Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *165 Flurlinger Arbeit machen. (Schaffhausen.) - Kirchhofer, 63.

*166 Gayenhofer Arbeit machen. (Schaffhausen.) - Kirchhofer, 63.

Beides bedeutet Abderitenstreiche, polkwitzer Stücke.

*167 Seine Arbeit ist wie das Gebet eines Betrunkenen. (Lit.)

*168 Seine Arbeit säen. (S. Ablass.)

D. h. umsonst arbeiten.

Lat.: Laborem serere. (Erasm., 401.)

*169 Verstohlene Arbeit!

Die zu gewissen, gleichsam verstohlenen Minuten oder Stunden verrichtet wird, wenn die pflichtmässigen Geschäfte besorgt sind.

Lat.: Succisiva opera. (Cicero.) (Erasm., 229.)


Arbeiten.

1 Arbeite, als wolltest du ewig leben, und sei fromm, als solltest du diese Stunde sterben. - Egenolff, 76b; Agricola, 98.

Lat.: Serere ne dubites. (Tappius, 166a.) - Omnem crede diem tibi diluxisse supremum. (Horaz.) - Tanquam perpetuo victurus, adito laborem, et vitam, veluti cras moriturus, age.

2 Arbeite brav, das gibt guten Schlaf.

3 Arbeite, du Elender, für diesen faulen Schwelger. - Burckhardt, 109.

4 Arbeite fleissig und Gott wird es dir segnen. - Burckhardt, 531.

Ein Sprichwort, dessen sich die Aegypter oft im Handel bedienen und womit sie den Gedanken ausdrücken: Gott ist die Ursache, dass deine Güter (Waaren) verkauft sind, er ist die Ursache deines Gewinns.

5 Arbeite frisch, die gebratenen Tauben fliegen nicht auf den Tisch.

6 Arbeite früh, so hast du mittags Brüh'.

Lat.: Labor senectuti optimum obsonium.

7 Arbeite gern und sei nicht faul, gebratene Tauben fliegen keinem ins Maul.

8 Arbeite in der Jugend, damit du zu zehren hast im Alter.

Engl.: They must hunger in frost, that will not work in heat.

Lat.: Dum vires annique sinunt, tolerate labores; jam venit tacito curva senecta pede.

Ung.: A ki nyarban nem gyüjt, telben keveset fut. - Ki ifjonta jol gyüjt, vensegere jol fut.

9 Arbeite in der Jugend streng, lebst dann froh und in die Läng. - Schweiz.

10 Arbeite und begnüge dich mit dem Deinen.

Lat.: Sicyon arrodens uxor lacernam texe. (Athenaeus.)

11 Arbeite, und wär' es auch nur ein einziges Körnlein, und rechne auf den Vortheil des Müssiggängers. - Burckhardt, 55.

12 Arbeite, wenn du kannst, bekommst du auch nicht, was du verdienst.

13 Arbeiten bringt Brot, Faulenzen Hungersnoth. - Megerle.

14 Arbeiten gehört den Menschen, Wohlgerathen kommt Gott zu.

15 Arbeiten im Lande ist besser als in der Wüste beten.

16 Arbeiten ist der beste Brautschatz.

17 Arbeiten is forr dumme Lü (Leute) un Päre (Pferde). (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4077.

18 Arbeiten ist keine Schande.

19 Arbeiten mögen wir nicht und Herr zu sein geht nicht. (Lit.)

20 Arbeiten ohne Beten ist ein Fass ohne Wein und Gold ohne Schein.

21 Arbeiten ohne Gewinn heisst Gethanes thun.

22 Arbeiten thut wehe, der Stuhl brennt manchen.

23 Arbeiten und Sparen macht (wird) zusehends reich.

24 Bar arbet, dass e' verdörbt, dan muss me schloe, dass he störbt. (Henneberg.)

25 Der arbeitet, was unnütz ist, wer an Ketten will legen einen Fist. - Lehmann; Eiselein, 35.

26 Die weniger arbeiten als kauen, die ohne Geld bauen und die beim Ausleihen blind vertrauen, fallen in der Armuth Klauen.

[Spaltenumbruch] 27 Es ist bös', arbeiten und Wasser trinken. - Simrock, 438.

28 Ich will arbeiten, bei meiner Ehr', sagte Hans, wenn nur das Teufels Bücken nicht wär'.

29 Ma arbt sich nich bahl zu Tude. - Gomolcke, 722.

30 Man arbeitet allweg lieber in frischer Waare.

31 Man kann arbeiten wie ein Ackergaul, für Zuschauer ist man immer zu faul.

32 Mann soll arbeyten, als wolt mann ewig leben, vnnd fromm sein als wolt mann alle stund sterben. - Egenolff, 76b.

Lat.: Omnem crede diem tibi diluxisse supremum.

33 Ungedingt gearbeitet, ohne Lohn davongegangen. - Pistor., II, 33 und IV, 74; Siebenkees, 137.

34 Wann soll ich arbeiten? sagte der Faule; im Frühjahr ist viel Wasser, im Herbst viel Schmuz, im Sommer ist's heiss und im Winter kalt. - Bertram.

35 Wenn arbeiten so lustig und leicht wäre, so thät's der Bürgermeister selbst. - Auerbach.

36 Wenn ich soll arbeiten für dich, so arbeite für mich.

37 Wer arbeiten will, findet immer Brot.

38 Wer arbeitet, dem fliegt (pflügt) die Sonne.

It.: Ter chi e avvezzo al travaglio riesce l'ozio di travaglio.

Lat.: Ipse labor quasi callum quoddam obducit dolori. (Cicero.) - Nullus agenti dies longus. (Sen.)

39 Wer arbeitet, dem vergehen die Hundsgedanken.

Lat.: Otia si tollas periere Cupidinis arcus. (Ovid.)

40 Wer arbeitet, frisst Stroh, wer nichts thut, bekommt Heu, hier und anderswo.

Was ganz in der Ordnung ist, denn dem letztern würde das Stroh nicht schmecken; und man muss jeden sättigen mit Wohlgefallen.

41 Wer arbeitet fürs gemein, der arbeitet für kein'n.

42 Wer arbeitet, hat Hausrath.

43 Wer arbeitet ohne zu beten, hat einen Tisch ohne Fisch.

44 Wer arbeitet und niemals fei'rt, Lust und Kräfte (oder: Kraft und Leben) bald verlei'rt. - Lehmann.

45 Wer arbeitet weiss nicht, wem's zugute kommen wird.

Aber wer schläft und isst, weiss, wem zugute es geschieht.

46 Wer fleissig arbeitet, betet zweimal. - Venedey, 141.

47 Wer gern arbeitet, dem fehlt's nicht an zu thun.

Dem gibt man Arbeit.

48 Wer gern arbeitet, dem ist der Müssiggang eine Qual.

49 Wer nicht arbeiten kann, muss zur Armuth in die Schule gehen.

50 Wer nicht arbeiten will, der lass das Brot auch liegen still. - Pistor., II, 35; Simrock, 414.

51 Wer nicht arbeiten will, findet immer eine Ausrede.

It.: Ogni minima cosa disturba il cattivo lavoratore.

52 Wer nicht arbeiten will, hat bald Feierabend gemacht. - Simrock, 430.

53 Wer nicht arbeitet früh und spat, von Gott nichts zu erwarten hat.

54 Wer nicht arbeitet, muss betteln gehen.

Lat.: Mendicat propere manus sine opere.

55 Wer nicht arbeitet (arbeiten will), soll auch nicht essen. - 2 Thess. 3, 10; Schulze, 276; Tappius, 360; Mayer, I, 34; Eiselein, 34; Körte, 232; Simrock, 413; Venedey, 74; Weisheit, 4.

Nicht eigentlich zu verstehen, sonst wäre es um das Leben von tausend reichen Müssiggängern und Müssiggängerinnen geschehen.

Engl.: No mill, no meal.

Frz.: Pour manger il faut travailler.

It.: Chi non lavora non mangia.

Lat.: Nisi purges et molas, non comedes. - Si quis non vult operari, non manducet.

Ung.: A dolgot kerülö nem sok kalacsot eszik.

56 Wer nicht arbeitet, stirbt eher vor Hunger als vor Ueberfluss.

Engl.: A close mouth catches no flies. - He that gapes until he be fed, well may gape until he be dead.

Frz.: Jamais le paresseux n'eut grande ecuellee.

Ung.: A dolgot kerülo hamar koldulasra jutt.

[Spaltenumbruch] *165 Flurlinger Arbeit machen. (Schaffhausen.) – Kirchhofer, 63.

*166 Gayenhofer Arbeit machen. (Schaffhausen.) – Kirchhofer, 63.

Beides bedeutet Abderitenstreiche, polkwitzer Stücke.

*167 Seine Arbeit ist wie das Gebet eines Betrunkenen. (Lit.)

*168 Seine Arbeit säen. (S. Ablass.)

D. h. umsonst arbeiten.

Lat.: Laborem serere. (Erasm., 401.)

*169 Verstohlene Arbeit!

Die zu gewissen, gleichsam verstohlenen Minuten oder Stunden verrichtet wird, wenn die pflichtmässigen Geschäfte besorgt sind.

Lat.: Succisiva opera. (Cicero.) (Erasm., 229.)


Arbeiten.

1 Arbeite, als wolltest du ewig leben, und sei fromm, als solltest du diese Stunde sterben.Egenolff, 76b; Agricola, 98.

Lat.: Serere ne dubites. (Tappius, 166a.) – Omnem crede diem tibi diluxisse supremum. (Horaz.) – Tanquam perpetuo victurus, adito laborem, et vitam, veluti cras moriturus, age.

2 Arbeite brav, das gibt guten Schlaf.

3 Arbeite, du Elender, für diesen faulen Schwelger.Burckhardt, 109.

4 Arbeite fleissig und Gott wird es dir segnen.Burckhardt, 531.

Ein Sprichwort, dessen sich die Aegypter oft im Handel bedienen und womit sie den Gedanken ausdrücken: Gott ist die Ursache, dass deine Güter (Waaren) verkauft sind, er ist die Ursache deines Gewinns.

5 Arbeite frisch, die gebratenen Tauben fliegen nicht auf den Tisch.

6 Arbeite früh, so hast du mittags Brüh'.

Lat.: Labor senectuti optimum obsonium.

7 Arbeite gern und sei nicht faul, gebratene Tauben fliegen keinem ins Maul.

8 Arbeite in der Jugend, damit du zu zehren hast im Alter.

Engl.: They must hunger in frost, that will not work in heat.

Lat.: Dum vires annique sinunt, tolerate labores; jam venit tacito curva senecta pede.

Ung.: A ki nyárban nem gyüjt, tèlben keveset fűt. – Ki ifjonta jól gyüjt, vénségére jól fűt.

9 Arbeite in der Jugend streng, lebst dann froh und in die Läng.Schweiz.

10 Arbeite und begnüge dich mit dem Deinen.

Lat.: Sicyon arrodens uxor lacernam texe. (Athenaeus.)

11 Arbeite, und wär' es auch nur ein einziges Körnlein, und rechne auf den Vortheil des Müssiggängers.Burckhardt, 55.

12 Arbeite, wenn du kannst, bekommst du auch nicht, was du verdienst.

13 Arbeiten bringt Brot, Faulenzen Hungersnoth.Megerle.

14 Arbeiten gehört den Menschen, Wohlgerathen kommt Gott zu.

15 Arbeiten im Lande ist besser als in der Wüste beten.

16 Arbeiten ist der beste Brautschatz.

17 Arbeiten is forr dumme Lü (Leute) un Päre (Pferde). (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4077.

18 Arbeiten ist keine Schande.

19 Arbeiten mögen wir nicht und Herr zu sein geht nicht. (Lit.)

20 Arbeiten ohne Beten ist ein Fass ohne Wein und Gold ohne Schein.

21 Arbeiten ohne Gewinn heisst Gethanes thun.

22 Arbeiten thut wehe, der Stuhl brennt manchen.

23 Arbeiten und Sparen macht (wird) zusehends reich.

24 Bar arbet, dass e' verdörbt, dan muss me schlôe, dass he störbt. (Henneberg.)

25 Der arbeitet, was unnütz ist, wer an Ketten will legen einen Fist.Lehmann; Eiselein, 35.

26 Die weniger arbeiten als kauen, die ohne Geld bauen und die beim Ausleihen blind vertrauen, fallen in der Armuth Klauen.

[Spaltenumbruch] 27 Es ist bös', arbeiten und Wasser trinken.Simrock, 438.

28 Ich will arbeiten, bei meiner Ehr', sagte Hans, wenn nur das Teufels Bücken nicht wär'.

29 Ma arbt sich nich bahl zu Tude.Gomolcke, 722.

30 Man arbeitet allweg lieber in frischer Waare.

31 Man kann arbeiten wie ein Ackergaul, für Zuschauer ist man immer zu faul.

32 Mann soll arbeyten, als wolt mann ewig leben, vnnd fromm sein als wolt mann alle stund sterben.Egenolff, 76b.

Lat.: Omnem crede diem tibi diluxisse supremum.

33 Ungedingt gearbeitet, ohne Lohn davongegangen.Pistor., II, 33 und IV, 74; Siebenkees, 137.

34 Wann soll ich arbeiten? sagte der Faule; im Frühjahr ist viel Wasser, im Herbst viel Schmuz, im Sommer ist's heiss und im Winter kalt.Bertram.

35 Wenn arbeiten so lustig und leicht wäre, so thät's der Bürgermeister selbst.Auerbach.

36 Wenn ich soll arbeiten für dich, so arbeite für mich.

37 Wer arbeiten will, findet immer Brot.

38 Wer arbeitet, dem fliegt (pflügt) die Sonne.

It.: Ter chi è avvezzo al travaglio riesce l'ozio di travaglio.

Lat.: Ipse labor quasi callum quoddam obducit dolori. (Cicero.) – Nullus agenti dies longus. (Sen.)

39 Wer arbeitet, dem vergehen die Hundsgedanken.

Lat.: Otia si tollas periere Cupidinis arcus. (Ovid.)

40 Wer arbeitet, frisst Stroh, wer nichts thut, bekommt Heu, hier und anderswo.

Was ganz in der Ordnung ist, denn dem letztern würde das Stroh nicht schmecken; und man muss jeden sättigen mit Wohlgefallen.

41 Wer arbeitet fürs gemein, der arbeitet für kein'n.

42 Wer arbeitet, hat Hausrath.

43 Wer arbeitet ohne zu beten, hat einen Tisch ohne Fisch.

44 Wer arbeitet und niemals fei'rt, Lust und Kräfte (oder: Kraft und Leben) bald verlei'rt.Lehmann.

45 Wer arbeitet weiss nicht, wem's zugute kommen wird.

Aber wer schläft und isst, weiss, wem zugute es geschieht.

46 Wer fleissig arbeitet, betet zweimal.Venedey, 141.

47 Wer gern arbeitet, dem fehlt's nicht an zu thun.

Dem gibt man Arbeit.

48 Wer gern arbeitet, dem ist der Müssiggang eine Qual.

49 Wer nicht arbeiten kann, muss zur Armuth in die Schule gehen.

50 Wer nicht arbeiten will, der lass das Brot auch liegen still.Pistor., II, 35; Simrock, 414.

51 Wer nicht arbeiten will, findet immer eine Ausrede.

It.: Ogni minima cosa disturba il cattivo lavoratore.

52 Wer nicht arbeiten will, hat bald Feierabend gemacht.Simrock, 430.

53 Wer nicht arbeitet früh und spat, von Gott nichts zu erwarten hat.

54 Wer nicht arbeitet, muss betteln gehen.

Lat.: Mendicat propere manus sine opere.

55 Wer nicht arbeitet (arbeiten will), soll auch nicht essen.2 Thess. 3, 10; Schulze, 276; Tappius, 360; Mayer, I, 34; Eiselein, 34; Körte, 232; Simrock, 413; Venedey, 74; Weisheit, 4.

Nicht eigentlich zu verstehen, sonst wäre es um das Leben von tausend reichen Müssiggängern und Müssiggängerinnen geschehen.

Engl.: No mill, no meal.

Frz.: Pour manger il faut travailler.

It.: Chi non lavora non mangia.

Lat.: Nisi purges et molas, non comedes. – Si quis non vult operari, non manducet.

Ung.: A dolgot kerülö nem sok kalácsot eszik.

56 Wer nicht arbeitet, stirbt eher vor Hunger als vor Ueberfluss.

Engl.: A close mouth catches no flies. – He that gapes until he be fed, well may gape until he be dead.

Frz.: Jamais le paresseux n'eut grande écuellée.

Ung.: A dolgot kerülő hamar koldulásra jutt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0089" n="[61]"/><cb n="121"/>
*165 Flurlinger Arbeit machen.</hi> (<hi rendition="#i">Schaffhausen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 63.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*166 Gayenhofer Arbeit machen.</hi> (<hi rendition="#i">Schaffhausen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 63.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Beides bedeutet Abderitenstreiche, polkwitzer Stücke.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*167 Seine Arbeit ist wie das Gebet eines Betrunkenen.</hi> (<hi rendition="#i">Lit.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*168 Seine Arbeit säen. (S.  Ablass.)</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. umsonst arbeiten.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Laborem serere. (<hi rendition="#i">Erasm., 401.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*169 Verstohlene Arbeit!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die zu gewissen, gleichsam verstohlenen Minuten oder Stunden verrichtet wird, wenn die pflichtmässigen Geschäfte besorgt sind.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Succisiva opera. (<hi rendition="#i">Cicero.</hi>) (<hi rendition="#i">Erasm., 229.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Arbeiten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Arbeite, als wolltest du ewig leben, und sei fromm, als solltest du diese Stunde sterben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Egenolff, 76<hi rendition="#sup">b</hi>; Agricola, 98.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Serere ne dubites. (<hi rendition="#i">Tappius, 166<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>) &#x2013; Omnem crede diem tibi diluxisse supremum. (<hi rendition="#i">Horaz.</hi>) &#x2013; Tanquam perpetuo victurus, adito laborem, et vitam, veluti cras moriturus, age.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Arbeite brav, das gibt guten Schlaf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Arbeite, du Elender, für diesen faulen Schwelger.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 109.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Arbeite fleissig und Gott wird es dir segnen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 531.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Sprichwort, dessen sich die Aegypter oft im Handel bedienen und womit sie den Gedanken ausdrücken: Gott ist die Ursache, dass deine Güter (Waaren) verkauft sind, er ist die Ursache deines Gewinns.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Arbeite frisch, die gebratenen Tauben fliegen nicht auf den Tisch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Arbeite früh, so hast du mittags Brüh'.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Labor senectuti optimum obsonium.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Arbeite gern und sei nicht faul, gebratene Tauben fliegen keinem ins Maul.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Arbeite in der Jugend, damit du zu zehren hast im Alter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: They must hunger in frost, that will not work in heat.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dum vires annique sinunt, tolerate labores; jam venit tacito curva senecta pede.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: A ki nyárban nem gyüjt, tèlben keveset f&#x0171;t. &#x2013; Ki ifjonta jól gyüjt, vénségére jól f&#x0171;t.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Arbeite in der Jugend streng, lebst dann froh und in die Läng.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schweiz.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Arbeite und begnüge dich mit dem Deinen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sicyon arrodens uxor lacernam texe. (<hi rendition="#i">Athenaeus.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Arbeite, und wär' es auch nur ein einziges Körnlein, und rechne auf den Vortheil des Müssiggängers.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 55.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Arbeite, wenn du kannst, bekommst du auch nicht, was du verdienst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Arbeiten bringt Brot, Faulenzen Hungersnoth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Megerle.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Arbeiten gehört den Menschen, Wohlgerathen kommt Gott zu.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Arbeiten im Lande ist besser als in der Wüste beten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Arbeiten ist der beste Brautschatz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Arbeiten is forr dumme Lü (Leute) un Päre (Pferde).</hi> (<hi rendition="#i">Oldenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Weserzeitung, 4077.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Arbeiten ist keine Schande.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Arbeiten mögen wir nicht und Herr zu sein geht nicht.</hi> (<hi rendition="#i">Lit.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Arbeiten ohne Beten ist ein Fass ohne Wein und Gold ohne Schein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Arbeiten ohne Gewinn heisst Gethanes thun.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Arbeiten thut wehe, der Stuhl brennt manchen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Arbeiten und Sparen macht (wird) zusehends reich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Bar arbet, dass e' verdörbt, dan muss me schlôe, dass he störbt.</hi> (<hi rendition="#i">Henneberg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Der arbeitet, was unnütz ist, wer an Ketten will legen einen Fist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann; Eiselein, 35.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Die weniger arbeiten als kauen, die ohne Geld bauen und die beim Ausleihen blind vertrauen, fallen in der Armuth Klauen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><cb n="122"/><hi rendition="#larger">27 Es ist bös', arbeiten und Wasser trinken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 438.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">28 Ich will arbeiten, bei meiner Ehr', sagte Hans, wenn nur das Teufels Bücken nicht wär'.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Ma arbt sich nich bahl zu Tude.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 722.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">30 Man arbeitet allweg lieber in frischer Waare.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">31 Man kann arbeiten wie ein Ackergaul, für Zuschauer ist man immer zu faul.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Mann soll arbeyten, als wolt mann ewig leben, vnnd fromm sein als wolt mann alle stund sterben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Egenolff, 76<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Omnem crede diem tibi diluxisse supremum.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Ungedingt gearbeitet, ohne Lohn davongegangen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pistor., II, 33 und IV, 74; Siebenkees, 137.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Wann soll ich arbeiten? sagte der Faule; im Frühjahr ist viel Wasser, im Herbst viel Schmuz, im Sommer ist's heiss und im Winter kalt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bertram.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">35 Wenn arbeiten so lustig und leicht wäre, so thät's der Bürgermeister selbst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Auerbach.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Wenn ich soll arbeiten für dich, so arbeite für mich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">37 Wer arbeiten will, findet immer Brot.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Wer arbeitet, dem fliegt (pflügt) die Sonne.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Ter chi è avvezzo al travaglio riesce l'ozio di travaglio.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ipse labor quasi callum quoddam obducit dolori. (<hi rendition="#i">Cicero.</hi>) &#x2013; Nullus agenti dies longus. (<hi rendition="#i">Sen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">39 Wer arbeitet, dem vergehen die Hundsgedanken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Otia si tollas periere Cupidinis arcus. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">40 Wer arbeitet, frisst Stroh, wer nichts thut, bekommt Heu, hier und anderswo.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Was ganz in der Ordnung ist, denn dem letztern würde das Stroh nicht schmecken; und man muss jeden sättigen mit Wohlgefallen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Wer arbeitet fürs gemein, der arbeitet für kein'n.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">42 Wer arbeitet, hat Hausrath.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">43 Wer arbeitet ohne zu beten, hat einen Tisch ohne Fisch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Wer arbeitet und niemals fei'rt, Lust und Kräfte (oder: Kraft und Leben) bald verlei'rt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">45 Wer arbeitet weiss nicht, wem's zugute kommen wird.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aber wer schläft und isst, weiss, wem zugute es geschieht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Wer fleissig arbeitet, betet zweimal.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Venedey, 141.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">47 Wer gern arbeitet, dem fehlt's nicht an zu thun.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Dem gibt man Arbeit.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">48 Wer gern arbeitet, dem ist der Müssiggang eine Qual.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">49 Wer nicht arbeiten kann, muss zur Armuth in die Schule gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 Wer nicht arbeiten will, der lass das Brot auch liegen still.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pistor., II, 35; Simrock, 414.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">51 Wer nicht arbeiten will, findet immer eine Ausrede.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Ogni minima cosa disturba il cattivo lavoratore.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">52 Wer nicht arbeiten will, hat bald Feierabend gemacht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 430.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">53 Wer nicht arbeitet früh und spat, von Gott nichts zu erwarten hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">54 Wer nicht arbeitet, muss betteln gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Mendicat propere manus sine opere.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Wer nicht arbeitet (arbeiten will), soll auch nicht essen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">2 Thess. 3, 10; Schulze, 276; Tappius, 360; Mayer, I, 34; Eiselein, 34; Körte, 232; Simrock, 413; Venedey, 74; Weisheit, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Nicht eigentlich zu verstehen, sonst wäre es um das Leben von tausend reichen Müssiggängern und Müssiggängerinnen geschehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: No mill, no meal.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Pour manger il faut travailler.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi non lavora non mangia.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nisi purges et molas, non comedes. &#x2013; Si quis non vult operari, non manducet.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: A dolgot kerülö nem sok kalácsot eszik.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">56 Wer nicht arbeitet, stirbt eher vor Hunger als vor Ueberfluss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: A close mouth catches no flies. &#x2013; He that gapes until he be fed, well may gape until he be dead.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Jamais le paresseux n'eut grande écuellée.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: A dolgot kerül&#x0151; hamar koldulásra jutt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[61]/0089] *165 Flurlinger Arbeit machen. (Schaffhausen.) – Kirchhofer, 63. *166 Gayenhofer Arbeit machen. (Schaffhausen.) – Kirchhofer, 63. Beides bedeutet Abderitenstreiche, polkwitzer Stücke. *167 Seine Arbeit ist wie das Gebet eines Betrunkenen. (Lit.) *168 Seine Arbeit säen. (S. Ablass.) D. h. umsonst arbeiten. Lat.: Laborem serere. (Erasm., 401.) *169 Verstohlene Arbeit! Die zu gewissen, gleichsam verstohlenen Minuten oder Stunden verrichtet wird, wenn die pflichtmässigen Geschäfte besorgt sind. Lat.: Succisiva opera. (Cicero.) (Erasm., 229.) Arbeiten. 1 Arbeite, als wolltest du ewig leben, und sei fromm, als solltest du diese Stunde sterben. – Egenolff, 76b; Agricola, 98. Lat.: Serere ne dubites. (Tappius, 166a.) – Omnem crede diem tibi diluxisse supremum. (Horaz.) – Tanquam perpetuo victurus, adito laborem, et vitam, veluti cras moriturus, age. 2 Arbeite brav, das gibt guten Schlaf. 3 Arbeite, du Elender, für diesen faulen Schwelger. – Burckhardt, 109. 4 Arbeite fleissig und Gott wird es dir segnen. – Burckhardt, 531. Ein Sprichwort, dessen sich die Aegypter oft im Handel bedienen und womit sie den Gedanken ausdrücken: Gott ist die Ursache, dass deine Güter (Waaren) verkauft sind, er ist die Ursache deines Gewinns. 5 Arbeite frisch, die gebratenen Tauben fliegen nicht auf den Tisch. 6 Arbeite früh, so hast du mittags Brüh'. Lat.: Labor senectuti optimum obsonium. 7 Arbeite gern und sei nicht faul, gebratene Tauben fliegen keinem ins Maul. 8 Arbeite in der Jugend, damit du zu zehren hast im Alter. Engl.: They must hunger in frost, that will not work in heat. Lat.: Dum vires annique sinunt, tolerate labores; jam venit tacito curva senecta pede. Ung.: A ki nyárban nem gyüjt, tèlben keveset fűt. – Ki ifjonta jól gyüjt, vénségére jól fűt. 9 Arbeite in der Jugend streng, lebst dann froh und in die Läng. – Schweiz. 10 Arbeite und begnüge dich mit dem Deinen. Lat.: Sicyon arrodens uxor lacernam texe. (Athenaeus.) 11 Arbeite, und wär' es auch nur ein einziges Körnlein, und rechne auf den Vortheil des Müssiggängers. – Burckhardt, 55. 12 Arbeite, wenn du kannst, bekommst du auch nicht, was du verdienst. 13 Arbeiten bringt Brot, Faulenzen Hungersnoth. – Megerle. 14 Arbeiten gehört den Menschen, Wohlgerathen kommt Gott zu. 15 Arbeiten im Lande ist besser als in der Wüste beten. 16 Arbeiten ist der beste Brautschatz. 17 Arbeiten is forr dumme Lü (Leute) un Päre (Pferde). (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4077. 18 Arbeiten ist keine Schande. 19 Arbeiten mögen wir nicht und Herr zu sein geht nicht. (Lit.) 20 Arbeiten ohne Beten ist ein Fass ohne Wein und Gold ohne Schein. 21 Arbeiten ohne Gewinn heisst Gethanes thun. 22 Arbeiten thut wehe, der Stuhl brennt manchen. 23 Arbeiten und Sparen macht (wird) zusehends reich. 24 Bar arbet, dass e' verdörbt, dan muss me schlôe, dass he störbt. (Henneberg.) 25 Der arbeitet, was unnütz ist, wer an Ketten will legen einen Fist. – Lehmann; Eiselein, 35. 26 Die weniger arbeiten als kauen, die ohne Geld bauen und die beim Ausleihen blind vertrauen, fallen in der Armuth Klauen. 27 Es ist bös', arbeiten und Wasser trinken. – Simrock, 438. 28 Ich will arbeiten, bei meiner Ehr', sagte Hans, wenn nur das Teufels Bücken nicht wär'. 29 Ma arbt sich nich bahl zu Tude. – Gomolcke, 722. 30 Man arbeitet allweg lieber in frischer Waare. 31 Man kann arbeiten wie ein Ackergaul, für Zuschauer ist man immer zu faul. 32 Mann soll arbeyten, als wolt mann ewig leben, vnnd fromm sein als wolt mann alle stund sterben. – Egenolff, 76b. Lat.: Omnem crede diem tibi diluxisse supremum. 33 Ungedingt gearbeitet, ohne Lohn davongegangen. – Pistor., II, 33 und IV, 74; Siebenkees, 137. 34 Wann soll ich arbeiten? sagte der Faule; im Frühjahr ist viel Wasser, im Herbst viel Schmuz, im Sommer ist's heiss und im Winter kalt. – Bertram. 35 Wenn arbeiten so lustig und leicht wäre, so thät's der Bürgermeister selbst. – Auerbach. 36 Wenn ich soll arbeiten für dich, so arbeite für mich. 37 Wer arbeiten will, findet immer Brot. 38 Wer arbeitet, dem fliegt (pflügt) die Sonne. It.: Ter chi è avvezzo al travaglio riesce l'ozio di travaglio. Lat.: Ipse labor quasi callum quoddam obducit dolori. (Cicero.) – Nullus agenti dies longus. (Sen.) 39 Wer arbeitet, dem vergehen die Hundsgedanken. Lat.: Otia si tollas periere Cupidinis arcus. (Ovid.) 40 Wer arbeitet, frisst Stroh, wer nichts thut, bekommt Heu, hier und anderswo. Was ganz in der Ordnung ist, denn dem letztern würde das Stroh nicht schmecken; und man muss jeden sättigen mit Wohlgefallen. 41 Wer arbeitet fürs gemein, der arbeitet für kein'n. 42 Wer arbeitet, hat Hausrath. 43 Wer arbeitet ohne zu beten, hat einen Tisch ohne Fisch. 44 Wer arbeitet und niemals fei'rt, Lust und Kräfte (oder: Kraft und Leben) bald verlei'rt. – Lehmann. 45 Wer arbeitet weiss nicht, wem's zugute kommen wird. Aber wer schläft und isst, weiss, wem zugute es geschieht. 46 Wer fleissig arbeitet, betet zweimal. – Venedey, 141. 47 Wer gern arbeitet, dem fehlt's nicht an zu thun. Dem gibt man Arbeit. 48 Wer gern arbeitet, dem ist der Müssiggang eine Qual. 49 Wer nicht arbeiten kann, muss zur Armuth in die Schule gehen. 50 Wer nicht arbeiten will, der lass das Brot auch liegen still. – Pistor., II, 35; Simrock, 414. 51 Wer nicht arbeiten will, findet immer eine Ausrede. It.: Ogni minima cosa disturba il cattivo lavoratore. 52 Wer nicht arbeiten will, hat bald Feierabend gemacht. – Simrock, 430. 53 Wer nicht arbeitet früh und spat, von Gott nichts zu erwarten hat. 54 Wer nicht arbeitet, muss betteln gehen. Lat.: Mendicat propere manus sine opere. 55 Wer nicht arbeitet (arbeiten will), soll auch nicht essen. – 2 Thess. 3, 10; Schulze, 276; Tappius, 360; Mayer, I, 34; Eiselein, 34; Körte, 232; Simrock, 413; Venedey, 74; Weisheit, 4. Nicht eigentlich zu verstehen, sonst wäre es um das Leben von tausend reichen Müssiggängern und Müssiggängerinnen geschehen. Engl.: No mill, no meal. Frz.: Pour manger il faut travailler. It.: Chi non lavora non mangia. Lat.: Nisi purges et molas, non comedes. – Si quis non vult operari, non manducet. Ung.: A dolgot kerülö nem sok kalácsot eszik. 56 Wer nicht arbeitet, stirbt eher vor Hunger als vor Ueberfluss. Engl.: A close mouth catches no flies. – He that gapes until he be fed, well may gape until he be dead. Frz.: Jamais le paresseux n'eut grande écuellée. Ung.: A dolgot kerülő hamar koldulásra jutt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/89
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [61]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/89>, abgerufen am 22.12.2024.