Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 11 Wer fechten will um alle Schnecken, der darf nimmer das Schwert einstecken. 12 Wer nicht fechten kann als Held, der flieh' als Hase aus dem Feld. - Gaal, 475. 13 Wer nicht ficht, dem (ver)rostet der Degen in die (der) Scheide. - Scheidemünze, II, 172. 14 Wer nicht ficht, wird angefochten. - Scheidemünze, I, 3817. 15 Wer nicht kann fechten, gewinnt nichts im Rechten. - Eisenhart, 332; Pistor., VII, 5; Körte, 4971 u. 6222; Simrock, 8230; Lehmann, 309, 74. Dies Sprichwort lehrt, dass sich jeder im Besitz seines Guts müsse zu erhalten suchen, und, wenn daraus vertrieben, seinen Gegner sogleich wieder vertreiben müsse, weil hier jede Nachsicht schade, indem der gerichtliche Weg sehr spät zum Ziele führe und auch mit zu viel Unannehmlichkeiten verbunden sei. 16 Wer nit wol fechten kann, der soll die Messer liegen la'n. - Henisch, 1030; Mathesy, 133a. 17 Wer redlich ficht, wird gekrönt. - Simrock, 2315. 18 Zum Fechten ist nicht jeder geschickt. 19 Zum Fechten ist nicht jeder geschickt, sagte die Katze und sprang dem Hunde auf den Rücken. Holl.: Het is een goed gevecht, hond tegen kat, elk heeft klaauwen. (Harrebomee, I, 234.) *20 Er ficht, dass der Stock schwitzt. (Schwaben.) Der Fechtbruder oder Schnallendrücker. Fechter. 1 A junger Fechter, a alder Batler. - Robinson, 511; Gomolcke, 124. 2 Die besten Fechter werden erschlagen, die besten Schwimmer kriegt 's Wasser beim Kragen. 3 Die besten Fechter werden (am ersten) geschlagen (erstochen). - Henisch, 1030; Pistor., VII, 34; Simrock, 2314. Lat.: Etiam Athletae quando concidunt. 4 Ein Fechter, der nicht gut parirt, ist bald blutig geschmiert. 5 Fechter zielen zum Kopff vnnd schlagen die Füss. - Lehmann, 337, 75. 6 Neue Fechter fechten wohl. 7 Starcke Fechter ohn beulen, Artzte ohne kunst, vnnd trunckene Wechter taugen nichts. - Henisch, 1030; Petri, II, 310. 8 Wie der Fechter, so die Klinge. Holl.: Goede vechters maken goede klingen. (Harrebomee, II, 363.) *9 Er ist ein wunderlicher Fechter; man weiss nicht, ist es gehauen oder gestochen. Fechthütte. * Es stinkt bei ihm in der Fechthütte. - Der wiedererstandene Eulenspiegel (Stuttgart 1863), Nr. 2. Fechtschule. 1 In der Fechtschule stinkt es. (Rheinhessen.) - Simrock, 2316; Eiselein, 162. 2 'S stunck noch der Fechtschule. - Robinson, 373. Fecka. * Enn bim Fecka1 neh. - Tobler, 178. 1) Eigentlich ein hervorstehendes Stück, wie ein Lappen, ein Taschendeckel u. dgl. an einem Kleide; bei den Vögeln die Flügel. - Jemand angreifen, anpacken, in die Enge treiben, übervortheilen. Feder. 1 An den Federn erkennet man den Vogel. - Henisch, 1030; Eyering, I, 88 u. 419; III, 205; Lehmann, 916, 2; Blum, 142; Hermann, II, 14; Simrock, 2319; Körte, 1323; Ramann, I, Pred., II, 6. Böhm.: Po zpevu (letu, peri) ptak poznan byva. (Celakovsky, 267.) Frz.: A la plume et au chant l'oiseau et au parler le bon cerveau. (Leroux, I, 122.) - On connaeit l'oiseau a son plumage. (Gaal, 434.) It.: L'elefante si conosce dalla tromba, il leon dalle branche. (Pazzaglia, 64, 6.) Kroat.: Ptica po perji poznas. (Celakovsky, 267.) Lat.: Ex nido plumisque suis noscenda volucris. - Ex plumis cognoscitur avis. Poln.: Znac ptaka po pierzu. (Celakovsky, 267.) 2 An den Federn sieht man wol, dass eine Eule keine Taube ist. Holl.: Men ziet aan de veeren wel, dat een kerkuil geene duif is. (Harrebomee, II, 364.) [Spaltenumbruch] 3 An federn siht man klar, was es für ein Vogel war. - Eyering, II, 93; III, 205. 4 Auch graue Federn können schön singen. - Scheidemünze, I, 2816. 5 Der Feder Kunst bringt Geld und Gunst. 6 Der ohne federn will fliegen, der bleibt offt im Schornstein hangen. - Lehmann, 379, 5. 7 Die Feder auf den Hut, das Schwert an die Seite. - Simrock, 2321; Körte, 1318; Körte2, 1634. 8 Die Feder durchtringt die stärckest Rüstung. - Lehmann, 297, 65. 9 Die Feder ernährt, die Feder zerstört. Frz.: Plume nourrit, plume destruit. (Leroux, I, 125.) 10 Die Feder fliegt dahin, wohin man sie bläst. - Winckler, XVII, 47. 11 Die Feder geht, wie man sie führt. Holl.: De pen gaat, daar men ze legt. (Harrebomee, II, 177.) 12 Die feder gehört auff den hut, das schwert vmb die lend (und Muth ins Herz). - Franck, I, 147a; Sailer, 82; Lehmann, II, 69, 22. 13 Die Feder ist ein kleines Ding, dem, der sie braucht, doch nicht gering. 14 Die Feder ist zu weich für gewalt, ein gewetzt Schwert kan mehr thun. - Lehmann, 341, 6. 15 Die Feder lässt ihm gut hinter dem Ohr, nicht auf dem Hut. - Simrock, 2320. 16 Die Feder regiert das Schwert. - Graf, 529, 349. Echte Staatsweisheit übertrifft alle Kriegsmacht, wie Diplomatenkniffe andererseits alle ehrlichen Kriegsthaten zu Schanden machen können. 17 Die Feder regirt das Schwert, drumb steckt man sie auff den Hut vnd henckt das Schwert an die Seiten. - Lehmann, 294, 25; Simrock, 2322; Eiselein, 162; Gaal, 433; Lehmann, II, 69, 23; Franck, I, 147a. 18 Die Feder schreibt grob, sagte Lips, als er mit der Nase auf den Tisch fiel und rothe Striche machte. Holl.: Die pen wil geen' inkt geven, zei Leendert, en hij wilde met een beuling-pennetje schrijven. (Harrebomee, II, 177.) 19 Die Feder schreibt viel, was das Herz nicht weiss. Holl.: Pen en inkt zijn geene ware tolken van het hart. (Harrebomee, II, 177.) 20 Die Feder schreibt, was da ist. 21 Die feder schwimmet allzeit oben. - Henisch, 1036; Simrock, 2323; Sailer, 54. 22 Die Federn machen den Vogel. 23 Die Federn schätzen (zieren) den Vogel. - Winckler, XVII, 44; Simrock, 2317. Holl.: De veeren sieren den vogel. (Harrebomee, II, 363.) 24 Die Federn seynd offt besser als der Vogel. - Lehmann, 424, 40. 25 Die Federn verrathen den Vogel. - Lehmann, 424, 42. 26 Die Federn zeigen, was es für ein Vogel ist. - Parömiakon, 1673. 27 Die schöne Feder macht den schönen Vogel. 28 Durch seine Federn ist schön der Pfau, durch ihren Mann die Frau. 29 Ehe die Federn gewachsen sind, geht es mit dem Fliegen nicht. 30 Ein pfund Federn wigt so schwer als ein pfund Eysen (Blei). - Lehmann, 328, 54; Simrock, 7920. Gleichheit. 31 Eine gute Feder ist besser als eine schlechte Zunge. 32 Eine kleine Feder schützt ein grosses Leder. Der Franzose nennt die Federn gar Ambosse, indem er sagt: Plumes sont enclumes. (Leroux, I, 125.) 33 Es hangen ihm die Federn vom Strohsack noch an der Perrüke. - Eiselein, 162. 34 Es ist besser, eine Feder in der Hand als ein Vogel in der Luft. - Winckler, VII, 89. 35 Es ist eine schlechte Feder, welche die Tinte nicht hält. - Scheidemünze, II, 179. 36 Es will ein jeder gern ein feder von der Gans haben. - Henisch, 1036; Petri, II, 841.
[Spaltenumbruch] 11 Wer fechten will um alle Schnecken, der darf nimmer das Schwert einstecken. 12 Wer nicht fechten kann als Held, der flieh' als Hase aus dem Feld. – Gaal, 475. 13 Wer nicht ficht, dem (ver)rostet der Degen in die (der) Scheide. – Scheidemünze, II, 172. 14 Wer nicht ficht, wird angefochten. – Scheidemünze, I, 3817. 15 Wer nicht kann fechten, gewinnt nichts im Rechten. – Eisenhart, 332; Pistor., VII, 5; Körte, 4971 u. 6222; Simrock, 8230; Lehmann, 309, 74. 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11 Wer fechten will um alle Schnecken, der darf nimmer das Schwert einstecken.
12 Wer nicht fechten kann als Held, der flieh' als Hase aus dem Feld. – Gaal, 475.
13 Wer nicht ficht, dem (ver)rostet der Degen in die (der) Scheide. – Scheidemünze, II, 172.
14 Wer nicht ficht, wird angefochten. – Scheidemünze, I, 3817.
15 Wer nicht kann fechten, gewinnt nichts im Rechten. – Eisenhart, 332; Pistor., VII, 5; Körte, 4971 u. 6222; Simrock, 8230; Lehmann, 309, 74.
Dies Sprichwort lehrt, dass sich jeder im Besitz seines Guts müsse zu erhalten suchen, und, wenn daraus vertrieben, seinen Gegner sogleich wieder vertreiben müsse, weil hier jede Nachsicht schade, indem der gerichtliche Weg sehr spät zum Ziele führe und auch mit zu viel Unannehmlichkeiten verbunden sei.
16 Wer nit wol fechten kann, der soll die Messer liegen la'n. – Henisch, 1030; Mathesy, 133a.
17 Wer redlich ficht, wird gekrönt. – Simrock, 2315.
18 Zum Fechten ist nicht jeder geschickt.
19 Zum Fechten ist nicht jeder geschickt, sagte die Katze und sprang dem Hunde auf den Rücken.
Holl.: Het is een goed gevecht, hond tegen kat, elk heeft klaauwen. (Harrebomée, I, 234.)
*20 Er ficht, dass der Stock schwitzt. (Schwaben.)
Der Fechtbruder oder Schnallendrücker.
Fechter.
1 A junger Fechter, a alder Batler. – Robinson, 511; Gomolcke, 124.
2 Die besten Fechter werden erschlagen, die besten Schwimmer kriegt 's Wasser beim Kragen.
3 Die besten Fechter werden (am ersten) geschlagen (erstochen). – Henisch, 1030; Pistor., VII, 34; Simrock, 2314.
Lat.: Etiam Athletae quando concidunt.
4 Ein Fechter, der nicht gut parirt, ist bald blutig geschmiert.
5 Fechter zielen zum Kopff vnnd schlagen die Füss. – Lehmann, 337, 75.
6 Neue Fechter fechten wohl.
7 Starcke Fechter ohn beulen, Artzte ohne kunst, vnnd trunckene Wechter taugen nichts. – Henisch, 1030; Petri, II, 310.
8 Wie der Fechter, so die Klinge.
Holl.: Goede vechters maken goede klingen. (Harrebomée, II, 363.)
*9 Er ist ein wunderlicher Fechter; man weiss nicht, ist es gehauen oder gestochen.
Fechthütte.
* Es stinkt bei ihm in der Fechthütte. – Der wiedererstandene Eulenspiegel (Stuttgart 1863), Nr. 2.
Fechtschule.
1 In der Fechtschule stinkt es. (Rheinhessen.) – Simrock, 2316; Eiselein, 162.
2 'S stunck noch der Fechtschule. – Robinson, 373.
Fecka.
* Enn bim Fecka1 neh. – Tobler, 178.
1) Eigentlich ein hervorstehendes Stück, wie ein Lappen, ein Taschendeckel u. dgl. an einem Kleide; bei den Vögeln die Flügel. – Jemand angreifen, anpacken, in die Enge treiben, übervortheilen.
Feder.
1 An den Federn erkennet man den Vogel. – Henisch, 1030; Eyering, I, 88 u. 419; III, 205; Lehmann, 916, 2; Blum, 142; Hermann, II, 14; Simrock, 2319; Körte, 1323; Ramann, I, Pred., II, 6.
Böhm.: Po zpevu (letu, perí) ptak poznán bývá. (Celakovsky, 267.)
Frz.: A la plume et au chant l'oiseau et au parler le bon cerveau. (Leroux, I, 122.) – On connaît l'oiseau à son plumage. (Gaal, 434.)
It.: L'elefante si conosce dalla tromba, il leon dalle branche. (Pazzaglia, 64, 6.)
Kroat.: Ptica po perji poznaš. (Celakovsky, 267.)
Lat.: Ex nido plumisque suis noscenda volucris. – Ex plumis cognoscitur avis.
Poln.: Znac ptaka po pierzu. (Celakovsky, 267.)
2 An den Federn sieht man wol, dass eine Eule keine Taube ist.
Holl.: Men ziet aan de veeren wel, dat een kerkuil geene duif is. (Harrebomée, II, 364.)
3 An federn siht man klar, was es für ein Vogel war. – Eyering, II, 93; III, 205.
4 Auch graue Federn können schön singen. – Scheidemünze, I, 2816.
5 Der Feder Kunst bringt Geld und Gunst.
6 Der ohne federn will fliegen, der bleibt offt im Schornstein hangen. – Lehmann, 379, 5.
7 Die Feder auf den Hut, das Schwert an die Seite. – Simrock, 2321; Körte, 1318; Körte2, 1634.
8 Die Feder durchtringt die stärckest Rüstung. – Lehmann, 297, 65.
9 Die Feder ernährt, die Feder zerstört.
Frz.: Plume nourrit, plume destruit. (Leroux, I, 125.)
10 Die Feder fliegt dahin, wohin man sie bläst. – Winckler, XVII, 47.
11 Die Feder geht, wie man sie führt.
Holl.: De pen gaat, daar men ze legt. (Harrebomée, II, 177.)
12 Die feder gehört auff den hut, das schwert vmb die lend (und Muth ins Herz). – Franck, I, 147a; Sailer, 82; Lehmann, II, 69, 22.
13 Die Feder ist ein kleines Ding, dem, der sie braucht, doch nicht gering.
14 Die Feder ist zu weich für gewalt, ein gewetzt Schwert kan mehr thun. – Lehmann, 341, 6.
15 Die Feder lässt ihm gut hinter dem Ohr, nicht auf dem Hut. – Simrock, 2320.
16 Die Feder regiert das Schwert. – Graf, 529, 349.
Echte Staatsweisheit übertrifft alle Kriegsmacht, wie Diplomatenkniffe andererseits alle ehrlichen Kriegsthaten zu Schanden machen können.
17 Die Feder regirt das Schwert, drumb steckt man sie auff den Hut vnd henckt das Schwert an die Seiten. – Lehmann, 294, 25; Simrock, 2322; Eiselein, 162; Gaal, 433; Lehmann, II, 69, 23; Franck, I, 147a.
18 Die Feder schreibt grob, sagte Lips, als er mit der Nase auf den Tisch fiel und rothe Striche machte.
Holl.: Die pen wil geen' inkt geven, zei Leendert, en hij wilde met een beuling-pennetje schrijven. (Harrebomée, II, 177.)
19 Die Feder schreibt viel, was das Herz nicht weiss.
Holl.: Pen en inkt zijn geene ware tolken van het hart. (Harrebomée, II, 177.)
20 Die Feder schreibt, was da ist.
21 Die feder schwimmet allzeit oben. – Henisch, 1036; Simrock, 2323; Sailer, 54.
22 Die Federn machen den Vogel.
23 Die Federn schätzen (zieren) den Vogel. – Winckler, XVII, 44; Simrock, 2317.
Holl.: De veeren sieren den vogel. (Harrebomée, II, 363.)
24 Die Federn seynd offt besser als der Vogel. – Lehmann, 424, 40.
25 Die Federn verrathen den Vogel. – Lehmann, 424, 42.
26 Die Federn zeigen, was es für ein Vogel ist. – Parömiakon, 1673.
27 Die schöne Feder macht den schönen Vogel.
28 Durch seine Federn ist schön der Pfau, durch ihren Mann die Frau.
29 Ehe die Federn gewachsen sind, geht es mit dem Fliegen nicht.
30 Ein pfund Federn wigt so schwer als ein pfund Eysen (Blei). – Lehmann, 328, 54; Simrock, 7920.
Gleichheit.
31 Eine gute Feder ist besser als eine schlechte Zunge.
32 Eine kleine Feder schützt ein grosses Leder.
Der Franzose nennt die Federn gar Ambosse, indem er sagt: Plumes sont enclumes. (Leroux, I, 125.)
33 Es hangen ihm die Federn vom Strohsack noch an der Perrüke. – Eiselein, 162.
34 Es ist besser, eine Feder in der Hand als ein Vogel in der Luft. – Winckler, VII, 89.
35 Es ist eine schlechte Feder, welche die Tinte nicht hält. – Scheidemünze, II, 179.
36 Es will ein jeder gern ein feder von der Gans haben. – Henisch, 1036; Petri, II, 841.
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