Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] werth wäre", worauf Karl antwortete: "Er hätte zu Augsburg einen Weber, der köndte diese Ding mit purem Gold ausszahlen." (Zinkgref, I, 85.) Die Franzosen haben ein ähnliches Sprichwort: Quand ils auroient les biens de Grolee et de Cadagne, ils les mangeroient. (Leroux, II, 17.) Fühlen. 1 Das lässt sich nur fühlen, nicht sagen, sagte Hans, als er Prügel bekommen hatte. 2 Fühlen macht (lehrt) gleuben. - Petri, II, 319; Henisch, 1636, 34; Lehmann, II, 174, 45; Simrock, 2900. Holl.: Voelen doet gheloven. Lat.: Propter sentire creduntur res scio mire. (Fallersleben, 781.) 3 Jeder fühlt am besten, wo ihn der Schuh drückt. - Schmitz, 198, 217. 4 Völen deit glöven. 5 Wir fühlen täglich des Teuffels stich vnd biss in vnserm Leib. - Petri, I, 112. 6 Wer nicht fühlen will, dem hilft Kölnisch Wasser nichts. - Sprichwörtergarten, 315. Goethe lässt seinen Faust sagen: "Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen." *7 Er fühlt nicht, wenn man ihn sticht. Ist für Beleidigungen und Beschimpfungen unempfindlich. *8 Er fühlt sich wie in Abraham's Schos. Führen. 1 Es führet nicht ein jeder ein jedes Ampt. - Henisch, 1284, 1. 2 Führe mich zu Leuten, sagte der Blinde. - Mathesy, 205a. 3 Wer führt, kennt seine Leute wol. Dän.: Han kiender anden, at age, som foreager. (Prov. dan., 28.) 4 Wer sich führen lässt von Blinden, kann auch den rechten Weg finden. 5 Wie weit man führt den Stier, er kommt zurück als Stier. *6 Er führt einen grossen Spiess mit einer scharfen Spitze. Hat eine scharfe Zunge, ist ein grosser Zänker. *7 Es führt ein Blinder den andern. Führer. 1 Ein guter Führer durch das Land ist besser als ein Stab in der Hand. - Lehmann, 566, 18. 2 Ein guter Führer macht einen guten Folger (oder: macht ein gut Gefolge). Dän.: God anförer giör gode medfolgere. (Prov. dan., 29.) Lat.: Bonus dux bonum reddit comitem. (Schulblatt, 466.) 3 Ein schlechter Führer ist ein Verführer. Dän.: Hvo som ilde anförer er vaerre end den som fölger. (Prov. dan., 29.) 4 Wie der Führer ist, so endet der Kampf (die Schlacht, der Krieg). Dän.: Onde förere giör den onde fred. (Prov. dan., 192.) Fuhrknecht. 1 Die Fuhrknechte haben jhre Lust, dass sie mit den geisseln schnaltzen. - Lehmann, 498, 19. *2 Er ist bei Fuhrknechten in die Schule gegangen. Dän.: Som har gaaet i skole med vognmaend, vaeret i selskab med eseler. (Prov. dan., 86.) Fuhrleute. 1 Alle (alte) Fauerlüe sind guede Weagwisers. (Büren.) -Hochdeutsch bei Schmitz, 194, 163. 2 Alle Forlü härt gärne klatschen. (Iserlohn.) - Woeste, 68, 71. 3 Alte Fuhrleute hören noch immer gern klatschen (schnalzen). - Blum, 200; Kirchhofer, 214. So sass der Ritter William Calepeger, ein Zeugniss für die Macht der Gewohnheit, nachdem er sein ganzes Vermögen am Spieltisch verloren hatte, doch noch dabei, um dem Spiel zuzusehen, bis an sein Ende. (Mayer, I, 195.) 4 Die Fuhrleute erkennt man am Schnalzen, die Kuchel am Schmalzen, die Säufer an der Nasen, den Wind am Blasen, die Glock' am Klange und den Vogel am Gesange. - Parömiakon, 2836. 5 Fuhrleut führen von Mund auff gen Himmel, wenn sie nicht so gern vnd gravsam fluchten. - Petri, II, 321; Henisch, 1282, 34. [Spaltenumbruch] 6 Fuhrleut habens gut, sie essen jhr Kraut mit Weck. - Gruter, III, 41; Lehmann, II, 178, 60. 7 Fuhrleute lassen das Knallen nicht. 8 Fuhrleute nehmen einen guten Abend für einen bösen Tag. 9 Junge Fuhrleut', alte Büschelhacker1. (Sächs. Voigtland.) 1) Holz- oder Wellenhacker. *10 Es sind polnische Fuhrleute. - Tendlau, 575. Von Leuten, die den ganzen Tag beisammen gewesen sind und abends noch zu überlegen haben. *11 Mit der Fuhrleut' Schiffen etwas zusammenführen. - Henisch, 1282, 66. Fuhrmann. 1 Altem verlegnen Fuhrmann thut auch das Gaiselkläppern wol. - Lehmann, II, 34, 39; Gruter, III, 5. 2 Auch der geschickteste Fuhrmann fährt zuweilen aus dem Gleise. - Reinsberg IV, 82. Frz.: Il n'y a si bon charretier qui non verse. (Gaal, 567.) Ung.: Az orszag utjat is el lehet hibazni. ( Gaal, 567.) 3 Auch ein guter Fuhrmann kan nicht anders fahren als nachdem er Pferd hat. - Lehmann, 651, 5. 4 Da ist gut Fuhrmann sein, wo's eben geht. - Eiselein, 215. 5 Das ist der beste Fuhrmann, der auf engem Wege fährt. - Winckler, I, 14. 6 Das ist ein armer Fuhrmann, der nur einen Weg weiss. - Lehmann, 610, 9. 7 Der beste Fuhrmann wirft um. - Parömiakon, 319. 8 Der Fuhrmann schnalzt auch im Traum mit der Zunge. 9 Der Fuhrmann verwünscht heut seinen Stand und morgen fährt er frisch über Land. Poln.: Furman w zlym razie odrzeka sie stanu swojego, a przyjechawszy na nocleg znowu woz smaruje. (Wurzbach I, 188.) 10 Der gibt einen guten Fuhrmann, der mit blinden vnd lahmen Gäulen fahren kan. - Lehmann, 77, 41. 11 Der hat gut Fuhrmann sein, der auf ebener Strasse fährt. 12 Der ist kein geschickter Fuhrmann, der nicht nach gelegenheit aussm gleiss setzen kann. - Lehmann, 883, 37. 13 Der ist kein ungeschickter Fuhrmann, der umzukehren weiss. Dän.: Han ager ikke ilde som veed at vende. (Bohn I, 373.) 14 D'r Fuhrmann moss wesse, wo d'r Wäg här get. (Düren.) - Firmenich, I, 483, 53. 15 Ein alter Fuhrmann hört gern klappen (klatschen, knallen). - Körte, 1688; Simrock, 2901; Bohn I, 138; Schottel, 1131b; Braun, I, 596. 16 Ein alter Fuhrmann ist ein guter Wegweiser. - Henisch, 1283, 27. 17 Ein alter Fuhrmann wirft nicht so leicht um, als ein junger. - Parömiakon, 1540. 18 Ein fauler Fuhrmann spannt lieber auss denn an. - Henisch, 1283, 25; Simrock, 2904; Sailer, 164. 19 Ein Fuhrman muss den andern auff der Strassen weichen. - Lehmann, 876, 11. 20 Ein Fuhrmann, der fortkommen will, muss schmieren seinen Wagen viel. - Eiselein, 194. 21 Ein Fuhrmann ist das Klatschen mit der Peitsche gewohnt. Holl.: Die voerman geweest is, kent het klappen van de zweep (is het klappen van de zweep) gewoon. (Harrebomee, II, 395.) 22 Ein Fuhrmann muss offt mehr den Pferden folgen, denn sie jhme. - Lehmann, 654, 6; Petri, II, 89. 23 Ein Fuhrmann trawet seinen Rossen vnd Wagen, er helt aber zaum vnd geissel in der hand vnd schläfft nicht. - Henisch, 1283, 30. 24 Ein Furman kan nit alweg faren, dahin (wie) er gern wolt. - Franck, II, 209a; Henisch, 1283, 28; Körte, 1685. 25 Ein geschickter Fuhrmann weiss auch mit wilden (schlechten) Pferden zu fahren.
[Spaltenumbruch] werth wäre“, worauf Karl antwortete: „Er hätte zu Augsburg einen Weber, der köndte diese Ding mit purem Gold ausszahlen.“ (Zinkgref, I, 85.) Die Franzosen haben ein ähnliches Sprichwort: Quand ils auroient les biens de Grolée et de Cadagne, ils les mangeroient. (Leroux, II, 17.) Fühlen. 1 Das lässt sich nur fühlen, nicht sagen, sagte Hans, als er Prügel bekommen hatte. 2 Fühlen macht (lehrt) gleuben. – Petri, II, 319; Henisch, 1636, 34; Lehmann, II, 174, 45; Simrock, 2900. Holl.: Voelen doet gheloven. Lat.: Propter sentire creduntur res scio mire. (Fallersleben, 781.) 3 Jeder fühlt am besten, wo ihn der Schuh drückt. – Schmitz, 198, 217. 4 Völen deit glöven. 5 Wir fühlen täglich des Teuffels stich vnd biss in vnserm Leib. – Petri, I, 112. 6 Wer nicht fühlen will, dem hilft Kölnisch Wasser nichts. – Sprichwörtergarten, 315. Goethe lässt seinen Faust sagen: „Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen.“ *7 Er fühlt nicht, wenn man ihn sticht. Ist für Beleidigungen und Beschimpfungen unempfindlich. *8 Er fühlt sich wie in Abraham's Schos. Führen. 1 Es führet nicht ein jeder ein jedes Ampt. – Henisch, 1284, 1. 2 Führe mich zu Leuten, sagte der Blinde. – Mathesy, 205a. 3 Wer führt, kennt seine Leute wol. Dän.: Han kiender anden, at age, som foreager. (Prov. dan., 28.) 4 Wer sich führen lässt von Blinden, kann auch den rechten Weg finden. 5 Wie weit man führt den Stier, er kommt zurück als Stier. *6 Er führt einen grossen Spiess mit einer scharfen Spitze. Hat eine scharfe Zunge, ist ein grosser Zänker. *7 Es führt ein Blinder den andern. Führer. 1 Ein guter Führer durch das Land ist besser als ein Stab in der Hand. – Lehmann, 566, 18. 2 Ein guter Führer macht einen guten Folger (oder: macht ein gut Gefolge). Dän.: God anfører giør gode medfolgere. (Prov. dan., 29.) Lat.: Bonus dux bonum reddit comitem. (Schulblatt, 466.) 3 Ein schlechter Führer ist ein Verführer. Dän.: Hvo som ilde anfører er værre end den som følger. (Prov. dan., 29.) 4 Wie der Führer ist, so endet der Kampf (die Schlacht, der Krieg). Dän.: Onde førere giør den onde fred. (Prov. dan., 192.) Fuhrknecht. 1 Die Fuhrknechte haben jhre Lust, dass sie mit den geisseln schnaltzen. – Lehmann, 498, 19. *2 Er ist bei Fuhrknechten in die Schule gegangen. Dän.: Som har gaaet i skole med vognmænd, været i selskab med eseler. (Prov. dan., 86.) Fuhrleute. 1 Alle (alte) Fauerlüe sind guede Weagwisers. (Büren.) –Hochdeutsch bei Schmitz, 194, 163. 2 Alle Forlü härt gärne klatschen. (Iserlohn.) – Woeste, 68, 71. 3 Alte Fuhrleute hören noch immer gern klatschen (schnalzen). – Blum, 200; Kirchhofer, 214. So sass der Ritter William Calepeger, ein Zeugniss für die Macht der Gewohnheit, nachdem er sein ganzes Vermögen am Spieltisch verloren hatte, doch noch dabei, um dem Spiel zuzusehen, bis an sein Ende. (Mayer, I, 195.) 4 Die Fuhrleute erkennt man am Schnalzen, die Kuchel am Schmalzen, die Säufer an der Nasen, den Wind am Blasen, die Glock' am Klange und den Vogel am Gesange. – Parömiakon, 2836. 5 Fuhrleut führen von Mund auff gen Himmel, wenn sie nicht so gern vnd gravsam fluchten. – Petri, II, 321; Henisch, 1282, 34. [Spaltenumbruch] 6 Fuhrleut habens gut, sie essen jhr Kraut mit Weck. – Gruter, III, 41; Lehmann, II, 178, 60. 7 Fuhrleute lassen das Knallen nicht. 8 Fuhrleute nehmen einen guten Abend für einen bösen Tag. 9 Junge Fuhrleut', alte Büschelhacker1. (Sächs. Voigtland.) 1) Holz- oder Wellenhacker. *10 Es sind polnische Fuhrleute. – Tendlau, 575. Von Leuten, die den ganzen Tag beisammen gewesen sind und abends noch zu überlegen haben. *11 Mit der Fuhrleut' Schiffen etwas zusammenführen. – Henisch, 1282, 66. Fuhrmann. 1 Altem verlegnen Fuhrmann thut auch das Gaiselkläppern wol. – Lehmann, II, 34, 39; Gruter, III, 5. 2 Auch der geschickteste Fuhrmann fährt zuweilen aus dem Gleise. – Reinsberg IV, 82. Frz.: Il n'y a si bon charretier qui non verse. (Gaal, 567.) Ung.: Az ország útját is el lehet hibázni. ( Gaal, 567.) 3 Auch ein guter Fuhrmann kan nicht anders fahren als nachdem er Pferd hat. – Lehmann, 651, 5. 4 Da ist gut Fuhrmann sein, wo's eben geht. – Eiselein, 215. 5 Das ist der beste Fuhrmann, der auf engem Wege fährt. – Winckler, I, 14. 6 Das ist ein armer Fuhrmann, der nur einen Weg weiss. – Lehmann, 610, 9. 7 Der beste Fuhrmann wirft um. – Parömiakon, 319. 8 Der Fuhrmann schnalzt auch im Traum mit der Zunge. 9 Der Fuhrmann verwünscht heut seinen Stand und morgen fährt er frisch über Land. Poln.: Furman w złym razie odrzeka się stanu swojego, a przyjechawszy na nocleg znowu wóz smaruje. (Wurzbach I, 188.) 10 Der gibt einen guten Fuhrmann, der mit blinden vnd lahmen Gäulen fahren kan. – Lehmann, 77, 41. 11 Der hat gut Fuhrmann sein, der auf ebener Strasse fährt. 12 Der ist kein geschickter Fuhrmann, der nicht nach gelegenheit aussm gleiss setzen kann. – Lehmann, 883, 37. 13 Der ist kein ungeschickter Fuhrmann, der umzukehren weiss. Dän.: Han ager ikke ilde som veed at vende. (Bohn I, 373.) 14 D'r Fuhrmann moss wesse, wo d'r Wäg här gêt. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 53. 15 Ein alter Fuhrmann hört gern klappen (klatschen, knallen). – Körte, 1688; Simrock, 2901; Bohn I, 138; Schottel, 1131b; Braun, I, 596. 16 Ein alter Fuhrmann ist ein guter Wegweiser. – Henisch, 1283, 27. 17 Ein alter Fuhrmann wirft nicht so leicht um, als ein junger. – Parömiakon, 1540. 18 Ein fauler Fuhrmann spannt lieber auss denn an. – Henisch, 1283, 25; Simrock, 2904; Sailer, 164. 19 Ein Fuhrman muss den andern auff der Strassen weichen. – Lehmann, 876, 11. 20 Ein Fuhrmann, der fortkommen will, muss schmieren seinen Wagen viel. – Eiselein, 194. 21 Ein Fuhrmann ist das Klatschen mit der Peitsche gewohnt. Holl.: Die voerman geweest is, kent het klappen van de zweep (is het klappen van de zweep) gewoon. (Harrebomée, II, 395.) 22 Ein Fuhrmann muss offt mehr den Pferden folgen, denn sie jhme. – Lehmann, 654, 6; Petri, II, 89. 23 Ein Fuhrmann trawet seinen Rossen vnd Wagen, er helt aber zaum vnd geissel in der hand vnd schläfft nicht. – Henisch, 1283, 30. 24 Ein Furman kan nit alweg faren, dahin (wie) er gern wolt. – Franck, II, 209a; Henisch, 1283, 28; Körte, 1685. 25 Ein geschickter Fuhrmann weiss auch mit wilden (schlechten) Pferden zu fahren.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><pb facs="#f0660" n="[632]"/><cb n="1263"/> werth wäre“, worauf Karl antwortete: „Er hätte zu Augsburg einen Weber, der köndte diese Ding mit purem Gold ausszahlen.“ (<hi rendition="#i">Zinkgref, I, 85.</hi>) Die Franzosen haben ein ähnliches Sprichwort: Quand ils auroient les biens de Grolée et de Cadagne, ils les mangeroient. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 17.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fühlen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Das lässt sich nur fühlen, nicht sagen, sagte Hans, als er Prügel bekommen hatte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Fühlen macht (lehrt) gleuben.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 319; Henisch, 1636, 34; Lehmann, II, 174, 45; Simrock, 2900.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Voelen doet gheloven.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Propter sentire creduntur res scio mire. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 781.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Jeder fühlt am besten, wo ihn der Schuh drückt.</hi> – <hi rendition="#i">Schmitz, 198, 217.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Völen deit glöven.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Wir fühlen täglich des Teuffels stich vnd biss in vnserm Leib.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, I, 112.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Wer nicht fühlen will, dem hilft Kölnisch Wasser nichts.</hi> – <hi rendition="#i">Sprichwörtergarten, 315.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Goethe</hi> lässt seinen Faust sagen: „Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen.“</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 Er fühlt nicht, wenn man ihn sticht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ist für Beleidigungen und Beschimpfungen unempfindlich.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*8 Er fühlt sich wie in Abraham's Schos.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Führen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Es führet nicht ein jeder ein jedes Ampt.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1284, 1.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Führe mich zu Leuten, sagte der Blinde.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesy, 205<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Wer führt, kennt seine Leute wol.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Han kiender anden, at age, som foreager. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 28.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Wer sich führen lässt von Blinden, kann auch den rechten Weg finden.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Wie weit man führt den Stier, er kommt zurück als Stier.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Er führt einen grossen Spiess mit einer scharfen Spitze.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Hat eine scharfe Zunge, ist ein grosser Zänker.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 Es führt ein Blinder den andern.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Führer.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Ein guter Führer durch das Land ist besser als ein Stab in der Hand.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 566, 18.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Ein guter Führer macht einen guten Folger (oder: macht ein gut Gefolge).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: God anfører giør gode medfolgere. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 29.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Bonus dux bonum reddit comitem. (<hi rendition="#i">Schulblatt, 466.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Ein schlechter Führer ist ein Verführer.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvo som ilde anfører er værre end den som følger. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 29.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Wie der Führer ist, so endet der Kampf (die Schlacht, der Krieg).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Onde førere giør den onde fred. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 192.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fuhrknecht.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Die Fuhrknechte haben jhre Lust, dass sie mit den geisseln schnaltzen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 498, 19.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Er ist bei Fuhrknechten in die Schule gegangen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Som har gaaet i skole med vognmænd, været i selskab med eseler. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 86.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fuhrleute.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Alle (alte) Fauerlüe sind guede Weagwisers.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>) –Hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Schmitz, 194, 163.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Alle Forlü härt gärne klatschen.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) – <hi rendition="#i">Woeste, 68, 71.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Alte Fuhrleute hören noch immer gern klatschen (schnalzen).</hi> – <hi rendition="#i">Blum, 200; Kirchhofer, 214.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">So sass der Ritter William Calepeger, ein Zeugniss für die Macht der Gewohnheit, nachdem er sein ganzes Vermögen am Spieltisch verloren hatte, doch noch dabei, um dem Spiel zuzusehen, bis an sein Ende. (<hi rendition="#i">Mayer, I, 195.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Die Fuhrleute erkennt man am Schnalzen, die Kuchel am Schmalzen, die Säufer an der Nasen, den Wind am Blasen, die Glock' am Klange und den Vogel am Gesange.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 2836.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Fuhrleut führen von Mund auff gen Himmel, wenn sie nicht so gern vnd gravsam fluchten.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 321; Henisch, 1282, 34.</hi></p><lb/> <cb n="1264"/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Fuhrleut habens gut, sie essen jhr Kraut mit Weck.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, III, 41; Lehmann, II, 178, 60.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Fuhrleute lassen das Knallen nicht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Fuhrleute nehmen einen guten Abend für einen bösen Tag.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Junge Fuhrleut', alte Büschelhacker<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Sächs. Voigtland.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Holz- oder Wellenhacker.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 Es sind polnische Fuhrleute.</hi> – <hi rendition="#i">Tendlau, 575.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Von Leuten, die den ganzen Tag beisammen gewesen sind und abends noch zu überlegen haben.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Mit der Fuhrleut' Schiffen etwas zusammenführen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1282, 66.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fuhrmann.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Altem verlegnen Fuhrmann thut auch das Gaiselkläppern wol.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 34, 39; Gruter, III, 5.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Auch der geschickteste Fuhrmann fährt zuweilen aus dem Gleise.</hi> – <hi rendition="#i">Reinsberg IV, 82.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il n'y a si bon charretier qui non verse. (<hi rendition="#i">Gaal, 567.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Az ország útját is el lehet hibázni. ( <hi rendition="#i">Gaal, 567.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Auch ein guter Fuhrmann kan nicht anders fahren als nachdem er Pferd hat.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 651, 5.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Da ist gut Fuhrmann sein, wo's eben geht.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 215.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Das ist der beste Fuhrmann, der auf engem Wege fährt.</hi> – <hi rendition="#i">Winckler, I, 14.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Das ist ein armer Fuhrmann, der nur einen Weg weiss.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 610, 9.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Der beste Fuhrmann wirft um.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 319.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Der Fuhrmann schnalzt auch im Traum mit der Zunge.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Der Fuhrmann verwünscht heut seinen Stand und morgen fährt er frisch über Land.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Furman w złym razie odrzeka się stanu swojego, a przyjechawszy na nocleg znowu wóz smaruje. (<hi rendition="#i">Wurzbach I, 188.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Der gibt einen guten Fuhrmann, der mit blinden vnd lahmen Gäulen fahren kan.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 77, 41.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Der hat gut Fuhrmann sein, der auf ebener Strasse fährt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Der ist kein geschickter Fuhrmann, der nicht nach gelegenheit aussm gleiss setzen kann.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 883, 37.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Der ist kein ungeschickter Fuhrmann, der umzukehren weiss.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Han ager ikke ilde som veed at vende. (<hi rendition="#i">Bohn I, 373.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 D'r Fuhrmann moss wesse, wo d'r Wäg här gêt.</hi> (<hi rendition="#i">Düren.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, I, 483, 53.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Ein alter Fuhrmann hört gern klappen (klatschen, knallen).</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 1688; Simrock, 2901; Bohn I, 138; Schottel, 1131<hi rendition="#sup">b</hi>; Braun, I, 596.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Ein alter Fuhrmann ist ein guter Wegweiser.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1283, 27.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Ein alter Fuhrmann wirft nicht so leicht um, als ein junger.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 1540.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Ein fauler Fuhrmann spannt lieber auss denn an.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1283, 25; Simrock, 2904; Sailer, 164.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Ein Fuhrman muss den andern auff der Strassen weichen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 876, 11.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Ein Fuhrmann, der fortkommen will, muss schmieren seinen Wagen viel.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 194.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Ein Fuhrmann ist das Klatschen mit der Peitsche gewohnt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die voerman geweest is, kent het klappen van de zweep (is het klappen van de zweep) gewoon. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 395.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Ein Fuhrmann muss offt mehr den Pferden folgen, denn sie jhme.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 654, 6; Petri, II, 89.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Ein Fuhrmann trawet seinen Rossen vnd Wagen, er helt aber zaum vnd geissel in der hand vnd schläfft nicht.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1283, 30.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Ein Furman kan nit alweg faren, dahin (wie) er gern wolt.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 209<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 1283, 28; Körte, 1685.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">25 Ein geschickter Fuhrmann weiss auch mit wilden (schlechten) Pferden zu fahren.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[632]/0660]
werth wäre“, worauf Karl antwortete: „Er hätte zu Augsburg einen Weber, der köndte diese Ding mit purem Gold ausszahlen.“ (Zinkgref, I, 85.) Die Franzosen haben ein ähnliches Sprichwort: Quand ils auroient les biens de Grolée et de Cadagne, ils les mangeroient. (Leroux, II, 17.)
Fühlen.
1 Das lässt sich nur fühlen, nicht sagen, sagte Hans, als er Prügel bekommen hatte.
2 Fühlen macht (lehrt) gleuben. – Petri, II, 319; Henisch, 1636, 34; Lehmann, II, 174, 45; Simrock, 2900.
Holl.: Voelen doet gheloven.
Lat.: Propter sentire creduntur res scio mire. (Fallersleben, 781.)
3 Jeder fühlt am besten, wo ihn der Schuh drückt. – Schmitz, 198, 217.
4 Völen deit glöven.
5 Wir fühlen täglich des Teuffels stich vnd biss in vnserm Leib. – Petri, I, 112.
6 Wer nicht fühlen will, dem hilft Kölnisch Wasser nichts. – Sprichwörtergarten, 315.
Goethe lässt seinen Faust sagen: „Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen.“
*7 Er fühlt nicht, wenn man ihn sticht.
Ist für Beleidigungen und Beschimpfungen unempfindlich.
*8 Er fühlt sich wie in Abraham's Schos.
Führen.
1 Es führet nicht ein jeder ein jedes Ampt. – Henisch, 1284, 1.
2 Führe mich zu Leuten, sagte der Blinde. – Mathesy, 205a.
3 Wer führt, kennt seine Leute wol.
Dän.: Han kiender anden, at age, som foreager. (Prov. dan., 28.)
4 Wer sich führen lässt von Blinden, kann auch den rechten Weg finden.
5 Wie weit man führt den Stier, er kommt zurück als Stier.
*6 Er führt einen grossen Spiess mit einer scharfen Spitze.
Hat eine scharfe Zunge, ist ein grosser Zänker.
*7 Es führt ein Blinder den andern.
Führer.
1 Ein guter Führer durch das Land ist besser als ein Stab in der Hand. – Lehmann, 566, 18.
2 Ein guter Führer macht einen guten Folger (oder: macht ein gut Gefolge).
Dän.: God anfører giør gode medfolgere. (Prov. dan., 29.)
Lat.: Bonus dux bonum reddit comitem. (Schulblatt, 466.)
3 Ein schlechter Führer ist ein Verführer.
Dän.: Hvo som ilde anfører er værre end den som følger. (Prov. dan., 29.)
4 Wie der Führer ist, so endet der Kampf (die Schlacht, der Krieg).
Dän.: Onde førere giør den onde fred. (Prov. dan., 192.)
Fuhrknecht.
1 Die Fuhrknechte haben jhre Lust, dass sie mit den geisseln schnaltzen. – Lehmann, 498, 19.
*2 Er ist bei Fuhrknechten in die Schule gegangen.
Dän.: Som har gaaet i skole med vognmænd, været i selskab med eseler. (Prov. dan., 86.)
Fuhrleute.
1 Alle (alte) Fauerlüe sind guede Weagwisers. (Büren.) –Hochdeutsch bei Schmitz, 194, 163.
2 Alle Forlü härt gärne klatschen. (Iserlohn.) – Woeste, 68, 71.
3 Alte Fuhrleute hören noch immer gern klatschen (schnalzen). – Blum, 200; Kirchhofer, 214.
So sass der Ritter William Calepeger, ein Zeugniss für die Macht der Gewohnheit, nachdem er sein ganzes Vermögen am Spieltisch verloren hatte, doch noch dabei, um dem Spiel zuzusehen, bis an sein Ende. (Mayer, I, 195.)
4 Die Fuhrleute erkennt man am Schnalzen, die Kuchel am Schmalzen, die Säufer an der Nasen, den Wind am Blasen, die Glock' am Klange und den Vogel am Gesange. – Parömiakon, 2836.
5 Fuhrleut führen von Mund auff gen Himmel, wenn sie nicht so gern vnd gravsam fluchten. – Petri, II, 321; Henisch, 1282, 34.
6 Fuhrleut habens gut, sie essen jhr Kraut mit Weck. – Gruter, III, 41; Lehmann, II, 178, 60.
7 Fuhrleute lassen das Knallen nicht.
8 Fuhrleute nehmen einen guten Abend für einen bösen Tag.
9 Junge Fuhrleut', alte Büschelhacker1. (Sächs. Voigtland.)
1) Holz- oder Wellenhacker.
*10 Es sind polnische Fuhrleute. – Tendlau, 575.
Von Leuten, die den ganzen Tag beisammen gewesen sind und abends noch zu überlegen haben.
*11 Mit der Fuhrleut' Schiffen etwas zusammenführen. – Henisch, 1282, 66.
Fuhrmann.
1 Altem verlegnen Fuhrmann thut auch das Gaiselkläppern wol. – Lehmann, II, 34, 39; Gruter, III, 5.
2 Auch der geschickteste Fuhrmann fährt zuweilen aus dem Gleise. – Reinsberg IV, 82.
Frz.: Il n'y a si bon charretier qui non verse. (Gaal, 567.)
Ung.: Az ország útját is el lehet hibázni. ( Gaal, 567.)
3 Auch ein guter Fuhrmann kan nicht anders fahren als nachdem er Pferd hat. – Lehmann, 651, 5.
4 Da ist gut Fuhrmann sein, wo's eben geht. – Eiselein, 215.
5 Das ist der beste Fuhrmann, der auf engem Wege fährt. – Winckler, I, 14.
6 Das ist ein armer Fuhrmann, der nur einen Weg weiss. – Lehmann, 610, 9.
7 Der beste Fuhrmann wirft um. – Parömiakon, 319.
8 Der Fuhrmann schnalzt auch im Traum mit der Zunge.
9 Der Fuhrmann verwünscht heut seinen Stand und morgen fährt er frisch über Land.
Poln.: Furman w złym razie odrzeka się stanu swojego, a przyjechawszy na nocleg znowu wóz smaruje. (Wurzbach I, 188.)
10 Der gibt einen guten Fuhrmann, der mit blinden vnd lahmen Gäulen fahren kan. – Lehmann, 77, 41.
11 Der hat gut Fuhrmann sein, der auf ebener Strasse fährt.
12 Der ist kein geschickter Fuhrmann, der nicht nach gelegenheit aussm gleiss setzen kann. – Lehmann, 883, 37.
13 Der ist kein ungeschickter Fuhrmann, der umzukehren weiss.
Dän.: Han ager ikke ilde som veed at vende. (Bohn I, 373.)
14 D'r Fuhrmann moss wesse, wo d'r Wäg här gêt. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 53.
15 Ein alter Fuhrmann hört gern klappen (klatschen, knallen). – Körte, 1688; Simrock, 2901; Bohn I, 138; Schottel, 1131b; Braun, I, 596.
16 Ein alter Fuhrmann ist ein guter Wegweiser. – Henisch, 1283, 27.
17 Ein alter Fuhrmann wirft nicht so leicht um, als ein junger. – Parömiakon, 1540.
18 Ein fauler Fuhrmann spannt lieber auss denn an. – Henisch, 1283, 25; Simrock, 2904; Sailer, 164.
19 Ein Fuhrman muss den andern auff der Strassen weichen. – Lehmann, 876, 11.
20 Ein Fuhrmann, der fortkommen will, muss schmieren seinen Wagen viel. – Eiselein, 194.
21 Ein Fuhrmann ist das Klatschen mit der Peitsche gewohnt.
Holl.: Die voerman geweest is, kent het klappen van de zweep (is het klappen van de zweep) gewoon. (Harrebomée, II, 395.)
22 Ein Fuhrmann muss offt mehr den Pferden folgen, denn sie jhme. – Lehmann, 654, 6; Petri, II, 89.
23 Ein Fuhrmann trawet seinen Rossen vnd Wagen, er helt aber zaum vnd geissel in der hand vnd schläfft nicht. – Henisch, 1283, 30.
24 Ein Furman kan nit alweg faren, dahin (wie) er gern wolt. – Franck, II, 209a; Henisch, 1283, 28; Körte, 1685.
25 Ein geschickter Fuhrmann weiss auch mit wilden (schlechten) Pferden zu fahren.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |