Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch]
49 Geitz ist aller Laster Mutter. - Henisch, 1448, 33. 50 Geitz ist der Hoffart possler. - Lehmann, 252, 39. 51 Geitz ist die grösst armut. - Franck, I, 119a; Petri, II, 327; Körte, 1875; Simrock, 3218. Engl.: Covetousness brings nothing home. (Gaal, 630.) Lat.: Maxima egestas avaritia. (Gaal, 630.) 52 Geitz ist ein Bodenloss fass, also auch ein geitziger. - Lehmann, 250, 11. 53 Geitz ist ein Haussvnglück. - Franck, I, 118b; Henisch, 1445; Lehmann, 225, 43; Körte, 1873. 54 Geitz ist ein Königin aller Laster. - Lehmann, II, 225, 49. "Nieder Stoltz ein blötzlicher Fall alles guten." 55 Geitz ist ein Lauss des vnglücks. - Henisch, 1667, 49. 56 Geitz ist ein Strang der Seele. - Lehmann, 252, 45. 57 Geitz ist ein Wurtzel aller bossheit (Sünd). - Henisch, 1448, 35 u. 36. It.: De' vizi e regina l'avarizia. (Gaal, 625.) 58 Geitz ist ein Wurtzel alles Vbels. - 1 Tim. 6, 10; Lehmann, II, 225, 48; Petri, II, 327; Günther, 64; Venedey, 129; Braun, I, 665; Simrock, 3204; Körte, 1866; Eiselein, 217; Schulze, 278; Müller, 23, 1; Steiger, 255; Ramann, II, Pred., I, 346; Ramann, Unterr., I, 10. Mhd.: Swer geitekeit und erge hat, deist gruntvest aller missetat. (Freidank.) (Zingerle, 48.) Dän.: Gierighed er en ond rod, thi den baer ond frugt. (Prov. dan., 228.) Engl.: Covetousness is the root of all evil. (Eiselein, 217; Gaal, 625.) Holl.: Gierigheid is een wortel van alle kwaad. (Harrebomee, I, 238.) It.: L'avarizia e scuola d'ogni vizio. (Pazzaglia, 22.) Lat.: Auri sacra fames, quid non mortalia cogis pectora? (Virgil.) (Binder I, 114; II, 291; Philippi, I, 51; Seybold, 47.) - Avaritia omnium malorum radix. (Philippi, I, 53.) - Semen avaritiae multos pervertit honores, producit scelerum germina cuncta quidem. (Binder II, 3061.) Ung.: Az atkozott fösvenyseg minden roszra vezet. (Gaal, 625.) 59 Geitz ist eine freywillige Armuth. - Zinkgref, I, 198. Ung.: A fösveny a nelkül is szükölködik, a mie van, a nelkül is, a mie nints. (Gaal, 629.) 60 Geitz ist iederman schad, jm selbs der tod. - Franck, I, 118b; Henisch, 1448, 38; Lehmann, II, 225, 45. Lat.: In nullum avarus bonus est, in se pessimus. (Philippi, I, 201.) 61 Geitz ist nicht zu ersättigen, denn mit einem Karch (Karren) voll Erden. - Gruter, III, 42; Lehmann, II, 235, 20. Holl.: De gierigheid wast zoo lang, als de eene penning op den anderen gestapeld wordt. - Gierigheid is niet verzadigd, voor zij den mond vol aarde heeft. (Harrebomee, I, 238.) 62 Geitz ist nit zu erfüllen. - Eyering, II, 644; III, 185. 63 Geitz ist sein selbs (eigene) stieffmutter. - Franck, I, 118b; Henisch, 1448, 39; Lehmann, II, 225, 44; Lehmann, 252, 48; Braun, I, 667; Reinsberg I, 193; Sailer, 173; Körte, 1876; Simrock, 3213. 64 Geitz ist seines guts Maister, wie ein Haas. - Gruter, III, 42; Lehmann, II, 235, 21. 65 Geitz je mehr er hat, je weniger er wird sat. - Gruter, III, 42. 66 Geitz lebt spärlich, er ist ein recept zur gesundtheit vnnd langem Leben. - Lehmann, 252, 47. 67 Geitz macht den Menschen veracht vnd zum Schawspiel. - Lehmann, II, 226, 51. 68 Geitz, Neid vnd Vortheil sind Geschwister Kind, haben aber alle einen Vater, der heist: ein Lauser vnd karger Filtz. - Mathesy, 84a; Petri, II, 327. 69 Geitz nimbt Gott das seine vom Altar hinweg. - Gruter, III, 42; Lehmann, II, 235, 22. 70 Geitz nimt es Gott vor den Füssen weg. - Lehmann, 250, 6. 71 Geitz spannet an, aber zeucht nicht mit. - Lehmann, 252, 51. 72 Geitz thut jhm selbs kein gut. - Henisch, 1448, 40; Petri, II, 328. 73 Geitz vnd finantz, Höllküchlein vnd gunst verderben manchen armen sein recht. - Henisch, 1448, 42; Petri, II, 328. [Spaltenumbruch] 74 Geitz vnnd ehr treibt die Leut vber Meer. - Franck, I, 127b; Henisch, 1448, 41; Lehmann, 250, 12; Lehmann, II, 225, 30; Simrock, 3239; Eiselein, 218; Sailer, 71. 75 Geitz vnnd Trew wohnen nicht in einem Hauss. - Lehmann, 251, 31. Dän.: Gierighed glemmer redelighed. (Prov. dan., 228.) 76 Geitz wechst mit dem gelt. - Franck, I, 118b; Henisch, 1448, 44; Lehmann, 250, 4; Lehmann, II, 225, 31; Körte, 1872; Braun, I, 666. Frz.: Autant croeit l'avarice, que croeit l'argent. - L'avarice est comme le feu, plus on y met de bois, plus il braule. It.: Tanto cresce l'avarizia quanto cresce il danaro. (Pazzaglia, 22.) 77 Geitz will das muss gar allein essen; ander leut zähn thun jhm wehe. - Lehmann, 250, 8. 78 Geitz, zorn, böss lieb, drei laster sind inn schand vnd spot sie stürtzen geschwind. - Henisch, 1448, 45. 79 Geiz, Ehre, Wein und Liebe sind des Menschen Lebensdiebe. 80 Geiz hat für Venus keinen Reiz. Frz.: Quand avarice entre au cerveau, Venus s'enva. (Leroux, I, 36.) 81 Geiz ist ein jmmerwehrende Pein vnnd vnauffhörliche Marter. - Lehmann, II, 226, 50. 82 Geiz ist seines Mundes eigener Stiefvater. Dän.: Gierighed er sin egen stiv-moder. (Prov. dan., 228.) It.: L'avaro, non mai buono per altrui, e pessimo per se. Lat.: In nullum avarus bonus, in se pessimus. 83 Geiz macht ein Herz wie Stein und Erz. - Frischbier2, 1193. 84 Geiz nimt sich wol zu todt. - Lehmann, 250, 8. 85 Geiz riecht wie Moschus aus der Kloake. Holl.: Zoo afgrijselijk stinkt de gierigaard, dat de kinderen hem op straat kunnen ruiken. (Harrebomee, I, 238.) 86 Geiz trägt sein eigen Kreuz. 87 Geiz und Bettelsack sind bodenlos. 88 Geiz und Hoffart sind der Reichen Lustfahrt. 89 Geiz und Hoffart sind der Reichen tägliche Gäst'. 90 Geiz und Hunde werfen blinde Junge. Dän.: Gierighed föder blinde börn. (Prov. dan., 228.) 91 Geiz und Liebe kochen übel. Dän.: Gierighed, frygt og kierlighed forvende retten. (Prov. dan., 228.) 92 Geiz zerreisst den Sack. Frz.: L'avarice rompt le sac. (Bohn I, 31; Leroux, II, 129.) 93 Je mehr der Geiz hat, je mehr will er haben. Dän.: Gierighed voxer med pengene. - Ulven snapper efter lammet end og naar han skal döe. (Prov. dan., 228.) Engl.: Ever spare, ever dare. Lat.: Crescit amor nummi, quantum ipsa pecunia crescit. - Dives marcescit, quanto plus copia crescit. 94 Je mehr der Geiz hat, je weniger wird er satt. - Lehmann, II, 235, 19. 95 Kein Geiz ist erlaubt, als Geiz mit der Zeit. - Reche, I, 6. 96 Vor den Geiz hilft kein Gut. 97 Wenn der Geiz an die Vorderthür anklopft, macht der Hunger die Hinterthür auf. 98 Wenn der geitz auffs höhest kompt, so gremet man sich zu todt. - Henisch, 1728, 32; Schottel, 1142a. 99 Wer den Geiz will füllen, der will mit Trinken die Wassersucht stillen. 100 Wer sich dem geitz hat ergeben, der spricht, er halte das sein zu rath. - Henisch, 1448, 59; Petri, II, 757. 101 Wo der geitz regiert, da muss das Evangelium fallen vnd vntergehen. - Henisch, 1448, 61. 102 Wo Geiz zu Hause ist, muss man Freigebigkeit nicht suchen. *103 Der Geiz sieht ihm aus den Augen. Dasselbe sagt man auch von Dummheit, Güte u. s. w. Geizbauch. * Er ist ein Geizbauch. - Frischbier2, 1194; Henneberg, 342. Geizeln. Der geizlet nit vol werden kan. - Franck, I, 118b. Geizen. 1 Ein jeder geitzt ietzo, als was wolt er der Welt gut allein zu sich reissen. - Lehmann, 250, 3.
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49 Geitz ist aller Laster Mutter. – Henisch, 1448, 33. 50 Geitz ist der Hoffart possler. – Lehmann, 252, 39. 51 Geitz ist die grösst armut. – Franck, I, 119a; Petri, II, 327; Körte, 1875; Simrock, 3218. Engl.: Covetousness brings nothing home. (Gaal, 630.) Lat.: Maxima egestas avaritia. (Gaal, 630.) 52 Geitz ist ein Bodenloss fass, also auch ein geitziger. – Lehmann, 250, 11. 53 Geitz ist ein Haussvnglück. – Franck, I, 118b; Henisch, 1445; Lehmann, 225, 43; Körte, 1873. 54 Geitz ist ein Königin aller Laster. – Lehmann, II, 225, 49. „Nieder Stoltz ein blötzlicher Fall alles guten.“ 55 Geitz ist ein Lauss des vnglücks. – Henisch, 1667, 49. 56 Geitz ist ein Strang der Seele. – Lehmann, 252, 45. 57 Geitz ist ein Wurtzel aller bossheit (Sünd). – Henisch, 1448, 35 u. 36. It.: De' vizi è regina l'avarizia. 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49 Geitz ist aller Laster Mutter. – Henisch, 1448, 33.
50 Geitz ist der Hoffart possler. – Lehmann, 252, 39.
51 Geitz ist die grösst armut. – Franck, I, 119a; Petri, II, 327; Körte, 1875; Simrock, 3218.
Engl.: Covetousness brings nothing home. (Gaal, 630.)
Lat.: Maxima egestas avaritia. (Gaal, 630.)
52 Geitz ist ein Bodenloss fass, also auch ein geitziger. – Lehmann, 250, 11.
53 Geitz ist ein Haussvnglück. – Franck, I, 118b; Henisch, 1445; Lehmann, 225, 43; Körte, 1873.
54 Geitz ist ein Königin aller Laster. – Lehmann, II, 225, 49.
„Nieder Stoltz ein blötzlicher Fall alles guten.“
55 Geitz ist ein Lauss des vnglücks. – Henisch, 1667, 49.
56 Geitz ist ein Strang der Seele. – Lehmann, 252, 45.
57 Geitz ist ein Wurtzel aller bossheit (Sünd). – Henisch, 1448, 35 u. 36.
It.: De' vizi è regina l'avarizia. (Gaal, 625.)
58 Geitz ist ein Wurtzel alles Vbels. – 1 Tim. 6, 10; Lehmann, II, 225, 48; Petri, II, 327; Günther, 64; Venedey, 129; Braun, I, 665; Simrock, 3204; Körte, 1866; Eiselein, 217; Schulze, 278; Müller, 23, 1; Steiger, 255; Ramann, II, Pred., I, 346; Ramann, Unterr., I, 10.
Mhd.: Swer gîtekeit und erge hât, deist gruntvest aller missetât. (Freidank.) (Zingerle, 48.)
Dän.: Gierighed er en ond rod, thi den bær ond frugt. (Prov. dan., 228.)
Engl.: Covetousness is the root of all evil. (Eiselein, 217; Gaal, 625.)
Holl.: Gierigheid is een wortel van alle kwaad. (Harrebomée, I, 238.)
It.: L'avarizia è scuola d'ogni vizio. (Pazzaglia, 22.)
Lat.: Auri sacra fames, quid non mortalia cogis pectora? (Virgil.) (Binder I, 114; II, 291; Philippi, I, 51; Seybold, 47.) – Avaritia omnium malorum radix. (Philippi, I, 53.) – Semen avaritiae multos pervertit honores, producit scelerum germina cuncta quidem. (Binder II, 3061.)
Ung.: Az átkozott fösvénység minden roszra vezet. (Gaal, 625.)
59 Geitz ist eine freywillige Armuth. – Zinkgref, I, 198.
Ung.: A fösvény a nélkül is szükölködik, a mie van, a nélkül is, a mie nints. (Gaal, 629.)
60 Geitz ist iederman schad, jm selbs der tod. – Franck, I, 118b; Henisch, 1448, 38; Lehmann, II, 225, 45.
Lat.: In nullum avarus bonus est, in se pessimus. (Philippi, I, 201.)
61 Geitz ist nicht zu ersättigen, denn mit einem Karch (Karren) voll Erden. – Gruter, III, 42; Lehmann, II, 235, 20.
Holl.: De gierigheid wast zoo lang, als de eene penning op den anderen gestapeld wordt. – Gierigheid is niet verzadigd, voor zij den mond vol aarde heeft. (Harrebomée, I, 238.)
62 Geitz ist nit zu erfüllen. – Eyering, II, 644; III, 185.
63 Geitz ist sein selbs (eigene) stieffmutter. – Franck, I, 118b; Henisch, 1448, 39; Lehmann, II, 225, 44; Lehmann, 252, 48; Braun, I, 667; Reinsberg I, 193; Sailer, 173; Körte, 1876; Simrock, 3213.
64 Geitz ist seines guts Maister, wie ein Haas. – Gruter, III, 42; Lehmann, II, 235, 21.
65 Geitz je mehr er hat, je weniger er wird sat. – Gruter, III, 42.
66 Geitz lebt spärlich, er ist ein recept zur gesundtheit vnnd langem Leben. – Lehmann, 252, 47.
67 Geitz macht den Menschen veracht vnd zum Schawspiel. – Lehmann, II, 226, 51.
68 Geitz, Neid vnd Vortheil sind Geschwister Kind, haben aber alle einen Vater, der heist: ein Lauser vnd karger Filtz. – Mathesy, 84a; Petri, II, 327.
69 Geitz nimbt Gott das seine vom Altar hinweg. – Gruter, III, 42; Lehmann, II, 235, 22.
70 Geitz nimt es Gott vor den Füssen weg. – Lehmann, 250, 6.
71 Geitz spannet an, aber zeucht nicht mit. – Lehmann, 252, 51.
72 Geitz thut jhm selbs kein gut. – Henisch, 1448, 40; Petri, II, 328.
73 Geitz vnd finantz, Höllküchlein vnd gunst verderben manchen armen sein recht. – Henisch, 1448, 42; Petri, II, 328.
74 Geitz vnnd ehr treibt die Leut vber Meer. – Franck, I, 127b; Henisch, 1448, 41; Lehmann, 250, 12; Lehmann, II, 225, 30; Simrock, 3239; Eiselein, 218; Sailer, 71.
75 Geitz vnnd Trew wohnen nicht in einem Hauss. – Lehmann, 251, 31.
Dän.: Gierighed glemmer redelighed. (Prov. dan., 228.)
76 Geitz wechst mit dem gelt. – Franck, I, 118b; Henisch, 1448, 44; Lehmann, 250, 4; Lehmann, II, 225, 31; Körte, 1872; Braun, I, 666.
Frz.: Autant croît l'avarice, que croît l'argent. – L'avarice est comme le feu, plus on y met de bois, plus il brûle.
It.: Tanto cresce l'avarizia quanto cresce il danaro. (Pazzaglia, 22.)
77 Geitz will das muss gar allein essen; ander leut zähn thun jhm wehe. – Lehmann, 250, 8.
78 Geitz, zorn, böss lieb, drei laster sind inn schand vnd spot sie stürtzen geschwind. – Henisch, 1448, 45.
79 Geiz, Ehre, Wein und Liebe sind des Menschen Lebensdiebe.
80 Geiz hat für Venus keinen Reiz.
Frz.: Quand avarice entre au cerveau, Vénus s'enva. (Leroux, I, 36.)
81 Geiz ist ein jmmerwehrende Pein vnnd vnauffhörliche Marter. – Lehmann, II, 226, 50.
82 Geiz ist seines Mundes eigener Stiefvater.
Dän.: Gierighed er sin egen stiv-moder. (Prov. dan., 228.)
It.: L'avaro, non mai buono per altrui, è pessimo per se.
Lat.: In nullum avarus bonus, in se pessimus.
83 Geiz macht ein Herz wie Stein und Erz. – Frischbier2, 1193.
84 Geiz nimt sich wol zu todt. – Lehmann, 250, 8.
85 Geiz riecht wie Moschus aus der Kloake.
Holl.: Zoo afgrijselijk stinkt de gierigaard, dat de kinderen hem op straat kunnen ruiken. (Harrebomée, I, 238.)
86 Geiz trägt sein eigen Kreuz.
87 Geiz und Bettelsack sind bodenlos.
88 Geiz und Hoffart sind der Reichen Lustfahrt.
89 Geiz und Hoffart sind der Reichen tägliche Gäst'.
90 Geiz und Hunde werfen blinde Junge.
Dän.: Gierighed føder blinde børn. (Prov. dan., 228.)
91 Geiz und Liebe kochen übel.
Dän.: Gierighed, frygt og kierlighed forvende retten. (Prov. dan., 228.)
92 Geiz zerreisst den Sack.
Frz.: L'avarice rompt le sac. (Bohn I, 31; Leroux, II, 129.)
93 Je mehr der Geiz hat, je mehr will er haben.
Dän.: Gierighed voxer med pengene. – Ulven snapper efter lammet end og naar han skal døe. (Prov. dan., 228.)
Engl.: Ever spare, ever dare.
Lat.: Crescit amor nummi, quantum ipsa pecunia crescit. – Dives marcescit, quanto plus copia crescit.
94 Je mehr der Geiz hat, je weniger wird er satt. – Lehmann, II, 235, 19.
95 Kein Geiz ist erlaubt, als Geiz mit der Zeit. – Reche, I, 6.
96 Vor den Geiz hilft kein Gut.
97 Wenn der Geiz an die Vorderthür anklopft, macht der Hunger die Hinterthür auf.
98 Wenn der geitz auffs höhest kompt, so gremet man sich zu todt. – Henisch, 1728, 32; Schottel, 1142a.
99 Wer den Geiz will füllen, der will mit Trinken die Wassersucht stillen.
100 Wer sich dem geitz hat ergeben, der spricht, er halte das sein zu rath. – Henisch, 1448, 59; Petri, II, 757.
101 Wo der geitz regiert, da muss das Evangelium fallen vnd vntergehen. – Henisch, 1448, 61.
102 Wo Geiz zu Hause ist, muss man Freigebigkeit nicht suchen.
*103 Der Geiz sieht ihm aus den Augen.
Dasselbe sagt man auch von Dummheit, Güte u. s. w.
Geizbauch.
* Er ist ein Geizbauch. – Frischbier2, 1194; Henneberg, 342.
Geizeln.
Der geizlet nit vol werden kan. – Franck, I, 118b.
Geizen.
1 Ein jeder geitzt ietzo, als was wolt er der Welt gut allein zu sich reissen. – Lehmann, 250, 3.
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