Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] *7 Dat lik darna as min Eers na 'n Peperdose. *8 Er gleicht dem Evangelist Marcus, er hat den Ochsenkopf neben sich. Von jemand, der einen groben oder dummen Menschen zur Seite hat. *9 Er gleicht dem Kukuk, er hat nur Einen Gesang. Frz.: Il ressemble le camelot, il a pris son pli. (Leroux, II, 114.) *10 Er gleicht dem Küster aus Schwaben, er sieht frömmer aus als er ist. Frz.: Il ressemble a chat braule, il vaut mieux qu'il ne se prise. (Bohn I, 26.) *11 Er gleicht dem Pfarrer Martin, er singt und antwortet. - Lendroy, 1305. Aus dem Französischen. Martin war Pfarrer zu Passy, unweit Paris, und einer der ausgezeichnetsten Geistlichen seiner Zeit. Da er bei den gottesdienstlichen Wechselgesängen die Veränderung liebte, so kam es oft vor, dass das Chor ihm auf den begonnenen Altargesang nicht zu antworten wusste. Er antwortete sich in diesen Fällen selbst, was zur Entstehung dieses Sprichworts Veranlassung gab, um jemand zu bezeichnen, der sich die aufgestellten Fragen selbst beantwortet. *12 Er gleicht dem Tiger, wie die Wölfin dem Wolfe. Holl.: Het gelijkt wel naar de furie van Haultepenne. (Harrebomee, I, 291.) *13 Er gleicht des Müllers Esel, der Säcke trägt, aber nicht philosophirt. Frz.: Il ressemble le perroquet de maeitre Guillaume. (Leroux, II, 36.) *14 Er gleicht einem Fuchse wie zwei Tropfen Wasser einander. *15 Er gleicht ihm, als wenn er ihm aus der Haut geschnitten wäre. Holl.: Hij gelijkt hem, of hij uit zijne huid gesneden ware. (Harrebomee, I, 337.) *16 Er gleicht ihm wie eine Windmühle. D. h. ganz und gar nicht. *17 Er gleicht Sanct-Egbert, der die Eier ass und die Schalen um Gotteswillen gab. Westfries.: Hy slacht Sint Egbert, der de Aeyen opiet in joech de Doppen om Gods Wille. Span.: Ser el sastre del Campillo, que cosia de valde, y ponia el hilo. (Bohn I, 256.) *18 Et gleiket sick osse en bi den anderen. (Waldeck.) - Curtze, 361. *19 Hä gliket iäm, as wann hä iäm ut de Mule kruopen1 wär. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 84, 75; Frommann, V, 60, 71. 1) Aus dem Maule gekrochen. Frz.: Tel ressemble Orlando qui est puis apres une brebis. (Leroux, II, 48.) *20 Hei gliyket siynem Var (Vater) ässe wann'e eäm iut der Meule kruapen waoer. (Büren.) - Für Iserlohn: Frommann, V, 60, 71. *21 Sie gleichen einander aufs Haar. Holl.: Hij gelijkt hem op een haar. (Harrebomee, I, 269.) *22 Sie gleichen einander wie ein Topfdeckel und ein Credenzteller. - Parömiakon, 70. Von sehr Unähnlichen. *23 Sie gleichen sich wie der Habicht der Taube. Holl.: Dat verschilt zooveel als een havik van eene duif. (Harrebomee, I, 292.) *24 Sie gleichen sich wie ein Ei dem andern. Lat.: Ex ovo prognatus eodem. - Non tam ovum ovo simile. *25 Sie gleichen sich wie Tag und Nacht. *26 Sie gleichen sich wie zwei Tropfen Wasser. Frz.: Ils se ressemblent comme deux gouttes d'eau. (Kritzinger, 609a; Starschedel, 339.) *27 Sie gleichet einer Heiligen wie eine Hexe der Mutter Gottes. Frz.: Je donne au diable s'el ne se ressemble comme un moine a un fagot, c'est une boesmienne de Gonnesse. (Leroux, I, 229.) Gleiches. 1 Das Gleiche sucht sich, das Rechte findet sich. - Körte, 2168; Simrock, 3684; Braun, I, 837. 2 Ein Gleiches und Ungleiches machen ein Gerades. - Eiselein, 241; Simrock, 3695; Braun, II, 509. 3 Es gibt mehr Gleiches als Liebes. Holl.: Men vindt meer gelijks dan geliefds. (Harrebomee, I, 225.) [Spaltenumbruch] 4 Gleiches bey gleichem. - Henisch, 1646, 23. 5 Gleiches gebüret (gebiert) gleiches. - Henisch, 1646, 28; Petri, II, 340; Simrock, 369. Lat.: Par pari referre. (Terenz.) (Faselius, 192; Wiegand, 707.) - Par pari respondere. (Plautus.) (Binder II, 2472.) 6 Gleiches hat keinen hass oder neyd. - Henisch, 1646, 25; Petri, II, 340. 7 Gleiches ist gern bey gleich. - Henisch, 1646, 31. In Venetien sagt man: Jedes Gleiche zieht sein Gleiches an. In Polen: Der Gleiche kommt zum Gleichen. Frz.: Chacun cherche son semblable. (Gaal, 733; Leroux, II, 197.) It.: Ogni simile appetisce il suo simile. (Gaal, 733.) Lat.: Semper adest similis simili, licet undique vilis. (Gaal, 734.) Ung.: A hasonlo hasonlohoz örömest adja magat. (Gaal, 733.) 8 Gleiches suchet sich, gleich oder recht find sich. - Petri, II, 340; Henisch, 1099. 9 Gleichs begegnet gleichem. - Franck, II, 165a; Henisch, 1646, 20; Gruter, I, 44; Petri, II, 340; Eiselein, 241. Lat.: Ad similem deus adducit similemque paremque. - Similia similibus. (Eiselein, 241.) 10 Gleichs für gleichs. - Gruter, I, 44; Petri, II, 340; Blum, 535; Siebenkees, 228; Eiselein, 240; Reinsberg III, 53. It.: Qual asino da in parete, tal riceve. (Gaal, 737.) 11 Wenn zwei das Gleiche sagen, so ist es nicht das Gleiche. - Steiger, 323. 12 Wer gleiches widernimbt, der ist ein Barmhertziger Schalck. - Lehmann, 521, 20. *13 Gleiches mit Gleichem vergelten. - Braun, I, 839. Lat.: Par pari datum hostimentum, opera pro pecunia. (Plautus.) (Faselius, 192.) Gleichgewicht. * Aus dem Gleichgewicht bringen (kommen). Gleichgültig. * Es ist ihm so gleichgültig wie der Schmuz an seinen Schuhen. Er macht sich nichts daraus; es bekümmert ihn nicht im allergeringsten. Gleichheit. 1 Gleicheyt macht freundtlicheyt. - Franck, II, 60a; Sailer, 76; Körte, 2191; Simrock, 3690. Böhm.: Rovnost prately cini. (Celakovsky, 228.) Holl.: Gelijkheid bevredigt. (Harrebomee, I, 225.) Lat.: Similitudo morum est mater amorum. (Gaal, 738.) 2 Gleichheit bringt keinen Krieg. - Körte, 2192 u. 2698; Simrock, 3688. Lat.: Aequalitas haud parit bellum. (Erasm., 536; Philippi, I, 12; Tappius, 65a.) 3 Gleichheit gibt den besten Ehestand. - Petri, II, 340; Henisch, 800, 42. 4 Gleichheit halten vnd jedem mit gleicher elen messen, ist dess Todes Regiment. - Lehmann, 329, 61. 5 Gleichheit im Regiment ist die höchst vngleichheit. - Lehmann, 331, 96. 6 Gleichheit ist der Eintracht Mutter. 7 Gleichheit ist der Liebe Band. - Lehmann, 326, 4; Petri, II, 340. Dän.: Lighed er kierligheds baand. (Prov. dan., 387.) It.: Dove non e egualita, mai perfetto amor sara. (Bohn I, 94.) 8 Ohne Gleichheit der Gemüther nützt nichts die Gleichheit der Güter. In Bezug auf Eheschliessungen. "Die falsch Welt aber sihet mit jrem Schalksaug nur auff die gleichheyt der güter, Gott geb, wie die gemüter zusammen stimmen." (Fischart, Ehez., in Kloster, X, 523.) 9 Wer Gleichheit sucht, muss auf den Kirchhof gehen. Aber auch da gibt's hohe und niedrige Hügel, kostbare Grüfte und Denkmäler, wie schlichte Gräber und Denksteine. Gleichniss. 1 Alle Gleichnisse hinken. - Parömiakon, 2311; Simrock, 3696; Braun, II, 511. Die Vergleichung passt nicht in allen Beziehungen. Frz.: Il n'y n point de comparaison qui ne cloche. Holl.: Alle gelijkenissen gaan mank. (Harrebomee, I, 225.) Lat.: Omne simile claudicat. (Demokritos, IV, 151.)
[Spaltenumbruch] *7 Dat lik darna as min Eers na 'n Peperdose. *8 Er gleicht dem Evangelist Marcus, er hat den Ochsenkopf neben sich. Von jemand, der einen groben oder dummen Menschen zur Seite hat. *9 Er gleicht dem Kukuk, er hat nur Einen Gesang. Frz.: Il ressemble le camelot, il a pris son pli. (Leroux, II, 114.) *10 Er gleicht dem Küster aus Schwaben, er sieht frömmer aus als er ist. Frz.: Il ressemble à chat brûlé, il vaut mieux qu'il ne se prise. (Bohn I, 26.) *11 Er gleicht dem Pfarrer Martin, er singt und antwortet. – Lendroy, 1305. Aus dem Französischen. Martin war Pfarrer zu Passy, unweit Paris, und einer der ausgezeichnetsten Geistlichen seiner Zeit. Da er bei den gottesdienstlichen Wechselgesängen die Veränderung liebte, so kam es oft vor, dass das Chor ihm auf den begonnenen Altargesang nicht zu antworten wusste. Er antwortete sich in diesen Fällen selbst, was zur Entstehung dieses Sprichworts Veranlassung gab, um jemand zu bezeichnen, der sich die aufgestellten Fragen selbst beantwortet. *12 Er gleicht dem Tiger, wie die Wölfin dem Wolfe. Holl.: Het gelijkt wel naar de furie van Haultepenne. (Harrebomée, I, 291.) *13 Er gleicht des Müllers Esel, der Säcke trägt, aber nicht philosophirt. Frz.: Il ressemble le perroquet de maître Guillaume. (Leroux, II, 36.) *14 Er gleicht einem Fuchse wie zwei Tropfen Wasser einander. *15 Er gleicht ihm, als wenn er ihm aus der Haut geschnitten wäre. Holl.: Hij gelijkt hem, of hij uit zijne huid gesneden ware. (Harrebomée, I, 337.) *16 Er gleicht ihm wie eine Windmühle. D. h. ganz und gar nicht. *17 Er gleicht Sanct-Egbert, der die Eier ass und die Schalen um Gotteswillen gab. Westfries.: Hy slacht Sint Egbert, der de Aeyen opiet in joech de Doppen om Gods Wille. Span.: Ser el sastre del Campillo, que cosia de valde, y ponia el hilo. 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(Erasm., 536; Philippi, I, 12; Tappius, 65a.) 3 Gleichheit gibt den besten Ehestand. – Petri, II, 340; Henisch, 800, 42. 4 Gleichheit halten vnd jedem mit gleicher elen messen, ist dess Todes Regiment. – Lehmann, 329, 61. 5 Gleichheit im Regiment ist die höchst vngleichheit. – Lehmann, 331, 96. 6 Gleichheit ist der Eintracht Mutter. 7 Gleichheit ist der Liebe Band. – Lehmann, 326, 4; Petri, II, 340. Dän.: Lighed er kierligheds baand. (Prov. dan., 387.) It.: Dove non è egualità, mai perfetto amor sarà. (Bohn I, 94.) 8 Ohne Gleichheit der Gemüther nützt nichts die Gleichheit der Güter. In Bezug auf Eheschliessungen. „Die falsch Welt aber sihet mit jrem Schalksaug nur auff die gleichheyt der güter, Gott geb, wie die gemüter zusammen stimmen.“ (Fischart, Ehez., in Kloster, X, 523.) 9 Wer Gleichheit sucht, muss auf den Kirchhof gehen. Aber auch da gibt's hohe und niedrige Hügel, kostbare Grüfte und Denkmäler, wie schlichte Gräber und Denksteine. 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*7 Dat lik darna as min Eers na 'n Peperdose.
*8 Er gleicht dem Evangelist Marcus, er hat den Ochsenkopf neben sich.
Von jemand, der einen groben oder dummen Menschen zur Seite hat.
*9 Er gleicht dem Kukuk, er hat nur Einen Gesang.
Frz.: Il ressemble le camelot, il a pris son pli. (Leroux, II, 114.)
*10 Er gleicht dem Küster aus Schwaben, er sieht frömmer aus als er ist.
Frz.: Il ressemble à chat brûlé, il vaut mieux qu'il ne se prise. (Bohn I, 26.)
*11 Er gleicht dem Pfarrer Martin, er singt und antwortet. – Lendroy, 1305.
Aus dem Französischen. Martin war Pfarrer zu Passy, unweit Paris, und einer der ausgezeichnetsten Geistlichen seiner Zeit. Da er bei den gottesdienstlichen Wechselgesängen die Veränderung liebte, so kam es oft vor, dass das Chor ihm auf den begonnenen Altargesang nicht zu antworten wusste. Er antwortete sich in diesen Fällen selbst, was zur Entstehung dieses Sprichworts Veranlassung gab, um jemand zu bezeichnen, der sich die aufgestellten Fragen selbst beantwortet.
*12 Er gleicht dem Tiger, wie die Wölfin dem Wolfe.
Holl.: Het gelijkt wel naar de furie van Haultepenne. (Harrebomée, I, 291.)
*13 Er gleicht des Müllers Esel, der Säcke trägt, aber nicht philosophirt.
Frz.: Il ressemble le perroquet de maître Guillaume. (Leroux, II, 36.)
*14 Er gleicht einem Fuchse wie zwei Tropfen Wasser einander.
*15 Er gleicht ihm, als wenn er ihm aus der Haut geschnitten wäre.
Holl.: Hij gelijkt hem, of hij uit zijne huid gesneden ware. (Harrebomée, I, 337.)
*16 Er gleicht ihm wie eine Windmühle.
D. h. ganz und gar nicht.
*17 Er gleicht Sanct-Egbert, der die Eier ass und die Schalen um Gotteswillen gab.
Westfries.: Hy slacht Sint Egbert, der de Aeyen opiet in joech de Doppen om Gods Wille.
Span.: Ser el sastre del Campillo, que cosia de valde, y ponia el hilo. (Bohn I, 256.)
*18 Et glîket sick osse en bi den anderen. (Waldeck.) – Curtze, 361.
*19 Hä gliket iäm, as wann hä iäm ut de Mule kruopen1 wär. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 84, 75; Frommann, V, 60, 71.
1) Aus dem Maule gekrochen.
Frz.: Tel ressemble Orlando qui est puis après une brebis. (Leroux, II, 48.)
*20 Hei gliyket siynem Var (Vater) ässe wann'e eäm iut der Méule kruapen waoer. (Büren.) – Für Iserlohn: Frommann, V, 60, 71.
*21 Sie gleichen einander aufs Haar.
Holl.: Hij gelijkt hem op een haar. (Harrebomée, I, 269.)
*22 Sie gleichen einander wie ein Topfdeckel und ein Credenzteller. – Parömiakon, 70.
Von sehr Unähnlichen.
*23 Sie gleichen sich wie der Habicht der Taube.
Holl.: Dat verschilt zooveel als een havik van eene duif. (Harrebomée, I, 292.)
*24 Sie gleichen sich wie ein Ei dem andern.
Lat.: Ex ovo prognatus eodem. – Non tam ovum ovo simile.
*25 Sie gleichen sich wie Tag und Nacht.
*26 Sie gleichen sich wie zwei Tropfen Wasser.
Frz.: Ils se ressemblent comme deux gouttes d'eau. (Kritzinger, 609a; Starschedel, 339.)
*27 Sie gleichet einer Heiligen wie eine Hexe der Mutter Gottes.
Frz.: Je donne au diable s'el ne se ressemble comme un moine à un fagot, c'est une boesmienne de Gonnesse. (Leroux, I, 229.)
Gleiches.
1 Das Gleiche sucht sich, das Rechte findet sich. – Körte, 2168; Simrock, 3684; Braun, I, 837.
2 Ein Gleiches und Ungleiches machen ein Gerades. – Eiselein, 241; Simrock, 3695; Braun, II, 509.
3 Es gibt mehr Gleiches als Liebes.
Holl.: Men vindt meer gelijks dan geliefds. (Harrebomée, I, 225.)
4 Gleiches bey gleichem. – Henisch, 1646, 23.
5 Gleiches gebüret (gebiert) gleiches. – Henisch, 1646, 28; Petri, II, 340; Simrock, 369.
Lat.: Par pari referre. (Terenz.) (Faselius, 192; Wiegand, 707.) – Par pari respondere. (Plautus.) (Binder II, 2472.)
6 Gleiches hat keinen hass oder neyd. – Henisch, 1646, 25; Petri, II, 340.
7 Gleiches ist gern bey gleich. – Henisch, 1646, 31.
In Venetien sagt man: Jedes Gleiche zieht sein Gleiches an. In Polen: Der Gleiche kommt zum Gleichen.
Frz.: Chacun cherche son semblable. (Gaal, 733; Leroux, II, 197.)
It.: Ogni simile appetisce il suo simile. (Gaal, 733.)
Lat.: Semper adest similis simili, licet undique vilis. (Gaal, 734.)
Ung.: A hasonló hasonlóhoz örömest adja magát. (Gaal, 733.)
8 Gleiches suchet sich, gleich oder recht find sich. – Petri, II, 340; Henisch, 1099.
9 Gleichs begegnet gleichem. – Franck, II, 165a; Henisch, 1646, 20; Gruter, I, 44; Petri, II, 340; Eiselein, 241.
Lat.: Ad similem deus adducit similemque paremque. – Similia similibus. (Eiselein, 241.)
10 Gleichs für gleichs. – Gruter, I, 44; Petri, II, 340; Blum, 535; Siebenkees, 228; Eiselein, 240; Reinsberg III, 53.
It.: Qual asino da in parete, tal riceve. (Gaal, 737.)
11 Wenn zwei das Gleiche sagen, so ist es nicht das Gleiche. – Steiger, 323.
12 Wer gleiches widernimbt, der ist ein Barmhertziger Schalck. – Lehmann, 521, 20.
*13 Gleiches mit Gleichem vergelten. – Braun, I, 839.
Lat.: Par pari datum hostimentum, opera pro pecunia. (Plautus.) (Faselius, 192.)
Gleichgewicht.
* Aus dem Gleichgewicht bringen (kommen).
Gleichgültig.
* Es ist ihm so gleichgültig wie der Schmuz an seinen Schuhen.
Er macht sich nichts daraus; es bekümmert ihn nicht im allergeringsten.
Gleichheit.
1 Gleicheyt macht freundtlicheyt. – Franck, II, 60a; Sailer, 76; Körte, 2191; Simrock, 3690.
Böhm.: Rovnost přátely činí. (Čelakovský, 228.)
Holl.: Gelijkheid bevredigt. (Harrebomée, I, 225.)
Lat.: Similitudo morum est mater amorum. (Gaal, 738.)
2 Gleichheit bringt keinen Krieg. – Körte, 2192 u. 2698; Simrock, 3688.
Lat.: Aequalitas haud parit bellum. (Erasm., 536; Philippi, I, 12; Tappius, 65a.)
3 Gleichheit gibt den besten Ehestand. – Petri, II, 340; Henisch, 800, 42.
4 Gleichheit halten vnd jedem mit gleicher elen messen, ist dess Todes Regiment. – Lehmann, 329, 61.
5 Gleichheit im Regiment ist die höchst vngleichheit. – Lehmann, 331, 96.
6 Gleichheit ist der Eintracht Mutter.
7 Gleichheit ist der Liebe Band. – Lehmann, 326, 4; Petri, II, 340.
Dän.: Lighed er kierligheds baand. (Prov. dan., 387.)
It.: Dove non è egualità, mai perfetto amor sarà. (Bohn I, 94.)
8 Ohne Gleichheit der Gemüther nützt nichts die Gleichheit der Güter.
In Bezug auf Eheschliessungen. „Die falsch Welt aber sihet mit jrem Schalksaug nur auff die gleichheyt der güter, Gott geb, wie die gemüter zusammen stimmen.“ (Fischart, Ehez., in Kloster, X, 523.)
9 Wer Gleichheit sucht, muss auf den Kirchhof gehen.
Aber auch da gibt's hohe und niedrige Hügel, kostbare Grüfte und Denkmäler, wie schlichte Gräber und Denksteine.
Gleichniss.
1 Alle Gleichnisse hinken. – Parömiakon, 2311; Simrock, 3696; Braun, II, 511.
Die Vergleichung passt nicht in allen Beziehungen.
Frz.: Il n'y n point de comparaison qui ne cloche.
Holl.: Alle gelijkenissen gaan mank. (Harrebomée, I, 225.)
Lat.: Omne simile claudicat. (Demokritos, IV, 151.)
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