Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 3 Geradezu gibt die besten Schützen. - Sailer, 155; Simrock, 3420.

Ein Lieblingswort Herzog Georg's von Sachsen.

Böhm.: Rovnym na kriveho, pravym na vinneho. (Celakovsky, 353.)

Holl.: Goed rond, goed zeeuwsch.

4 Geradezu gibt gute Renner. - Eiselein, 226; Simrock, 3419; Siebenkees, 267; Körte, 2402.

Als Sprichwort aus der Zeit Georg's des Bärtigen von Sachsen, angeführt bei Stichart, Das Königreich Sachsen und seine Fürsten (Leipzig 1854), S. 144.

5 Geradezu gibt gute Schützen, sagte Rülps, und spie (spuckte) seinem Nachbar ins Gesicht.

6 Geradezu ist der beste Rath; wer gleich zu räth, wird nicht geliebt.

7 Geradezu ist der beste (nächste) Weg. - Sailer, 140; Simrock, 3421; Bücking, 197; Siebenkees, 268; für Schlesien: Frommann, III, 244, 79; Gomolcke, 411.

Nordfries.: Liktu (gleichzu) as a naist Wai.

Böhm.: Okolo dale, uprimo blize. - Uprimo nejbliz. (Celakovsky, 62.)

It.: Chi va per dritta strada non fallisce il cammino. (Gaal, 677.)

8 Geradezu ist der Wahrheit Strasse. - Ramann, I. Pred., I, 3; Ramann, Samml., I, 5.

9 Geradezu macht gute Reiter. - Henisch, 1503, 65.

10 Geradezu trifft am ersten.

11 Geradezu wehret am längsten. - Henisch, 1504, 7; Petri, II, 334; Mathesy, 85b.

12 Geradezu vnd einfeltig bei Gottes Wort geblieben, das helt den stich. - Petri, I, 42.

13 Geradzu bricht offt den Hals. - Henisch, 1504, 5.

14 Geradzu ist der beste Rath. - Lehmann, 609, 1.

*15 Geradezu wie Christian Quenstedt in Hirsekessel. (Aus der handschriftlichen Sammlung des Chr. Brennecke in Hordorf.)


Gerathen.

1 Das geräht offt aufs allerärgste, was einer am bessten aussgesunnen hat. - Henisch, 1506, 17.

Lat.: Saepe pessime cadunt optime cogitata. (Henisch, 1506, 18.)

2 Die gerathen seynd die besten. - Gruter, III, 21; Lehmann, II, 84, 155.

3 Einer gereth, der ander helt. - Petri, II, 130.

4 Es geräth nicht alles und misräth nicht alles. - Kirchhofer, 180; Körte, 2028; Simrock, 3424; Braun, I, 732.

5 Es geräth nicht einem jeden so.

6 Es geräth, wie's angefangen. - Fischart, Ehez.

7 Es gerathe, wie's gerathe: ich lob die Fruhe, nicht die Spate.

Der Landmann im Thüringischen in Bezug auf die Zeit der Saat. Der schlesische hat dieselbe Ansicht. (S. 26.)

8 Es gerathen nicht alle Pfeile.

9 Es gereth nicht alles allweg. - Henisch, 1506, 24.

10 Es gereth offt einer armen Magd kind besser, denn eines reichen Manns Tochter. - Petri, II, 248.

11 Es gereth selten wol, wenn man am ersten die schiss mit Besemen von der Mauren hinweg kehret. - Petri, II, 248; Henisch, 312, 59.

12 Es gerett nicht allwege. - Agricola I, 188; Eyering, II, 485; Gruter, I, 30; Petri, II, 248.

13 Es g'rothet nid alls, es fehlt schier alls (oder auch: es fehlt nid alls). (Luzern.)

14 Es würde gerahten, wie Esau ehstand, der auch seinem Vatter nicht volgen wolt, ward ein Heid vnd blieb ein Heid sein lebenlang. - Henisch, 935, 18.

15 Geräth das nicht, so geräth ein anders. - Lehmann, 858, 8.

16 Geräth's auch einmal, geräth's nicht immer.

17 Geräth's, so geräth's. (Oberösterreich.)

18 Geräth's, so war der Rath gut.

Lat.: Quisquis ab eventu facta probanda putat. (Ovid.) (Binder II, 2849.)

19 Gereht der erst wurff nicht, so fällt die birn von dem anderen. - Henisch, 1506, 33.

Lat.: Si crebro jacias, aliud alias jeceris. (Philippi, II, 183; Erasm., 417; Tappius, 80a.)

[Spaltenumbruch] 20 Gerett es nicht eyn mal, so gerett es das ander mal. - Agricola I, 637; Tappius, 80b; Henisch, 1506, 35; Petri, II, 384; Lehmann, 228, 101; Siebenkees, 180.

Böhm.: Co se jednou nezdarilo, muz se po druhe zdariti. - Nezdari-li se po prve, podari se po druhe. (Celakovsky, 195 u. 197.)

Kroat.: Ak se pervic ne zgodi, mor't se drugoc zgodi. (Celakovsky, 197.)

Lat.: Etiam post malam segetem serendum. (Seneca.) (Binder II, 1007.)

21 Geröd et, ies et gued, geröd et nit, ies et äuk gued, hadde de Junge sagt, doa hadde 'ne Flaütpiype (Flötpfeife) von Bast maket. (Westf.) - Honcamp.

22 Gerött de Käul (Kohl), dann verdierwt dat Hogg (Heu). (Westf.) - Honcamp.

23 G'räth's, dan git's 'n Peif; verderbts, dan git's 'n Farz. (Nassau.) - Kehrein, VI, 28.

24 Mag's, wie es will gerathen, das Frühe gehet vor dem Spaten. - Blum, 228.

25 Nirgendt geräds besser, als wo es Weinkauff gibt. - Gruter, III, 73; Lehmann, II, 434, 74.

26 'S gerathe, wie's gerath', nur fruh und nich zu spat. (Schles.) - Schles. Provinzialblätter, 1862, S. 568.

27 Wann es wohl gerath, so sind es alle gut hebammen. - Gruter, I, 73.

28 Was nicht gerathen, geht unter die Soldaten.

Schiller lässt den sittlichen Zustand der Kriegsheere jener Zeit den Kapuziner mit den Worten schildern: "Wer bei den Soldaten sucht die Furcht Gottes und die Zucht, der wird wenig finden, thät er auch hundert Laternen anzünden."

Lat.: Nulla fides pietasque viris, qui castra sequuntur. (Lucanus.) (Binder II, 2282; Faselius, 180; Kruse, 716; Philippi, II, 50; Schonheim, N, 38; Seybold, 388; Wiegand, 1021.)

29 Wenn es heut' nicht geräth, so geräth es morgen.

30 Wenn's geräth, dann lob's.

31 Wenn's geräth, kälbert der Ochs.

32 Wenn's gerätt, sagt der Schweinschneider.

Ein im Jahre 1846 in Bürden bei Hildburghausen verstorbener Schweineverschneider führte den ersten Theil des Sprichworts beständig im Munde. Es wird jetzt in der dortigen Gegend mit dem historischen Zusatz bei passenden Gelegenheiten sehr häufig gehört.

*33 Er kann überall gerathen. - Frischbier, 3849a.

*34 Ist gut, dass also gerathen ist. - Eyering, III, 109.

*35 Warnach solt er geradten? - Agricola I, 631.

Erziehungssprichwort, den Gedanken ausdrückend, dass die Kinder, was den Charakter betrifft, sehr häufig den Aeltern ähnlich sind.


Gerathene.

Die Gerathenen sind die besten. - Kirchhofer, 180.


Gerathewohl.

1 Aufs gerathewohl ist kühn, aber nicht klug. - Körte, 2029.

Frz.: Qui ne se met a l'aventure ne trouve cheval ne monture. (Leroux, II, 305.)

2 Aufs gerathewohl legt man die Eier zum Brüten.

3 Es haisst gerathewol. - Henisch, 1506, 25; Petri, II, 251.

4 Es ligt alles am gerathwol, das End muss den last tragen. - Lehmann, 173, 18.

*5 Man darf es nicht lassen aufs gerathewohl ankommen. - Kirchhofer, 345.

*6 Sie bleiben auf einem gerathwohl wie Huren vnd Buben bey einander. - Henisch, 1506, 48.


Geraum.

Am Geraumen is gut imkären. - Frommann, III, 414, 546.


Geräusch.

1 'S Kräusch (das Geräusch) is oft greasse' als de' Bäch. (Unterinnthal.) - Frommann, VI, 35, 21.

2 Wer sich vor jedem Geräusch fürchtet, muss nicht in den Wald gehen.

Böhm.: Kdo se boji chrestu (prasku) nechod' do lesa. (Celakovsky, 120.)

Poln.: Bojac sie wilka (przed trzaskiem) do lasa niejise. (Celakovsky, 120.)


Gerber.

1 Bei den Gerbern sind alle Ochsen Kühe und in der Fleischbank alle Kühe Ochsen.

Man ist nirgends vor Betrug sicher; alles Kuhfleisch soll Ochsenfleisch sein. Man gibt gern die Waaren für besser aus, als sie sind.

[Spaltenumbruch] 3 Geradezu gibt die besten Schützen.Sailer, 155; Simrock, 3420.

Ein Lieblingswort Herzog Georg's von Sachsen.

Böhm.: Rovným na křivého, pravým na vinného. (Čelakovský, 353.)

Holl.: Goed rond, goed zeeuwsch.

4 Geradezu gibt gute Renner.Eiselein, 226; Simrock, 3419; Siebenkees, 267; Körte, 2402.

Als Sprichwort aus der Zeit Georg's des Bärtigen von Sachsen, angeführt bei Stichart, Das Königreich Sachsen und seine Fürsten (Leipzig 1854), S. 144.

5 Geradezu gibt gute Schützen, sagte Rülps, und spie (spuckte) seinem Nachbar ins Gesicht.

6 Geradezu ist der beste Rath; wer gleich zu räth, wird nicht geliebt.

7 Geradezu ist der beste (nächste) Weg.Sailer, 140; Simrock, 3421; Bücking, 197; Siebenkees, 268; für Schlesien: Frommann, III, 244, 79; Gomolcke, 411.

Nordfries.: Liktu (gleichzu) as a naist Wai.

Böhm.: Okolo dále, upřímo blíže. – Upřímo nejblíž. (Čelakovský, 62.)

It.: Chi va per dritta strada non fallisce il cammino. (Gaal, 677.)

8 Geradezu ist der Wahrheit Strasse.Ramann, I. Pred., I, 3; Ramann, Samml., I, 5.

9 Geradezu macht gute Reiter.Henisch, 1503, 65.

10 Geradezu trifft am ersten.

11 Geradezu wehret am längsten.Henisch, 1504, 7; Petri, II, 334; Mathesy, 85b.

12 Geradezu vnd einfeltig bei Gottes Wort geblieben, das helt den stich.Petri, I, 42.

13 Geradzu bricht offt den Hals.Henisch, 1504, 5.

14 Geradzu ist der beste Rath.Lehmann, 609, 1.

*15 Geradezu wie Christian Quenstedt in Hirsekessel. (Aus der handschriftlichen Sammlung des Chr. Brennecke in Hordorf.)


Gerathen.

1 Das geräht offt aufs allerärgste, was einer am bessten aussgesunnen hat.Henisch, 1506, 17.

Lat.: Saepe pessime cadunt optime cogitata. (Henisch, 1506, 18.)

2 Die gerathen seynd die besten.Gruter, III, 21; Lehmann, II, 84, 155.

3 Einer gereth, der ander helt.Petri, II, 130.

4 Es geräth nicht alles und misräth nicht alles.Kirchhofer, 180; Körte, 2028; Simrock, 3424; Braun, I, 732.

5 Es geräth nicht einem jeden so.

6 Es geräth, wie's angefangen.Fischart, Ehez.

7 Es gerathe, wie's gerathe: ich lob die Fruhe, nicht die Spate.

Der Landmann im Thüringischen in Bezug auf die Zeit der Saat. Der schlesische hat dieselbe Ansicht. (S. 26.)

8 Es gerathen nicht alle Pfeile.

9 Es gereth nicht alles allweg.Henisch, 1506, 24.

10 Es gereth offt einer armen Magd kind besser, denn eines reichen Manns Tochter.Petri, II, 248.

11 Es gereth selten wol, wenn man am ersten die schiss mit Besemen von der Mauren hinweg kehret.Petri, II, 248; Henisch, 312, 59.

12 Es gerett nicht allwege.Agricola I, 188; Eyering, II, 485; Gruter, I, 30; Petri, II, 248.

13 Es g'rothet nid alls, es fehlt schier alls (oder auch: es fehlt nid alls). (Luzern.)

14 Es würde gerahten, wie Esau ehstand, der auch seinem Vatter nicht volgen wolt, ward ein Heid vnd blieb ein Heid sein lebenlang.Henisch, 935, 18.

15 Geräth das nicht, so geräth ein anders.Lehmann, 858, 8.

16 Geräth's auch einmal, geräth's nicht immer.

17 Geräth's, so geräth's. (Oberösterreich.)

18 Geräth's, so war der Rath gut.

Lat.: Quisquis ab eventu facta probanda putat. (Ovid.) (Binder II, 2849.)

19 Gereht der erst wurff nicht, so fällt die birn von dem anderen.Henisch, 1506, 33.

Lat.: Si crebro jacias, aliud alias jeceris. (Philippi, II, 183; Erasm., 417; Tappius, 80a.)

[Spaltenumbruch] 20 Gerett es nicht eyn mal, so gerett es das ander mal.Agricola I, 637; Tappius, 80b; Henisch, 1506, 35; Petri, II, 384; Lehmann, 228, 101; Siebenkees, 180.

Böhm.: Co se jednou nezdařilo, muž se po druhé zdařiti. – Nezdaří-li se po prvé, podaří se po druhé. (Čelakovský, 195 u. 197.)

Kroat.: Ak se pervić ne zgodí, mor't se drugóć zgodí. (Čelakovský, 197.)

Lat.: Etiam post malam segetem serendum. (Seneca.) (Binder II, 1007.)

21 Geröd et, ies et gued, geröd et nit, ies et äuk gued, hadde de Junge sagt, doa hadde 'ne Flaütpiype (Flötpfeife) von Bast maket. (Westf.) – Honcamp.

22 Gerött de Käul (Kohl), dann verdierwt dat Hogg (Heu). (Westf.) – Honcamp.

23 G'räth's, dan git's 'n Peif; verderbts, dân git's 'n Farz. (Nassau.) – Kehrein, VI, 28.

24 Mag's, wie es will gerathen, das Frühe gehet vor dem Spaten.Blum, 228.

25 Nirgendt geräds besser, als wo es Weinkauff gibt.Gruter, III, 73; Lehmann, II, 434, 74.

26 'S gerathe, wie's gerath', nur fruh und nich zu spat. (Schles.) – Schles. Provinzialblätter, 1862, S. 568.

27 Wann es wohl gerath, so sind es alle gut hebammen.Gruter, I, 73.

28 Was nicht gerathen, geht unter die Soldaten.

Schiller lässt den sittlichen Zustand der Kriegsheere jener Zeit den Kapuziner mit den Worten schildern: „Wer bei den Soldaten sucht die Furcht Gottes und die Zucht, der wird wenig finden, thät er auch hundert Laternen anzünden.“

Lat.: Nulla fides pietasque viris, qui castra sequuntur. (Lucanus.) (Binder II, 2282; Faselius, 180; Kruse, 716; Philippi, II, 50; Schonheim, N, 38; Seybold, 388; Wiegand, 1021.)

29 Wenn es heut' nicht geräth, so geräth es morgen.

30 Wenn's geräth, dann lob's.

31 Wenn's geräth, kälbert der Ochs.

32 Wenn's gerätt, sagt der Schweinschneider.

Ein im Jahre 1846 in Bürden bei Hildburghausen verstorbener Schweineverschneider führte den ersten Theil des Sprichworts beständig im Munde. Es wird jetzt in der dortigen Gegend mit dem historischen Zusatz bei passenden Gelegenheiten sehr häufig gehört.

*33 Er kann überall gerathen.Frischbier, 3849a.

*34 Ist gut, dass also gerathen ist.Eyering, III, 109.

*35 Warnach solt er geradten?Agricola I, 631.

Erziehungssprichwort, den Gedanken ausdrückend, dass die Kinder, was den Charakter betrifft, sehr häufig den Aeltern ähnlich sind.


Gerathene.

Die Gerathenen sind die besten.Kirchhofer, 180.


Gerathewohl.

1 Aufs gerathewohl ist kühn, aber nicht klug.Körte, 2029.

Frz.: Qui ne se met a l'aventure ne trouve cheval ne monture. (Leroux, II, 305.)

2 Aufs gerathewohl legt man die Eier zum Brüten.

3 Es haisst gerathewol.Henisch, 1506, 25; Petri, II, 251.

4 Es ligt alles am gerathwol, das End muss den last tragen.Lehmann, 173, 18.

*5 Man darf es nicht lassen aufs gerathewohl ankommen.Kirchhofer, 345.

*6 Sie bleiben auf einem gerathwohl wie Huren vnd Buben bey einander.Henisch, 1506, 48.


Geraum.

Am Geraumen is gut imkären.Frommann, III, 414, 546.


Geräusch.

1 'S Kräusch (das Geräusch) is oft greasse' als de' Bäch. (Unterinnthal.) – Frommann, VI, 35, 21.

2 Wer sich vor jedem Geräusch fürchtet, muss nicht in den Wald gehen.

Böhm.: Kdo se bojí chřestu (prasku) nechod' do lesa. (Čelakovský, 120.)

Poln.: Bojąc się wilka (przed trzaskiem) do lasa niejiśé. (Čelakovský, 120.)


Gerber.

1 Bei den Gerbern sind alle Ochsen Kühe und in der Fleischbank alle Kühe Ochsen.

Man ist nirgends vor Betrug sicher; alles Kuhfleisch soll Ochsenfleisch sein. Man gibt gern die Waaren für besser aus, als sie sind.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0809" n="[781]"/><cb n="1561"/>
3 Geradezu gibt die besten Schützen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 155; Simrock, 3420.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Lieblingswort Herzog Georg's von Sachsen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Rovným na k&#x0159;ivého, pravým na vinného. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 353.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Goed rond, goed zeeuwsch.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Geradezu gibt gute Renner.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 226; Simrock, 3419; Siebenkees, 267; Körte, 2402.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Als Sprichwort aus der Zeit Georg's des Bärtigen von Sachsen, angeführt bei <hi rendition="#i">Stichart, Das Königreich Sachsen und seine Fürsten (Leipzig 1854), S. 144.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Geradezu gibt gute Schützen, sagte Rülps, und spie (spuckte) seinem Nachbar ins Gesicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Geradezu ist der beste Rath; wer gleich zu räth, wird nicht geliebt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Geradezu ist der beste (nächste) Weg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 140; Simrock, 3421; Bücking, 197; Siebenkees, 268;</hi> für Schlesien: <hi rendition="#i">Frommann, III, 244, 79; Gomolcke, 411.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Nordfries.</hi>: Liktu (gleichzu) as a naist Wai.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Okolo dále, up&#x0159;ímo blí&#x017E;e. &#x2013; Up&#x0159;ímo nejblí&#x017E;. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 62.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi va per dritta strada non fallisce il cammino. (<hi rendition="#i">Gaal, 677.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Geradezu ist der Wahrheit Strasse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ramann, I. Pred., I, 3; Ramann, Samml., I, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Geradezu macht gute Reiter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1503, 65.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Geradezu trifft am ersten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Geradezu wehret am längsten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1504, 7; Petri, II, 334; Mathesy, 85<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Geradezu vnd einfeltig bei Gottes Wort geblieben, das helt den stich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, I, 42.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Geradzu bricht offt den Hals.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1504, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Geradzu ist der beste Rath.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 609, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 Geradezu wie Christian Quenstedt in Hirsekessel.</hi> (<hi rendition="#i">Aus der handschriftlichen Sammlung des Chr. Brennecke in Hordorf.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gerathen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Das geräht offt aufs allerärgste, was einer am bessten aussgesunnen hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1506, 17.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Saepe pessime cadunt optime cogitata. (<hi rendition="#i">Henisch, 1506, 18.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Die gerathen seynd die besten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 21; Lehmann, II, 84, 155.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Einer gereth, der ander helt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 130.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Es geräth nicht alles und misräth nicht alles.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 180; Körte, 2028; Simrock, 3424; Braun, I, 732.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Es geräth nicht einem jeden so.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Es geräth, wie's angefangen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart, Ehez.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Es gerathe, wie's gerathe: ich lob die Fruhe, nicht die Spate.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Landmann im Thüringischen in Bezug auf die Zeit der Saat. Der schlesische hat dieselbe Ansicht. (S. 26.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Es gerathen nicht alle Pfeile.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Es gereth nicht alles allweg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1506, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Es gereth offt einer armen Magd kind besser, denn eines reichen Manns Tochter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 248.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Es gereth selten wol, wenn man am ersten die schiss mit Besemen von der Mauren hinweg kehret.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 248; Henisch, 312, 59.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Es gerett nicht allwege.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 188; Eyering, II, 485; Gruter, I, 30; Petri, II, 248.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Es g'rothet nid alls, es fehlt schier alls (oder auch: es fehlt nid alls).</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Es würde gerahten, wie Esau ehstand, der auch seinem Vatter nicht volgen wolt, ward ein Heid vnd blieb ein Heid sein lebenlang.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 935, 18.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Geräth das nicht, so geräth ein anders.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 858, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Geräth's auch einmal, geräth's nicht immer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Geräth's, so geräth's.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Geräth's, so war der Rath gut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quisquis ab eventu facta probanda putat. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 2849.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Gereht der erst wurff nicht, so fällt die birn von dem anderen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1506, 33.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Si crebro jacias, aliud alias jeceris. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 183; Erasm., 417; Tappius, 80<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1562"/>
20 Gerett es nicht eyn mal, so gerett es das ander mal.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 637; Tappius, 80<hi rendition="#sup">b</hi>; Henisch, 1506, 35; Petri, II, 384; Lehmann, 228, 101; Siebenkees, 180.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Co se jednou nezda&#x0159;ilo, mu&#x017E; se po druhé zda&#x0159;iti. &#x2013; Nezda&#x0159;í-li se po prvé, poda&#x0159;í se po druhé. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 195 u. 197.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Kroat.</hi>: Ak se pervi&#x0107; ne zgodí, mor't se drugó&#x0107; zgodí. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 197.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Etiam post malam segetem serendum. (<hi rendition="#i">Seneca.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 1007.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Geröd et, ies et gued, geröd et nit, ies et äuk gued, hadde de Junge sagt, doa hadde 'ne Flaütpiype (Flötpfeife) von Bast maket.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Honcamp.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Gerött de Käul (Kohl), dann verdierwt dat Hogg (Heu).</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Honcamp.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 G'räth's, dan git's 'n Peif; verderbts, dân git's 'n Farz.</hi> (<hi rendition="#i">Nassau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Kehrein, VI, 28.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Mag's, wie es will gerathen, das Frühe gehet vor dem Spaten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Blum, 228.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Nirgendt geräds besser, als wo es Weinkauff gibt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 73; Lehmann, II, 434, 74.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 'S gerathe, wie's gerath', nur fruh und nich zu spat.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schles. Provinzialblätter, 1862, S. 568.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Wann es wohl gerath, so sind es alle gut hebammen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, I, 73.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">28 Was nicht gerathen, geht unter die Soldaten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Schiller</hi> lässt den sittlichen Zustand der Kriegsheere jener Zeit den Kapuziner mit den Worten schildern: &#x201E;Wer bei den Soldaten sucht die Furcht Gottes und die Zucht, der wird wenig finden, thät er auch hundert Laternen anzünden.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nulla fides pietasque viris, qui castra sequuntur. (<hi rendition="#i">Lucanus.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 2282; Faselius, 180; Kruse, 716; Philippi, II, 50; Schonheim, N, 38; Seybold, 388; Wiegand, 1021.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">29 Wenn es heut' nicht geräth, so geräth es morgen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">30 Wenn's geräth, dann lob's.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">31 Wenn's geräth, kälbert der Ochs.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 Wenn's gerätt, sagt der Schweinschneider.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein im Jahre 1846 in Bürden bei Hildburghausen verstorbener Schweineverschneider führte den ersten Theil des Sprichworts beständig im Munde. Es wird jetzt in der dortigen Gegend mit dem historischen Zusatz bei passenden Gelegenheiten sehr häufig gehört.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*33 Er kann überall gerathen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 3849<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*34 Ist gut, dass also gerathen ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, III, 109.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*35 Warnach solt er geradten?</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 631.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Erziehungssprichwort, den Gedanken ausdrückend, dass die Kinder, was den Charakter betrifft, sehr häufig den Aeltern ähnlich sind.</p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gerathene.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Die Gerathenen sind die besten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 180.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gerathewohl.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Aufs gerathewohl ist kühn, aber nicht klug.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 2029.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui ne se met a l'aventure ne trouve cheval ne monture. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 305.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Aufs gerathewohl legt man die Eier zum Brüten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Es haisst gerathewol.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1506, 25; Petri, II, 251.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Es ligt alles am gerathwol, das End muss den last tragen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 173, 18.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Man darf es nicht lassen aufs gerathewohl ankommen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 345.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Sie bleiben auf einem gerathwohl wie Huren vnd Buben bey einander.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1506, 48.</hi></p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geraum.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Am Geraumen is gut imkären.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 414, 546.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geräusch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 'S Kräusch (das Geräusch) is oft greasse' als de' Bäch.</hi> (<hi rendition="#i">Unterinnthal.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, VI, 35, 21.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wer sich vor jedem Geräusch fürchtet, muss nicht in den Wald gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kdo se bojí ch&#x0159;estu (prasku) nechod' do lesa. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 120.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Boj&#x0105;c si&#x0119; wilka (przed trzaskiem) do lasa nieji&#x015B;é. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 120.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gerber.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Bei den Gerbern sind alle Ochsen Kühe und in der Fleischbank alle Kühe Ochsen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Man ist nirgends vor Betrug sicher; alles Kuhfleisch soll Ochsenfleisch sein. Man gibt gern die Waaren für besser aus, als sie sind.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[781]/0809] 3 Geradezu gibt die besten Schützen. – Sailer, 155; Simrock, 3420. Ein Lieblingswort Herzog Georg's von Sachsen. Böhm.: Rovným na křivého, pravým na vinného. (Čelakovský, 353.) Holl.: Goed rond, goed zeeuwsch. 4 Geradezu gibt gute Renner. – Eiselein, 226; Simrock, 3419; Siebenkees, 267; Körte, 2402. Als Sprichwort aus der Zeit Georg's des Bärtigen von Sachsen, angeführt bei Stichart, Das Königreich Sachsen und seine Fürsten (Leipzig 1854), S. 144. 5 Geradezu gibt gute Schützen, sagte Rülps, und spie (spuckte) seinem Nachbar ins Gesicht. 6 Geradezu ist der beste Rath; wer gleich zu räth, wird nicht geliebt. 7 Geradezu ist der beste (nächste) Weg. – Sailer, 140; Simrock, 3421; Bücking, 197; Siebenkees, 268; für Schlesien: Frommann, III, 244, 79; Gomolcke, 411. Nordfries.: Liktu (gleichzu) as a naist Wai. Böhm.: Okolo dále, upřímo blíže. – Upřímo nejblíž. (Čelakovský, 62.) It.: Chi va per dritta strada non fallisce il cammino. (Gaal, 677.) 8 Geradezu ist der Wahrheit Strasse. – Ramann, I. Pred., I, 3; Ramann, Samml., I, 5. 9 Geradezu macht gute Reiter. – Henisch, 1503, 65. 10 Geradezu trifft am ersten. 11 Geradezu wehret am längsten. – Henisch, 1504, 7; Petri, II, 334; Mathesy, 85b. 12 Geradezu vnd einfeltig bei Gottes Wort geblieben, das helt den stich. – Petri, I, 42. 13 Geradzu bricht offt den Hals. – Henisch, 1504, 5. 14 Geradzu ist der beste Rath. – Lehmann, 609, 1. *15 Geradezu wie Christian Quenstedt in Hirsekessel. (Aus der handschriftlichen Sammlung des Chr. Brennecke in Hordorf.) Gerathen. 1 Das geräht offt aufs allerärgste, was einer am bessten aussgesunnen hat. – Henisch, 1506, 17. Lat.: Saepe pessime cadunt optime cogitata. (Henisch, 1506, 18.) 2 Die gerathen seynd die besten. – Gruter, III, 21; Lehmann, II, 84, 155. 3 Einer gereth, der ander helt. – Petri, II, 130. 4 Es geräth nicht alles und misräth nicht alles. – Kirchhofer, 180; Körte, 2028; Simrock, 3424; Braun, I, 732. 5 Es geräth nicht einem jeden so. 6 Es geräth, wie's angefangen. – Fischart, Ehez. 7 Es gerathe, wie's gerathe: ich lob die Fruhe, nicht die Spate. Der Landmann im Thüringischen in Bezug auf die Zeit der Saat. Der schlesische hat dieselbe Ansicht. (S. 26.) 8 Es gerathen nicht alle Pfeile. 9 Es gereth nicht alles allweg. – Henisch, 1506, 24. 10 Es gereth offt einer armen Magd kind besser, denn eines reichen Manns Tochter. – Petri, II, 248. 11 Es gereth selten wol, wenn man am ersten die schiss mit Besemen von der Mauren hinweg kehret. – Petri, II, 248; Henisch, 312, 59. 12 Es gerett nicht allwege. – Agricola I, 188; Eyering, II, 485; Gruter, I, 30; Petri, II, 248. 13 Es g'rothet nid alls, es fehlt schier alls (oder auch: es fehlt nid alls). (Luzern.) 14 Es würde gerahten, wie Esau ehstand, der auch seinem Vatter nicht volgen wolt, ward ein Heid vnd blieb ein Heid sein lebenlang. – Henisch, 935, 18. 15 Geräth das nicht, so geräth ein anders. – Lehmann, 858, 8. 16 Geräth's auch einmal, geräth's nicht immer. 17 Geräth's, so geräth's. (Oberösterreich.) 18 Geräth's, so war der Rath gut. Lat.: Quisquis ab eventu facta probanda putat. (Ovid.) (Binder II, 2849.) 19 Gereht der erst wurff nicht, so fällt die birn von dem anderen. – Henisch, 1506, 33. Lat.: Si crebro jacias, aliud alias jeceris. (Philippi, II, 183; Erasm., 417; Tappius, 80a.) 20 Gerett es nicht eyn mal, so gerett es das ander mal. – Agricola I, 637; Tappius, 80b; Henisch, 1506, 35; Petri, II, 384; Lehmann, 228, 101; Siebenkees, 180. Böhm.: Co se jednou nezdařilo, muž se po druhé zdařiti. – Nezdaří-li se po prvé, podaří se po druhé. (Čelakovský, 195 u. 197.) Kroat.: Ak se pervić ne zgodí, mor't se drugóć zgodí. (Čelakovský, 197.) Lat.: Etiam post malam segetem serendum. (Seneca.) (Binder II, 1007.) 21 Geröd et, ies et gued, geröd et nit, ies et äuk gued, hadde de Junge sagt, doa hadde 'ne Flaütpiype (Flötpfeife) von Bast maket. (Westf.) – Honcamp. 22 Gerött de Käul (Kohl), dann verdierwt dat Hogg (Heu). (Westf.) – Honcamp. 23 G'räth's, dan git's 'n Peif; verderbts, dân git's 'n Farz. (Nassau.) – Kehrein, VI, 28. 24 Mag's, wie es will gerathen, das Frühe gehet vor dem Spaten. – Blum, 228. 25 Nirgendt geräds besser, als wo es Weinkauff gibt. – Gruter, III, 73; Lehmann, II, 434, 74. 26 'S gerathe, wie's gerath', nur fruh und nich zu spat. (Schles.) – Schles. Provinzialblätter, 1862, S. 568. 27 Wann es wohl gerath, so sind es alle gut hebammen. – Gruter, I, 73. 28 Was nicht gerathen, geht unter die Soldaten. Schiller lässt den sittlichen Zustand der Kriegsheere jener Zeit den Kapuziner mit den Worten schildern: „Wer bei den Soldaten sucht die Furcht Gottes und die Zucht, der wird wenig finden, thät er auch hundert Laternen anzünden.“ Lat.: Nulla fides pietasque viris, qui castra sequuntur. (Lucanus.) (Binder II, 2282; Faselius, 180; Kruse, 716; Philippi, II, 50; Schonheim, N, 38; Seybold, 388; Wiegand, 1021.) 29 Wenn es heut' nicht geräth, so geräth es morgen. 30 Wenn's geräth, dann lob's. 31 Wenn's geräth, kälbert der Ochs. 32 Wenn's gerätt, sagt der Schweinschneider. Ein im Jahre 1846 in Bürden bei Hildburghausen verstorbener Schweineverschneider führte den ersten Theil des Sprichworts beständig im Munde. Es wird jetzt in der dortigen Gegend mit dem historischen Zusatz bei passenden Gelegenheiten sehr häufig gehört. *33 Er kann überall gerathen. – Frischbier, 3849a. *34 Ist gut, dass also gerathen ist. – Eyering, III, 109. *35 Warnach solt er geradten? – Agricola I, 631. Erziehungssprichwort, den Gedanken ausdrückend, dass die Kinder, was den Charakter betrifft, sehr häufig den Aeltern ähnlich sind. Gerathene. Die Gerathenen sind die besten. – Kirchhofer, 180. Gerathewohl. 1 Aufs gerathewohl ist kühn, aber nicht klug. – Körte, 2029. Frz.: Qui ne se met a l'aventure ne trouve cheval ne monture. (Leroux, II, 305.) 2 Aufs gerathewohl legt man die Eier zum Brüten. 3 Es haisst gerathewol. – Henisch, 1506, 25; Petri, II, 251. 4 Es ligt alles am gerathwol, das End muss den last tragen. – Lehmann, 173, 18. *5 Man darf es nicht lassen aufs gerathewohl ankommen. – Kirchhofer, 345. *6 Sie bleiben auf einem gerathwohl wie Huren vnd Buben bey einander. – Henisch, 1506, 48. Geraum. Am Geraumen is gut imkären. – Frommann, III, 414, 546. Geräusch. 1 'S Kräusch (das Geräusch) is oft greasse' als de' Bäch. (Unterinnthal.) – Frommann, VI, 35, 21. 2 Wer sich vor jedem Geräusch fürchtet, muss nicht in den Wald gehen. Böhm.: Kdo se bojí chřestu (prasku) nechod' do lesa. (Čelakovský, 120.) Poln.: Bojąc się wilka (przed trzaskiem) do lasa niejiśé. (Čelakovský, 120.) Gerber. 1 Bei den Gerbern sind alle Ochsen Kühe und in der Fleischbank alle Kühe Ochsen. Man ist nirgends vor Betrug sicher; alles Kuhfleisch soll Ochsenfleisch sein. Man gibt gern die Waaren für besser aus, als sie sind.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/809
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [781]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/809>, abgerufen am 21.11.2024.