Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 54 Man muss dem Faulen den Schimmel abwischen. - Lehmann, 194, 2.

55 Mit dem Faulen treibe (in Compagnie) nicht Handel, ebenso wenig als mit dem Besitzer des Esels. - Burckhardt, 736.

Der Träge wird für dich nichts thun, der Besitzer des Esels wird für den Gewinn, den du zur Hälfte bekommen solltest, Futter für seinen Esel häufen.

56 Mit Faulen ist leichter arbeiten, als mit Dummen.

57 Mit Faulen ist wenig zu gewinnen.

Holl.: Bij den vuilen leert men stinken. (Harrebomee, II, 424.)

58 Wenn der Faule aufwachen soll, muss der Hahn laut krähen. - Scheidemünze, I, 4495.

59 Wenn man den Faulen schickt her, so ist doch der Platz nicht leer.

60 Wer einen Faulen befördert, der hebt einen Stein aussm Koth, davon er die Hand muss wäschen. - Lehmann, 194, 7.

61 Zween faulen reichen fern. - Henisch, 1022.


Faule (die).

Es ist der faulen ein guter (grosser) schutz, dass sie ein kleines kindlin hat. - Franck, II, 118b; Gruter, III, 22; Henisch, 1021; Lehmann, II, 154, 123; Simrock, 2303; Körte, 1304.

Bei Tappius (29a u. 189b): "Idt is der fuylen eyn gutt beschütt, dat se eyn kleyn kindtken hefft."

Holl.: Het is een beschut voor eene vrouw, dat zij een klein kind heeft; dan mag zij aan de deur staan. (Harrebomee, II, 421.)


Faulen (Verbum).

1 Faulen un saupen smitet dat Huus üm. (Büren.)

2 Was leicht fault, muss man durch Salzwasser ziehen. - Scheidemünze, I, 3197.


Faulenz.

1 Der Faulenz und der Lüderli sind zwei gleiche (oder: sind Zwillings-) Brüderli. - Simrock, 2296; Kirchhofer, 148; Körte, 1307; Eiselein, 161; Reinsberg VII, 70.

2 Der Fulenz früet bi der Arbet und schwitzt bim Esse. (Luzern.)

3 Ich dencks, sagt Faullentz, mochte er nicht ja sagen. - Lehmann, II, 280, 2.


Faulenzen.

1 Auch Faulenzen hat seine Grenzen.

2 Faulenzen erweitert des Teufels Grenzen. - Parömiakon, 2052.

3 Faulenzen zu aller frist, vieler Laster Nahrung ist. - Petri, II, 309.

Ung.: A henyeles gonoszsag veleje. - A henyeles minden rosz gondolatoknak anya.


Faulenzer.

1 Der Faulenzer und die Wintersonne gehen langsam auf und früh unter.

2 Faulenzer haben alle Wochen sieben Feiertage, doch keine Heiligen.

3 Faulenzer haben das ganze Jahr Feiertage.

4 Für Faulenzer, Säufer und Spieler gibt es keine guten Ernten.

5 In des Faulenzers Hause ist alle Tage Sonntag. - Winckler, XI, 11.

6 Junge Faullenzer, alle Bäddeler. (Waldeck.) - Curtze, 318, 59.

7 Junger Faulenzer, alter Dieb. - Müller, 17, 3; Körte, 1306.

8 Wann ein Faulentzer Hochzeit hat, soll man ihm mit Esel-Gloggen zum Kirchgang leuthen, die Siechen sollen ihn begleitten, faule Aepffl und stinckenden Eyern sollen sein Gasterey seyn. - Sutor, 578.

*9 Er ist ein Faulenzer. - Mayer, II, 55.

Auch Tagedieb, Pflastertreter.


Faulert.

1 Dem Faulert1 geht die Arbeit von der Hand, wie Pech von der Wand. - Körte, 1309.

1) Gekürzt aus Faulhart.

2 Faulert bohrt nicht gern dicke Breter. - Simrock, 2291; Körte, 1308.

3 Faulert ist jederzeit arm.

[Spaltenumbruch] 4 Faulert muss zerrissen gehn. - Simrock, 2292; Schottel, 1116b; Sailer, 74.

"Ders aber faulisch greifet an, dem gibt man auch Sant Faulharts Lohn." (Eyering, II, 477.)

Frz.: De grasse matinee robe dechiree.

It.: Il pigro e neghittoso e sempre bisognoso. (Gaal, 430.)

Lat.: Otia non ditescunt. (Gaal, 430.)

5 Faulert sieht oft nach der Sonne.

6 Hans Faulert und träge Grete gehören auff Ein Beete.

Span.: Yo molondron, tu molondrona, casate conmigo, Antonia. (Bohn I, 262.)

7 In Faulert's Hause ist alle Tage Festtag.

8 Kommt Faulert auch nicht ins Stubengemäuer, er sitzt schon beim Knecht in der Scheuer.


Faulfieber.

1 Er hat das (laborirt am) Faulfieber. - Mayer, II, 55; Sandvoss, 272; Reinsberg VII, 102.

Ist arbeits- oder lernscheu.

Frz.: Il ne fait oeuvre de ses dix doigts. (Lendroy, 615.)

2 Er hat ein beständiges Faulfieber. - Mayer, II, 140.


Faulfleisch.

Wer viel Faulfleisch an jhm hat, der wird des studierens bald müde. - Petri, II, 772.


Faulheit.

1 Auf Faulheit folgt Krankheit. - Sailer, 291.

Engl.: Idleness is the root of all evil.

2 Der Faulheit Acker stehet voller Disteln. - Winckler, XI, 10.

3 Die Faulheit hat keinen Advocaten, aber viel Freunde.

4 Die sich auf Faulheit legen, gehen einer traurigen Arbeit entgegen.

5 Durch Faulheit ist schon manche Grafschaft verloren worden.

Lat.: Otium beatas perdidit urbes. (Catull.) (Binder II, 2458.)

6 Durch Faulheit sinken die Balken im Hauss. - Lehmann, 194, 11.

7 Faulheit adelt nicht.

8 Faulheit bort nicht gern dicke Bretter. - Lehmann, 194, 1.

9 Faulheit bringet nichts guts. - Petri, II, 309.

10 Faulheit der Laster Nahrung ist, darum schlaf' wenig zu aller Frist.

Holl.: Ledigheid is de voedster van ontallijke kwalen. (Harrebomee, II, 395.)

11 Faulheit geht so langsam, dass Armuth sie einholt.

Holl.: De luiheid gaat zoo langzaam, dat de armoede haar schielijk inhaalt. ( Harrebomee, II, 39.)

12 Faulheit hat Armuth zu Lohn.

13 Faulheit ist aller Laster Seugam vnd Mutter. - Lehmann, II, 174, 9.

Holl.: Luiheid is de aanvang van allen laster. (Harrebomee, II, 39.)

14 Faulheit ist der nächste Weg zur Schande.

15 Faulheit ist der Schlüssel zur Armuth. - Simrock, 2307; Steiger, 234; Winckler, III, 45; Körte, 1311.

Engl.: Idleness is the key of beggary. (Bohn II, 11.)

16 Faulheit ist der Schlüssel zur Armuth und die Planen suchen damit das Himmelreich. - Klosterspiegel, 8, 15.

17 Faulheit kommt nicht weit.

Holl.: De luiheid komt niet, daar ze wezen wil. (Harrebomee, II, 39.)

18 Faulheit läst sich nicht anspannen. - Lehmann, 194, 1.

19 Faulheit laufft hinterm Wagen hin. - Lehmann, 194, 1.

20 Faulheit lohnt mit Schande.

Holl.: Luiheid loont met armoede. (Harrebomee, II, 39.)

21 Faulheit mit Heseln Safft erquicket lernt wol arbeiten. - Petri, II, 309.

22 Faulheit schneidt gern die Bort, da sie am Dünsten sind. - Lehmann, 194, 1.

Denn sie ist, wie die Walachen sagen, eine vornehme Dame.

23 Faulheit und gute Tag' verleiten zur Sünde und bringen Schmach.

Holl.: Luiheid en een lekkre bek is de sleutel van gebrek. (Harrebomee, II, 39.)

[Spaltenumbruch] 54 Man muss dem Faulen den Schimmel abwischen.Lehmann, 194, 2.

55 Mit dem Faulen treibe (in Compagnie) nicht Handel, ebenso wenig als mit dem Besitzer des Esels.Burckhardt, 736.

Der Träge wird für dich nichts thun, der Besitzer des Esels wird für den Gewinn, den du zur Hälfte bekommen solltest, Futter für seinen Esel häufen.

56 Mit Faulen ist leichter arbeiten, als mit Dummen.

57 Mit Faulen ist wenig zu gewinnen.

Holl.: Bij den vuilen leert men stinken. (Harrebomée, II, 424.)

58 Wenn der Faule aufwachen soll, muss der Hahn laut krähen.Scheidemünze, I, 4495.

59 Wenn man den Faulen schickt her, so ist doch der Platz nicht leer.

60 Wer einen Faulen befördert, der hebt einen Stein aussm Koth, davon er die Hand muss wäschen.Lehmann, 194, 7.

61 Zween faulen reichen fern.Henisch, 1022.


Faule (die).

Es ist der faulen ein guter (grosser) schutz, dass sie ein kleines kindlin hat.Franck, II, 118b; Gruter, III, 22; Henisch, 1021; Lehmann, II, 154, 123; Simrock, 2303; Körte, 1304.

Bei Tappius (29a u. 189b): „Idt is der fuylen eyn gutt beschütt, dat se eyn kleyn kindtken hefft.“

Holl.: Het is een beschut voor eene vrouw, dat zij een klein kind heeft; dan mag zij aan de deur staan. (Harrebomée, II, 421.)


Faulen (Verbum).

1 Fûlen un sûpen smitet dat Huus üm. (Büren.)

2 Was leicht fault, muss man durch Salzwasser ziehen.Scheidemünze, I, 3197.


Faulenz.

1 Der Faulenz und der Lüderli sind zwei gleiche (oder: sind Zwillings-) Brüderli.Simrock, 2296; Kirchhofer, 148; Körte, 1307; Eiselein, 161; Reinsberg VII, 70.

2 Der Fulenz früet bi der Arbet und schwitzt bim Esse. (Luzern.)

3 Ich dencks, sagt Faullentz, mochte er nicht ja sagen.Lehmann, II, 280, 2.


Faulenzen.

1 Auch Faulenzen hat seine Grenzen.

2 Faulenzen erweitert des Teufels Grenzen.Parömiakon, 2052.

3 Faulenzen zu aller frist, vieler Laster Nahrung ist.Petri, II, 309.

Ung.: A henyélés gonoszság veleje. – A henyélés minden rosz gondolatoknak anya.


Faulenzer.

1 Der Faulenzer und die Wintersonne gehen langsam auf und früh unter.

2 Faulenzer haben alle Wochen sieben Feiertage, doch keine Heiligen.

3 Faulenzer haben das ganze Jahr Feiertage.

4 Für Faulenzer, Säufer und Spieler gibt es keine guten Ernten.

5 In des Faulenzers Hause ist alle Tage Sonntag.Winckler, XI, 11.

6 Junge Faullenzer, alle Bäddeler. (Waldeck.) – Curtze, 318, 59.

7 Junger Faulenzer, alter Dieb.Müller, 17, 3; Körte, 1306.

8 Wann ein Faulentzer Hochzeit hat, soll man ihm mit Esel-Gloggen zum Kirchgang leuthen, die Siechen sollen ihn begleitten, faule Aepffl und stinckenden Eyern sollen sein Gasterey seyn.Sutor, 578.

*9 Er ist ein Faulenzer.Mayer, II, 55.

Auch Tagedieb, Pflastertreter.


Faulert.

1 Dem Faulert1 geht die Arbeit von der Hand, wie Pech von der Wand.Körte, 1309.

1) Gekürzt aus Faulhart.

2 Faulert bohrt nicht gern dicke Breter.Simrock, 2291; Körte, 1308.

3 Faulert ist jederzeit arm.

[Spaltenumbruch] 4 Faulert muss zerrissen gehn.Simrock, 2292; Schottel, 1116b; Sailer, 74.

„Ders aber faulisch greifet an, dem gibt man auch Sant Faulharts Lohn.“ (Eyering, II, 477.)

Frz.: De grasse matinée robe déchirée.

It.: Il pigro e neghittoso è sempre bisognoso. (Gaal, 430.)

Lat.: Otia non ditescunt. (Gaal, 430.)

5 Faulert sieht oft nach der Sonne.

6 Hans Faulert und träge Grete gehören auff Ein Beete.

Span.: Yo molondron, tú molondrona, cásate conmigo, Antonia. (Bohn I, 262.)

7 In Faulert's Hause ist alle Tage Festtag.

8 Kommt Faulert auch nicht ins Stubengemäuer, er sitzt schon beim Knecht in der Scheuer.


Faulfieber.

1 Er hat das (laborirt am) Faulfieber.Mayer, II, 55; Sandvoss, 272; Reinsberg VII, 102.

Ist arbeits- oder lernscheu.

Frz.: Il ne fait oeuvre de ses dix doigts. (Lendroy, 615.)

2 Er hat ein beständiges Faulfieber.Mayer, II, 140.


Faulfleisch.

Wer viel Faulfleisch an jhm hat, der wird des studierens bald müde.Petri, II, 772.


Faulheit.

1 Auf Faulheit folgt Krankheit.Sailer, 291.

Engl.: Idleness is the root of all evil.

2 Der Faulheit Acker stehet voller Disteln.Winckler, XI, 10.

3 Die Faulheit hat keinen Advocaten, aber viel Freunde.

4 Die sich auf Faulheit legen, gehen einer traurigen Arbeit entgegen.

5 Durch Faulheit ist schon manche Grafschaft verloren worden.

Lat.: Otium beatas perdidit urbes. (Catull.) (Binder II, 2458.)

6 Durch Faulheit sinken die Balken im Hauss.Lehmann, 194, 11.

7 Faulheit adelt nicht.

8 Faulheit bort nicht gern dicke Bretter.Lehmann, 194, 1.

9 Faulheit bringet nichts guts.Petri, II, 309.

10 Faulheit der Laster Nahrung ist, darum schlaf' wenig zu aller Frist.

Holl.: Ledigheid is de voedster van ontallijke kwalen. (Harrebomée, II, 395.)

11 Faulheit geht so langsam, dass Armuth sie einholt.

Holl.: De luiheid gaat zoo langzaam, dat de armoede haar schielijk inhaalt. ( Harrebomée, II, 39.)

12 Faulheit hat Armuth zu Lohn.

13 Faulheit ist aller Laster Seugam vnd Mutter.Lehmann, II, 174, 9.

Holl.: Luiheid is de aanvang van allen laster. (Harrebomée, II, 39.)

14 Faulheit ist der nächste Weg zur Schande.

15 Faulheit ist der Schlüssel zur Armuth.Simrock, 2307; Steiger, 234; Winckler, III, 45; Körte, 1311.

Engl.: Idleness is the key of beggary. (Bohn II, 11.)

16 Faulheit ist der Schlüssel zur Armuth und die Planen suchen damit das Himmelreich.Klosterspiegel, 8, 15.

17 Faulheit kommt nicht weit.

Holl.: De luiheid komt niet, daar ze wezen wil. (Harrebomée, II, 39.)

18 Faulheit läst sich nicht anspannen.Lehmann, 194, 1.

19 Faulheit laufft hinterm Wagen hin.Lehmann, 194, 1.

20 Faulheit lohnt mit Schande.

Holl.: Luiheid loont met armoede. (Harrebomée, II, 39.)

21 Faulheit mit Heseln Safft erquicket lernt wol arbeiten.Petri, II, 309.

22 Faulheit schneidt gern die Bort, da sie am Dünsten sind.Lehmann, 194, 1.

Denn sie ist, wie die Walachen sagen, eine vornehme Dame.

23 Faulheit und gute Tag' verleiten zur Sünde und bringen Schmach.

Holl.: Luiheid en een lekkre bek is de sleutel van gebrek. (Harrebomée, II, 39.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0500" n="[472]"/><cb n="943"/>
54 Man muss dem Faulen den Schimmel abwischen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 194, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Mit dem Faulen treibe (in Compagnie) nicht Handel, ebenso wenig als mit dem Besitzer des Esels.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 736.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Träge wird für dich nichts thun, der Besitzer des Esels wird für den Gewinn, den du zur Hälfte bekommen solltest, Futter für seinen Esel häufen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">56 Mit Faulen ist leichter arbeiten, als mit Dummen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">57 Mit Faulen ist wenig zu gewinnen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Bij den vuilen leert men stinken. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 424.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Wenn der Faule aufwachen soll, muss der Hahn laut krähen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Scheidemünze, I, 4495.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">59 Wenn man den Faulen schickt her, so ist doch der Platz nicht leer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Wer einen Faulen befördert, der hebt einen Stein aussm Koth, davon er die Hand muss wäschen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 194, 7.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">61 Zween faulen reichen fern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1022.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Faule</hi> (die).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Es ist der faulen ein guter (grosser) schutz, dass sie ein kleines kindlin hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 118<hi rendition="#sup">b</hi>; Gruter, III, 22; Henisch, 1021; Lehmann, II, 154, 123; Simrock, 2303; Körte, 1304.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tappius (29<hi rendition="#sup">a</hi> u. 189<hi rendition="#sup">b</hi>)</hi>: &#x201E;Idt is der fuylen eyn gutt beschütt, dat se eyn kleyn kindtken hefft.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is een beschut voor eene vrouw, dat zij een klein kind heeft; dan mag zij aan de deur staan. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 421.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Faulen</hi> (Verbum).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Fûlen un sûpen smitet dat Huus üm.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Was leicht fault, muss man durch Salzwasser ziehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Scheidemünze, I, 3197.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Faulenz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Der Faulenz und der Lüderli sind zwei gleiche (oder: sind Zwillings-) Brüderli.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2296; Kirchhofer, 148; Körte, 1307; Eiselein, 161; Reinsberg VII, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Der Fulenz früet bi der Arbet und schwitzt bim Esse.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Ich dencks, sagt Faullentz, mochte er nicht ja sagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 280, 2.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Faulenzen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Auch Faulenzen hat seine Grenzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Faulenzen erweitert des Teufels Grenzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2052.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Faulenzen zu aller frist, vieler Laster Nahrung ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 309.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: A henyélés gonoszság veleje. &#x2013; A henyélés minden rosz gondolatoknak anya.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Faulenzer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Der Faulenzer und die Wintersonne gehen langsam auf und früh unter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Faulenzer haben alle Wochen sieben Feiertage, doch keine Heiligen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Faulenzer haben das ganze Jahr Feiertage.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Für Faulenzer, Säufer und Spieler gibt es keine guten Ernten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 In des Faulenzers Hause ist alle Tage Sonntag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XI, 11.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Junge Faullenzer, alle Bäddeler.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 318, 59.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Junger Faulenzer, alter Dieb.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Müller, 17, 3; Körte, 1306.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Wann ein Faulentzer Hochzeit hat, soll man ihm mit Esel-Gloggen zum Kirchgang leuthen, die Siechen sollen ihn begleitten, faule Aepffl und stinckenden Eyern sollen sein Gasterey seyn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 578.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Er ist ein Faulenzer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mayer, II, 55.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch Tagedieb, Pflastertreter.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Faulert.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Dem Faulert<hi rendition="#sup">1</hi> geht die Arbeit von der Hand, wie Pech von der Wand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 1309.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Gekürzt aus Faulhart.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Faulert bohrt nicht gern dicke Breter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2291; Körte, 1308.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Faulert ist jederzeit arm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="944"/>
4 Faulert muss zerrissen gehn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2292; Schottel, 1116<hi rendition="#sup">b</hi>; Sailer, 74.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ders aber faulisch greifet an, dem gibt man auch Sant Faulharts Lohn.&#x201C; (<hi rendition="#i">Eyering, II, 477.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: De grasse matinée robe déchirée.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il pigro e neghittoso è sempre bisognoso. (<hi rendition="#i">Gaal, 430.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Otia non ditescunt. (<hi rendition="#i">Gaal, 430.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Faulert sieht oft nach der Sonne.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Hans Faulert und träge Grete gehören auff Ein Beete.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Yo molondron, tú molondrona, cásate conmigo, Antonia. (<hi rendition="#i">Bohn I, 262.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 In Faulert's Hause ist alle Tage Festtag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Kommt Faulert auch nicht ins Stubengemäuer, er sitzt schon beim Knecht in der Scheuer.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Faulfieber.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Er hat das (laborirt am) Faulfieber.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mayer, II, 55; Sandvoss, 272; Reinsberg VII, 102.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist arbeits- oder lernscheu.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il ne fait oeuvre de ses dix doigts. (<hi rendition="#i">Lendroy, 615.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Er hat ein beständiges Faulfieber.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mayer, II, 140.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Faulfleisch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wer viel Faulfleisch an jhm hat, der wird des studierens bald müde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 772.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Faulheit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Auf Faulheit folgt Krankheit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 291.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Idleness is the root of all evil.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Der Faulheit Acker stehet voller Disteln.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XI, 10.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Die Faulheit hat keinen Advocaten, aber viel Freunde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Die sich auf Faulheit legen, gehen einer traurigen Arbeit entgegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Durch Faulheit ist schon manche Grafschaft verloren worden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Otium beatas perdidit urbes. (<hi rendition="#i">Catull.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 2458.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Durch Faulheit sinken die Balken im Hauss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 194, 11.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Faulheit adelt nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Faulheit bort nicht gern dicke Bretter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 194, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Faulheit bringet nichts guts.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 309.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Faulheit der Laster Nahrung ist, darum schlaf' wenig zu aller Frist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ledigheid is de voedster van ontallijke kwalen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 395.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Faulheit geht so langsam, dass Armuth sie einholt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De luiheid gaat zoo langzaam, dat de armoede haar schielijk inhaalt. ( <hi rendition="#i">Harrebomée, II, 39.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Faulheit hat Armuth zu Lohn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Faulheit ist aller Laster Seugam vnd Mutter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 174, 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Luiheid is de aanvang van allen laster. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 39.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Faulheit ist der nächste Weg zur Schande.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Faulheit ist der Schlüssel zur Armuth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2307; Steiger, 234; Winckler, III, 45; Körte, 1311.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Idleness is the key of beggary. (<hi rendition="#i">Bohn II, 11.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Faulheit ist der Schlüssel zur Armuth und die Planen suchen damit das Himmelreich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 8, 15.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Faulheit kommt nicht weit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De luiheid komt niet, daar ze wezen wil. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 39.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Faulheit läst sich nicht anspannen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 194, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Faulheit laufft hinterm Wagen hin.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 194, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Faulheit lohnt mit Schande.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Luiheid loont met armoede. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 39.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Faulheit mit Heseln Safft erquicket lernt wol arbeiten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 309.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Faulheit schneidt gern die Bort, da sie am Dünsten sind.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 194, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Denn sie ist, wie die Walachen sagen, eine vornehme Dame.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Faulheit und gute Tag' verleiten zur Sünde und bringen Schmach.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Luiheid en een lekkre bek is de sleutel van gebrek. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 39.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[472]/0500] 54 Man muss dem Faulen den Schimmel abwischen. – Lehmann, 194, 2. 55 Mit dem Faulen treibe (in Compagnie) nicht Handel, ebenso wenig als mit dem Besitzer des Esels. – Burckhardt, 736. Der Träge wird für dich nichts thun, der Besitzer des Esels wird für den Gewinn, den du zur Hälfte bekommen solltest, Futter für seinen Esel häufen. 56 Mit Faulen ist leichter arbeiten, als mit Dummen. 57 Mit Faulen ist wenig zu gewinnen. Holl.: Bij den vuilen leert men stinken. (Harrebomée, II, 424.) 58 Wenn der Faule aufwachen soll, muss der Hahn laut krähen. – Scheidemünze, I, 4495. 59 Wenn man den Faulen schickt her, so ist doch der Platz nicht leer. 60 Wer einen Faulen befördert, der hebt einen Stein aussm Koth, davon er die Hand muss wäschen. – Lehmann, 194, 7. 61 Zween faulen reichen fern. – Henisch, 1022. Faule (die). Es ist der faulen ein guter (grosser) schutz, dass sie ein kleines kindlin hat. – Franck, II, 118b; Gruter, III, 22; Henisch, 1021; Lehmann, II, 154, 123; Simrock, 2303; Körte, 1304. Bei Tappius (29a u. 189b): „Idt is der fuylen eyn gutt beschütt, dat se eyn kleyn kindtken hefft.“ Holl.: Het is een beschut voor eene vrouw, dat zij een klein kind heeft; dan mag zij aan de deur staan. (Harrebomée, II, 421.) Faulen (Verbum). 1 Fûlen un sûpen smitet dat Huus üm. (Büren.) 2 Was leicht fault, muss man durch Salzwasser ziehen. – Scheidemünze, I, 3197. Faulenz. 1 Der Faulenz und der Lüderli sind zwei gleiche (oder: sind Zwillings-) Brüderli. – Simrock, 2296; Kirchhofer, 148; Körte, 1307; Eiselein, 161; Reinsberg VII, 70. 2 Der Fulenz früet bi der Arbet und schwitzt bim Esse. (Luzern.) 3 Ich dencks, sagt Faullentz, mochte er nicht ja sagen. – Lehmann, II, 280, 2. Faulenzen. 1 Auch Faulenzen hat seine Grenzen. 2 Faulenzen erweitert des Teufels Grenzen. – Parömiakon, 2052. 3 Faulenzen zu aller frist, vieler Laster Nahrung ist. – Petri, II, 309. Ung.: A henyélés gonoszság veleje. – A henyélés minden rosz gondolatoknak anya. Faulenzer. 1 Der Faulenzer und die Wintersonne gehen langsam auf und früh unter. 2 Faulenzer haben alle Wochen sieben Feiertage, doch keine Heiligen. 3 Faulenzer haben das ganze Jahr Feiertage. 4 Für Faulenzer, Säufer und Spieler gibt es keine guten Ernten. 5 In des Faulenzers Hause ist alle Tage Sonntag. – Winckler, XI, 11. 6 Junge Faullenzer, alle Bäddeler. (Waldeck.) – Curtze, 318, 59. 7 Junger Faulenzer, alter Dieb. – Müller, 17, 3; Körte, 1306. 8 Wann ein Faulentzer Hochzeit hat, soll man ihm mit Esel-Gloggen zum Kirchgang leuthen, die Siechen sollen ihn begleitten, faule Aepffl und stinckenden Eyern sollen sein Gasterey seyn. – Sutor, 578. *9 Er ist ein Faulenzer. – Mayer, II, 55. Auch Tagedieb, Pflastertreter. Faulert. 1 Dem Faulert1 geht die Arbeit von der Hand, wie Pech von der Wand. – Körte, 1309. 1) Gekürzt aus Faulhart. 2 Faulert bohrt nicht gern dicke Breter. – Simrock, 2291; Körte, 1308. 3 Faulert ist jederzeit arm. 4 Faulert muss zerrissen gehn. – Simrock, 2292; Schottel, 1116b; Sailer, 74. „Ders aber faulisch greifet an, dem gibt man auch Sant Faulharts Lohn.“ (Eyering, II, 477.) Frz.: De grasse matinée robe déchirée. It.: Il pigro e neghittoso è sempre bisognoso. (Gaal, 430.) Lat.: Otia non ditescunt. (Gaal, 430.) 5 Faulert sieht oft nach der Sonne. 6 Hans Faulert und träge Grete gehören auff Ein Beete. Span.: Yo molondron, tú molondrona, cásate conmigo, Antonia. (Bohn I, 262.) 7 In Faulert's Hause ist alle Tage Festtag. 8 Kommt Faulert auch nicht ins Stubengemäuer, er sitzt schon beim Knecht in der Scheuer. Faulfieber. 1 Er hat das (laborirt am) Faulfieber. – Mayer, II, 55; Sandvoss, 272; Reinsberg VII, 102. Ist arbeits- oder lernscheu. Frz.: Il ne fait oeuvre de ses dix doigts. (Lendroy, 615.) 2 Er hat ein beständiges Faulfieber. – Mayer, II, 140. Faulfleisch. Wer viel Faulfleisch an jhm hat, der wird des studierens bald müde. – Petri, II, 772. Faulheit. 1 Auf Faulheit folgt Krankheit. – Sailer, 291. Engl.: Idleness is the root of all evil. 2 Der Faulheit Acker stehet voller Disteln. – Winckler, XI, 10. 3 Die Faulheit hat keinen Advocaten, aber viel Freunde. 4 Die sich auf Faulheit legen, gehen einer traurigen Arbeit entgegen. 5 Durch Faulheit ist schon manche Grafschaft verloren worden. Lat.: Otium beatas perdidit urbes. (Catull.) (Binder II, 2458.) 6 Durch Faulheit sinken die Balken im Hauss. – Lehmann, 194, 11. 7 Faulheit adelt nicht. 8 Faulheit bort nicht gern dicke Bretter. – Lehmann, 194, 1. 9 Faulheit bringet nichts guts. – Petri, II, 309. 10 Faulheit der Laster Nahrung ist, darum schlaf' wenig zu aller Frist. Holl.: Ledigheid is de voedster van ontallijke kwalen. (Harrebomée, II, 395.) 11 Faulheit geht so langsam, dass Armuth sie einholt. Holl.: De luiheid gaat zoo langzaam, dat de armoede haar schielijk inhaalt. ( Harrebomée, II, 39.) 12 Faulheit hat Armuth zu Lohn. 13 Faulheit ist aller Laster Seugam vnd Mutter. – Lehmann, II, 174, 9. Holl.: Luiheid is de aanvang van allen laster. (Harrebomée, II, 39.) 14 Faulheit ist der nächste Weg zur Schande. 15 Faulheit ist der Schlüssel zur Armuth. – Simrock, 2307; Steiger, 234; Winckler, III, 45; Körte, 1311. Engl.: Idleness is the key of beggary. (Bohn II, 11.) 16 Faulheit ist der Schlüssel zur Armuth und die Planen suchen damit das Himmelreich. – Klosterspiegel, 8, 15. 17 Faulheit kommt nicht weit. Holl.: De luiheid komt niet, daar ze wezen wil. (Harrebomée, II, 39.) 18 Faulheit läst sich nicht anspannen. – Lehmann, 194, 1. 19 Faulheit laufft hinterm Wagen hin. – Lehmann, 194, 1. 20 Faulheit lohnt mit Schande. Holl.: Luiheid loont met armoede. (Harrebomée, II, 39.) 21 Faulheit mit Heseln Safft erquicket lernt wol arbeiten. – Petri, II, 309. 22 Faulheit schneidt gern die Bort, da sie am Dünsten sind. – Lehmann, 194, 1. Denn sie ist, wie die Walachen sagen, eine vornehme Dame. 23 Faulheit und gute Tag' verleiten zur Sünde und bringen Schmach. Holl.: Luiheid en een lekkre bek is de sleutel van gebrek. (Harrebomée, II, 39.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/500
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [472]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/500>, abgerufen am 22.12.2024.