3 Auch die besten Händel sind nichts nutz. - Körte, 2590; Simrock, 4329. 4 Böse hendel straffen sich mit der Zeit selber. - Petri, II, 49. 5 Böse hendel tragen nicht zu. - Petri, II, 49. 6 Den Händeln gute Nacht, bei denen kein Wein ist. 7 Die besten Händel macht man sich immer selber. Frz.: Les affaires sont ce qu'on les fait. ( Cahier, 45.) 8 Die Händel der Grossen bezahlt die Tasche der Kleinen. Charakteristisch die Russen: Die Händel der Fürsten liest man auf dem Rücken der Bauern. (Altmann V.) 9 Die Hendel bleiben, die Leut vergehen. - Petri, II, 131; Froschm., S. VII; Henisch, 413, 70; Lehmann, 276, 37. 10 Die Hendel weren wol zu vertragen (vergleichen), wenn man die Leut vertragen könd. - Petri, II, 131; Lehmann, 212, 5 u. 276, 37; Körte, 2591. 11 Grosse Hendel wollen grosse Beutel haben. - Petri, II, 358; Henisch, 357, 22. 12 Grosser Händel endt ist betrug. - Lehmann, 174, 40. 13 Händel und Maulschellen sind nicht uberein. (Altenburg.) #Sie sind verschiedener Art. 14 Händel zwischen Herrn und Frau Schmul dauern vom Bette bis zum Stuhl. Streitigkeiten unter Eheleuten sind nicht von langer Dauer. 15 Hendel machen geschickt, nicht die Kunst. - Petri, II, 376. 16 Kleine Händel stärken die Liebe. Frz.: Petites querelles et noisettes sont aiguillons d'amourettes. (Leroux, II, 281.) 17 Kurze Händel sind die besten. 18 Man muss sich nicht in fremde Händel mischen. Frz.: Ne te mele point d'affaires qui sont entre freres. (Cahier, 777.) 19 Man soll sich fremder Händel nicht annehmen. - Seybold, 369. Lat.: Non est mittenda falx in alienam messem. (Seybold, 369.) 20 Prächtige hendel machen viel arme Leut. - Petri, II, 507. 21 Was sich vmb frembde Händel bekümmert, dass vergisset seiner aigen. - Petri, II, 608; Henisch, 1210, 13. 22 Wer gern Händel hat, findet sie überall. Jüd.-deutsch: Wer Bilbulim (Streit, Händel) sucht, der find't se. (Tendlau, 866.) Engl.: He that seeks trouble, never misses it. 23 Wer gern Händel hat, kaufe ein Landgut. - Gaal, 1065. Frz.: Qui terre a, guerre a. (Gaal, 1065.) It.: Chi compra terra, spesse volte compra guerra. (Gaal, 1065.) 24 Wer händl flickt, der macht selten etwas besser. - Lehmann, 85, 23. 25 Wer Händl suchen wil, muss haben einen Rantzen voll Brieff, ein Maul voll Lugen, ein Taschen voll Geld und einen Beutl voll Gedult. - Sutor, 334. [Spaltenumbruch] 26 Wer nach Händeln ausgeht, kommt mit Beulen zurück. Span.: Qui barat, el cop se grat. 27 Wer sich in fremde Händel mischt, gar oft 'ne blut'ge Nase wischt. Als im Juli 1864 eine Deputation des Vereins zur Herbeiführung einer Beendigung der Feindseligkeiten (zwischen der Union und den Conföderirten) in Nordamerika den englischen Premierminister, Lord Palmerston, um eine Vermittelung zwischen den Streitenden ersuchte, erwiderte er ihnen: "They who in quarrels interpose, will often wipe a bloody nose." (Breslauer Zeitung, 1864, S. 1908.) 28 Wer sich in Händel mengt, kommt mit blut'ger Nase heim. - Lohrengel, I, 850. Holl.: Die mensch ziet meest zijn gramshap groeijen, die zich met alle ding wil moeijen. (Harrebomee, I, 135.) 29 Wer sich in viel hendel stecket, der richtet selten einen recht aus. - Sarcerius, Hirtenbuch, 36. Die wohlfeilsten Händel sind zu theuer. Frz.: Le plus de la noise vault le moins de l'argent. (Leroux, II, 249.) 30 Wer über fremde Händel sich ereifert, kneife einen vorübergehenden Hund in die Ohren. Engl.: He that is mediator between two litigants, loses his money. *31 Alle Händel und Zufälle schlichten und richten. - Eiselein, 279. *32 Er bricht Händel vom Zaun. Frz.: Il a fait une querelle allemande. - Diese Redensart wird von den Franzosen gebraucht, wenn jemand ohne hinreichenden Grund grossen Lärm erhebt. - Une querelle a propos de botte. (Lendroy, 1269.) *33 Er kan sich in d Händel schicken. - Sutor, 749. Lat.: Scit uti foro. (Sutor, 749.) - Servire scenae. (Seybold, 554.) *34 Er muss Händel haben und sollt' er sie vom Zaun brechen. Lat.: Litem movebit, si vel canem asinus momorderit. (Binder II, 1679; Erasm., 817.) *35 Es sind taube Händel. - Seybold, 27. Lat.: Anicularum sunt haec deliramenta. (Philippi, I, 30; Seybold, 27.) - Sunt apinae tricaeque et si quid vanius illis. (Martial.) (Binder II, 3246; Philippi, II, 206; Seybold, 587.) *36 Mit faulen händeln vmbgehen. - Mathesy, 194a. *37 Seine Händel auf allen Bierbänken erzählen. Frz.: Compter ses affaires au tiers et au quart. (Lendroy, 1264.) *38 Sich in fremde Händel mischen. - Sutor, 55. Lat.: Falcem mittere in alienam messem. (Froberg, 255.) - In alieno choro pedem (inferre) movere. (Philippi, I, 190; Seybold, 18 u. 234.) *39 Ueber alte Händel klagen und schon nach neuen fragen. Lat.: Cura viris gravibus rerum solet esse suarum. - Cura viris levibus rerum solet esse novarum. (Binder I, 277; II, 672.) Handeln. 1 Ehe man handelt, soll man denken. 2 Es handelt sich besser mit einem als mit vielen. Lat.: Consentit facilius unus, quam multi. 3 Gut Handeln ist besser als schnell handeln. Frz.: A bien faire est l'exploit. (Leroux, I, 162.) 4 Handeln macht den Mann. 5 Handeln und bieten macht Kaufleute. 6 Handeln und tauschen ohne Noth nimmt die Butter vom Brot. (Frankenwald.) 7 Handle unten so, dass es der sehen mag, der oben steht. Dän.: Giör saa i dalen, at du frygter ei hvo der staaer paa halden. (Prov. dan., 473.) 8 Handle wie du kannst, nicht wie du willst. (Lit.) 9 Man mag noch so gerade handeln, Maulaffen werden's in krumm verwandeln. 10 Mancher handlet, dass er auss dem Glauben in das Vatter vnser kompt. - Petri, II, 450; Henisch, 1634, 47. Frz.: L'en ne doit pas tant mener ses mains que l'en devienne de plus au moins. (Leroux, I, 254.) 11 Redlich handeln ist das dauerhafteste Handwerk. 12 Scharf gehandelt und richtig bezahlt, so bekommt der Teufel nichts. (Eifel.) Frz.: Bien marchander, bien payer.
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*46 Einen krummen Handel haben. – Parömiakon, 862. Eine schlimme Sache, die auf geradem Wege nicht gut abzuthun ist. *47 Er hat sich aus dem Handel herausgezogen. Frz.: Il s'est tiré d'intrigue. *48 Er treibt schwedischen Handel. So sagt man in Hamburg von Roth- und Kupfernasigen, weil Schweden Wein ein- und Kupfer ausführt. *49 Es ist ein abgedroschener Handel. *50 Es ist Ein Handel. D. h. kein Unterschied dazwischen. *51 Handel und Wandel. *52 Im Handel und Wandel betrügen. Lat.: Graeca fide mercari. (Plautus.) (Binder I, 620; II, 1244.) *53 In einem schlimmen Handel stecken. 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Als im Juli 1864 eine Deputation des Vereins zur Herbeiführung einer Beendigung der Feindseligkeiten (zwischen der Union und den Conföderirten) in Nordamerika den englischen Premierminister, Lord Palmerston, um eine Vermittelung zwischen den Streitenden ersuchte, erwiderte er ihnen: „They who in quarrels interpose, will often wipe a bloody nose.“ (Breslauer Zeitung, 1864, S. 1908.) 28 Wer sich in Händel mengt, kommt mit blut'ger Nase heim. – Lohrengel, I, 850. Holl.: Die mensch ziet meest zijn gramshap groeijen, die zich met alle ding wil moeijen. (Harrebomée, I, 135.) 29 Wer sich in viel hendel stecket, der richtet selten einen recht aus. – Sarcerius, Hirtenbuch, 36. Die wohlfeilsten Händel sind zu theuer. Frz.: Le plus de la noise vault le moins de l'argent. (Leroux, II, 249.) 30 Wer über fremde Händel sich ereifert, kneife einen vorübergehenden Hund in die Ohren. 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*46 Einen krummen Handel haben. – Parömiakon, 862.
Eine schlimme Sache, die auf geradem Wege nicht gut abzuthun ist.
*47 Er hat sich aus dem Handel herausgezogen.
Frz.: Il s'est tiré d'intrigue.
*48 Er treibt schwedischen Handel.
So sagt man in Hamburg von Roth- und Kupfernasigen, weil Schweden Wein ein- und Kupfer ausführt.
*49 Es ist ein abgedroschener Handel.
*50 Es ist Ein Handel.
D. h. kein Unterschied dazwischen.
*51 Handel und Wandel.
*52 Im Handel und Wandel betrügen.
Lat.: Graeca fide mercari. (Plautus.) (Binder I, 620; II, 1244.)
*53 In einem schlimmen Handel stecken.
Händel.
1 A muss Händel hon, seld a se fum Zaune brechen. – Robinson, 241; Gomolcke, 172; Keller, 167b.
2 Alle hendel allein haben wöllen, ist der Anfang zum Verderben. – Petri, II, 5.
3 Auch die besten Händel sind nichts nutz. – Körte, 2590; Simrock, 4329.
4 Böse hendel straffen sich mit der Zeit selber. – Petri, II, 49.
5 Böse hendel tragen nicht zu. – Petri, II, 49.
6 Den Händeln gute Nacht, bei denen kein Wein ist.
7 Die besten Händel macht man sich immer selber.
Frz.: Les affaires sont ce qu'on les fait. ( Cahier, 45.)
8 Die Händel der Grossen bezahlt die Tasche der Kleinen.
Charakteristisch die Russen: Die Händel der Fürsten liest man auf dem Rücken der Bauern. (Altmann V.)
9 Die Hendel bleiben, die Leut vergehen. – Petri, II, 131; Froschm., S. VII; Henisch, 413, 70; Lehmann, 276, 37.
10 Die Hendel weren wol zu vertragen (vergleichen), wenn man die Leut vertragen könd. – Petri, II, 131; Lehmann, 212, 5 u. 276, 37; Körte, 2591.
11 Grosse Hendel wollen grosse Beutel haben. – Petri, II, 358; Henisch, 357, 22.
12 Grosser Händel endt ist betrug. – Lehmann, 174, 40.
13 Händel und Maulschellen sind nicht uberein. (Altenburg.) #Sie sind verschiedener Art.
14 Händel zwischen Herrn und Frau Schmul dauern vom Bette bis zum Stuhl.
Streitigkeiten unter Eheleuten sind nicht von langer Dauer.
15 Hendel machen geschickt, nicht die Kunst. – Petri, II, 376.
16 Kleine Händel stärken die Liebe.
Frz.: Petites querelles et noisettes sont aiguillons d'amourettes. (Leroux, II, 281.)
17 Kurze Händel sind die besten.
18 Man muss sich nicht in fremde Händel mischen.
Frz.: Ne te mêle point d'affaires qui sont entre frères. (Cahier, 777.)
19 Man soll sich fremder Händel nicht annehmen. – Seybold, 369.
Lat.: Non est mittenda falx in alienam messem. (Seybold, 369.)
20 Prächtige hendel machen viel arme Leut. – Petri, II, 507.
21 Was sich vmb frembde Händel bekümmert, dass vergisset seiner aigen. – Petri, II, 608; Henisch, 1210, 13.
22 Wer gern Händel hat, findet sie überall.
Jüd.-deutsch: Wer Bilbulim (Streit, Händel) sucht, der find't se. (Tendlau, 866.)
Engl.: He that seeks trouble, never misses it.
23 Wer gern Händel hat, kaufe ein Landgut. – Gaal, 1065.
Frz.: Qui terre a, guerre a. (Gaal, 1065.)
It.: Chi compra terra, spesse volte compra guerra. (Gaal, 1065.)
24 Wer händl flickt, der macht selten etwas besser. – Lehmann, 85, 23.
25 Wer Händl suchen wil, muss haben einen Rantzen voll Brieff, ein Maul voll Lugen, ein Taschen voll Geld und einen Beutl voll Gedult. – Sutor, 334.
26 Wer nach Händeln ausgeht, kommt mit Beulen zurück.
Span.: Qui barat, el cop se grat.
27 Wer sich in fremde Händel mischt, gar oft 'ne blut'ge Nase wischt.
Als im Juli 1864 eine Deputation des Vereins zur Herbeiführung einer Beendigung der Feindseligkeiten (zwischen der Union und den Conföderirten) in Nordamerika den englischen Premierminister, Lord Palmerston, um eine Vermittelung zwischen den Streitenden ersuchte, erwiderte er ihnen: „They who in quarrels interpose, will often wipe a bloody nose.“ (Breslauer Zeitung, 1864, S. 1908.)
28 Wer sich in Händel mengt, kommt mit blut'ger Nase heim. – Lohrengel, I, 850.
Holl.: Die mensch ziet meest zijn gramshap groeijen, die zich met alle ding wil moeijen. (Harrebomée, I, 135.)
29 Wer sich in viel hendel stecket, der richtet selten einen recht aus. – Sarcerius, Hirtenbuch, 36.
Die wohlfeilsten Händel sind zu theuer.
Frz.: Le plus de la noise vault le moins de l'argent. (Leroux, II, 249.)
30 Wer über fremde Händel sich ereifert, kneife einen vorübergehenden Hund in die Ohren.
Engl.: He that is mediator between two litigants, loses his money.
*31 Alle Händel und Zufälle schlichten und richten. – Eiselein, 279.
*32 Er bricht Händel vom Zaun.
Frz.: Il a fait une querelle allemande. – Diese Redensart wird von den Franzosen gebraucht, wenn jemand ohne hinreichenden Grund grossen Lärm erhebt. – Une querelle à propos de botte. (Lendroy, 1269.)
*33 Er kan sich in d Händel schicken. – Sutor, 749.
Lat.: Scit uti foro. (Sutor, 749.) – Servire scenae. (Seybold, 554.)
*34 Er muss Händel haben und sollt' er sie vom Zaun brechen.
Lat.: Litem movebit, si vel canem asinus momorderit. (Binder II, 1679; Erasm., 817.)
*35 Es sind taube Händel. – Seybold, 27.
Lat.: Anicularum sunt haec deliramenta. (Philippi, I, 30; Seybold, 27.) – Sunt apinae tricaeque et si quid vanius illis. (Martial.) (Binder II, 3246; Philippi, II, 206; Seybold, 587.)
*36 Mit faulen händeln vmbgehen. – Mathesy, 194a.
*37 Seine Händel auf allen Bierbänken erzählen.
Frz.: Compter ses affaires au tiers et au quart. (Lendroy, 1264.)
*38 Sich in fremde Händel mischen. – Sutor, 55.
Lat.: Falcem mittere in alienam messem. (Froberg, 255.) – In alieno choro pedem (inferre) movere. (Philippi, I, 190; Seybold, 18 u. 234.)
*39 Ueber alte Händel klagen und schon nach neuen fragen. Lat.: Cura viris gravibus rerum solet esse suarum. – Cura viris levibus rerum solet esse novarum. (Binder I, 277; II, 672.)
Handeln.
1 Ehe man handelt, soll man denken.
2 Es handelt sich besser mit einem als mit vielen.
Lat.: Consentit facilius unus, quam multi.
3 Gut Handeln ist besser als schnell handeln.
Frz.: A bien faire est l'exploit. (Leroux, I, 162.)
4 Handeln macht den Mann.
5 Handeln und bieten macht Kaufleute.
6 Handeln und tauschen ohne Noth nimmt die Butter vom Brot. (Frankenwald.)
7 Handle unten so, dass es der sehen mag, der oben steht.
Dän.: Giør saa i dalen, at du frygter ei hvo der staaer paa halden. (Prov. dan., 473.)
8 Handle wie du kannst, nicht wie du willst. (Lit.)
9 Man mag noch so gerade handeln, Maulaffen werden's in krumm verwandeln.
10 Mancher handlet, dass er auss dem Glauben in das Vatter vnser kompt. – Petri, II, 450; Henisch, 1634, 47.
Frz.: L'en ne doit pas tant mener ses mains que l'en devienne de plus au moins. (Leroux, I, 254.)
11 Redlich handeln ist das dauerhafteste Handwerk.
12 Scharf gehandelt und richtig bezahlt, so bekommt der Teufel nichts. (Eifel.)
Frz.: Bien marchander, bien payer.
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